Thüringen vorbehalten. Nachdem sie jezt ihren Zweck erfüllt hat, nämlich dem Ordnungsblod zur Herrschaft zu verhelfen, wird sie nach weiteren 14 Tagen abberufen. Die Opfer wird die Republik zu tragen haben.
Der Erisapfel.
bleiben in furzer Zeit sterben dürfte, so wird kein Mitglied| Reichstag heftigen Widerspruch erregt; u. a. ist damals der Bor-| fpruch ins Gefängnis gestedt wurde? Das blieb der Reichswehr in einer Wohnungsfommission es auf sich nehmen, diesen Antrag auf besondere Berücksichtigung bei der Wohnungsverteilung abzulehnen. Für die Beurteilung der Dringlichkeit eines Antrages auf Wohnungszuweisung läßt sich ein allgemein gültiger Maßstab nicht aufstellen. Es ist aber durchaus notwendig, daß für jeden wohnberechtigten Bürger trotz der Wohnungsnot, ja gerade wegen der Wohnungsnot, ein Mindestanspruch auf Wohnrcum festgesetzt wird, der kurz gefaßt lauten müßte:" I e dem 3 Menschen ein Bett!" Würde diese an und für sich flingende Forderung erst einmal durchgeführt, so wäre unendlich Bieles und Segensreiches geschaffen. An
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Un Maßnahmen zur Linderung der Wohnungsnot dürften sich besonders folgende empfehlen. Erstens einmal ist es notwendig, daß der vorhandene und verfügbare Wohnraum auch wirklich zu Wohnzweden erfaßt wird. Zweitens wäre der schleunige Ausbau der Einrichtungen der ergänzenden Wohnungsfürsorge, also der Krippen, Horte, Wärme- und Lesehallen, der Heime und Obdächer für jung und alt erforderlich, gerade in der Zeit des Kohlenmangels und der schrecklich wachsenden wirtschaftlichen Not weitester Bevölkerungsschichten. Ferner dürfte es fehr erwägenswert sein, ob sich nicht bei der furchtbaren Enge, die in zahllosen Quartieren herrscht, zwecks schneller Bekämpfung der Doppelbelegung von Lagerstellen die Einführung von Etagenbetten als Motstandsmaßnahme vorübergehend empfiehlt. Um dem Einwand der Unbequemlichkeit zu begegnen, fönnte man Küchenflappstühle gleichzeitig zur Verfügung stellen. Es ist immerhin besser, daß Etagenbetten benutzt werden, als daß zwei oder mehr Bersonen in einem einzigen Bett nächtigen und sich hierdurch einer ganz besonders hohen Gefahr der Tuberkuloseansteckung aussehen. Namentlich auch für Jugendfiche dürften sich die Etagenbetten recht gut eignen.
Freilich einen entscheidenden Einfluß auf die Linderung der Wohnungsmißstände wird erst eine großzügige Sied= lungspolitik herbeiführen können.
Helfferich als Ankläger.
1761
Gegen die Steuerschen der Volksparteiler. Wenn zwei sich streiten, erfährt man die Wahrheit. Das offizielle Organ der Volkspartei, die„ Natlib. Korrespondenz", hatte Helfferich unlängst start angegriffen, weil er sich als Reichsschatzsekretär während des Krieges auf die künftig einzutreibenden Kriegsentschädigungen verlassen und die Einbringung von Steuervorlagen verabsäumt habe. Das veranlaßt nun wiederum Herrn Helfferich, feme Erinnerungen aus der Zeit seiner amtlichen Tätigkeit aufzufrischen und in der deutschnationalen Presse gegen die sich jetzt Bolfsparteiler nennenden Nationalliberalen folgende Vorwürfe zu erheben: Niemand hat in meiner Zeit als Reichsschatzsekretär und, soweit ich orientiert bin, auch noch unter meinem Nachfolger bis in das Jahr 1918 hinein stärker und dauernder auf die amtliche Proklomation der Forderung nach voller Kriegsentschädigung gedrängt, als gewisse führende Bertreter der damaligen nationalliberalen Partei, die sich auch sonst durch die Propaganda für weitgestedte Rriegsziele auszeich neten...
