Gewerkschaftsbewegung
Abschied vom, Korrespondenzblatt".
In der am Sonnabend erschienenen letzten Ausgabe Nr. 51/52 des 33. Jahrganges vom„ Korrespondenzblatt des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes " brachte Baul Umbreit, der das Don Karl Legien begründete Zentralorgan der freien Gewertschaften feit etwa 20 Jahren geleitet hat, einen Artikel: Zum Ab schied. Nach einem Ueberblick über die En'wicklung des Blätt chens" feit 1891 und seine Ausgestaltung fagt Umbreit von der Zeit nach der Ablösung der Generalfommission durch den ADGB.:
dem Bureau mitzuteilen.
Die Ortsverwaltung.
Aus der Partei.
Die polnische folalistische Sejmfraffion wählte den Genossen Barlidi, der fürzlich den Borsiz niedergelegt hatte, zum Borfizzenden wieder.
ftändliche Schiebsfprudh, ber gang einseitig für ble 3eit vom 3. bis| Das Lohnabkommen im Berliner Holzgewerbe gekündigt! 23. Dezember die von der Mitropa in der freien Verhandlung mit Die Bereinigten Berbände der Berliner Holzindustrie haben dem der Lohntommiffion angeboteren Löhne feftfeßte und für die Deutschen Holzarbeiterverband bas feit bem 2. Dezember 1923 Bodye vom 24. bis 30. Dezember fogar noch wesentlich unter den geltende Lohnabkommen gefündigt. Demnach ist seit dem 30. Des angebotenen unzufärglichen Löhnen zurückblieb, die nach dem zember 1923 ein vertraglofer Zustand zwischen den Bar Schiedsspruch z. B. für einen Lagerarbeiter über 20 Jahre sage und feien eingetreten. Es ist nunmehr Aufgabe der in den Betrieben be schreibe 20 M., und für einen Koch 16,45 M. für die letztgenannte schäftigten Mitglieder des Verbandes, Lohnvereinbarungen Bodye betragen. betriebsweise festzulegen, die aber nicht unter den bisDie Versammelten lehnen diesen, von wenig fozialem Berständnis für die Noilage der Arbeitnehmer zeugenden Schiedsspruch ab herigen Säßen liegen dürfen. Sich etwa ergebende Schwierig und erheben gegen die in letzter Zeit vom RAM. beli bte einseitige feiten sind dem zuständigen Bezirksobmann, in bringenden Fällen Einstellung zugunsten der Arbeitgeber energisch Protest. Sie sprechen der Lohntommiffion ihr Lertrauen aus und beauftragen lung nehmen und die zu treffenden Maßnahmen, die den Betriebs Die Berwaltung wird zu der jchigen Situation umgehend Stel fie, bei den nädfen Lohnverhandlungen mit allen Mitteln dahin Un die Stelle der kleinen Gemertschaften waren Riefenverbände zu wirken, daß diese ungenügenden Löhne in entsprechender Beise funktionären bekanntgegeben werden, vorbereiten. getreten, die bis zu 1,7 millionen Mitglieder zählten. Unternehmer, aufgebeffert werden. um und Arbeitnehmerschaft schlossen sich zu Spitzenverbänden zuDie Bersammelten stellen sich restlos hinter ihre Organisatio fammen, die in ihren Spigen in der Zentralarbeitsgemeinschaft nen und verpflichten sich, um auf die tommenden Rämpfe gerüstet zufammentraten, um die großen Wirtschaftsfracen gemeinsam zu zu fein, für die Berbreitung des Organisationsgebantens Gorge beraten. Achtstundentag, Tarifrecht, Erwerbslosenunterstüßung, zu tragen" Bandarbeitsordnung und Betriebsrätegeleb leiteten das neue Arbeitsrecht ein, beffen Abschluß ein einheitliches Gesetzbuch der Arbeit bilben soll. Und wie eine glänzende Gloriole lag das Ziel des Sozialismus erreichbar nahe vor uns. Bernichtender Feindes brud und Bruderkampf in den eigenen Reihen haben es uns wieder entrissen. In dem Sisyphustampfe des deutschen Boltes um das nadie Dasein lag die schwerste Laft auf den Gewerkschaften. Sie murden auch von seinem Ausgang am schwersten betreffen. Abbau auf allen Gebieten des Verwaltungsapparates, des Unterstützungsmelens, der Agitation, der Konareffe und Konferenzen und nicht zum menigsten der Bresse war die Folge. Wie die Pflanze in trockenen Jahreszeiten einen Teil ihres äußerlichen Organismus abftößt und fich auf die inneren Quellen ihrer Lebenskraft zurückzieht, fo mußten auch die Gewerkschaf en alles nur irgendwie Entbehrliche fallen laffen, um die Organisation selbst, das Arsenal für die fommenden Rämpfe, zu erhalten und in beffere 3eiten hinüberzubringen. Statt einer aufblütenden Wirtschaft fehen wir eine von Krieg und Kriegsfolgen zerrüttete Wirtschaft vor uns, statt einer von ein heitlichem Geiſt belebten Arbeiterbewegung ein von innerem Krampf und Rampf geschütteltes Chaos, das ständig auseinanderzufallen broht. Ein Troft, daß wenigstens die Gewertschaften noch bie einheitliche Blattform des Breletariats darstellen, obwohl auch hier zerstörende Einflüsse unausgesetzt tätig sind.
