1. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Mr. 57.
Parlamentsberichte.
54. Sigung vom 7. März 1895, 1 Uhr. Am Tische des Bundesraths: Bronsart v. Schellen borff, v. Bötticher, Graf Posadowsty und Kommiffarien. Die Berathung des Militäretats wird fortgesetzt und zwar bei dem in die Kommission zurückverwiesenen Titel Kommandantur in Altona , deren Bewilligung die Kommission nunmehr beantragt. Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff: Meine neulichen Ausführungen bezüglich dieses Titels sind von einigen Herren dahin gedeutet worden, als hätte ich sagen wollen, daß ich für eine größere Summe als 7000 m. bereit wäre, das Etats recht des hohen Hauses anzutasten. Gegen diese Auslegung meiner Worte muß ich Einspruch erheben. Es liegt darin eine Ueberschäßung meiner Unternehmungsluft und eine Unterschätzung meiner Achtung vor dem Gesetz und der schwerwiegenden Bedeutung des Reichsschatsekretärs. Ich habe nur andeuten wollen, daß, wenn es sich um eine große und bedeutende Etatsüber schreitung handelte und ich hier fein Vertrauen befäße, ich es begreiflich fände, daß man mir eine Ungefeßlichkeit zutraute.
Freitag, den 8. März 1895.
12. Jahrg.
besteht in Bayern schon; dort werden die Soldaten fremden nicht entzogen werden, wenn der Dienst der Volksschullehrer von Personen nicht zur Verfügung gestellt. Die Militär- sechs Wochen auf ein Jahr verlängert wird. verwaltung sollte jede darüber hinausgehende Abg. Röficke( Wild) stimmt mit dem Abgeordneten Weiß Verwendung der Soldaten streng verbieten. vollständig überein. Die Parteien, welche einen großen Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff: Der Gebrauch, Werth darauf legen, daß die sozialdemokratischen Soldaten zu Ernte- Arbeiten zu beurlauben, besteht in Preußen Tendenzen nicht in das Heer dringen, die und den anderen Kontingenten, aber nur, wenn darunter die sollten dafür sorgen, daß die Wünsche der dienstlichen Interessen nicht leiden. Fällt die Ernte früher, also Boltsschullehrer erfüllt werden. in die Zeit des Brigade - und Divisionsegerzirens, dann können Abg. Lieber( 3.): Der Reichstag muß in dieser Sache einen natürlich keine Arbeiter gegeben werden. Im vorigen Jahre Beschluß fassen, um endlich einmal die Sache an den Bundesfind 12 054 Mann beurlaubt worden und 3331 Landwirthe; rath zu bringen; denn sonst könnte der Bundesrath denken, daß davon erhielten 2654 Landwirthe 2-4 Mann. Das sind wir der Güte der Sache nicht vertrauen und dieselbe nicht weiter also meist leine bäuerliche Landwirthe und zwar hat verfolgen wollen. Es muß auch noch die Frage erwogen ein Theil derselben ihre Angehörigen zur Arbeit er: werden, ob nicht denjenigen, welche statt zehn Wochen ein halten. Die Urlaubszeit beträgt für den einzelnen Sol- volles Jahr dienen sollen, ein Aequivalent für die verlängerte daten fieben Tage und auf die ganze Armee vertheilt Dienstzeit gewährt werden muß. Aber dafür würden die einzeleinen Fünfteltag. Die Mehrzahl der Arbeitgeber zieht ländliche staatlichen Unterrichtsverwaltungen aufkommen müssen, um den Arbeiter vor, die an die Arbeit gewöhnt sind, ihr eigenes Geschirr Zufluß zum Lehrerdienste nicht wesentlich beeinträchtigen zu mitbringen, sich selbst verpflegen und in der Nähe wohnen. Die lassen. Der Resolution der Kommission werden wir zustimmen. Soldaten toften durchschnittlich mehr, denn es muß die Reise hin Nach der Erklärung des Staatssekretärs von Bötticher ist der und zurück bezahlt, sie müssen beköstigt und untergebracht, es muß zweite Theil der Resolution des Abg. Weiß überflüssig. das Geschirr