Sofort nach Uebernahme des Reichsschaamtes habe ich die Borbereitung von Steuervorlagen angeordnet. Bei meinen ersten Unterhaltungen mit den einzelstaatlichen Finanzministern habe ich darauf hingewiesen, daß bei einer Dauer des Krieges über den Herbst hinaus, die mir übrigens der Chef des Generalstabes von Faltenhayn als unwahrscheinlich bezeichnet hatte, das Reich auf Kriegssteuern nicht verzichten fönne; daß ich es ferner für nötig erachtete, daß die Einzelstaaten ohne ein Vorgehen des Reiches abzuwarten, für ihren gefteigerten Finanzbedarf durch eine fräftige Erhöhung der direkten Besteuerung Vorsorge treffen möchten.
Die Ankündigung meiner Absicht, von Reichs wegen KriegsSteuern auszuschreiben, hat in der Presse, im Bundesrat und im
worden.
Das Rätsel der Zeugung.
Zum Tode Jacques Loebs.
Professor Jacques Loeb , der, wie schon turz gemeldet, foeben in Bernuda gestorben ist, war einer jener zielbewußten Forscher, die in stiller, zäher Gelehrtenarbeit unsere Erfenntnis bis in ein Gebiet getragen haben, das bis vor kurzem jenseits der Grenzen zu liegen schien, die dem Menschengeist zugänglich waren. Das unerforschlich scheinende Rätsel der Entstehung des Lebens, das große Geheimnis der Zeugung, ist von ihm entschleiert Jacques Loeb , der während dreier Jahrzehnte in Amerita geforscht hat und Bürger der Vereinigten Staaten geworden war, ist ein Deutscher gewesen. Er war am 7. April 1859 zu Mayen im Rheinland geboren, aber schon als Schüler nach Berlin gekommen. In Berlin , München und Straßburg studierte er Medizin und Bhysiologie, wurde 1886 Assistent am Bhysiologischen Institut in Bürzburg, zwei Jahre später in Straßburg und ging 1890 an die deutsche Zoologische Station nach Neapel , um dort biologische Forschungen zu treiben. Seine Hoffnung, an einer deutschen Universität einen Lehrauftrag zu erhalten, schlug fehl; deshalb folgte er einem Ruf als Professor am Bryn Mawr College in Pennsyls vanien. Er wirfte später an anderen amerikanischen Universitäten und nahm schließlich seinen Wohnsiz in New York .
Im Jahre 1911 hielt er gelegentlich des ersten Monistentongresses in Hamburg einen bedeutsamen Vortrag über das Wesen des Befruchtungsvorganges. Bu seinen scharfsinnigen Untersuchungen auf diesem Gebiet war Loeb durch die, schon in jungen Jahren begonne nen Untersuchungen über den sogenannten heliotropismus" bei Lieren gekommen. Jedermann weiß, daß sich die Pflanze stets dem Licht zuneigt; Loeb wies nun nach, daß sich einfache Lebewesen in diefer Beziehung nicht anders verhalten als Pflanzen. Um bei feinen Untersuchungen nach Möglichkeit die störenden Einwirkungen des Gedächtnisses auszuschalten, experimentierte er mit Arten ganz niederer Gattung: mit Blattläufen. Er setzte diefe in ein Probierglas, das verdunkelt war, und in das nur durch einen fleinen Spalt Licht einfallen tonnte. Da zeigte sich, daß alle Blattläufe stets dem erleuchteten Teil des Glases zuftrebten, um an der hellen Stelle wie gebannt sigen zu bleiben. Das Ergebnis war stets das gleiche, wie auch das Glas gedreht und gewendet wurde.
