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Asyl im Bahnhof.

ihr auf der Straße die Beute und verschwand schleunigst. Un einer verabredeten Stelle traf fich dann das Paar wieder, um gemeinsam.. einen Hehler zu suchen. Frau Piez lebte fich in ihren neuen Beruf" in furzer Zeit so gut ein, daß selbst ihr Mann von ihrer während sie noch verschwinden fonnte. Bei ihm aber fand man einen mal Bech. Bieg wurde überrascht und festgenommen, Beite, aus dem ihre Wohnung zu ersehen war. Go fonnte auch sie bald festgenommen werden. Die Leute, denen sie gegenübergestellt wurde, erkannten sie als die Aufpafferin wieder. Beide legten dann auch ein Beständnis ab und wurden nach Moabit   gebracht. Bestohlene, die noch keine Anzeige gemacht haben, werden ersucht, sich bei Kriminalkommisser Dr. Annuschat, Dienststelle B. 1. 2., zu

melden.

Der Berliner   Zentralflughafen. Pläne für die Zukunft.

Betritt man den Stettiner Bahnhof von der Invaliden. straße aus, fo liegen auf dem ganzen rechten Flügel des Bahnhofs­gbäudes die Warteräume. Im Wartesaal der Reifenten erstereriigkeit überrascht war. Endlich aber hatte sie doch ein­und zweiter Klasse herrscht am Abend und in der Nacht fein allzu großer Betrieb. Doch das Bild ändert sich, betritt man den Barte saum der dritten und vierten Klasse. Es ist der Bartaraum ber armen Leute und Nachytherberge der Stammgäste. Zer fratie Holztischplatten zeigen zu allererst den Menschenumgang an. Spärlich ist der Raum beleuchtet. Von 9 elettrischen Lampen brennen zwei. Und diefe beiden Flammen leuchten auch nur in joner Hälfte der alle, wo die Besfagiere dritter Klaffe warten, während auf der Seite der vierten Staffe gar fein Lidyt brennt. Beide Refforts" find voneinander durch ein Drahtgitter getrennt. In einer Ede herrscht das Büjett. Hier gibt's Rollmöpfe, Pfann fuchen, Zigaretten, Bier und Kaffee. Nur hin und wieder seht man ben Sellner und einige Leute am Tisch, die eine Taffe Raffee oder ein Clas Bier trinken. Aber auf der dunklen Seite, da liegen die Menschen auf den Bänken lang ausgestreckt und schlafen. Andere fdyrarden mit dem Kopf auf dem Tisch. Einer schneidet sein Brot md würgt die trodenen Schmitten   herunter. Zuweilen läßt sich ein Schupomann bliden, macht seine Runde, sieht nach rechts und links, fegt nichts und entfernt sich wieder. Tas geht so in aller Ruhe bis nachts um 12 Uhr. Dann öffnen sich geräuschvoll die Flügel türen und herein treten mehrere Pförtner, Kontrolleure, Schupo und ber Stationsvorsteher. Einer vertünbet mit Donners imme: Wer nicht im Befig einer Fahrkarte ist, verläßt sofort den Ecal!" Ein Calafer nach dem anderen wird unsanft gewect. Schlägt er müde die Augen auf, so herrscht ihn scharf der B.amte an: Bitte die Fahriarte!" Ist diese vorhanden, fo tann der Mann ungehindert meter schlafen und träumen. Aber die meisten find eben nicht im Besitz einer Fahrkarte. Berschlafen tortein diese Gestalten hinaus.

M

Die bisherigen Anlagen, die im Zentralflughafen auf dem Tempelhofer   Feib errichtet wurden, stellen nur ein Provisorium dar. Für die endaültige Ausgestaltung werden zurzeit im Städtebauamt mehrere Pläne ausgearbeitet. Zunächst ist der Bau einer großen Zufahrtsstraße vorgesehen. die im Laufe der Lehniner Straße quer durch die Hasenheide zu dem zufünftigen großen Verwaltungsgebäude führen und den Flughafen mit der nächsten Untergrundbahnstation der Nord- Süd am Kaiser- Friedrich- Blak verbinden soll. Die Bünftigen Gebäude des Hafens, ein großes Berwaltungs- und Empfangsge.

