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angenommen. Für denselben stimmen die Konservativen, den Lehrer dem königstädtischen Realschulgymnasium, 1 der Brausebad- Anlagen in der Schule in der Lühowstraße, zu das Zentrum, die Polen  , die Antisemiten und etwa 15 National Dr. Evers, denselben, der in der Berliner   Stadtfynode eine so welcher Besichtigung der Magistrat die Versammlung auf Montag, liberale; gegen den Antrag stimmen die Sozialdemokraten, die schroffe Stellung gegen die kirchlich Liberalen einnimmt.( Unruhe, den 25. März, vormittags 11-1 Uhr, einladet. füddeutsche und freisinnige Voltspartei, die freisinnige Vereinigung 3wischenrufe.) Auf der Tagesordnung der geheimen Sigung stehen u. a. und die Mehrheit der Nationalliberalen. Vorsteher Langerhans giebt anheim, nachdem hier die Vorlage betr. die Entbindung des Eigenthümers Quandt von öffentlich ein Namen genannt sei, den Gegenstand in geheimer dem Amt als Armenkommissionsmitglied und die Vorlage betr. Sigung weiter zu verfolgen. eine an den Fürsten Bismard zu richtende Glück­wunsch- Adresse.

Schluß nach 5% Uhr. Nächste Sigung Freitag 1 Uhr. ( Etat der Post- und Telegraphenverwaltung.)

Parlamentarisches.

Stadtv. Friedemann erklärt sich dagegen, es sei das Recht der Versammlung nicht blos die einzelnen Positionen zu bewilligen, sondern bei ihnen auch Beschwerden vorzutragen, 101 soweit dieselben begründet erschienen seien. Eine Beschränkung in dieser Beziehung tomme einer Minderung der Rechte der Bersammlung gleich. Vorsteher Langerhans zieht hiernach seinen Vorschlag wieder zurück.

Die Wahlprüfungs- Kommission beschloß in ihren legten Sigungen zunächst die Wahl des Abgeordneten Hüpeden ( Kaffel) zu beanstanden und Erhebungen zu veranlassen. Monirt ist besonders ein zur Stichwahl erlassenes Zirkular des Land­raths von Melsungen  , in dem die Wahlvorsteher angewiesen werden, für die Ermittelung des Wahlergebnisses die Deffentlich feit auszuschließen.

Die vom Plenum zur Nachprüfung an die Kommission zurückverwiesene Wahl des Abg. Dr. Böttcher( Waldeck) fand ebenfalls ihre Erledigung.

Stadtv. Singer beantragt, über diese beiden Gegenstände in öffentlicher Sigung zu verhandeln.

Nach den Bestimmungen der Geschäftsordnung muß über diesen Antrag in geheimer Sigung verhandelt werden. Schluß der öffentlichen Sizung 3/47 Uhr. Wie wir noch erfahren, ist der Antrag Singer abs gelehnt worden. dis 11a]

Lokales:

Stadtschulrath Fürstenau macht auf das höchst Bedenk liche aufmerksam, das darin liege, wenn hier in öffentlicher Sigung Angriffe auf bestimmte städtische Beamte gemacht werden, Die Wahl des Abg. Meyer( Danzig  ) beantragt die Kommission ohne daß die Verwaltung von den speziellen Beschwerden Kenntniß Die Berliner Stadtverordneten- Versammlung hatin für giltig zu erklären. Gleichzeitig werden Erhebungen darüber be- habe.( Lebhafter Widerspruch.) schlossen, ob die Angaben des Protestes richtig sind, wonach in Stadtv. Hentig: Ein solcher direkter Angriff auf einen ihrer geheimen Sitzung die Betheiligung an einer Reihe von Orten zu unrecht die sozialdemokratischen Stimm- städtischen Beamten ist mir in der Versammlung noch nicht vor einer Glückwunsch adreffe an Bismard ab zettel von Gendarmen tonfiszirt sein sollen. Für den Fall der gekommen.( Widerspruch.) Es scheint mir hier der politische gelehnt. Der von sozialdemokratischer Seite gestellte Antrag, Bestätigung dieser Angaben werden Nügen für die betreffenden Haß hervorzutreten und nicht die Gerechtigkeit!( Großer Lärm.) die Sache in öffentlicher Sizung zu verhandeln, erweckte in der Beamten beantragt. Stadtv. Singer: Nach der letzten so dankenswerthen Er- Mannesbruft des zartfühlenden( Bier-) Meyer schwere Sorgen; flärung des Vorstehers hätte ich keine Veranlassung mehr gehabt, er gab zu bedenken, welche den Jubilar verlegenden Bemerkungen das Wort zu nehmen. Nachdem aber vom Stadtschulrath in öffentlicher Sigung gethan werden könnten, und das schlug Fürstenau der Versuch gemacht worden ist, sowohl in die Ge durch, der Antrag wurde abgelehnt. schäftsordnung der Versammlung einzugreifen als auch der legteren einen Rath zu geben, wie die Angelegenheit zu führen wäre, muß ich gegen diesen Versuch energisch protestiren( Lebhafter Beifall). Alles, was hier gesprochen wird, wird unter der Verantwortung des Redners gesprochen; wir haben hier nicht das Recht der Immunität, wie die Mitglieder der Parlamente, und wollen es auch nicht. Aber wir sind uns ebenso sehr der Pflicht gegen unsere Wähler bewußt, die Mißstände, die sich irgendwo in der Verwaltung zeigen, rückhaltlos und öffentlich zur Sprache zu bringen, und wenn dazu Namen genannt werden müssen, so nennen wir die Namen!( Allseitige Zustimmung.) Stadtschulrath Fürstenau: Ich kann nur wiederholen, daß ich es nicht für richtig halte, wenn derartig verfahren wird. ( Ein Zwischenruf:" Sie sind ja gar nicht ge...." wird durch stürmische Heiterfeit unterbrochen.)