Miklingen der Spaltung im Buchbinderverband. Die Gruppe der aus dem Berband der Buchbinder und Papier. verarbeiter Ausgeschloffenen macht die trampfbafteften Bemühungen, die gewertschaftliche Arbeit zu stören, die Organisation zu schwächen und die Aufbauarbeit zu erschweren. Ihre versuchten Sonder bestrebungen brechen jedoch schmählich zufammen. In den in den Borwochen stattgefundenen wilden BranchenversammIungen gaben sie die Parole der Beitragssperre aus; es folle wohl der möchentliche Beitrag tassiert, das Geld aber auf einer Bant hinterlegt werden. Der Name der Bank ist nicht genannt. ob nicht eine Wirtshausbant in Frage tommt? 2üdide ist ein schlechter Sachverwalter! Eine Kontrolle und Sicherheit für die dort hinterlegten Gelder ist nicht gegeben. Das erkennen auch die Kollegen immer mehr und rechnen bei der Ortsverwaltung ab. Wenn sich Lüdice und Konsorten selbständin machen wollen, so wünschen wir ihnen persönlich viel Glüd. Wir warnen aber unsere Mitglieder, solchen Phrasenhelden und Quertreibern zu folgen. Ten Borteil hätten die Unternehmer, den Schaden bei Berluft der Mitgliedschaft hätte jedes einzelne Milied.
Die von der Ortsverwaltung nicht anerkannten Branchenleitungen zeigen jgt ihr Dasein, indem sie zu einer allgemeinen Mitgliederversammlung" am 3. Januar einladen. Bersonen, welche So müffen mir wieder von vorn anfangen. wie vor 25 Jahren, für die Besserstellung der Kollegenschaft nichts getan haben und mit den Mitteln befcheidenfter Reinarbeit im Rahmen der nichts haben tun tönnen, machen in ihrer Hilflosigkeit der Ortsvergefchichtlichen Erfahrung von Riesenorganisationen, Gewerf waltung den Vorwurf, gegen die Verschlechterungsverfuche der fchaftlicher Biederaufbau muß fyftematisch geleistet mer Unternehmer nichts unternommen zu haben. Die Streifhelden ben, in der Notation in Betrieb und Beruf, in der Verwaltung, in follten wissen, daß die gerade im graphischen Gewerbe von den Unterher Lohnpolitik und nicht auleht in der Breffe. Unser neues Zentral nehmern versuchten Verschlechterungen nicht von einer Organifa moan wird fich mit allen Kräften tiefer Wiederaufbauarbeit widmen tion allein abgewehrt werden fönnen. Die Möglichkeit der Ab. und die Gemerfichoften darin unterſtüken, damit die schlimme Zeit mehr wäre gegeben in der geschlossenen Front der Arbeit fo bald als mörlich hinter uns liegt und überwunden werde. Genehmer und durch starte gemertichaftliche Organisa. feftinter denn je wird dann die Gewerkschaftsbewegung erstehen und tionen, nicht aber durch die Zira en der Organisationszerstörer. in Rämpfen georn das l'nternehmertum eine neue Schukwehr für In der Donnerstagperfammlung mögen die Einberufer und ihr bie Arbeiter aufrichten. Das Korrespondenzblat hat eine ganze Anhang unter fich bleiben. Generation von Gemertfchoftsfämpfern schulen helfen, einen outen Die Ortsverwaltung und die rechtmäßigen Branchenleitungen aften Stamm von Gemertschaftsfunktionären aufrezogen. Möge werden sich in ihrer begonrenen Aufbauarbeit nicht stören laffen. fein Rochfolger, die Gewertschaftszeitung", das Werk Nach den stattgefundenen Werkstubenversammlungen und den in bieler Generation fortsetzen zum Wohle der gesamten Arbeiter diefen vorgenommenen Wahlen werden wir zu Funktionär und bewegung." Mitgliederversammlungen aufrufen. Diese werden in Bälde ftatt finden und wird hierbei eine Kontrolle der Mitgliedschaft vorge In derfelben Nummer des„ Korrespondenzblattes" wird mitgenommen werden. Nur Mitalieber, welche mit ihren Beiträgen auf tett, daß aus dem Bureau des Bundesvorstandes des ADGB . drei dem Laufenden find und ihre Marken im Mitaliedsbuch geklebt altbewährte Cenoffen ausgefchieden sind. Rudolf Wissell , der haben, werden Einlaß zu den Bersammlungen bekommen. am 1. Dezember 1908 in bas Zentralarbeiterfefretariat der General Unser Mitteilungsblatt Nr. 5 ist erschienen. Wir erinnern noch fommission eingetreten war und zuletzt die Sozialpolitische Abteilung einmal an das Zeitungsabonnement für die Buchbinder- Zeitung Die Ortsverwaltung. bes Bundes geleitet hat, will fich gänzlich dem öffentlichen Leben vom 1. Januar ab. mibmen. Adolf. Cohen, der der Generalfommiffion feit 1903
