Einzelbild herunterladen
 

das Ministerium glauben, baß ich an der Bewegung Hitlers tell hatte. Rober:

Wiederum haben Ew. Erzellenz dann fünf Stunden zu der Er­flärung an das Ministerium gebraucht, daß Sie im Bürger­bräufeller nur komödie gespielt hätten.

-

-

-

-

-

-

-

Rahr: Die Mitteilung war nicht so einfach, weil ich doch zunächst noch nicht wußte, wo sich die Herren befanden.- Borf.: Erzellenz, Sie haben doch aber am 8. November, abends um 11% Uhr, mit Minister Matt am Telephon gesprochen. Konnten Sie sich denn da nicht deutlich ausdrücken?- Rahr: Es bestand die Befürch tung, bak das Telephon überwacht war. Borf.: Haben Sie einen Beugen für das Gespräch mit Matt? Rahr: Das fann ich nicht mehr fagen. Justizrat Kohl: Wenn aber nun fich eine Bersönlichkeit fände, die fagen würde, wie das Gespräch in Wirklichkeit gelautet hat? Kahr : Es ist am besten, Sie ver nehmen Minister Mott darüber. siehe nicht, daß Erzellenz den Minister Matt nicht gefragt haben, R.- 2. Hem meter: Ich ver­mie er zu erreichen fei. Kahr ( nach längerem Zögern): Ja, ich wollte darüber nicht sprechen. R.- 2. Dr. Luetgebrune: 3ft Erzellenz Kahr bekannt, daß das Gesamtminifterium fogar eine Krifit der Gesamthandlungen Ew. Exzellenz abgelehnt hat?- Rahr: Das ist eine Angelegenheit, über die ich hier nicht sprechen darf.( Lachen im Ruhörerraum.) R.-A. Luetgebrune: 3ft es nicht richtig, daß das minifferlum Maßnahmen, die Erz. Kahr vor dem 9. November angeordnet haben nicht abgeändert hat mit der Begründung, daß es dazu nicht zuständig fei? Rahr: Das ist richtig. Jufti rat Schramm: Bermutlich hat Herr Minister Matt Herrn v. Kahr doch von seiner Müncherer Wohnung aus telephonisch angerufen. Wäre es nun nicht das Richtige gewesen, wenn Erzellenz nefagt hätten: Herr Matt. tommen Sie zu mir, ich will Sie ins Bild fehen, weil ich mich telephonisch nicht zu fpreden getrane?" Borf: Der Herr Zeuge glaubte, es genüge. daß Herr Minister Matt allgemein informiert war. Juftizret Schramm: Tas ändert richts an der Tatsache, daß Mi, nifter Ma't aber nicht richtig informiert worden ist. R.-A. Holl: In der Boruntersuchung faate Herr v. Kahr aus, dak Minifter Matt der Vnficht rar, Herr v. Kahr stände noch unter dem Zwanae Hitlers , und dak offenbar aus diesem Grunde das Rumpfminifterium nach Regensburg gerangen fei, um von dort weitere Makregeln zu er­greifen. Rahr: Vuch darüber bitte ich, Minister Matt selbst zu fragen. Justizrat Schramm:

-

-

Mir ist bekannt, daß Minster Matt in der Nacht vom 8. zum 9. November zu einem General fagte, er biete die Reichswehr und die Landespolizei gegen die neue Regierung auf, die mit dem Namen des Herrn v. Kahr verbunden sei. Angefl. Hitler : Herr Minister Matt hat erflärt, er wußte um 4 Uhr morgens noch nicht, welde Stellung Kahr eigentlich ein nehme. Tarf ich fragen, ob nicht vorher schon durch Baron v. Fren­berg im Staatskommissariat die Reichswehr und Polizei alarmiert morben ist?- Rahr: Tas ist richtig. Hitler : Dann geben

-ww

Sie doch zu, daß man am Televhon ganz offen forechen fonnte. Justizrat Kohl: Gibt es nicht einen Mobilmachungsp'an, der bei jedem Puffch, ganz gleich von welder Seite, automatisch in Kraft Kahr : Die Bantwortung dieser Frage lehne ich ab. Justizrat Rohl: Tann beantworte ich Ihnen die Frage: Es gibt einen solchen Plan.

fritt?