Verein Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

Sonnabend, den 9. Februar 1924, abends 7 Uhr, im Jugendheim  , Lindenfiraße 3, 2. Hof 3 Trp.:

Nas beenbster Kontrolle wird der günstigste Moment abgerast Vorsitzenden- Konferenz

und die grauen Gestalten schleichen wieder in die dunfelste Ede. Am cuffälligsten ist, daß soviel Jugendliche im Alter von 16 bis 30 Jahren unter ihnen sind. Auch an Mädchen fehlt es nicht. Zigaretten raudend promenleven fie auf den dunkelsten Seiten des Eaales. Ihr Anhang sind die bekannten Typen des Lasers: Anzug nach Maß, Lads und Jymmischuhe, aber das Geficht verrät, men man vor fich hat. Aber so ganz sicher find diese hier auch nicht Berfleidete Kriminalbcamte mischen sich unter fie und nehmen an ihren Ge sprächen teil Gegen 12 Uhr, erscheint ein älterer Mann mit einem Cad auf dieser dunklen Szene. Wengstlich ficht er nach allen Selten und fürzt sich auf die Papierförbe, deren Inhalt in feinem Ead verschwindet. Jeden weiteren Winkel durchsucht er. Rein Stüdden Papier   bleibt liegen. 1.45 Uhr treffen die letzten Züge ein und die Züden in den Wartefälen füllen sich. Das ist Futter für die Etammgäfte der Wartefäle, die wieder munter wer ten und sich mit regerem Intercffe den Dingen zuwerden, die die Relfenden als ihr Gepäckt mitgebracht haben. Wer des morgens nach dumpfem Echlummer erradht, vermißt den einen oder anderen Gegensand. Dann sind aber die Martesaalstammgäste längst auf und

davon.

Thema:

Die Reichstagswahlen und die arbeitende Jugend. Referent: Geno fin Hedwig Wachenheim  . Die Ausweise sind unbedingt mitzubringen! Der Bezirksvorstand.

bäude und rechts und fints bacon je brei große Flugzeug. hallen, werden nicht an der Stelle errichtet werden, an der die jebigen Holzbauten stehen, ihr Plag wird weiter nach Often in die Rähe des Garnison  - Friedhofes verlegt werden. In un mittelbarer Nähe des Berwaltungsgebäudes wird in ber Hasenheide eine drahtlose Station mit zwei Gittermasten erbaut, die die Berbindung mit den anderen großen Flughäfen des In- und Aus­landes aufrechterhalten und unter Umständen auch der Berständigung zwischen dem Hafen und den in Fahrt befindlichen Flugzeugen dienen soll. Für dieses Jahr wird es allerdings noch bei dem Bro­visorium bleiben, allenfalls dürften noch die Vorarbeiten für den Straßenbau und für die Errichtung der drahtlosen Station in An­griff genommen werden Die inanzierungsfrage des Unternehmens ist noch nicht ganz gelöst. Es wird die Schaffung einer Flughafenbetriebsgesellschaft mit städtischem Einfluß geplant, in deren Verwaltung dann das Flugfeld über. gehen würde. Von dem 100 Hektar umfassenden Gelände ist bisher etwas mehr als die Hälfte eingeebnet worden, so daß für die end­gültige Ausgesta tung noch umfangreiche Erdarbeiten notwendig sein werden. Uebrigens ist auch für später die Errichtung cines Leuchtfeuers in Aussicht genommen, das in der Dunkel heit antemmenden Frgzeugen den Weg weisen soll. jährige Luftverkehr wird Ende Februar oder Anfang März mit den von den Junkerswerken unternommenen Flügen zur Leip ziger Messe eröffnet werden. Etwas später wird dann auch der Luft. verkehr nach dem Ausland, nach Danzig   und Süddeutschland   wieder einsetzen.

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Wieder Hochbahn- Betriebsstörung.

