Nr. 5+ 41. Jahrgang
Beschwerden
Beilage des Vorwärts
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Der„ Schwindsuchts- Bahnhof". Behörden sind nie sehr rücksichtsvoll. Eine preußische Behörde hätte, wenn früher jemand behauptet hätte, sie wäre rücksichtsvoll, Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Das Bublifum ist im allgemeinen in die'er Beziehung von den Behörden nicht verwöhnt. 3mischen rücksichtsvoll und rücksichtslos ist aber noch ein großer Unterschied. Und wenn man schon troh Goldfahrpreise" noch oft in ungeheiztem oder schlecht geheiztem Abteil mit Rücksicht auf die Rohlennot, schlecht schließende Fenster und Türen, mit Rüdsicht auf die( nach den rigorosen Entlassungen) mangelnden Arbeitskräfte und Materialpreise stillschweigend oder mehr oder weniger laut fnurrend diese Dinge in Kauf nimmt, so übersteigen doch die Zus stände auf dem Vollringbahnhof Stralau Rummels burg jeder Beschreibung, jo taß selbst der geduldigste deutsche Michel die Ruhe, die die erste Bürgerpflicht sein soll, verlieren fan. Der Bahnhof hat den arößten Umsteigeverfehr der Riesenstadt Berlin . Bei der Höhe seiner Anlage über den Gleisen der Ost- und Schle sischen Bahn hängt er sozusagen völlig in der Luft. Dieser Bahnhof besitzt durch die engen Raumverhältnisse für das Publikum eine am nordwestlichen äußersten Ende gelegene und daher taum benugbare Unterkunftshalle und gar teine Schuhmände, tie Wind und Wetter abhalten. Wer das Vergnügen hat, an stürmischen Tagen, etwa den ersten Weihnachtsfeiertag vormittags, bei SchneeSturm von 211 Uhr bis gegen 212 Uhr mittags auf eine Bugverbindung auf diesem Bahnhof ein fnappes Gündchen zu warter, und tabei hinter der dem Sturm entgegengesetzten Band der Stationsvorsteherttause oder der Treppenhallen, die von Hunderten vor Frost bebenden, zähneflappernden Menschen und meinenden Rindern Kopf an Kopf cedrängt belagert werden, feinen Platz mehr findet, fann hier die Freuden eines Schneesturms wie auf einem Gebirgsrüden voll und ganz ausfosten. Wenn die Bahnverwaltung, vielleicht der Herr Eisenbahnminister Defer selbst einmal studienhalter" so ein Stündchen in luftiger demokratischer Freiheit miterlebt, ich wäre überzeugt, daß troh hoher Materialpreise Erzellens fofort anordnen würde, daß dort trotz Raummanget mehr Unterkunftsräume geschaffen, zum mindesten aber, wie cm Bahnhof Jannomikbrüde Glasschuhwände rechts und links außerhalb der Schienen gebaut würden, um das Publi. fum vor Sturm und Wetter wenigstens einigermaßen zu schützen. Wenn die Reichseisenbahnverwaltung für alle Ertältungsfrankheiten finanziell haftbar gemacht würde, fäme auch ihr die Erkenntnis, mie recht das Bublifum hat, wenn sie die en Bahnhof als den Schwindfufts- Bahnhof" bezeichnet. Zumindest sollte aber, um der Ueberloftung des Bahnhofs einerseits und den oben gerügten unerträglichen Uebelſtänden andererseits sofort etwas abzuhelfen, ein Teil ter Züge des Nord- und Südrings wieder über die Stadtbahn geleitet werden, damit wenigstens alte und franke Menschen nicht gezwungen werden, durch die Rücksichtslosigkeit der BahnverBitte also, Herr Minister Defer, beim nächsten Schneesturm den Shumindfuchts- Bahnhof Stralau- Rummelsburg( Bollring) einma: selbst auszuprobieren; jedoch, bitte, ohne Belz, da es immer noch einige Pente, besonders bei den Passagieren dritter Klasse, gibt, die so ein für den Winter dringend notwendiges Kleidungsstück nicht besitzen, sondern in recht fadenscheiniger Garderobe Wind und Wetter usgefeat find. Der Herr Eisenbahnminister würde dann vielleicht wm Schwin fuchs- Bahnhof" den mehr als bescheidenden Ansprüchen des deutschen Reisepublikums entsprechend ändern lassen.
waltung fich vollkommen zugrunde zu richten.
