Einzelbild herunterladen
 

Der Briefwechsel Macdonald- Poincaré.

Paris  , 4 Februar.( WTB.) Der Briefmechsel zwischen Ramsay Macdonald   und Boincaré wird heute peröffentlicht. Das Schreiben Macdonalds an Boincaré fagt:

Unsere beiden Länder haben Seite an Seite folche Zeiten ter Krise durchlebt und haben gemeinschaftlich solche Opfer gebracht, daß ich Ihnen in dem Augenblid, in bem ich die Regierung über­nehme, einen persönlichen Brief übermittle, nicht nur um Sie von dem Wechsel des Ministeriums zu unterrichten, sondern auch um Ihnen meine Grüße und meine guten Wünsche zu übermitteln. Es ist mir

unangenehm, fo viele unerledigte Fragen vorzufinden, die unsere Sorgen und Befürchtungen ermeden, und ich versichere Gie, taß es meine tägliche Gorge sein wird, dazu mitzuhelfen, fie zu unserem gemeinsamen Rußen zu regeln. Sie haben Ihre öffent liche Meinung, ich habe die meinige Sie haben Ihre nationalen Interessen sicherzustellen und zu verteidigen, und ich die meini gen Manchmal, auf den ersten Blid, könnten sie in Widerspruch miteinander zu stehen scheinen, aber ich bin sicher, daß diefe Konflikte durch eine äußerste Anstrengung guten Willens ge: regelt werden fönnen und daß es möglich sein wird, politische Mittel zu finden, die es Frankreich   und Großbritannien   gestatten werden, das, freundschaftliche Zusammenwirken untereinander aufrecht 3uerhalten. Wir fönnen offen fein und ohne Feind­feligkeit die Interessen unserer Länder verteidigen. Auf diese Meise wird die Berständigung viel mehr fein als ein. ort, und Frankreich   und Großbritannien   tönnen zusammengehen, um den Frieden und die Sicherheit Europas   aufzurichten. Ich bitte Sie, die Versicherung usw.. Ramsay Macdonald  . Die Antwort Poincarés lautet:

Ich bin sehr gerührt von dem fiebenswürdigen Briefe, mit dem Sie mir die Uebernahme Ihres Amtes mitzuteilen die Güte hatten und in dem Sie mir perförlich Ihre Grüße entboten haben. Ich wünsche von ganzem Herzen, daß Ihre Bemühungen um das Bohi Ihres Baterlandes non Erfolg gefront fein werden. Die Bande, die unsere beiden Länder miteinander verknüpfen, die Sie uns ins Gebächtnis rufen, sind mit gemeinsamen Brüfungen und Opfern geschlungen morden. Die Erinnerung an jene Zeiten, deffen fönnen Sie sicher sein, wird mir wie Ihnen unaufhörlich gegen märtig fein. Damit habe ich bereits ausgesprochen, daß auch ich Tebhaft bedoute, daß mehrere für unsere beiden Länder wichtige Fragen noch nicht geregelt fint. Wie Sie, so werde auch ich mein Möglichstes tun, um fie gemeinsam mit Ihnen und zu unserem beiderseitigen Nutzen zu lösen. Wenn wir beiderseits auf unsere öffentliche Meinung Rücksicht nehmen müssen, wenn mir beide unfere nationalen Interessen zu schühen haben, io habe ich das Vertrauen, daß mir, wenn wir jeder für unseren Teil bei der Regelung der etwa auftretenden Fragen mit der Entschieden. heit und dem guten Billen, von dem Sie gesprochen haben, vor. gehen, diese Lösungen gelingen werden, die dazu angetan find, zwischen Großbritannien   und Frankreich   die Bolitit der für unsere beiden Länder und für die Ruhe der Belt notwendigen 3u fammenarbeit aufrechtzuerhalten.

