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3euge: Ich bitte, das ist Sache der Polizei. Bei der Erläuterung des Rechtes der Polizei in bezug auf das Preßgesetz wird der Bertheidiger durch den Vorsitzenden unterbrochen, weil eine solche Belehrung hier nicht am Blaze fei. Der Zeuge erklärt im Interesse der öffentlichen Ruhe und Ordnung alles tonfisziren zu können. Den todten Bincze hat nach seiner Aussage der Gendarmerie  - Wachtmeister Hubert er schossen.

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er sie ihm zurückgeben. Ueber den weiteren Verlauf sagt er im theiligung an den Bergehen" der Bettelei und Obdachlosigkeit fromme, christliche Reichsbote" hütet sich gefliffentlich, auch nur Sinne der Antlage aus. Auf die Frage des Vorsitzenden, vielleicht auf ein Minimum herabsinken. mit einem Wort zu erwähnen, daß es ein größeres Vergehen was die Schriften enthalten und welcher Art fie find, antwortet er, er wisse es nicht, weil er fie nicht Thiergarten macht ein hiesiges Fachblatt, ziemlich zur Unzeit, die ihre Stüßen in gutgesinnten" Sabbathschändereien sieht, uno Für ein Gutenberg- Fust- Schöffer Denkmal" im gegen das dritte Gebot ist, welches die gutgesinnte" Brüderschaft von der Regierung fordert. D, du heilige Reichsboten- Religion, gelesen habe.( Sensation.) G3 haben geheime Ver wie uns dünkt, Propaganda. Ein Denkmal für die Erfinder der fammlungen stattgefunden, in denen Kovacs aufgereizt habe. wie uns dünkt, Propaganda. Ein Denkmal für die Erfinder der Er habe diese aufreizenden Reden zwar nicht gehört, man habe Buchdruckerkunst, während die Dunkelmänner in der Umsturz- die die Verfechter einer wirklichen Sonntagsruhe als heidnische ihm dies aber mitgetheilt. Am 1. Mai sollte eine große Demon- tommiffion unser armes Vaterland der Schande preisgeben und Umstürzler" verdammen muß! stration stattfinden, zu der aus Budapest   der Führer herkommen Volk in die Barbarei mittelalterlicher Gläubigkeit zurückzuführen Ursache. Durch diesen wohltönenden Titel, vornehmlich aber fich mit dem wahnsinnigen Problem abplagen, wie das deutsche Die Entartung der Kulturmenschheit und ihre alleinige follte. Bertheidiger: Woher wissen Sie das, da Sie zugeben, ei das wäre ein Anachronismus, der selbst auf das ge- durch die Hoffnung, von Hämorrhoiden, Verstopfung, Kabltöpfig­buldigste deutsche Kameel wie ein Vomitiv wirken müßte. daß Sie es nicht selbst gehört haben. feit und anderen Unannehmlichkeiten befreit zu werden, hatte sich Mit einem Denkmal für Träger des Lichts hat es Beit, am Dienstag Abend ein zahlreiches Publikum zu einem Vortrag bis das deutsche Proletariat sich von dem Gezücht, welches heute des Herrn Dr. Alfred Damm aus Wiesbaden   nach dem Archia den deutschen   Namen schamlos verunglimpft, befreit, bis der tektenhause locken lassen. Herr Dr. Damm hielt mehr, als er Sozialismus auch der Kunst und der Wissenschaft freie Bahn versprochen hatte. Neben der förperlichen Degeneration habe geschaffen hat. auch eine geistige die Kulturmenschheit ergriffen, was klar durch das Stumm würde höchstens den Spott des Auslandes über unser bewiesen werde. Alle diese Uebel, physische wie psychische, seien Ein Gutenberg- Denkmal unter der Aera Köller- Rintelen- Emporblühen des Sozialismus, Anarchismus und Kommunismus Baterland auf die Spitze treiben. durch sinnliche Fehler und Verhinderung der Konzeption bedingt, bis auf diesen einen traurigen Punkt sei in dieser besten aller. Welten alles aufs schönste bestellt. Durch feinerlei medizinische oder sozialwissenschaftliche Sachkenntniß in seinem Urtheil ge in prächtigen Tiraden zu tage. Daß dem dreisten und gottes trübt, förderte Herr Dr. Damm diese verblüffenden Wahrheiten fürchtigen" Redner die Apotheose nicht fehlte, die aber vielleicht mehr der seit drei Jahren erscheinenden Zeitschrift Die Wieder­geburt der Völker" galt, ist selbstverständlich. Hoffentlich wird fich die Regierung das einfache Mittel, durch Berhinderung ge wisser Jugendsünden" den Sozialismus mausetodt zu machen, nicht entgehen lassen, und für diesen Spezialzweck einige Räthe Proletariat freilich, das sich noch gar nicht degenerirt fühlt, in den Kadettenanstalten und höheren Schulen anstellen. Das Sankt Herrn Dr. Alfred Damm höflich und wird nöthigenfalls allein für seine Wiedergeburt" sorgen.

