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Nr. 128 41. Jahrgang

Ausgabe B Nr. 64

5 Goldpfennig

50 Milliarden

Sonnabend 15. März 1924

= Vorwärts=

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Aniloqboldagnun

Zentralorgan der Vereinigten Sozialdemokratifchen Partei Deutschlands  

Die Mitschuldigen am Hitler- Putsch.

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degabalstall BS. München, 15. März. In der heutigen Sigung wird zunächst eine Richtigstellung des kardinals Faulhaber verlejen, in der die Erklärungen Ludendorffs über verschiedene Aeußerungen des Sardinals in Amerila fowie feine Stellung zum Plan einer Bereinigung von Bayern   und Defterreich demertiert werden. Ludendorff   behält sich eine Gegenäußerung vor. Im

Lossow, der aufgefordert worden war, zu der heutigen Eigung zu erscheinen, hat das mit dem Hinweis auf die Berfälle in der gestrigen Vormittagssigung abgelehnt. Justizrat Rohl bittet um einen Borführungsbefehl gegen Loflow. Das Gericht wird darüber Besch' fassen.

Hierauf fagt Geheimrot Profeffor Döbert aus, er habe in ber Bürgerbräulzene den Eindrud gehabt, baß es Rahr mit feinem Einverständnis heiliger Ernst war. Ueber Geißers Haltung fei er fich nicht im fleren gewesen, während er nicht glaube, daß es Loffom mit seiner Zufage ernst gewesen sei.

Seuge Kolenialmarenhändler Helmuth hat ebenfalls an der Ernsthaftigkeit Rahrs nicht gezweifelt. Er bestreitet, daß Hitler die Loffow und Seißer zum Sprechen vorgeschoben habe. Staatsanwalt Ehardt bemerkt dezu, die Staatsanwaltschaft sei in der Lane, eine ganze Reihe von Zeugen beizubringen, die gegenteiliger Auffaffung feien uni bie bestätigen, daß in Begleitung Htters ein Mann mit einer Maschinenpistole war.

Zeuge Polizeihauptmann Bergen von der Landespolizei Mün chen war in der Stadtkommandantur zugegen, a's Lossow vom Bür erbräu tam. Er habe auf Aufforderung Danners eine furge Echilderung der Bergänge gegeben und sehr erregt und em. pört von einer Pistolendrohung und unerhörter Behandlung ge ( prochen. Lossom fei zunächst ganz zerfahren gewesen und mußte nicht, was zu machen war. Zuleht habe er aber befohlen, daß nur Befehle mit der Unterschrift Danners Geltung haben sollten, da sein name eventuell mißbraucht werden tönnte. Danner habe zu ihm, dem Zeugen, später auf dem Wege zur Türfen taferne von Lossow gesagt: Das ist doch ein trauriges Mannsbild." Er hatte nicht den Eindruck, daß Lossom daran dachte, ernsthaft

mitzumachen.

Als nächster Zeuge wird Rittmeister a. D. v. Schirach, Be­zirksführer der vaterländischen Verbände München   über das Beweis thema vernommen, daß der Führer der vaterländischen Berbände Bayerns  , Pref. Bauer, im Einvernehmen mit Rahr wiedehalt öffentlich den Marsch nach Berlin  " propariert habe. Der Zeuge befundet, daß in einer Bersammlung der Bezirksführer im Oftober vorigen Jahres Bauer darauf aufmertfam gemacht habe, es fei beabsichtigt, nunmehr gegen Berlin   energifo Dorzu gehen.

Allerdings habe er es in dem Sinn gesagt, daß es sich nicht um einen millärijden Marsch, sondern um einen Drud auf Berlin  handelt. Nach den Vorgängen des 8. November habe Bauer dann erklärt, es fei Kahrs Abficht gewesen, in Berlin   auf legalem oder illegalem Wege die Regierung zu beseitigen.

