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Nr. 5741. Jahrgang

Wirtschaft

Goldreserven.

4. Beilage des Vorwärts

Ein allzu Neugieriger fragte bei uns an, warum wir den stillen Goldreserven der Aktiengesellschaften, soweit fie in den Bi­lanzen überhaupt erkennbar sind, immer wieder nachspürten. Es fei doch ein günstiges Zeichen, wenn Fabrikanlagen, Maschinen usw. möglichst weit abgeschrieben würden. Damit würden ja diefe Unter­nehmen erst wirklich gegenüber jeder Konjunktur widerstandsfähig. Das ist auch unsere Meinung. Durch hohe Reserven wird Das Kapital erhalten, das die Produktionsbasis abgibt. Wir fönnen aber nicht einschen, warum dieses Kapital nur privaten Inter­essen dienen soll und weshalb es nicht auch den Arbeitnehmer in wirtschaftlich schlechten Zeiten mitſchüßen will. Wir wollen durch

10 Steindrud- Flachdruckpressen, 5 Offetpressen, 3 Setmaschinen, über 150 Hilfsmaschinen. ferner eine große Anzahl Spezialmaschinen und Elektromotore.

Die Berlagsabteilung der Gesellschaft wird feit 1907 in ge mieteten Räumen in Berlin   W. 50, Geisbergstr. 2, betrieben; fie befaßt sich in der Hauptsache mit der Herausgabe von fartogra­phischen Werfen und Jugendschriften.

Dies Vermäögen steht mit einer Mart zu Buche.

Die Hadethal Draht- und Rabelwerte A.-G. in lich auch völlig abgeschrieben. Ihre Wertpapiere und Betei Brint bei Hannover   hat ihren Besik im wesentlichen selbstverständ Iigungen an anderen Unternehmen stehen mit rund 10 000 Gold­mart zu Buche.

Das in der Bilanz vom 31. Dezember 1922 ausgewiesene Konto Wertpapiere und Beteiligungen" fett fich teilweise aus Staats­

Sonntag 3. Februar 1924

a) Efandinaviste Stabel og Gummifabrifer, Christiania  ; diese Gesellschaft, welche im Jahre 1915 gegründet wurde und biss her mit Berluft gearbeitet hat, hat im Jahre 1923 unter einem monatelangen Streit gelitten und dadurch ihren Verlust noch etwas vergrößert. Die Beteiligung steht entsprechend niedrig zu Buch

b) Finska Kabel Fabriken Attiebolaget, Helsingfors  ; diese Gesellschaft ist im Jahre 1918 gegründet, verteilte für das Jahr 1920 9 Proz. Dividende, während in den Jahren 1921 und 1922 Ge­minne nicht zur Verteilung gelangt sind. Die Beschäftigung des Wertes ist zufriedenstellend.

c) Towarzystwo, Przemyslowe Stabel" Warschau  ; diese Ge­fellschaft ist im Jahre 1922 gegründet, ist gut befchäftigt und ver spricht für das laufende Geschäftsjahr ein befriedigendes Ergebnis. 9. Nominal 100 000 000 m. Stammattien und nominal 10 000 000. Borzugsaktien der Hadethal- Industrie- Gesellschaft ( Higes) Aftiengesellschaft( Gesamtkapital), die im Jahre 1923 ge gründet wurde in der Absicht, einen Teil der Beteiligungen der Treuhand- Gesellschaft zu verwalten.

Aufzeigung der Tatsachen beweisen, daß die materiellen Grundlagen Bezlitsausschuß für Arbeiterwohlfahrt und Kinderschus Muttergesellschaft sowie etwa neu zu erwerbende Beteiligungen als

für den Wiederaufbau und für einen ausreichenden Schutz der Ar­beitenden in der deutschen   Industrie vorhanden find. Bir fönnen beweisen, daß in den vergangenen Jahren nicht durch Rapitalzufluß die Kapitalserhöhungen waren nur Spekulations­geschäft, sondern aus den laufenden Einnahmen die Erneuerung der Industrie bestritten worden ist. Die Unterlagen dieser Feft­stellung sind eben die Bilanzen. Deswegen werden wir sie weiter verfolgen und veröffentlichen.

