Verfallwohnungen.
Niederschmetternde Eindrüde fulturellen und hygienischen Ber
Im litauischen Seim hatte die Sozialdemokratie eine falls zeitigte eine Besichtigung von Wohnungen durch den Reichstellen, sogenannte Ambulatorien eingerichtet, deren Zahl fich Zur ärztlichen Versorgung der Kranfenfafienmitglieder haben die Krankenkassen in Groß- Berlin eigene BehandlungsInterpellation eingebracht, die sich mit den in der Verfassung festgelegten Grundrechten befaßt. In ihr wird gesagt, daß das jetzige teilen unter Führung des Regierungsbaumeisters Kraffert vom Biste der bisher eingerichteten Ambulatorien und fügen kurze Anwohlfahrtsminister in den alten Berliner Stadt- jezt bereits auf über 20 beläuft. Wir bringen hier eine Rabinett Galvanausfas in der Regierungserflärung versprochen statistischen Zentralamt für das Bohnungswesen. An der Besichtihabe, besonderes Augenmerk auf die Gerechtigkeit zu legen. Leider gung nahmen teil: Vertreter des Oberpräsidenten und des Bolizei- gaben über die ärztliche Belegung hinzu. fei davon nicht viel zu spüren. Im Gegenteil fäme es im Lande zu präsidiums und von der Statt der Magistratsdezernent Genosse Uebertretungen der bürgerlichen Grundrechte. Die Politik der Re- Stadtrat Buffy und Dr. Wild vom Zentralamt für das Wohgierung erschwere besonders die politische und wirtschaftliche Tätig nungswesen. Es wurden besichtigt Häuser in der Kürassier. feit der Arbeiterschaft. So feien politische Gefangene bedroht, mißstraße, Fischerstraße, Baisenstraße und Barochial handelt und unbegründete Haussuchungen und Berhaftungen vorstraße. genommen worden. Diese Interpellation wurde durch das Verhalten der bürgerlichen Parteien wirkungslos gemacht.
Das Organ der Litauischen Sozialdemokratie, Socialbemo tatas", schreibt hierzu u. a.:
Unsere dem Minifterfabinett eingereichte Interpellation über die Ueberschreitungen der bürgerlichen Freiheit hat eine große Be deutung. Sie betrifft die Rechtsfrage des Landes und die grund legenden Rechtsbegriffe, welche die tonftitutionellen Gesetze in jeder demokratischen Republik beschüßen, die Unantastbarkeit der Berson und des Befigtums, die Preffefreiheit ufw. Die Ercigniffe der letzten Zeit: z. B. Haussuchungen, Verhaftungen, mit nichts zu begründende Pressezensur, diefes alles gibt ein umfang reides Material, das die Interpellation im Seim notwendig machte, um die Deffentlichkeit auf diese Dinge aufmerksam zu machen. Es ist uns nicht gleich, ob wir in einem gerechten Bande leben, wo nichts ohne Gefche oder außer den Gesezen geschehen fann oder ob die Autokratie die Freiheit der Staatsbürger beschränkt.
In der letzten Zeit sind unerhört viele Haus fuchungen und Verhaftungen, politischer Personen in allen Teilen Litauens vorgenommen worden. Schon der Berdacht rber Anzeige genügt zur Verhaftung. Unter den Verhafteten befinden sich Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei. Unter der Benutzung des Ausnahmezustandes wird vielen Bereinigungen das Bersammlungsrecht unterbunden. Außerdem läßt die 3 en fur vieles nicht durch, z. B. Auffäße über die mangelhafte Durch führung der Agrarreform. Außerdem werden die Redakteure auf administrativem Wege bestraft. Wir fragen, wie lange will die Regierung den Ausnahmezustand aufrechterhalten und nach welchen Gesetzen besteht die Pressezenfur und ob diese nicht der Verfassung und dem Pressegese wider fpricht?