besorgt werden und bei Regenwetter weiß der Abg. Bassermann( natl.): Von seiten der Militärverwaltung Arbeitgeber gar nicht, was er mit ihnen anfangen soll. Daß die kann die Forderung der Lehrer ruhig erfüllt werden. Leute zu ihren Angehörigen beurlaubt werden, ist in Württem- Abg. v. Kardorff( Rp.): Ich habe in der Kommission für Abg. v. Maffoto( dk.) tritt für die Bewilligung ein. berg und Bayern wohl durchzuführen; aber z. B. die Sachsen , die Resolution gestimmt. Ich habe immer schon dem Gedanken Abg. Pachnicke( frs. Bg.): Im Hause hat wohl niemand die in Straßburg fiehen, tönnen nicht in die Heimath Ausdruck gegeben, daß das jezige Verhältniß unhaltbar ist für geglaubt, daß der Kriegsminister seine Neigung, das Etatsrecht entlassen werden; und in Preußen ist es auch nicht immer mög- die Armee und für die Lehrer; denn es ist gar nicht zu verbes Hauses zu verlegen, abhängig machen würde von der Höhe lich, weil die Truppentheile nicht alle in ihrer Heimath stehen. langen, daß das Unteroffizierpersonal die Lehrer in sechs Wochen Der Summe, welche er für seine Verwaltung dabei profitirte. Die Namentlich die Garde rekrutirt sich aus allen Provinzen. Da ausbilden soll. Dabei müssen die Volksschullehrer meist mit Ausgabe ist nicht als etatsmäßig zu bezeichnen, sondern als ist es wohl fein Unglück, wenn diese in der Nähe von Berlin bitteren Erfahrungen aus dem Heere scheiden, während sie doch etatswidrig; denn die Stelle war als zufünftig wegfallend bearbeiten. Es findet darin ein gerechter Ausgleich statt. Eine mit Stolz auf ihre Dienstzeit zurückblicken sollten. Daß die zeichnet und ist trotzdem wieder besetzt worden. Es muß also Lohndrückerei ist dabei nicht beabsichtigt und tritt auch nicht Lehrer nach Absolvirung des Seminars das Recht zum einIndemnität nachgesucht werden, ob der Reichstag die nachträgliche ein. Bei der Beurlaubung zur Ernte geht es wie bei den Schnee- jährigen Dienst haben, ist eine gerechte Forderung. Die EinzelGenehmigung ertheilen will. Von dem früheren Beschluß der Budget- verwehungen. Wenn ein Bug im Schnee stecken bleibt, in dem staaten müßten für die Lehrer Fürsorge treffen, die nicht das tommiffion abzuweichen, liegt für uns fein Grund vor. Denn Sie( zu den Sozialdemokraten) fizen und Mannschaften fom- Geld haben, um einjährig- freiwillig zu dienen. Hoffentlich die vorgebrachten Verhältnisse bestanden schon damals, als die mandirt werden sollen, um freie Bahn zu schaffen, was würden brauchen wir nicht allzu lange auf die Erfüllung unserer Wünsche Regierung es sich gefallen ließ, daß der Posten als wegfallend Sie da sagen, wenn ich dem Eisenbahn- Betriebsbeamten tele- zu warten. bezeichnet wurde. graphiren würde: Sigen lassen, bis Thauwetter eintritt.( Große Abg Pachnicke( dfr. Vgg.): Die Resolution Weiß besteht Abg. v. Kardorff( Rp.) weist darauf hin, daß die Budget Heiterkeit.) nicht mehr, sie ist mit Rücksicht auf die Erklärung des Staatstommission fich mit sehr großer Mehrheit den Gründen gebeugt Abg. v. Manteuffel( dt.): Aus eigener Erfahrung fann ich sekretärs v. Bötticher zurückgezogen worden. Wenn der Reichshat, welche die Kriegsverwaltung angeführt hat. die Mittheilungen des Kriegsministers bestätigen. Unter Um- tag der Meinung ist, daß die Absolvirung des Seminars die Abg. Richter frs. Vp.): Weder nach formaler noch nach ständen verlangen auch Großgrundbesizer Soldaten von den Vorbildung für den einjährigen Dienst bietet, dann kann und materieller Richtung hin ist irgend etwas vorgebracht worden, Regimentern zu Ernte- Arbeiten. In der Regel sind aber die soll er