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gramm hinter sich haben, verfangen einen gemeinsamen Wahlkampf, in dem natürlich unsere Kandidaten riskieren, In ihrer rein sozialistischen Wahlagitation beengt zu sein. Der einzige Wahlgang, den das gegenwärtige Gesetz vorfieht, bringt uns also in eine Lage, in der wir ehebem häufig bei den Stichwahlen waren, die uns den Verzicht auf eine eigene Aktion zugunsten eines einzigen republikanischen Kandidaten auferlegt. Wir stehen vor der Alternative, entweder der ge­einigten politischen Reaktion ihren Wahlvorteil zu sichern, oder eine Schädigung der spezifischen Entwicklung unferer Partei zu riskieren.

1919 haben wir einstimmig zwischen den beiden Möglich­feiten gewählt und haben uns nach dem Antrag Brade gegen eine Wahltoalition mit anderen Parteien aus gesprochen. Nunmehr haben wir uns anders entschieden. Wir haben wiederum einstimmig beschlossen, diesmal uns zu der Lattik zu bekennen, die den sicheren Sturz des bloc national zur Folge haben wird und demzufolge die Wahl­foalition mit anderen Bartelen für zulässig erklärt ist. Troß­dem sind wir seit 1919 die gleichen geblieben. Wir sind die gleiche Partei als vor der Spaltung von Tout. Wir blieben rach wie vor gefchloffene und rücksichtslose Anhänger der Sozialistischen Lehre.

Der Hauptgrund für die neue Taktik der sozialistischen  Partei Frankreichs   ist die Ueberzeugung, daß, die franzo. fifche Reaktion in gewiffer Hinsicht die europäische Reaktion dirigiert, inspiriert und ermutigt, daß ein neuer Sieg der französischen   Reaktion eine Ron foli dierung der Reaktion der Welt nach sich ziehen wird. Wir sind überzeugt, daß ein neuer Sieg des bloc national ein vielleicht unüberwindliches Hindernis für die friedliche Organisierung der Welt bedeutet.

Wir machen uns feine übertriebenen Vorstellungen über den Erfolg dieser neuen Zattik und von den möglichen Reful­taten eines Sieges des Kartells der Linken". Bielleicht gibt es schwere Enttäuschungen, aber wir wollen nicht, daß man uns eines Tages vorwerfen könnte, durch doktrinäre Intran­figenz und durch Parteiegoismus auch die leiseste Chance, eine Aenderung des franzöfifchen Regiments herbeizuführen, unterlassen zu haben. Das Opfer, das wir dantit bringen, gilt der internationalen Berständigung und dem Frieben!

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Der Weg nach rechts.

Unter dem Druck der Schwerindustrie.

auch für die Steffung ber deutschen   Boftspartei im Wahlkampf für die Reichstagswahlen anerkannt worden sei". Die Bolkspartei fommt unter dem Druck dieser Manöver aus ihrer 8witterstellung nicht heraus. Sie möchte gern Staats­politik betreiben, ihre flügeren Führer wiffen ganz genau, daß nach deutschnationalen Rezepten nicht regiert werden kann, Stresemann   hält die schönsten Reben darüber, daß mit Popularitäts­haschenzi nichts zu erreichen ist und doch muß aus Angst vor der Das idiotische Konkurrenz Popularitätshascherei getrieben werden. Schlagwort vom Rampf gegen den Margismus", mit dem man Dielleicht in Buxtehude   oder auch in München   a. d. Ifar Politik be. treiben fann, muß unter dem Drud des Geldbeutels der Schwer­induftrie und unter der Drud einer bewußt demagogischen Straßen­agitation von den führenden Männern der sozusagen tiassischen Bartel des deutschen   Bürgertums aufgenommen wer den. Die Boltsparteirichtet sich dadurch von selber. Nur wer in der Innen- und Außenpolitik auf lange Sicht arbeitet, mer den Mut hat, den Bedingungen und Schwierigkeiten der deut­ichen Politit offen ins Auge zu sehen, fann beanspruchen, ernst ge­Die Berbeugung vor dem Bürgerblodge nommen zu werden. banken mag in den Bierflubs bürgerlicher Wahlvereine populär fein. Klug und weitfichtig und noch viel mehr durchführbar ist sie des wegen noch lange nicht. Es wird sich ja bald zeigen, ob im Wahl­lampf die Bolkspartei dem Drud ihrer Geldgeber oder der Politischen   Einsicht folgen wird.