Es erscheint Polizeikommissär Zoltan Va3 vury, der vor 8 Uhr ohne jedes Hinderniß in das Stadthaus tam, und taum daß er sich in demselben befand, begann der Krawall. Auch er behauptet, der Vincze ist vom Wachtmeister erschossen Als weiterer Zeuge erscheint Josef Briviezer, Polizei­lieutenant, der in weitschweifiger Weise ziemlich dasselbe aussagt, wie seine Vorgesetzten.

worden.

Der Zeuge Wachtmeister Hubert verwickelt sich, durch den Vertheidiger in die Enge getrieben, in Widersprüche, bleibt aber bei der Behauptung, den Vincze erschossen zu haben. Die Gendarmen Jeszenszky und Biro sagen fast wörtlich das selbe wie ihr Vorgesetter. Der Husar Michael Vörös erzählt, er habe den Tag Inspektion gehabt und sei am Nachmittag zur Post gegangen. Auf der Straße haben ihn die Männer überfallen, und der eine von ihnen habe ihn bei der Blouse gepackt. Gethan haben sie ihm weiter nichts. Eine Drohung haben diefelben gegen den Rittmeister ausgestoßen, die er seinem Borgesetzten meldete, worauf die Leute verhaftet wurden. Hiermit schließt der erste Ver­handlungstag.

Lokales.

