finden, erfolgte im Bruftton agrarischer Heimatsprache der Buruf: Sauwirtschaft!"
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In dem Bilde, das diese Tagung des Brandenburgischen Landbundes bietet, würde etwas fehlen, wenn nicht auch der Direktor des Reichslandbundes, Abg. Roefide, erschienen wäre und neben den Schutzöllen für die Landwirtschaft auch noch wieder das Berbot der Einfuhr von Ge frierfleisch und die Wiedereinführung der Biey. feuchenvorschriften verlangt hätte, die bis zum Welt. frieg das deutsche Rindvieh vor ausländischer Konkurrenz be wahrten. Er eröffnete damit den vollen Ausblick auf die Zu kunft der deutschen Ernährung. Als die Kriegswirtschaft im Intereffe der Bolfsernährung auch die landwirtschaftlichen Produtte erfaßte, um jedem einzelnen wenigstens ein Minbestmaß des zur Nahrung Notwendigen zu sichern, da„ schrie" die Landwirtschaft nach Herstellung der freien schaft. Jezt, da nach Jahren des Hungers durch Einfuhr billigerer Auslandsprodukte die Möglichkeit erwächst, daß die weit unter Borkriegsfäßen entlohnte beutsche Arbeiterschaft in den Städten und Industriebezirfen sich wenigstens gelegentlich ein Stück billigeren Fleisches kaufen fann, jetzt schreit" die felbe Landwirtschaft nach Grenzsperre und Schußzzoll, um ihre Brodufte auf und über den Friedensstand im Preise erhalten au tönnen. Das ist die Opferfreudigkeit" der Agrarier, wie wir sie seit Jahrzehnten fennen!
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Eine Neuerung gegen früher fällt in dieser agrarischen Boche doch noch auf: Ein ,, Jungbauer", der sich als zweiter Borsitzender des Brandenburgischen Junglandbundes vorstellt, legt die Riele und Forderungen diefes, Sunglandbundes" dar: Die Jungbauern sollen sich in erster Linie bei der Ernte in der Technischen Nothilfe betätigen, wenn tot am Mann ist. Sie sollen den Leufen, die heute noch wagen, mit Sowjetfernen auf den Dörfern herumzulaufen, di: Jace vellhauen und auch denen das Fell über die Ohren lehen, die es heute noch wagen, die Juternationale zu fingen. Es müsse verhindert werden, daß unsere Jugend sich irgendeinem Juden verkouse.( Lebhafter Beifall.)
Abänderung des Reichstagswahlgefeges aus tech nischen Gründen vor den Reichstagswahlen nicht mehr mög lich ist.
Bei der Erörterung der. Wahlreformfrage gab Genosse Hermann müller die Erklärung ab, daß er den Gebanten einer solchen Reform nicht ablehne, aber meine, daß diesem Reichstag zu seiner Durchführung nicht mehr die Zeit bleiben werde. Buvor hatte bereits ergt für die Deutschnationalen Aehnliches gesagt. Nur Erfelenz von den Demokraten vertrat einen anderen Standpunft. In diesem Zusammenhang darf daran erinnert werden, daß Genoile Dittmann schon vor Jahresfrist die Wahlrechtsfrage im eltestenausschuß anschnitt Damals waren es nicht nur die Herren Best arp, Stemples and Bell, sondern auch der Demokrat Ropi, die erklärten, dazu fei es für diesen Reichstag schon zu spät.
Stresemann im Auswärtigen Ausschuß.
Im Auswärtigen Ausschuß des Reichstages, der gestern unter dem Borsiz des Abg. Dr. So 13( D. Bp.) tagte, eröffnete der Reichsminister des Aeußern, Dr. Stresemann, durch eine aus führliche Darlegung der außenpolitischen Lage die Aussprache. Der Minister sprach einleitend über die durch die Beratungen der Sach verständigen tomitees aufgeworfenen Fragen und behandelte dann das Problem des gegenwärtigen Standes der Micum- Berträge fowie die Fragen der Befagungskosten und des Recovery- Att. Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen berlihrte der Außenminister die Stellung Deutschlands zum Bolterbund, ging darauf zur Frage der Militärfontrolle über und fchilderte die Berhandlungslage über den Modus vivendi in bezug auf Rhein und Ruhr und auf die neue Regelung der Berhältnisse in der Pfalz . Zum Schluß wurde der deutsch - amerikanische Handelsvertrag in eingehender Weise vom Minister erörtert.