Einen bedeutungsvollen Schritt weiter auf dem Wege zur Er fenntnis der im Dunkel lierenden biologischen Borgänge tat Loeb durch seine Untersuchungen über die künstliche Parthenogenese. Schon seit 75 Jahren weiß man, daß zur Erzielung eines neuen Lebewesens der Eintritt einer Samenzelle in das weibliche Ei erforderlich ist, daß aber bei niederen Organismen, wie zum Beispiel bei den Bienen, auch die sogenannte Jungfernzeugung" vorkommt. Diefes lange Zeit nur von den Morphologen bearbeitete Gebiet erweiterte Loeb in bedeutsamfter Weise durch den Nachweis, daß die Beugung des neuen Lebewesens im Ei die Folge eines chemischen Prozesses ist, der in der Hauptfache auf Drndation beruht. Nicht die Verschmelzung der Samenzelle mit dem Zellkern des Cies ist das
fihende der Nationalliberalen Partei, Herr Bassermann, zu mir gefommen, um mich- wie er fagte in meinem eigenften Intereffe auf das dringendste zu ersuchen, teine Steuervorlagen an den Reichsfag zu bringen. In dem etwas bewegten Berlauf der Unterhaltung machte Herr Bassermann die Andeutung, ich müsse unter Umständen mit einer Vereinbarung der Parteien rechnen, über die Steuerporlagen ohne Distusfion zur Tagesordnung Neben den Kommunisten, die ihre Aufgabe darin erbliden, die überzugehen. Ich antwortete, gegenüber einem solchen Versuch Sozialdemokratie zu zersetzen und zu vernichten, besteht immer noc) würde ich in öffentlicher Reichstagsfizung erklären, daß ich das Sozialdemokratie zu zersetzen und zu vernichten, besteht immer noch eine kleine Gruppe, die sich USB. nennt und die im Haß gegen die Unterlassen des Versuches, wenigstens den ordentlichen Haushalt eine fleine Gruppe, die sich USP. nennt und die im Haß gegen die einschließlich der Kriegsanleihezinsen durch Kriegssteuern in Ordnung Vereinigte Sozialdemokratie mit der KPD. wetteifert. Sie entstand zu halten, als eine unverantwortliche Gefährdung der Kriegführung bekanntlich, nachdem einige Mitglieder der früheren Unabhängigen Ledebours Führung sich„ verselbständigten". Inzwischen sind betrachten müsse, die mit meinem Amt und Namen zu decken ich Partei die Vereinigung von Nürnberg nicht mitmachten und unter unter feinen Umständen gesonnen sei. Herr Helſferich jagt bann weiter, daß ihm die Durch sowohl bengebiete such cius ber von ihnen felbſt geLedebour sein Reichstagsfollege und bringung der ersten Kriegssteuern nur nach leberwin gründeten Partei hinausgeworfen worden. In dem Berliner Blätt dung der unglaublichsten und unanständigchen dieser Bartei finden wir heute einen Artikel mit der vielsagenden sten Quertreibereien" gelungen sei, und meint, das Ueberschrift:„ Sozialisten, schließt die Reihen!". In ihm werden primitivste Schamgefühl und die primitivste Vorsicht müßten die Reiben nun in diesem Stil geschlossen: die" Natlib. Korr." davon abhalten, ihre Angriffe fortzusetzen. Denn sie fönne feinen Pfeil abschießen, der nicht rettungslos auf ihre Hintermänner zurückpralle.
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Herr Helfferich vergißt nur hinzuzufügen, daß das Spiel jetzt mit vertauschten Rollen weitergespielt wird, und daß jetzt er und seine Partei es find, die auf die niedrigsten Instinkte der besigenden Klassen spekulieren, indem sie mit patriotischen Phrasen herumwerfen, gegen jedes finanzielle Opfer für das Baterland mit den unglaublichsten und unanständigsten Treibereien" fämpfen. Aber, je mehr er sich ändert, desto mehr bleibt er derselbe.
Wer wird Spitzenkandidat?
In der Demokratischen Partei von Berlin fällt heute die Ent. scheidung darüber, wer zu den tommenden Reichstagswohlen als Spitzenkandidat aufgestellt werden soll. Ein Teil der Parti beab. fichtigt, den bisherigen Spitzenkandidaten, Herrn v. Siemens, mieder aufzustellen, während ein anderer Teil an der Spizze lieber einen Randidaten sehen würde, der durch demokratische Aftivität und soziales Berständnis in die breiteren Boltsschichten hinein werbend wirft. Gegen Herrn v. Siemens wird geltend gemacht, daß er durch seine ausgesprochene Arbeitgeberstellung und feine enge Verbindung mit Stinnes im Rhein- Elbe- Konzern zu weit nach rechts geraten sei, abgesehen aber davon im Reichstag und in der Bartei teine Rolle spiele. Man hat es also mit zwei Strömungen in der Demokratischen Partei zu tun, von denen die eine mit dem alten Berliner Bezirtsfreifinn, Richtung Ropsch, identisch ist, während die andere eine Weiterentwicklung der Partei im Sinne von Preuß und Rathenau anstrebt. So ist auch die Demokratische Partei von dem sozialen Zwiespalt berührt, der heute durch alle bürgerlichen Parteien hindurchgeht.
