Abg. Schall( dt.): Gine Anzahl Reichstags- Abgeordneter haben. Die idealen Bestrebungen dieses Vereins würden nicht genü- Stadthaus mit Steinen an und zerschlug die FensterMittlerweile tamen die berittenen Gendarmen hat Gelegenheit gehabt, die Konservenfabrik in Spandau zu begend gewürdigt. Geh. Rath Kayser erkennt die Verdienste des scheiben. sichtigen und sie haben die guten Einrichtungen gesehen. Offiziervereins an; auch die Abag. Graf Arnim( Rp.) und an, die gleichfalls in die Menge schossen, der Ueber Mittlerweile wurde eine Das Gerücht, daß in Königsberg eine zweite Fabrit angelegt Möller( ntl.) treten für dieses Unternehmen ein und warnen macht aber weichen mußten. werden soll, erregt in Spandau Beunruhigung. Die Konserven- der konsumvereinsfeindlichen Strömung allzu viel Gehör zu Eskadron Husaren und zwar durch den Bürgermeister alarmirt, fabrit ist nur faisonweise in Thätigkeit; wenn zwei Fabriken schenken, während Abg. Singer( S.) entschieden für eine die in gestrecktem Galopp auf dem ganzen Wege alles niederritt, bestehen, befürchtet man für Spandau Arbeiterentlassungen. größere Berücksichtigung der Industrie sich ausspricht. Der was ihr unter die Hufe tam, und was die Hufe verschonten, Bon solchen Arbeiterentlassungen ist auch bei anderen Offizierverein fei nichts als ein Konsumverein und nur als solcher bekam den Säbel. Eine große Anzahl Verwundeten, barunter militärischen Werkstätten Spandau's die Rede. Man sollte die zu betrachten. Die Schneider des Offiziervereins würden schlechter auch sehr anständige Bürger, wie sich die bürgerlichen Blätter Arbeiter zeitig von der Nothwendigkeit solcher Entlassungen bezahlt als anderswo. Geh. Rath Rayfer erwidert, daß die damals gefühlvoll ausdrückten, bedeckte das Schlachtfeld. Die verständigen und vielleicht für die Arbeiter, die nicht Kolonialverwaltung sich nicht lediglich mit dem Offizierverein in Arbeiter wurden von den Husaren bis in ihre Wohnungen ständig beschäftigt find, Spareinrichtungen veranlassen. Werbindung gefeht habe, auch sei dieser niemals und in feiner verfolgt und wer erreicht wurde, betam gewiß seinen Hieb. Ich möchte bitten, das nicht wieder falsch auszulegen, wie man Weise bevorzugt worden. Abg. v. Podbielsti bestreitet, daß Nach einer halben Stunde hatte der Ort sein gewohntes meine neulichen Bemerkungen dahin ausgelegt hat, daß ich den der Offizierverein nur ein Konsumverein sei. Der Verein treibe Aussehen und nur die Glasscheiben und das Blut gaben Zeugniß Arbeiterinnen den Lohn von 1,75 M. nicht gönne. Man hat in Handel als juristische Person und habe vom ersten Tage seines davon, daß im tiefsten Frieden an dieser Stelle Brudermorde Eine Unzahl Arbeiter wurden verhaftet, einer Arbeiterinnen- Bersammlung gelobt, mir dafür den Buckel Bestandes dafür auch volle Steuern gezahlt. Der Verein bezahle stattgefunden haben. voll zu bläuen.( Heiterkeit.) auch höhere Löhne als die anderen Konkurrenten und berück- die nach dem ersten Verhör an Ketten zusammengeschlossen aus Generalmajor v. Gemmingen : Der Gedanke, eine dritte sichtige vor allem eine große Zahl verschämter Armen bei Aus- dem Stadthaus ins Komitatsgefangenhaus transportirt wurden. Konfervenfabrit neben Spandau und München in Danzig ein- wahl seiner Arbeiter. Wegen Beginn der Plenarsizung Mit einer ganz eigenthümlichen Zeremonie wurde an Sz. Kovacs zurichten, ist vollständig