Der Abg. Dr. Böttcher ist nach dem erfien Bericht mit einer Mehrheit von nur 2 Stimmen gewählt. Wie die nochmalige Nachprüfung der Aften ergab, ist ein Stimmzettel zu unrecht für giltig erklärt, so daß für Dr. Böttcher nur mehr eine Stimme Mehrheit verbleibt.

Weiter ergiebt sich aus den Akten, daß in einer Reihe von Wahlbezirken noch Nachtragungen von Wählern in den Listen stattgefunden haben, obwohl der gesetzliche Termin für solche Nachtragungen bereits verstrichen war. Von diesen ungesetzlich in die Liste aufgenommenen Wählern haben sich 7 an der Abstimmung betheiligt. Die Kommission, beschloß diese 7 für ungiltig zu erflären und fie gleichzeitig dem gewählten Abgeordneten abzuziehen, so daß dieser die Mehrheit der abgegebenen Stimmen nicht mehr besitzt.

Mit 11 gegen 2 Stimmen beschloß hierauf die Kommission, dem Retchstag zu empfehlen, die Wahl des Abg. Böttcher für un giltig zu erklären.

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Stadtv. Hentig: Auf eine fachliche Widerlegung dieser mir ganz unvorbereitet kommenden Angriffe fann ich mich nicht ein laffen, ich erhebe aber Protest gegen einen derartigen Angriff auf Herren, welche ihre Schuldigkeit in vollem Maße thun.( Ge­lächter.) Stadtschulrath Fürstenau: Jch habe auf das Angeführte meinen Worten nur noch hinzuzusehen, daß man über solche Borkommnisse bei der Aufsichtsbehörde Beschwerde führen möge oder den Magistrat dazu autorifire. Im übrigen wiederhole ich den Ausdruck meines Bedauerns, daß hier in dieser Weise vor gegangen worden ist. Unsere Berliner   Schulen haben im ganzen ciche einen guten Namen und stehen hoch; ihr Ruf tann auf diese Weise nicht gewinnen.

In der Diskussion wies Singer namens unserer Partei­genossen die Zumuthung weit von sich, den Mann der Brot vertheuerung und des fleinen Belagerungszustandes zu beweih­räuchern. Eine solche That käme einer Selbstprostituirung Er wisse nicht, wer der Verfasser der vorliegenden gleich. Adresse sei, aber müsse es aufs tiefste bedauern, daß überhaupt ein Mitglied des Magistrats ein derartiges Machwerk ver faßt habe. Dem von unserer Seite gestellten Ersuchen, das Monftrum verlesen, wurde feine Folge gegeben, da man den schlechten Eindruck fürchtete; Herr Belle beeilte sich, entschuldi­gend zu erklären, daß der Entwurf ja nur ein vorläufiger wäre. Ober- Bürgermeisters, daß im Falle der Ablehnung seitens der Nach langer Debatte wurde troß der Warnung des Herrn Versammlung es durchaus nicht sicher sei, ob der Magiftrat seinerseits auf der Absendung beharre, die Adresse abgelehnt. Immerhin fanden sich 42 auchliberale Mannesseelen, welche mit­thun wollten.