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Politik/ Schule/ Schutzhaft.
Am 12. Januar wurde eine Lehrerin der Berufsschule Weimar auf eine Denunziation hin in Schußhaft genommen. Genoffe Steintopf wandte fich darauf beschwerdeführend an das Reichswehrminifterium. In der Antwort, die General Seedt auf die Beschwerde erteilte, heißt es, die Lehrerin sei verhaftet worden, weil sie sich ab fällig über die Reichswehr geäußert und zum Revolutionsgedächtnistage ein hegerisches Lied diftiert hatte. Der Haftbefchl sei nach Suspendierung der Lehrerin vom Dienst am 26. Januar wieder aufgehoben worden. Wenn die Reichswehr sich um alle heherischen" Gedichte in der Schule fümmern wollte, hätte sie sicher jeden Tag einige Dutzend Lehrer und Lehrerinnen in Haft zu nehmen. Denn noch bis heute sind die Bölkischen und Deutschnationalen im Lehrförper der höheren Schulen weit in der Mehrzahl. Und in der republikanischen Bresse ist schon unzählige Male auf hegerische" Aeußerungen antirepubli fanischer Lehrkräfte hingewiesen worden. Hat man je gehört, daß eine einzige von ihnen suspendiert und gar auf 14 Tage ohne Richter
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Was Wegmann in Chemnih mit seinen Wortlaubereien verzapfte, hätte ich von einem Reichstagsabgeordneten der USP. denn doch nicht erwartet. Er hat es sehr gut verstanden, den Apfel der Eris zu werfen, um die organisatorischen Fragen zu unterbinden. Wie ich sehe, ist Wegmann bis heute der gleichen Ansicht und spielt er die getränkte Leberwurst...." Es ist sicher wunderschön mit einer Partei bestellt, in der eine getränkte Leberwurst" den„ Apfel der Eris" wirft, um organis satorische Fragen zu unterbinden. Von Ledebour wird fogar behauptet, daß er seine eigenen Früchte jest mit Schmus bewirft, so daß das Aussehen der Ba. ei dadurch start verlegt wird".
Das alles ist recht unterhaltsam für die Gegner der Arbeiterflaffe. Sie haben keine größere Freude, als wenn sich Sozialisten streiten. Aber sollten aus diesem Streit unter den Anhängern der Ledebour- Liebknecht- Gruppe nicht auch unsere eigenen Partei. genossen etwas lernen lönnen?
Die
Speyer , 15. Februar. ( WTB.) Gestern nachmittag wurden die städtischen Bertreter, Bertreter des Kreistages fomie drei Bertreter der pfälzischen Bresse von dem von der Interalliierten Rheinlandtommission eingesetzten Sonderausschuß empfangen. Rommission, so wurde in der Aussprache über die gegenwärtige Lage in der Pfalz erklärt, sei gekommen, um Ruhe und Ordnung zu schaffen, wobei sie die Hilfe der Bevölkerung, des Kreistages und der Breffe beanspruchen müsse. Die Bevölkerung, welcher Barteirichtung fie auch angehöre, werde aufgefordert, mit unbedingter Ruhe die Maßnahmen, welche getroffen würden, abzuwarten. Rundgebungen usw. werden bestraft, stre
Unruhen,
Kaiserslautern , 15. Februar. ( WTB.) Durch Berfügung des Kreisdelegterten der Pfalz sind sämtliche Sport- und Stu dentenvereinigungen im Bezirt Kaiserslautern aufge= hoben worden.
Mainz , 15. Februar.( Eca.) Der französische Vertreter in der Interalliierten Rheinlandkommission, Tirard, hatte heute vor mittag eine Konferenz mit General De goutte über die Maßnahmen, die von den Militärbehörden zu ergreifen sind, um die Unruhen zu unterdrüden, und die Ordnung wiederherzustellen. Der Belagerungszustand, der seit Beginn der Befagung nur ein einziges Mal in Moers bei Gelegenheit schwerer Unruhen proffamiert wurde und der auch gestern in Pirmasens auf einstimmige Anordnung der Rheinlandfommission verhängt worden ist, gibt den Militärbehörden ausgedehnteste Vollmachten. 8ahlreiche Haussuchungen find vorgenommen worden. Entsprechend den gegebenen Befehlen werden die Wege und Straßen bewacht und die Rheinbrücken geschlossen. Der Nachtverkehr und der Verkehr im Auto wird unterfagt. In mehreren Städten werden alle Versammlungen und jedes Zusammenstehen von mehr als 5 Personen in den Straßen perboten. Tirard hat der Rheinlandtommiffion ferner vorgeschlagen, ein außerordentliches Strafregime gegen die Mitglieder der Geheimverbände fofort in Kraft zu setzen.
