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gebenden Einfluß haben oder Klodner und Thyffen? Daß die Steuerpolitik der Demokraten von Ertelenz be­einflußt wird oder von Fischer Röln? Und selbst wenn man noch weiter nach rechts geht, so wird man immer noch bemerken, daß es einen Unterschied gibt zwischen Strese­mann und Stinnes.

Unsere Freunde von links.

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wir bleiben als Marristen auch Optimisten in der Zuver- Jachtung nicht nur in der sächsischen Barlet. Sie ficht, daß die Macht der Tatsachen früher oder später sollten überall da geprüft werden, wo man neuerdings ohne auch den härtesten Köpfen Dialektik einpaufen" wird. Berücksichtigung des gänzlichen Rückfalls der Kom­munisten in den Butschismus primitivster Art immer wieder glaubt, einer angeblich bürgerlichen Reform­politif ein proletarisches Klassenbündnis" mit der KPD  . Die Umlagerung, die sich in den bürgerlichen Barteien ministerpräsident a. D. Fellisch über die Kommunisten. gegenüberstellen zu können. Bündnisse sind nur möglich, wenn vollzogen hat, die zum Bürgerblock strebende Rechtstendenz irgendeine gemeinsame Basis vorhanden ist. Die Komununisten Man darf nicht denen die Stiefel pugen, perneinen die Arbeit auf dem Boden der De ift für die arbeitenden Maffen wenig vorteilhaft. Wenn aber überhaupt ein Vorteil aus ihr entspringen tann, so liegt er die einen vernichten wollen", diese bezeichnenden mokratie und der Republik  , sie scheiden damit überhaupt ein Vorteil aus ihr entspringen tann, so liegt er Borte finden sich in einem in der fächsischen Parteipreffe ver- nicht durch unsere Schuld- für die Sozialdemokratie als Ver­auf dem Gebiet der Erkenntnis.. Einmal muß erfannt werden, daß der Klaffentampf heut öffentlichten Artikel des Genossen Fellisch. Genoffe Fellisch bündete aus. Vielleicht sind die sächsischen Erfahrungen dod) zutage eine sehr fomplizierte Angelegenheit ist und daß sich hat bekanntlich zu denjenigen sächsischen Genossen gehört, die dazu gut gewesen, diese Einsicht in der Arbeiterschaft zu feine Strategie und Tattit ebenso verändert hat wie die des fehr lange geglaubt haben, daß es möglich sei, mit den Rom  - bazu gut gewesen, diese Einsicht in der Arbeiterschaft zu Krieges. So wenig wie ein moderner Krieg mit attackierenden muniſten zusammen praktische Arbeit für die Arbeiterschaft Kavalleriemassen zu gewinnen ist, fann der moderne Klassen- leisten zu können. Er betont in seinem in der sächsischen Pampf durch ein besinnungs lofes Draufgängertum Presse sehr umstrittenen Artikel auch heute noch: fiegreich entschieden werden. Und wie man sich im Krieg Es war deshalb auch von der sächsischen Sozialdemokratie und überlegen muß, ob man auf sich allein gestellt siegen fann und deren Landtagsfraktion durchaus richtig gehandelt, daß sie mit den allen anderen alle Bündnisse überlassen darf, die überhaupt ab- Rommunisten im Landtage gegen das Bürgertum eine Mehrheit gefchloffen werden können, so muß man es fich auch im mo- in Form einer parlamentarischen Arbeitsgemeinschaft bildete, so dernen Klaffenkampf überlegen, ob man zur" glänzenden lange man auch nur die leiseste Hoffnung darauf Isolierung" start genug ist oder ob man sich darauf beschränken haben tonnte, daß es gelingen tonnte, sich mit muß, durch Kooperation mit ähnlich gerichteten Elementen den Kommunisten auf einer erträglichen Arbeits. bafis zu einigen." Teilerfolge zu erzielen.

