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Gewerkschaftliches.

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Zeuge

deshalb abgesehen..

Das

dessen entstune ich mich noch.- Präs.: Woher hatten Sie den rathung einen Betrag von 50 M. gesammelt, der der Angeklagten Schnaps? Angefl: Ich hatte ihn unterwegs gekauft, weil eingehändigt werden soll. Achtung, Glaceehandschuhmacher! Die Differenzen in der mein ältester Knabe mich darum bat.- Präs.: Das war Expreffungen, die an einem alten Major verübt waren, Fabrik des Herrn Waldemar Samter, Elsasserstr. 5, sind dahin aber doch nicht sehr zweckmäßig. Wissen Sie denn garnichts von fanden gestern vor der vierten Straffammer ihre Aburtheilung. erledigt, daß Herr Samter die Forderungen anerkannt und be- den Vorfällen auf der Landungsbrücke? Angel.: Nein, ich Der Schlächter Paul Kuhrts war von Rostock aus, wo er willigt hat. tam erst zu mir, als ich aus dem Wasser gezogen wurde. Präs. eine mehrmonatige Gefängnißstrafe zu verbüßen hatte, durch Achtung, Metallschleifer! Wie uns mitgetheilt wird, Wissen Sie auch nicht, daß Sie bei der Rettung gesagt haben: einen Transporteur nach Berlin übergeführt worden, hatte aber sucht Herr Hönicke durch seinen Sozius Herrn Gustav Winter Laßt mich, ich will sterben?" Angefl.: Nein davon weiß hier auf dem Stettiner Bahnhofe Gelegenheit gefunden und Arbeiter für seinen Betrieb einzustellen. Da über genannte ich nichts. Präs.: Sie bleiben also dabei, daß Sie von dem wahrgenommen, seinem Wächter zu entwischen. Er hat aber nur Firma die Sperre verhängt ist, werden die Metallschleifer ganz Augenblicke an, als Sie die Pump'sche Restauration erreicht zehn Tage die Freiheit genießen können, dann wurde er wieder besonders auf diese Vorgänge aufmerksam gemacht und ersucht, hatten, von ihrem Gedächtnisse verlassen wurden, so daß Sie von ergriffen und dem Untersuchungsgefängniß überwiesen. den Zuzug fern zu halten. allen späteren Vorgängen nichts wissen?- Angel.: Ich weiß Opfer, welches er sich für seine Erpressungen ausgesucht hatte, Au die Maschinisten und Heizer in Deutschland ! von nichts. Präsident: Sie wissen auch nicht, daß Sie war ein alter Major von Hübner, der hier die Bekanntschaft des An die Maschinisten und Heizer in Deutschland ! ihrem ältesten Knaben gesagt haben, er möge die geleerte Angeklagten vor einem Bilderladen gemacht, wie er sagt, Ge Die überaus traurige Lage unserer Kollegen in den Dampf Schnapsflasche ausspülen? Daß derselbe sich dann mit fallen an dem mecklenburgischen Dialett gefunden hatte und mit betrieben hat uns bewogen, unsere Berufsgenossen aufzufordern, dem ganzen Körper auf die Landungsbrüde legte, um die ihm näher bekannt geworden war. Diesen engeren sich dem Deutschen Maschinisten- und Heizerverband anzuschließen. Flasche in das Wasser tauchen zu können, daß Sie ihn dann Verkehr mit dem alten Mann beutete der Ant In den Orten, wo die Gründung von Vereinen nicht thunlich hineinstießen, auch den zweiten Knaben hinabwarfen und dann geklagte dazu aus, um unter Drohungen ihm ist, können die Kollegen direkt und einzeln dem Verbande bei­selbst ins Wasser sprangen? Angefl.: Von allen diesen Geld zu erpressen. treten. Bedenkt, Kollegen, daß Ihr vereint ein Machtfaktor seid, Borgängen weiß ich nichts. Es ist ihm gelungen, dent Major zu Damit ist die Vernehmung der wiederholten Malen Geld abzunehmen und er tam immer wieder, mit dem gerechnet werden muß. trotzdem sich der alte Mann schriftlich von ihm attestiren Lange, mit der größten törperlichen Anstrengung verbundene Angeklagten beendet. Es werden zunächst die Zeugen vernommen, welche bei der ließ, daß er keinerlei Ansprüche an ihn habe. Der Ge Arbeitszeit und winzige Löhne sind in den Betrieben gang und Rettung