Einzelbild herunterladen
 

Eine Helfferich- Legende.

=

hätte wetter Papiergeld fabriziert und bamit fofort das Helf­ferich- Geld entwertet. Das wäre die unausbleibliche Folge des Borschlages Helfferich gewesen.

Gegen die Separatisten.

Verschiebung diefer Machtverhältnisse und der fozielpolitischen Tendenz der Reichsregierung um wenige Nuancen fann ge­nügen, um Fluch in Segen, Segen in Fluch zu verwandeln. Der angebliche Retter der deutschen   Währung. Gerade die Abänderung des Helfferich- Projekts im ent Das letzte war die Absicht des Briefes des Reichsfinanz- Die Deutschnationalen  . die, als Landbündler ministers, womit wir indes nicht andeuten wollen, daß wir fostümiert, im Bunde mit den Reichsverbändlern der Indu- fcheidenden Punkt, für die Helfferich die Verantwortung ab. den Zustand, wie er ohne die vom Finanzminister beabsichtigte strie auf die Leitung der Rentenbank entscheidenden Ein lehnte und den sozialdemokratischen Finanzminister mit An­Wirkung besteht, als einen Segen für die Arbeiterschaft be- fluß haben, setzen den Kampf um die Reichsbank fort. Sie griffen überschüttete, hat aus einem unbrauchbaren Ber. trachten. Das Finanzministerium ist in mehrfacher Beziehung haben die Hoffnung, den Reichsbantpräsidenten Schacht fager eine annehmbare 3wischenlösung gemacht. an der gekennzeichneten Lohnpolitif des Staates interessiert. Durch einen Berleumdungsfeldzug zu beseitigen, Es fühlt sich als Teil der Staatsgewalt und gewiß nicht noch nicht aufgegeben. Unterdes sorgen sie mit allen Mitteln mit Unrecht und glaubt in solcher Eigenschaft teilnehmen der Reklame, an der sich auch Herr Helfferich persön zu müssen an der Erkennung der richtigen" lohnpolitischen lich beteiligt, für den Ruhm Helfferichs. Die Breußischen Landtagsabgeordneten und Gesichtspunkte. Daß es folche Tätigkeit, wie der Brief zeigt, Deshalb ist es notwendig, Helfferichs Werk nüchtern zu Staatsratsmitglieder des befeßten rheinischen und Ruhr. ganz einseitig im 3ntereffe des Unternehmer überprüfen. Helfferich hat die Sanierung für unmög gebiets hatten sich am Donnerstag in Berlin   zu einer Aussprache tums auszuüben bestrebt ist, mag zu einem Teil auf unüber. lich erklärt, solange der Friedensvertrag bestünde, und über die politische Lage zusammengefunden. Sämtliche Redner fteil­windliche Sympathien mit dieser Seite zurückzuführen sein, die Stabilisierung für ausgefchloffen, da ten sich bei ihren Ausführungen auf den Standpunkt, daß für feine hat aber zum anderen Teil seinen Grund darin, daß das Deutschlands   Wirtschafts, Handels- und Zahlungsbilanz paffio   der politischen Parteien, wie überhaupt nicht für die rheinische Be Reichsfinanzministerium gleichzeitig selbst Arbeitgeber wäre. Wir wollen nicht davon sprechen, daß Helfferich sich völkerung, eine Veränderung der staatsrechtlichen Verhältnisse des ist. Der Zweck des Briefes ist, den Staatsarbeiter schüßend oor die groteste Reichsbanfpolitit der Rheinlandes, insbesondere nicht eine Loslösung von Preußen in löhnen die Führung in der Entlohnung zuzuweisen und Papiermartfreditgewährung gestellt hat. Aber Helfferich hat Frage tommen fönne. damit dem Finanzminister die Führung in der Lohnpolitik in im Reichstag   den Finanzminister