Vor
Vor der Rechtskoalition.
Graefe Ministerpräfident in Mecklenburg- Schwerin ? Unmittelbar vor diefer brutalen Berherrlichung der Ge Schwerin, 18. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Am Monwalttat und der offenen Aufforderung zur Mitagabend lagen von 1200 Bezitten aus 695 die Wahlergebnisse vor. handlung Andersdenfender hatte der Borsitzende Die Deutschnationalen erhielten bis dahin 87 225 Stimmen, Den Kommandeur des mehrfreises III, General die Böltijden 58 552, die Boltspartei 23 305, die wirt. v. Horn feierlich begrüßt und willkommen reheißen. Worauf schaftspartei 4775, die Landpartei 3638. Demokraten 11 235. die Re ihm aus der Versammlung zugerufen wurde: Benn Reich s publikanische Bartel 2656, die Sozialdemokratie 65 425, die wehr und Landbund zusammenstehen, dann Unabhängigen 2431 und die kommunist en 42 448. mag der Deubel fommen!" Es if anzunehmen, daß die Deutsgvölkischen, die Deutjónationalen und die Beltspartei cine Regierung mit parlamentarischer Mehrheit nicht nur bilden fönnen, sondern aush bilden werden. Es verlautet bereits, daß die Deutschnationalen und auch die Volksparteller bereit sind, den deutschvölkischen Reichstagsabgeordneten v. Graefe as ministerpräsidenten zu schladen, obwohl die Deutschvölfischen in ihrer Wahlagitation geradezu agrarbolfchewifche Ideen vertraten.
Es würde den Wert dieser Rundgebung abschwächen. wenn wir noch ein weiteres Wort über die in allen ihren Teilen für die Gegenwart fennzeichnende Beranstaltung des Agrarierbundes jagen würden!
Der Arbeitsplan des Reichstags.
Ber Weltestenrat des Reichstags hat in feiner gestrigen Sigung die Dispositionen für die Erledigung der Geschäfte des Plenums getroffen. Der Mittwoch und Donnerstag merten der Erledigung fleinerer Borlagen und der Pfalz - Interpellation gewidmet fein. Für Freitag und Sonnabend werden bas Boltfinanzgesetz und Anträge der Geschäftsordnungskommission auf ble Zagesordnung gefegt werden. Am Montag folgen die Anträge auf Aufhebung von Berordnurzen, bie auf Grund des Ermächtigungsgefeges ergangen sind, sowie die erfte Lesung des Notetats. Diese Diskussion wird die Reichsregierung mit einer Ertlärung über die Handhabung des Ermädy tigungsgefeges einleiten. Bon den Anträgen auf Aufhebung von Berordnungen liegt bisher nur derjenige der ber Deutschnationalen über die Aufhebung ber Personalabbauverordnung vor, der vor acht Tagen bereits eingebracht ist. Im übrigen werden Anträge auf Aufhebung von Berordnungen erst in den einzelnen Frattionen vor bereitet werden, die am Dienstag und Mittwoch zu ihren Sigungen zufammentreten. Der Aeltestenrat hat ferner beschlossen, daß eine
Der souveräne Baurat.
Nach dem Rücktritt von Kahr- Loflow.
München , 18. Februar.( Eigener Drahibericht.) Die Zeit Fat sich erfüllt. Nachdem feststand, daß die bayerische Staatsregierung auf einheitliches Drängen des Landtages im Laufe dieser Woche den Generalstaatskommissar eines großen Teiles feiner diftatorischen Befugnifie entfleiden wird, zog es Herr v. Rahr vor, feinen Auftrag gebern den ganzen Krempel hinzuschmeißen. Noch am Sonntag hat er fein Amt als Generalstaatsfomunissar in die Hände des Gesamtministeriums zurückgegeben mit der Begründung, daß er die beabfichtigte Zeitung der vollziehenden Gewalt vom Stand puntt der Sicherheit des Landes aus für höchft bedenklich halte. In Wirklichkeit ist eine solche Teilung ernstlich gar nicht geplant gewefen. Das offiziöse Gerede davon sollte dem Generalstaatstommisfar nur nach außen hin die Möglichkeit geben, mit einer gewissen, charaktervoll scheinenden Geste zu verschwinden, damit man nicht in die Notwendigkeit verjeßt wurde, den prominenten Statthalter der Monarchie wie einen fleinen Jungen abseßen zu müffen. Nichts als Regie!