Für heute registrieren wir:

H

Das Vermögen der Glasfabrit A. G.   Brodwig( Bezirt Dresden):

Die Gesellschaft besitzt das in der Flur Brodwig bei Meißen  , Bezirk Dresen, an der Straße Brodwig- Weinböhla gelegene, mit Eisenbahnanschluß versehene Fabritgrundstück von 116 180 Quadrat meter Größe, wovon 17 226 Quadratmeter bebaut sind.

In Ottendorf befigt die Gesellschaft eine Zweigfabrit( Gesamt­bodenfläche dieses Wertes 36 910 Quadratmeter, davon bebaut 6415 Quadratmeter). Der Grundbesitz der Zweigfabrit in Sörnewig bei Meißen   beträgt 20 902 Quadratmeter. Bon den der Gesellschaft gehörigen Fabritbauten find die Schmelzhüttengebäude fowie bas Berwaltungsgebäude im Hochbau ausgeführt; die übrigen Baulich feiten bestehen im wesentlichen aus eingefchoffigen Bauten.

Der Fabritation dienen: sieben( banon 3 in Brodwig, 1 in Ditendorf und 3 in Sörnewig) Regenerativ- Schmelzöfen, System Siemens, mit den dazugehörigen Nebenöfen und Lagerräumen für Rohmaterialien, ferner drei( in Brodwig) nach dem Patent Turd Main, System Deuh und System Große, weiter eine( in Ottendorf) nach dem System Czerny, drei( in Sörnewit) nach dem System Große gebaute Generatorenanlagen, außerdem Anlagen zur eigenen Herstellung von Glasschmelzöfen und Eisenformen.

Zum Unternehmen gehören 32 Beamten und Arbeiterwohn. häuser, von denen 9 in Brodwig, 11 in Sörnewig, 7 in Weinböhla  , 4 in Ottendorf   und 1 in Cunnersdorf bei Medingen gelegen find.

Der gesamte Grundbesitz der Gesellschaft einschließlich der mit Beamten- und Arbeiterwohnhäusern bebauten Grundstüde hat eine Größe von 308 729 Quadratmetern. Sämtliche drei Werte haben eigene Licht- und Kraftanlagen, außerdem liefern benachbarte Gas werke Cas für Beleuchtungs- und Betriebszwecke. Als Betriebstraft dienen:

1. in Brodwig: 2 Dampfmaschinen von 90 und 200 Pferde­ſtarten mit mit 2 Dampffeffeln von 52 und 150 Quadratmeter Heiz­fläche, fowie 3 Dynamomaschinen von 50, 75 und 150 Kilowatt, die 25 Cleftromotoren den Strom liefern; außerdem ist ein 80- Pferde­Stärken- Motor an eine Ueberlandzentrale angeschlossen;

2. in Ottendorf: 1 Lokomobile von 80 Pferdestärken, 1 Dampf­Reffel von 25 Quadratmeter Heizfläche und 1 Dynamomaschine von 60 Kilowatt; weiter liefert auch hier eine leberlandzentrale Strom für Licht- und Kraftzwecke. Ferner find 8 Elektromotoren vor­handen;

3. in Sörnewih: 1 Dampfmaschine von 125 Pferdeftärten mit 2 Dampffesseln von zusammen 80 Qurabatmeter Heizfläche und 1 Dynamomaschine von 80 Kilowatt. Außerdem ist eine Reserve Dynamomaschine von 85 Kilowatt vorhanden, die durch einen Dreh­strommotor von einer Ueberíandzentrale betrieben wird. Ferner find bei vollem Betriebe 15 Elettromotoren vorhanden.

Dieses Vermögen steht mit rund 600 Goldmart zu Buch c.