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Der Landtagsabgeordnete Wiedemann ist aus der Deutschen Bolkspartei ausgetreten und zur Deutschnationalen Bolkspartei übergetreten.

Der Parteivorstand der Deutschen   Bollspartei hat ben Partei ausschuß für den 23. März nach Berlin   einberufen.

Rechtsblock oder demokratischer Kurs?

Die Parteikonstellation im Wahlkampf. Die Betrachtungen der bürgerlichen Bresse über die Auflösung des Reichstages laffen die politische Konftellation im Wahlkampf er. fennen. Die Rechte hofft auf den großen bürgerlichen Rechtsblod im neuen Reichstag, der die demokratische Berfassung abändern, eine auf neue internationale Konflitte hinsteuernde Außen. politit betreiben und dem Fortschreiten der sozialen Entrechtung der Arbeiter Rückhalt geben soll.

Die Kreuzzeitung  " schreibt:

Diefem Drängen zum Rechtsblod gegenüber verhält fid bas Zentrumsorgan, die Germania  ", sehr referviert:

Alle anderen Interessen, auch solche höherer Art, müssen vor ben dringendsten Lebensfragen der Nation zurücktreten. Der neue Reichstag muß eine arbeitsfähige Mehrheit aufweisen und start genug sein, um die zerstörenden Ein­flüffe des rechten und linten Radikalismus niederzuhalten."

Im Berliner Tageblatt" tritt dagegen Erich Dombrowski  entschieden für den Kampf um eine tommende große Koalition Ser Mitte ein:

Aber das eine Ziel fristallisiert sich auf allen rechten Flügeln der bürgerlichen Barteien, soweit sie nicht zur Linken zählen, doch schon tar heraus: Die Vorbereitung eines Rechtsblods, der von den Deutschnationalen über bie Bolkspartei bis zum Zentrum reicht und der dann, wenn er feine absolute Mehrheit auf sich vereinigen sollte, sich Sulfurs von den Deutschooltijchen auf ber einen oder von den Demo Praten auf der anderen Seite zu holen hätte. Eine folche Entwicklung, die das deutsche Bolt, wie in den Zeiten des faiserlichen Regimes, in zwei völlig getrennte Lager: Hie Bürger­tum, hie Sezialdemokratie trennen würde, müßten wir für ver­hängnisvoll halten. Alle, die auf demokratisch- republikanischem Boban stehen, welcher Partei fie auch angehören mögen, haben aus innen- und außenpolitischen Gründen alles Interesse daran, eine solche Konstellation zu verhüten. Unferes Erachtens müssen die bürgerlichen Mittelparteien auf die Wieder herstellung einer arbeitsfähigen, großen Roalition hinarbeiten, bie wieder die Sozialdemokratie zu verantwortlicher Mitarbeit heranzieht. Sie allein gewährleistet eine stete, organische Fortentwicklung der deutschen   Politit. Sie allein gibt auch dem Auslande, auf dessen moralischen und finan ziellen Kredit wir für lange Zeit angewiefen sind, die Garantie für den weiteren Wiederaufbau des Deutschen Reiches und der Deutschen   Volkswirtschaft."

Es ist felbstverständlich, daß im Wahlkampf die Extremen, die jede fefte Grundlage der inneren und äußeren Politik und die Ber. faffung zerfchlagen wollen, abgewehrt werden. Das ist das gemein­fame Intereffe der Sozialdemokratie mit den bürgerlichen Mittel­parteien. Aber es geht im Wahlkampf nicht nur um die Abwehr der Ertremen. Die Sozialdemokratie hat mit den bürgerlichen Mittelparteien ebenso abzurechnen, die unter dem Drängen ihrer rechten Flügel eine gesunde und tragfähige Linkskoalition in Deutschland   verhindert und den Bormarsch der Reaktion erleichtert haben. Das gilt für das Zentrum wie für die Demofraten. Die Sozialdemokratie führt deshalb den Wahlkampf in voller Freiheit vor allem um den sozialen um den sachlichen Inhalt Inhalt der künftigen deutschen   Politit, und an den bürgerlichen Mittelparteien ist es, durch entschlossene Bekämpfung ber fozial. reaktionären Tendenzen, der nach rechts drängenden Flügel in ihren Reihen die tragfähige Grundlage für eine fünftige demokratisch­