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Nach den letzten Berhandlungen im Landtag über die Sicherung der Wahlfreiheit bestand fein Zweifel mehr, daß die Regierung zwar nicht gewillt ist, den Ausnahmezustand völlig aufzuheben- obwohl gegen diele Aufhebung im Ernste feine der Parteien etwas einzu wenden hatte daß sie aber den vielfachen und berechtigten Kla-gen gegen die Methoden des Herrn v. Kahr weitgehend Rechnung tragen wird. Nunmehr hat der Minister des Innern Schweger das start gemilderbe Instrument des Ausnahmezustan bes in seine eigene hand genommen, womit zum mindesten die Berantwortlichteit endlich auf die gefeß und verfassungsmäßige Basis gestellt ist. Gewiß ein Fortschritt für Bayern !
Daß der Rücktritt Kahrs nicht zufällig mit der Zeilung der vollziehenden Gewalt zusammenhängt, erkennt man am besten daraus, daß er die notwendige Boraussetzung war für die Beilegung des Konfliktes zwischen dem Reiche und Bayern . Tatsächlich ist das Ende Kahrs und das Ende dieses traurigen Konfliktes automatisch aufammengefallen. Da ein Hauptteil dieses Konfliktes in der von ber bayerischen Regierung Knilling angemaßten Selbständigkeit über den Bollzug des Wehrgesetzes lag, fo brachte der Berzicht auf diese Eigenmächtigkeit naturgemäß auch den Rüdtritt des Generais v. Loffow als Kommandant des Wehrkreises VII ( Bayern ) bzw. als banerischer Landeskommandant
Aus dieser Saglage erfennt man fiar die ganze reichsfeindliche Birfung der Tätigkeit des Herrn v. Sahr. Sein Bressechef, der Chefredakteur der Müngener Zeitung", gibt sich zwar heute schon alie Mühe, zu beweisen, daß das Hauptverdienst Kahrs in der von ihm herbeigeführten Leitung des Reiches liege. Diefer Beweis ist aber schlecht erbracht, wenn dieser vertraute Mit arbeiter Stahrs gleichzeitig enthüllt, daß der Generalstaatskommiffar tel Fortdauer der wirtschaftlichen Verhältnisse vom vorigen Herbst die Möglichkeit einer Selbständigmadung Banerus ins Auge gefaßt hälle. Bifant ist auch die Mitteilung, daß von der Hitler Ludendorff- Gruppe Abmachungen mit Rahr gev wünscht worden seien, die, dieser aber von vornherein abgelehnt habe. Man geht wohl faum fehl in der Annahme, daß den Böllischen alles daran gelegen ist, vor allem Ludendorff unbelastet aus dem Prozeß herauszubringen. Aus diesem Grunde boten sie Kahr an, über seine Rolle im Bürgerbräufeller möglichst teine be Ia st en den Aussagen zu machen, wenn der Generalstaatstom. missar sich seinerseits bereiterklären würde, den General Ludendorff zu fchonen.