Im Parlament wird viel geredet, zum Schluß fommt man zu feinem Resultat. Auf diese Art brücken sich die anderen Barteien vor der Auseinandersehung mit dem Kabinett. Die Be sprechung dieser Interpellation wurde unbeendet abgebrochen. Wenn die Aussprache sich mit den Grundrechten der Staatsbürger befaßt, muß die Fraktion der Sozialdemokraten verlangen, daß die Barteien sich für oder wider die Reaktion erklären. Die Ant wort erwartet Litauens Bolt und wird sie zu benutzen wissen! Ueber das Müten der Reaktion in Litauen erhalten wir noch folgende Mitteilung:
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In der Nacht vom 8. auf den 9. Februar fanden in Kowno und anderen Städten Litauens affenverhaftungen statt, von Donen in erster Linie die tätigen Mitglieder der jüdischen Kulturliga fowie fast sämtliche Lehrer der jüdischen weltlichen Schulen betroffen tourden. Die Kulturliga ist in Litauen wie in anderen Ländern eine vorwiegend aus Arbeitern und sozialistischer Intelligenz bestehende Organisation, die ihre Hauptaufgabe in der Gründung und Erhaltung eines weltlichen Volksschulwesens mit jüdischer UnterrichtsSprache und in der Förderung der Kulturinteressen der breiten jüdischen Volksschichten überhaupt sicht..
Die vorgenommenen Verhaftungen sowie die gleichzeitig er. folgte Beschlagnahme der Archive und Schließung der Lotalitäten der Kulturliga bedeuten einen schweren Schlag gegen die jüdische Kulturarbeit. Insbesondere stehen die Schulen, in welchen Tausende von Kindern und jugendlichen Arbeitern ihre Erziehung bekommen, vor der Gefahr der Schließung, da ihnen die Lehrkräfte durch Verhaftung entzogen worden sind.
Kowno , 22. februar.( Eigener Drahtbericht.) Im fitauischen Sejm haben die Sozialisten und die fleinen Grundbefizer ein Mißtrauensvotum gegen das Kabinett Galvanauskas eingebracht. Die Stellung des Kabinetts gilt als erschüttert. Im Sejm führte ein sozialistischer Antrag, betreffend die Ber
legung der flaatsbürgerlichen Rechte, zu stürmischen Auftritten.
Ein Vorstoß der polnischen Nationalisten.
Deutschfeindliche Beschlüffe im polnischen Seim. Warschau , 22. Februar.( DC.) Der Scim war gestern der Schauplatz deutschfeindlicher Kundgebungen. Gerade am Vorabend des Biederbeginns der deutsch - polnischen Berhand. tungen sind im polnischen Parlament drei Anträge angenommen worden, die mit ihrem deutlichen Ziel der Vernichtung des Deutsch tums in den B stmarken jetzt geradezu wie eine Rampfanjage wirten müssen. Der erste dieser Anträge, der von der Nationalen Arbeiterpartei eingebracht wurde, fordert„ Bergeltungsmaßnahmen für den im Dezember 1923 gegen die polnischen Saisonarbeiter in Medlenburg angewandten 3wang zur Rüdwanderung". Tatsächlich ist diese Ungelegenheit durch Verhandlungen der beiden Regierungen längst geregelt und der Antrag somit überholt. Dennoch wurde er von allen Parteien angenommen. Der zweite Antrag fam von den Rationaldemokraten und richtete sich direkt gegen die deutsch - polnischen Berhandlungen, deren Abbruch er forderte; statt zu verhandeln, soll. ten Retorfionsmaßnahmen angewandt und weitgehende Ausweisun. zen deutscher Reichsangehöriger aus den Weftmarken als lästiger Ausländer vorgenommen werden. Hierfür stimmten das Zentrum and die Rechte, die Linke und die Minderheiten dagegen. Als britter Antrag lag von der linken Wyzwolenie- Partei der Vorschlag vor, die Biquidation deutscher Güter zu beschleunigen und die deutschen Getossenschaften durch den polnischen Staat zu enteignen, mas eberfalls angenommen wurde. Die ganze Aktion bedeutet den Ber uch, einer Befferung der deutsch - polnischen Beziehungen entgegenzuarbeiten.