der Angeklagten und ihrer Kinder betheiligt richtshof war mit dem Staatsanwalt der Ansicht, daß ein der­gäbe. Neben der Wartung von Dampffefsel und Maschine giebt waren. Der Zeuge Arbeiter Eggert hat die Hilferufe der mit artiges Treiben äußerst gemeingefährlich sei und er verurtheilte es faum eine Nebenarbeit, welche nicht dem Heizer resp. Maschinisten zugemuthet wird. Trotzdem sagt die Betriebs- dem Wasser ringenden Knaben gehört, er hat ebenfalls Hilfe ge- deshalb den Angeklagten zu 2/2 Jahren Gefängniß. Betriebs- rufen, worauf aus der Pump'schen Restauration der Wirth und vorschrift, der Heizer soll seinen Posten nicht verlassen mehrere Gäste herauseilten. Mittels Stangen sei es gelungen, dieser Missethat verurtheilt worden ist, weil er den Hut beim Was ist lugebühr vor Gericht? Taß jemand wegen und gleich dem Kapitän eines Schiffes bei etwaigen Katastrophen die Mutter und den einen Knaben zu retten, der andere sei zu Verlassen des Gerichtssaales vorzeitig aussetzte, oder weil er in ausharren, um Maßnahmen zu treffen, welche die Folgen mög- weit fortgetrieben und untergegangen. Sämmtliche Zeugen be­lichst abwenden. Dieser schweren Anforderung gegenüber sind funden übereinstimmend, daß die Angeklagte, als sie aus dem Arbeitskleidung vor den Schranken erschien, ist bekannt. Neu ist die Löhne trotz der langen Arbeitszeit kaum ausreichend zum Wasser gezogen wurde, die Worte ausstieß: Laßt mich es aber, daß jemand nach staatsanwaltlicher Auffassung auch Leben für uns und unsere Familien. Darum Kollegen, geht an doch, ich will es ja, ich thue es doch wieder!" bestraft werden soll, weil er nach seiner Verurtheilung erklärt, Euch die Mahnung, organisirt Euch, und schließt Euch dem daß er Berufung einlegen wolle. Einen solchen Fall hatte die Assessor v. Röhl, der die Angeklagte am folgenden Deutschen Maschinisten- und Heizerverband an, der am 14. und 15. April d. J.( 1. und 2. Osterfeiertag) zu Hamburg seinen Tage vernommen hat, hat von ihr den Eindruck gewonnen, daß 150. Abtheilung des Schöffengerichts gestern zu entscheiden. Der 3. Verbandstag abhält. Auskunft ertheilt jederzeit K. Kirschnick, fie vollständig der Melancholie verfallen und gegen alle Er- Staatsanwalt hatte nämlich wegen einer solchen Neußerung eine eignisse abgefumpft und gleichgiltig war.- Schneiderin Egnoff Ordnungsstrafe von 3 Tagen Haft beantragt. Das Gericht war Berlin , SO. Pücklerstr. 3. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abbruck gebeten. hat bei der Angeklagten gearbeitet und schildert sie als eine sehr aber der Ansicht, daß die Aeußerung zwar sehr unpassend" sei, Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. ordentliche Frau. Einmal habe die Angeklagte ihr gesagt, daß aber noch keine Ungebühr darstelle. Von einer Bestrafung wurde Der Streik der Steinußknopf- Drechsler in Schmölln sie sich das Leben nehmen und ihre Kinder mitnehmen wollte. dauert fort. Von 18 Fabriken find 14 vom Ausstand ergriffen, Diese sollten nicht in die Hände fremder Leute kommen. Die Warum Majestätsbeleidigungen begangen werden. die Zahl der Ausständigen beträgt 900. Die Stimmung unter Beugin hat dieser Aeußerung keine Bedeutung beigelegt, Die Fälle, daß obdach- und mittellofe Personen sich des Ver­ den letzteren ist sehr ruhig; man hat es trotzdem für nöthig ge- sondern sie nur für den Ausfluß einer augenblicklichen früben gehens der Majestätsbeleidigung schuldig machen, um funden, das Gendarmeriekorps zu verstärken. Am 7. März bat Stimmung gehalten. Die folgende Zengin, eine Frau Norcus, dadurch ein Unterkommen zu gewinnen, fommen immer häufiger eine Verhandlung zwischen dem herzoglichen Fabrikinspektor und ist mit der Angeflagten befreundet gewesen und hat derselben vor. Gestern beschäftigte ein