angehörte und 1918 in ihren Dienst trat, hat feine Gefundheit im Dienste der Berliner Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiter verbandes aufgerieben, so daß er mit noch nicht 54 Altersjahren jet in den Ruhestand getreten ist. Auch der 73jährige Gustav Seinte tritt in den wohlverdienten Ruhestand. Seit 1899 war er Sekretär her Zentralfommission für Bauarbeiterschuß und übte feit 1910 hie gleiche Tätigkeit im Rahmen der Sozialpolitischen Abteilung her Generalfommission bzw. des ADGB . mit voller Hingabe aus. Den drei Cenoffen, die den Umzug des Bundesvorstandes in das neue Bundeshaus nicht mi'machen, widmet der Borstand des ADGB. | Roggenmehl 0/1 freundliche Worte der Anerkennung.
Zur Spruchpraxis im Reichsarbeite min sterium. Proteft der Mitropa "-Belegschajt.
In zwei Bersammlungen, am Freitag, den 28., und Sonnabend, den 29. Dezember, nahmen die gewerblichen Arbeiter und Angestellben der Mitropa ( Mitteleuropäische Schlafragen und Speisewagen- A.- G.) Stellung zu den letzten gescheiterten Lohnver handlungen mit der Direktion und dem im Reichsarbeitsministerium am 20. Dezember 1923 gefällten Schiedsspruch. Der Bericht der Funktionäre löfte eine lebhafte Debatte aus, die ihren Niederschlag in nachstehender einstimmig beschloffener Entfd ließung fand:
Die am 28. und 29. Dezember im Rosenthaler Hof" ver fammelten im Zentralverband der Hotels, Restaurants und Cafés angestellten und im Deutschen Verkehrsbund organisierten gewerblichen Arbeiter und Anrestellten der Mitropa , Abteilung Berlin , haben von dem Bericht ihrer Organisationsvertreter über die letzten Lohnbehandlungen Kenntnis genommen.
Großes Befremden und Empörung erregte insbesondere der Bom Reichsarbeitsministerium am 20. Dezember gefällte unver
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Filmscha.
Tavid Copperfield.
Rann man Didens verfilmen? Der Zuschnitt feiner Breifangelegten, ebilodereichen, bom ed testen Humor antigehellten, das Evangel um tvett tätiger Liebe prebigen en und tend nzerfüllten Romane ift nicht derart, dag fie tazu reizen. Was rer um braucht: Brägnant, dramatische Spannung und zielft ebige Stompofition das alles jeblt dem grozen Meister. I of dem hat sich der Nordis! Film an David Copperfield berangewaat Uraufführung im Uniontheater Nollendorfplat). Die an Wechseltällen reiche Entwicklungsgeschichte des jungen David, in die Didens so viel aus seinent eigenen Leben bineingen oben bat, von der Geburt bis zum Tode der eriteuz rau, blieb matt und ohne Buls. Die feelischen Röte des Halbwaifen, der bald auch seine zärtliche junge Mutter verliest unb tem Understand des Etiefvaters ausgeliefert word, griffen nicht ans Herz. Beffer pelargen die Liebes zenen, die zwar nicht ganz ber Gefahr des Süßlichen und Senfationellen entgingen, aber bildlich vortrefflich gebieben. Die tote Mutter und die Eter beigene der erien Frau waren Kabinettfiüde der Aufnabme. Die Mutter( Marg. Schlegel und die elfiche erfte au waren echt Didens che, liebenswürdige Frauengestalten. Am besten aber famen die originellen Figuren des verbummelten Micawber und der schrulligen Tante Betſch beraus, die beide das Herz auf dem rechten led baben. Kann mant also Didens nicht für den Film gebrauchen? Doch, die phantallichen, märchenbatten Weihnachtsgeschichten mit ihren Geistererscheinungen find geradezu eine ideale Borlage.