Genf , 22. Februar. ( WIB.) Das Völkerbundssekretariat hatt am Beginn des Jahres den Nichtmitgliedstaaten den provisorischen Entwurf für einen Garantiepatt( Bertrag für gegenseitige Hilfeleistung) zur Stellungnahme zugesandt. Der ruffische Volks. emmissar für das Aeußere Tschitscherin hat nunmehr dem Beneralsekretär des Bölferbundes telegraphisch mitgeteilt, daß Rußand angesichts der Wichtigkeit diefer Frage seine Antwort noch auf chieben müsse.
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1. Arzt für orthopädische Chirurgie, 2. Arzt für Beinleiden, 3. Praftischer Arzt. Alexanderplat( Verband der Krantenfassen), Aleganderstr. 89/40. 3. Augenarzt, 4. Arzt für innere Krankheiten, 5. Haut- und GeKlosterstr. 65/67. schlechtsarat 6. Brattiicher Arat. Schöneberg ( Allg. Dristianten 1. Chirurg, 2. Frauenarzt, fasse). Grunewaldstr. 30. 1. Hals-, Nasen- und Obrenarzt, 2. HautEs handelt sich durchweg um Häuser bei denen der Terfall so und Geschlechtsarzt, 3. Spezialärzte für innere Krankheiten( ins meit fortgeschritten ist, daß eine bauliche Erneuerung unbesondere Lunge und Nerven), 4. Praktischer Arzt. möglich ist. Charlotten Die Häuser sind zurzeit noch bewohnf. Die burg ( Allg. Ortsfrankenkasse), Am Volkshaus 1. 1. Chirurg, befinden sich aber, und zwar ein Abort für das ganze Haus, ent. Neukölln( Alg Ortsfranfenfaffe), Jdealpaffage 12. Abortanlagen sind zwar an die Stadtentwässerung angeschloffen, 2. Frauenarzt, 3. Haut- und Geschlechte arzi. 4. Praktischer Arzt. weder auf dem Hofe oder im Keller oder in einem Falle auf dem 1. Chirurg, Dachgeschoß. Welche gesundheitlichen Gefahren für die Bewohner ftraße 128( Betriebsfranfenfaffe der AEG. und Tochtergesellschaft), 2. Arzt für innere Krankheiten, 3. Praktischer Arzt.- Chausseeund überhaupt für das städtische Gesundheitswesen bestehen, liegen auf der Hand. Die Wohnungen find durchweg ohne Sonne, Hufelandstr. 45. 1. Arzt für innere Krankheiten, 2. Brattischer Arzt, 3. Aerztin. meistens ohne Durchläftungsmöglichkeit, hier und waren die Fenster beiten. Lichtenberg ( Allg. Dristrantenfafie), Magdalenenstr. 14/15. 1. Braftischer Arzt, 2. Arzt für innere Krant flügel nur durch Nägel in den Fensterrahmen festgehalten, so daß Praktischer Arzt. ein Aufmachen der Fenster unmöglich ist. Die Wasserleitun= Arzt. Lichtenberg , Magdalenenstr. 