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Zweifellos bringen in Sachsen   nicht alle Genossen diesen Mut auf. Fellisch selbst sagt:

,, Es ist mir nicht leicht geworden, mich zu diesem Be­fenntnis durchzuringen, aber die Wucht der Tatsachen zwingt

pertiefen.

Die neue Steuernotverordnung. Vor ihrer Erledigung.

Die Berhandlungen über die dritte Steuernot­verordnung, die feit Wochen innerhalb der Reichsregie­rung im Gange waren, sind abgeschlossen. Die dritte Steuernotverordnung ist jegt dem Kabinett zugegangen und dürfte dort voraussichtlich in den nächsten Tagen verab fchiedet werden. Sodann wird sie dem Reichsrat, dem Reichs­wirtschaftsrat und dem Fünfzehnerausschuß des Reichstags zugehen. Im Fünfzehnerausschuß dürfte die Beratung taum vor Ende des Monats beginnen.

Die langen Beratungen des preußischen Ständigen Ausschusses über Beamtenabbau scheinen überflüssig gewesen zu sein, denn eine Rorrespondenz meldet:

Das preußische Staatsministerium beschäftigte fich am Sonn­abend mit der neuen Fassung, die der Ständige Ausschuß der Berordnung über den Bersonalabbau gegeben hat. Es wurden starte Bedenten hinsichtlich der Kontrollinstanz vorgebracht. Offenbar war man der Ansicht, daß durch diese Instanz einerseits große Roften entstehen und daß andererseits der Abbau erschwert werde. So wird die Berordnung nicht zur Verabschiedung ge langen. Man nimmt in parlamentarischen Kreisen an, daß por­aussichtlich schon in der nächsten Woche das Staatsministerium eine neue Vorlage einbringen wird."