Mein Freimut wird stets dem Jhrigen entsprechen, und menn ich die französischen   Intereffen mit dem gleichen Eifer verteidigen werte wie Sie die englischen, so wird nichtsteftoweniger, deffen dürfen Sie sicher sein, niemals etwas die herzlichkeit meiner Empfindungen beeinträchtigen. Es ist nicht möglich, daß wir, wenn mir beiderseits von derartigen Empfindungen beseelt find, die Entente nicht mieter effettin gestalten, und daß es uns nicht gelingt, ihr die Früchte abzugewinnen, die fie tragen fann und muß, wenn Europa   endlich den Frieden, die Sicherheit und die Freiheit Der Arbeit wiederfinden foll

Empfangen Sie ufw.

"

Boincaré.

Ein schönes Liebeswerk.

bürgermeister Böß als bem Borfizenden des Bersicherungsamtes unterzeichnete Berfügung zugegangen die den Standpunkt vertritt, Rot öffnet die Hände. öffnet sie nicht nur den Bedrängten, die daß der alte Vertrag so lange weiterbesteht, bis nähere Bereinba um Hilfe bitten müssen, sondern jetzt mehr und mehr auch den Glid rungen getroffen find. Da bei der vom Versicherungsamt anbe lichen, die noch Hilfe zu gewähren vermögen. In Schöneberg   raumten Besprechung zwischen Kaffenvertretern und Aerztevertretern haben 25 Vorsteher der Wohlfahrtskommissionen in die Kassenvertreter nicht erschienen waren, ersucht nun das Bersiche der Erkenntnis, daß ihren aus den unzulänglichen Mitteln der Gerungsamt die einzelnen Krankentassen bis zum 5. Februar um Mits meinde unterſtüßten Bileglingen eine Beihilfe von privater fab fie berett find, ben offenärzte Behandlung teilung, ob

Seite sehr willkommen und dringend nötig wäre, rasch ent­schloffen und tatkräftig eine Spenden fammlung ins Bert gefeht. Und es ist ihnen gelungen, fapiel Gebewillige zu finden, daß fie am geftrigen Sonntag im neuen Rathaus 400 BiLeg linge beschanten tonnten.

bis

ihrer Mitglieder wieder zu übertragen, Eine Nicht. beantwortung foll als Beigerung aufgefaßt werden, die nach Ansicht des Versicherungsamtes eine Bermeigerung der den Raffenvorständen obliegenden Geschäfte bedeutet, so daß das Bersicherungsamt die Geschäfte durch Beauftragte auf Kosten der Rasen regeln laffent würde.

Trauer im 300.

Der Berliner   Zoologische Garten meldet einen Todesfall, der eitrigen Erfrantung der Zehen des linten Fukes zugrunde bei seinen Freunden lebhafte Teilnahme meden wird. Das afrifa. nifche Elefantenweibchen Mary ist an den Folgen einer gegangen. Mary hatte ein Alter von 40 Jahren erreicht, von fte schon in Boses Affentheater fennengelernt, in dem sie benen fie 35 im Berliner   Roo zugebracht hat. Aeltere Berliner haben bort als Dreiradfahrerin und hat nachher auch noch im 300 vor ihrer Uebersiedlung in den 300 mitwirfte. Sie produzierte fich heitert. in den ersten Jahren die Besucher manchmal durch ihre Kunst er­

