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Nr. 144 41. Jahrgang Ausgabe B Nr. 72

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Vorwärts

Berliner Dolksblatt

5 Goldpfennig

50 Milliarden

Dienstag 25. März 1924

Berleg und Angeigenabteilung

Geschäftszeit 9-5 Uhr Berleger: Borwärts- Berlag GmbH. Berlin SW. 68, Lindenstraße 3 Fernsprecher: Dönhoff 2506-2507

Zentralorgan der Vereinigten Sozialdemokratifchen Partei Deutschlands

England und die deutschen Wahlen. Unsere Pflichten für die Jugend.

Keine Einmischung. aber stärkstes Interesse.

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Aus London wird uns aus führenden Kreifen der Ar-| über die französische Ansicht aufzuklären. Er habe möglicherweise beiterpartei geschrieben: geglaubt, daß die französische Regierung fich an die gegenseitigen Allianz- und Garantieformeln halte, während sie im Gegenteil geneigt sei, mit Rücksicht auf die vitalen Interessen Frankreichs

Es find in letzter Zeit hier Berichte eingetroffen, wonach die äußerste Rechte in Deutschland dermaßen start zu werden droht, daß ihr Sieg bei den kommenden Reichstagswahlen in den Bereich der Möglichkeiten gerüdt jei. Auf Grund von Aeußerungen der leiten­den Persönlichkeiten des jetzigen Kabinetts fönnen wir die Ber­ficherung geben, daß diese Berichte in Downing- Street ( die Con­doner Wilhelmstraße. Red. d. B.") mit Sorge aufgenommen werden. Selbstverständlich wollen die Mitglieder der britischen Regierung unbedingt vermeiden, irgend etwas zu unternehmen, was als eine Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines an­deren Landes angesehen werden könnte; aber ihre Zurüdhaltung vermag natürlich nicht, die Tatsache aus der Welt zu schaffen, daß fie im Hinblid auf diese Entwidlung fehr ernsthaft beforgt find.

Das unmittelbare Hauptziel der auswärtigen Polifit Macdo­nalds ist die Wiederherstellung des internationalen guten Willens und geordneter Berhältniffe in Europa . Macdonald felbst hat wiederholt feine Abficht zum Ausdrud gebracht, die Frage der Reparationen und die anderen damit zusammenhängenden Pro­

die Sicherheitsfrage

von allen Gefichtspunkten aus zu prüfen. Wenn Macdonald lieber einer allgemeinen europäischen Regelung zustimmen wolle, tönne man das begreifen und barin das Gute erbliden, daß er die Notwendigkeiten der französischen Berteidigung zu berüid. fichtigen fuche. Bis zu den deutschen Bahlen werde die Debatte über die Sicherheitsfrage allerdings eines wesentlichen Ele­Debatte über die Sicherheitsfrage allerdings eines wesentlichen Ele­ments entbehren.

Wenn die Wähler eine rechtsgerichtete Mehrheit in den Reichstag jchidten, dann wäre es unnüß, weitergehende Kombinationen in Frage zu ziehen, da man nicht auf den guten Willen Deutschlands bauen tönne,

Der französische Botschafter sei nicht beauftragt gewesen, Borschläge zu unterbreiten. Es sei auch zweifelhaft, ob Macdonald folche ge­macht habe. Aber soweit

hanau.

In diesem Jahre rächt sich jetzt, da die herangewachsene Jugend aus der Schule entlaffen wird, besonders schwer die ungenügende Fürsorge für die Heranbil. bung eines tüchtigen Arbeiter Nachwuchses. an mehr oder weniger schönen Bestimmungen auf dem Papier fehlt es freilich nicht. Die Gewerbeordnung enthält eine Reihe von Schuhvorschriften, die Handwerks- und Ge­werbefammern betätigen fich auf diesem Gebiete, vor allem aber haben es auch die Gewerkschaften nicht an den nötigen Anregungen fehlen laffen und find in vielen Tarifverträgen für die Lehrlinge und Jugendlichen eingetreten. Auch das Reichsarbeitsministerium fehlt hier nicht. Der Präsident der Reichsarbeitsverwaltung hat im Mai vorigen Jahres All­gemeine Bestimmungen für die Berufsberatung und Lehr­ftellenvermittlung" bei den Arbeitsnachweisämtern und außer­halb derselben erlassen. Darin heißt es z. B.: Die Berufs­beratung und Lehrstellenvermittlung bei den öffentlicher Arbeitsnachweisen hat sich zu erstreden auf

