Gewerkschaftsbewegung zahlen. Daraus können die behördlichen Organe aber auch ersehen,
Ernste Situation im Baugewerbe.
Die baugewerblichen Unternehmer haben bereits im Januar auf Grund der Arbeitszeitperordnung die Bestimmungen des Reichs tarifpertrages für das Baugewerbe über die Arbeitszeit zum 12. Fe. bruar gekündigt, obwohl der Reichstarifvertrag am 31. März abläuft. Sie fordern ben Zehnstundentag, und als die Arbeiter verbände diefe Forderung grundsäßlich ablehnten, haben sie den Reichsarbeitsminister angerufen. Der Minister hat als Schlichter den Unterstaatssekretär Möllendorf bestellt. Am 21. Februar fanden im Reichsarbeitsministerium Berhandlungen statt. Ein Einigungs. nerfuch des Schlichters scheiterte. Die Unternehmer beharrten bei ihrer Forderung, die Arbeitervertretung auf ihrem ablehnenden bei ihrer Forderung, die Arbeitervertretung auf ihrem ablehnenden Standpunkt. Die fofort im Anschluß an die Verhandlung gebildete Schlichtungsfammer hat einen Schiedsspruch nicht gefällt. Der Vor schlag des Schlichters, der die Arbeitgeber ermächtigen wollte, nach ihrem Ermessen und nach dem wirt'ichen Bedürfnis des Betriebes die bisherige tägliche Arbeitszeit bis zu 9 Stunden( wöchentlich 54 Stunden) zu verlängern, hat feine Mehrheit gefunden. Der Streit über die Arbeitszeit im Baugewerbe ist somit unentschieden. Berhandlungen, die am 22. Februar zwischen den Vertragsparteien über Erneuerung des Reichstarifes fbattfanden, find gleichfalls ge sheltert
Die Unternehmer fordern in der Hauptfache: 1. 3 eh n stündige tägliche Arbeitszeit, 2. Ausgleich des Arbeitsausfalles in den Bintermonaten durch eine entsprechende Berlängerung der Arbeitszeit in den Sommermonaten, 3. Fortfatt der Ferien, 4. Lehrlinge fallen nicht unter den Tarif. mertrag uim.
wäre es ihnen unmöglich, die feitherigen Löhne noch weiter zu zu der am Montag, nachmittags 5 Uhr, bet Henning, Megandrinenstraße, stattfindenden Konferenz zu erscheinen. Die Fraktionsdaß erstens für die Berliner Bevölkerung feine Gefahr besteht, vorstände usw. sind ebenfalls eingeladen. Aeußerst wichtige Mit mit Mehl nicht beliefert zu werden, und daß zweitens eine Unterteilungen sind entgegenzunehmen. Parteibuch und Karte legitimiert. ftübung ihrerseits bem Unternehmertum nur dazu verhilft, die Ar. Der Fraktionsvorstand. beiterschaft niederzufnüppeln, ohne daß die Allgemeinheit daraus gewinnt. Wollen die Behörden, daß der Frieden wieder hergestellt wird, dann muß es ihre Aufgabe sein, die Bar. teien zufammenzubringen, und darauf hinzuwirken. daß ber gewiß sehr bescheidene Lohn von 27 M. für Gelernte, 25 M. für Ungelernte und 16,50 M. für Frauen weitergezahlt wird.
Gespannte Lage im englischen Bergban.