Bierhundert Hilfsbedürftige jaßen hier in der schönen Branden burg- Halle an langen Tischen beieinander, hauptsächlich alte und fränfliche Leute, darunter Greise und Greifinnen, die über das fiebzigste, über das achtzigste Lebensjahr hinaus waren, in ihrer Die Schwächlichen wurden teils durch Angehörige zum Rathaus Mitte als Beltefte ein ehrwürdiges Mütterchen von 94 Jahren. geführt, teils durch Wohlfahrtspflegerinnen aus ihren Wohnungen abgeholt, und Mitglieder des Arbeiter- Samariter- Bundes beteilig ten sich an dieser Hilfeleistung. Kranfe und Gelähmte wurden in Rollstühlen herangefahren, sogar Autos wurden genommen, um auch den Schwächlichsten die Teilnahme an der im Rathaus statt sehr bekannte Automobilfirma zur unentgeltlichen Hergabe einiger findenden Feier zu ermöglichen. Der Versuch, eine in Schöneberg Bersonenautos zu peranlassen, war erfolglos geblieben. Aber Badermeister, Materialmarenhändler und an Eine Morgenfeier proletarischer Jugend, bor   einigen Wochen verboten, dere Geschäftsleute hatten Brot, Kuchen und Lebensmittel fanb nunmehr im Groken Schauspielhaus ftati. Ursprünglich ging es un aller Art gespendet, und von anderen Wohltätern mar Geld zum die Uraufführung von Wittfogels Waffenitihd Die Mutter" Am Sonntag Anlauf weiterer Waren gegeben worden. In der Brandenburg­wurde eine Leninfeier und noch was anderes daraus. Und die es andere war eine schlimme und ganz gemeine Drob- und Brandrede eintes, ber fich Halle wurden die Gäfte mit Kaffee und Kuchen, der in ansehnlichen jugendlich geben wollte, aber nichts anderes war als ein Sowjetapostel. Bergen vor ihnen aufgehäuft war, reichlich bewirtet. Dann ging m Anschluß daran die trostlose Stammelei eines literarischen Brimaners: es hinein in den Bürgersaal, wo ihnen ein schönes Konzert ge Die Mutter Naturalistische Gespräche vor einer Gefängnismauer obne boten würde. Eine aus dreißig Mitgliedern des Deutsch en bramatisches Leben. Der große Theaterraum war spärlich befezt nicht Musikerverbandes zusammengestellte Kapelle, der Schöne wenig Jugendliche werden zum ersten und zum legtenmal bagewesen sein. berger Männerchor Freundschaft"( Mitglied des Ar. beiter- Sänger- Bundes) und mehrere Einzelpersonen( Fräulein Eisenbahnkatastrophe in Amerita. In Fortville( Staat In­Nora 3epler, Frau Schneider und Dr. Levy mit Rezidiana) stießen zwei elektrische Züge zusammen, wobei 17 Personen tationen, Fräulein Korach. Fräulein Fischer mit Liedern, getötet wurden. Fräulein Brämer mit Klavierspiel) hatten sich völlig unentgelt lich zur Mitwirkung bereiterflärt, um durch ihre Kunst die Pfleg­linge der Wohlfahrtskommiffionen zu erfreuen. In Ansprachen pon Woh  'fahrtskommiffionsvorstehern wurde den Spendern der Lebens­mittel und der tünstlerischen Gemüse herzlich gebantt.

Zum Schluß kam die Berteilung der Lebensmittel, der Tüten mit Mehl, Grieß. Reis, Erbien, Bohnen, Zuder, Ratan ufm., der Pafete mit Fett, Margarine, Büchsenfleisch, auch der Bri­fetts, die gespendet worden waren. Die Beschenkten schleppten in Taschen, Körben, Rudfäden die Gaben nach Hause, unterstützt von Angehörigen, Pflegerinnen und Samaritern, geführt und gefahren, wieder unter Heranziehung auch von Autos. An dem schönen Biebeswerf, das hier zustande gebracht worden war, hatten sich leider einige Wohlfahrtskommission storsteher Schönebergs nicht be teiligt, fo daß ihre Pfleglinge bei der Beranstaltung fehlten und unbeschenft blieben..

Großer Giftdiebstahl.