Hilferding   ange. die Hand zu spielen. Bom Reichsarbeitsminister wird nichts griffen, weil er fein Wert seines Inhalts beraubt hat. Keine Landtagsauflösung in Sachsen  . Geringeres verlangt, als daß er ben in feiner Hand ruhenden Beit entfernt, sich mit der Rentenmart damals zu identifi­Apparat des Schlichtungswesens für diesen Zweck zur Berzieren, lehnte Helfferich ausdrücklich die Verantwortung ab, Der Antrag mit 51 gegen 38 Stimmen abgelehnt. fügung stellt, sich also im übrigen jedes weiteren Einflusses die er heute in Anspruch nimmt. Ebenso erklärte damals die Dresden  , 24. Januar.  ( Eigener Drahtbreicht.) Im sächsischen  auf die Lohnhöhe, den der Reichsarbeitsminister ja gleichfalls Deutsche Tageszeitung" ausdrücklich, daß die Deutsch   Landtag fam am Donnerstag der Antrag auf Auflösung zur nicht zurückweist, begibt. nationale Partei nach den Veränderungen, die Hilferding   Beratung. Genoffe Schwarz, der den Antrag begründete, be Diese Zumutung hat der Reichsarbeitsminister zurüd am Werte Helfferichs vorgenommen habe, jede Berant tonte, daß er fein Gegner einer Koalition, auch nicht der großen gewiesen. Aber im übrigen ist zwischen den beiden Briefen wortung ablehnen müsse; die neue Währung hätte Koalition, fei. Ob eine Koalitionsregierung zu unterstügen fei, hänge gleichfalls nur ein Unterschied in der Nuancierung. Der nichts mehr mit der ursprünglichen Helfferichschen von den jeweiligen Umständen ab. Die minderheit der Reichsarbeitsminister betont auch in seinem Briefe mieder, er 3dee zu schaffen. Heute, wo die Stabilisierung geglüdt Frattion habe den Antrag gestellt, weil sie Don sachlichen Er­werde nach wie vor bemüht sein, auf eine einheitliche, den ist, sind die Deutschnationalen   und Helfferich plötzlich so vers wägungen ausgehe. Die Roalition fei bereits zum Tode verurteilt, Interessen der Gesamtheit Rechnung tragende Lohnpolitit hin- antwortungsfreudig geworden, daß sie am liebsten niemand wenn hinter ihr nicht der geschloffene Bille einer Koalitionspartei zuwirken und den Schlichtungsbehörden das erforder anderes mehr an der Berantwortung teilnehmen lassen wollen. ſtehe. Die jetzigen Koalitionsfreunde würden die Koalition jederzeit fiche Material für die richtige Beurteilung der Man kann aber leicht nachweisen, daß der Plan Helf. auffllegen lassen, wenn sie sich Berteile davon versprächen. In letter Gesamtlage zugehen lassen. Nur könne man das, fügt er ferichs weder die Finanzsanierung noch die Währungs. Stunde appelliere er an die Geneffen in der Regierung, den RIB dem Sinne nach hinzu, nicht auf eine so ungefchichte Art be befferung bringen fonnte, sondern erst gerade dadurch möglich in der Partei nicht zur fuft zu erweitern. treiben, wie das anscheinend vollends vom Machttoller be waren, daß man die Grundgedanken helfferichs nicht fallene Reichsfinanzministerium sich die Sache denkt. Die verwirklichte. Helfferich hat nicht die Rentenmart als lohnpolitischen Gesichtspunkte des Reichsfinanzministeriums neue Währung vorgeschlagen, sondern die fonnte dieser Reichsarbeitsminister eben nicht als richtig og genpfund- mart. Der Bert feiner Goldeinheit, erfennen", wie in den ersten Teilen feines Briefes ausführlich der Roggenmart, wäre