solcher Fall die dritte Straf­den vereinigten Knopffabrikanten stattgefunden, die aber aus manchmal mit fleinen Darlehen ausgeholfen. Am Mittage des fammer des Landgerichts I . Wie aus der Untheilsverkündigung Ursache hartnäckigen Fest- und Zusammenhaltens seitens der 9. November, gegen 1 Uhr, seien die beiden Knaben der Ange: hervorging, hatte der Angeklagte Wilhelm Münch eberg, als Fabrikanten resultatlos verlaufen ist. Am Sonntag hat flagten 311 ihr gekommen mit einer Bestellung, die er in der Nacht zum 8. Februar d. J. in der Landsberger Allee eine Versammlung stattgefunden, bei welcher Krüger Zeugin möge doch ihre Mutter besuchen, die frank aufgegriffen wurde, grobe Schmähungen mit bezug auf den Dresden als Referent auftrat. Bürgermeister Kroll- Schmölln im Bette liege. Bei der Zeugin sei gerade zu Mittag gegessen Raiser ausgestoßen. Das Gericht verurtheilte ihn zu einer von einem Jahre sechs mahnte zur Beilegung und meinte, daß zur gütigen Bei worden. Der fleinere Lengling habe einen auf dem Tische Gefängnißstrafe legung des ganzen Streifes ein gut Theil beigetragen würde, stehenden Teller genommen, von dem gegessen worden sei und Monaten. Es ist doch etwas Herrliches um das Reich der wenn die jüngere Arbeiterschaft sich in der Fremde Arbeit suchen habe denselben abgeleckt. Auf die Frage, ob sie hungrig seien, Gottesfurcht und frommen Sitte, das die Armen und Elenden und auf diese Art ein Theil des hier bestehenden Druckes gehoben hätten die Knaben mit" ja, sehr" geantwortet. Darauf hat die derart vor dem Verhungern schützt! würde. Die Versammlung nahm ihren Anfang um halb 4 Uhr Zengin den Kindern zu essen gegeben, wobei die letzteren einen und war 1/28 Uhr beendet, ohne daß eine Resolution gefaßt wurde. großen Heißhunger zeigten. Die Angeklagte babe sehr häufig Grubenarbeiter- Ausstand. In Schenkendorf bei Königs über Kopsweh und Schwindel geflagt, bisweilen auch etwas Wusterhausen war auf der Grube Zentrum" ein Ausstand aus verworrene Reden geführt und einen heißen Kopf gehabt. gebrochen, der, wie das Kreisblatt mittheilt, nach nur dreitägiger Auf die übrigen Zeugen wird verzichtet. Der Gefängnißarzt Daner beendet worden ist. Solche Arbeiter, welche die Arbeit Dr. Menzig begutachtet, daß er die Angeklagte von vorne herein nicht wieder aufnehmen wollten, sind von der Verwaltung ent- als Krante zu behandeln hatte. Trübe Stimmung bis zum lassen worden. Der Ausstand soll dadurch entstanden sein, daß Lebensüberdruß sei ihr während der ganzen Haft eigen gewesen. die Arbeiter sich durch die Einführung einer neuen Förderungs- Sie habe eine so unregelmäßige Herzthätigkeit gehabt, daß zu tette geschädigt glaubten. Mitteln gegen dies Leiden gegriffen werden mußte. Der Sach­verständige hält es für möglich, daß die Angeklagte auf dem Wege bis Tegel noch nicht den Plan gehabt habe, den sie später ausführte, erst beim Anblicke des Wassers könne ihr früher in entstandene Gedanke wieder mit solcher Kraft in einem dunklen Drange folgend die That beging. Sie sei im ihr lebendig geworden sein, daß sie höchsten Grade hysterisch, habe in einem Zeitraum von neun Jahren sechs Kinder gehabt, von denen vier an Krämpfen ver­storben seien, und alle diese Umstände veranlaßten ihn, sein Gutachten dahin abzugeben, daß er zwar nicht bedingungslos sagen wolle, die Angeklagte sei bei Begehung der That in einem fämmtliche Angeklagte von der Anklage des Hochverraths ein­Im Hochverrathsprozeß zu Tarnopol find am Mittwoch Zustande von Geistesstörung gewesen, wodurch ihre freie Willensbestimmung ausgeschlossen sei, aber er netge sich dieser Stimmig und von der Anklage der Majeſtätsbeleidigung mit Stimmenmehrheit freigesprochen worden. Die Angeklagten wurden Ansicht zu. sofort in Freiheit gefeßt.