In einer Sigung der Handelskammer von Mansfield hielt der Abgeordnete des Bezirks Barley( Arbeiterpartei) einen Bortrag über
die Lage im Kohlenbergbau und über die Möglichkeit eines Streifs. Er erflärte, England werde innerhalb 8 Wochen möglicherweise die schwersten Störungen im Kohlenbergbau erleben. Ein Kreisausschuß als Schrittmacher der Reaktion. Die Exekutive des Berbandes der Grubenarbeiter Englands hat in Bom Zentralverband der Angestellten wird uns geschrieben: London eine Sigung abgehalien, in der die Grundlagen der Politit, Die Angestellten des Kreisausschusses des Kreises Teltom die als Ergebnis der Urabstimmung befolgt werden soll, besprochen hatten mit dem Kreisausschuß im Jahre 1920 einen Tarifvertrag wurden. Eine Mitteilung der Grubenbefizer wurde verlesen, in der abgeschlossen, der vom Kreisausschuß zum 1. Februar d. Is. gerufung einer gemeinsamen Sizung der Grubenarbeiter und Grubenes heißt, daß die Grubenbefizer die Verzögerung, die die Einbe fündigt wurde. Der 352., als die federführende Angestelltenorganisation ersuchte den Kreisausschuß in Berhandlungen zweds günstigsten Zeitpunkt für eine solche Sigung vor. Die Erefutive der befizer erlitten hat, bedauern. Sie schlagen den 6. März als Abschluß eines neuen Tarifes einzutreten. Nach wiederholten ver- günstigsten Zeitpunkt für eine solche Sigung vor. Die Exekutive der geblichen Bemühungen nahm der Kreisausschuß endlich zu dem Grubenarbeiter hat diesen Vorschlag angenommen und hat ferner Antrag Stellung und erklärte in einem Schreiben vom 26. Januar, beschlossen, eine Landeskonferenz der Delegierten der Grubenarbeiter daß der Personenkreis der beschäftigten Angestellten seit 1920 wesent- für den 12. März einzuberufen. jetzt auf die einzelnen Betriebe so, daß im allgemeinen nicht über lich zurückgegangen sei. Das Personal verteile fich darüber hinaus 10 Angestellte in Frage tamen. Weiter fönne der Kreisausschus nicht übersehen, welche Arbeitsdauer, Urlaubszeiten, Ründigungsfristen usw. für die Zukunft durch irgendwelche gesetzliche Bestim mungen festgelegt würden. Alle diese Gründe laffen es dem Kreisausschuß als gegeben erscheinen, den Abschluß eines neuen Tarifvertrages für die Angestellten abzulehnen. auch im Streisausschus, Teltow eingefeht hat, noch wenigstens 100 Wir möchten hierzu feststellen, daß selbst nach dem Abbau, der Angestellte in Frage kommen. Es scheint uns fo, als wollten die tommunalen Berbände tatsächlich dem privaten Unternehmertum gegenüber Schrittmacher sein in der Beseitigung der Rechte der Arbeitnehmerschaft. Der 3dA. wird Wege finden, den Kreisausschuß in den Musterfälen, Raiser- Wilhelm- Str. S. Bericht über den Abschluß des
Die Arbeitervertreter haben diese Forderung grundsäglich abgelehnt. Sie find bereit zu neuen Berhandlungen, wenn im neuer Vertrage die Achtund vierzigstundenwoche ge- Teltow zu zwingen, in Tarifverhandlungen einzutreten. fichert wird, die Ferien aufrecht erhalten bleiben, und menn der Vertrag auch die Lehrlinge einschließt.
In der am Schluß der Verhandlung abgegebenen Erflärung stellten die Arbeitgeber feft, daß bei dem grundsätzlichen ablehnenden Berhalten der Arbeitervertreter zu ihren Hauptforderungen zurzeit teine Möglichkeit der Annäherung und Wetterverhandlung. bestehe. Nach diesem Berlauf der Verhandlungen ist damit zu rechnen, daß bis 31. März ein neuer Reichstarifvertrag für das Baugewerbe nicht zustande tommt und das Baugewerbe zum 1. April in eine vertraglose Zeit eintritt. Die daraus entstehenden Folgen faffen sich heute noch nicht übersehen. Schon jetzt aber muß auf den Ernst der Situation hingewiesen werben, der das Baugewerbe in nächster Zeit entgegengeht.
Zum Streik der Mühlenarbeiter.