S

Der dies

Die Konfumvertreterwahlen. Seine Verkaufsstelle ohne sozialdemokratischen Wahlvorschlag. Die Wahl der Vertreter zur Ronfumgenossenschaftsgeneralver. fammlung findet am Sonntag, den 16. März, statt. An alle fozi al demokratifchen Konfumgenollenschaftsmitglieder ergeht die dringende. Mahnung, unverzüglich die Arbeiten zur Wahl Don fozialdemokratischen Generalversammlungsver tretern in die Wege zu leiten Die Wahlvorschläge müssen ftatutengemäß bis zum 1. März beim Genossenschaftsvorstand in htenberg eingereicht sein; später eingehende Berschläge haben keine Gültigkeit; es empfiehlt sich, die Vorschläge bereits eine Woche vor­her( bis zum 23. Februar) an den Borstand gelangen zu faffen. Für die Wahlvorschläge ist folgendes zu beach'en: Jeder Berkaufsstellenbezirt bildet einen Wahlbezirt. Für jeden der 173 Ber faufstellerbezirke ist ein EPD- Wahlvorschlag von den BERD.­Beneffenschaftsmitaliedern der einzelnen Bezirte einzureichen( auch the neun Bertaufsstellen des am 1. Februar mit der Ronfumoenossen­chaft Berlin   verschwrigenen Konsumrereins Merkur- Spandau be- zwischen 8 und 9 Uhr wieder eine Betriebsstörung auf der Hoch­Nach einer e'mas lär geren Bause ereignete sich heute früh ii en fich en den Wohlen  ). Zu wählen sind: 1. im Bezirk ber bahn und zwar auf der Strede Wittenbergplak Mollen. 103. Bertaufsstelle fechs Bertreter rnd fechs Erfakpersonen; 2. in hendorfplatz Cin vcllbefehter Zug wurde schabhaft und blieb auf Bezirken der 7. 9 52, 55., 59, 60., 62., 145. Berkaufsfielle je fünf der Girecte liegen. Die Stromzufuhr mußte ausgesaal. Bartrefer und fünf Grfakperionen; 3. in den Bezirfen der 1., 2. 3., 8., tet werden, um dem Publikim zu ermöglichen, den Zug zu ver. 13., 16., 19., 21. 22. 23, 24, 25, 29., 31., 35, 37., 40, 41., laffen. Es dauerte etwa 40 Minuten, bis sich der Brischenfall 42. 43., 44, 49., 54.. 58., 63, 64.. 67.. 71., 81. 85., 96., 99., erledigen ließ. Während dieser Zeit war der gesamte Ber. 100.. 103 109., 121., 122 123., 124, 127., 133., 154. Werfaufsstelle je tehr zwischen 3oologischer Garten und Bots ein Bertreter und eine Erfakperson; 4. in ellen übrinen je drei Ber- damer Plah unterbrochen. Inzwischen gelang es, den Schaden treler- brei Erfagpersonen. Jeder Wahlvorschlag muß foniel im Rug zu beheben, so daß der Strom wieder eingeschaltet und Scondidaten aufweilen, wie Vertreter und Erfagpersonen für den be. der Betrieb wieder aufgenommen werden konnte. Das Publikum treffenden Verkaufstellenbezirk zu wäh'en find. Die Kandidaten ftaute sich, wie gewöhnlich bei solchen Anlässen, auf den Bahnhöfen find mit Namen, Wohnung und Geneffenfchaftsmitgliedsnummer in und muß'e fich zu spät davon überzeugen, de weiteres Barten heutlich erfennbarer Reihenfolre im Wohlverfale aufzuführen. fruchtlos ar. Die Hochbahr verwaltung follte bei folchen An. Jeder Wahlvorschlag muk bie Nummer der Verkaufsstelle enthalten, läffen es fich toch endlich zur Pflicht machen, die Bahnhöfe fofort Für deren Bezirt er bestimmt ist. Zur Güliateit jit weiterhin er. zu benachrichtigen, daß die Betriebsstörung eine bestimmte Beits forderlich. bak jeder Wahlvorschlag von mindestens gehn Besarten würde dadurch wenigstens vermieden werden. fouer voraussichtlich umfassen wird. Das nuglese, zeitraubende roffenfchaftsmitatiebern umber drieben mird, die in dem betreffenden Bezirt mahlberechtigt find 21s leptes Erfer ernis baharf der Wahl­rorimien etres Rennwortes: mie im Rorjahr ist auch bei der hiesjähriven Mehl für die PSD.- Mahimerihane afer 173 Berufs en einheitlich bos Rernmart Beneffericnftsaufbau" zu mählen. Demnach müffen die ERD- Bab'onrichline hten: 1. Die

Nummer der Verkaufstelle. für deren Rezirt her Behrorilor ein gereicht wird; 2. das Kernment Genoffenfchaftsaufbau"; 3. hie qe nonen Berlonelien der Randidaten in deutlich erkennbarer Reihen. fole: 4. die Unterschriften von min beftens zehn Genoffenschafts­mitalichern. Die in dem Bezirk mohlberechtigt find.

Die Bartei und Bonnffenschaftemitafieher merden drinnend er­fcht verzüglich die Arbeiten aur Finrichung auftiner BERD norichläge 2 rodion. Rein Bertausstellen bezirt darf ohne SPD  . Wahlvorschlag bleiben.

Familie Pich auf Klingelfahrt.