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Die Hauptfache ist, daß man den Grund des llebels erkannt hat, daß es nichtdeutsches Wesen ist, was uns an den Abgrund des Verderbens gebracht hat, daß jüdischer und marristischer Geist, Klaffenkampf und Auspowerung Deutschland ruiniert haben, unser Nationalgefühl unterdrückten und die Revolution, die Quelle alles Uebels, Dorbereiteten. Um aber hier Wandel zu schaffen, um einen Reichstag mit starf nationalem Einschlag zu errepublikanische Regierung zu schaffen. zielen, der start genug ist, für Siefes Ideal zu kämpfen, müssen wir eine starte einheitliche Front haben Der fünfs tige Reichstag wird entweder aftionsfähig sein oder fich nach links. tole der bisherige, orientieren, wenn nicht eine starte Deutsch  nationale Partei einzieht und das Steuer nach rechts wirft. Noch deutlicher wird ber Lofalanzeiger":

Die Erneuerung der Micum- Verträge.

Das falomonische Urteil des Barteivorstandes der Deutschen Volkspartei   hat selbstverständlich an den Gegenfäten in der Bartel Der Kettensprenger nicht das geringste geändert. Der schöne Fettbrud, in dem die Beit" die Kautschukresolution des Parteivor. standes zum Abdruck bringt, hindert die Nationalliberale Bereini gung nicht im geringsten daran, ihre Sonderorganisation, die der hohe Parteivorstand eben erst als untragbar erklärt hat, Düffeldorf, 14. März.( Eigener Drahtbericht.) Bon französischer auszubauen. Die Tel- Union", die fich bereits ganz in den Dienst Seite verlautet, daß die Regierung Poincaré   durchaus geneigt ist, der neuen Gruppe zu stellen scheint, teilt mit, daß in der Es wird sich darum handeln, auf dem legalen Wege aus die Micum- Verträge durch gleichartige Reparationsfachlieferungs­Hindersinstraße ein Bureau eingerichtet fel. Es dürfte nicht bei ber alle Kräfte lähmenden westlerischen For. Bereinbarungen von Regierung zu Regierung zu ersetzen. Aller maldemokratie Weimarer Prägung herauszubings bestehe sie auf Aufrechterhaltung der Micum- Drganisation als dem Bureau bleiben. Die rechten Elemente wollen die Führung tommen, um wiederaufbauen zu fönnen und um die Kräfte Kontrollinstan 3 für die Ueberwachung und Ausführung der her Bolkspartei bewußt terrorisieren. Der Drud für die außenpolitischen Aufgaben frei zu haben. Nur eine der Straße ist zwar verpönt, aber der Drud des Geld. starte Rechte im tommenten Reichstag   wird das ermöglichen." eventuell abzuschließenden Regierungsvereinbarung über die in. beutels, der Druck der Stinnesmänner ist dafür um fo felbftver. In der Deutschen   Boltspartei hat bas Drängen der bustriellen Sachlieferungen. Solange entsprechende Regierungs. ständlicher. Wie immer bei allen Dingen, bei denen Stinnes irgend Stinnes- Gruppe den Erfolg gehabt, daß Bartellettung und Fraftion fachlieferungsvereinbarungen nicht endgültig abgeschlossen sind, wie feine Hand im Spiele hat, hat auch diesmal die politische Regie eifrig versichern, daß sie den Kampf um den geschloffenen Rechtsblock follten die Micum Berträge in Kraft bleiben. nicht ganz geflappt. Dieser Mangel an politischer Regie hat aber gegen die Sozialdemokratie führen würden. So muß fich Herrn Stinnes noch nie geschadet. Der erste Erfolg ist die Berbie 3eit", das Organ ber Stresemannrichtung, darauf beschränken, öffentlichung der Resolution der volksparteilichen Reichstagsfraktion die offiziellen Parteibeschlüsse über die nach rechts gehende Rurs Dom 12. Januar, die eine verklausulierte und fautschukartig dehn bestimmung mitzuteilen und statt einer eigenen Meinung die nichts. bare Absage an die große Roalition barstellt. Man weiß zwar nicht recht, ob die Absage für immer oder nur vorüber. fagende Behauptung aufzustellen, daß das Sanierungswert der Re gehend gelten soll. Der rechte Flügel der Bolkspartei faßt jebenfalls gierung Marg beste Staatspolitit" fei: die Gelegenheit am Schopfe. Dr. Gildemeister, einer der Ober. macher, läßt bereits durch die Tl. feine Befriedigung darüber er. flären, daß grundsäßlich die Entschließung der Reichstagsfraktion

