al ainns
Neuwahlen nicht in April.
Der Reichstanzler hat heute vormittag eine Aussprache mit dem Reichspräsidenten über die Frage der Neuwahlen zum Reichstag gehabt. Es fann als fest ftehend betrachtet werden, daß aus mahltechnischen und religiösen Gründen die Neuwahlen nicht im April statt.
finden werden.
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Stresemann über Politik der Möglichkeiten.
Reichsaußenminister Dr. Stresemann hielt auf dem Landes. parteitag der Deutschen Boltspartei in Braunschweig eine Rede, in Der er ausführte, Deutschland werde in furzer Zeit ein neues Reichsfabinett haben, da das stürmische Begehren des Boltes es verlange, aber jede Politik werde Kompromißpolitif sein es verlange, aber jede Politif werbe Rompromispolitit fein und bleiben müſſen. Eine Berſtändigung mit Frantreich fei zwar sehr schwer, aber Deutschland werde unter.
gehen, wenn die Berständigung nicht gelänge. Jeder Reichskanzler werde diese Berständigung suchen müssen, und es sei unmöglich, das zu tun, was vielfad) als äußerste Ronsequenz bezeichnet worden sei. Man müsse sich auf eine Geschäftsfon. trolle einstellen, allerdings auf der anderen Seite eine politische Kontrolle als unerträglich ablehnen.
Neubautätigkeit nicht plößlich zur Entfaltung bringen fönnen. Die| Reißmann- Grone verhaftet wurde. Es wurde inzwischen festgestellt, Kreditnot würde das verhindern. Die Kreditnot laste aber nicht nur auf dem unter 3wangswirtschaft stehenden Baumartt, sondern auch auf dem unter Zwangswirtschaft stehenden Baumarkt, sondern auch auf der gesamten übrigen Industrie und dem Handel, wo es ja eine 3wangswirtschaft nicht gibt. Es sind eben teine Rapitalgeber da, und daran hüite auch nichts geändert werden fönnen, wenn während der Inflationszeit zeitweilig die Mieten höher gewesen Jeder, der die Bauwirtschaft fennt, weiß, daß der Kredit für das Bauen immer erst dann vorhanden gewesen ist, wenn er von Industrie und Handel nicht gebraucht wird.
mären.
Der Grundgedanke der Zwangswirtschaft sei nicht ausgegangen tionen, sondern vor dem damaligen Schuk verband für von der damaligen Reichsregierung oder von den MieterorganijaGrundbesik und Realkredit, unter Führung des Herrn van der Borght Rein Beringerer als Kommerzienrat 5a berland van der Borght Kein Geringerer als Kommerzienrat 5a berland hat sich damals für die Schaffung der Mieteinigungsämter eingesetzt.
In Geſchäftshäusern, die der Zwangswirtſchaft feit längerer Zeit nicht mehr unterstehen, sind die Mieten teilweise unglaublich gesteigert worden. Die Umstellung auf Goldmieten ist vom preußischen Wohlfahrtsministerium mit der größten Beschleuni gung betrieben worden, um die Instandhaltung der Häuser zu ermöglichen.
daß die genannte Ueberschrift irrtümlicherweise an die Spize des Artifels gelangt sei und zu einem anderen Artikel gehört habe. Weiter wird dem Angeklagten zur Last gelegt, im Besitz von Baffen gewesen zu sein. Ein französischer Gendarm fand auf dem Gutshof des Angeschuldig'en in Bredenen ein Floberigewehr und ein Zündnadelrevolver, außerdem wurde dem Angeklagten ein Revolver zugeschickt, der aber erst antam, als der Angeklagte bereits verhaftet war. Der Revolver wurde damals dem Verwalter übergeben. Das Gericht verurteilte Dr. Reißmann- Grone wegen des in Frage kommenden Artikels und wegen Waffenbesizes zu strafe. Der mitangeflagte Berwalter Simmelmann er einem Monat Gefängnis und 1000 Goldmart Geld. hielt wegen Waffenbefizes 15 Tage Gefängnis und ebenfalls 1000 Goldmart Geldstrafe.