Ein Einbrecherchepaar, das feit lännerer Zeit in verschiedenen Stadtvierteln arbeitete", wurde ient festgenommen. Ein früherer mehrfach vorbestrafter Roufmann Wilhelm Bieh wurde feit langem gefucht, weil er noch 16 Monate Gefängnis zu verbüßen hatte. Trotz bem gelang es ihm, sich regelrecht mit einer Schneiderin in ber Stettiner Straße zu verheiraten. Bich, ein Mann von 28 Jahren, hurfte die Wohnung nicht mit ihr teilen, mußte fich vielmehr bald bier, bab da verbornen hatten. Um feire frau aber dennoch mög­fichst viel in feiner Nähe zu haben, reranlaßte er fie, ihren Be. ruf aufzugeben und mit ihm auf die Klingeifahrt zu geben. Sie stieg denn auch trenpauf treppab und flingelte an jeder Tür Burde ihr geöffnet, fo fragte sie nach jemandem, ten he fuche, entschubigte sich und ging davon. Deffnete niemand, so hofte fie ihren Mann herauf, der auf der Straße wartete. Diefer rechnete immer noch mit der Möglichkeit, daß jemand in der Woh nung anmefent sein könnte. Er bohrte zunächst mit einem 3en frumsbohrer einige Löcher in die Tür, um hindurchzusehen. Blieb alles still, so öffnete er schnell und pacte alles zusammen, was er für mitnehmenswert hielt. Die Frau paste unterdeffen auf, fing die Leute, die hinaufgehen wollten ab und hiet fie mit unverfäng lichen. Fragen und Gelorächen fo fange auf. bis ihr Mann feine Arbeit beendet hatte. Benn sie noch in einer Unterhaltung begriffen mar, ging er an ihr vorüber, is es er fie gar nicht lenne, übergab

Gewerkschaftsbewegung

Entlassung von Betriebsratsmitgliedern.

Unberechtigt bei teilweiser Betriebsstillegung.

Das Betriebsrätegefeßz bestimmt, daß Betriebsratsmitglieder au mit 3uftimmung des Betriebsrats entlassen werden dürfen. Nur in den Fällen, wo der Betrieb still gelegt wird, be darf es nad)§ 96 des BRG. die er Zustimmung nicht.

Ein vor der Rammer 7 Des Berliner Gewerb gerichts ausgefochtener Streitfall drehte fich um die Frage, ob der§ 96 BRG. nur auf die völlige oder auch auf die teilmeise Stillegung eines Betriebes zutrifft. Es handelt sich um folgenden Vorgang:

Im Oftober v. 3 trat ein Teil der Arbeiter im Kabelwert Ober­Spree wegen Lohnstreitigkeiten in die passive Resistenz, worauf die Firma den Betrieb stilleg'e, mit Ausnahme des ebenfalls zum Kabel­mert gehörenden Kupferwertes und der Tischlerei. In diesen beiden Teilbetrieben wurde weitergearbeitet. Auf diese Taifache fooie dar­auf, daß auch in dem stillgelegten Teil des Betriebes die Meister, Lehrlinge und Reinmachefrauen weitergearbeitet haben,( tüg'en die als Kläger auftretenden entlassenen Betriebsratsmitglieder ihre Be hauptung, daß nicht eine völlige, sondern nur eine teilweise Stillegung des Betriebes stattgefunden habe, also§ 96 BRG. hier nicht zutreffe.

Die beklagte Firma wandre dagegen ein,§ 98 BRG. sei auch bei teilweiser Gillegung des Betriebes anzuwenden. Aber felbft wenn das nicht angenommen werden sollte, müßten die Kläger ab­gewiefen werden, denn das Kupferwert und die Tischlerei seien nicht Teile des Rabelwertes, fondern selbständige Betriebe. Das Kupfer­wert fei sogar eine juristische Person. Das Kabelwert aber sei voll­itändig ftillgelegt gewesen, es hätte also der Zustimmung des Be triebsrates zur En lassung der Kläger nicht bedurft.

Der Bertreter der Klägei verwies darauf, daß die Firma seiner­zeit, als es fich um die Wahl des Betriebsrates handelte, die Wahl eines eigenen Betriebsrates für das Kupfermert verhindert habe mit der Begründung, das Kupferwert jei nur ein Teilbetrieb des Rabelwerts.