Die letzte Nickelmünze.

Bon Aturo Giovannitti

I.

Ralt, ftumm, tausendäugig, frostig, wie tote Dinge, mortlos, mit dem Schweigen der Ewigkeit, sternendurchzittert war die Nacht, die heilige Nacht meines Erwachens und meiner Berzweiflung.

Ich stand vor dem gleißenden Schaufenster der Juwelenhand. fung. Erstarrte Tränen der Schande, des Schmerzes, der But, er ftarrte Tropfen gemordeten Blutes, erftarrte Gifttropfen: Berlen, Rubinen, Smaragde, glitzernd, zwinkernd, boshaft wie der erste Reif auf dem Blumenbeet, wie das Grinsen des Lodfeindes, wie das geile Schielen wollüftiger Blide in tränenfeuchte Augen.

Ich hatte sie heute zum erstenmal gefüßt, vielleicht zum ewigen Bund, vielleicht aber zum ewigen Abschieb; deshalb blickte ich nicht in das höllenerleuchtete Fenster, denn ich dachte nach.

Ich dachte an ihre großen, geweiteten, vielverheißenben, angst nollen Augen, die gleich dem phosphoreszierenden Rebel der Träume im Dunkel des Miettafernenvorhofes verglommen.

Wenn das Sanierungswert von den Sozialdemokraten als foziale Reaktion" bezeichnet, auf der anderen Seite immer noch marristisch befunden wird, so beweist das am besten, daß die rich tige Mitte gehalten worden ist."

ausgearbeitet. Dr. Schacht war gestern noch in Paris  . Der Sachverständigenbericht wird vom Unterausjajus bereits

Der neue deutsche Gesandte in Brüffel, Genoffe Landsbergs Nachfolger, v. Keller hat sein Amt angetreten.

Danzig   und Sowjetrußland. Der Danziger Boltstag hat zwei Anträge, betreffend die politische Anerkennung Sowjetrußlands fowie über die Anbahnung von Handelsbeziehungen mit Rußland   mit großer Mehrheit angenommen.

Ich sah ihn an. In feinen Augen, dort, wo die Bupillen gewäre Baul Ehrlich 70 Jahre geworten. Was er geleistet hat, 3am 70. Geburtstage Ehrlichs und Behrings. Am 14. März

mefen, erblickte ich die gelben Fingerabdrücke des Hungers.

Der zweite sprach: Ich weiß, daß ich betrunken bin, doch ich will noch mehr trinten."

Geben Sie mir den Nickel, und ich will auf Ihre Gesundheit und Ihr Glück trinken."

Und ich sah auch ihn an und erblickte feine Augen; und dort, wo Sonnenlicht gewesen, sah ich die verglimmenden Aschenrefte seiner Seele. Doch weber in den Augen des ersten noch in denen des zweiten sah ich den wilden Glanz der Juwelen, die im Schaufenster lagen. Beide wollten meine Nidelmünze, meine einzige, meine legte, meine armselige, vom Betaften abgenutzte Nickelmünze, die ba war ein Stüd Brot, ein Glas Schnaps- weiter nichts.

III.