a) die planmäßige Borbereitung der Berufswahl Jugenditeer und die Aufklärung der Deffentlichkeit über Berufsfragen;

b) die Erteilung von Rat und Auskunft in allen Fällen, welche die Berufswahl sowohl beim Eintritt in das Berufsleben wie beim betreffen;

bleme in Angriff zu nehmen, sobald der Bericht der von der Re- tönnten, sei es gut, daß vor den wichtigen Zusammenkünften des Berufswechsel und die Berufsausbildung und Berufsfortbildung

parationsfommiffion eingesetzten Sachverständigenausschüffe vor­liegen wird. Der Ton der französischen und der englischen Presse während der letzten Wochen wird als ein günstiges Vorzeichen für den Erfolg dieses Wertes angesehen. Allerdings wird hier die Mitwirkung der deutschen Regierung als ebenso wesentlich empfunden wie die Mitwirkung Franfreifs, wenn endlich die Wirren, die Europa seit dem Waffenstillstand heimgesucht haben, beigelegt werden sollen.

Aus diesem Grunde hat auch Ministerpräsident Macdonald Jüngst in einer Unterredung mit einem französischen Journalisten ausgeführt, er würde aufs fiefste jeden Schrift bedauern, der geeignet sei, Deutschlands Beteiligung an Berhandlungen zu stören, deren Erfolg ihm für das fünftige Wohlergehen Deutschlands ebenso not­wendig erscheine wie für den Frieden und die Wohlfahrt ganz Europas . Nach folchen und ähnlichen Erklärungen von autoritativer Stelle tann ohne Sorge, dadurch etwa ein Demenfi zu veranlaffen, ausgesprochen werden, daß der Ministerpräsident und feine Sol­legen einig sind in der ernsten Hoffnung, die deutsche Polifit werde welche Regierung auch aus dem neuen Reichstag hervorgehen

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tommenden Monats das Terrain geebnet werde.

Laut Petit Parifien" ist auch die pfälzische Angelegen. heit, insbesondere die Frage der bayerischen Beamten, berührt worden. Es sei auch sicher, daß der französische Botschafter Macdo­nald mitgeteilt habe, daß sich die französische Regierung, wenn sie fich auch nicht weigere, einer

Aenderung des Befehungssystems im Ruhrgebiet zuzuftimmen, doch zur vollkommenen Räumung dieses Gebietes nicht entschließen fönne. Jedenfalls hätten die beiden Staatsmänner in Berbindung mit dieser Frage auch von dem Pfändersystem gesprochen. Der franzöfifche Botschafter habe, wie leicht zu erraten sei, die Un­möglichkeit hervorgehoben, auf die beschlagnahmten produttiven Bfänder zu verzichten, außer in dem Falle, daß die Alliierten fich barüber verständigten, fie durch ebenfo wirtfame Garantien für die Gesamtregelung zu erfezen. In der Hauptfache aber habe die Unterredung der Sicherheitsfrage gegolten. Ein offiziöser Rommentar.

möge von jenem Geist der internationalen Gemein- Paris , 25. März.( WTB.) Ueber die geſtrige Unterredung schaftsarbeit durchbrungen sein, der nach ihrer Ueberzeugung

allein die Wiederaufrichtung Europas verbürgt. hit sah

Macdonalds Friedensbemühungen.

Paris , 25. März.( WTB.) Die Morgenblätter brücken sich äußerst unbestimmt über die geftrige Unterredung des franzöfifchen Botschafters mit Macdonald aus, die anderthalb Stunden in Anspruch genommen hat. Nach dem Matin" ist außer über Alge meinheiten nur über eine einzige beſtimmte Frage gesprochen worden, nämlich über die Frage, wann

der Bericht der Sachverständigen der Reparationsfommission übermittelt werde. Der französische Bot­schafter hat von dem englischen Premierminister verlangt, er möge wie Poincaré von den französischen Sachverständigen von den britischen fordern, daß sie die Enquête bald zu Ende führten. Boin­caré wolle die interalliierte Diskussion über die Sicherheits- und Reparationsfrage recht bald anschneiden, möglichst im Laufe des April, wo er durch andere Geschäfte nicht behindert sei.