aufgegeben worden. Die beiden Fabriken wird hierauf die Debatte auf morgen vertagt. diese Prozedur vorgenommen. Als man ihm die Ketten ans find fünf Monate in Thätigkeit. Wenn eine dritte Fabrik einlegte, heftete ein Pandur seinen Gewehrlauf auf die gerichtet wird, würde jede Fabrit nur 3 Monate in Thätigkeit In der Justizkommission des Reichstage wurde heute Brust und der zweite Stadthauptmann erklärte ihm, daß, sein. Es würde also auch daraus taum ein großer Nußen für die Berathung der Novelle zur Strafprozeß- Ordnung fortgefeßt sowie er sich rühre, werde er niedergeschossen, ebenso geschieht die Kontingente entstehen. Die Befürchung, daß die Konserven und die Paragraphen 26, 27, 28 und 89, die von der Ablehnung dasselbe, falls er auf dem Wege ein Wort spreche oder widers zu theuer find, hat sich nicht erfüllt; sie sind billiger als die eines Richters handeln, nach den Vorschlägen der Regierungs- spenstig werde. Eine große Anzahl der Verhafteten wurden der österreichischen Konserven. vorlage angenommen. Nur§ 26a, der ganz neu eingefügt wird, Staatsanwaltschaft in Szegedin übergeben, von denen aber bis Abg. Singer: Die Arbeiterinnen in Spandau werden wohl erhielt auf Antrag des Abg. Lenzmann( fr. Bp.) folgende Faffung: auf fünf alle nach furzer Untersuchungshaft auf freien Fuß etwas besseres zu thun haben, als sich mit Herrn Echall zu„ Ist das Ablehnungsgefuch verspätet oder nicht unter Angabe gesetzt wurden. Auch von den fünf wurden nach einigen Mobeschäftigen; sie denken nicht daran, ihm den Buckel durchzu und Glaubhaftmachung des Ablehnungsgrundes eingebracht naten vier auf freien Fuß gefeßt und in Untersuchungshaft blauen. Sie wissen sehr wohl, daß ihre Interessen bei den worden, so hat das Gericht mit Einschluß des abgelehnten verblieb nur noch der Unschuldigste, Sz. Kovacs, der zur Bers Sozialdemokraten besser vertreten sind als durch Herrn Echall, Richters das Ablehnungsgesuch als unzulässig zu verwerfen. In handlung aus dem Untersuchungsgefängniß vorgeführt wird. und wenn es noch eines Beweises dafür bedurfte, so haben seine gleicher Weise kann das Gericht durch einstimmigen Beschluß Ausführungen diesen Beweis erbracht. In seiner über das Gefuch verwerfen, wenn es in der offenbaren Absicht einströmenden Liebe zu den Arbeiterinnen hat er den Vor- gebracht ist, nur das Verfahren zu verschleppen. Die Verschrift schlag gemacht, durch eine obligatorische Einbehaltung findet, wenn das Ablehnungsgesuch gegen einen Untersuchungseines Theiles des Arbeitslohnes dafür zu sorgen, daß dieser richter gerichtet ist, auf diesen entsprechende Anwendung." ausgezahlt wird bei einer etwaigen Entlassung. Wenn er glaubt, mit
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Die Schlußverhandlung, welche ursprünglich in Szegedin stattfinden sollte, wurde auf Antrag des Vertheidigers, Herrn Dr. Illes Pollat nach Hodmezö- Basahely verlegt, und so werden die Angeklagten in demselben Hause vor den Richtern stehen, aus welchem heraus man unter ihnen aus Muthwillen ein Blut bad anrichtete.
so wird er sich irren. Die Bezahlung in den Spandauer Fa Hodmezö- Vasarhelyer Sozialisten- designirt. Sodniego Basahely fleht aus, wie eine belagerte
Abg. Schall: Ich habe die Sozialdemokratie nicht genannt, aber Herr Singer scheint sich getroffen zu fühlen.
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Prozeß.
( Original: Bericht.)