Das habe Bauer gefagt, um Kahr   zu verteidigen, weil die Stimmung in den vaterländischen Berbänden nach den Novemberereignissen gegenüber Kahr   fehr erregt gewefen fei. Bauer habe das Hiller­Unternehmen bedauert und erklärt, wäre es nicht gekommen, dann hätte Rohr in feinem Sinn das Unternehmen zum Erfolg geführt. Ich weiß nicht, erklärt der Zeuge, ob Professor Bauer diese Aeuße rung im Einverständnis mit Kahr   getan hat. Der Marsch nach Berlin  war überhaupt Gemeingut von ganz München  . Er wurde entwidelt aus dem Wort Nicht los von Berlin  , fondern los auf Berlin  ".

Es handelte sich darum, die nötigen Kräfte zu sammeln, damit bel einem Sturz der Berliner   Regierung in Anlehnung an die norddeutschen Verbände der sich waytfcheinlich von der Sozial demokratie und den kommunisten ergebende Widerstand gebrochen werden fonnte. Wir waren der Ansicht, daß fatfäch Bch der Marich nach Berlin   angetreten werden follte. Profeffor Bauer hat ja auch erflärt, mir müssen den Sauftall Ber­fin genau so aufräumen, wie die Preußen und Württemberger uns in München   geholfen haben". nsd

Gs Erster Staatsanwalt Sten glein: Die Angaben des Zeugen find unverständlich. Er hat zuerst genau das Gegenteil von einer jeßigen Aussage gefagt. Es ist flar, bab bet feiner Bernehmung, die Deffentlichteit ausge. fchloffen werden muß.

Auf Befragen des Vorfihenden erklärte der Zeuge nochmals, daß Professor Bauer das bekannte Wort nur im Sinne eines tatsächlichen Mariches nach Berlin   verslanden habe. orf.: Zwerft haben Sie aber das genaue Gegenteil gelagt. Die weitere Bernehmung des Zeugen wird darauf zurückgestellt bis nach der Bernehmung des Professors Bauer. Dann wird eine Entscheidung über den Ausschluß der Deffentlichkeit bei der Ber­nehmung diefer beiden Zeugen getroffen.

Der nächste Beuge Brofeffor Bauer, Führer der Baterlän­dischen Verbände Bayerns, muß zugeben, daß er wiederholt Don einem Marich auf Berlin   gesprochen habe. So in einer Berliner   Versammlung der Vertreter der Baterländischen Verbände im ganzen Reich und in der Münchener Bersammlung im Zirkus Krone   in München  , an der auch Kahr   teilnahm. Er habe damals ausgeführt, daß Deutsche Reich sei nur noch eine Fittion und die Frage fei, ob es restlos bolschewisiert werden solle oder ob es wieber deutsch   werden könne. Es belfe nur noch die Tat, zu der man fich bereithalten müsse. Man babe bamals nicht eine neue Auflage des Kapp.Butsches gewollt, sondern es follie fo tommen, daß die Berliner  , durch die Ereignisse mürbe gemacht, froh fein mußten, wenn eines Tages der internationale Mift ausgefegt würte. Mit Kahr   habe er von dem Marsch nach Berlin   nicht gesprochen; als er ihn beim Erscheinen des Ermächtigungsgefeßes gebeten habe, bagegen Stellung zu nehmen, habe er bas abgelehnt, wie er überhaupt ben Attivismus abzulehnen scheine.

Angell, Pöhner: Die heutigen Erklärungen stimmen mit feinen früheren und meinen Beebachtungen darüber nicht überein, In den Kreisen, die Herrn von Kahr nahestchen, ist der Marsch nach Berlin  " ganz offen propagiert worden. Das, was der Zeuge beute aussagt, stimmt auch schlecht mit der Tatsache überein, daß ich für

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ben Bosten eines Zivilfommissars für Sachsen   und Thüringen   aus.

erleben worden bin. Mir wurde gesagt, daß ich für dieses schwierige Amt alle Sicherheiten befäme vor allen Dingen, daß mir ein mili­tärischer Führer beigefellt werde, auf den ich mich voll und ganz verlassen könne.