Bom Berband der Lebensmittel- und Getränfearbeiter wird ums geschrieben: Begen der Berhaftung der Betriebsratsmitglieder wird sich die Militärbehörde auf die Berordnung vom 25. Oftober 1923 berufen, in der gesagt wird, daß das Streifen in lebenswichtigen Betrieben verboten ist. Bis zum Erlaß dieser Verordnung haben sich weder die Mühlenbesizer und die Arbeitnehmer noch die Behörden je darum gefümmert, ob Mühlen als lebenswichtige Betriebe anzusehen sind. Besonders die Berliner Mühlenbefizer haben bei jeder Gelegenheit thren Unternehmerstandpunkt in der trasfesten Form vertreten. Das geht sogar soweit, daß sie selbst zum Mittel der allgemeinen Aussperrung der Berliner Mühlenarbeiter greifen. Wenn Lohnverhandlungen stattfinden, erflären sie immer, daß die Beliefe: rung der Berliner Bevölkerung mit Mehl, wenn wirklich ein Streif cintrete, nicht in Frage gestellt wäre, da ja genügend Mehl von auswärts auf den Berliner Marti geworfen werde. Sie erklären fonkurrenzunfähig zu fein und die Löhne der Mühlenarbei fer abbauen zu müssen, da immer im erheblichen Maße Mehl aus
mird.
Die Berliner Mühlenbefizer sind noch gewohnt, von Mahlaufträgen, die durch die Reichsgetreideftelle vergeben wurden, 50 Broz. und mehr zu erhalten, mogegen die Belieferung der Provinzmühlen feir minimal mar. Alle Konkurrenz mar dadurch ausgeschaltet. Bon den Berliner Mühlenbesigern wird auch nicht abgeftritten, daß sie diefe Bofition ausgenugt haben, indem ihnen dadurch ein Ausbau in technischer Beziehung möglich war. Mit Neid haben die Besizer der Provinzmühlen bei jeder Gelegenheit, wo Bertreter mit der Arbeitnehmerorganisation in Verhandlungen über Festlegung der Löhne zusammenfamen, diese Tatsache erwähnt.
Durch die freie Bewirtschaftung ist die Sachlage nun eine andere geworden. Die auswärtigen Mühlen versuchen die verforene Bofition,
Lohn und Arbeitszeit der Werkzeugmacher.
Eisenbahner. Montag abend 7 Uhr im Schultheiß , Schillingsbrilde 1, Bersammlung aller im DEB. organisierten BGPD.- Eisenbahner. Tagesordnung: Die Reichstagswahlen und die Eisenbahner. Referent Breunig, M. d. R. In Anbetracht der sehr wichtigen Zusammenkunft müssen alle erscheinen. Partei- und Verbandsbuch gelten als Ausweis. Der Werbeausfuß. BSPD.- Kollegen, Osram- Fabrit D. Montag nachmittag 4 Uhr im Lobal Lojad, Beymestraße, Fraktionsfigung. Tagesordnung: Stellungnahme zur Betriebsratswahl. Randidatenaufstellung.
Deutscher Bekleidungsarbeiter- Berband. Damenkonfektion: Mitgliederversammlung morgen( Montag) abend 6½ Uhr neuen Tarifvertrages.
Herrenmaßbranche: Mitgliederversammlung am Dienstag abend 6% Uhe in der Schulaula Rochstr. 13. Bericht über die Lohnverhandlungen. Damenmaßbranche: Funktionärverfammlung am Donnerstag, den 28. Fee bruar, abends 6 Uhr. Sebastianstr. 37-38. Bericht über die Lohnverhand lungen. Jedes Geschäft muß vertreten fein; Geschäfte, welche feine Funk tionäre haben, haben ein Mitglied zu delegieren. Mitgliedsausmeis legitimiert.
Zb., Chemische Juduftrie. AfA- Funktionärversammlung Dienstag abend Dienstag Af- Bund, Kunst- und Bauschloßezeten, Gelbschrankinbuftrie. nachmittag 26 Uhr Mitgliederversammlung in der Schulaula Beinmeister ftraße 15. Eagesordnung: Stellungnahme zu dem Arbeitgeberangebot zweds Regelung der Februargehälter. Gäfte fönnen eingeführt werden.