Der Kommunismus tann unter diesem Gesichts- Diefer Glaube war zweifellos nach den Vorgängen des winkel nur als abschreckendes Beispiel dienen. Wie er in Ruß- Leipziger Parteitages der Kommunisten bis zu Ueber den Inhalt der Verordnung läßt sich vor ihrer Er­land nicht die Dittatur des Proletariats, sondern die Diktatur einem gewissen Grade berechtigt. Die unter der Wirth- Re­über das Proletariat aufgerichtet hat, so führt er in Deutsch   gierung im Jahre 1922 erreichte teilweise Konsolidierung der ledigung durch die Regierung Genaues nicht sagen. Fest steht land seinen Klassenkampf" nicht als Kampf der Arbeiter gegen deutschen   Verhältnisse, die Einigung der beiden Arbeiter- jedenfalls, da das Reichsfianzministerium seinen ursprüng­die Bourgeoisie, sondern als einen Kampf von Arparteien wirkten damals auf die Kommunisten zersetzen d. lichen Vorschlag des Berbots der Aufwertung beitern gegen Arbeiter. Erst die traurige Abwärtsentwicklung des Jahres 1923 unter fallen gelaffen hat, daß fünftig eine Aufwertung Damit kommen wir zur zweiten Erkenntnis, die sich aus dem Kabinett Cuno hat die Kommunisten wieder großgezogen in bestimmtem Umfang zulässig sein wird, keineswegs den bitteren Erfahrungen der letzten Zeit eigentlich auch dem and sie selbst größenwahnsinnig gemacht. Die Beruhigung der aber für alle Geldforderungen. Es ist vielmehr anzunehmen, Bedankenträgsten aufdrängen müßte: nämlich daß nur eine deutschen   Wirtschaftsverhältnisse und der außenpolitischen Be- daß die Reichsregierung nach wie vor die Aufwertung der einheitliche, gewaltige, in tadellofer Diszi- ziehungen wird sehr bald wieder auf die Kommunisten zer- Reichs, Staats- und Gemeindeanleihen ablehnt, also auch die plin operierende masse dem neuen topitalistischen mürbend wirken. Einstweilen gilt indes das Wort des Ge- der Sparkassenguthaben. Herrentum das Gegengewicht zu halten vermag. Ein solcher nossen Fellisch, der über die Hoffnungen der sächsischen Ge Beamtenabbau. Busammenschluß ist nur zu erzielen durch eine gewisse Tole- noffen schreibt: ranz in Weltanschauungsfragen und durch das leberwinden" In unserem Glauben sind wir Sozialdemokraten schwer der verhängnisvollen Neigung, jede taktische Augenblicsfrage getäuscht worden. Wer nicht die innere Kraft zu diesem offenen zur großen Lebens, Schicksals- und Prinzipienfrage fünstlich Bekenntnis aufbringt, verfündigt sich am Proletariat." aufzublasen. Man verweist so gern auf das Vorbild der en g Iischen Arbeiterpartei. Aber ist nicht gerade diese Partei aus dem Boden nüchternfter gewerkschaftlicher Real­politit erwachsen, hat sie nicht- bis zum Ueberdruß- Koali tionspolitik getrieben und umfaßt sie nicht auch heute noch dazu." Elemente, die von einer grundsätzlich sozialistisch- radikalen Einstellung weit entfernt sind? Kann sie sich anders an der Herrschaft erhalten als dadurch, daß sie von einer großen bür gerlichen Partei als Regierungspartei toleriet wird? Und wird nicht auch sie sich infolgedessen zunächst auf das Erstreben von Teil erfolgen beschränken müssen, bevor sie dem Gegner den eigentlichen Entscheidungskampf um die Herrschaft anbieten fann? Was für die englische Arbeiterpartei gilt, das gilt in noch höherm Maße für die deutsche Sozialdemo Aus einer solch flaren Erkenntnis über Wesen, Form und Er- absichtigte Ansiedlung der ausgeschiedenen Beamten und die tratie. Sie muß zunächst bestrebt sein, verlorene Pofitionen gebnis jebes revolutionären Rampfes follten wir Gozialdemokraten Umwandlung ihres Wartegeldes in eine Rente beziehen. In diesem zurückzugewinnen und den Massen des arbeitenden Boltes unser Berhältnis zu den Rommunisten Marstellen und unfere poli. Sinne wird auch der vom Heimstättenamt der deutschen   Beamten innerhalb der fapitalistischen Gesellschaft ein fozial er- tische Tattit un beirrt bestimmen. Und wenn die Kommunisten fchaft aufgestellte Entwurf eines Landabfindungsgefeßes trägliches Dasein und eine ftarte politische Machtstellung zu nun schon selbst merken, daß sie, obwohl vielleicht im bestimmten mitberaten werden. verschaffen. Nur dadurch kann sie diesen Massen die Kraft gefchichtlichen Moment vorübergehend notivendig, als die Radikalften geben, die sie zur Lösung höherer Aufgaben befähigt. Sie vom Schauplay der sozialen Rämpfe unter Preis muß allen, die unter den gegenwärtigen Zuständen leiden, gabe ihrer nichtrealisierbaren Forderungen ver Arbeitern, Angestellten und Beamten, die Erkenntnis in das schwinden werden und müssen, so müssen aber wir Bewußtsein hämmern, daß nur der 3 usammenschluß Sozialdemokraten das flar erkennen und dürfen in den Kommunisten auf gemeinsamer gewerkschaftlicher und parteipolitischer Grund- feinen dauernden Fattor sozialen Geschehens erblicken. Kommen lage sie aus ihrer augenblicklichen Ohnmacht befreien tann. wir zu dieser flaren Erkenntnis, dann bleiben wir Sozialdemokraten Als die grundsäßlich antikapitalistische Partei, als die auch vor der Versuchung bewahrt, die Bedeutung der Rom  . Bartei aller, die die Kapitalmacht zu Boden drückt, ist und munisten für den Ausgang des proletarischen Riassenkampfes bleibt die Sozialdemokratie die Partei der zu überschäßen." Zukunft. Manche lernen leichter, manche schwerer- aber

Nicht so drängeln.

Bon Lehateha.