85 Silogramm Diazethyl- Morphium gestohlen.

Ein großer Giftdiebstahl beschäftigt die Berlingt Kriminalpolizei  . Eine chemisch pharmazeutische Fabrit hatte in einem verschloffenen Sonderraum ihres Lagers brei Roffer   stehen, die nach China   und Japan   auf ordnungsmäßigem Wege ausgeführt Man sieht an dem Zert wieder einmal, was die ganze Borher werden sollten. Jeder Koffer enthielt zwei Kanister, große Blech­büchsen, mit je 21 Kilogramm Diazethyl- Morphium. Es jagerei wert ist: weder hat Macdonald, was auch taftlos gewesen ist das ein schweres Gift, daß in einer Menge von 85 Kilogramm, märe, schon in dem Einleitungsbrief zu den Beziehungen bestimmte die gestohlen wurden, ausreichen mürbe, unzählige Menschen zu ver. Ferderungen in der Rhein   und Ruhrfrage aufgefteft, noch hat nichten, Noch unbekannte Berbrecher drangen mit Nachschlüffeln Boincaré fie abgelehnt. Bezeidmend ist aber, daß Macdonald nichts oder Dietrichen in die Fabrit, und Lagerräume und anch in den nom gemeinsamen Krieg und Friedenstiftat fagt und dadurch auch Sonderraum ein. Hier erbrachen fie zwei von den drei Roffern Boincaré um die Möglichkeit bringt, in die fafort greifbar" band stahlen die vier Kanifter, die fie enthielten. Augenscheinlich hatten sie es nur auf dieses Gift abgesehen, weil sie fonft nichts an­liegende Trompete zu blasen. gerührt haben. Der Einbruch ist nach den Feststellungen am Sonnabend nachmittag zwischen 4 und 9 Uhr ausgeführt worden. Eine Lagerverwalterin schloß um 4 Uhr alle Räume ab, als fie als legte den Betrieb verließ. Um 9 Uhr abends trat der Nachtwächter feinen Dienst an und fand alles verschlossen. Zur Kontrolle öffnete er die Räume und sah auch in den Sonderraum hinein. Er nahm wohl war, daß aus zwei Koffern die Schlaufen oben heraushingen, dachte fich aber dabei nichts und unterließ es, auch nach dem Inhalt zu sehen. So wurde der Diebstahl erst später Mitteilungen zur Aufklärung find an Kriminalkommissar Quos im Zimmer 96 des Polizeipräsidiums zu richten. Die Blech. büchsen find 47 mal 38 Zentimeter groß.

Neuer französischer Pfalzdreh.

Paris  , 3. Februar.( Eigener Drahtbericht) Die französische  Regierung hat in London   einen neuen Borschlag zur Regelung der Pfalzaffäre unterbreiten lassen. Danach sollen in der Pfalz   neue, aus einheimischen Beamten zusammengesetzte Berwaltungsorgane geschaffen werden, die direkt der Rheinlandtommission unterstellt und aus denen sowohl jedes separatistische wie nationa­listische Element ausgeschlossen sein soll. Nach den hier vorliegenden Meldungen soll die englische Regierung verlauten laffen haben, daß fie bereit fei, auf diesen Borschlag einzugehen unter der Bedingung, daß 1. die deutsche Reichsregierung dagegen feine Ein. wendung erhebe daß es sich 2. nur um eine vor übergehende Maßnahme für die Dauer der Otfupation handle und daß 3. aus. drücklich die Pfelz als ein Teil des Reiches anerkannt werde,

Freiwilliger Gehaltsabban britischer Minifter. Conbon, 4. Februar.( Eca.) Mocdonald, der als erster Schatz­und Außenminister Anrecht auf ein Gehalt von 10 000 Bfund hat, will sich mit der Hälfte dieser Summe begnügen. Lord Sal. dane, dem als Lord- Kanzler ebenfalls 10 000 Pfund zustehen, er­Härte, er molle nur 6000 Bfund. In unterrichteten Streifen nimmt mon an, daß noch andere Minister petuniäre Opfer bringen werden. General Wrangel   ausgewiesen. Nach einer Radiomeldung aus Belgrad   ist General Wrangel  , der Führer der russischen Meißen  Armee, und fein Generalstab zum Berlassen des füdslar ilchen Bodens aufgefordert worden. Diese Maßnahme erfolgte auf Grund von amtlichen Berichten, wonach russische Emigranten, tie ihren Gintrift in die Armee Brangels verweigerten, von Brangels Offizieren mishandelt worden find.

1 holland. Gulden

1 belgiicher Frant

1 argent. Bap Berto

1 norwegische Strone

Amtliche Devisenkurse.