-

-

Die Frage des Direktoriums. Rechtsanwalt Dr. Mener: War man im Ministerrat der Auffoffung, daß die Reichsverfoffung die banerische Machthoheit nicht antasten dürfe und daß man die Reichsverfaffung als er lebiat ansah? Ferner möchte ich wissen, ob Herr v. Rahr die banerische Staatshoheit durch seine Person auch nach außen hin, d. h. über die barerischen Grenzen hinaus, vertreten durfte? Borf: Die Beantwortung dieser Frage lehne ich ab. Rechts­anmoit Holl: Erzellenz Kahr, Sie wollten doch ein Reichs. biretrorium ohr Cinmischung des Barlaments

-

-

-

schaffen. Wie haben Sie fich das eigentlich nedacht? Rahr: Auf Grund des Artifels 48 der Reichsverfoffuna. Rechtsanwalt Soll: Bitte flären Sie mich darüber auf, welcher Unterschied be steht zwischen dem Bormorsch nach Berlin " und dem Druck auf Berin"? Rahr: Das Lettere ist eine rein politische Aktion. Rechtsanwalt o11: Unb menn man num den Vormarsch nach Berlin bildlich auffaßt? Borf.: Das ist teine Reugenfrage.- Rahr: Ich verstehe darunter, daß auf Berlin ein Drud durch In duftrie, Hanbel und Landwirtschaft ausgeübt merben sollte. Rechtsanwalt Holl:

Nach der Reichsverfassung geht alle Macht bekanntlich vom Bolt aus. Wie wollten Sie nun ein Direttorium ohne par­lamentari'che Einmischung schaffen? Meinten Sie vielleicht, auf Grund des Artifels 48 die Volfssouveränität einfach in die Ede stellen zu können?

-

Rahr: Das hing durchaus von den Faktoren ob, die Artikel 48 der Beraffuna anzuwenden das Recht hatten. Rechtsanwalt Holl: Diese Erklärung ist mir etwas unverständlich; darf ich fragen, ob Sie die Reichsregierung von diesem Plane vorher verständigt haben? Zeuge Rahr:

-

-

Die Reichsregierung ist über diefe Absicht durch die maß­gebenden Faktoren von Industrie und Landwirtschaft ins Bild gesetzt worden. ( Bewegung.) Rechtsanwat Holl Was das Direttorium tun follte, war doch aber nichts anderes, als vollendeter Hochperrat. Rahr: Durchaus nicht. Stresemann hatte ja bekanntlich er flärt, daß sein Kabinett die lekte parlamentarische Regierung fein würde und hatte die Mönlichkeit eines Direktoriums bereits ange. deutet. Rechtsanwalt Mener: Glauben Sie wirklich. Exzellenz, dak der Reichspräsident nach feiner ganzen Einstellung und politischen Zugehörigkeit ein Reichsdirektorium zugeloffen hätte, bas durch seine Forderungen, fagen wir mal, eine Beamtennöti. gung, an dem Herrn Reichspräsidenten verübt hätte?- Borf: Auch das ist keine Zeugenfrage. Justizrat Koht: Renren Sie die Schrift" Veni vidi" und fennen Sie deren Verfaffer?- Kahr : Rechtsanwalt Ho11: Warum haben Sie die" Rote Schrift" über den Buisch verboten, aber nicht die Veni vidi"? Rahr( nach einigem 3ögern): Ich habe die Rote Schrift" nicht ganz genau gelesen.( Lautes Lachen.)

Nein.

-

"

Borf.: Wenn diefe Rundgebungen nicht aufhören, laffe ich den

Saal räumen.