JNRJ
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d.
die alten
Die Darstellung des Chriftus- Broblems im Film war immerbin eine Aufgabe, die einen tüchtigen Regiffeur reizen fonnte. Es gab zwei Wege: zunäcft, was nahegelegen bätte der Chriftuslegenbe einen ganz neuen bilbbaften ausdrud zu geben, fie in ihrer Grundtendenz bestehen zu laſſen, weiter, was bequemer war aber vem zeitlichen losgulöfen, Bilder der biblischen Geschichte beizubehalten und Ihnen im Stil des Historien films bas sogenannte Leben einzuhauchen. Robert Biene hat den zweiten Weg beschritten und diefen i'm so gemacht, wie der gläubige Durchschnitts chrift die Vegende von alterê ber vor Augen bat. Die Rahmenhandlung ist einem Roman von Rofeager schlecht und recht entnommen. Sie handelt von dem durch das Chriftusleiden in sich befebrten Sträfling und schließt mit der Apotheo'e: Cbriftus führt den reuigen Sünder in den Himmel ein. Mehrere Darsteller von Rang und Klaffe balfen das Wert stügen. Henny Borten versuchte die Maria, brachte es aber nur zu den obligaten Ecclenschmerz bortäuschenden Gefichtsverzeitungen. Es ist eine eigene Sache mit diesen Stars, fie verlagen im menschlichen mit wenig Ausnahmen häufig, wenn es sich um Einordnung in ein vorgezeichnetes Bild ban elt. Etwas besser die Nielsen in der Episode der Maria von Magdala. Den närtnen Eindiud, auch in der Maste, erzielte noch Berner Strauß als Bontius Bilatus. Dr Christus Gregor Camaras blieb ganz im Cliché, wobei ihm zugute gehalten werden 101, daß es schwer, wenn n cht unmöglich ift, einen so berwaschenen Typ mit Leben zu erfüllen. Die Szene begnügte fich mit den einfachsten Muteln, was lein Boripu f fein foll, und munte fgene bennoch Bilder von hobem fünstlerischen Reiz auch in der Streuzigungs zu geben. Gut war der vetbensmeg, florenb nur die romiige Coldatenfomparserie, die ihr Muster von der Berliner Schupa entlehnt zu haben jien
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Bolodrom- Kalferdamm.
Sport.
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Das 3 Stunden Mannschaftsremmen Sonnabend wurde mit recht flottem Tempo gefahren. Die Refultate ergaben: 1. Lewanom Schrage, 26 Bunite, 117 Kilometer gefahren. 2. Caldow Kuptat, 24 Puntte. 3. Huichte, Richard Kohl, 22 Vinile. 4. Abrabam Duo Tieb. 15 Punkte. Viererlambf über 5 Runden: Gesamttlaffement: 1 Stabe, 5 Punkte. 2. Gottfried, 5 Bunkle. 8. Arend, 8 Puntie 4. Winter, 16 unite. Tandemfahrer über 20 Hunden. 1. Schulz Reinas. 2. Terlaff Dabnie. 8. Rädlig Strahmer.
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Die Eröffnungsradrennen im Sportpalaft gingen am Eonntag vor guts gefülltem cau'e vor sich. Im Vordergrund des Programms stand das 3nternationale Bierertreffen, bas bon Bauer, ahn, Kaufmann( Schweiz) und Schrage beitritten wurde. Der Klaffe fahrer Kaufmann war ausgezeichnet in Form. Folgendes Resultat lieferte das sportiich sehr interessante Rennen: Raufmann 10, gabn 8, Bauci 6 und Schrage 4 Punkte. Im Eröffnungs Malfahren flegte im Endlauf Biepel in 3 Min. 16,4 Ect. vor Hoffmann. Der Endlauf A brachte den Sieg Bay( Italien) in 2 Min. 43 Set vor Dslar Tiez. Auch das 50 Runden Brämienfabren batte feine lpo: tlichen Reize, Den endgültigen Sieg stedte Kruger in 22 Min. 25 el. por Karl Müller ein. Das Stunden Mannschaftsfabren nach Bunit meitung wurde von 14 Baaren ausgefahren. Als Sieger ging die Manne ichait Saldom ausler mit 17 Buntten durchs Ziel. Den zweiten Play belegte die Mannschaft Gebr. Ties; dann folgte Sawal Bay und Hormann Bawle.
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