Der Marsch nach Berlin   war dabei schon beschlossene Sache. Wenn man ihn heute abschwächen will, so liegt das burchaus auf der Linie, die Herr v. Kahr   und seine Freunde einschlagen, Prof Bauer: Für meine Person lehne ich die Beantwortung für das Wort Auf nach Berlin  " nicht ab. Aber ich kann nur wieder holen, daß der Sinn dieses Wortes auf geistigem, nicht auf militärischem Gebiete lag. and

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R... Rober: Herr Zeuge, baben Sie nicht zu einem Herrn Joft gesagt: Es tann jeden Tag losgehen. Wir haben die neue Ber­faffung fchon in der Tasch

Bauer: Das gla ch nicht, zumal die neue Berfaffung nicht in München  , sondern we anders ausgearbeitet worden war. R.- Rober: Halen Sie nicht zu einem anderen Herrn in bezug auf den Marsch nach Berlin   gefagt: Davon darf man nicht laut[ prechen, sonst tommt Egz. v. Kahr  $ 19 noch vor den Staatsgerichtshof. Bauer: Möglicherweise habe ich in ähnlichem Sinne einmal gefprochen.

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R.-A. Roder: Sie haben auch zu einem Oberleutnant fablert. Seuge: Das ist möglich. Neumann unzweideutig gefagt: Selbstverständlich wird mar­

bas gewesen?

Bors: Herr Zerge  , Sie fprachen eben davon, daß irgend wo anders eine neue Verfassung ausgearbeitet worden war, wo ist denn Bauer: 3n Berlin  , und zwar in den alldeutschen Berbänden, ( Große Bewegung.)

Justizrat Roht( erregt): War vielleicht der Herr Justizrat Clab dabei? Meine hohen Herren, hier halben wir den Schlüffel zu dem Prozeß in der Hand. Ich bitte Sie, hier weitere Fragen zuzulaffen. Wenn wir hier meiter vorgehen, fönnen wir die Bor gänge vom 8. Rovember verstehen, und Sie können verstehen, was das Wort bedeutet: Die Zeit ist erfüllt." Wenn man in Berlin  marschiert wäre, dann hätten wir nicht erst hinlaufen brauchen. Das weiß denn der Herr Zeuge, was in Norddeutschland und speziell in Berlin   vorbereitet war? Welß er von der Mobilisierung der Wassertante ufr.?

Bauer: 3ch selbst habe in Berlin   ja angeregt, etwas zu fchaf fen, bamit wir nicht wie bei weiland Kapp im entscheibenden Augen, blid mit leeren Händen daſtänden. In der Bersammlung, bie ich vorhin andeutete, mo von der Berfaffung gesprochen wurbe, hai mir Oberfinanzrat Bang die Antwort zugerufen: Das ist schon da. Justizrat Kohl: Ift dem Zeugen bekannt, welche Rolle der General Below in Norddeutschland gespielt hat?

Bauer: Er ist der Führer einer großen Bewegung. Juftigrat Rohl: Wissen Sie, daß Herr Geisler in Anspruch nimmt, ganz Bayern   stehe unter seinem Befehl?

Bauer: Das ist mir nicht bekannt. Juftigrat Kohl: Wiffen Sie vielleicht, was es mit dem was es mit dem Aufteiner Putsch auf sich hatte, daß das nur ein Borprellen in der großen Bewegung war? Borf.: Diese Fragen laffe ich nicht mehr zu.

R.-A. Hemmeter: Man nennt Sie den 3ivilabjutan. ten des Herrn v. Rahr. Bußten Sie, daß Herr v. Kahr   mit­zumachen bereit war und daß er das Unternehmen als legal ange. jehen hat?

Bauer: Das tann ich nicht unbedingt bejahen.

Kommunistisches Blendwerk.

Bum Reichskongreß der JAH".