Auf einer Omnibuslinie Nähe Rurfürstendamm. Der Hinter wagen ist bis auf die Treppenstufen dicht befeht mit besseren Herren, die Pelze sowie sonstige auffällige Zutaten schmüden. An der Halte stelle drängelt sich noch eine junge Dame hinein. Hübsch ist der Racer, das muß man sagen. Sie wird förmlich heraufgehoben. Als ihr der Fahrgeldabnehmer einen Schein anbieten will, hat sie nicht eine Milliarde bei sich. Biele Börsen werden gezüdt. Einer reicht der Dame eine Rentenmart, der zweite versucht es mit Dollar, schatzanweisungen, der dritte framt eine Billion hervor, noch ein anderer reicht dem hübschen Mädel 21 Mart Goldanleihe hin. Die Zaubernde läßt alle etwas in der Erwartung, dann entscheidet sie fich für die fünf Dollar. Sie bittet den Herrn, ihr seine Adresse auf einen zierlichen Block zu schreiben, damit sie ihm das Darlehen zurüdgeben kann.

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Aber es eilt ja nicht, meine Inädigste.. " Doch, doch, noch heute abend schide ich es Ihnen zu." Und ein Blick trifft ihn...

Bier andere steden entgeistert ihre Bapierchen wieder zu sich, und der Mann mit seiner Hypothet auf dieses hübsche Geschöpf bläht sich wie ein böhmischer Edelfasan. Ekelhafter Kerl, einen fo zu überbieten.

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Dann steigt sie ab. Er ihr gleich nach. Man lächelt, man uzt. Es wird geulft. Das Quartett ärgert sich,

Auf einmal schyreit, der, der ihr die Billion geben wollte: Verflucht, meine Uhr ist weg!" Richtig, unter der Pelz­Richtig, unter der Pelz­joppe bammelt nur noch ein Stück Kette hervor. Es ist nicht daran zu zweifeln, die Ticktad war fort. Alles erregt sich. Jotte, so wat passiert uf die Linie alle Tage," sagt der Bettel­mann, er amüsiert sich noch darüber. Einer, mit bider Brille und Rupfernafe, meint: Det lönnte mir nicht passieren, aber wenn so etwas Weib. fiches auftritt, fin fe eben alle hypnotisiert." Da tut mir bloß der leid, wo ihr die zwanzig Emm geliehen

hat, die sind doch futsch."

Ach Sie Säugling, det war doch ihr Partner, die arbeeten zu samm. Det Jeschäft besorgen immer mehrere. Ne, haben Sie eenen Animus."

Der Mann mit dem Rupferberggolbgeficht behauptet nochmals, fo was fönne nur dem passieren, der sich von so einem Frauen­gimmer imponieren laffe..

Det hübsche Jesicht war een Spizbubenmädchen," meint einer, der mit drei bis vier anderen aus dem Wagen kommt.

Sehen Sie, mir ist es neulich am Schlesischen Platz paffiert; td loofe mir die Bezeit, made det bloß so, tieken Se mal her."

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Genosse Fellisch kommt freilich zu seinen Schlußfolgerun­gen feineswegs nur aus augenblicklichen Betrachtungen über den verflossenen Wahlkampf und das Verhalten der Kom munisten gegenüber der Sozialdemokratie. Er begründet die ablehnende Haltung, zu der wir den Kommunisten gegenüber Das Reichsfinanzminifterium hat die Beamten­gezwungen find, mit der Einsicht, die wir als Sozialdemokraten barüber haben müssen, was von dem im Kampfe Erreichten Spitenorganisationen zum 24. Januar erneut zu einer Besprechung nach dem Stande der wirtlichen Kraft auch über die Bersorgung der abgebauten Beamten ein­dauernd oder auf längere Zeit zu halten ist": geladen. Die Besprechungen werden sich hauptsächlich auf die be­

Die Ausführungen des Genossen Fellisch verdienen Bes -Er markiert die Zeitung, die er unterm Arm trägt, fchlägt sie auf, als ob er schnell alle Seiten überfliegt. Wie ich durch bin vielleicht in vier Sefunden ist meine Jeldtasche futschikato. Mit Baß und found an die hundert Billionen." Allgemeines Er­ftaunen.

dicken Brille:

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3wei Fahrgäste fteigen wieber ab. Der Dbus fchaufelt mod einige hundert Meter weiter, auf einmal schreit der Herr mit der Meine Brieftasche- um alles in der Welt, meine Brieftasche. Ogottogottogottogott..