22. Praktischer gen befinden sich meist auf den Treppenpodeften. Sie sind nämlich Karlsborst, Treskowallee 44. Lichtenberg, Rathaus. Praktischer Arzt. Lichtenberg in diefe alten Häuser nachträglich hineingelegt worden, da ein An-( allgemeine Praktischer Arzt. Friedenau schluß nicht möglich war. Welche gesundheitlichen Gefahren die Be- 2. Praktischer Arzt. Drtefrantentafie), Rheinstraße 9. 1. Hautarzt, nutzung der Becken durch die verschiedensten Bewohner des Hauses straße. Praktischer Arzt. Köpenick ( Straßenbahnboi). Marienmit sich bringt, braucht nicht erst näher erläutert werden. Die feit tafie). Boiadowsthstr. 7. Praktischer Arzt. Adlershof ( Allgemeine DrtetranfenReinickendorf( A0g. 15 Jahren fast überall nicht mehr verbesserten Dächer sowie die Ortstrantentasse), Residensstr. 138. schlechte Durchlüftung haben selbstverständlich auch zu Nässeerschei- ichöneweide( Schulzahnklinif), Frischenstr. 6. Praktischer Arzt. Praktischer Arzt. Obernungen und Pilzbildungen an den Wänden geführt. Die Dächer Oberichöneweide( Allg. Ortsfranfenfafie). Siemensstr. 3. Praftifcer sind zum Teil so verfallen, daß der Dachdecer nicht mehr auf das Arzt. Dach hinaus fann, um die notwendigen Ausbesserungen vorzu- Aerzte. Wittenau ( Allg. Ortskrankenkasse), Hauptstr. 65. Praktische nehmen. Es ist olfo jede Erneuerung ausgeschlossen. Die Küchen Treptow ( Straßenbahnhof), Elienftr. 2. Praktischer Arzt. nehmen. Es ist also jede Erneuerung ausgefchloffen. Die Rüchen Zehlendorf ( Allg. Drtefranfenfaffe), Burggrafenfir 2. Praftiicher und Wohnräume sind zum Teil nur mit eisernen Herden und Defen Lichterfelde ( Allg. Ditsfrankenkasse). Roonstr. 13. Prak ausgestattet. Die Treppenaufgänge sind durch schmale tischer Arzt. Stufen und steilen Anstieg für Kinder und alte Leute geradezu tischer Arzt. Tegel ( Allg. Ortsfrankenkasse), Brunowstr. 23. Prak Lebensgefährlich zu befteigen. Die Geländer find morsch oder und Geichlechtsarzt. Blücherstr. 12. Diagnostisches Institut. Hautdurch Latten geftügt. Die Wohnräume find für die heutigen Be- arzt, 2. Chirurgen, 3. Praktischer Arzt. Große Frankfurter Str. 137. 1. Frauengriffe viel zu flein. Ebenso find Küchen von weniger als vier Braktischer Arzt.- Weißensee, Pistoriusstr. 17. Praktische Aerzte. Etegliz, Körnerſtr. 53. Quadratmeter Grundfläche, hier und da weniger als zwei Quadrat meter feine Seltenheit. Die Höfe find fast durchweg enge Lichtschachte, in denen nur Müll und Abfälle lagern, wodurch das Un= geziefer Brufstätten und Chlupfwinkel hat.
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Arat.
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Für freie Körperkultur.