abhängig gewesen von den schwanken dargelegt wird. Aber es tönnte natürlich auch einen Reichs den Notierungen der Berliner   Roggenbörse. In den letzten arbeitsminister geben, der die gleichen oder ähnlichen An beiden Monaten schwankte z. B. der Roggenpreis um girta Schauungen, wie Herr Luther und die Seinen fie vertreten, 36 Broz, zwischen 6,40 und 8.80 M. Die Roggenmart wäre geiten ließe und zur führenden Idee feiner Schlichtungspolitit also fein fefter, sondern ein schwankender Werimeffer gewesen. machte. Noch eintleiner Rud- und der letzte Unter- Diefes fo start schwankende Geld, dessen Schwankungen auch schied in der Auffaffung besteht nicht mehr. Dann fönnte das pöllig unberechenbar gemesen wären, mußte fich für die Wirt Schlichtungswesen mit feinen Zwangsmitteln, das fchaft als unbrauchbar ergeben. Industrie und Handel wären, unter anderen Umständen wohl ein Segen sein kann, in der um sich vor Berluften zu schüren, genötigt gewesen, ihre Geld Tat zum Fluch gemacht werden, denn bann ist es nichts erlöse möglichst rasch in Devisen oder Waren umzuwandeln. anderes mehr, als ein neues Machtmittel in der brutalen Die Devisennachfrage hätte sich nicht vermindert; die Flucht Hand der befizenden Schichten. Damit hätte es feinen ur aus der Roggenmart wäre fast ebenso erfolgt wie die aus der sprünglichen Sinn allerdings verloren und das aufgegeben, Bapiermart, die Umlaufsgeschwindigkeit der Roggenmark was an Geist- im besten Sinne des Wortes in ihm ist. wäre außerordentlich groß gewesen, nicht viel geringer als die Go zeigen diefe beiden Briefe deutlich den grathaft- hals- Umlaufgefchwindigkeit der Papiermart. Das hätte die Un­brecherischen Weg, auf dem wir in sozialpolitischer Beziehung möglichkeit bedeutet, der Birkulation einen Betrag in der Höhe wandeln. Sie zeigen aber, in solchem Zusammenhange be- von 1,2 milliarden Rentenmart zuzuführen. Denn infolge des trachtet, auch, welche hohe Bedeutung die Arbeitsbebin raichen Umlaufs wäre das Rirtulationsbedürfnis schon durch gungen der Staatsarbeiter für die gesamte Arbeit die Zuführung von 200-300 millionen übersättigt worden. nehmerschaft befizen. Insofern kommt die von Herrn Luther Die Aufnahmefähigkeit der Zirkulation für einen Milliarden dankenswerterweise bewirfte Beleuchtung der sozialpolitischen betrag war aber die Borbedingung dafür, daß das Reich Situation gerade recht in diesem Augenblick, da sehr ernste diese Summe als llebergangsfredit erhalten fonnte, um dann Differenzen über die Arbeitszeit bei deri auf die weitere Papiergeldbeschaffung verzichten zu können. Reichsbahn bestehen. Denn nicht nur für die Bestimmung Mit der Helfferichschen Roggenmart wäre also die Stabill der Löhne, sondern ebenso für die Festsetzung der Arfierung der Währung überhaupt nicht erreicht worden, weil beitszeit nach jenem Monstrum von einer Arbeitszeitver- der ihr zugrundeliegende Barenwert ein durchaus schwanken ordnung gilt alles das, was wir über die Mitwirkung der der mar. Infolgedessen war es ebenfalls unmöglich, die Finan­Staatsgewalt bei der Berabredung der Arbeitsbedingungen zen in Ordnung zu bringen. Das Reich hätte entweder die ausgeführt haben. Zahlungen ganz einstellen müssen, was unmöglich ist, oder es