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Genauer betrachtet scheint übrigens der Aufruf nicht so besonders ernst genommen werden zu dürfen, und sich als taum etwas anderes, denn als ein Versuch zur Herrichtung eines Denkmal" nach dem Plane des Fachblattes anders, als eine großen Ref I a me Instituts zu entpuppen. Denn was ist das plumpe Geschäftsempfehlung auf Kosten der Gaben spender, wenn dieses Blatt fordert, das Monument solle auch berer gedenken, welche angeblich die moderne Druckkunft in der Als nächster Zeuge wird der Feuerwehrkommandant Heinrich Reichshauptstadt zur Blüthe gebracht" haben, nämlich der Herren Kadar verhört, der genau im Sinne Botas aussagt. Auf Be- Bürenstein, Sittenfeld und so weiter? fragen des Staatsanwaltes erklärt er, daß Sz. Kovacs anläßlich Das wäre ein Plan, würdig eines Barnum! Der Pietätsfeier bei Kossuth's   Tode sich unpatriotisch betragen Von der Thierquälerei, die durch das Salzstreuen der habe; da der Vertheidiger den Zweck dieser Feststellung nicht pferdebahn Verwaltung herbeigeführt wird, hat man in den einsehen will, erklärt der Staatsanwalt, damit nur weitesten Kreisen der Bevölkerung wohl faum eine annähernde beweisen zu wollen, daß die Sozialdemokratie Borstellung. Man muß in diesen Tagen die Krankenställe größerer vaterlandslos und staatsfeindlich ist. Eine Fuhreinrichtungen in unserer Stadt gesehen haben, wo die feffel- Da gehört er hin! Wo alles, was patriotisch ist, sich sozialistische Literatur tenne er nicht, nur eine franten Pferde untergebracht sind. In ganz geringfügige Ver- anschickt, den alten Mann in Friedrichsruh   zu feiern, kann die aufhezerisch e. legungen, wie sie jedes Pferd sich an den Fesselgelenken beim Berliner   Schlächterinnung nicht zurückbleiben. Sie will Laufen auf der Straße zuzieht, werden infolge des Eindringens Bismarck am 1. April zum Ehrenmitglied ernennen. des Salzwassers diese leichten Wunden zu umfangreichen bran- Hoffentlich nimmt der alte Wortführer der Blut- und Eisen. digen Berlegungen, die das Thier dienstuntauglich machen. politik diese eben so schmeichelhafte wie passende Ehrenmitglied­Welche Schmerzen das Thier dabei erträgt, tann man aus seinem schaft verständnißinnig an. Verhalten im Stalle beobachten; es schlägt seine Zähne in Krippe oder Raufe oder in jeden Gegenstand, der sich in seiner Nähe nichts auf der Welt und fünf schöne neue Lieder... alles für Fort mit Schaden! Wir Deutsche   fürchten Gott sonst befindet. Bei Behörden, deren Geschäftsbetrieb eine Pferdehaltung einen Silbergroschen." So tönt es von den Lippen des Aus­bedingt, ist diese gewöhnlich an Privatunternehmer übertragen, so daß die Behörden unmittelbar diese Misere nicht kennen lernen. rufers, der mit seinem Wägelchen gegenwärtig die Straßen durch­Wäre dies der Fall, so würde wahrscheinlich schon ein behördliches sieht. Der Mann hält noch mehr als er verspricht; es giebt Einschreiten gegen das Salzstreuen erfolgt sein. für den Groschen die bekannte Zusammenstellung: Mappe mit Briefbogen, Kalender 2c. 2c., und als Extraprämie ein ziemlich Wie man politische Gefangene in einem preußischen metergroßes Bild des Erkanzlers Nr. 1, zur Rechten das halb­Gefängniß behandelt. Der Redakteur der Lichtstrahlen", gefüllte Cognatglas. Es muß schlimm stehen um die Popularität Otto Harnisch, und der Herausgeber derselben, Hermann des Größten aller Deutschen", wenn sein tostbares Konterfei Teistler, sind bekanntlich wegen Verbreitung verbotener derartig verramscht wird. Fort mit Schaden!... Schriften zu 1 bezw. 11/2 Jahren Gefängniß verurtheilt worden. Von Hochbahnprojekten schwirrt es nur so in der Luft Wegen Bettelei oder Nichtbeschaffung eines Uuter- Nach der Volks- Zeitung" wird Harnisch   jetzt in Plößensee mit herum. Ein neues derartiges Projekt ist dem Magistrat von kommens sind in den ersten neun Monaten des Jahres 1894 Strumpfstriden, Teistler dagegen mit Dütenkleben dem Ingenieur Beyer in Düsseldorf   unterbreitet worden. Das vom Amtsgericht Berlin I   zusammen 8598 Personen bestraft beschäftigt. Der Dichter Kinkel hat bekanntlich vor nunmehr felbe soll nach Ausspruch von Fachmännern von den Langen'schen worden, und zwar: wegen Bettelei 6580 Personen, darunter ge- gut vierzig Jahren im Zuchthause Wolle spulen müssen, der und Dietrich'schen Systemen sich dadurch vortheilhaft unter­borene Berliner   920 oder 18,9 pet. und zugezogene 5660 oder Philosoph Wolff sollte von Friedrich Wilhelm I.   gehängt scheiden, als dasselbe in jeder Weise eine hohe Betriebssicherheit 86,1 pCt., wegen Nichtbeschaffung eines Unterkommens 2018 Ber werden. Es läßt nicht verkennen, daß mit der Beit selbst fonen, darunter geborene Berliner   450 oder 22,3 pet. und Zu- Preußen in der Behandlung der Leute, welche selbständige Ge- garantire und das Befahren schärffter Kurven zulasse, ohne in gezogene 1568 oder 77,7 pet. Die Boff. 3tg." theilt diese danken zu verbreiten wagen, gewisse Fortschritte zum besseren der Anlage theurer zu werden. Aus der Gesellschaft". Uns wird berichtet: Die schänd­Bablen mit, indem sie auf die weit geringere Betheiligung der macht. Berliner   an den genannten Vergehen" hinweist und zugleich Aus dem Geschäftsbericht der Abtheilung IV des lichen Vorgänge in dem Hause Bimmerftr. 