Am Sonntag foll in Berlin   der Reichskongreß der Inter­nationalen Arbeiterhilfe" zusammentreten, um Ansprachen der verschiedensten Freunde Sowjet- Rußlands  " anzuhören und die Frage zu erörtern, ob die heutige Notlage der deutschen   Arbeiter eine Fortführung der JAH. Aftion erfordert. Aus der Internationalen Arbeiterhilfe für Sowjet- Rußland ist bereits eine solche für Deutschland   geworden. Solche Kundgebungen werden in der Regel immer dann veranstaltet, wenn die JAH. näher an die Massen" heran will. Die Rollen sind auch diesmal wahrscheinlich sehr geschicht verteilt und man kann damit rechnen das wieder einmal Botemfinsche Dörfer vor­geführt werden und das Ganze mit einem Bluff endet. Brominente Personen, die da glauben, einem großen Hilfswert zu dienen, und die feither unter dem Tilel Freunde für Sowjet- Rußland" firmierten, werden wieder einmal benuẞt, um politische Vorspanndienste zu leisten. Einem naiven Auditorium wird dann am tommenden Montag als Fortsetzung der JAH- Aktion Der Hunger in Deutschland   und die JAH. Berte in Rußland  " im Film gezeigt werden, um daran später zu bemeisen, wie eine ver­lotterte Bourgoisie im Bunde mit der verfaulten" Sozia!- demokratie und verräterischen Gewerkschaftsbureaukratie" das Elend in Deutschland   verschuldet haben. Dafür aber werden die Musterbetriebe" der JAH. In Rußland   gezeigt, wobei hoffentlich auch der Revisionsbericht über diese Betriebe vom vorigen Jahre mit verlesen wird.

"

Damit die Teilnehmer an dieser Veranstaltung sich mit der notwendigen Borsicht wappnen, erscheint es nicht ganz unangebracht, wieder einmal die wirtliche Meinung der JAH. Akteure über folche Rundgebungen aus ihren eigenen Aufzeichnungen zu zitieren. Auch der Weltkongreß der JAH. im Juni v. J. war eine ähnliche Kundgebung. Die Arrangeure, und das waren aus= chließlich Kommunisten, die sich im 21er Ausschuß der JAH. als Beauftragte der Kommunistischen Internationale bezeichneten, wurden am Tage vorher über den Kongreß von Münzenberg   später von Scholze mie folgt inftruiert:

Es werden zu der Konferenz Nansen und von den Quatern ein englischer und ein deutscher   Bertreter erwartet. Es ist auch möglich, daß einige Rote Kreuz Organisationen vertreten sind aus Deutschland  , Tschechoslowakei  , vielleicht auch aus Italien   das Rote Kreuz ein Schreiben fandte und dem Kongreß Frankreich  . Interessant ist, daß aus dem faschistischen bie besten Erfolge wünschte. Außerdem werden zirka 80 Ber. treter der deutschen   Industrie, Ingenieure, Unternehmer, Wissenschaftler, Künstler, Schriftsteller, Journalisten vertreten sein, Beute, bie fich um ben Klub Freunde des neuen Rußland" grup. pieren. Bertreter verschiedener Gewerkschaftsgruppen, Genossen­schaften, zwei Bertreter der italienischen sozialistischen   Bartei, also die auf ihrem letzten Barteitag gegen Sowjetrußland Stellung gc­nommen haben, werden vertreten sein. Es wird, wie sie sehen, eine bunte Gesellschaft sein, die sich hier ein Stelldichein gibt. Es dürfen nur im poraus bestimmte Redner zum Wort tommen, jebe politische Debatte muß vermieden werden. Die Sache foll enden in der Annahme einer Resolution,

all or Haben Sie nähere Anhaltspunkte über die neue Ber  - in der die Bereitwilligkeit an der Mitwirkung am Wiederaufbau fallung?

Bauer: Nein.

R... Luetgebrune: Wann waren denn die Besprechungen über die neue Berfaffung in Berlin  ? Bauer: Anfang September, nach dem Deutschen Tag  " In Nürnberg  .

Justizrat Schramm:

3ft dem Zeugen bekannt, daß in den Baferländischen Verbänden Norddeutschlands der 11, November als Stichtag angesetzt war? Bauer: Nein, ich wußte nur, daß einige Herren um diese Seit auf der Reise nach München   waren.