diese Meinung auch aussprechen. Wenn in einigen was den früheren Beschluß der Budgetkommission umstoßen Soldaten in dem betreffenden Bezirk garnisonirt und eilen ihren Einzelstaaten die Seminare vielleicht noch nicht ausreichend sind, Tönnte. Was nützen alle Verhandlungen im Reichstage, eigenen Familien zu Hilfe. Außerdem ist den Soldaten so wird dieser Beschluß ein Antrieb zur Verbesserung der wenn man sich nachher nicht an die Beschlüsse desselben hält. auch ein leiner Nebenverdienst zu gönnen, ihre Seminare und überhaupt zur Hebung des Bildungsstandes der Es handelt sich um eine etatswidrige Ausgabe, um die definitive Eltern werden dadurch entlastet, und wenn die Landwirthe auch Lehrer sein. Wiederbesehung einer als wegfallend bezeichneten Stelle. Das einen Vortheil haben, so schadet das auch nichts. Mit Vorliebe Staatssekretär v. Bötticher: Wenn der Reichstag die beruht auf einer leichten Auffassung des Etatsrechtes des Hauses; nehmen die Landwirthe diese Kräfte nicht, sie sind ihnen zu Resolution annimmt, so ist damit ausgesprochen, daß der denn die Besetzung der Stelle erfolgt wie jede andere und nicht theuer. Reichstag die Seminarbildung für gleichwerthig hält mit der auf Widerruf; sonst wären schließlich alle Beamte mit Ausnahme Abg. v. Vollmar( Soz.): Wenn die Gutsbesiger Soldaten jezt für den einjährigen Dienst geforderten Bildung. Die Wehr der Richter nur auf Widerruf angestellt. Wenn der Reichstag in größerer Zahl engagiren, so werden den berufsmäßigen Land- ordnung legt die Entscheidung in die Hand des Reichskanzlers, nachträglich die Ausgabe nicht genehmigt, dann stehen wir vor arbeitern die Löhne gedrückt. Wennn der Großgrundbesitz auf der auf grund des Gutachtens der Reichs: Schulkommission ents dem Mangel einer Ministerverantwortlichkeit in bezug auf die die Staatshilfe Anspruch macht, so kann auch die Industrie den scheidet. Ohne ein solches Gutachten kann ich amtlich mich nicht Regreßpflicht bezüglich der Gehaltszahlung. Eine Nicht selben Anspruch erheben; und wohin muß das führen? äußern. Wenn die Resolution nur ein Wunsch sein soll, so will genehmigung hat also nur eine moralische Bedeutung und diese Abg. v. Manteuffel( dk.): Ich habe ausdrücklich gesagt, daß ich dagegen nichts mehr einwenden. Nehmen Sie die Resolution wird nicht gestärkt, wenn die Budgetkommission, ohne daß wesent- uns die militärisch gebildeten Arbeiter theurer zu stehen kommen. an, die ja, wie jede Resolution, nicht weh thut. lich andere Gründe als früher vorgebracht sind, ihren eigenen Nur im Nothfalle, bei unaufschiebbaren Erntearbeiten, greifen( Heiterkeit.) Beschluß rückgängig macht. Der Reichstag ist immer davon aus wir auf Soldaten zurück. gegangen, die Kommandanturstellen in offenen Städten möglichst zu beseitigen, In Altona sind zur Wahrnehmung der Kommandanturgeschäfte drei Brigade Generäle vorhanden bei etwa 4000 Mann Garnison . Viel größere Garnisonen sind ohne Kom
mandanten.
Der Kriegsminister: Der durchschnittliche Lohn exkl. Reise, Unterkunft u. s. w. beträgt 2,90 M.; das ist, glaube ich, fein niedriger Sat; die anderen Arbeiter werden nicht erheblich mehr bekommen und bringen ihr Geschirr mit und besorgen selbst ihre Unterkunft.
Abg. Werner( deutsche Reformpartei): Die Lehrer müssen in ihrer Stellung gehoben werden; die Lehrer betrachten es als eine Ehre, vollwerthige Soldaten zu sein; sie sind nicht zufrieden damit, daß sie nur sechs Wochen eingezogen werden. Die Erzieher der Jugend müssen eine achtunggebietende Stellung einnehmen. Deshalb bitte ich, die Resolution der Kommission anzunehmen.