Die Carl Flemming   und C. T.   Mistott A.-G. für Verlag und Kunstdrud in Glogau   und Berlin   besigt an Attiven: in Glogau   ein Grundstück in der Bahnhofstraße, das eine Größe von 5000 Quadratmeter hat, woven 3000 Quadratmeter mit einem fünfflödigen Fabrikgebäude bebaut und 2000 Quadratmeter unbe­baut find. Die Fabrik ist mit allen erforderlichen Maschinen mo­Derrfter Bavart ausgerüstet und besikt gegenwärtig: 1 Rotations­maschine, 18 Buchdrud- Schnellpressen, 7 Buchdruck- Tiegelbrudpressen,

Große Wohlfahrtskonferenz

( Beschluß des erweiterten Bezirksvorstandes) am Montag, den 4. Februar, abends 7 Uhr, im Bürger­saale des Berliner   Rathauses, Eingang Königstraße. Tagesordnung: 3wed und Ziel der Arbeiter­wohlfahrt". Referentin: Genoffin Minna Todenhagen  . Eingeladen find: Die Kreisvorfihenden, alle Dezernenten der Wohl­fahrts- und Jugendwohlfahrtsämter, die Borsitzenden und Mitglieder der Wohlfartstommiffionen sowie die Leiter und Leiterinnen der Kreisausschüsse für Arbeiterwohlfahrt und die tomm. Kommissionen.

und Stadtanleihen und ferner im wesentlichen aus Beteiligungen zu­sammen, die sich nach dem Stande vom 31. Oftober 1923 wie folgt stellen:

1. Nominal 100 000 000. Gesamtkapital der Kabel- und Metallwerte Neumener Aktiengesellschaft in Nürnberg  , die in einem ausgedehnten Messingwert Bleche, Bänder, Stangen und Drähte herstellt und in ihrem Kabelwert sich mit der Fabrikation von Drähten und Kabeln für Zwecke der Elektrotechnif befaßt. Diese Gesellschaft verfügt über ein Gelände von 346 510 Quadratmeter, wovon 17 000 Quadratmeter bebaut sind und ist in Herrenhütte an der Beripherie Nürnbergs   gelegen.

2. Nominal 15 039 000 m. Attien der Carl Borg Attiengesell fchaft in Leipzig   von einem Gesamtfapital dieser Gesellschaft von 30 000 000 m. Diese Gesellschaft ist im Jahre 1922 gegründet und befaßt sich mit der Herstellung von Installations. und Schalt­apparaten und Hochspannungsarmaturen. Die Gesellschaft hat auch während des am 30. Juni 1923 abgelaufenen Geschäftsjahres be­friedigend gearbeitet und ihr Abfazgebiet erweitert, doch wird eine Dividendenverteilung mit Rüdlicht auf die gegenwärtigen wirtschaft­lichen Verhältnisse voraussichtlich nicht erfolgen.

3. Nominal 10 000 000 m. Gesamtfapital der Widerstands. Aftien- Gesellschaft für Elektro- Wärme- Technik, Hannover  , die sich hauptsächlich mit der Herstellung und dem Bertrieb von elektrischen Dampfteffeln und Heizapparaten befaßt. Der für das Geschäftsjahr 1922/23 erzielte Gewinn wird mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältniffe auf neue Rechnung vorgetragen.

4. Nominal 3 132 000 m. Attien der Lloyd- Dynamo- Werte Aktiengesellschaft bei einem Sapital dieser Gesellschaft von nominal 62 500 000 m. Der Sitz dieses Unternehmens ist Bremen  . Der Ge­schäftsgang des laufenden Geschäftsjahres war bisher gut. 5. Nominal 3 500 000 M. Attien der Süddeutschen Lloyd­Dynamo- Werte Attiengesellschaft bei einem Kapital diefes Unter­nehmens von nominal 35 000 000 m. Die Gesellschaft wurde mit dem Sih in Erlangen   im Jahre 1922 gegründet; ihr 3wed besteht in dem Bau von elektrischen Maschinen und Apparaten unter Be. vorzugung des süddeutschen Versorgungsgebietes. Für das am 30. September 1922 abaelaufene erste Geschäftsjahr gelangte eine Dividende nicht zur Verteilung; mit Rücksicht auf die gegenmärtine wirtschaftliche Lage wird auch für das am 30. September 1923 ab­gelaufene Geschäftsjahr von der Verteilung einer solchen abgesehen

werden.

6. Nominal 1800 000 m. Attien der Schiffs- Installations­Aktien- Gesellschaft zu Bremen  , bei einem Kapital von 3 000 000 m. 7. Nominal 8 000 000 m. Aftien der Bayerischen Installations.

werke Aktiengesellschaft von einem Gesamtkapital von 20 000 000 m. Diese Gesellschaft wurde im Auguft 1922 mit dem Sitz in Nürnberg  gegründet; der für das Ende 1922 abgelaufene erste Geschäftsjahr erzielte Gewinn ist auf neue Rechnung vorgetragen.