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Ob der Magistrat nunmehr feine schreckliche Drohung wahr machen und die ganze Adresse ins Wasser fallen lassen wird?

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Worsteher Langerhans giebt dem Stadtv. Niemer das Durch diesen Beschluß verliert die Umsturzkommission auch Wort. noch ihren ersten Vorsitzenden, nachdem der zweite Vorsitzende, Stadtv. Riemer: Der Herr Dr. Evers hat ein lateinisches Freiherr v. Stumm, durch Krankheit bereits früher genöthigt Exercitium, welches mein Sohn in der Tertia bei ihm zu machen war, Urlaub zu nehmen und sein Amt als zweiter Vorsitzender hatte, nicht forrigirt, obwohl er das Heft zwei Monate zu Hause niederzulegen. hatte. Ich habe meine Söhne in einer solchen Anstalt nicht Der Ausschuß der Stadtverordneten- Bersammlung zur Vor­Ebenfalls ausgesetzt wurde die Entscheidung über die Wahl laffen mögen, ich habe sie umgeschult. Im Geschichts berathung der Frage über die Frequenz in den hiesigen Gemeinde­des Abg. Pauli( 5. Potsdam  ) bis zum Eingang der beschlossenen unterricht hat Herr Evers ferner gesagt es ist jetzt über schulen und die sich aus derselben für den Bau neuer Schulen er­Erhebungen. Ein inteteffanter Fall beschäftigte weiter noch die ein Jahr her, ich konnte nicht eher darüber sprechen, gebenden Resultate hat unter Vorsitz des Stadtverordneten Dr. Kommission. Gegen die Wahl des Abg. Wamhoff( Osnabrück  ) weil meine Göhne noch da waren die Juden dürften Schwalbe am Dienstag beschlossen, der Versammlung zu em wird nämlich von den Welfen der Vorwurf erhoben, daß bei der nicht dasselbe Recht genießen, wie die Christen, denn sie seien pfehlen, den Magistrat zu ersuchen, er möge in Erwägung neh­Wahl in der Gemeinde Dießen  , wo von ca. 500 Wählern nur doch ein anderes Volt und bei uns blos geduldet.( Hört, hört! 11 nicht gewählt haben sollen, wobei mit Ausnahme von und große Bewegung.) Das ist keine Bildungsanstalt mehr. men, ob eine oder mehrere Gemeindeschulen im Innern der Stadt zwei, alle Stimmen auf Wamhoff lauten, arge Wahl- Das ist eine Zuchtschule für Antisemiten! Der Direktor nach und nach eingezogen werden können, und der Versammlung mogeleien paffirt sein sollen. Es wird behauptet, daß der Anstalt, ein sehr liebenswürdiger Herr, ertheilt in den eine diesbezügliche Vorlage zu machen. 45 Wähler überhaupt nicht abgestimmt haben, außerdem erbieten Ober- Klassen Religionsunterricht; da sprach er davon, Der Verein zur Besserung der Strafgefangenen" fich 21 Wähler zu beschwören, daß sie für den Welfen v. Scheele daß eine Strömung vorhanden sei in der evangelischen Kirche, bat feit Anfang des Jahres 1895 von 672 stellensuchenden Straf­ihre Stimmen abgegeben haben, während die amtliche Feststellung die das Symbolum leugne; diese Strömung müsse aus der entlassenen 1 414 untergebracht, davon allein 341 als Land­nur zwei auf diesen Kandidaten lautende Zettel aufweist. Kirche ausgeschieden werden. Das ist das Christenthum, welches arbeiter. Die Nachfrage nach Landarbeitern steigt, wie Da eine amtliche Untersuchung über diese Vorgänge ist, be diese Herren vertreten! Ich danke für dieses Christenthum! wieder einmal gemeldet wird, fortgesetzt bei dem Verein. Be­schloß die Kommission die Prüfung der Wahl des Abg. Wamhoff Das ist nicht der Geist der christlichen Liebe, sondern der Geist sonders finden die Strafentlassenen immer mehr Anklang bei den bis zum Austrag der gerichtlichen Untersuchung auszusetzen. des Haffes!( Lebhafte Zustimmung und Aufregung.) nothleidenden Großgrundbesitzern Hinterpommerns, von denen wir schon vor einiger Zeit mittheilen konnten, daß auch sie all­mälig den Werth der Thätigkeit des Vereins einzusehen und zu würdigen beginnen, nachdem ihnen ihre grundbesitzenden Leidensgenossen in Mecklenburg   und Westpreußen   voran­gegangen sind. Jetzt werden sogar schon weibliche Per­fonen für das Land vom Verein verlangt. So vollzieht ich ein Kreislauf der Arbeitskräfte, der manchen Leuten sehr er wünscht sein mag. Erst werden die Landarbeiter durch schlechte Bezahlung und nichtswürdige Behandlung in die Großstadt ge= trieben, wo sie das schon längst mehr als übergroße Angebot von Arbeitskräften noch mehr steigern; und wenn sie dann, im Konkurrenstampfe unterlegen, gestrauchelt sind, dann schafft sie der Verein wieder zurück aus's Land. Sie sind jetzt billiger und Vorsteher Langerhans: Wenn hier etwas vorkommt, williger, also ganz so, wie sie ein nothleidender Großgrund­sind sie, weil sie nicht nur was nicht vollständig hierhergehört, so ist es meine Sache, besitzer braucht. Williger Den Makel, den ihnen ihre darüber zu befinden.( Allseitiger, lebhafter Beifall.) Der durch Bestrafung in Meinung trete ich bestimmt entgegen, wenn Sie( zum Stadt den Augen der meisten Arbeitgeber aufgeheftet hat, bei­schulrath) sagen, wir sollen uns unmittelbar an das Provinzial nahe die Aussicht auf ein Fortkommen verloren haben, Schulkollegium wenden. Wenn wir hier ganz bestimmte Klagen sondern auch durch die Noth, durch das Gefängniß und durch haben, können wir sie auch aussprechen.( Nochmalige lebhafte den Verein überhaupt mürbe" gemacht worden sind. Billiger Bustimmung der ganzen Versammlung.), sind sie, weil sie auf dem Arbeitsmarkt eine Ausschußwaare dar stellen, die ein vorsichtiger Käufer mit mißtrauischem Blick be­trachtet, weil sie anrüchig erscheint und unansehnlich geworden ist. Aber ein fluger Landwirth weiß, daß die Arbeitskraft diefer Unglücklichen noch nicht so weit durch Noth und Gefängniß ge­schwächt ist, daß sie nicht noch, in anbetracht des niedrigen Preises, eine ganz annehmbare Waare sein sollte. Die Strafentlassenen ver­drängen nun allerdings andere Landarbeiter; aber dann wandern eben neue Schaaren, durch die Profitwith des Großgrund­besitzes um Arbeit und Brot gebracht, vom Lande in die Groß­stabt, um später gleichfalls als Ausschußwaare, die keinen Ab­nehmer fand und schließlich Schaden gelitten hat, zu Ramsch preifen zurüderpedirt zu werden. Es handelt sich bei diesem Kreislauf um eine Wechselwirkung, die, wenn sie lange andauert, die Lage der Landarbeiter noch mehr herabdrücken muß, so daß der Verein schließlich nur den Landwirthen nüßt, den Arbeitern aber schweren Schaden zufügt. Hineingedrängt in diesen Zug, oder richtiger: Schub, nach dem Lande werden auch solche Damit schließt dieser Zwischenfall, und das Kapitel wird Strafentlassenen, die gar nicht von hause aus Landarbeiter bewilligt, ebenso die Kapitel böhere Mädchenschuleu"," Turn- find, sondern ein Handwerk gelernt haben oder früher hallen, Spielplätze und verschiedene sonstige Veranstaltungen für Kutscher, Hausdiener, Kaufleute u. s. w. waren. Der Verein das höhere Schulwesen." bringt sie mit Absicht auf das Land, um, wie er sagt, sie dem Neber die Spezialetats für das niedere Schulwesen, gefährlichen Pflaster der Großstadt zu entrücken. Er macht da fowie über die Kapitel Besoldungen" und Geschäftsbedürfnisse durch sein Arbeitsnachweise Bureau vollends zu einer Land-, und Prozeßkosten" referirt Stadtv. Singer. Erd- und Ziegeleiarbeiter- Presse, unbekümmert darum, was die