Rechtsanwalt Dr. Quetgebrune: Ist es richtig, daß Erzel Tena fich dahin geäußert haben, die Pläne der Reichsregierung be­züglich der Entlaffung von Exzellenz 2ossom feien un­annehmbar und müßten von Ihnen als ein unfreundlicher Att bezeichnet werden. Vorf.: Diese Frase steht nicht im Zu fammenhang mit dem Prozeß. Ihre Richtigkeit fann aber unter stellt werden. Rechtsanwa't Quetgebrune:

-

3ft die Veröffentlichung von Erlaffen von Exzellenz Seedt an die gesamte Reichswehr , also auch an die bayerischen Truppen von Exzellenz Kahr verboten worden? Borf: Ich betrachte diefe Frage als unzufäffia. Rechtsanwalt Dr. Quetgebrune: Ist es richtig, daß Erzellenz Kahr auf eine Anfrage aus der Breffe, ob er eine Berhandlung zwischen Bayern und der Reichsregierung über den Fall Loffom ab tehne, in zustimmendem Sinne beantwortet hat? Rahr: Jawohl Rechtsanwat Holl:

-

-

3ft es richtig. Erzellenz, daß Sie bei einer Belprechung mit den Kampfvertänden erklärten, den Befehl zum Losschlagen gebe ich"? Kahr : Der Sinn war jedenfalls, daß sich alles meinen Be­fehlen unterzuordnen hätte. Es war bei dieser Besprechung von ben Berhältnissen in Thüringen und Sachsen die Rede. Rechtsanwalt Holl: Als tiele Besprechung ftatfand, nämlich am 6. November, war durch Eingreifen der Reichswehr in Thüringen und Sachen aber bereits elles geregelt. Rahr: Bir rechneten aber immer noch mit der Möglichkeit, daß auch bayerische Truppen

-

-

herangezogen werden konnten. herangezogen werben fonnten.- Justizrat Kohl: Crzellenz Kahr, haben Sie mit dem Reichspräsidenten über die Frage eines Reichs­direktoriums auch nur eine Zeile gewechselt? Kahr : Darüber fann ich hier n'cht sprechen, da es fich um eine rein bayerische Angelegenheit(!) handelt. Juftigrat Rohl:

-

-

Dann frage ich Sie. ob überhaupt mit jemandem über die Frage eines Reichsdirektoriums verhandelt worden ist. Zeuge& ahr: Nein.( Bewegung.)

Kahr und der Marsch auf Berlin . Rechtsanwalt Holl: ft Ihnen befannt daß am 22. Sep­tember 1922 in Bayern und Reich" folgender Aufruf stand: Die Stunde ist da! In dem Aunenblick, wo das Unheitsgebilde von Weimar mit der Unerbittlichkeit der Naturnefritze den Weg alles dessen gehen wird, was nicht lebensfähig ist, ist die Zukunft des Händen überantmortet. Jekt gilt die Tat Wer jetzt erst unsterblichen Reichsgedankens unserem Banernlande zu treuen Rat zu pfleger beginnen müßte, der würde sich verhängnisvoller Berfäumnisse während der legivergangenen Wochen schuldig sprechen. Bertagte Ministerratssitzungen bedeuten das Eingeständnis einer der kompromisse ist vorüber. Gine Regierung, die jetzt Entschlußlosigkeit, die der Ernst der Lage nicht duldet. Die Zeit den klaren Weg noch nicht vorgezeichnet fähe, müßte die Bahn für entschlossene Männer freimachen. Houte brauchen wir nicht mehr in das Volk hineinzuhorchen, seine Stimme dringt ver­nehmbar genug an jedes Ohr. das sich nicht in trampfhafter Br stodung verschließt." v. Kahr :" Ich fann hierauf in öffentlicher Sigung nicht antworten." Rechtsanwalt Holl: Oberst Inlander hat auf dem Deutschen Tag " erklärt. Ew. Exzellenz würden marschieren, er wäre bei Ihnen gewesen, und Sie hätten ihn darüber genau unterrichtet." Rahr: Ich habe Herrn v. Inlander nicht ermächtigt, darüber zu sprechen." Rechtsanwalt Holl: Das ist ja auch ganz gleich gültig, ob Sie ihn ermächtigt haben oder nicht. hat sich Herr v. Xylander diese Nachricht aus den Fingern gesogen? Ich glaube das nicht, da ich Herrn v. Xylander als einen wahrheitsliebenden|