www

Gestohlene Stunden...

Bon Ruhel

Lieber Leser, verstehen wir uns richtig! Die gestohlenen Stum. ben sind vielleicht jene Zeit unferes Lebens, die wir müßig, finnlos, durch Gezänt und Geschwäg uns nehmen laffen, uns nehmen. Ge stohlene Stunden, Stunden, die wir uns stehlen, find aber auch jene furzen Paufen im Trott, im Heßen und Blagen der grauen Tretmühle, da wir besinnlich werden, mit uns felbft allein find, den großen Geistern der Welt und damit unserem Ich Gehör schenken. So stahl ich mir einige Stunden.

Ich geriet an zwei Bücher: Trosti, Fragen des Alltags. lebens und Romain Rolland  , Mahatma Gandhi  ". Sie zer riffen die Wände meines Bimmers, stürzten Berlin   in Atome und trieben die Gedanken über den Erdball, nach Rußland  , nach Indien  . Bon dem einen Riefenland bilden wir uns nun ein etwas zu wiffen, von dem Reich der 300 Millionen wiffen wir wenigstens, daß wir von ihm nichts begreifen fönnen.

Ueber Rußland und über Indien   ist ein ungeheuerliches Sturm gebraufel, eine ganze Generation von Menschen unfere Brüder und Schwestern ist davon bis in die letzte Fafer der Seele ge padt, glücklich oder unglüdlich geworden. Wir suchen, wenn wir an diefes Erleben anderer denken, den Sinn, den Bergleich, die Erkenntnis.

Was sagt Trottis Buch? Nebenbei: es ist entstanden aus einer Besprechung Trottis mit 25 Moskauer Referenten( dort heißt es auch Organisator, Sekretär, Chef) über Fragen des Alltags­lebens: Die Preffe, Schnaps, Kino, Kirche, die Familie, ben Staat. Er fragte: Wie verbringt der Arbeiter die Sonntage? Antwort des Agitators: Wenn Mittel vorhanden sind, badt die Frau Kuchen, während er mit den Kindern spielt oder auf den Jahrmarkt geht, um etwas zu laufen, unter anderem auch eine Bei­tung. Darauf geht er irgendwo hin in einen Bart, zu Besuch zu Bekannten; wenn er Kinder hat, so nimmt er sie mit. Der allein­stehende Arbeiter geht auf den Jahrmartt, schlendert herum, ist bemüht, irgend etwas möglichst billig zu kaufen, etwas zu sehen zu bekommen, und wenn es ihm langweilig wird, geht er in eine Leestube. Die alten Männer schauen biswellen in die Kirche hinein, jedoch sehr felten.

Ergreifend find die Antworten auf die Frage, ob die Revo lution in das Familienleben des Arbeiters Veränderungen hinein­getragen habe.

Und noch eine Frage: Welches ist das alltägliche Verhältnis Der Arbeiter zu den Erscheinungen der neuen ökonomischen Politik? Antwort: Ueber die neue Bourgeoifle wird nur bann ge sprochen, wenn der Arbeiter eine Berlegung seiner Errungenschaften fieht, h. wenn an den Feiertagen mit seinen Damen beladene Autos eins nach dem andern durch die Billenvororte faufen.

Hat in Rußland   der Arbeiter vermocht, sich Stunden zu stehlen, ober find fie im entwendet, zerschlagen worden? Troytis Buch beantwortet die entscheidende Frage nicht, er tann sie nicht be­antworten

-

Mahatma Gandhi   lehrte bem Bolle von Indien   mit der Allgewalt dort Jahrtausende alter religiöser Inbrunst, seit 1919 die Befreiung durch gewaltlosen Widerstand, passive Resistenz, um den Preis des Leibens. Leiden das große Gefeß! Gandhi  erschüttert England, er fämpft für das Menschentum der Baria, erreicht zusammenfluten der Kräfte mit den Mohammebanern, nahm feinen Feldzug auf für die Einigkeit Indiens  , für die Bereinigung der Religionen, der Rassen, der Parteien und der Kasten". Mit aller Kraft muß er sich dabei gegen den Geist der Gewalt, die Hooligans, das Lumpenproletariat, gegen die Mobofrati wehren. ( Rolland   bemerkt dazu: Karl Marg nennt sie Boŋoutratie", Herr fchaft der Straßenjungens.)