Abg. Lieber( 3.): Seit 1890 ist die Stelle als fünftig weg- Abg. v. Vollmar: Von einer Absicht, die Löhne zu drücken, fallend bezeichnet worden. Ihre Erledigung ist plöglich und un- habe ich nicht gesprochen; aber der Effett der Maßregel Abg. Bebel( Soz.): Ich gebe gern zu, daß die heutigen Ausvermuthet, sehr gegen den Willen der Militärverwaltung ist ein Serabdrücken der Löhne. Wir wünschen nicht, führungen des Abg. Weiß meine früheren Anschauungen berichtigt erfolgt. Es wurde geprüft, ob sie wirklich entbehrlich sei und daß die Soldaten als Konkurrenten für freie Arbeiter auftreten. mnd mich davon überzeugt haben, daß im allgemeinen die diese Erwägung hat zu einem anderen Ergebniß geführt als Abg. Holtz( Rp.): Das letztere geschieht überhaupt nicht; deutschen Lehrer durchschnittlich nicht nur dasselbe, sondern zum 1890. Die fachlichen Zustände der Militärverwaltung wurden in die Ernte- Arbeiter werden schon im Winter fest angenommen; der ersten Berathung der Kommission nur nebensächlich erörtert, zur Erntezeit sind Arbeiter überhaupt nicht mehr zu haben. weil die etatsrechtlichen Bedenken in den Vordergrund traten. Abg. Herbert( Soz.): Mir sind Fälle bekannt geworden, Die Erklärungen der Regierung, namentlich die Erklärung, daß wo die Soldaten wirklich den freien Arbeitern Konkurrenz die betheiligten Personen sich nicht blos als moralisch, sondern gemacht haben. auch zivilrechtlich für haftbar bezeichneten, befriedigten uns vollständig. Ich kann auch nur die Genehmigung der Forderung empfehlen.
Entsprechend dem Antrage der Kommission werden bei diesem Titel 2100 M. abgesetzt.
großen Theil ein höheres Maß von Bildung besigen wie die Jünglinge, welche die Sekunda eines Gymnasiums oder einer Ober- Realschule absolvirt haben. Dies Anerkenntniß ändert aber nichts an unserer prinzipiellen Stellung. Wir haben bereits voriges Jahr uns prinzipiell gegen die Anträge erklärt, wie sie heute vorliegen, und thun das heute wieder. Wir begreifen ja, daß die Lehrer aus ihrer Ausnahmestellung heraus wollen, in Beim Titel 18, in welchem fich auch die Zuschüsse für die der sie sich ungünstiger befinden, als andere Kategorien unserer Abg. Bebel( Soz.): Die von der Militärverwaltung vor zur Ableistung ihrer aktiven Dienstpflicht eingestellten Boltsschul gebildeten jungen Leute; aber daß sie in eine andere Ausnahmegebrachten fachlichen Gründe hätten die Mehrheit der Kommission lehrer und Kandidaten des Volksschulamts befinden, beantragt stellung hinein sollen, das bekämpfen wir wir und lehnen niemals bestimmt, von ihrem früheren Beschlusse abzugehen. Es Abg. Weiß( frs. Bp.):„ die verbündeten Regierungen zu ersuchen, deshalb die Anträge ab. Würde der Antrag gestellt ist auch unrichtig, daß etatsrechtliche Gründe die Mehrheit der es möge Bestimmung getroffen werden, a) daß der erfolg. sein, überhaupt die Militärdienstpflicht auf ein Jahr Kommission veranlaßt haben, ihren früheren Beschluß aufrecht reiche Besuch eines Lehrerseminars die Berechtigung zum herabzusehen, mit Vergnügen würden wir ihm zustimmen. Aber zu erhalten. Es wurde vielmehr von verschiedener Seite in Dienst als Einjährig Freiwilliger in sich schließt, b) daß was hier die Lehrer für sich verlangen, fönnten auch alle übrigen nachdrücklichster Weise geltend gemacht, daß feinerlei durch die in Aussicht stehende Einführung des Einjährigendienstes Klassen der