Freiheit der Wissenschaft."
zu den Vorgängen im sächsischen Untersuchungsausschus. Wir erhalten folgende Zuschrift des demokratischen Reichstags: abgeordneten Prof. Dr. Walter Goe- Leipzig:
"
" Der Borwärts" bringt in seiner Nummer vom Abend des 5. März einen Aufsatz Freiheit der Wissenschaft " und druckt darin Bis 67 Prozent Friedensmiete ab 1. April. Teile eines Briefes ab, den ein Leipziger Universitätsprofessor Wir haben am 1. April mit 35 Prozent der Friedensmicte qu an den der Leipziger Universität oftronierten Professor Hellmann Bas die Schuldlüge anbelange, so habe er diese Frage zum rechnen, die durch Nachschüsse für die erhöhte Grundsteuer ufm. bis gefchrieben habe. Der Unterzeichnete hat allerdings an den ihm feit Was die Schuldlüge anbelange, so habe er diese Frage zum auf 42,5 Prozent erhöht werden können zu dieser Goldmiete be- 25 Jahren bekannten Professor Hellmann. der zudem sein politischer erstenmal als verantwortlicher Minister aufgeworfen, und er werde tommen wir noch 25 Prozent für die staatliche und kommunale Bartcigenosse ist, einen Privatbrief geschrieben, um ihn vor den niemals feinen Namen unter einen Vertrag legen, der von einer Mietsteuer, so daß bereits am 1. April 67 Prozent der Friedens. Folgen einer Ottronierung zu warnen. Der im„ Borwärts" abgeKriegsschuld Deutschlands spricht. Man dürfe, so führte der Außen miete erreicht sein werden. Eine höhere Steigerung der Miete wird druckte Tert dieses Briefes ist jedoch an der Hauptstelle, wo zu dem minister weiter aus, nicht vergessen, daß das deutsche Bolt das ge- im Augenblid nicht verantwortet werden fönnen Bort Bereinbarung in Klammern gefcht ist: wegen einer Geld buldigste auf dem Erdenball fei. Die meisten anderen Böller hätten Der Staatssekretär fündigt weitere starte Einschränentschädigung", eine grobe Fälschung. Ich wäre dankbar, wenn di.s in der Zeit des großen Währungsverfalls das unterste zu oberst fungen der Wohnungsämter an. Ein gänzlicher Abbau den Lesern des„ Vorwärts" mitneteilt werden könnte. Es ist zudem gefehrt. Das deutsche Bolt jedoch habe still gehalten, und dieſes belikern ein großes Kapital zufleßen feffen, auf die die Hausbe Leipziger Fakultät angetastet worden wäre, im Gegenteil: gegen eine der Zwangswirtschaft fei noch nicht möglich Er würde den Haus- völlig unzutreffend, daß die Freiheit der Wissenschaft “ von der Verhalten habe gute Früchte getragen. Die Rentenmart sei fizer fein moralisches Arrecht haben, weil sie zumeist ihre Hppo Antaftung der Freiheit der Wissenschaft hat sich die Leipziger philo von denen geschaffen worden, die dafür gesorgt haben, daß bas thefen in entwertetem Gelde zurückgezahlt haben. Staatstonto nicht mehr Ausgaben aufweist als Einnahmen, und sophische Fakultät gewehrt, und ich hatte ein gutes Recht, einen alben Zur Hebung der Bautätigkeit muß also in diesem Jahre ent- Freund und Barteigenoffen zu warnen, fich nicht gegen f.ine eigenen Hilfferding sei durchaus gegen den Vorwurf in Schuß zu weber Staatshilfe einfegen oder es wird überhaupt nicht mö. Standesgenossen mißbrauchen zu lassen. Die von der Fakultät vornehmen, er habe die Einführung einer neuen Währung hinaus fich fein. Die bisherige Wohnungstauabgabe ist durch die geschlagene und vom Ministerium für Bolfsbildung abgelehnte Lifte gezogen. Die Novembervorgänge in München seien Inf'ation vollständig zu Bruch gegangen. Dafür stehen war wissenschaftlich und politisch einwandfrei, denn sie enthielt an antinational Das Verhalten Lossows brandmarkt Stresemann zur Verfügung 10 Brozent der Mietsteuer. Das macht bei einem erster Stelle einen Demokraten, an zweiter Etelle einen nicht organi mit außerordentlich scharfen Worten. Wir müssen," so endete der Steuersatz von 25 Prozent der Friedensmiete 50 Millionen Gold fierten Republikaner, der zugleich Jude ist, an dritter Stelle einen Außenminifter, ein einiges Bolt werden, ein Bolt, das zu den fehlenden Privattredit durch einen Stoatsfrebit zu erfehen. mart. Diese follen als Hypotheken vergeben werden, in der Absicht, tatholischen Republikaner der Zentrumspartei einem Gedanken tommt, nämlich zu dem der großen Boltsgemein. Wenn damit die Hälfte der Baufoften bestritten werden soll, die an schaft." ndinsion dere Hälfte den Brivaten verbleibt, so fönnen damit etwa 18 000 end sale shall piduk Bohnungen fichergestellt werden. Andere Mittel stehen aus der esit pagproduttiven Erwerbslosenfürsorge zur Verfügung, nämlich 3,6 Mil lionen Goldmart zum Bau von 1500 Landarbeiterwohnungen. erner stellt die preußische Regierung eine gemiffe Summe für den fellen weiter 7,5 Millionen Goldmark zur Fertigstellung unter. Bau von Beamtenwohnungen zur Verfügung. Aus Reichsmitteln brochener Bauten ausgegeben werden. Insgesamt tann man alfo mit etwa 20 000 Wohnungen redmen, die mit Steatshypotheken be dacht werden können. Bei der Berrüttung der Staatsfinanzen ist an eine Erhöhung dieser Zuschüsse nicht zu denken, es sei denn, daß die Mietsteuer mehr einbringt.