Das Urteil des Gerichts erging dahin: Die Firma hat jedem der Klärer für die Zeit vom 28. Ottober 1923 bis heute( dem Tage ber Urteilsfällung) ben tarifmäßigen 2ohn zu zahlen. $ 96 des BRG. bezieht sich nur auf vollständige Stillegung bes Betriebes. Die ist aber im vorliegenden Falle nicht erfolgt Daß Meifter, Lehrlinge und Reinmadefrauen gearbeitet haben, ist nicht durchgreifend. Aber unstreitig haben die Tischerei und das Rupfermert weitergearbeitet. Diefe Betriebe bilden mindestens wirtschaftlich eine Einheit mit dem tabelwert, lie haben auch einen gemeinsamen Betriebsrat. Also liegt hier Betriebsräte in höherem Maße wie andere Arbeiter vor Entlaffimmen nur eine Teil ftillegung vor. Das Betriebsrätegefez will die Schüßen. Wenn fich& 96 des BRG. auch auf teilweise Stiff. fegun en beziehen sollte, so würde der Gefeßaeber nicht übersehen haben, es ausbrüdlich zu sagen. Da das nicht der Fall ist, fann nur angenommen werden, daß die vollständige Stilgung gemeint ist. 110H

Die Lüge als lehte Rettung.

Bon einem Berliner   Buchdruder erhalten wir die folgende Zu­

fchrift:

Die fommunistischen Gewertschaftsb glüder, die sich auch im Gauverein Berliner   Buchdrucker ein bescheidenes Plätzchen gesichert haben, fdiden sich nunmehr an. ftolz auf ihre Zerstörungsarbeit in anderen Organisationen, einen General turm auf die Orts verwaltung der Berliner   Budbruder zu unternehmen. Als erstes Bombardement lassen die Freunde der Einheitsfront" ein zweifeitiges Flugblatt las, tas als lleberschrift trägt: Die uge als legte Rettung!" Man erinnere sich, daß die Mostauer Parole lautet: Einem Gegner gegenüber ist alles er. laubt, Lug und Trug, legale und illegale Mittel! Und mit diesem Signum an der Stirn betreten diese Helden die Kampfarena und befunden damit zugleich, wie richtig fie die Ueberschrift für

fich felbft gewählt haben..

Zuerst werden dem Gauvorstand ordentlich die Leviten geleien. Er fei schuld daran, daß infolge feiner verfehlen Gewerkschafts politik die wirtschaftliche Lage im Gewerbe eine so troftlofe ift. Hinterher wird jedoch eingestanden: Die Arbeitslosigkeit im heutigen Ausmaß wäre auch ohne den Streit entstanden durch die Einstellung des Banknoten für Entlassungen gibt." Mit diesem Eingeständnis strafen druds und die Aenderung der Demobilmachungs bestimmungen, die den Unternehmern freie hand fich die Kommunisten felber Lügen. Beim weiteren Studium des Flugblattes stößt man auf Die Lüge als legte eRttung!" Der von ben Kommunisten jezt endlich abgebalfberte frühere Arbeitslofen­rat Fr. Baarh, der ihnen so vicle Dienste geleistet und mit dem fie fo oft den Brudertuß gewechselt, muß auch jetzt noch einmal herhalten. Man lieft:... Dabei hat der Gauvorffand fogar für die Bezirksversammlungen an die Bezirksleiter die Direttive ausge geben, der Wahrheit entsprechend festzustellen, daß der ehemalige Ar­beitslosenrat Baarh, der zum Verräter wurde, niemals der PD. angehört hat." Und im darauffolgenden Absah liest man in Verbindung mit dem den Kommunisten so sehr verhaßten Kollegen Hermann zum größten Erfaunen: Es muß fehr schlecht stehen leumbungen greifen müssen, um ihre Position zu halten." Danach um die Rechtssozialisten im Gauvorstand, wenn sie zu solchen Ver­wäre es also eine Verleumduna, baß der Baark fein Kommunist ist? Und nun zieht man weiter genen den Kollegen Hermann zu Felbe, ber bie den Kommunisten höchst unangenehme Feststellung madyte, daß fie, als bie Generalversammlung nach erfolg em Streit Döllig berfagten und nach wenigen Stunden den Kollegen die Mandate wieber zurüdgaben. So sehen diefe Kampfaeifter aus!

der heutigen Bostauflage bei Bolt und Zeit, unsere illustrierte Bochenschrift, liegt beschluß im Auguft den Kommunisten die Streifführung überließ,