In der Budgetfommission des Reichstags wurde heute die Berathung des Kolonialetats fortgesetzt. Bei dem Etat für das oftafrikanische Schuhgebiet bemängelte Abg. Nichter besonders den seitens der Kolonialabtheilung des Auswärtigen Amts und der Deutsch- Ostafrikanischen Gesellschaft mit der Deutschen Bant abgeschlossenen Vertrag über Eisenbahn bauten. Die Bant sei mit 100 000 M. herangezogen worden, und das sei wohl zu umgehen gewesen. Besonders greift Ab­geordneter Richter§6 des abgeschlossenen Vertrages an, der lautet: Bezüglich der Konzessionsverhandlungen wird der Deutschen Bant ein Vorzugsrecht dahin eingeräumt, daß ihr in erster Linie die Aufbringung der für den Bahnbau erforderlichen Mittel und die Bildung des hierzu voraussichtlich nothwendigen Syndikats überlassen werden. Sollte die Deutsche   Bauk binnen einer vom Reichskanzler zu bestimmenden, mindestens aber drei Monate be­tragenden Frist mit der Bildung des Syndikats nicht zu stande fommen, so erlischt dieses Vorzugsrecht, und steht es von da ab Den beiden anderen vertragschließenden Theilen frei, sich an andere Bankhäuser zu wenden." Vom Referenten, Prinzen Arenberg, und Geh. Rath Kayser wird hervorgehoben, daß seitens des Reiches teine Zinsgarantie gewährt sei und daß die Erfahrungen anderer Kolonialstaaten für solche Verträge sprächen. England habe namentlich in dieser Weise verfahren und es nicht zu beklagen gehabt. Schließlich wurde der Etat für Ostafrika   mit wenigen unwesentlichen Abstrichen genehmigt.