75, wo sich vor bemerkt, daß in der gesammten Bevölkerung Berlins   bei der Polizeipräsidiums für 1894 ergiebt sich, daß die Abtheilung im etlichen Jahren in der Wohnung der Frau Trenthorst ein Heer Bählung von 1890 auf die geborenen Berliner   viel mehr, verflossenen Jahre 430 000 einzelne Sachen bearbeitet hat. von Wüftlingen versammelte, dürften noch in der Erinnerung des Die Angelegenheit führte damals zu einer nämlich 40,7 pet., und auf die Zugezogenen viel weniger, Darunter find 63 276 Kriminalfachen und 199 110 Sachen, die Publikums sein. nämlich 59,3 pet. famen. Hinterher wird dann aber das Ge- fich auf die allgemeine Sicherheitspolizei beziehen. Wie zu er barten Bestrafung der Wohnungsinhaberin, die zunächst flüchtig wicht dieser Zahlen wieder abgeschwächt durch den einschränken warten war, hat eine erhebliche Zunahme gegen 1898 ftatt- wurde, sich dann aber felbft stellte. Diese Frau Trenthorst, die den Zusah, daß unter der über 15 Jahre alten Bevölkerung die gefunden, und zwar bei den Kriminalfachen um 9188, während sich seit etwa Jahresfrist wieder auf freiem Fuß befindet, hat geborenen Berliner   nur 30,3 pet., die zugezogenen dagegen die Zahl der Vorführungen bei der Staatsanwaltschaft nur um ihr Geschäft von neuem fortgesetzt und ihre Wohnung im Erd­69,7 pet. ausmachten; aber auch darnach stünden hinsichtlich der 212 zugenommen hat. Die Diebstahlssachen haben sich nur um geschoß des Hauses Dorotheenstr. 36 zu einem Sammelpunkt Bestrafung wegen Betteln und Obdachlosigkeit die Berliner   noch 87 vermehrt. Die stärkste Zunahme weisen auf Körperverlegung für Lebemänner hergegeben. An der Außenseite des Hauses prangte günstiger da als die Zugezogenen. Um aus den mitgetheilten mit 820, Sachbeschädigung mit 723, Betrug mit 369, Kuppelei ein Schild, das die Anfertigung von Näharbeiten aller Art ver­Bablen irgendwelche Schlüsse ziehen zu können, bedarf es noch mit 99, Sittlichkeitsverbrechen mit 77 Fällen. Eine wesentliche fündigte, aber nur als Deckmantel für das dunkle Treiben weiterer Einschränkungen, die die Bossische Zeitung" nicht macht. Abnahme ist bei Hausfriedensbruch, Taschendiebstählen, Vergehen diente, das sich in den Räumen abspielte. Natürlich konnte Die wegen Betteln oder Obdachlosigkeit Bestraften vertheilen wider das Nahrungsmittelgesetz und bei strafbarem Eigennut nicht fehlen, daß in der That Aufträge auf Handarbeiten eins sich nicht auf alle Altersklassen zwischen 15 und 80, festzustellen. Bergehen gegen die Sonntagsruhe wurden 228 Fälle liefen. Diese mußten dann, um keinen Verdacht aufkommen 90 oder 100 Jahren in gleicher Weise, sondern vorwiegend mehr behandelt als vorher. zu lassen, anderweit vergeben werden. Der Besuch in den Salons der Frau Trenthorst setzte sich aus einer sehr vornehmen auf die mittleren; auch nicht in gleicher Weise auf beide Ge- Polizeiliches aus Schöneberg  . Der Deutsche Metall Gesellschaft zusammen. Die Vorgänge fonnten aber auf schlechter, sondern vorwiegend auf das männliche. Zur Berarbeiter- Verband, Bahlstelle Schöneberg, hatte am vergangenen die Dauer nicht verheimlicht werden: es lief eine Anzeige bei gleichung müßte also die Unterscheidung in Berliner   und Zu- Sonntag eine Versammlung veranstaltet, als deren Fortsetzung der Polizei ein; das Nest wurde wiederum aufgehoben und die gezogene sowohl bei den Bestraften wie bei der Gesammt ein gemüthliches Beisammensein geplant war. Da die Ver- freundliche Wirthin sigt wiederum fest. Ob die sehr vornehmen bevölkerung nach Geschlechtern und Altersklassen durchgeführt fammlungs Besucher zum theil ihre weiblichen Angehörigen Herren", welche die Kundschaft der Kupplerin bildeten, bei dieser werden. Für die in den ersten neun Monaten von 1894 wegen mitgebracht hatten, so war es sehr naheliegend, daß die Gemüth- Gelegenheit auch an den Pranger gestellt werden? Die Gesell­Betteln und Obdachlosigkeit Bestraften können wir diese Unter- lichkeit in einem harmlosen Tänzchen ihren Ausdruck fand. Aber schaft, die sich angeblich von den Parteien des Umsturzes in ihrer scheidung natürlich nicht bringen; aber vielleicht sieht die Boff. der Arbeiter denkt und die Polizei lenkt. Raum hatten die Paare Ordnung, Religion und Sitte bedrängt fühlt, sollte doch von Beitung", daß sie diese nothwendige Ergänzung nachliefern fann. angefangen, fich in der Runde zu drehen, als die heilige Rechts wegen im eigenen Interesse auf öffentliche Preisgabe Die Bevölkerung Berlins   setzte sich bei der letzten Zählung nach Hermandad, die ja in Schöneberg   mit ganz besonderer Sorgfalt hrer Prachtexemplare drängen. Geburtszeitklaffen( was ziemlich auf dasselbe hinauskommt, wie bie Schritte der Bürger, soweit sie im Geruche der Sozial­nach Altersklassen) folgendermaßen zusammen: Weibliche