In meinen Ohren ficherte die Stimme des Teufels, der im schimmernden Schaufenster hauste, des Teufels, der alle bösen Feuer der Erpe entzündet: Sieh, bu, der du nur eine einzige Ridelmünze bestimmen. Doch tannst du, Salomos  

ist so tief in das allgemeine Bewußtsein gedrungen, daß heute nicht nur das Bebauern über feinen in bester Schaffenstraft erfolgten Lod, daß auch das Bewußtsein überall lebendig ist, feine Wissenschaft habe als schönste Aufgabe die würdige Bewahrung und Mehrung feines Erbes. An diesem Tage fand im Frankfurter   Georg Speyer  Hause, dessen Institut für experimentelle Therapie Ehrlich geleitet hat, eine Gedächtnisfeier statt und gleichzeitig wurden im erweiterten In­ftitut das Paul- Ehrlich  - Zimmer eingeweiht. Auf den 15. März fällt der 70. Geburtstag Emil Behrings. Dankbar erinnert sich aus diesem Anlaß nicht nur die Wissenschaft an einen Forscher, der einer der größten Wohltäter der Menschheit geworden ist. Prof. Dold fann in der Deutschen Medizinischen Wochenschrift eine aus dem Behringschen Institut in Marburg   hervorgegangene Untersuchung Deröffentlichen, bie den Erfolg seiner attiven Schuhimpfung gegen Diphtherie   schildert, mit jenem Gerum, das jetzt unzählige mensch liche Leben rettet und auch im Auslande, besonders in Nordamerita, wachsende Anerkennung findet Den großen Wert des Tetanus. Serums hat der letzte Krieg recht tennen gelehrt. Die Worte Beh prach, daß in nicht zu ferner Zeit die Diphtherie in ähnlicher Weise rings scheinen heute fast verwirklicht, in denen er die Hoffnung aus

Dachte an die Stube, in der fie nun steht, mit staunenden befigest, bist Herr über Leben und Tod geworden, Dermagst das wie die Bodentrantheit aufhören wird, eine Boltstranfheit zu sein.

Augen; sich das Haar löft, dachte an das arme, jungfräuliche Beit heben dem Luftloch, in dem sie heute die ganze Nacht an mich

denken wird.

Das unaufhörliche Weinen des franken Kindes im oberen Stod. werk, den eintönigen Rhythmus der Wiege, gefchaufelt von einer schwachen, übermüdeten Hand.

Das schwache Schnarchen des Mannes im unteren Stockwert, unheimlich wie das Röcheln Sterbender.

Die leisen, vorsichtigen Schritte des spät heimkehrenden Mädchens, rauhe Flüche und ersticktes Weinen. Den schmußigen, mit Schlägen vermischten Streit des betrunke Den schmutzigen, mit Schlägen vermischten Streit des betrunke. nen Ehepaares, der durch die dünne Wand bringt. Das leise Echo meiner zitternden Abschiebsworte und den Ton Das leise Echo meiner zitternden Abschiebsworte und den Ton ihres eigenen Geufzers.

Und ich dachte auch an das rote Band, das sie so viele Wochen getragen, seitdem ich sie lenne, und an die abgebrückelte Stufe an der Türschwelle und an meine legte Ridelmünze, die mir teurer ist der Türschwelle und an meine lezte Ridelmünze, die mir teurer ist als alle Juwelen in dem höllischen Schaufenster und die ich nun fort wwerfen will als großes, stummes Opfer meiner Liebe zu ihr.

II.

Doch als ich eben die Münze fortwerfen wollte mit dem Ritus des Priesters, der das Opfer auf den Brandaltar legt, nahten, fich mir zwei Männer, zwei Schatten im Lichte der Juwelen.

Der eine sprach: Ich habe seit zwei Tagen nichts gegeffen. Rie. mand will es mir glauben, und glauben auch Sie mir nicht, fo muß Ich sterben. Geben Sie mir einen Nidel im Namen Jefu und der Frau, die Sie lieben, und ich will zu Gott für Ihr Glück und Ihr Seelenheil beten,"

fehlt, nur einen Menschen zufriedenstellen. Welchem der beiden du auch immer bas Geld gibst, nicht wissend, ob er wahrhaft hungrig fei oder wahrhaft des Trintens benötige, stets wird deine Gabe die ungerechtigkeit der Welt verursachen mehren. Birf die Nickelmünze fort, wie es dich verlangt, der Geliebten willen, erbaue auf ihr einen Pleinen Hügel des Glücks und nicht einen Berg des Hochmutes."