Anläßlich der Verhandlung ist ein großes Militäraufgebot Hodmezö Stadt, die Bevölkerung aber verhält sich ruhig.
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brifen ist derartig, daß es sich nicht empfiehlt, von den Löhnen Rückbehaltungen zu machen. Wenn es möglich wäre, Einrich tungen für einen stabilen Betrieb in den Fabriken zu treffen, so Seute früh um 9 Uhr begann die Verhandlung. Der Gaal würden wir diesen den Vorzug geben, vor solchen die mit Hodmezö Vasarhely, 5. März 1895. des Stadthauses, in welchem die Verhandlung stattfindet, ist so einem Mal größere Arbeiterentlassungen zur Folge haben. Heute beginnt der Abschluß eines ungefähr vor einem Jahre flein, daß außer den Angeklagten nur wenige Zuhörer Plaz Da ein solcher stabiler Zustand nicht durchführbar ist, begonnenen Kapitels in der Geschichte der ungarischen Arbeiter- finden, denen der Eintritt nur gegen Karten gestattet ist. Da in so können Arbeiterinnen Entlassungen nicht vermieden bewegung. Die Vorgeschichte des Prozesses ist eine sehr Ungarn Geschworenengerichte nur für Preßvergehen bestehen, so wverden; das hängt mit der ganzen Arbeiterbeschäftis einfache. Die Behörde hat provozirt, sie hat schießen lassen und setzt sich auch diefer Gerichtshof nur aus Berufsrichtern zu gung zusammen. Ich freue mich, daß die Militärverwaltung die, die provozirt und angeschossen wurden, stehen heute vor ihren fammen. Präsident des Gerichtshofes ist Gerichtspräsident auf diesen Vorschlag nicht eingeht. Von Herrn Schall hätte man Richtern. In Kürze wollen wir den Eachverhalt reproduziren. Musto, Referent Ma gai, Richter Dr. Füreseri, Stell wenigstens verlangen können die Kenntniß der Gewerbe- Ordnung, Hodmezö- Vasarhely ist ein großes Dorf in der sog. ungarischen vertreter Beheri, Deffentlicher Antläger Ober- Staatsnach welcher ausdrücklich Abzüge verboten sind. Korntammer, dem Alföld( Tiefland) und besteht mit Ausnahme anwalt Do bat, Schriftführer Racstai. Die Angeklagten, der Kaufleute und Beamten ausschließlich aus einer landwirth- welche auf freiem Fuß sind, betreten aus der Mittelthür den schaftlichen Bevölkerung. Das Dorf bietet im allgemeinen Saal, während der in Haft befindliche Sz. Kovacs von zwei Der Titel wird genehmigt und die Sihung abgebrochen. äußerlich den Eindruck von Wohlhabenheit, trotzdem gerade in Gendarmen begleitet aus einer Nebenthür eintritt. Im VorPräsident v. Levehow: Ich möchte noch auf einen Vorfall diesem Augenblick Volksküchen errichtet werden, aus denen die zimmer werden ihm die Handfesseln abgenommen. Die aus der gestrigen Sigung zurückommen. Wenn hier ver- nothleidende Bevölkerung gespeist wird.( Man treibt in Gendarmen stellen sich neben ihm mit aufgepflanztem Gewehr legende Aeußerungen fielen gegen Personen, Gemeinschaften, Ungarn ebenso Sozialpolitit, wie in anderen Kultur- auf. Er ist ein großer starter Mann, an dem, abgesehen von der gegen politische Parteien, Sozialdemokraten, Konservative, ländern.) Die arbeiteude Bevölkerung war in früheren auffallend bleichen Gesichtsfarbe, die 11monatliche Untersuchungs Antisemiten, gegen Berufsstände oder Interessengenossen, Jahren und solange die Maschinen in der Landwirthschaft nicht haft feine Spuren zurückgelassen hat. Junker, Pfaffen, Arbeitgeber es ist alles