Wohnungsbau in Preußen.co Was beabsichtigt die Regierung? Das preußische Wohlfahrtsministerium hatte heute morgen einen großen Kreis von Sachverständigen und Interessenten geladen, um die zur Förderung des Wohnungsbaues erforderlichen Maßnahmen zu erörtern. Nach einer furzen Bes grüßung des Ministers Hirtfiefer legte Staatsfetretär Scheidt die Absichten der preußischen Regierung dar: Die Bautätigkeit sei nicht nur deswegen notwendig, weil die Wohnungsnot nicht anders bewältigt werden könne, sondern auch mit Rücksicht auf die Zustände am Arbeitsmarkt und zur produttiven Ausgestaltung der Erwerbslosenfürforge. Der Bedarf an neuen Wohnungen sei unbestreitbar. Wir brauchen eine Neubau tätig, teit, weil neue Wohnungen durch Teilungen nicht mehr geschaffen werden fönnen. Es tönne sich nicht darum handeln, die Zwangswirtschaft zu verewigen, diese sei vie mehr für die preußische Regie
rung nur ein notwendiges, fobald, als möglich zu beseitigendes Uebel.
Es ist eine Jrreführung, wenn fo gelan wird, als wenn bei der Erreichung der Friedensmieten die Bautätigkeit wieder einsetzen fönne. Die private Bauwirtschaft tönne erft wieder beginnen, wenn die Rentabilität der Neubautätigkeit erreicht wird. So betragen die Neubautosten bas 1,35fache, die Kosten der Kreditgemährung bas 2,2fache des Friedensfages. Mindestens die dreifache Friedensmiete fei erforderlich, um eine Rentabilität der Bautätigkeit herbelzuführen. Daraus ergibt sich, daß ein höherer Beamter, der vor dem Krieg 2000 m. Miete gezahlt hat, jebt 6000 m. Miete zahlen müßte, während er nur 4000 m. Einkommen hat. Die fofortige Einführung der freien Bauwirtschaft würde also eine Erschütterung der gefamten Wirtschaft und der Renfenmark bedeuten. Selbst eine plögliche Erhöhung der Mieten und Gehälter würde die
Man braucht dein Jubiläumsjahr und braucht fein Gastspiel Tauber abzuwarten, um Smetanas„ Bertaufte Braut auf dem Opernspielplan zu erhalten. Denn dieses köstliche Stück Volksmufit lebt durch den Glanz seiner Einfälle und den zündenden Schwung seiner Tänze, durch die reine Gesangslyrit wie durch die Draftit seiner Humore überall, wo Menschen sich an echtem Bühnenleben und reinem musikalischen Blut erheben, ergößen, erfreuen
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Opposition in der Arbeiterpartei.
Da das englische Parlamentsleben eine eigentliche Fraktions disziplin nicht fennt, ist es bereits bei verschiedenen Anlässen vorges tommen, daß Mitglieder der Arbeiterpartei gegen die eigene Regie. rung ftimmten. So haben verschiedene intransigente pazififtische Abgeordnete der Unabhängigen Arbeiterpartei, zum Teil ehemalige Kriegsdienstverweigerer, mit den Liberalen gegen den Neubau Don Kreuzern und Torpedobooten gesprochen und gestimmt.