Und was wurde aus jenem ungeheuerlichen Kampf der Ge. waltlosen?

Die allgemeine Gehorsamsverweigerung foffte beginnen, als am 17. November 1921 der Prinz von Wales in Bombay landete. Der Bontott wurde vom Mittelstand und den unteren laffen ausgeübt. Die Reichen aber, die Kasten, und die offi­ziellen Persönlichkeiten nahmen feine Notiz davon.

Bieder einmal fahlen die Reichen Hoffnung auf glüdliche Stunden eines ganzen Landes. Das übrige besorgen gute euro­fie töteten den Geist nicht. päische Maschinengewehre. Aber Der feierliche Streit wurde nicht nur einmal in religiöser Inbrunft friedlich durchgeführt. Candhi manderte dann ins Gefängnis, von feinen Anhängern geliebt, geehrt. angebetet.

*

Ein Großer urteilt über jene indische Bewegung: Ein neuer Heroismus, den das Leiden erwecket, hat sich auf dieser Erde er hoben. Ein neuer Rampf des Geistes..."

Die Menschheit will die ihr gestohlenen Stunden erringen, fie wird es zwingen. Der Sieg wird Sozialismus fein, oder wie du es sonst nennen magst.

Der Volksparteiler Dr. Riethammer bezeichnete die Aus. führungen des Vorredners über die Koalition als nicht au­treffend, während der Kommunist Böttcher wiederum in der Hauptfache gegen den tinten Flügel der Fraktion polemisterte und ihm vorwarf, daß er nicht wiffe, was er wolle. und ihm vorwarf, daß er nicht wiffe, was er wolle. Für die Mehrheit der Fraktion gab Genosse Birth die Er närung ab, daß sie entsprechend der auf der Landesversammlung abgegebenen Erklärung gegen die von der Minderheit beantragte auflösung stimmen werde. Die sozialdemokratische Fraktion erkenne bie Berpflichtung zu engster Fühlungnahme mit den Landesinstanzen fowie die Beachtung gefaßter Beschlüsse an. Sie set jedoch durch bie uebertragung der Landtagsmandate und der sich daraus ergebenden persönlichen Berantwortung vor der Wählerschaft berech tigt und verpflichtet, in Situationen, tie schnelles Handeln gebieten, allein zu entscheiden über Fragen wie die der Landtags. auflösung. Die lette Entscheidung werbe der Reichs. parteitag am 30. März haben. Seinem Urteil merde sich die Fraktion fügen. Sich vorher des Disziplinbruches bezichtigen zu laffen, lehne fle ab.

Schließlich wurde der Antrag auf Auflösung des Landtages mit 51 gegen 38 Stimmen abgelehnt. Dafür ftimmten die Deutsch nationalen, Stommuniften und 14 Mitglieder der sozialdemokratischen Fraktion. Die Cenoffen Fellisch und Dr. Sachs hatten sich vor der Abstimmung aus dem Saal entfernt.

Ludendorff- Prozeß doch in München  .

München  , 24. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Die im Candtag geäußerten Bedenken gegen die Berlegung des Hiller. Prozesses nach Candsberg haben die zuständigen Stellen beme­gen, die Hauptverhandlung nunmehr doch in München   abzuhal­ten. Die Hauptverhandlung beginnt am 18. Februar, vormittags 8% Uhr, im Sigungsjaal des Umtsgerichts in der Au.

Eine Kaifergeburtstags- Nummer.

Der Tag, an dem nach Gottes unerforschlichem Ratchluß Bil helm II. in die Welt gefegt rourde, gibt der Redaktion von Bachen lints" Beranlassung zur Herausgabe einer Festnummer, die heute erscheint und die den Beweis liefert, daß diefer jüngste Sproß im deutschen Blätterwald auf dem Wege ist, das beste deutsche Bigblatt zu werden. Hier eine fleine Probe seines Inhalts: Lob Gedicht auf den Sport.