dagewesen diefelbe Revolution hervorgerufen hatten, wie in der Industrie, Bei Verlesung der Liste der Angeklagten stellt es sich heraus, dann ist immer stillschweigend vorausgesetzt, daß damit eine zum größten Theile selbst leine Besitzer, die, um ihr Einkommen daß einige Angeklagte fehlen, die auf Antrag des Staatsanwalts Allgemeinheit gemeint sei, die nicht wohl beleidigt werden zu vergrößern, nebenbei noch auf Theile beim Großgrundbesitz morgen vorgeführt, die Zeugen aber zu Freitag früh einberufen tönnte, nicht aber eine Person außerhalb oder innerhalb des während der Ernte mitarbeiteten. Heute ist, mit Ausnahme werden. Nach der Anklageschrift find sämmtliche Angeklagten Reichstages. Ich habe das immer bedauert, aber mich nicht für eines fleinen Theils der Bevölkerung, die noch Besitz haben, der Aufreizung und öffentlichen Gewaltthätigkeit, Sz. Kovacs im stande gehalten, der einmal entstandenen Gewohnheit entgegen- aber ebenfalls auf dem Aussterbe- Etat sich befinden, das ganze überdies noch der Majestätsbeleidigung beschuldigt. Letterer soll zutreten. Ich möchte aber in feinem Falle, daß diese Gewohn- Ackerland in den Händen einiger Großgrundbesitzer: die nach die Auftheilung des Grund und Bodens ge. heit noch weiter um sich greift. Nun hat gestern der Abgeordnete neuestem Muster die landwirthschaftlichen Arbeiten nicht mehr predigt haben, in geheimen Versammlungen aufReden gehalten und das Regierungsrecht des Ahlwardt von der zur Gewohnheit gewordenen Licenz nicht nur von den Eingeborenen verrichten lassen, sondern des billigeren reizende haben. Mit den landeinen übermäßigen Gebrauch gemacht, sondern auch Ausdrücke ge- Arbeitslohnes wegen Arbeiter aus Oberungarn( Slovenen) tommen Hauses Habsburg bestritten braucht, die mit der Würde des Hauses nicht verträglich sind. laffen, deren Bedürfnißlofigfeit geradezu beispiellos ist. Es ist wirthschaftlichen Arbeitern von Motó hat er Verbindungen anIch erinnere nnr an den einen Ausdruck Raubthiere", selbstverständlich, daß die Alfölder Arbeiter, ohne jeden Besit, gefnüpft und Flugblätter vertheilt. Am 22. April hat er vor den er ganz ausnahmslos anwandte auf die das hauptsächlich auf die Ernte- Arbeiten angewiesen sind, weil mit seinen Kameraden eine Rede gehalten und sie aufgefordert, mit deutsche Bürgerrecht genießenden Juden. Um nun solchen Vor- Ausnahme einiger fleinen Ziegeleien in der Umgebung von Hod- ihm die von der Behörde gestohlenen( fonfiszirten) Schriften zu tommnissen für die Zukunft vorzubeugen und den übrigen Kon- mező- Basarhely, gar keine industriellen Betriebe eristiren. Die feit holen. Als der Stadthauptmann Boka ihn dann verhaften ließ, sequenzen, die sich daran knüpfen tönnten, rufe ich den Abg. einigen Jahren aufeinanderfolgende schlechte Ernte hat, einen rief er: Verlaßt mich nicht, ruft die anderen Genossen, Ahlwardt nachträglich zur Ordnung. ( Beifall links.) Ich bin Rothstand hervorgerufen, der in seiner Art beispiellos ist. stürmt das Stadthaus und schlagt die Herren todt." Als daß in das Thor abgesperrt wurde, schrie seine Frau:" Verlaßt Euren hierzu veranlaßt auf grund eigener Erwägung, feineswegs aber Wie groß derselbe ist, beweist der Umstand, eine Führer nicht, befreit ihn." etwa auf grund einer geschäftsordnungswidrigen und deswegen der verflossenen Woche im ungarischen Reichstage von mir zurückgewiesenen Bemerkung, die in der gestrigen Sitzung Rothstandsdebatte an der Tagesordnung war, die ihren Abschluß gemacht ist.