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Ein pessimistisches nentrales Urteil. Kopenhagen , 18. 18. Jebruar.( Eigener Drahtbericht.) „ Socialdemocrafen" veröffentlicht folgende Meldung feines Conboner Bertreters, der die Nachricht guter Unterrichtung verdankt: mit ziemlicher Sorge verfolgt man in England die wahrscheinliche Entroidlung der Verhältnisse in Deutschland . Man ist erstaunt, daß fogar die deutschen Demokraten bei den Landtagswahlen in Thüringen mit den monarchistischen Deutschnationalen Ueber die unmittelbaren Birkungen der Beränderung der Machi zufammengegangen sind und allem Auschein nach mit diefer Partei berhältnisse in Bayern ist im Augenblid noch nichts bekannt. 2a fich bie Regierung bilben werden. Falls die gleiche politische Kon- wäre es eine Selbstverständlichkeit, daß mit dem Berschwinden Rahrs ftellation, wenn nicht bei den Reichstagswahlen selbst, so doch auch seine sämtlichen Berordnungen und Crlasse hinfällig würden. uscher, bei der Bildung der deutschen Reichsregierung, verwirt- Man denkt hier zunächst an die Nichtigkeitserklärung der Repu. licht wird, wird dies eine der größten Hemmungen bedeuten blitfuggefeße für Bayern , wodurch die Aburteilung der für das Streben, die europäischen Probleme zu lösen und in Ordnung zu bringen. Ein Zusammenwirken zwischen England, Frank reich und Deutschland ist nur dann denkbar, wenn auch Deutsch land eine wirklich demoftafifg- republikanische Regierung hat.
hat dasselbe Bauamt seit einem Bierteljahr ver schleppt unb so Arbeitsmöglicheit für viele Handwerfer und Arbeiter verhindert, Architekten und Bauherrn geschädigt. Wir Ein Bild aus dem Zeitalter des„ Ausbaues". tonstatieren also, daß eine Baupolizei, ftatt ihre Aufgabe in der Ende September 1923 reichte der Architekt B. D. A. Harry Förderung des daniederikegenden Bouwesens zu ertliden, sich als Rosenthal dem Wilmersdorfer Bezirksbauamt bos Projekt eines eine Bolizei gegen das Bauen auswirkt, daß ein Bau, auf dem Billenneubaus auf bem in der Westfälischen Ede Blüthgenstraße 40 bis 50 Arbeiter beschäftigt sind, viele Mate rücksichtslos unier gelegenen Grundstück zur Genehmigung ein. Nachdem das Gesuch brochen werden kann, die Arbeiter broilos gemacht und auf die alle Dienststellen einschließlich der fünstlerischen Beretungsinstang Straße geworfen werden fönnen in einer Zeit bes Tieffiands des unangefochten burchlaufen hatte, wurbe, bem allgemeinen Brauch gesamten Arbeitsmarkts, obwohl der Streitpunkt einzig und allein folgend, der Bau in Angriff genommen, ohne die in der Regel eine fünstlerische Meinungsverschiedenheit ist, die bei einem einiger monatelang sich hinziehende formelle Erteilung der Genehmigung maßen entgege: tommenden Verfahren des städtischen Baurots otsuwarten, und er wurde fortgefeßt, obwcht im Laufe weiterer längst behoben sein fonnte. Und wir fragen: 3st es mit dem Verhandlungen der leiten be Baurat des Bezirks if Wesen eines modernen Staates, ciner modernen Kommune verein. Wiesen mersdorf, ein Herr Grüber, das Projeft wegen Mangels cines Daches beanstandete. Während die Berhandlungen über bes strittige fehlende Dach noch hin- und hergingen, murde plötzlich ber Bau ohne weiteres inhibiert und die Einreichung eines neuen Bro. jefts mit einer spigen üblichen Dachform gefordert, ba ein flaches Dach, wie es im Projekt vorgesehen war, nicht nach Deutschland passe". Der Architett reichte eine den Wünschen des Bezirksbau. rats entsprechende Zeichnung ein, die jedoch gleichfalls nicht ge nehmigt wurde.
bar, baß in die Hand eines Beamten die obsolute Entscheidung über die Sicle und Bahnen gelegt ist, in denen der künstlerische Wille einer neuen Generation zum Ausdrud kommen will? Nähern wir uns dann nicht dem Zustand einer angeblich überwundenen Epoche, wo der Wille eines Mannes genügte, um ganze Stoditeile nach seinem Gefchmad zu verzieren oder zu verunzieren?
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Hochverräter vom 8. bis 9. November bem Staatsgerichtshof entzo gen und u. a. auch dem Hochverräter Ehrhardt gestattet wurde, auf ben gegen ihn erlassenen Steckbrief zu pfeifen und seine dunklen Pläne in Bayern ungehindert weiter zu verfolgen.