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Auf Wunsch der Sammelschulen Moabit sprach der Es ist zu hoffen, daß die Eindrüde tiefer Besichtigung nicht ohne Stadion), Dr. Altrod, eine anerkannte Autorität, über den Wert Vertreter der Deutschen Hochschule für Leibesübungen( BerlinBerücksichtigung bleiben werden bei den durch die Länder im Rahmen rhythmischer Gymnastik. In der überfüllten Aula waren der Steuernotverordnung zu ermöglichenden Maßnahmen gegen die mehr als 400 Eltern und ein Teil der Lehrerschaft Wohnungsnot. Man fann in Berlin leider mit mindestens 1000 beider Schulen versammelt. Dr. Altrock begann mit einem Hinfolcher Berfallwohnungen rechnen, so daß also nach der Durch weis auf das klassische Altertum, auf das Leben im alten Griechenschnittsziffer des Wohnungsamtes etwa drei bis viertausend die Pflege ihres Leibes legten. Die Menschen sollen ihren nadten land, die ihrer Lebensauffassung entsprechend den Hauptwert auf Infassen solcher Wohnungen in fchwerster oh Leib zur Behrhaftigkeit und Schönheit erziehen. Ohne Kampf gegen nungsnot sich befinden. Hierzu kommen aber noch etwa alte Tradition ist das nicht möglich. Dieser Kampf foll aber nicht 800 Familien mit ungefähr 3000 Köpfen, die sich in den Adlers. durch Kreise, die noch im Alten leben, gewaltsam behindert werden: hefer Baraden befinden, die feinerzeit von der Militärverwal- Diese Bewegung ist nicht mehr aufzuhalten, fie tung zur Unterbringung von Flüchtlingsfamilien aus abgetretenen wird bestimmt kommen! Mit einiger Vorsicht und gegenseitigem BerGebieten übernommen werden mußten. Der Notstand ist selbstverständniswillen wird hier fortschrittlichen Kreifen der Weg freigeständlich schon seit Beginn Gegenstand ernstlicher Sorgen und Ber - macht werden müssen.( Großer Beifall!) Nach der Debatte wurde suche des Wohnungsamtes gewesen, ihn mit Hilfe der zuständigen 20. Februar 1924 versammelte Eltern- und Lehrerschaft der 240, und folgender Antrag gegen fünf Stimmen angenommen: Die am Reichs- und Staatsstellen zu beseitigen. Die Not der Zeit und die 254. Gemeindeschule Waldenserstraße stellen noch einmal fest, daß allgemeine Lage der Finanzen und letzten Endes aber auch die Geld- die in der Deffentlichkeit verbreitete Nachricht von der Abhaltung entrertung, die Teuerung aller Baumaterialien haben selbstverständ- rhythmisch- gymnastischer Kurse oder„ Nadttänze" unwahr ist. lich dies erschwert. Hoffentlich wird die Stabüisierung der Mart sich Die Kurse sind von einer privaten Bereinigung, den Gruppen für auch auf diesem Gebiete günftig auswirken, und die neue Steuer freie Rörperfultur, eingerichtet worden. Wahr ist lediglich, daß notverordnung gibt je hierzu die Möglichkeit, endlich der Wohnungs- find, was feit fünf Monaten nicht mehr der Fall ist. Schulräume zeitweilin außerhalb des Unterrichts benutzt worden not besonders in dieser Zeit energisch zu Leibe gehen. Trozdem halten die versammelten Eltern und Lehrer die freie Art der Körperbildung, wie sie Lehrer Adolf Roch und seine Freunde treiben, für notwendig und richtig. Herr Dr. Altrod, als der Bertreter der Deutschen Hochschule für Leibesübungen, als heutiger Referent ent fandt, ist darin mit uns und Lehrer Adolf Koch der gleichen Ansicht. Wir fordern daher 1. Sofortige Freigabe von Schulräumen für
„ Wertbeständige" Geldfälscher.
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Mehrere verhaftet, andere noch an der Arbeit. Zwei Falschgeldwerkstätten wurden von der Reichsbantfalfchebungen mit unbefleideten Rindern von Magistrat und Provinzial gelbabteilung in Berlin entdeckt und ausgehoben.
fchulfollenium. 2. Geftattung eines Verfuches innerhalb des amtUebungen vorzunehmen. 3. Sofortige Aufhebung der amtlichen Belichen Blanes innerhalb der Schulpflicht rhythmisch- anmnaſtiſche urlaubung des Lehrers Adolf Koch und Rückkehr in feine Klaſſe an der 240. Schule. 4. Amtliche Richtigstellung der Lügennachrichten über Oberschulrat Paulsen und unsere Schulen."
wirt aus Neuendorf, der zurzeit in Schöneberg wohnt, wurde. als er Ueberfallen und in den Landwehrkanal geworfen. Ein Landauf dem Heimweg die Infel der Freiarchenbrücke im Tiergarten erreicht hatte, von zwei Männern überfallen. einem harten Gegenstande einen Schlag ins Gesicht, der eine Sie versezten ihm mit erhebliche Verlegung hervorrief, packten und warfen ihn, ohne ihm etwas zu rauben, in das Waffer. Schupobeamte, die auf seine Hilferufe Heibeieilten, retteten den Ueberfallenen. Die Uebeltäter waren unterdessen verschwunden und sind noch nicht ermittelt.