( Beifall links.) in einer Enquete gefunden hat, zusammengesetzt aus wohl Schluß 5/4 Uhr. Nächste Sigung Freitag 1 Uhr.( Fortgesinnten Bürgern, d. h. Staatsbeamten, die selbstverständlich fehung der Berathung des Militäretats.) alles in bester Ordnung fanden und den Nothstand hauptsächlich den sozialistischen Hetzern zuschrieb. Das ungarische Parlament sowohl, als die Enquete haben soviel Unkenntniß der Verhältnisse an den Tag gelegt, wie dies thatsächlich nur von ungarischen Reichstags- Abgeordneten und Beamten erwartet werden kann. Der Beschluß des internationalen Kongresses in Paris , Die Wahlprüfungs- Kommission prüfte in ihren legten Sigungen die Wahlen der Abgeordneten v. Kardorff( 3. Breslau ) den 1. Mai als Weltfeiertag zu proklamiren, brang und Wiesite( 8. Potsdam ) und beschloß dem Reichstag zu empfehlen, bis in das Eldorado- genannt Alföld von die Entscheidung über die Giltigkeit der Wahlen bis zum dieser Zeit an datirt die Bewegung unter der ländlichen Be Eingang des Ergebnisses der beschlossenen Erhebungen aus völkerung. Zwar sind sich diese Arbeiter über die Ziele der aufezen. Sozialdemokratie nicht im flaren, aber soviel haben sie begriffen, daß die Lösung der sozialen Frage nur auf internationalem Wege möglich ist.
Parlamentarisches.
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So die Anklage. Nach Verlesung derselben hält der Staatsanwalt die Anklage im ganzen Umfange aufrecht und erklärt eventuelle weitere Anträge sich vorzubehalten. Auch der Vertheidiger, Dr. Illes Pollat, giebt eine diesbezügliche Erflärung ab.
Mit dem Verhör der behördlichen Organe, welche bei dem Grzeß waren, beginnt die Verhandlung. Als erster erscheint der Oberstadthauptmann Alexander Nagy.
Borsigender: Herr Oberstadthauptmann erzählen Sie uns den Ausbruch und den Verlauf der Revolte.
Oberstadthauptmann Nagy: Um 8 Uhr morgens spazierte ich auf dem Korridor, als Sz. Kovacs mit einer Anzahl von Arbeitern ins Stadthaus tam. Ich frug sie, was sie wollten, worauf mir Sz. Kovacs antwortete, fie tommen um die Schristen, welche man ihnen weggenommen hat. Ich schickte ste zum Stadthauptmann Poka, bei dem sich die Schriften bc= fanden, erklärte ihnen aber auch gleich, sie müßten das Stadthaus verlassen. Was weiter geschah, weiß ich nicht, mit einem Male aber hörte ich das Stadthausthor bombardiren. Ich eilte und fah eine große Menschenmenge, die die hinaus Ich habe sofort Freilassung Sz. Kovacs verlangte. den Befehl ertheilt, eine Eskadron Husaren zu alarmiren; als diese jedoch zu lange ausblieb, schrieb ich einen Brief, den ich jedoch nicht befördern konnte, weil dazu niemand da war. Ich trat unter die Arkaden und mittlerweile famen die drei hier ftationirten Gendarmen. Meine Versuche, die Menschen zu 5eruhigen, mißlangen, und nunmehr gaben die Gendarmen Feuer, welches mit einem Steinregen aus der Maffe beantwortet wurde. Auch ich bekam einen Stoß, worauf meine Untergebenen mich in3 Stadthaus hineinzogen.
Vors.: Erinnern Sie sich an die Worte, die Sz. Kovac gebrauchte, als er die fonfiszirten Schriften verlangte?