Stadtschulrath Fürstenau bestreitet letteres nicht, nimmt aber auch für den Magistrat dasselbe Recht der freien Meinungs äußerung in Anspruch.

Stadtv. Friedemann hofft, der Magistrat werde Veran Tassung nehmen, den Behauptungen nachzugehen und, wenn es sich herausstelle, daß die Schule in dieser unqualifizirbaren Weise gemißbraucht sei, um den Antisemitismus in die Herzen der Kinder einzupflanzen, energische Schritte dagegen zu thun.

In der Justizkommission des Reichstage wurde heute die Berathung der Novelle zur Strafprozeß- Ordnung fortgesetzt. Zur Verhandlung stand der neu vorgeschlagene§ 56a, Stadty. Riemer bemerkt, daß es mit dem Anrufen der welcher lautet: Die Beeidigung eines Zeugen darf unterbleiben, Aufsichtsbehörde eine eigene Bewandtniß habe. Auf seine Be­wenn die Aussage desselben sich nach richterlicher Ueberzeugung schwerde über den Stadtv. Hentig beim Provinzial- Schulkollegium als offenbar unglaubwürdig oder unerheblich darstellt und aus Aulaß eines Renkontres mit demselben in der Schul Lesterenfalls die Beeidigung nicht beantragt ist." Der Para deputation sei er zunächst 6 Monate ohne Antwort gelaffen und graph gelangte schließlich mit den nachfolgenden, vom Abg. dann abgewiesen worden. Brockmann( 3.) beantragten Abänderungen zur Annahme. Bor Stadtv. Gerstenberg giebt noch den guten Math, daß den Worten richterlicher Ueberzeugung" wurde das Wort ein- es doch das richtigste wäre, zunächst mit dem Direktor zu sprechen. stimmiger" eingeschaltet. Das Wort letterenfalls" wurde ge-( Heiterfeit.) strichen. Schließlich erhielt der Paragraph, ebenfalls auf An­trag Brockmann's, nachfolgenden Zusay:" Auf das Verfahren vor den Schwurgerichten findet diese Bestimmung keine An­wendung."

Kommunales.