Silberdiebstähle auf einer Hütte.
Richard Förster und ein Arbeiter Paul alde eine fleine In der Reichenberger Straße hatten sich ein Händler Druderei eigens für Geldfälschungen eingerichtet. Beide wußten auf dem Gebiete Bescheid und sind wiederholt vorbestraft. In der Reichenberger Straße fertigten sie Reich sb a nfzwischen fcheine zu 1,05 Goldmart und brachten sie in Berlin in Verkehr. In der Straußberger Straße stellten ber Buchdruckereibefizer Unglaube in feinem größeren Betriebe, und ein Chauffeur Bittor Otto Reichsbankzwischenscheine zu 2,10 Goldmark her und ließen sie in der Provinz vertreiben. Einer diefer Berbreiter, ein gewiffer Kleinschmid, wurde in Stargard in Pommern erwiſcht und festgenommen. Andere werden noch gesucht. Die Hersteller wurden hinter Schloß und Riegel gefeßt. In hamburg wurde ein rheinischer Kaufmann Karl Bogt fest genommen, als er falsche 100- Dollarroten ausgab. Er behauptete, fie felbft gutgläubig erhalten zu haben, als er in Berlin eine 500Dollarnote von einem Devisenschieber habe wechseln laffen. Zur weiteren Klärung wurde Bogt nach Berlin gebracht. Aber auch hier war ihm nichts nachzuweisen, und er mußte wegen Mangels bezirk Wiesbaden ) hatten feit längerer Zeit große Mengen Auf der Blei- und Silberhütte A.-G. in Braubach ( Regierungsan Beweisen wieder freigelassen werden. Zum Dant dafür versprach er der Falschgeldabteilung der Reichsbant, der Kriminal- Silber und Gold gefehlt, ohne daß festzustellen war, wohin polizei bei der Ermittlung von wilden Devisenhändlern helfen zu Rilogramm, sodann einmal 1200 kilogramm, weiter fie gekommen waren. So verschwanden im Jahre 1920 21 900 wollen, weil sie ihn in eine so böse Lage gebracht hätten. Schon nach wenigen Tagen aber wurde der Entlassene der Ab. 31 Blöde zu je 1-2 Kilogramm und ein großer Silberblod teilung wieder vorgeführt, jedoch nicht als Helfer, fon. Don 24 Rilogramm, außerdem 10 Kilogramm Gold und bern weil er in einem Juweliergeschäft in der Friedrichstraße wieder Silber. Die Gold und Silberscheideanstalt Frankfurt a. M. machte mit einer falidhen 100 Dollarnote erwischt worden schließlich die Blei- und Silberhütte in Braubach darauf aufmerffant, war. Die Herkunft der falschen Noten ist unbekannt. Die Ber- daß in Holland große Mengen Silber angeboten ausgabung von gefälschten 10- Dollarnoten, die aus 0,42 Goldmart- wurden, die in Braubach verarbeitet worden waren. Nach einiger scheinen des Freistaates Preußen hergestellt wurden, hat in Berlin Beit konnte die Feststellung gemacht werden, daß den neuem croße fo gut wie aufgehört, wird aber neuerdings in der Provinz be- Silbermengen abhanden gekommen waren Die angestellten Untertrieben. Die Vertreiber, die in Berlin einmal angehalten wurden, fuchunger ergaben, daß mei Arbeiter, die 34 bzw. 24 Jahre find alle vergeid net, wenn sie wegen Mangels an Beweisen ents bei der Hütte bedienstet sind, nämlich der Hüttenarbeiter Peil und laffen werden müssen. Sie glauben nun, in der Provinz wieder der Hüttenarbeiter Hohl die Edelmetalle gestohlen hatten. den Harmlosen spielen zu fönnen, weil man sie dort noch nicht Sie gaben an, auf Beranlassung und Anstiften des fennt. Das ist eine Täuschung, da die Zentralstelle in Berlin jedes Krantenfaffenarates Dr. Adolf Roth in Baubach mal auch die Provinz benachrichtigt und diese wiederum in Bergehandelt zu haben. Dr. Roth ließ das gestoh ene Silber in Koblenz lin anfragt, sobald ein Berausgaber von Falschgeld angehalten wird.