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Ebenso protestierten am vorigen Mittwoch verschiedene JL. Abgeordnete bei der Beratung über die Handelskredite zweds indirekterLinderung der Arbeitslosigkeit gegen die Bewilligung von Der Wohnungsfommiffar betonte, daß sich das preußische Wohl. 3½ Millionen Pfund an die Sudan Baumwollgefell= fahrtsministerium lediglich von gemeinwirtschaftlichen fchaft von gemeinwirtschaftlichen fchaft. Bereits im Vorjahre hatte die schottische Gruppe einen Rücksichten leiten fosse, und verwies unter anderem noch darauffehenerregenden Zwischenfall bei der Beratung dieses Kredits auf, daß felbft in New York die Zwangsbewirtschaft der Woh hervorgerufen und schwere persönliche Angriffe gegen Asquith nungen nicht aufgehoben werden konnte. gerichtet. Diesmal ist es zwar ohne Krach gegangen, doch hielt der radikale Arbeiterflügel in seinem Standpunkt feft und 43 Abs. ordnete stimmten gegen die von der Renierung befürworteten Kredit. Dieser Borfall wird in der englischen Bresse faft gar nicht beachtet Nur die Rote Fahne" versucht ihn gegen Borwärts" aufzubauschen, weil wir dies unterschlagen hätten. Wir haben lediglich das Eintreffen der englischen Blätter abj:: wartet, um Klarheit über den Vorgang zu erhalten. Die„ Rote Fahne" hat nämlich, ebenso wie die Parifer Humanité", von Mostau den Befehl erhalten, die Regierung Macdonald zu be schimpfen und zu diskreditieren. Sie entledigt sich diess Auftragen so gut oder so schlecht, wie sie fann.
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Gefängnis wegen eines Zeitungsartikels. Elfen, 8. März.( WTB.) Bor dem franzöfifchen Kriegs gericht hatte sich der Verleger der Rheinisch- Westfälischen 3ci tung", Dr. Reißmann Grone, zu verantworten. Im November vorigen Jahres erschien in der Rheinisch- Westfälischen Zeitung" ein Artikel, der sich mit dem zwischen der Phönig- Rheinstahl- Gruppe und der Micum abgeschlossenen Bertrage beschäftigte. Dieser Artifel ist von franzöfifcher Seite als eße gegen die Micum mit dem Zweck, den Abschluß meiterer Berträge der Industrie mik dem Micum zu verhindern, gedeutet morden. Unmittelbar nach der Ber öffentlichung des erwähnten Auffages erschien ein weiterer mit der Ueberschrift Betrogene Betrüger", auf Grund dessen Dr.
baß bas schöne Segtett einen schönen Eindrud macht. Doch ist Smetanas Wert von solcher Lebenstraft, daß auch durch Schwächen der Aufführung die Freude am Genuß nicht arg gestört wird. Wo aber, fragt man zum Schluß, wo ist Kleiber, wo ist Szell , wo ist ein Bag- Buffo, wo ein Inrischer Tenor wie dieser Tauber? In welchen Anfängen stedt die Filiale der Staatsoper? Wir wünschten, eine Antwort vermeiden zu können.
Sand
wollen. Daß hier zum erstenmal eine Oper des böhmischen Mu- Kleinigkeiten. fikantenvoltes aus dem Nichts heraus entstand. bedeutet historisch gewiß schon viel. Schwerer aber wiegt, höher steht die Ertenntnis, daß hier ein nationales Zwischenglied zwischen der heiteren Oper Mozarts und der pathetischen Wagners lebensvoll gestaltet, durch deutsche Kunst hindurch ein Wunder charakteristischer, nur aus Land und Beden heraus gewordener Typen geboren wurde. Gewiß fann man an den Barbier von Peter Cornelius denfen und an den Osmin der Entführung", sicher ist die Leitmotivit dieser Partitur ohne Wagner nicht dentbar, und ein wenig ist auch die Gemütsart Lorkings in die Führung fyrischer Gebilde eingegangen. Aber man versuche einmal, dieses Werk zu ftilisieren, einen Hauch nur von der musikalischen Landschaft wegzuradieren: der Anfang solchen Experis ments würde schon sein Unglüd sein Denn immer schwingt sich in die Szene, in die Partitur mit heiterster ureigenster Kraft, mit selbst verständlicher Baune und bezaubernder Leichtigkeit der Tanz des Bolles, die Polka, der Furiant, immer greift in den Humor und in den tragischen Schimmer des harmlofen Vorgangs der Chor, also das Bolt, mit seinem gefunden Instinkt, mit seiner Zustimmung und feiner Ablehnung hinein. Bauernluft, Bauerndummheit, bäuerische Ehrbegriffe und ländliche Liebesluft das sprießt und geistert durch jeden Laft. Jeder dieser Menschen ist, in seiner Schwäche oder feiner Derbheit, ein ganzer Ketl. Die Geschichte des schwazhaften Betrügers, der selbst zuletzt betrogen ist, die Geschichte einer Liebe, die auch durch Irrtümer nicht verbogen werden kann, das alles hat Saft und Kraft menschlicher Wahrheit. Ein Libretto wie faum eins in der Literatur der fomischen Oper, eine Partitur wie seit Mozart feine im tänzerischen Schwung.