Weiter fagt der Matin", die Beröffentlichung des Gelbbuches habe allein nicht genügen fönnen, den englischen Premierminister

Verteidigersprüche im Hitler- Prozeß. Bon Gefühlen, Notwehr, Karthago und anderen Dingen. In den letzten Tagen während der Plädoyers ist unter den An­geflagten eine allgemeine Uebermüdungsfranfheit" eingetreten. Bor zwei Tagen ließ sich Brückner beurlauben, gestern Krie. bel, und heute haben sich Hitler und Böhn er beurlauben laffen. Rechtsanwalt Roder sprach von der Uebermüdung der An­geklagten durch die 10 Stunden täglich andauernden Berhandlungen und regte längere Erholungspausen an. Der Vorsitzende aber meinte unter dem Schmunzeln des ganzen Gerichtshofes, die Herren Verteidiger sollten sich bei den in der Tat ungeheuer ausgedehnten Plädoyers lieber etwas beschränken.

Dann erhielt Justizrat Schramm für den angeklagten Führer ber Reichstriegsflagge, Hauptmann Röhm, das Wort. Aus seinem ebenso phrasenreichen wie inhaltlosen Bläboner einige Softproben: 1. Die Kahr , Lofsow, Seißer haben ein schweres Verbrechen an Seiner Erzellenz" Ludendorff begangen. Man hat sogar Haftbefehle gegen unseren großen Feldherrn erlassen, um den uns die ganze Welt beneidet. Das Blut bleibt einem in den Adern stehen, wenn man denkt, daß der große Feldherr von einem oder zwei bayerischen Soldaten in der Nacht hätte aufgegriffen werden fönnen."

W.

2. Das Blutbadam Odeonsplat tommt auf die, die aus tieinlicher und niedriger Rache und persönlichem Ehrgeiz den Befehl zum Feuern gaben. Und aus dem Blut, das dort ge­floffen, wird einft der Geist Exzellenz Ludendorffs auffchweben mit der furchtbaren Anklage: Hier ist von bayerischen Soldaten auf mich geschossen worden." Jeder von uns weiß, daß der ganze Norben auf die befreiende Lat wartete. In Berlin war der Marsch nach dem Norden zu einer Rabarettnummer geworden, die stets großen Beifall auslöfte." 4. Ein bekannter Rechtslehrer hat den Sak geprägt: Es gibt Fälle, in denen das Urteil mit dem Gefühl befolgt, mit dem

3.

c) den Nachweis von beruflichen Ausbildungswerkstätten; wandfreie Anlern- und Lehrstellen. d) die Bermittlung in beruflich, fittlich und gesundheitlich ein­

Was die öffentlichen Arbeitsnachweise nach dieser Rich­tung hin tatsächlich leisten, mag dahingestellt sein. Entschei­dend ist vielmehr, daß die augenblicklichen ungünstigen Ber­hältnisse: Arbeitslosigkeit oder ungenügender Verdienst es vielen Eltern aufs äußerste erschweren oder geradezu unmög= lich machen, ihre Söhne und Töchter so für den zufünftigen Beruf ausbilden zu lassen, wie es nötig wäre und wie sie selbst es wünschen. In solchen Fällen versagt die jetzige Fürsorge so gut wie ganz

Aber auch mit der Beschaffung wirklich passender Lehr­ftellen ist es schlecht bestellt. Nur zu oft haben sich Eltern bereits seit Monaten bemüht, ihr Kind in eine passende Stelle zu bringen, und schließlich müffen sie den Lehrvertrag ab­fchließen, obgleich fie nicht das nötige Zutrauen zu dem Lehr­meister haben. Außerdem gibt es Lehrmeister genug, die