8. Die Gesellschaft ist ferner an folgenden ausländischen Ge­fellschafte.t durch Attienbesig interessiert:

10. Ferner befigt die Gesellschaft eine Reihe von Tochtergesell. fchaften, welche sich mit dem Verkauf von Erzeugnissen der Mutter. gesellschaft befassen. Das Kapital dieser Bertriebsgesellschaften im Inlande beträgt je nach dem Umfange ihres Geschäftes nominal 50 000 m. bis nominal 10 000 000 m. In letzter Zeit hat die Ge­fellschaft vor allem Wert darauf gelegt, ihr Abfahgebiet im Aus­lande auszudehnen und zu diesem Zwecke in einer Anzahl von Läns dern eigene Vertriebsgesellschaften gegründet.

Die vorstehenden Bilanzen sind nicht unter irgendeinem Gesichts­punft ausgefudt, sie werden hier beleuchtet, weil gerade sie in diesen Tagen zufällig veröffentlicht worden sind. Auch die Verordnung über Goldbilanzen wird die von uns angedeuteten Goldreferven nicht ans Licht bringen. Dazu gehört der Wille der Gemeinschaft. Der Entwurf der neuen Steuernotverordnung. ( Schluß-)

In unserer gestrigen Morgenausgabe( Sonnabend, den 2. Fe­bruar) haben wir einen allgemeinen Ueberblick über den Inhalt des Entwurfes der neuen Steuernotverordnung gegeben. Daran an schießend wurden die Paragraphen, die das Aufwertungs problem und die Behandlung der öffentlichen An leihen betreffen, in threm wesentlichen Teil abgedruckt und er= Leser wichtigeren Punkte erörtert. läutert. Heute feien nody aus dem übrigen Inhalt die für unsere

Der Begriff Geldentwertungsausgleich ist die Umschreie bung der neuen Steuern, die durch die drilte Steuernot verordnung eingeführt werden sollen.

Der Geldentwertungsausgleich zugunsten des Reiches be­stelyt aus zwei Steuern und aus zwei mit einiger Stepsis zu be­handelnden Steuerversprechen.

Die erste Steuer betrifft die Schuldverschreibungen( Obligatio­nen). Hierbei ist zu beachten, daß bei diesen Schuldverschreibungen ( Obligationen), soweit sie bis Ende Dezember 1923 getilgt worden find, eine Aufwertung zugunsten der Gläubiger, wie Sonnabent morgen schon erörtert, nicht stattfindet. Diese erledigten Geschäfte werden nur nachträglich mit einer Steuer von 12 Broz. be fastet, die in Raten von je 2 Proz. bis zum April 1927 geleistet sein muß. Die noch laufenden Schuldverschreibungen( Obligationen) fallen unter die Aufwertung, sie sind demzufolge mit 10 Pro3. auf­zumerken. Von diesen aufzuwertenden Objekten erhebt das Reich 2 Pro3. Steuern.

Man sieht, daß diejenigen, die während der jüngst vergangenen Jahre durch die Rückzahlung von Schuldverschreibungen( Obligatio nen) ungeheuerlich geschädigt worden sind, weiter geschädigt bleiben. Die Bedeutung dieser Feststellung versteht man erst, wenn man den Betrug der Industrieobligationäre, wie er während der jüngst ver. gangenen Jahre insbesondere durch die Banken gefördert worden ist, ctwas genauer untersucht.

Ber den festverzinslichen Schulden, die die Aktiengesellschaften aufnehmen, ist das dem Unternehmen dabei Hilfe leistende Bankhaus immer der Treuhänder. Dieser Treuhänder gibt der Atiengesell­fchaft den Kredit und läßt sich zur Sicherung dafür den Grundbesitz dieser Hypotheken werten die Obligationsanleihen ausgegeben. der Gesellschaft hypothefarisch verpfänden. Auf der Grundlage Damit ist das in Frage fommende Banthaus als Treuhänder die Bertretung der Gläubiger, der Obligationsbefizer. In der Praxis

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