Der Zeitgeist ftredt den Biceps und erfüllt mit Anod- out und mit Bauchstoß das Jahrhundert wenn jemand ist, der sich darüber wundert, ber las noch nie die Zeitung: Sport im Bild. Aus ihr erfährt man, mer die Welt bewegt; ob Reger Tompson oder Breitensträter Gott   ist ein fleiner Mühlenaushilfstreter, vergleicht man ihn mit Dem, der Runden fchlägt. Auch Sokrates   hält ben Bergleich nicht aus- Und Goethe   ist ein fleiner Hund dagegen, mas Einer fann, auf dessen Faust der Gegen bes Kinnzertrümmerns ruht und des Applaus'.

-

Es schwand schon oft des fücht'nen Ruhmes Schein, pon Einem, der nur Kunst und Weisheit schwigte doch nie von Dem, der jemals Blut verfprite Und es zerschellt, wie Glas, der Weisen Stein an eines gufen Bogers Nasenbein. Lachen lints" erscheint jeden Freitag. Der Preis der Nummer beträgt 25 Pf.

Josephus  .

Wozu die Geheimnisträmercl? Die preußische Staatsbibliothek beherbergt in zwei funftvollen Eichenschränken den unveröffentlichtea Nachlaß der Brüder Grimm  : Briefe, Aufzeichnungen, Handeremplare von elgenen und fremden Büchern mit eigenhändigen Randglossen, Manuskripte, Bilder u. a. m. Die Sachen stehen da feit 1867 und find 1919 Eigentum der Bibliothek geworden Aber bis 1949 ist jebe Benugung diefes vielleicht ganz inter effanten Nachlasses an die Zustimmung der noch lebenben Nachkommen Wilhelm Grimms   gebunden, und diese Zustimmung scheint bisher grundfäßlich versagt zu fein. Bloß eine Art Katalog des Inhalts der beiden Schränke durfte durch einen vor zwei Jahren verstorbenen Bibliothekar herausgegeben werden. Man entnimmt daraus, daß befonders der Briefwechsel der beiden Brüder Grimm  . z. B. aus der Zeit des Göttinger Konflitte, eine reiche Ausbeute verspricht. Wenn die Teftatoren bei Ueberlassung der Schriften jene Bedingung gestellt haben, ist bagegen natürlich nichts zu machen. Aber man wird sich billig fragen: wozu bi se Geheimnisträmerei? und wird nach 1949 das Interesse an jener Bergangenheit nicht bedeutend abgeschwächt sein?

Aus einer Antwort: Solange wir uns in einer llebergangs Musftellung Hoffmann von Fallersleben  . Die von der Brenkifden zeit befinden und es bei uns feine Kindertrippen und Kinderheime Staatsbibliothet veranstaltete offmann bon allers. Die Sterblichfeit in Petersburg  . Nach Mitteilungen des Petersburger gibt, werden die Kommunistinnen die Wäsche felbft waschen und leben ustelluna, die mit dem heutigen Tae fchließen fofite, die Fußböden wischen, denn sie werden sich nicht vom Familien- erirent fich so starken Beluches besonders auch bon felten der Berliner   Statistischen Artes fiel die Sterbliteitsaiifer der Bevölkerung Shulen, daß sie auf nielfeitigen unich bin noh bis Sonntag, den Petersburgs im Fahre 1923 auf 13,6 Pioz. pro Taniend gegenüber 25,3 B103. leben losreisen fönnen, während der Mann in die Bersammlungen 27.% anuar, einichließlich geöffnet bleibt; fe ift bis dahin täglich im Sabre 1922; im Fabre 1921 betrua bie Ziffer 25,7 Proz. gegen 29,1 Proz. gehen und Seitungen lefen wird.... bon 9-3. am Sonntag von 11-3 Uhr unentgeltlich zu besichtigen. im Jahre 1920 und 34,3 Bros. im Jahre 1919.