Männliche

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Berliner Zugezogene Berlinerinnen Bugezogene pet. pet.

Geboren

pCt.

pCt.

1890-86

90,2

9,8

90,4

9,6

1885-81

80,1

19,9

80,5

19,5

1880--76

26,1

74,3

25,7

1875--71

50,3

49,7

48,9

51,1

1870-66

22,7

77,3

29,7

70,3

1865--61

20,7

79,3

23,2

76,8

1860--56

19,8

80,2

21,0

79,0

1855--51

19,4

80,6

20,6

79,4

1850-46

17,6

82,4

20,3

79,7

1845--41

18,2

81,8

20,4

79,6

1840-36

17,8

82,2

20,8

79,2

1835-31

20,7

79,3

22,6

77,4

1830-26

23,2

76,8

23,3

76,7

1825--21

22,9

77,1

21,4

78,6

1820-16

21,8

78,2

21,3

1815-11

19,8

80,2

22,5

Dot 1811

20,1

79,9

23,2

78,7 77,7 76,8

demokratie stehen, bewacht, in Gestalt von zwei Polizeibeamten Ein neuer Mitkämpfer für eine Verkürzung der Arbeits. erschien, die kategorisch das Tanzen untersagten. Vom Gin- zeit ist der Arbeiterschaft in dem Organ des Herrn v. Stumm, berufer der Versammlung darauf aufmerksam gemacht, der Post", erstanden. In der ersten Beilage zu Nr. 66, Seite 3, daß dies eine geschlossene Gesellschaft sei, die fich Spalte 2, schreibt sie:

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in bezug auf die Art ihres Vergnügens jede po Eine zehn stündige Arbeitszeit ohne jede Unter. lizeiliche Einmischung verbitte, entfernten sie sich. Wenn brechung ist auf allen Gebieten zu viel. die Genossen aber geglaubt hatten, sich nunmehr ungestört Was wird Herr v. Stumm, der Mann, der vor kurzem noch ihrem harmlosen Vergnügen hingeben zu tönnen, so hatten sie über die Ausnahmegefeße" gegen die Unternehmer im Reichstage ihre Rechnung ohne die fürsorgliche Behörde gemacht. Es erschien wehflagte, zu diesem Seitensprung seiner Knechte sagen? Ver alsbald der Polizei- Inspektor des Millionärdorfes an der Spitze dienen die respektwidrigen Rulis nicht von Rechtswegen, daß ihr von sechs bewaffneten Dienern des Gesetzes und drohte, jeden Herr an ihnen thut, wie an den Neunkirchnern, daß er den sofort zu verhaften, der sich noch ferner unterstehen würde, bas lockout, die Hungerkur über sie verhängt? Tanzbein zu schwingen. Der Noth gehorchend, nicht dem eignen Ein Schloßbrunnen" befindet sich auch an der Luftgarten­Triebe, entschlossen sich die Genossen nun, den Rest des Abends, seite des föniglichen Schlosses in Gestalt eines aus dem Mauer­der in Schöneberg   nach gut altväterlicher Sitte wenigstens werk der Terrasse hervorragenden furzen Röhrleins mit einem für Arbeiterlofale um 10 Uhr zu Ende ist, mit Singen von Arbeiterliedern und ähnlichen harmlosen Dingen zu beschließen, Bugring daneben. Seine Gäste sind neben den Mannen der was ihnen auch zu ihrer Zufriedenheit, aber unter strengster Eristenzen, welche die gegenüber an der Schloßbrücke als feltenes Straßenreinigung zahllose Schulkinder und jene armseligen und unausgesetzter Bewachung durch die Diener der heiligen Mittagbrot erhandelte Pferdewurst mit einem Trunk Wasser Hermandad gelang. Ob die zahlreichen Polizeimannschaften, welche hinunterspülen wollen. Daran wäre nichts besonderes; Rinder find Kinder, denen Wasser wohler als Bier thut, Man wolle sich überzeugen, daß gerade in den mittleren nicht nur im Lokal, sondern auch auf der Straße postirt waren, und für deren Anwesenheit nicht die geringste Veranlassung und bekanntlich auch dann Geburtszeitklassen also in denjenigen, aus welchen sich, wie vorlag, nicht besser zur Beaufsichtigung öffentlicher Tanzkneipen, Champagner, wenn es aus einem Königsschlosse sprudelt. gesagt, die wegen Betteln oder Obdachlosigkeit Bestraften vor- in denen teine Sozialdemokraten verkehren oder sonst zur Wahr  - Aber dieses Waffer hier thut nicht wohl, weil es nicht mal zum wiegend zu rekrutiren pflegen der Prozentsatz der geborenen Berliner   in der Gesammtbevölkerung ungefähr derselbe ist, wie nehmung des Sicherheitsdienstes zu verwenden gewesen wären, Trinken gut ist, und wer das Mauerwerk neben dem Brunnen bei den Bestraften; der Unterschied zu gunsten der Berliner   ist laffen wir dahingestellt sein.