A. H.
Krähwinkelei bei der Treppenbeleuchtung. So verständlich es auch ist, daß die Mieter vieler Häufer bei der So verständlich es auch ist, daß die Mieter vieler Häuser bei der Treppenbeleuchtung zu sparen fuchen und deshalb bereits um 7 Uhr abends die Haustüren verschlossen werden, so geht die radikale Ersparung der Beleuchtung zu weit. An einer großen Anzahl von Mietstaferren zeigen die Haustüren ein Blafat mit der Auffchrift, wonach bei einbrechender Dunkelheit" ge= Schloffen wird Um nur auf eine Seite dieser Unzuträglichkeit hinzuweisen, erwähnen wir die Klagen der im Dienste der Stadi gemeinde ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Wohlfahrtsfommission und der Bezirksvorsteher. In der Regel, und zwar gerade in den Außenvierteln, wo sich die gerügte Uebertreibung dieser Spar.
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Doch der Wind sprang nach Norden um, und sie fuhren an der Küste entlang. Sie hörten das Tosen der Brandung am Ufer, dann und wann fiel ein gelbes Licht durch die Wolken risse und zeigte ihnen schneebedeckte Berge. Sie segelten füdwärts, füdwärts, und dann und wann sahen sie den weißen Gischt der Brandung an den Klippen.
Aber jetzt flaute der Wind so weit ab, daß Jakob beschloß dorthin zu fegeln, wohin es ihm felber paßte.
Reine Rede davon, an Land zu gehen, das Segel wurde gehißt, und nun steuerte er in schwarzer Nacht auf gut Glück wieder über den Westfjord, zurück nach dem Lofot.
Die vier aus dem gefenterten Boot lagen halb bewußtlos im Schiffsraum am Mast, aber es müßten doch fünf sein, nun danach konnte er ja fragen, wenn Zeit dazu war.
Es war wohl etwas falt für sie, jeẞt dazuliegen und von den Seen bespritzt zu werden, aber sie fonnten sich ja ein andermal wieder erwärmen.
31.
Das geschieht Jahr für Jahr hier im Norden, und hinterher sprechen die Männer ein oder zwei Tage darüber, und dann fahren sie wieder auf dasselbe Meer hinaus und beginnen wieder zu fischen wie vorher.
Im Kramla en drängten sich die Leute. Sie schwatzten und erzählten. Einige waren schon auf dem Wege zum Lande gewesen, als das Unwetter losbrach, und konnten sich retten, andere hatte der Rettungsfutter mitgenommen, aber manche waren auch soeben erst zurückgekommen, nachdem sie die ganze Nacht vom Sturm umhergetrieben worden waren.
Ein blonder fleiner Bursch in gelbem Südwester schwakte lauter als alle die anderen, und die Leute fahen ihn mit ftanen en Augen an. Er war durch einen reinen Bufall gestern an Land geblieben, aber das Boot, zu dem er gehörte, war ausgefahren, feiner war gerettet, und da sah man, daß es so bestimmt war, er sollte an diesem Tage nicht dabei sein. Gott ist wunderlich.