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Die Arbeiter der Diamantschleiferei zu St. Johann haben ebenfalls, wie ihre Kollegen im benachbarten Idar die Arbeit niedergelegt. Auch hier ist der Grund die Abänderung des Lohntarifs.

Der Streit der Politurarbeiter von Kehrberg u. Tempel in Barmbeck bei Hamburg dauert fort. Zuzug ist streng fern zuhalten.

Die streifenden Zündholzarbeiter von Pantin ( Frank reich) hatten eine Abordnung an den Ministerpräsidenten Ribot gesandt. Nach Anhörung des Berichtes derselben beschloß die Vereinigung einstimmig, heute die Arbeit wieder aufzunehmen. Gleichzeitig wurden drei Vertreter gewählt, welche sich mit den von Ribot zu ernennenden Delegirten zur Untersuchung der Fragen betreffend die Holzart und die Höhe der Löhne besprechen sollen. Die schwarzen Dockarbeiter von New Orleans haben die Arbeit eingestellt. In der Stadt herrscht Ruhe.

Gerichts- Beitung.

der

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sich in einem Grade von Geistesstörung befunden habe, der sie ftraflos mache. Der Staatsanwalt suchte nachzuweisen, daß die Angeflagte zwar mit Bewußtsein, aber nicht mit Ueberlegung gehandelt habe.

Wir haben vor einiger Zeit gemeldet, daß der Rechts­anwalt Rich. Wolff mit einem Studium der Akten über das Strafverfahren gegen Kowalski, welcher f. 3. wegen Ers mordung der Frau Geh. Sekretär Pa epke vom hiesigen Echwurgericht zu lebenslänglicher Zuchthausitrafe verurtheilt worden ist, beschäftigt sei. Die Arbeit des Vertheidigers ist nuns mehr beendet und hat das Ergebniß gehabt, daß er auf grund des von ihm gesammelten Materials, welches nach seiner Ansicht den Beweis für die Unschuld Kowalsti's zu begründen geeignet erscheint, nunmehr den Antrag auf Wiederaufnahme des Bers fahrens bei Gericht gestellt hat. Die schwurgerichtliche Verhand lung fand am 12. April 1886 statt, Kowalski fizt also schon beinahe 9 Jahre im Zuchthause.

Das Schwurgericht hiesigen Landgerichts I verurtheilte Fröhlich wegen Sittlichkeitsverbrechen zu zwei Jahren gestern den in Moabit ansässigen Photographen Karl Ludwig e ch 3 Monaten 3uchthaus und 3 Jahren Ehrverluft. Er hatte sich an zwei bei ihm beschäftigten jungen Damen ver­gangen.