Mit Herrn v. Rahr als Generalstaatsfommissar verschwindet
Proletarijche Feierstunden. Auch die gestrige Veranstaltung stand wieder ganz unter dem Zeichen voller Hingabe an das fünftlerische Wert und dankbarem Aufnehmen des Glüdes einer Stunde Doll Schönheit und Erhebung. Nachdem die einleitenden Orgel flänge verrauscht waren, brachten die Gemeinschaft proletarischer Mufisfreunde und der Gemischte Chor Groß- Bein verschiedene Lieder. Am stärksten wirfie hier in seiner ergreifenden Schlichtheit: Bruder, zur Sonne, zur Freiheit."
In machtvoller Birtung gestaltete dann Dieterle die Wiedergabe von Freiligraths„ Die Toten an die Lebenben" und Herweghs Bet und arbeil". Die Ansprache der Genoffin Bohm- Schuch war abgestimmt auf den Zon crnfier Kampfbereitschaft und die Mahnung zum Aushalten und Nichtmüdewerden, denn wir siehen zwischen den Zeiten". Aber im endlichen Aussprechen ihres Glaubens an den Sieg der bee fand sie die begeisterte Zuftimmung all der Tausende, Die trotz ewiger Mühe des Mutags nie die Sehnsucht über sich selbst hinaus verloren haben.
Der Sprechchor brachte dann das Chormer! ,, Weltenwende" pon Franz Rothenfelder zum Vortrage Im gemeinsamen Gefange des ewigen Sturm und Stampfliedes fand die Feier ein würdiges Ende.
ST
H. W.
Nationaliftliche Propaganda in der Oper am Königspiah. Ein Befer schreibt uns: Als Mitglied der Bolfsbühne hotte ich bereits im Großen Schauspielhaus Gelegenheit, den Parademarsch Die zweite Tanzmatinee der Volksbühne. unter den Rängen des Radekli.Marsches als Einlage im Bigeuner. Auf die diffigile Runft der Jutta Klamt Cieß die Bolts. Sonnabend, den 16., allen Republikanern in der Oper am boron" genießen zu dürfen. Ein noch größerer Genuß wurde am Seit faft fünf Monaten geht nun das Wechselspiel Inhibierung des Baus provisorische Genehmigung zum etterbau" hin unb bühne in ihrer geiten Gour tagsmatinee im Theater am Stonigsplan zutell. In der Borging- Oper Der Waffenher, und es drängt sich die Grege auf, mozn die Einrichtung der Sort fontmen, bas tie Deutsch- Ruffin Claudia 3ssaischentoid war ein Jüngling" usw. Als Zugabe gloubi dieser Herr nun wozu Biotopia jemes leichtere Gence des modernen Tanzes auch mies, fingt im 3. Att Herr Dap Selgers bas led„ Mud Auch Sachverständigentommiffian non der Gesesgebung getroffen ist, wenn mit ihrer Gruppe pflegt. Antike Blastit bildet den Ausgangs, und sin Baurat sich auf Grund stiner persönlichen Auffassung das Anknüpfungspuntt bieles Stils. Einzelposen und Gruppen agnp felbstherrliche Ablehnungsrecht anmaßen derf. Obwohl ihm folgente fischer und griechischer Bildwerte werden als Motive zu rhythmischen Gurlitt und Beelzig entgegenstehen. Bewegungsreihen benugt. Das Afrobatifde und das Pantomimische des alten Balletts ist bis auf einige Refte ausgeschaltet. Der reine, abstrakte Lanz erscheint als Entziel. Aber die abstrakte Formen. prade der rhythmi chen Bewegung beschränkt sich hier überwiegend auf äußerlich sinnliche, dekoraline irfungen, und das grundläßiide Bestreben, jebe Bewegung mit einem Mindestmaß von Energie auszuführen, gibt den Tänzen etwas Beiches, Spielerisches. Der Stil der Iffatschento verhält sich zu dem der Jutta Klamt wie ein schöner Berserteppich zu einem modernen expressionistischen Gemälde. Er gestaltet graziöe Arabesten, er erfreut das Auge, dringt aber nur selten bis zum Herzen.