Die Notverordnungsdebatte.

Der Reichstag sette gestern die dritte Lesung des Notetats fort. Bei der allgemeinen Aussprache in Verbindung mit den Inter­pellationen über den Schuh der Arbeitskraft und die Steuer'aften der Landwirtschaft wirft Abg. Diernreiter( Bayer. Vp.) der Regie: rung vor, sie treibe Raubbau am Voltsförper durch die unerträg­lichen sozialen und steuerlichen Lasten und durch zu geringe Fürsorge für die Produktion, namentlich der Landwirtschaft. Er bekämpft weiter das Kartellwesen, fordert industriellen Preisabbau und regt on, bis zur Höhe von 10 000 Marf eine wertbeständige fünfprozentige Bera niuna aut geben.( Beifall bei der Bayerischen Volkspartei .) Abg. Eisenberger( Bayer. Bauernbund): Wenn die Parteien mehr Wirischafts- und weniger Parteipolitik getrieben hätten, wären mir ohne Ermächtigungsgesetz durchgekommen. Jeder hat die Pflicht, Steuern zu zahlen, aber die Steuern müssen auch gerecht sein und dürfen den Mittelstand nicht erbrücken.

Die höchsten und reichsten Herrschaften sind durch die Maschen tes Steuergesetzes hindurchgeschlüpft.

Der Bauer soll aber heute wieder neue Steuern nach dem Maß stab des Wehrbeitrages zahlen. Die Reichen haben für alle mög lichen Zwecke Geld, auch für nationalistische Propaganda, aber vor dem Steuerzahlen drücken sie sich.( Lebhafte Zustimmung links) Ich probestiere namens meiner Partei energis gegen Luden­dorffs abfällige Aeußerungen über den Papst und die Katholiken. Redner tommt dann auf die Grundfäße des bayerischen deralismus zu sprechen. Als er dabei sich über" preu. Bildes Junfertum abfällig qu äußert, wird ihm von rechts zu­gerufen:" Tas verstehen Sie Abr. Souldt( Dem.) wendet sich gegen die Beamtenabbauverord. nung. Wir bedauern, daß das alte Beamtenrecht so unzulänglich war. Aber die Echuld baran tragen die alten reaktionären Kreise. Bir per langen eine Berufungsinstanz, an die sich die abgebauten Beamben menden fönnen. Ein neues Reichsbeamtengefet muß baldigit eingebracht werden. Bolitische Gesinnung, Religion und gewer ffchaftliche Einstellung dürfen beim Beamtenabbau feine Rolle spielen.

Höhere Beamte aber, die den Abbau leifen, propagieren öffentlich in den Zeitungen den politischen Abbau und Sprechen von Beseitigung der Revolutionsgewinnler". Diefem Treiben soll unser Antrag Einhalt tun.