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wird Wasser

nicht zu

mit einem Vergrößerungsglase untersucht, wird gewahr werden,

menigstens nicht mehr erheblich. Es ist allerdings nicht zu bes Es giebt noch gutgefinute Arbeiter. Wer es nicht glaubt, daß hier mal in grauer Vorzeit Kein Trinkwasser" gestanden stoeifeln, daß ein Arbeiter, der ohne Geld, ohne Verbindungen der lese nachstehenden Bericht, den wir dem frommen Reich shat. Man tann nicht annehmen, daß mit der Verschlechterung und ohne Kenntniß der hiesigen Verhältnisse nach Berlin   tommt, boten" entnehmen: Die Fleischergesellen- Brüder- der Zeiten sich hier das Wasser verbessert haben soll; sicherer ist der Gefahr arbeits- und obdachlos zu werden eher ausgesetzt ist schaft in Berlin  , eine gutgefinnte Handwerkschaft, hatte schon, daß sich an ihm mancher, der so schon nichts hat, auch als solche, die schon seit längerer Zeit hier anfässig sind und sich am Sonntag in ihrem Vereinshause, Röpnickerstraße 96/97 bei noch den Magen verdarb. Die Schloßverwaltung wolle also hier ernährt haben. Aber diese Verhältnisse lassen sich nicht nach Steller, ihre ordentliche Monatsversammlung. Dabei wurde eine möglichst an einem Wochentage an dem Brunnen den Begriffen geborener Berliner  " und zugezogener" beurtheilen. Refolution gefaßt, daß das Ladengeschäft im Schlächtereibetriebe ein vor der gesundheitlichen Gefahr warnendes Schild anbringen In volkswirthschaftlichen und moralischen Fragen ist diese Unter- unmöglich ausgeführt werden fann, wenn in der Werkstatt lassen; eine Million tann's ja nicht kosten! fcheidung überhaupt nur unter vielfachen Einschränkungen nur 3 Stunden gearbeitet werden darf. Ladengeschäft und Werk­Der Rettungskahn an der Weidendammer Brücke ist verwendbar. Der Begriff Zugezogener" schließt ja auch die ftatt ist im Schlächtereibetriebe so eng verbunden, daß die Er ziemlich illusorisch, seitdem der Strom der Bassanten sich über jenigen ein, die in Schöneberg  , Nixdorf, Friedrichsberg, Neu- füllung und pünktliche Innehaltung der gedachten Gesetzesvor die mehr als hundertfünfzig Meter von seinem Ankerplage ent Weißensee, Reinickendorf   u. s. w. geboren sind, ebenso diejenigen, schriften unmöglich ist. Eine fünfstündige Arbeitszeit im fernt gelegene Nothbrücke ergießt. Wenn ein Unglücksfall eintritt, welche als Kinder mit ihren Eltern nach Berlin   gekommen find Gewerbebetriebe der Schlächterei ist die denkbar getann der Verunglückte längst ertrunken sein, ehe es gelingt, den und dann vielleicht 20-30 Jahre hier ansässig waren, bevor sie ringste. Die Arbeitszeit im Handelsgewerbe und Gewerbe- neben der Pferdebahnbrücke ganz versteckt liegenden Kahn zu obdachlos wurden. Worin sich solche Personen hinsichtlich der betriebe tann in den Schlächtereien niemals getrennt werden." finden, flott zu machen und nach der Unglücksstätte zu steuern. Wer noch nicht herausbekommen hat, um was es sich Schwierigkeit, hier ihr Brot zu finden, von geborenen Berlinern" unterscheiden sollen, ist unklar. Wollte man, wie billig, auch handelt, dem sei erklärt, daß die Fleischergesellen- Brüderschaft in Der Magiftrat thäte gut, ihn nach der Nothbrücke schaffen zu laffen. diese Personen zu den Berlinern zählen oder aber gänzlich von anbetracht der großen Arbeitslosigkeit nicht etwa den fünf­der Betrachtung ausscheiden, so würde der Unterschied zwischen stündigen Arbeitstag an Wochentagen fordert, sondern daß Aus dem Zeitalter der Sozialreform. Vom Tode er geborenen Berlinern" und zugezogenen" hinsichtlich der Befie partout an Sonntagen fünf Stunden schanzen will. Der leilt wurde auf dem Wege nach einem Krankenhaufe am Mittwoch

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