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Er macht verzweifelnde Anstrengungen, faft als ob er schwim­men möchte, oben, unten, innen, außen, nirgends ist sie. Aber aus feiner gestreiften Hose ist der Teil, der einmal Tasche gewesen ist, glatt durchgeschnitten und hängt wie eine Trauerfahne auf Halb­mast über seinen unedelſten Teil. Dieses Bildnis war nicht bezau­bernd schön. Nu, wat hab i jefagt?" grinft der Schaffner und schaut ben zweiten Leidtragenden an:

Reen Mensch is sicher, teen Menfch. Bitte erst absteigen laffen. Sein Gesicht ist eiserne Ruhe.

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Wars ville" frägt einer. Er befommt keine Antwort, denn Mann mit der zerschnittenen Hinterfront ist ganz zerschmettert. " Bitte, nicht so drängeln."

Meine Tochter Otto".

Ein Erfolg im Neuen Operetten- Theater am 300": das muß festgestellt werden, weil das Theater bisher viel Bech gehabt hat. Elly ist die Tochter des Baron Trillwitz, der von feiner Frau geschieden lebt. Am 17. Geburtstag des Kindes hat Frau Madelaine versprochen, soll die Tochter dem Vater gehören. Dieser Tag ist beim Aufgeben des Borhangs da. Und da ergibt fich zufällig, daß ein fesser Berliner Boy sehr viel Aehnlichkeit mit bem Töchterchen hat, und daß diefer Boy in die Kleider der Rom­teffe, die Komteffe in die Hofen des lieben Jungen aus der Mulad straße steigen kann, so daß beide miteinander verwechselt werden. Alles andere ergibt sich von selbst. Diese Doppelpartie spielt, fingt, tanzt, fofettiert und poltert die reizende Lilly Flohr  , grob­Schlächtig wie ein Berliner Junge und elegant wie eine sogenannte Romteffe von einst. Wäre fie allein da mit ihrem humorigen, an die Waldorff erinnernden Rehlton, der Erfolg der Operette wäre gesichert. Aber auch sonst ist in diesem Tert von Grünbaum und Ster! ein gutes Quantum Humor und Schnoddrigkeit und Gott sei Dant feine Spur Unanständigkeit. Die Personen, die da scherzen, find allesamt sympathische Kerls und machen ihre Sache charmant. Boran der scharf faritierende Filmregiffeur Hermann Blaß  , dann die zugehörige Filmschauspielerin Mia Hellmuth, fowie die drall- drollige Magd der hübschen Lotte Stein  , der zarte Theo Bucas, das Ehepaar Trillwig, das sich zuletzt wohl noch findet( Baselt und Berry) mit Hilfe des Justizrats Mikulsti.

Musik von Jeffel. Er selbst dirigiert; alter Wiener Schlag, nicht schlagerhaft, sondern diskret, nicht verfort, sondern schlant wie

werden.o

Der Reichswirtschaftsrat will fich ebenfalls in den nächsten Tagen mit der Angelegenheit befaffen.

damit begründet, daß die deutide Regierung bei Auslieferung Die Begnadigung der Dato- Mörder wird spanisch- offiziös des Nicolas verlangt hatte, ihn nicht hinzurichten. Der Haupt­beteiligte an der Ermordung, Caffanellas, ist nach Rußland  geflüchtet.