Vorschläge
maßnahme am häufigsten bemerkbar macht, sind diese Ehrenbeamten auf die Ausübung einer Erwerbstätigkeit angewiefen. Wollen fie nach Beendigung ihrer Berufstätigkeit ihrer ehrenamtlichen Tätigbeit nachgehen donn femmen sie vor verschlossene Türen. Selbst wenn sie ihre Besuche auf den Sonntag vormittag verlegen wollten, ist auch diese Zeit nicht immer frei. Die Berzögerung ihrer Tätig. feit schädigt jedoch unter Umständen die Hilfsbedürftigen oder auch die Intereffen der Stadtgemeinde. Selbst die wenigen 3eitungen, die noch gehalten werten, fönnen abends in die verschlossenen Häuser nicht gebracht werden. Die gänzliche Einstellung der Treppenbeleuchtung müßte verboten und angeordnet werden, daß vor 7 Uhr abends fein Haus mit mehr als sechs Mietern abgeschlossen werden darf und bis dahin auch die Treppenaufgänge zu beleuchten find. Wer schon ein mal in der Großstadt wohnt, muß sich auch den unumgänglichsten Anforderungen anbequemen, die das Großstadtleben mit sich bringt. Die Großstadtkultur, zu der nun einmal auch die Wohlfahrtspflege und einiges andere gehört, muß uns höher stehen als die monatliche Ersparnis von ein paar Gasgroschen.
E.
Freitag, 4.Januar 1924
gänger vor. Um diese zu vermeiden, muß recht dringend die Beleuchtung der Fahrräder verlangt werden. Die Unter lassung der Beleuchtung wird wohl wegen der Kosten geschehen. Das darf aber nicht zugebilligt werden Andere Menschen müssen für ihren Verkehr die Kosten für Straßenbahn oder Stiefelfohlen aufbringen, daher muß von den Radfahrern die Beleuchtung der Fahrräder verlangt werden. Das muß möglich sein auch ohne polizeiliche Zwangsmaßnahmen. N.
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Dazu schreibt uns ein Radfahrer: Auf die Beleuchtung der Fahrräder haben die Schutzpolizisten ein befonders fcharfes Auge. Während andere Fuhrwerte noch unbeleuchtet fahren, schreitet man gegen Radfahrer fofort bei eintretender Dunkelheit ein. Der Schreiber scheint aus eigener unvorsichtigkeit gegen einen Rad fahrer gelaufen zu sein, darum schreit er nach der Polizei. Radfahren in einer so verfehrsreichen Stadt mie Berlin erfordert vom Radfahrer die größte Umficht und Aufmerksamkeit, und es ist in den allermeisten Fällen Schuld der Paffanten, wenn fie durch einen Rad fahrer zu Fall kommen. Der Radfahrer gerät selbst jedesmal dabei in die größte Gefahr und paßt deshalb schon genügend auf. F. Nummern- Aufruf der Erwerbslosen .
Woche zu Woche. Nach Abgabe der Zahlungsausweise herrscht ein Das Gedränge vor den Zahlstellen für Erwerbslose wächst von Durcheinander, das bie Raffenbeamten stören und nervös machen muß, so daß wiederholt Millionen zuviel ausgezahlt worden find. Es ist dringend wünschenswert, die Zahlschalter freizuhalten, menn gleichzeitig mehrere hundert Personen stundenlang auf Zahlung warten. Zu diesem Zwed follten Nummernfarten aus gegeben werden, die der Raffenbeamte aufruft und zugleich mit der Zahlung wieder an fich nimmt. Wird beispielsweise 87 aufgerufen, so weiß 193, daß es nutzlos ist, sich vor dem Schalter zu drängen. Wer noch lange nicht an der Reihe ist, soll vom Schalter fernbleiben. Eine derartige Ordnung, zu der auch die Erwerbslosen selbst beitragen müssen, erleichtert und beschleunigt die Abfertigung, was bei den sich zuweilen halbstündlich ändernden Breisen im Intereffe jedes Aufgerufene an den Schalter herantreten dürfen, wie das beispielseinzelnen liegt. Aus naheliegenden Gründen sollte immer nur der weise auch beim Postschecamt eingeführt ist.
Schulschach.