4. Februar

Geld

Brief

2. Februar

Geld

Brief

M= Millionen Mart, Tausend Mark. 1566075 M 1573925 M 1578045 M 1585955 M 1366575 M 1378425 M 1876550 M 1888450 M 172568 M 178482 M 175560 M 172440 M 565588 M 568417 M 367575 M 572422 M 688275 M 691725 M 685288 M 686707 M 1105280 M 1110770 M 1105230 M 1110770 M 104238 M 104760 M 101737 M 105263 M 1865325 M 1874675 M 1865825 M 1874876 M 18951000 M 18446000 M18714850 M 18-05650 M 4189500 M 4210500 M 4189500 M 4210500 M 194263 M 195287 M 198508 M 193497 M 461150 M 488775 M 491225 M 129820 M 134168 M 184830 M 538330 M 586653 M 539845 M 59900 T 122808 M 145112 T

185535 M

1 dänische Krone

1 ichwed. Krone.

1 finnische Mart

1 japan  . Den

1 iltalienische Lira

1 Bfund Sterling

1 Dollar

1 franzöflicherrant

1 brafilian. Mitreis

1 ipaniiche Beieta

458850 M 126081 M 530670 M

1 öit Strone( abgeft.)

1 Schweizer   Frank

1 tschechiche Strone

1 ungarische Krone 1 bulgarische Lewa 1jugoflaw Dinar.

186465 M 104139 M

59351 T 59649 T 596 0 T

120697 M 121303 M 122193 M 144888 T 145112 T 144888 T 29725 M 79375 M

29925 M 78777 M

30075 M 79023 M

185060 M

entdeckt.

-

Der Einbruch erinnert an einen großen Diebstahl verfa, ebener Gifte der vor Jahren in einem Berliner   Hochschullaboratorium ver­übt wurde. Damals entledigte fich der Dieb seiner unheimlichen Beute, indem er sie in einem Batet auf einen Untergrundbahnhof liegen ließ.

Gefahren für die Fachschule.

Aus dem Schülerfreis der Berliner   Gauß Schule( Linden traße) werden uns Klagen vorgetragen, die Beachtung verdienen. In den letzten Jahren hat das Fach- und Fortbildungsschulwesen Berlins  , das durch den Krieg schwer geschädigt morden mar, infolge planmäßigen Aufbaues einen erfreulichen Neuaufschmung ge­nommen. Diese Entwidlung wird jezt durch die Arbeitszeit verlängerung aufs neue bedroht. Es ist eine physische Un möglichkeit, an mehreren Abenden in der Woche nach neunstündiger anstrengender Arbeit noch vier Stunden in der Schule zu arbeiten. Man fann mit Recht sagen, daß die Arbeitszeitverlängerung bil dungsfeindlich wirkt. Dazu tommt die Schulgelderhöhung. Für die Monatsstunde wurden var dem Striege 23 Bi gefordert, feit. Januar. 1924 find bereits 30 Pf. erreicht. Der Stadttämmerer hat eine weitere fehr beträchtliche Erhöhung gefordert, bie den Bro­test der Schülerschaft hervorruft. Das Schulgeld bedeutet schon für den Bollarbeiter eine starte Belastung. Wie follen die Kurzarbeiter oder gar die Arbeitslosen, diese Ausgabe aufbringen? Im Gegen­faiz zu der Erhöhung des Schulgeldes steht die Herabdrudung der Lehrervergütung. Die nebenamtlich beschäftigten Fach Schullehrer erhielten vor dem Kriege pro Unterrichtsstunde bis 5 m, jetzt aber erhalten fie 75. Pf. Das ist ein Abban, den man faum noch überbieten tann. Gerade die Lehrer im Nebenamt, die in der Praxis fstehen und mit jeder neuen Entwicklung, der Technit vertraut find, werden von den Schülern besonders gefchäßt. Die Schülerschaft fürchtet den Berlust dieser Lehrer infolge zu geringer Bezahlung.

Das Versicherungsamt Berlin   gegen die Krankenkaffen.