Depeschen.

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( Privattelegramm des Vorwärts.") Leipzig , 14. März 1895. Heute wurde die Genossin Rohrlack aus Berlin vom hiesigen Landgericht wegen Be leidigung eines Fabrik- Inspektors, angeblich begangen in einer Versammlung zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt. Ausführliches morgen.

Wolff's Telegraphen- Bureau.

In ähnlicher Weise äußerte sich zweite Sachverständige, Professor Dr. Moelé. Wenn die Angeklagte bald nach der That Den Eindruck einer geistesgesunden Person gemacht habe, so habe dies nichts zu bedeuten, denn derartige Geistes störungen träten Der bisweilen bligartig auf und verschwänden ebenso schnell. dritte Gutachter, Sanitätsrath Dr Philipp, erklärte, daß er sich auf grund der Thatsachen, die durch die Beweisaufnahme zu Ein Hungerdrama vor Gericht. Ueber den sog. Mord- tage getreten seien, dem Gutachten seiner Kollegen anschließen prozeß Lengling haben wir gestern bereits mit einigen ein müsse. In betreff des ertrunkenen Knaben habe er zu erklären, leitenden Worten berichtet. Die Sizung wird um 10 Uhr durch daß der Leichenbefund nicht ergeben habe, daß der Knabe sich in den Vorsitzenden, Landgerichtsrath Meyer, eröffnet. Die Anklage einem Zustande schlechter Ernährung befunden habe. behörde vertritt Assessor Barnau . Bern , 14. März. Infolge der Einschleppung der Maul Hiermit wird die Beweisaufnahme geschlossen. Die Vertheidigung führt R.-A. Wronker. Im dichtbesetzten Zuhörerraum befinden sich Staatsanwalt Assessor Gronau verkannte nicht, daß man in und Klauenseuche in mehrere Kantone der Ost- Schweiz durch besonders viele Damen; es entsteht eine lebhafte Bewegung, als der Angellagten eine bedauernswerthe, tief unglückliche Person Bieb österreichischer Herkunft hat der Bundesrath die Einfuhr die Angeklagte in den Saal geführt wird. Sie erscheint in vor sich babe, aber er führte aus, daß dieselbe doch für die grause von Klauenvieh aus Desterreich- Ungarn bis auf weiteres verboten. Paris , 13. März. Der Minister für öffentliche Arbeiten schwarzer Kleidung, wodurch die Blässe des abgehärmten, ein. That die Verantwortung tragen müsse, denn die Gutachten der gefallenen Gefichts noch mehr hervorgehoben wird. Es sind neun Sachverständigen hätten ihn nicht überzeugt, daß die Angeklagte brachte in der Deputirtenkammer einen Gefeßentwurf ein, be= Beugen geladen, als Eachverständiger sind Kreis- Physikus Dr. treffend die Herstellung eines Kanals von Marseille zur Rhone . Philipp, sowie die praktischen Aerzte Prof. Molté und Dr. Menzig Der Kanal foll eine Länge von 54 Kilometern haben. Die Kosten zur Stelle. Die Angeklagte giebt zu ihren Personalien an, find auf 80 Millionen veranschlagt, von denen die eine Hälfte der Staat, die andere Hälfte die Handelskammer in Marseille daß sie Marie Auguste Luise Lengling heißt und im Jahre 1859 zu Neuhaldensleben geboren ist. Ihr Mann sei am 28. De Der Staatsanwalt führte ferner aus, daß die Angeklagte und das Departement der Rhonemündungen aufbringen follen. Rom , 14. März. Zu dem Amnestie Erlaß liegt jetzt zember 1893 gestorben. Nach Berlejung des Auflagebeschlusses, einer plöglich in ihr auftauchenden Eingebung Folge geleistet Dem Amnestie­Der auf vollendeten bezw. versuchten Mord lautet, beginnt