Rußlands   ausgedrückt wird. Es gilt, auf dem Weltkongreß zu ver fuchen, baß die dort anwesenden Geschäftsleute, in ihre Betriebe zurückgekehrt, eine Agitation und Propaganda für Somjetrußland peranstalten. Wir müssen aber alles tun, daß die Konferenz am felben Tage zu Ende geht, weil fie sonst am Montag plagen würde. Wir haben weiter beschlossen, daß der Genosse Aussem, der utrainische Bertreter für Berlin  , die Leute Don der JAH. und diejenigen Besucher des Kongresses, die Arbeiter. verbänden angehören, zu einem 5 Uhr- Tee am Montagnachmittag einladet. ir tönnen unmöglich auseinandergehen, ohne daß wir die Gewißbeit betommen, mehr als bisher an die Gemertschaftsgruppen heranzu. tommen. Wenn wir sie einladen, so ist das von vornherein Bauer: Ich war der Ansicht, daß durch die hunger. parteigefährlich, aber wenn die Sache von einem anderen tramalle die legale Regierung ihre Macht nicht würde aufrecht­erhalten fönnen, Dann war es Bayerns   Aufgabe, einzugreifen, gemacht wird, so hat fie ein anderes Gesicht. Am Kron. jo wie in der Rätezeit Norddeutschland uns geholfen hat. Aller- prinsen Ufer im alten Gesandtschaftsgebäude bings häffen wir uns der Republit nicht zur Verfügung gestellt, jon- bei einer gemütlichen Taife Tee wird sich die Ein. dern wir hätten vorher eine gründliche Umstellung der staatlichen beits front beffer herstellen laffen als gestern im Berhältnisse gefordert. Friedrichshain  . Die ganze Sache soll mit einem Bluff ablaufen. the

Juftigrat Schramm: Wie dachten Sie sich denn, Herr Zeuge, auf welche Beise die von Kahr und seinen Freunden angestrebte Attien überhaupt beginnen sollte?

R.-A. Rober: Wenn das Gericht als wahr unterstellt, daß der Marsch nach Berlin   auch nach der militärischen Seite hin vor­bereitet und in Angriff genommen war, dann verzichten wir auf die Vernehmung des Zeugen Schirach, sonst müssen wir ihn unbedingt hören.

Erster Staatsanwalt Stenglein: Ich lehne eine solche Unterstellung selbstverständlich ab.

Nach kurzer Beratung verkündete der Vorsitzende folgenden Gerichtsbeschluß:

Der Zeuge General   v. Coffow wird wegen unentschuldigten Jernbleibens zu den dadurch entstandenen Kosten, zu einer Geldstrafe von 50 m. verurteilt. Für die weitere Bernehmung des Zeugen v. Schirach und für die Bernehmung des 3eugen 30 st wird die Oeffentlich. telt wegen Gefährdung der Staatssicherheit ausge­adfchloffen.

Daraufhin wurde der Saal geräumt. Von einer wang weifen Borführung des Generals Lossow, wie sie ble Ber. teidigung verlangt hat, oder von einer erneuten Zeugenladung ver. lautet in dem Gerichtsbeschluß nichts.

( Schluß in der Morgenausgabe.)

bes 21er Ausschuffes der JAH. ihren Fortgang und befriedigt Am folgenden Tage nahm die offizielle Konferenz über den Berlauf des Weltkongreffes" sagte Münzenberg   zu seinen Getreuen:

Und wenn wir die Weltkonferenz betrachten, die von uns ein­berufen worden ist, so stellen wir mit Genugtuung fest, daß sie endete mit der Annahme einer Resolution. Es war eine Konferenz, in ber die besten Erfolge errungen wurden auf dem Gebiet. wo wir in Zukunft unsere Arbeit steigern müssen und wo es uns gelingen muß, die nach Rußland   drängenden Intellektuellen zu feffeln. Es ist eine Rommission zustande gekommen, in der unter anderem im men, 2uffem, Frey und Paquet fißen. Durch sie gilt es, die Kulturarbeit weiter zu treiben. Ich zweifle nicht, daß die einzelnen Komitees einen guten Dienst der kommu­niftischen Internationale und auch Sowjetrußland leisten

werben."

Diese Auffassung von der Einheitsfront" gehört ja be. fanntlich zum Kernstüd der fommunistischen Propaganda.