Reichsfinanzminister Dr. Luther:

Die Verwaltungsabbautommission ist eine durchaus unpolitische Stelle. Sie besteht aus dem Präsidenten der Oberrechnungstammer und den Herren Lewald und Busch Herr Welser gehört ihr nicht an, sondern ist ihr Angestellter. Die Rommi fien hat nur fach liche Entscheidungen zu treffen, die politischen fällt das Kabinett. Mit dem Bersonalabbau hat die Kommission nichts zu tun, sondern diefer Personalabbau wird von den zuständigen obersten Reichs. behörden durchgeführt. Die Regierung hat die bestimmie Hoffnung, daß der gesamte Abbau spätestens im Laufe des Jahres beendigt fein wird.( Rufe: Erst 1925?) Jezt ist vorgesehen: 19271 Dem Kabinett liegt ein Entwurf zur Aenderung der Abbauverordnung vor, führungsbestimmungen für solche Beschwerden vorsieht, bei denen der eine besondere Nachprüfung im Sinne der preußischen Aus wird. eine Berlegung der politischen und religiösen Neutralität behauptet Der Erlaß der neuen Verordnung dürfte sehr bald erfolgen. Im übrigen haben die Beratungen des Sparaus­schusses gegenüber allen Beschwerden die völlige Objektivität des Abbaues bestätigt. Für die ungerechte Steuerbelastung in früherer Beit kann man die jeßige Regierung nicht verantwortlich machen. in der für uns allein in Betracht kommenden Zeit vom 1. De zember v. 3. bis zum 31. März d. 3. find an Steuern vom Besitz erhoben worden nach einer Vorausschägung 54 Proz. der gesamten Steuern, nach dem tatsächlichen Aufkommen sogar 58 Proz, an Steuern vom Arbeitslohn 12,5 bzw. 14 Proz., an Steuern auf Ge­nußmittel 5,5 bzw. 4 Proz., an Steuern auf den Umfag 28 bzw. 24 Proz. Dazu kommt allerdings die Belastung durch die Steuern

der£ nter.

Die Mietsteuer

Mann fenne." Rahr: Ich fann mich jebenfalls baran nicht erinnern." Rechtsanwalt Holl:

Kennen Sie den Herausgeber der Zeitschrift Der Hammer", Heren Fritsch aus Leipzig . und haben Sie diesem Herrn nicht erklärt, daß Sie den Vormarsch nach Berlin antreten?" Kahr : Daran erinnere ich mich nicht." Juffizrat v. Zezschwih: Herr v. Kahr , ich war Zeuge diefer Unterredung."( Große Be wegung im Saal) Herr Oberst v. Seißer hat uns felbft zu Ihnen hingeführt und Herr Profeffor Siffmann war gleichfalls dabel. Herr Frisch ist doch egita zu einer Besprechung aus Leipzig hergekommen."

innern

-

Rahr: 3u mir tamen täglich mindestens 10 Leute, das macht im Jahr 3600. ie foll ich mich da noch an jede Unterredung er R.-A. Holl: Haben Sie nicht zu Herry Alfred Roth Schramm: Ich habe hier einen Brief aus Ulm erhalten, in gejagt:" Sorgen Sie dafür, daß beim Vormarsch unsere linie Flanke Ad di bleibi?" Kohr: Tes weiß ich nicht. Julizzat dem mir geschrieben wird, daß ein Herr Georg Kirsch bei Ihnen gewesen ist, und daß diefer Herr in Ulm in einer Bersammlung ge riat nur unter der Bedingung übernommen, daß er persönlich volle fprochen und behauptet hat, er fäme von Exzellenz v. Kahr . Exzellenz Kahr habe ihm erklärt, er habe das Generalstaatskommissa Handlungsfreiheit behalte, daß er in Berlin die nationale Diktatur aufrichten fönne, forner, dah er sich mit Hitler geelnia! habe und niet­Erzellenz v. Kahr habe zu Herrn Kirsch gesagt, Sie wüßten, daß tens, daß ein Cosschlagen gegen Berlin unmittelbar bevorstehe. Sie Ihres Criolges flcher felen. Alles möge sich bereithalten zu dem Plan. Haben Sie Herrn Kirsch autorisiert, das öffentlich betenni­sugeben? Rahr: Nein, es ist ja auch Unsinn, da ich gar feine Borbereitungen getroffen habe. Da fommen die Leute zu einem, be­sprechen alles Mönlice, und hinterhr gehen sie hina s ur trom peten Dinge in die Welt, die garnicht vorhanden sind. Juftizrat Schramm: Ist aus dieser Versammlung nicht eine Ergebenheits­adresse an Sie gekommen? Rahr: Das fann ja fein. vertagt. Es soll dann zunächst Oberst v. Seißer vernommen werden. Hier wurde die Bernehmung abrebrochen und auf Mittwoch früh