Gesellschaft für sich als Vorrecht fordern, und da Gründe vorlägen, die Kommandantenstelle in Altona der Volksschullehrer und Kandidaten des Boltsschulamts den- würde jeder Begriff von Recht und Gerechtigkeit im Staate verim Widerspruch mit dem früheren Beschluß zu bewilligen. felben die Berechtigung zur Ableistung des Militärdienstes als loren gehen. Herr v. Kardorff fordert noch mehr; da wir GeNeue Gründe für die Bewilligung sind überhaupt nicht Einjährig- Freiwillige nicht entzogen wird." rechtigkeit und Gleichheit für alle ohne Unterschied des angeführt worden. Es sind Dinge eben vorgekommen, die Die Budgetkommission hat ihrerseits nur die Nummer a) be- Standes und der Klasse fordern, lehnen wir auch dieses Versich unserer Kenntniß entziehen und die einen Theil der Herren, antragt. langen ab. die früher von der Bewilligung dieser Stellen nichts wissen Nachdem der Referent v. Podbielski über die VerhandAbg. v. Leipziger ( dk.): Die Deutschkonservativen stimmen wollten, bestimmt haben, nun auf einmal dafür zu stimmen. Es lung der Kommission berichtet und deren Antrag empfohlen für die Resolution der Kommission, nachdem die Resolution Weiß müssen sich Dinge. hinter den Koulissen abgespielt haben, darüber hatte, führt zurückgezogen ist, und unterstützen auch die Anregung des Abg. ift fein Zweifel. Als Herr Echädler neulich die Zurückverweisung Abg. Weiß( frf. Vp.) aus, daß die vorjährige Erklärung des v. Kardorff. dieser Position an die Budgetfommission beantragte, waren wir Kriegsministers so entgegenkommend gelautet habe, daß Abg. Müller- Sagan( dfr. Vp.): Die Budgetkommission hat sofort der Ueberzeugung, daß jeht ein Weg gefunden werden würde, alle Lehrervereine sich mit dieser Angelegenheit beschäftigt mit ihrer Resolution teineswegs darauf hingearbeitet, den Lehrern um einen Rückzug unter anständigen Formen einzuleiten. Das ist haben. Die größte Rundgebung in dieser Eache habe wohl der eine Ausnahmestellung zuzuweisen. Wie kommt es denn, daß die Denn auch gelungen. Es muß ausdrücklich zurückgewiesen werden, Lehrertag in Stuttgart gemacht. Es wird nun behauptet, daß Reichsschulkommission mit der Frage, um die es sich hier handelt, daß sachlich neue Gründe zur Bewilligung geführt haben, die die Vorbildung der Lehrer nicht derjenigen der Einjährig Frei noch niemals befaßt worden ist? Oder hat sie die Frage etwa Herren, welche umgefallen sind, werden wohl wissen, warum sie willigen entspreche, namentlich soll es am Sprachfiudium fehlen. einmal im Laufe der Zeit verneint? In der Kommission hat es gethan haben. Aber in den Seminaren werden Latein und neuere über diese Frage unter allen Vertretern aller Parteien Gin= Referent Abg. Schädler( 3.): Wenn Herr Bebel glaubt, Sprachen wenigstens fatultativ getrieben. Die Vorbildung der stimmigkeit geherrscht. Wie kommt es, daß die Reichsschulkomdaß besondere Dinge gespielt haben, dann mag er dies glauben; Lehrer dauert länger, als die Vorbildung der Einjährig Frei- mission sich um die Frage nicht gefümmert hat? Gin neues wir wissen nichts davon.( Heiterfeit.) willigen; sie wird also wohl mindestens ebenso gut sein. In Privileg soll nicht geschaffen werden, sondern es wird nur ein früherer Zeit hat die Berechtigung zum einjährig freiwilligen bestehendes Privileg erweitert und auf möglichst große Kreise Dienst für die Lehrer in Preußen schon bestanden. ausgedehnt.