Milro", versendet Batete, die mit einem schwarz- weiß- roten Stret Die österreichische Mittelstandshilfe für Deutschland , abgetürzt fen betiebt find. Offenbar ist der Geschäftsleitung nicht bekannt, baß die Farben der deutschen Republik andere sind als die der ehe. maligen beu schen Monarchie. Fürchtet sie vielleicht, mit den repu blikanischen Farben Anstoß zu erregen bei den vielen Angehörigen des darbenden deutschen Mittelstandes, die fich aus früheren Hof beamten, Offiziersdamen, Exzellenzen und sonstigen Beitragenden der Bergangenheit refrutieren? Was würde man in Desterreich hämt, wo der Burgring in den Ring des 12. November um fogen, wo man fich seiner republitanischen Gesinnung weniger getauft ist, wo es eine Baffalle. und eine Bebelstraße gibt, wenn man dorthin schwarz- gelb perzierte Sendungen schiden würde? Kleiner Tattfehler!
Bei Kroll ist Prätorius nicht der Mann, der diesen tänzerischen Rhythmus in sich trägt. von fich gibt. Herbert Stod ist nur bärbeißig in feinen Humoren, von fleinem Kaliber. Was hat Mantler nicht aus diefer galoppierenden Suada, aus der Komit eines Schirms. einer bezahlten Bielgeschäftigkeit gemacht. Ta uber parobiert zwar felbst als Bauer mit feiner aristokratischen Gefte, ist aber schlau im Tun und herrlich im Gefang, füllt zudem Lücken des Theaters eigen artig und glücklich aus. Frau Marherr ist ein Gewinn, füß und anmutig und rührend. Hen te stottert sogar mit Arm und Bein, ein töftlicher Einfaltspinsel. Die Chargen gut befeßt, doch nicht so gut,
Eine in einem westlichen Borort belegene Anstalt, die einem nicht zu umgehenden menschlichen Bedürfnisse dient, verfügt in der männlichen Abteilung über zwei verschwiegene Rabinen, von denen die eine mit der Aufschrift zweiter, die andere erster Klasse versehen ist. Beide Kabinen find in ihrer Ausstattung völlig gleich. Auf meine Frage an die Hüterin dieses Heiligtums, worin denn nun der Unterschied bestehe, erwiderte diese:„ Es gibt feinen Unterschied". Als ich mein Befremden äußerte, warum den Besuchern der ersten Klaffe dann mehr Geld abverlangt würde, meinte fie: Die befferen Herrschaften benügen alle die erfte Klaffe". Also das Entscheidende ist das Stand: s- oder hier vielmehr das Sizbewußtsein. Diefem Bewußtsein opfert der feine Mann fünf oder zehn Pfennig mehr
als der Mann des Boltes!
Hübsche und junge Berliner Telephonistinnen in Bureaus und Geschäftsbetrieben! Warum sind manche von euch bei der Bedienung des Telephons fo unliebenswürdig? Warum fragt ihr ftets, im Gegenfag zu euren Kolleginnen anderer Himmelsstriche in murri fchem Ton: Wer ist denn da?" Denkt ihr nicht darüber nach, daß das Telephonieren bei mir feiner fränfenden Absicht entspringt, überflüssigen„ denn"? Dann schon licher preußisch- ftramm: Wer und daß man seine Frage höflicher ausbrüden fann, als mit dem da?" Aber auch ein„ bitte" würde euch nichts schaden.
p. g.
Arbeitshand und Feierhand. Die Hand, mit der wir unser ganzes Leben hindurch den größten Teil der Arbeit verrichten meistens die rechte erhält burch diese Tätigkeit eine beftimm'e bezeichnende Form, Und zwar hat der Anatom R. Fid betont, daß sich diese Arbeitshand" durch eine deutliche Ablenkung des Zeige.