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Ausschlaggebende, sondern die Anwesenheit freien Sauer. wurde. An sich wäre das belanglos, wenn sich Eindrud und Wirkung stoffes. Entzieht man dem befruchteten Ei den Sauerstoff, dann nicht in ihrer Gleichförmigkeit von Lied zu Lied, ja von Strophe tritt meder Kernteilung noch Zellenteilung ein das sind nämlich zu Strophe abgeschwächt hätten, ja es erweckte das Gefühl, daß diese die zuerst wahrnehmbaren Entwicklungsveränderungen im befruchte- gleichförmige Einfarbigkeit aus einer Unbeweglichkeit der Chora ten Ei. Im Verfolg dieser Arbei'en fand Loeb, daß besonders die massen in der Hand des Dirigenten erwüchse, oder, daß der Diris Salze für die Entwidiung des Lebewesens in seinen ersten Stadien gent nicht die werbende Kraft für ein die Erdenschwere aufhebendes eine große Rolle spielen. In langwierigen Bersuchen mit Seeigeln beschwinsteres Mitgehen des Chores besitzt. So wurde das Bewußtvermochte er festzustellen, daß ous unbefruchteten Eiern eines Gee fein gestärkt, daß von diesem unbedingt bildungsfähigen und zu igels normale Larven hervorgingen, wenn die Eier für kurze Zeit hohen Bielen erziehbaren Chormaterial bringend berechtigte Wünsche aus normalem Seemasser in hypertonisches Geewasser( Seewasser erfüllt werden müssen.... Dazu bedarf es insbesondere Ausmit einem bestimmten Zusatz von Rochfalz vermisch) gebracht scheidung schladenhafter Erscheinungen, wie z. B. die unreine Auswurden. Diese Versuche dehnte er auch auf Eier einer Reihe anderer fprache des ei, welches von den Frauenstimmen durchgängig nach niederer Tierarten aus, und das stets gleichartige Ergebnis ließ oi gefärbt wird, der vielfache rauhe Einsatz der Männerstimmen, be feinen Zweifel mehr daran, daß die Samenzelle als Mittel der Besonders der Tenöre, das Schleifen der Töne bei neueintretenden Eine gefühls fruchtung entbehrlich und daß es möglich ist, das tierische Gi Stimmen, am auffälligsten beim Strophenbeginn. auf chemischem Wege zur Entwidlung zu bringen. mäßig entwidelte, feingeschliffene Bortragsreftaltung bleibt vor Zahlreiche jüngere Forscher haben sich bereits diesem von Loeb läufig frommer Wunsch. Das sind aber alles Dinge, die ein Chor neu erschlossenen Gebiet zugewandt und zum Teil weitere, höchst an nichts beffer lernt, als am schlichten Volkslied, wenn er feine Auch das Bläseroft tt bedeutsame Ergebnisse erzielt. So fonnte der französische Gelehrte Ziele bewußt erkennen und schauen lernt. Bataillon die Entwidlung eines Froscheis lediglich durch einen feinen hätte die acht individuellen Freiheiten zwingender zu einer actNadelstich erzielen, der also die gleiche Wirkung auslöfte wie das fadyen Einheit zusammenschließen dürfen. Es mag sein, daß ein in das Ei fich einbohrende Spermatozoon. Die Sensation der im kleiner Unfall zu Beginn des Haydnschen Oftetts die Stimmung Jahre 1912 in Washington veranstalteten Hygieneausstellung war der acht Herren beeinträchtig'e. ein fleines Gläschen, das in Spiritus einen beinahe völlig ausgewachsenen Frosch enthielt, den Loeb auf diese Weise erzeugt hatte. Wertvolle Untersuchungen hat Loeb auch auf dem Gebiet der Regeneration und Heteromorphose angestellt. Unter Regenera. tion versteht man die Eigenschaft niederer wirbelloser Tiere, abgeDie Hetero= trennte Organe und Körperteile neu zu bilden. morphofe ift die Ersetzung eines abgetrennten oder ausgeschnitte nen tierischen Organs durch ein beliebiges anderes, das morpholo gisch dem abgetrennten nicht gleichwertig ist. Diese Versuche haben namentlich bei niederen Meerestieren die verblüffendsten Ergebnisse gehabt; es ergab sich so die Möglichkeit der Schaffung in der Natur überhaupt nicht vorkommender Arten. Auch hier wies Loeb die ausschlaggebende Bedeutung des chemischen Reizes für das Wachstum nach, das überhaupt nur eine Funktion der in den Bellen ent haltenen Wassermenge ist. Ohne Bellwasser gibt es fein Wachstum.