Ich dachte an die Fabrit, in der sie fich morgen wieder plagen wird. Und der Engel in mir fprach: Gib das Gelb dem Hungrigen. Liebe zu ihr heute Nacht Befferes tun? Gib es ihm, und er wird Stünde er neben dir, du würdest es ihm geben. Was kannst du aus leben, weil er effen kann, und auch der andere wird nicht sterben, weil er nicht den legten Giftfelch leert. So wirst du zwei Menfchen

retten."

Aber der Teufel in mir sprach: Bergiß nicht, was in alten Seiten gesagt ward: wir baten um Brot, und Ihr gabt uns einen Stein. Damals begriffen sie nicht das Symbol, begreifen es auch heute nicht. Eie wissen ja nicht, was sie mit einem Stein tun sollen, mit einem guten, harten Stein, der weiter ginge als ihr Hunger, the Durst und ihr Mut. Halte feine müßigen Predigten, sondern gib die Nickelmünze dem Betrunkenen. Er wird an Delirium sterben und der andere an Hunger. So wirst du zwei Bestien töten."

3h fah das beshafte Funkeln, das Schillern und Höhnen der Diamanten, der Perlen, der Rubine und Smaragden in dem höllen. erleuchteten Fenster und sah in den Augen der Männer nichts als die fiebernde Gier nach meiner Nidelmünze, meiner einzigen, meiner letzten, meiner armfeligen, vom Betaften abgenußten Nidelmünze... Und ich gab fie einem der beiden,

Neuordnung des Berliner   Ausstellungswesens. Den gemein schaftlichen Bemühungen der preußischen Kunstverwaltung und der Berliner   Künstlerschaft ist es iegt gelungen, eine Form zu finden, um die vielen einzelnen Organisationen zu gemeinsamer Arbeit am Lehrter Bahnhof   zu vereinigen: die Große Berliner   Kunst. ausstellung werden in Zukunft der Berein Berliner  Künstler, die Berliner Sezession  , die Freie Se. gession, die Nopember Gruppe, der Bund Deutscher Architetten und der Verein bildender Künstler( die Jurnfreien") gemeinsam veranstalten. Geplant find in jedem 1. eine auf wenige Säle beschränkte Qualitätsausstellung, Jahre zwei zeitlich voneinander getrennte Veranstaltungen, und zwar: 2. eine nach Schluß dieser Qualitätsausstellung stattfindende allge meine Bertaufsausstellung an Stelle der bisherigen Jury­freien". Da die als zweite Veranstaltung gedachte Berlaufsaus. ftellung jurnfrei ist und die bisherige Jurnfreie" als Berein bilden­der Künstler" an der Großen Berliner Kunstausstellung beteiligt ift. tommt für die Zukunft die Juryfreie Kunstschau in Fortfall. Die ausschließliche Aufgabe dieser bisher fo verdienstvollen Beranstaltung. unbekannten Talenten, denen der Weg in die Deffentlichkeit ver sperrt ist, diesen Beg freizumechen, übernimmt jetzt die Verlaufs. abteilung dadurch, daß ihre Einsendungen nicht juriert werden. Theaterstandal in Reichenberg  . In der Uraufführung der Beamten fatyre Der al bon obert Scheu- Mien fam es im Reichenberger Stadttheater zu großen Standallzenen, die von den Deutschnatio. nalen megen eines Artikels Robert Scheus veranstaltet wurden. Standale nahmen einen derartigen Umfang an, baß die Vorstellung früh. zeitig abgebrochen werden mußte.

Die

Auffindung von Braunfohlenlagern in Polen  . Sn der Gegend von Sosnowice ift man, wie der Dit- Erores melbet, in einer Tiefe von 20 m auf umfangreiche hochwertige Brauntohlenlager von 1,115 m Štārie geftogen