-

-

-

Abg. Malzahn( Stomm.) erflärt die Debatte der letzten Tage als ein bitterernftes Bossenspiel.

Wenn

Abg. v. Graefe( Deutschvöllisch): Der Reichstanzler hat ben von ihm in feiner Rede angestrebten Zusammenschluß des Balles fofort dadurch unmöglich gemacht daß er einen neuen Kultur. der an seine sehr engen Beziehungen zur Rathenau- Politit erinnerte, tampf einleitete. Wir hörten hier einen deutschnationalen Redner, dem Berhängnis unferes teulichen Volkes, und der daraus die logische Konfequenz 30g in diefem Augenblid ausgerechnet von Ludendorff abzurüden. Der völkisch- soziale Staat wird sich dennoch Gegen das jüdische internationale Rapital durchsehen. Wilhelm II. 1918 nicht den Einflüsterungen seiner Umgebung, Ballin, Friedländer- Fuld und Rathenau , folgend, den Widerstand aufgegeben hätte, dann wäre vielleicht manches beffer geworden. Dem Pyrrhussieg der jüdischen Demokratie von 1918 ift die Ent hüllung der Haltlosigkeit aller fozialen Bersprechungen gefolgt. Alle Parteten dieses Hauses stehen blind der Tatsache gegenüber, daß fich jetzt eine neue Etactsthee entwidelt. Jetzt geht der Kampf nur zwischen Hafenkreuz und Sowjetstern.

ist durch diesen forrumpierten Reichstag fo in Mißkredit geraten, Abg. Wegmann( bei feiner Frattion): Der Barlamentarismus baß die Arbeiter, Angestellten und Beamten andere Wege fuchen werden, um sich vom fapitalistischen Druck zu befreien, die Dit. tatur der proletarischen Maffen

Damit ist die politische Aussprache geschlossen.

Um 49 Uhr vertagt sich das Haus auf Mittwoch, 3 Uhr. Auf der Tagesordnung stehen fleinere Borlagen, Einzelberatung des Notetats.

Aus der Partei.

Kandidatenaufstellung.

Der Begirtsparteitag für D ft. Westfalen und die beiben Tippischen Freistaaten tagte am Sonntag unter Teilnahme von 152 Bertretern in Bad Salzuflen . Für den Parteivorstand war anwefend der Genosse Bartels. Genoffe Severing Sprach in einem großzügig angelegten Referat über die politische Bedeutung der Reichstagswahl, während Genosse Schred die für diesen Rampf wichtigen Fragen der Technik und Tattit behandelte. In voller Einmütigkeit wurde von jeder Debatte Abstand genommen. Dem vorgelegten Wahlvorschlag wurde einstimmig zugestimmt. An den ersten sechs Stellen der Reichstagswahlliste stehen: Severing, Schred, Janiches, Schlüter, Frau Dettmer und Jädel. Der Bezirksvorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Er fonnte berichten, daß außer einem Zuwachs vont Mitgliedern in den beiden legten Monaten über 4000 neue Abonnenten zu verzeichnen

feien.