2t
Die unzulängliche Straßenbahn. Nachdem Sie fürzlich die täglichen Betriebsstörungen der Hoch und Untergrundbahn einer eingehenden Kritik unterzogen haben, möchte ich nicht verfehlen Ihr Augenmert auf eine Tatsache zu richten, melche allmählich zu den haarsträubendsten Berhältnissen führt. Meine Beschwerde betrifft die Berliner Straßen. bahn. Während früher& B. durch die Preuzlauer Allee vier Straßenbahnlinien( 59, 61, 72, 73) und durch die Weißenburger Straße zwei Linien( 52, 55) verkehrten und den Verkehr mit der inneren Stadt vermittelten, ist nach der glorreichen Umwandlung der gesamte Verkehr dahin beschränkt worden, daß nur noch die ein zine Linie 72 durch die Prenzlauer Allee bis zum Alexanderplatz fährt. Während also besonders am Morgen zur Zeit der Arbeitsaufnahme sechs Linien im Abstand von 2 bis 3 Minuten einander folgten und den überaus starken Andrang dieser fast reinen Arbeiter. gegend faum mit Mühe bewältigen fonnten, foll heute eine ein. zine Linie, welche überdies nur alle 15-20 Minuten fährt, den Bor über vierzig Jahren schloffen sich eine runde Mandel Berfehr aufrechterhalten. In den ersten Tagen noch der Umwandluna fonnte man noch feststellen, daß weniastens Einsatzwagen und Schüler verschiedener Berliner Lehranstalten zu einem Schachklub Anhänger benutzt wurden, aber auch diese Verbesserung ist den Weg zusammen. Sie trafen sich allwöchentlich einmal in der Wohnung les Jrdifchen nenangen, so daß seit Anfang dieser Woche nur im der Eltern eines von ihnen, niemals in einer Kneipe, und spielten Beftfalle alle 15 Minuten ein einziger Motorwagen verkehrt. Welche gemeinsam drei bis vier Stunden Schach. Die Eltern waren über Bustände sich an den einzelnen Haltestellen herausgestellt haben, habe die geiftige Regfamfeit der Söhne fehr erfreut und zogen häufiger ich nicht nötig Ihnen zu schildern. Jedenfalls wäre es dringend not. nach dem Spiel die jungen Leute zu ernsten Gesprächen in den wendig boß Sie mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln Familienkreis. Da erfuhr von der harmlosen Sache ein Direktor. darauf hinarbeiten, daß fpeziell in dieser Genend eine Verbefferung nach den damaligen sehr strengen und am Gesunden vorbeisehenden des Verkehrs eintritt. Wer nicht die Bahn bereits auf der End Schulgrundsägen wurde dem rein geistigen Vergnügen ein schnelles ftation an der Prenzlauer Promenade oder gar am Antonplak in und ruhmloses Ende bereitet. Es war ja eine nicht amtlich abgeWeißenfee besteiat, hat früh überhaupt feine Chancen, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, felbst wenn er fich eine Stunde und mehr stempelte Schülervereinigung gewesen. Der Schulbureaukratismus Enielraum läßt. Der größte Teil der Einwohner, die überdies mit fiegbe über das Geistige. Heute weht ein anderer Wind. Zu HunMonatstarten gefegnet find, find gezwungen, bis zum Aleranderten bestehen Schülersportvereinigungen, allerdings unter Leitung derplak zu laufen und fo irnendeine andere in die Stadt von Lehrern. Kann da nicht auch der geistige Sport noch mehr orführende Linie zu erwischen. Vielleicht ist es Ihnen möglich, dar ganisiert und das Schachspiel in die Schulen, auch in die Oberauf hinzuwirken, daß entweder eine der Linien, die früher durch klassen der Volksschulen, hineingetragen werden? Wie im humanidie Weißenburger Straße fuhren, wieder dem Verkehr übergeben mir, oder daß zumindest defür Sorge getragen wird, daß die Linie stischen Gymnasium die lateinische Sprache, so ist auch Schach ein 72 sich in schnelleren Zeitabschnitten folgt. gutes Sprungbrett zum logischen Denken, ein vorzügliches Mittel zum geistigen Training. Faft immer ragen Schachspieler auch im praktischen Leben durch fluge Berechnungen und großzügiges, zielAuch über den ganz unzureichenden Bertehr auf den bewußtes Handeln hervor. Was sie beim Schachspiel durchdenken, gipfeln durchwea in der Feststelluna, dak die Berliner Straßenbahn, bestreitbare Tatsache sollte genügen, der Verpflanzung des Schachs anderen Linien lienen eine Reihe von Beschwerden vor. Sie überträgt sich wie von selbst auf ihre ganze Tätigkeit. Diese unals wirkliches Verkehrsmittel in der Weltstadt nicht mehr ernstzu- auf die Schule näherzutreten. Liefer veranlagte Schüler werden nehmen ist. Auch wir fönnen uns aus eigener Anschauung diesem zweifelsohne freudig die Anregung aufgreifen, wenn man auch den
Eindruck nicht verschließen.