Auf den Philippinen haben fich aus den politischen Kämpfen bewaffnete Aufstände gegen die amerikanische   Herrschaft entwidelt. Die Aufständischen führen an vielen Drten regelrechte Guerillafämpfe. Amerikanische   Striegsschiffe treuzen an den Küsten.

ein guter Walzer, nicht lärmend, auch nicht fehr originell. Im Ganzen eine famose Operette ohne die Sehnsucht, in gehobene R.S. Lebensstellung zu geraten.

Das Neustrelitzer Landestheater.

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Es scheint, ein Berhängnis über den alten deutschen   Hof­theatern zu liegen: eines nach dem anderen wird ein Raub der Flammen. Stuttgart  , Meinigen, Dessau  , Wiesbaden  , jetzt. eine betrübende Reihe von Theaterbänden Neustrelit innerhalb Deutschlands   Grenzen feit weniger als zwei Jahr. zehnten. Und mit jedem Brand ist eine Stätte aller deutscher Theaterkultur in Schutt und Asche gefunden. So war auch bas Landestheater in Neustrelit eine Stätte ernsten, fünstlerischen Schaffensdranges, mit der der Bevölkerung des reizenden Städt­chens tausend liebe Erinnerungen genommen worden sind. Nahe dem Schloß, mitten im Part, einer uralten schattigen Buchenallee vorgelagert, stand das ehemalige Hoftheater, das nach der Revo lution zum Landestheater geworden war. In diesem schlichten Theaterchen, das so ganz ohne Brunt war, wurde die alte tünstle Oper und Operette. Der Staat hatte 1922 für das Theater drei rische Tradition fortgesetzt und ausgebaut. Schauspiel wechselte mit Millionen Mart zugeschossen, und diese Spende vereint mit der Gebefreudigkeit der Strelizer hatte die Schließung des Theaters verhindert. Es war ein gediegen eingerichteter und dabei doch Schlichter Raum, dieser Spielsaal des ehemaligen Hoftheaters.

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Vor der Revolution atmete hier alles noch den altfränkischen Lavendelduft der fleinen Resibenz, in der der Mensch erst beim Baron anfing. So waren die ersten drei Reihen des Parketts, das erst im Jahre 1916 erneuert war, den Angehörigen des hohen Adels, der Hofgesellschaft und den Offizieren vorbehalten. Rein fimpler Herr Müller oder Herr Lehmann und nicht einmal ein Geheimer Kommerzienrat falls es so etwas in Neustrelit gab- durfte die exklusive Reserviertheit der drei aðligen Parkettreihen ver­fchimpfieren. In Neustrelitz   wußte das auch jeder, vnd dieser einer strengen Borschrift gleich geachtete Brauch ward denn auch niemals übertreten. Ein Fremder hätte aber ebenfalls in jene drei geheiligten Reihen nicht einzubringen vermocht; denn diese Blähe wurden eben nur an Persönlichkeiten abgegeben, die lückenlose Beweise für ihre Hoffähigkeit zu erbringen imftande waren. Dafür hatte das nun eingeäfcherte Hoftheater andere Vorzüge, mit denen auch das demo­fratischste Stadttheater nicht hätte wetteifern können. Denn in der warmen Jahreszeit dufteten bis ins Theater hinein die Bäume bes herrlichen alten Parts. An heißen Abenden, wenn Fenster und Türen geöffret waren, fam es wohl vor, daß verirrte Schmetterlinge, vom Rampenlicht angezogen, über die Bühne flatterten und an den Blumen aus den großherzoglichen Treibhäusern nippten, die die Szene schmückten. Die alten Bäume sind noch da, und wenn der Sommer wiederkehrt, so werden auch die Schmetterlinge wieder zum Licht streben. Aber es wird nicht mehr das alte Theater fein.

richt veranstaltet vom 21. Januar bis 2 Februar Botsdamer Str. 120 be Erfennen und Gestalten. Das Zentralinftitut für Erziehung und Unter fondere Lehrgänge, die in die Unterrichtsmethode des Berthauses in Stutt gart einführen. Der Schöpfer des Werkhauses, Albrecht& Merz, führt in die Grundformen seines Unterrichtsbetriebes ein.