Rornelius Gurlitt:„ Es handelt sich um eine Stil art, die bei tüchtigen elfteen als diejenige gilt, der die Zukunft gehört. Es erscheint durchaus verfehlt, fie mit örtlichen Bolizei maßregeln befämpfen zu wollen, da Diele feineswegs geeignet find, eine Silbewegung zu beseitigen. Diese Polizeimaßnahmen beruhen nach Ansicht ber Neuerer cut rüdftändigen Gefchmads. urteilen, deren amtlicher Wirkungsfreis fich nur auf das Gebiet ven Wilmersdorf erstreckt, Aehnliche Verbote gegen neue Stunft richtungen haben wohl burchgängig dahin geführt, daß spätere Tage fie als bureeufratische Kurzsichtigteiten betrachteten, Der Stampf um die Frage, welche Kunst für die Zukunft maßgebend fein wird, kann nicht von der Wilmersdorfer Baupolizei gelöft werden. Da nun das Rofenthalsche. Projekt innerhalt der von ihm vertretenen Stiform eine anertennenswerte Höhe einnimmt, empfehle ich, dem Urteil der Zeitgenossen wie dem der Zukunft durch Werbote nicht vorzugreifen."
Sans Boelzig: Der Entwurf gibt meiner Ansicht nach in feiner eife zu irgendwie berechtigten ästhetischen Bedenten Anlaß Die Bugruppe ist ruhig und flar gegliedert und die Anordnung flacher Dächer und frei vorstehender Betonplatten gehört ebenso zum Ausdruck der heutigen Kunstanjajauung wie Die teileren Dächer zu dem der vergangenen Epoche." Einen anderen Bon, an dem es noch weniger auszulegen gibt,
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Die Vorführungen selber brachten eine zwiefache Enttäuschung. Bunächst fehlten im Programm die Brahms- Tänze, das künstlerisch Wertvollste, was die Iffatschento- Gruppe zu bieten hat. An ihre Stelle traten ein paar Nummern, die beils wie der Apbrud", die rrlichter" und die Flößer an der Wolga " ganz im äußer, lich Pantomimisen steden blieben, teils üblen Barietécharakter trugen. Sotann mangelte den jugendlichen Tänzerinnen die natur. wüchige, poesievolle Frische, die uns bei ihrem ersten Auftreten im Herbst entzüidt hatte. Cine offensichtliche wohl von Ueberanstrengung herrührende Müdigkeit, die am Sonntag auf der Gruppe laftete, hatte nicht rur einige technische Entglei'ungen zur Folge, fonbern gab den Darbietungen oft etwas Automatenhaftes, intebendiges, Unbefeeltes, John Schifowsti
Stunde der Bergeltung nah"," Dann kehrst du wieder, du köstliche eines Vers abziehen zu müssen, der von Deutschlands Schmach", Beit" und anderen schönen Tiraden glänzt. Seltfam ift nur, baß. nicht statt des Beifolls von mindestens der Hälfte der Zuhörer ein Proteststurm en fesselt wurde. Bekanntlich steht der Bellsühne täglich dort ungefähr die Hälfte aller Pläge zur Berfügung. Der follte man etwa beabsi: igen, ben Beitsbühnenmitgliedern de Oper am Rönigsplay" zu vercteln? In Zukunft wird man flyer berartige Zugaten mit gebührender Achtung" zurüdreifen.
Ein Knigge für Diplomaten. In Englant erfreut sich ein Haubbuch des guten Lons unter dem Titel don't"( das darf man nicji) weiter Berbreitung. Nach dem Beispiel dieser Anstandslehre hat Sir Esme Howard , ber neue britische Botschafter in Washington , jest ein„ don't" zum Gebrauch der Diplomaten zusammengestellt und herausgegeben. Unter den hier erteilten Rat aägen befinden fich die folgenden: Hüte dich ftcts, etwas zu schreiben oder zu sagen, was irgendeiner als Beleidigung aufjaffen tönnte. Schreibe niemas, wenn du wütend oder ärgerlich bift, so berechtigt auch deine But und dein Merger fein mag."" Sorge d'ch nicht um die sti liftische Fassung: die Ha ptfache ist und bleibt, daß du deine Gedanken far und unzweideutig zum Ausdruck bringit."
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