·
Deutscher Baugewerksbund, Fachgruppe ber Töpfez. Generalversammlung der Fachgruppe Mittwoch nachmittag 5 Uhr in den Residenzfestfälen, Inh $. Petsch, Landsberger Str. 31. Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Neuwahl der Fachgruppenleitung. 3. Berschiedenes. Ohne Mitgliedsbuch kein Zutritt.
Die fehr gut befuchte Branchenversammlung der Werkzeugmacher, Schleifer und Härter nahm am Donnerstag den Situations. stellte fest, daß Lohnhöhe und Arbeitszeit in den Betrieben stark s uhr in der Belle- Alliance- Str. 7-10 III. bericht des Branchenleiters Genoffen Knopf entgegen. Der Redner Differieren. Während noch vor dem Kriege der Stundenlohn zwischen 80 bis 110 Pfennigen fchwanfte; beträgt er jetzt durchschnittlich 60 bis 65 Bf. In vielen Betrieben werden schon 9 Stunden gearbeitet, in anderen wird am Achtstundentag festgehalten. Schwere Zeiten liegen hinter uns, doch die wirtschaftlichen Verhältnisse der Gegenmart sind noch so verwirrt, daß die Zukunft noch ungewiß ist. Ein Mitgliederrüdgang in der Branchenorganisation ist nicht zu ver zeichnen und auf dem Arbeitsnachweis find die Werkzeugmacher nur fehr schwach vertreten. In ganz Groß- Berlin sind etwa 280 Rollegen arbeitslos. Die Diskussion war sehr fachlich und brachte äußerst reichhaltiges Material hervor. Die Aussprache zeigte, daß die Attordarbeiter schlecht abgeschnitten haben. Die Preisfeftfegung innerhalb einzelner großer Betriebe erfolgt nach einem Einheitssystem: 100 Einheiten gleich Affordbasis( 50 Minuten) gleich 46 Bf. 1 Arbeitsstunde gleich 60 Minuten. Innerhalb der 10 Mis nuten Differenz wird ein Ueberverdienst bis zu 30-35 Proz. er reicht. Auf Grund der Umrechnung nach dem Einheitssystem ergibt sich ein Stundenverdienft nach harter Arbeit von 60-63 Pf. pro Stunde. Der Enderfolg ist daß aus daß aus den Werkzeugmachern Schufter " werden. Bei gefättigtem Magen und in gediegener Schale" sei es nicht allzu schwer, die rationellsten Arbeitsmethoden auszufnobeln; etwas anderes aber sei es, bei Margarineftullen und in steter Sorge um die Erhaffung der Familie hochqualifizierte Ar beit unter besonderem Drud zu leisten. Der Kampf gegen alle Berschlechterungen muß daher von der gesamten Organi fation aufgenommen werden.
Berantwortlich für Politik: Ernst Reuter : Wirtschaft: 3. B.: Ernst Reuter ; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : R. S. Döscher; Lotales und Sonstiges: Fris Rarstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Bormärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Druck: Borwärts- Buchdruckere und Berlagsanstalt Paul Singer u. Co.. Berlin SW. 68., Lindenstraße& Hierzu 4 Beilagen.
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vorstände haben gezeigt, daß die Berliner Buchdrucker den Kommu Die Bahlen der Generalversammlungsdelegierten und Bezirts. nisten die Antwort gegeben haben, die man von ihnen erwartet hat. Weit über 90 Broz aller Funktionäre stehen auf Kommunisten brachten nicht einmal die notwendige Stimmenzahl zur dem Boden der prattischen Bewertschaftsarbeit. Die unterstützung ihrer Kandidaten auf. Nur bei den Vorschlägen zu äußerster Kraftanstrengung 56-60 Stimmen auf sich zu vereinigen. der Wahl des Kassierers und der Schriftführer gelang es ihnen, mit Kollegen! Tut weiter Eure Pflicht; tretet Mann für Mann zur Wahl. Reine Stimme den Organisationszerstörern der KBD. Wählt
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Hermann Schleffler( Kaffierer), Alfred Zadud, Adalbert Pietsch und F. J. E. Schmidt( Schriftführer).
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