In der Budgetkommission des Reichstages wurde heute die Berathung des Etats des Auswärtigen Amts fortgesetzt. Bei Trotzdem die Bewegung hier noch eine sehr junge ist, fann der Position: Konsulat in Liverpool rügt Abg. Dr. Ham man ohne Uebertreibung behaupten, daß der Sozialismus festen macher( natl.), daß der dortige Konsul gegen die deutschen Fuß gefaßt hat. Dieser Umstand war auch die Veranlassung zu dem Interessen für das englische Interesse eingetreten sei. Staats- Blutbad, welches von seiten des Oberstadthauptmanns Nagy am sekretär v. Marschall erwidert, daß dies nicht seitens des 22. April 1894 angerichtet wurde. Wie überall so rüsteten sich auch Konsuls in Liverpool, vielmehr vom Konsul in Birmingham ge- hier die Arbeiter zur Feier des 1. Mai. Es haben Versammlungen schehen sei. Der Mann habe deshalb seine Entlassung erhalten. stattgefunden, in denen der Hauptangeklagte Johann Sz. Kovacs Im übrigen gab das Ordinarium zu feiner wesentlichen Debatte vor mehr als 10 000 Menschen als Eingeborener und Bewohner Veranlassung. Im Extra- Ordinarium werden wiederum 40 000 m. von hier in der Mundart seiner Landsleute und Brüder sprach. als Subvention an die zoologische Station des Dr. Dohrn in Er vermittelte gleichzeitig die Lektüre, die nebenbei bemerkt, nicht Neapel bewilligt, ebenso 200 000 M. als Beihilfe zur Förderung verboten war und klärte die Arbeiter auf. Sz. Kovacs ist wohl Der auf die Auserschließung Zentralafrifa's und anderer Bauer, aber ein ebenso intelligenter als aufgetlärter Mensch und Ländergebiete gerichteten wissenschaftlichen Bestrebungen. Ge- der Liebling und Abgott der ländlichen Bevölkerung. Auf ihn nehmigt wurden ferner 10 000 m. als Subvention an die von hatte es die Behörde abgesehen, weil sie annahm, daß er die der Gesellschaft Berliner Aquarium" in Rovigno in Istrien Triebfeder der Bewegung sei und meinte, wenn er unschädlich errichtete zoologische Station, 89 100 M. für einen Umbau auf gemacht werde, sei auch der Bewegung ein Ende bereitet. Ein dem Grundstück der Botschaft in Paris , 47 000 M. zum Umbau geleitet wurde die Hatz mit einer Anzahl von Hausdurchsuchungen, 3euge: Geben Sie mir die Schriften zurück, die Sie mir im Gesandtschaftsgebäude in Belgrad , 199 000 M. zur Einrich von welchen eine auch bei S3. Kovacs in seiner Abwesen weggenommen. Ich habe nicht gehört, daß er gefagt hätte, die tung eines Gesandtschaftsgebäudes in Teheran , 66 500 M. zur heit vorgenommen wurde. Es wurden ihm sowohl als auch Sie mir gestohlen haben". Staatsanwalt: Man hat Ihnen Ihre Pfeife wegs Erweiterung des Botschaftsgrundstücks in Washington und 139 500 den anderen Betheiligten Zeitungen, Broschüren, Mai Abzeichen, Mark zum Neubau des Gesandtschaftsgebäudes in Tokio . Die mit einem Worte alles was man fand, weggenommen und nach genommen. Vor dem Richter haben Sie ausdrücklich erklärt, das Kommission wendet sich sodann zur Berathung des Kolonial dem Stadthause geschleppt. Den darauffolgenden Tag, es war er gesagt hätte, gebt mir die gestohlenen Schriften wieder". Etats. Der Referent Prinz Arenberg berührt den Fall ein Sonntag, an welchem sich die Arbeiter, wohl in größerer Zenge: Ja, das hat er gesagt, aber nicht in forLeist und spricht seine Befriedigung darüber aus, daß das Aus- 3ahl, aber wie alltäglich, am Marktplatze vor dem Stadt derndem Tone, sondern nur grob.