Der Antrag der Kommission wird angenommen gegen die Etimmen der Sozialdemokraten und Freisinnigen. Beim Kapitel:„ Geldverpflegung" und zwar bei den Auzgaben für die Unteroffiziere und Mannschaften weist
M
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Redner verweist auf die Verordnungen von 1827, 1829, Der Titel wird bewilligt. Der Antrag der Kommission wird 1837 und 1858. In Bayern feien die Seminare gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen. Abg. v. Vollmar( Soz.) darauf hin, daß Soldaten berechtigt, den Berechtigungsschein auszustellen. Aber die Schüler Es folgt das Kapitel„ Naturalverpflegung". Bei den Bes verwendet worden sind zu Ernte Arbeiten der Seminare wußten bisher davon nichts, und daher kommt es, soldungen der Proviantamts- Beamten verweist für Private, so in Sachsen , Mecklenburg u. s. w. Ganze daß von dieser Berechtigung ein so geringer Gebrauch gemacht Abg. v. Buol( 3) auf die Rede des LandwirthschaftsKompagnien sind dezimirt worden durch die Abgabe solcher Ar- worden ist. Außerdem handelte es sich früher um die Wahl ministers v. Hammerstein in Preußen, der zur Hebung der Nothbeiter, so daß Reservisten einberufen werden mußten. Im zwischen einer zehnwöchentlichen und einer einjährigen Dienstzeit. Tage der Landwirthschaft den Landwirthen angerathen habe, Ge Dichaber Kreisblatt ist sogar von militärischer Seite eine Be- Da wurde die erstere vorgezogen. Wenn es sich aber darum nossenschaften zu bilden. Der Kriegsminister habe seine Bereits Tanntmachung erlassen worden, daß die Landwirthe, die solche handelt, ob einjährige Dienstzeit in der Kaserne und einjährige willigkeit, von den Landwirthen direkt zu kaufen, erklärt, aber Arbeiter wünschten, sich melden sollten. Daß Soldaten in die Dienstzeit als Freiwilliger, dann werden die Lehrer bei der er habe teine Gegenliebe gefunden, weil die Landwirthe nicht Heimath entlassen werden, um ihren Familien bei der Ernte zu Wahl nicht zweifelhaft sein. Aber die wirthschaftliche Lage der immer die nöthige Qualität liefern tönnen. Hier könnten die Ge helfen, dagegen ist nichts einzuwenden; aber sie sollten nicht in Lehrer muß auch ins Auge gefaßt werden, die Lehrergehälter nossenschaften den Landwirthen sehr viel nügen. Wenn die Landden Dienst fremder Personen gestellt werden und den ge- feien sehr niedrig. wöhnlichen Arbeitern Konkurrenz machen. wirthe sich zusammenthun, tönnen sie den Bedürfnissen der Heeres Die Landwirthe Staatssekretär v. Bötticher: Das Wohlwollen, welches verwaltung beffer gerecht werden, als ein einzelner Landwirth llagen über Arbeitermangel; bei entsprechender] Bezahlung und den Kriegsminister zu seiner vorjährigen Erklärung bestimmt Generalmajor v. Gemmingen : Die Klagen der Landwirthe Behandlung bekommen sie schon Arbeiter. Allerdings wenn die hat, hat ihn auch dazu bestimmt, im preußischen Staats- über das mangelnde Entgegenkommen der Beamten bei direkten Landwirthe so billige Arbeitsträfte bekommen tönnen, dann ministerium die Frage aufzuwerfen, ob den Volksschullehrern Antäufen von Landwirthen find alten Datums. Es ist dies ein werden sie feine Neigung haben, höhere Löhne zu bezahlen. Die Berechtigung zum einjährig- freiwilligen Dienst gewährt werden neuer Zweig in der Verwaltung und es geschieht alles, was Die Soldaten sind zu ganz anderen Dingen da fann. Die Frage wird gegenwärtig in Erwägung gezogen, und möglich ist, um Besserung zu schaffen. Aber richtig ist, daß die als zum Lohndrücken. Die Dienstzeit soll doch nur der ich glaube, daß es dahin kommen fann, daß den Wünschen des Militärverwaltung nicht in fleinen Quantitäten von jedem militärischen Ausbildung dienen. Wenn aber so viel Zeit für Vorredners nachgegeben wird. Die zweite Resolution halte ich einzelnen Produzenten kaufen kann. Es haben sich für diesen Ernte- Arbeiten übrig bleibt, dann sollte man lieber die Dienst- für durchaus entrehrlich; denn was sie besagt, ist selbstverständ- Zweck Genossenschaften gebildet, deren Vertrauensmänner mit der zeit entsprechend herabsehen. Was wir verlangen, lich. Wer einmal im Besitz der Berechtigung ist, dem kann sie Militärverwaltung in Berbindung treten.