Radfahrer ohne Licht.
G.
D. Red.
geistessportlichen Ehrgeiz wedt durch Tournierspiele von Schule zu Schule, und oberflächlichere Naturen werden mitgerissen. Der Einwand, es müffe der Zeit nach der Schulentlassung vorbehalten bleiben, sich mit dem Schachspiel zu befreunden, ist gerade das Verfehrte. Die Schule muß den Grundstock legen, um das einmal Lieb gewonnene in das fernere Leben hinüberzuleiten.
In den Morgen und Abendstunden ist es ein gefährliches Unternehmen, Straßen und Plätze zu überfayreiten. Die Zahl der Radfahrer ist eine sehr große, und unter diesen sind es viele. die ohne Licht fahren, dabei fommen häufig Gefährdungen der FußFischerplätzen sind heute nacht hierher verschlagen, jezt hissen sie| Augen. Er war ganz wirr von einem Traum, den er gehabt die Segel und fahren bei gutem Wetter wieder nach Hause. hatte. Da fielen seine Blicke auf Per, der heute nacht an ihm Im Laufe des Tages aber trifft ein Dampfer mitten auf vorbeigesegelt war und ihn auf dem Kiel hatte sien laffen. dem Westfjord ein wunderliches Boot. Es ist ein Nordland Und einen kurzen Augenblick sahen die beiden Bootsführer Achter, und er hat das Segel gerefft, jetzt bei der Windstille. fich an. Der Dampfer legt an und es zeigt sich, daß der Führer am Da seufzte Kristaver und strich sich über die Stirn.„ Bist Steuer halbtot ist, die anderen drei figen auf der Ruderbank du auch da, fagte er in alltäglichem Ton. und halten sich fest, sie sind erfroren. Der ewige Gischt der Es dauerte eine Weile, bis Per antwortete." Ja, und Wellen ist in Haar und Bart und auf den Delröcken zu Eis du bist auch wieder da, sehe ich." gefroren, und sie starren mit offenen, verglasten Augen vor Wir tamen schon vor einer Weile," sagte Kristaver und sich hin. rieb sich die Augen.
Während der Sturmnacht aber hatte Per Suzansa fich nach Hammarön hineingerettet.
Und schwer war es für ihn heute, über den Westfjord zurückzufahren. Er wußte nicht, wieviele Bekannte in dieser Nacht umgekommen sein mochten, und an Kristaver Myran und seine Leute vermochte er gar nicht zu denken.
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Per mühte sich, etwas Trodenes auf den Leib zu befommen. Er wagte nicht zu fragen, auf welche Weise die anderen gerettet worden waren.
Aber da auf einmal schwang Kristaver die Beine von der Pritsche, tastete nach den Pantoffeln und hinkte zum Ofen hinüber, riß eine Friesweste vom Hafen und zerrte eine dicke Brieftasche heraus.