Wozu ist das Ueberfallfommando da? Aus unserem Lesertreise wird uns folgendes mitgeteilt: In der Nacht vom Sonntag zu Mon. tag, gegen 3 Uhr früh, verlangten vier Bolizeibeamte( Ueberfall. fommando) Einlaß bei einem Mieter R. in der Gitschiner Straße. Auf die Frage des Mieters, was benn eigentlich los fei, tam bie Antwort: Herr St.( der der Stiefsohn des R. ift) merde gesucht. Und warum? Herr St. verfehrte bei einem Freunde, der glaubte, Grund zu der Annahme zu haben, daß seine Frau mit St. in zu freund fchaftlichen Beziehungen stehe. Dieser Freund beschloß, die beiden einmal gründlich zu überraschen. Dazu alarmierte er einfach das Ueberfall? ommando, das auch, allerdings ohne Erfolg, eine Durchsuchung bei dem Stiefvater des St. vornahm. Daß ein Ehemann, der sich betrogen fühlt, seine Frau sucht, ist verständlich. Daß er sich dazu aber des Ueberfalltommandos bedient, erscheint doch ein wenig sonderbar. Es möge jedoch dahingestellt bleiben, unter welchem Bormande das Ueberfallfommando alarmiert wurde.

Eine jelljame Caswerkstatastrophe. Im städtischen Gaswert von Oberstein a. d, Rahe sprang ein Rotstippmagen aus den Schienen und drüdte eine an der Straße gelegene Mauer ein. Gerade in diesem Augenblid gingen eine Anzahl Schüle. rinnen vorbei. die unter die Trümmer der zusammen stürzenden Mauer gerieten. 3wei Mädchen wurden getötet und drei schwer verlegt.

Schneefall und Gewitter in Sachfen. Nach einem Gewitter find in Dresben bei leichtem Frost gewaltige Schnee. massen niedergegangen, die bereits mannigfache Berkehrsstörum. gen verursacht haben. Der Wasserstand der Elbe ist be trächtlich gestiegen, doch besteht zurzeit noch feine Hochwassergefahr.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Jungfozialisten. Das Februarheft bar Junasozialistischen Blätter ift beim Ge­noffen Zurk abgil olen. Die Gruppen, die bereits im Befiz des Seftes find, müssen sofort abrechnen.

Ich erinnere mich eines metteren Borganges im verflossenen Jahre. Da rüdte eine größere Zahl Arbeitsloser unter kommunistischer Führun im Gemertschaftshause an und verlangte von dem anwesen. den Kollegen ich glaube es war Mussial die Durchführung eines vorgelegen Brogrammpunktes: Einreihung in den Pro buftionsprozeß, auf je 10 Rollegen im Betriebe ein Arbeitsloser. Mussial erklärte damals: Ich bin bereit, mich an eure Spize zu stellen; wir fangen bort an, wo die größte Möglichkeit gegeben ist: bei euren Gesinnungsgenossen in der Roten Fahne". Dorthin marschieren wir zuerst!" Die fommunistischen Anführer waren gleich darauf verschwunden und Kollege Muffial blieb mit den Arbeitslosen allein.

Und diese Bolfsbeglüder" maßen sich an, die Gewerkschaften umzugestalten". Aus der Not und dem Elend fauren sie die Kraft, um noch größeres Elend herbeizuführen. Diefe Pharifäer sind es, bie so manchen Arbeitslosen auf dem Gewissen haben! Arbeitslose Kollegen, in wie schwerer Bedrängnis thr euch auch befinden möget, lakt euch von den Moskowitern nicht be tören Sie werden mit ruffischem Gelbe bezahlt, genau so wie die in Massen euch in die Hand gebrüdten Flugblätter. Euch Arbeits. lofe will man als Vorspann benügen, eure Rot und euer Elend mißbraucht man, ihr sollt falien Freun ben die Steigbügel halten, um diesen nicht euch! in ben Bonzen" fattel zu helfen! Seid ihr Kommunisten geht mit ihnen. feib ihr es nicht, übt feinen Berraf!

Aus der Textilindustrie.

Die tommenden Waffen der Delegierten und zum Bauvorstand werden den Prüfftein geben für die Gesinnung der wahren Freunde und Berfechter der Gewerkschaften. Behrt euch gegen die Zerstöreri 32 Am 2. Februar tagte ein vereinbartes Schiedsgericht für die ge famte Nordestbeutsche Tarifaruppe des Textilgewerbes unter der Beitung von bret unparteiifchen Borsitzenden. Der dort gefällte Schiedsspruch erhöhte den Richtlohn von 29 auf 33 Bf. bei einer Mehrarbeitszeit von 3-6 Stunden pro Wota. Nach An