Der Aerzteftreit gegen die Kranfenfaffen, durch ben die Burüdnahme der Reichsverordnung vom 30. Oftober 1923 erzwun gen werden sollte, hat mit einem 3 ufammenbruch geendet. Mit bem Angebot der Aerzte, ihre Arbeit bei den Kaffen zu ben Bedin gungen des alten( von ihnen gebrochenen) Bertrages mieber auf. zunehmen. wollten die Keffenvorstände einstweilen einverstanden fein, aber nur unter den Bedingungen, daß die Kosten der von ben Raffen. infolge des Streits geschaffenen Einrichtungen aus dem an die Aerzteorganisation zu zahlenden Honorarpauschale gedeckt und der inzwischen abgefdloffene Bertrag mit dem neuen Berliner  Kaffenarztverein anerkannt wird. Den aus dem Streit zu bei Roffen zurüctehrenden Aerzten, die von der Aussicht, unter folchen Bedingungen die Arbeit wiederaufnehmen zu follen, begreiflicher 29875 M meile nicht erbaut find, tommt jest bas Bersicherungs. 80125 Mamt Berlin   zu Hilfe. Den Krantentajien ist eine vom Ober.

SP

Groß- Berliner Parteinachrichten.

7. Areis Charlottenburg. Die für heute abend angefegte Gigung mit den Bürger. Deputierten fällt aus.

Heute, Montag, den 4. Januar:

Abt. 7 Uhr bei Spiegel, Aderftr. 1: Gigung aller in der Rommune ehrenamtlich tätigen Genoffen. Die Stadt- und Bezirksverordneten find ebenfalls eingelaben. Erscheinen Pflicht

24. Abt 7 Uhr Sigung der Funktionäre mit den Kreisvertretern bei Rösner, Jua nuelfirchstr. 25. 81. Abt. Friedenau  . Sozialistisches Geminar, 8 Uhr, bei Klabe, Sandjernstr. 60/61. Gen. Wissell spricht fiber ,, Die Planwirtschaft  ".

Morgen, Dienstag, den 5. Februar:

8. Wbt. 7 Uhr in der Baugemerfschule, Kurfürftenftr. 141( im Erfrischungsraum), Beamtenversammlung. Bortrag des Ministerialrats a. D. Faltenberg: Der. Eristenstampt der Beamtenschaft".

106. Abt. Johannisthal  . 7 Uhr Gtzung des Abteilungsvorstandes mit jämtlichen Funktionären und den in der Roumune tätigen Genoffen bei Gobin, Roon ftraße 2 Funktionärausmeile fund zum Umtausch mitzubringen. 108. Abt. Aöpenid. 7%, Uhr Funtionärfigung im Jugendheim, Grünauer Str. 5. Simmer 1.

Sport.

Das Sechstagerennen.

Die 2- Uhr- Kachtwertung am Sonnabend.

Nach der 10 Uhr Nachtwertung am Sonnabenh gibt es mieder einige Borstöße, die aber nich's Befonderes bringen. Allmählich fest der Prämiensegen ein. Kaffee und Stafce- Ersatz, Radioapparate und Gelbpreise werden gewonnen. Und so ist nach und nach der Zeitpunkt der 14 Bertung( 2 Uhr nachts) heran­gerüdt Stebe liegt anfangs vorn und wird von Stellbring abgelöst, der zeigt, daß er noch immer der alte Europameister ist. Der erste Spurt ist sein Gewinn vor Stabe. Aber auch den dritten Spurt holt er fich noch. Den zweiten Spurt holt sich Lorenz, Don Tech mer hart bedrängt. Im vierten Spurt geht der sich in guter Scrm befindende Golle vor Lorenz durchs Ziel. Der Amerikaner Taylor und Struptat folgen. Den fünften Spurt stedt Hahn vor Stolz und Kohl ein Stellbrint belegt den vierten Blaz. Der Stand des Rennens ist somit der folgende: Lorenz- Galbom 186. Bauer- Kruptat 155, Techmer- Stellbrinf 81, Hahn- Zieg 76, Kaifer Taylor 49, Hanley- Camrence 34 und Wagner- Norenberg 8 Buntte. Eine Runde zurüd: Golle Kohl( 88 Punkte), Manthen. Stabe ( 18 Punkte), Neinas- Stolz( 15 Punkte). Vier Runden zurüd: Häusler­Chrt( 3 Bunfte). Zurüdgelegt bis zur 101. Stunde( 2 hr nachts): 2744,350 Rilometer. Der erste große Vorstoß erfolgte gegen 4 Uhr früh. Lorenz Salbom und Bauer ruptat hielten das ganze Feld in Aufregung, wobei Reinas- Stolz eine meitere Runde und Häusler- Ohrt zwei Runden einbüßten. Nach einem ungefährlichen Maffensturz glätteten sich die Wogen der Er­regung.. Die 3- Uhr- Rachmittagswertung