( Heiterkeit.) Auf Verlangen dort sich wärtige Amt die höheren Instanzen angerufen habe. Des weitern hause versammelten, in Tagelohn zu des Staatsanwalts wiederholt er das Zwiegespräch, jetzt aber mehr bemängelt der Referent, daß die Lieferung für die Kolonial- verdingen, ging S3. Rovacz, in dem Bewußtsein, nach dem Geschmack des Staatsanwalts. Durch den Vertheidiger truppe regelmäßig dem Offizierverein übertragen werde. Man daß ihm Unrecht geschah, ins Stadthaus, um sein Eigen in die Enge getrieben, giebt er zu, den Sz. Kovacs solle auch andere Lieferanten berücksichtigen. Ferner bemängelt thum zurückzufordern. Auf dem Marktplatze waren etwa genau zu fennen, da er unter ihm früher Polizist gewesen, und der Referent, daß die Gehälter der ostafrikanischen Be- 8-10 000 arbeitslose Arbeiter versammelt. Als er vor eigentlich nur mit gehobener Stimme gesprochen hat. Auf die amten im Kolonialetat aufgeführt seien, während die den Stadthauptmann tam, erklärte derfelbe ihn für verhaftet. Frage des Vertheidigers giebt er an, daß die Leute in großer übrigen Beamtengehälter im Etat des Auswärtigen Amtes Einige Freunde, die mit ihm waren, brachten diese Nachricht Bahl waren, die Kovacs begleiteten, aber in fünf Minuten war figuriren. Abg. Richter bemängelt gleichfalls die Unüber- unter die ohnehin schon durch die Polizeiwillkür erregte Menge, das Stadthaus gesäubert. Den Appell Rowacs', ihn zu be fichtlichkeit der Aufstellung. Man wisse nicht, was aus den und diese Nachricht war geeignet, bie Erregung nur noch mehr freien, will er nicht gehört haben.( Bei diefer Gelegenheit cutallgemeinen Fonds des Auswärtigen Amtes für die Kolonien aus zu steigern und zwar bis aufs äußerste. Zunächst ging ein spinnt sich zwischen Staatsanwalt und Vertheidiger ein Dialog, gegeben werde; auch sei dies bei der Post, der Telegraphie und Murren durch die dicht gedrängte Menge und endlich forderte in dem der erstere eine zweifellos traurige Rolle spielt.) Der der Marine nicht übersichtlich genug. Geh. Rath Kanser man die Freigabe des Führers. Als Antwort schloß man die Stadt- Ober- Stadthauptmann wiederholt, daß der Steinregen nach den stellt in Aussicht, daß in Zukunft die Kolonialtoften in einem hausthore und besetzte dasselbe mit Panduren, die mit scharf geladenen Echüssen folgte. eigenen Etat zusammengestellt werden sollen. Nach einer Auf- Gewehren ausgerüstet waren. Nunmehr versuchte die Wenge das Als zweiter wird der Stadthauptmann Pota verhört, der stellung für 1893/94 habe das Auswärtige Amt 259 000 M., Thor gewaltsam zu öffnen, dasselbe wurde aber von innen im großen und ganzen dieselbe Darstellung giebt. Er habe die Marine 200 000 m., die Post 158 000 M., das Reichs vehement geöffnet und eine scharfe Salve der Panduren krachte erfahren, daß Kovacs Flugschriften habe und diese zu schazamt 38 000 M., der Rechnungshot 1320 M. zum Kolonial- zwischen die Menge. Gleichzeitig mit diesem Manöver trachte tonfisziren, fchickte er Organe aus. Dieselben fanden auch etat beigetragen. Abg. v. Podbielsii( df.) tritt für die aus einem Fenster des Stadthauses ein Schuß und ein junger welche und noch am selben Tage erschien Rovac3, dieselben Berücksichtigung des Difiziervereins bei den Koloniallieferungen ein. Bursche wälzte sich, in die Brust geschoffen, in seinem Blute und zurückzufordern. Er bedeutete ihm morgen wiederzukommen, Ihm gebühre das Werdienst, die englischen Lieferungen beseitigt zu starb noch an demselben Tage. Jegt griff die Menge das er werde sie durchlesen und wenn sie nicht aufreizend sind, werde