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den
Unterdessen lobt der Sowjetgefandte in London , Ratowifr die englische Regierung über den grünen Klee, und gestern nod haben der Sowjetgesandte in Rom , Jorbanity einen Schiffahrts. vertrag mit Mussolini ratifiziert..
fingers nach der Kleinfingerseite hin auszeichnet. Den Grund für diese Erscheinung findet er darin, daß die Beugemustel der Finger am Un'erarm fast ganz auf der Ellenseite entspringen. Dadurch werden die Finger bei zwanglofer Beugung immer etwas nach der Reinfingerleite hin abgelenkt Bird die Hand während des Lebens start in Anspruch genommen, so bildet sich allmählich bei zunehmendem Alter eine bleibende Umformung heraus. Die Ablenkung des Zeigefingers zur Reinfingerfeite wird dauernd und bestimmt damit das Aussehen der Arbeitshand". Diese Handform bi det sich nicht nur bei schwerer Arbeit heraus, sondern sie entsteht durch jede eifrige Betätigung ber Hände, wenn es fich auch nur um leichte Arbeiten porn gerichteten Zeigefinger auf. Den interessanten Unterschied zwischen wie Schreiben, handelt. Die Feierland" dageren weist einen nach diesen beiden Formen der Hand hat nun Fid besonders deu'lich bei ben Händen des großen Berliner Anatomen aldeier be obachtet, die dieser durch legtwillige Berfügung dem Berliner Ana tomischen Institut hinterließ und die in den Gigungsberichten der Breußischen Akademie der Wissenschaf'en" ausführlich behandelt find An den von dem Ana'omen Birchow fprechend lebendig" hergestellten Abgüssen läßt sich die Ferm der Arbeitshand sehr gut er. nach der Kleinfingerfcite hin ganz deutlich; die Abble- ung betränt fennen. An der rechten Hand ist die Abweichung des Zeigefinger 27,7 Grad. Dadurch erscheint der Zeigefinger beträcht ich f'eirer. als er in Wahrheit ist. Wa deier führ'e schon selbst diese Abdräng n auf seine sehr große Schreibtätigkeit zurüd; hierzu fem dann nod das viele Präparieren und Mitroskopieren, das die Tätigkeit dieses so überaus fleißigen Gelehrten mit sich brachte. Die linte Hand, die Feierhand", weist nur eine Abweichung von etwa 20 Grad auf.
Yes, we have no bananas. fingen in diesem Winter, wie alle musikalischen" ölfer der Er, die Eränder. Aber fie allein hatten einige Wochen hindurch tatsächlich Grund dazu. Denn durch den englischen Dodarbeiterstreit war das Land, ver allem London , eine Beit lang von fer Zufuhr ber Bananen ebe perrrt, so dak man für diese fo machette Frucht, für die men fonit 1 bis 1% Edyilling das Duhend zahlte. den doppelten Betron an. legen mußte, sofern es überhaupt noch Bananen gab. Nach Beendi gung des Streits haben endlich die westindischen Bananenschiffe. tie im Hafen lagen, ihre Lebungen löschen tönnen. Sie war insgesamt fo groß, daß von den Dods ein ganzer Banarenzug nach Lenden geleitet werden munte. Damit ist für die Engländer die schreckliche, bananenlose Zeit glücklich überwunden.
Erstaufführungen der Wohe. Monf. Mefiders- Theater: Die fune elt Dienst. Kammerspiele: PaIme. Komödienbans: Merito. Boltsoper: Siegfried. Gold. Apollo Theater: Die Abenteuerin. Sonnab. Groß
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Urania- Borfrage. Theater fåglich 5 Uhr: Manut. Sonnt, 8 lbr: Der Zang".- Mont 8 Uhr: Dr. Heilborn: Der Mensch der Urzeit". Sonnt., Mont., Mittm. 8, Diensi. 6, Ubr:„ Aus der Wer fitatt Dienst. bis Sonnt. 7. 9 Uhr:" Bolareis". oriaali eines Kultur films". Dienst. 8 Ubr: Prof. Lampe: Berlin als Stunit 6 Uhr: Prof. Moll: Offultismus u. Gerftestrantheit. itadt"." Mittw. 6 Uhr: Brof. Görle:" Das Königsgrab". Donn Dr. Hellborn: Menschenwunder u. Bundermenschen. freit 8 Uhr:
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