" Du sollst sehen, daß das Geld hin ist," sagte er. „ Das Geld?"
Bei Dämmerung erreichte er den Fischerplatz, der mit brennenden Hafenlichtern dalag. Und da ist die bekannte Hütte, ihr Heim auf dem Lofot, jetzt werden fie viel Platz " Ja, das wird wohl nur noch Grüße sein, denke ich." darin haben. Als Per von der Jolle die glatte LandungsAlle griffen unwillkürlich nach der Brusttasche. Eine treppe hinaufstampfte, sah er Leute in der Nähe, wagte aber Ledertasche mit einem guten Bindfaden zusammengeschnürt, nicht zu fragen. Jedes neue Boot, das hereinkommt, iſt ja hält innen unglaublich trocken, aber etwas anderes war es ja heute ein Ereignis, beshalb wurde auch er von Neugierigen mit den Männern von der„ Robbe ", die heute nacht im Waffer umringt. Er antwortete feinem, sondern ging geradeswegs ins Haus.
gelegen hatten.
In der Tür blieb er stehen. Sah er Gesichte? Auf den Es war Sitte, daß der Bootsführer so eine Ledertasche an einer Kristaver ging an den Tisch und zündete die Lampe an. Schnur um den Hals trug. Darin verwahrte er den Verdienst Pritschen lagen Männer und schliefen.. Er sperrte den Mund auf. Er wendete sich zu den anderen des ganzen Bootes, bis der Fang beendet war. Dann erst Aber in Jesu Namen!" sagte er nur. um. bekam jeder von der Besatzung seinen Anteil. Diesmal waren Triefende Kleider hingen am Ofen, und auf dem Fußes Tausende von Kronen, und jetzt waren sie vielleicht vernichtet. boden lagen Wasserstiefel, die förmlich in Näffe schwammen.
Die Männer traten ein. Sie blieben stehen und starrten die Schlafenden an. Sie wären selber um ein Haar faft um gefommen, sie waren durchnäßt und überanstrengt, aber das alles wurde bedeutungslos neben der Tatsache, daß diese Leute von der" Robbe " dort auf den Pritschen lagen und schliefen. Sie zählten nicht, wie viele es waren. Aber endlich befahl Per einem von seinen Leuten, sich rasch umzuziehen und Effen zu fochen. Es war nicht so ganz sicher, daß die Männer, Es ist heute wieder windstill, aber falt, und die Leute die da auf den Pritschen lagen, eine Stärkung zu sich genommen stehen auf den Klippen und starren auf das Meer hinaus nach hatten. Booten, die noch nicht hereingekommen sind. Der Aufsichts- Aber als sie nun die Sachen auszogen und das Wasser chef hat Dampfer ausgeschickt, um nach gefenterten Schiffen aus den Stiefeln auf den Fußboden gossen, da erwachte zu suchen. Eine Menge Boote von meilenweit entfernten Kristaver, er stügte sich auf die Ellbogen und rieb sich die
Als er die triefend nasse Tasche aufschnürte, trat ihm der Schweiß auf die Stirn und die Finger zitterten. Die anderen starrten zu ihm hinüber, merkten aber, daß es am besten sei, nicht mit ihm zu sprechen.
Die Tasche war auch innen schwarz von Nässe. Und da find die Geldscheine. Not und blau waren sie gewesen, jetzt find sie ein Teig von zusammengeklebtem Papier.
" Hm!" ließen sich die anderen vernehmen. Ein Bootsführer zeigt nicht gern feine Brieftasche. Zwei Mannschaften in der gleichen Hütte wissen nicht so genau, was der andere Teil verdient hat. Jetzt runzelte Kristaver die Stirn, weil die anderen ihn anstarrten.
Bersuche sie erst zu trocknen," riet Per Suzanja. ( Fortsetzung folgt.)