das habe, als sie die günstige Gelegenheit wahrnahm, die sich ihr noch folgende ausführlichere Drahtmeldung vor. Inquifitorium. Sie giebt auf Befragen an, daß sie sechs Kinder beim Anblick des Wassers bot. Jure Zurechnungsfähigkeit möge Grlasse zufolge werden die von den Militärgerichten in Sizilien zur Welt gebracht habe, von denen vier verstorben seien. Sie beschränkt gewesen sein, aufgehoben sei sie aber nicht gewesen. und Massa Carrara verhängten Strafen, die nicht drei habe vielfach an Brust- und Kopfschmerzen gelitten, besonders Er bitte die Geschworenen, die Angeklagte des vollendeten Jahre Gefängniß überschreiten, erlassen und die sonstigen, lettere hätten sich bisweilen bis zur Unerträglichfeit ge- und versuchten Todtschlags für schuldig zu sprechen, von den erwähnten Gerichten verhängten Strafen um ein steigert. Wenn sie auch nicht anzugeben vermöge, wie viel ihr aber mildernde Umstände zu bewilligen, denn wenn je diese Drititheil herabgemindert, vorausgesetzt, daß die Schuldigen nicht Mord oder Verletzungen mit tödtlichem Ausgange ihr Mann wöchentlich verdient habe, so habe sie zu Wohlthat angebracht sei, so sei es vorliegend der Fall. Der Amnestie- Erlaß begnadigt ferner Ter Vertheidiger, R.-A. Wronter, plaidirte in packender begangen haben. dessen Lebzeiten Noth nicht fennen gelernt, zumal sie selbst während der ersten Jahre ihrer Ghe in größerem Umfange die Weise für Freisprechung. Wer wolle überhaupt behaupten, daß alle diejenigen, welche wegen Preßvergebens, Vergehens gegen Wäschenäherei betrieb. Da es ihr aber zu schwer gefallen sei, die Angeklagte selbst ihre Kinder in das Wasser gestoßen oder die Wahlvorschriften oder wegen Zweikampies verurtheilt sind, habe sie das Nähen etwas eingeschränkt, wenn auch nicht ganz geworfen habe? Außer dem Auge Gottes" habe es niemand ebenso werden alle Uebertretungen der Gesetze über den Zivil­aufgegeben. Nach dem Tode ihres Mannes sei fie ganz auf gesehen. Könnte es nicht möglich sein, daß der sich über den stand, alle sonstigen Uebertretungen, welche mit Geldstrafen ihrer Hände Arbeit angewiesen gewesen, menn fie ganz Steg bückende Knabe ins Wasser gefallen sei, daß er seine neben geahndet find, sowie die Vergehen der Beschimpfung und Staatsbeamten der Amnestie gesund gewesen wäre, würde sie bis zu 14 M. die Woche ihm stehende Mutter und diese wieder den zweiten neben ihr des Widerstandes gegen die Ausgenommen sind Vergehen gegen Personen, haben verdienen tönnen, so sei sie aber über 8-9 M. wöchentlich stehenden zweiten Knaben mit hinabgerissen habe? Wo sei ein unterliegen. Amts­deren eine gerichtliche Verfolgung von Die Thatsache, daß der bezüglich deren nicht hinausgekommen. Hiervon habe sie noch Schulden zu tilgen Gegenbeweis für diese Annahme? gehabt. Um nicht soviel Zeit zu versäumen, habe sie des Mittags fleine gerettete Knabe dem Untersuchungsrichter gesagt habe, er wegen Platz greift. Endlich umfaßt die Amnestie die Ver­nicht gekocht, sondern nur des Abends mit den Kindern warm habe einen Stoß erhalten, könne bei dem Dunkel, welches bei dem gehen gegen die Sicherheit des Staates, sowie der Anstiftung geherrscht, nicht ins Gewicht fallen, es und Aufreizung zu solchen, vorausgefeßt, daß dieselben nicht gegeffen. Vielleicht ein Jahr lang habe sie sich mit dem Gedanken Ereignisse getragen, sich das Lehen zu nehmen, ob sie diesem Gedanken tönne gut eine Täuschung und vielleicht eine Verwechselung einer höheren als dreijährigen Strafe unterliegen und nicht mit einem Stoße fein, den er beim Fallen erlitt. Personal- oder Eigenthumdelikten zusammenhängen. Zu dieser anderen Personen gegenüber Ausdruck gegeben, wisse sie nicht.