Immer tiefer drinat der menschliche Forschergeist in die verborgensten Geheimnisse der Lebensvorgänge ein: Jacques Loeb , der der Wissenschaft zu früh entrissen worden ist, hat unsere Erkenntnis Dom organischen Werden als einem chemischen Pro zeß ungeahnt erweitert.
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Eine Gedächtnisfeier für August Stramm veranstaltete der Lyeums- Rub. Dr. Behne, der über die Bedeutung des 1915 ge= fallenen Dichters sprach, ging von der Aufführung feines Dramas " Rudimentär" in der Volksbühne aus. Wenn die Kritit, so meinte er. im allgemeinen Rudimentär" als zugefpikt naturalistische Romödie ansprach, so bewies sie damit ihr Unverständnis mit dem wahren Wesen des Dramas. Es führt im Gegensatz zu den ersten in Berlin erschienen naturalistischen Stücken, Gerhart Hauptmanns Bor Sonnenaufgang" und Holz und Sch'efs Familie Gelide" in künstlerisches Neuland. Während diese Autoren nur ausgesprochen haben, wozu man bis dahin nicht den Mut gehabt hatte, also nur die Grenze des auf der Bühne Buläffigen erweitert, im übrigen ober feinen neuen Rurfttypus gefchaffen haben, sieht Stramm, unbeirrt durch Sentimentalitäten, soziale Wirklichkeiten und geht dabei nicht
vom Einzelschiffel, überhaupt nicht vom Menfchen, sondern vom Raum aus. Stramm bringt in fonzentrierter Form Schid'alhafte Tragit, die Tragit des Raumes, der unerbittlich feine Opfer fordert, der die Gehirne verfümmern, seine Menschen rudimentär bleiben läßt. Wenn wir auch nicht in allen Bunften mit Dr. Behne übereinstimmen, so danken wir ihm, daß er wichtige Anregungen gegeben und künstlerische Piele aufaezeigt hat. Einem bemerkenswert ver=
Einen Volksliederabend veranstaltete der Berliner Boltsständnistojen Publikum versuchte der junge Sohn des Dichters durch chor unter feinem Dirinenten Dr. Ernst Rander im oroken Saale der Hochschule für Musik und unter Mitwirkung des Bläser oftetts der Staatsoper Die vorgetragenen Volkslieder, die von Meistern wie Scholz, Georg Schumann, Kienzl , Wolfram, Gerns heim , Huber, Knorr und Arnold Mendelssohn refekt waren, ver wirklichten sich in ihren ursprünglichen rein boltsmäßigen Abfichten infomeit, als auf einen ausdrucksvoll schattierten und bis in die feinsten Empfindunnen hinein gesteigerten Chortunitnejang nach dem Muster etwa Meister Rüdels oder Siegfried Ochs ' verzichtet
ihen
den Bortrag Inrischer Dichtungen Einbid in das Wesen der ge drängten Ertrofte von Stimmung und Gefühl zu verfchaffen, die wir Dgr. in den leidenschaftsgeballten Gedichten Stramms fennen. Museumsführungen. Conntag, den 17., 9%, Ubr vorm. finden schaftliche Führungen im Alten Museum , Baienfamminng"( Dr. Stöiter), im Kaifer riedrich Museum, Malerei des Rotolo Dr. Vok) und im Museum für Bölfertunde,„ Arttter und Nordamerikaner"( Dr. Krideberg) statt. Eintrittstarten find vor Beginn der Führungen am Eingang der genannten Museen erhältlich.