Am gleichen Sonntag fand in a mm der Bezirksparteitag für das eftliche Westfalen statt. Genoffe els hielt das ein feitende Referat über die politische Lage und die bevorstehenden Wahlen. Die Kandidatenaufstellung rief eine längere und zum Teil scharfe Aussprache hervor. Gemäß dem Statut hat der Bezirksparteitag fich an die Beschlüsse der Unterbezirke in seinem Borschlag an den Parteiilag gehalten. Als Spitzenkandidat wurde wiederum Genosse König vorgeschlagen( wie bei der letzten Reichs tagswahl als Sammelfandidat der fleinen Unterbezirfe); an 2. Stelle Gen. Robert Schmidt( Dortmund- Hörde); an 3. Gen. Huse­mann( Bochum - Gelsenkirchen ); an 4. Gen. Ludwig( Hamm­Soeft); an 5. Gen. Frou Schulz( Bechum- Gelsenkirchen): an 6. Gen. Spiegel( tena- fer'ohn); an 7. Gen. Dettinghaus Hagen ; an 8. Gen. Bi e per Dordmund, Der Bezirksparteitag beschloß mit 94 gegen 39 Stimmen, ftatutengemäß zu verfahren und sich an die Vorschläne der Unterhezirke zu halten. Eine Umstellung der Liste erfolgte noch) insofern, daß die Genoffin Schulz an die 4. S'elle gerüdt wurde. Die Genoffen Dettinghaus und Pieper verzichteten auf eine Kandidatur.

Briefkasten der Redaktion.

R.. B. 4. Der Rabioamateure von Sans Günther und Fuchs. Berlag Frandh'iche Berlagsbuchhandlung, Stuttgart . Auf felbftgebaute Radioapparate gibt es teine Lizena. Streitfrage. Uns nicht bekannt.

Sei sparsam!!!

Nimm:

als billigstes und bestes Zahnpflegemittel, um wcisse und gesunde Zähne zu erhalten

allerdings wird feineswegs immer nur von den Mietern getragen. Wer in der Braris steht, der weiß, wie weit die steuerliche Belastung wirtschaftlicher Betriebe schon vorgetrieben ist. Grundsatz der Re­gierung ist, daß an der Zahlung der Steuern festgehalten wird. Aber Die Behauptung, daß der Befih noch nicht bis zum äußersten zu Steuern herangezogen sei, ist ganz abwegig. Bor mir liegt eine Steuerberechnung für eine industrielle Unternehmung mit einem Vermögen von 6 Millionen Goldmart. Sie tft mit 46.9 pro Mille ihres Vermögens belastet. Bedenkt man, daß die meisten Unternehmungen heute keinen erheblichen Ge- NIVO DONT- ZAHN PASTA roinn abwe.fen, so bedeuten à Proz. des Vermögens eine unge. heure Belastung. Dr. Helfferich hat meine Zahlen über die Steuerbelastung des deutschen Bo'fes bestritten. Aber seine eigenen Berechnungen beruhen offensichtlich auf irrigen Boraus. CALCIFORM- TABLETTEN fegungen. Er geht nämlich von dem Gesamtbetrag der Ausgaben als Schutz gegen Erkältung, Grippe und gegen Mundgeruch aus, die in Reich, Ländern und Gemeinden im Jahre 1913 gemad; t worden sind. Darin sind aber auch die Einnahmen aus den Eisenbahnen enthalten. Ich habe als Grundlage die Beiaftung mit Steuern genommen. Für eine Schäzung des Nationalvermögens fehlen heute alle rednerischen Grundlagen. Die Auffassung Dr. Hefferichs davon ist aber ganz unmöglich. Aus seinen Berech nungen ergibt sich aber ebenso wie aus den meinigen die ungeheure Berarmung des deutschen Rolfes. Dagegen gibt es fein anderes Heilmittel, als einmal die Steigerung der Einnahmen aufs äußerste und dann die Beschränkung der Ausgaben ebenfalls aufs äußerste.

CAMPHOLINT

als beste Hautcreme zur Behandlung von Frost- und Haut­wunden und gegen raube und rote Haut

CAVALIN

a's sicher und schnell wirkendes Streapaiver gegen Fuss- und Achselschweiss. Ohne schädliche Nebenwirkung.

QUALITATSMARK RABE