Das Ende einer Bierreise.
Ein blutiges Ende fand heute früh eine Bierreise, die gestern abend und die Nacht hindurch der Kürschnermeister Wilhelm Pletsch aus der Siegmaringenstraße 36 mit einem Reisenden Hans Barth aus der Pfalzburger Straße 54 unternahm. Die beiden Männer trafen nach der ausgedehnten Kneiperei ein Mädchen und nahmen es mit in die Wohnung des Kürschnermeisters. Hier gerieten fie gleich nach der Heimkehr um 5 Uhr morgens ihrer Begleiterin wegen in einen Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Barth, der stärkere, warf Pletsch zu Boden, padte ihn an der Abbruch der russisch- japanischen Beziehungen. Rehle würgte ihn und fniete ihm auf der Brust. Auf die Hilferufe Tofio, 23. Februar.( TU.) Der Vertreter der sowjetrussischen des Bedrohten erwachte ein Laufbursche Herbert Brumme, der Rachrichtenagentur hat Befehl erhalten, Tofio unverzüglich zu ver in einem Nebenzimmer wohnt. Als er feinen Wohnungsgenossen affen. Ihrerseits sind die Berichterstatter der japanischen Blätter in der bedrängten Lage sah, nahm er deffen Armeerevolver, nus Mostau ausgewiesen und haben die Stadt gleichfalls sofort verhülfe ab, Ciner traf ihn in den Kopf, der andere in die Brust. für den Pletsch einen Waffenschein hat, und gab auf Barth zwei affen. Die Russen haben den japanischen Konful in Wladimostod Barth war fofort tot Die Leiche wurde beschlagnahmt. jebeten, mit feinem Bersonal nach Japan zurüdzukehren. Brumme, ein Junge von 16 Jahren, wurde vorläufig festgenommen.
und Holland verkaufen. Vor der Wiesbadener Straffammer gaben die Arbeiter die Diebstähle zu. Das Urteil lautete gegen Beil und Hohl auf je 9 Monate Gefängnis, gegen Dr. Roth auf 1 Jahr 3 Monate Gefängnis.
Die Eisnot in der Oftfee.
Durch die Donnerstag und Freitag in der mittleren Ostsee herr. schenden stürmischen West- und Nordwestwinde ist, wie die Marinestation in der Ostsee mitteilt, die Lage der im Eise eingeschlossenen Dampfer gefährdet worden, da sie teilweise mit dem aufgebrochenen Eis, ohne fich herausarbeiten zu fönnen, ins Treiben geraten find. Ernste Not signale auf drahtlosem Were find eingelaufen. Die Braunschweig ", die mit nur noch 20 Tonnen Kohle in Swinemünde mit dem Dampfer Pallas" im Kielwasser am Donnerstag eingelaufen ist, wird fofort nach beschleunigter Rohlenübernahme auslaufen, um den bedrängten Schiffen Hilfe zu bringen. Für die Hilfeleistung kommen nur starfe Eisbrecher oder fchweig fahrbereit ist. Linienschiffe in Frage, von denen aber zurzeit nur die„ Braun
117. Abt. Lichtenberg . Sonntag vorm. 10 Uhr bei Emil Krüger , Türrschmidt
ftraße 33 ,,, Borwärts"-Ugitation.