- mit Präs. Wie ist es denn gekommen, daß Sie sich am 9. No- Der Vertheidiger führte sodann aus, daß er in betreff des Geistes: Kategorie von durch die Amnestie berührten Delikten gehört vember v. J. entschlossen, nach Tegel zu fahren?-AngetI.: Die zustandes der Angeklagten auf grund der Gutachten der Each- auch der Fall Romani , sodaß das bezügliche Strafverfahren ein Kinder baten darum.- Präs.: Um welche Zeit und von welchem verständigen zu einem anderen Resultat gekommen sei, als der gestellt und der Angeklagte aus der Haft entlassen wird. ( Debeschen- Bureau Herold.) Bahnhofe fuhren Sie ab?-Angefl.: Um 2 Uhr vom Stettiner Staatsanwalt. Unter dem Truck des denkbar größten seelischen Brüffel, 14. März. Die sozialistischen Abgeordneten haben Bahnhofe. Präs.: Fuhren Sie bis Tegel ?- Anget I.: und förperlichen Elends habe die Angeklagte zweifellos schon die Nein, bis Schönholz, von dort gingen wir zu Fuß. Präs. Herrschaft über ihre Sinne verloren gehabt, bevor sie die Brüde in einer gestern abgehaltenen Versammlung beschlossen, im ganzen War es noch hell, wie Sie dort aukommen? Angek I.: Nein, betrat und wenn eine entgegengesetzte Möglichkeit auch nicht Lande eine heftige Agitation gegen das Gemeinde- Wahlrecht ein­auf Möglichkeiten hin werde fein zuleiten. es war schon dunkel. Präs.: Hatten Sie an jenem Tage die ausgeschlossen sei- auf Urtheil gefällt. Im man Zweifel folle zu gunsten Angefl.: Nein. Paris , 14. März. Der Kriegsminister machte gestern in Absicht, sich das Leben zu nehmen? vor der Armeekommission die Mittheilung, daß die Regierung je Präs.: Warum gingen Sie nun nicht in die Pump'sche Restau- der Angeklagten urtheilen und Zweifel lägen im Er hoffe, daß die einen Gesezentwurf über Landesverrath und Spionage aus ration hinein, sondern daran vorbei und nach dem Landungsplatz liegenden Falle in Unmenge vor. wo die Dampfer anlegen? Angel.: Darüber kann ich nichts Geschworenen aus allen diesen Gründen zu einem Nichtschuldig arbeiten werde. Der Landesverrath soll mit dem Tode bestraft Die Geschworenen gaben nach dreiviertel werden. sagen, mein Erinnerungsvermögen ist von diesem Zeitpunkt an vor tommen würden. Paris , 14. März. Der Unternehmer der Festungsarbeiten über. Präs.: Hatten Sie starte Kopfschmerzen an jenem Tage? stündiger Berathung ihren Wahrspruch ab, der auf Nicht­- AngelL: Jawohl, auch tags vorher. Pra f.: Wissen schuldig lautete. Die Angeklagte wurde demzufolge frei in St. Vincent wird von der Regierung eine hohe Entschädigung verlangen, weil ihm verboten wurde, fremde Arbeiter zu be Sie noch, daß Sie Ihrem ältesten Knaben in der Pump'schen gesprochen und sofort aus der Haft entlassen. Wie wir hören, haben die Geschworenen während der Beschäftigen. Restauration Schnaps zu trinken gegeben?- Anget!: Ja, Berantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

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Hierzu zwei Beilagen.