#

am Sonntag brachte hübsche Kämpfe. Im ersten Spurt geht Hanlen als erster durchs Ziel. Hahn folgt. Der zweite Spurt zeigt den blendend fahrenden Golie als Gieger vor Lorenz. Auch den vierten Spurt beansprucht er für sich. Und wieder ist Lorenz meiter...

Im dritten Spurt fiegt Bauer gegen Hahn und im fünften Spurt Salbom vor Bauer. Im Laufe des Nachmittags gelang es der Mannschaft Häusler Ohrt eine Berluft­runde zu streichen. Die 15. Bertung hat somit folgenden Bunftstand zu verzeichnen: Borenz Salbom 199, Bauer­Struptat 165, Hahn- Tiek und Techmer- Stellbrint je 84 Bunkie, Kaiser. Taylor 52, Hanley- Lawrence 40 und Münzner- Rörenberg 8 Buntte. Eine Runde zurüd: Golle Rohl( 100 Buntte), Manthen Stabe ( 18 Bunfte); zwei Runden zurüd: Reinas- Salz( 15 Bunkte); vier Runden zurüd: Häusler- Ohrt( 3 Bunfte). Nach der 15. Wertung ( 3 Uhr nachmittags) waren 2996,040 Rilometer zurüdgelegt.

Die 10- Uhr- Nachtwertung am Sonntag.

T

Jm ersten Spurt liegen Salbom, Stabe, Bauer und Hahn vorn. Cin fchärferes Tempo mird argeschlagen. Fast ohne Kampf gehen die Genannten in der angegebenen Reihenfolge durchs Ziel. Den zweiten Spurt gewinnt leicht Lorenz vor Kruptat. Der Amerikaner Taylor holt sich den dritten und Kaiser den vierten Spurt. Im fünften Spurt fiegt Hahn gegen Münzner. Der Stand des Rennens nach der 16. Wertung( 10 Uhr abends): Saldow Lorenz 210, Bauer- Kruptat 172, Hahn- Tiek 90, Techmer- Etellbrint 88, Raifer Taylor 64, Hanley- Lawrence 44, Münzner- Norenberg 11 Bunfte Eine Runde zurüd: Bolle Sohl( 102, Buntte), Manthey Stabe ( 21 Bunfte); zwei Runden zurüd: Neinas- Stolz( 15 Buntte); pier Runden zurüd: Häusler- Dhri( 3 Buntte). Surüdgelegt: 3223,645

Rilometer.

1

Die 2- Uhr- Nachtwertung.

Nach der 2 Uhr Nachtwertung ist folgender Bunktstand zu verzeichnen: Lorenz Saidow 225, Bauer- Kruptat 183, Hahn- Tieß und Techmer- Stellbrint 96, Kaifer Taylor 68, Hanley. Bamrence 53, Münzner- Norenberg 11. Puntte. Eine Runde zurüd: Golfe- Rohl( 104 Bunfte), Manthey- Stabe( 24 Buntte); zwei Runden zurüd: Netnas Stoiz( 15 Buntte); brei Runden zurüd: Häusler­Obrt( 3 Bunfte). Ein Barstoß erfolgt nach 3 Uhr nachts. Rohi bringt es fertig, etwa 40 Meter zu gewinnen. Er wird von Saldow. Bauer und Hahn Scharf verfolgt, Bald ist die Ruhe wieder einge. Münzner Norenberg fehrt. haben allerdings eine Runde verloren. Somit liegen nur noch sechs Mannschaften ohne Berluftrunden im Felbe. Die lette Stunde am heutigen benh mird die Entscheidung bringer

9