Die Etats der Gemeindeschulen, der Taubsiummenschule und ihrem früheren Beruf mun gänzlich entfremdeten Strafentlassenen Stadtverordneten Versammlung. der Blindenanstalt werden mit geringfügigen Aenderungen ge- dann anfangen sollen, wenn später auch sie einmal durch einen Oeffentliche Sigung vom Donnerstag, den nehmigt. Bei Hand­noch billigeren Nachschub verdrängt werden. 14. März 1895, na ch m. 5 Uhr. Beim Kapitel der Besoldungen der Magistratsmitglieder werfern werden nur wenige Pfleglinge untergebracht, zum nur 27, und In der Fortsetzung der Etatsberathung gelangen heute die wird auf einstimmigen Antrag des Ausschusses das Gehalt des Beispiel seit Beginn des Jahres 1895 es sich hier vielfach noch um Lehrlinge. Spezialetats für das städtische Schulwesen zur Verhandlung. Bürgermeisters Kirschner von 15 000 auf 18 000 m. erhöht. zwar handelt Ueber die das Schulwesen betreffenden Kapitel referirt Stadtv. Im Personalbesoldungs- Etat, der gegenwärtig vollständig Daß die Handwerker den Strafentlassenen noch mißtrauischer Gerstenberg. nach dem System der Dienstaltersstufen aufgestellt ist, hat der gegenüberstehen als die Landwirthe, dürfte der Verein kaum Es ist im Ausschuß zur Sprache gekommen, daß zahlreiche Magistrat eine Beschleunigung des Aufrückens der früheren ernstlich beklagen. Im letzten Jahresbericht( über 1893) bezeichnet Angestellte der höheren und auch der Gemeindeschulen, Direktoren, Sekretäre I. Klasse und der geprüften Sekretäre vorgeschlagen, er es geradezu als eine erfreuliche Erscheinung", daß es ihm ge­Reftoren, Oberlehrer, Lehrer und Schuldiener aus städtischen Fonds welche indeß von der Versammlung auf Vorschlag des Ausschusses lungen ist, einen nicht unbeträchtlichen Theil der aus Berlin  auch noch Nebeneinnahmen beziehen und daß diese sich im ganzen abgelehnt wird. Ueber die Petition der Magistrats- Bureau- stammenden Jugendlichen für die landwirthschaftliche Thätigkeit Es liegt ihm also gar nicht so viel an der auf 400 000. belaufen. Manche Rettoren bezögen bis zu assistenten um Aufbesserung ihrer Gehälter wird zur Tages zu gewinnen. 2000 M., einer sogar 3526 M. Der Ausschuß hält dafür, daß ordnung übergegangen, dagegen hat der Ausschuß die seit Gönnerschaft des Handwerks, er hält es vielmehr, wie gesagt, ein solcher Zustand ungesund ist und empfiehlt eine Resolution, dreizehn Jahren nicht gestiegene Besoldung von 4200 M. des für seine Hauptaufgabe, dem Arbeitermangel" auf dem Lande wonach der Magistrat ersucht wird, Erwägungen darüber an Erziehungsinspektors Piper bei der Idiotenanstalt in Dalldorf   abzuhelfen. zustellen, in wie weit die Frage der Nebeneinnahmen aus städti- als unzulänglich angesehen und schlägt vor, den Magistrat um schen Fonds auf dem Gebiete des Schulwesens anderweit zu eine Vorlage behuis Aufbesserung dieser Besoldung zu ersuchen. Es wird demgemäß beschlossen, auch der Magistrat ferner Die Versammlung nimmt die Resolution an und genehmigt ersucht, Erwägungen darüber anzustellen, inwieweit die die Ausgaben für Gymnasien, Realgymnasien und Oberrealschulen Schreibgebühren herabgemindert werden fönnen. Im übrigen werden die Etatsansäge durchweg nach den Ausschuß­vorschlägen genehmigt. leber ein Geschäft zur Beihilfe bei Duellmorden und Der Anfauf des Grundstücks Friedrichstr. 104a zur Ver- dito Wordversuchen weiß eine Lokalforrespondenz die folgenden breiterung des Weidendammes und der Zufahrt zur neuen lieblichen Geschichten auszuplaudern: Zur Lieferung von Duell­waffen besteht hier in der Karlstraße ein Geschäft, dessen äußere Weidendammer Brücke wird beschlossen. Die Vorlage betr. die Anlage von Brausebädern in drei Ansicht allerdings feinen Schluß auf die vielseitige innere Ein­Gemeindeschulen wird verschoben bis nach erfolgter Besichtigungch tung zuläßt. Das Schaufenster ist in buntem Durcheinander

regeln ist.

ohne weitere Debatte.

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Beim Kapitel lealschulen( höhere Bürgerschulen)" entsteht ganz plötzlich eine aufgeregte Debatte, anknüpfend an eine Aeußerung des Stadto. Riemer.

Stadtv. Riemer( einige Schulhefte in der Hand): Ich habe zu diesem Kapitel über einen Lehrer, der entschieden seine Pflicht nicht gethan hat, Beschwerde zu führen. Es handelt sich um

Der Großen Berliner   Pferdeeisenbahn- Gesellschaft ist nunmehr seitens des Magistrats unter Zustimmung der Orts­Straßenbahnpolizei die Genehmigung zur Anlage einer Pferde­bahn von der Thurmstraße nach Plößensee nach Maßgabe des revidirten Entwurfs ertheilt worden.