In

zunächſt den besten Eindruck machen, fich bald aber als völlig zwifchen dem englischen Premierminister Macdonald und dem unfähig für ihre Aufgabe erweisen. Die Gewissenlosigkeit französischen Botschafter berichtet Havas aus Condon: Die Unter­redung habe der englischen Regierung Gelegenheit gegeben, fich da- mancher Betriebsletter in der Ausbeutung jugendlicher Arbei­von zu überzeugen, daß die franzöfche Regierung die Garantie. ter und Arbeiterinnen ist geradezu grenzenlos. Das mögen penfationen aufgeben fönnte. Wenn im Laufe des der­die fiz zurzeit im Ruhrgebiet in der Hand habe, nicht ohne& om- einige Belege aus den letzten Berichten der Gewerbeaufsichts­beamten beweisen. Aus dem Regierungsbezirf Arnsberg heißt zeifigen Meinungsaustausches neue modalitäten gefunden zirkes wurden jugendliche Arbeiterinnen mit dem Einpaden es: In dem Vorraum einer Beizerei des Lüdenscheider Be werden sollten, so könnten sie ihren Ausdruck in einem kompenzirfes wurden jugendliche Arbeiterinnen mit dem Einpacken fationssystem erhalten, das die Möglichkeit böte, etwas den den austretenden Säuredämpfen ausgefeht fo fleinerer Metallgegenstände beschäftigt. Da sie hierbei produktiven Pfändern Gleichwertiges zu schaffen. Un eine Uende- den austretenden Säuredämpfen ausgefekt rung des derzeitigen Standes der Dinge fel nicht zu denken, folange einer Anzahl Metallwarenfabriten wurden jugendliche Ar­waren, mußte die Beschäftigung untersagt werden. Deutschland feine Berpflichtungen nicht erfüllt habe. beiter bei Bedienung der maschinell angetriebenen Pressen angetroffen, obgleich mitunter fogar die not­wendigen Schuhvorrichtungen fehlten.- Ebenso wurden mehrfach Jugendliche an gefährlichen Holzbearbeitungsmaschinen beschäftigt. selten wurden Jugendliche bei solchen Arbeiten festgestellt, die Nicht ausdrücklich durch Gesek verboten sind, z. B. in Fabriken feuer­fefter Steine bei der Handformerei, in Ziegeleien bei der Beförderung der Rohstoffe, im Steinbruch beim Berladen von Schuttmassen, in Glashütten bei der Herstellung des Gemenges im Gez mengeraum.- 3m Regierungsbezirk Wiesbaden wurden in einem Betriebe zur Berarbeitung von Flachs trok vor­ausgegangener Bermarnung Jugendliche in der and hechelei angetroffen; und in mehreren Stein­brüchen wurden Jugendliche bei der Herstellung von Kleinschlag beschäftigt.

Die Presse unterstreicht die große Bedeutung, die man in poli­fifchen Kreiser dieser Unterredung beimeffe. In diplomatischen Kreisen betrachte man das Ergebnis als ein gutes Borzeichen für die zweite Phase der Unterhandlungen". Man halte diese zweite Phase für bevorstehend, obwohl darauf hingewiesen wird, daß die englische Regierung wiederholt der Ansicht Ausdruck gegeben habe, daß nach ihrer Auffaffung eine Erörterung der Fragen felbft nicht ftattfinden könne, bevor der Bericht der Sachverständigen der Repa­rationstommiffion überreicht worden sei.

Verstand begründet werden muß."§ 53, der von der Notwehr spricht, gibt Ihnen die Möglichkeit, ein Urteil zu fällen, bas dem gefunden Rechtsgefühl des Bolles entspricht. Boltesstimme ift Gottes. ftimme. Und das Bolt hat sein Urteil längst gefällt."

5. Angenommen, in Berlin wird die Entwidlung so, daß über dem Reichstag die rote Flagge weht. Ber würbe dann das Befreiungswerf wagen, wenn der Staatsanwalt mit dem Hochverratsparagraphen hinter ihm steht. Der§ 81 war für die Monarchie gemacht. Mein Rechtsgefühl bäumt sich dagegen auf, daß diefer Paragraph die Verfassung schützt, die das Gesindel, die Verbrecher und Hochverräter sich selbst geschaffen haben." 6. Auch die jungen Männer, die den 2umpen Heinz Orbis abgetan, könnte fein deutsches Gericht verurteilen. Genau fo liegt der Fall hier."

7. Der Zusammenbruch von Rarthago hat eine verfluchte Aehnlichkeit mit dem Dolchstoß gegen Deutsch­ land . Greifen Sie in die Speichen des rollenden Rades und verhüten Sie, daß Deutschland das Schicksal Karthagos teilt."

Die Börse etwas freundlicher". Heute gestaltete sich die Tendenz an der Berliner Börse etwas freundlicher. Die Spekulation führt die feftere Tendenz auf die jetzt einsetzenden Interventionsfäufe der Banten zurüd. Es tommt hinzu, daß die schwersten Berluste aus der Frantspetulation, soweit es sich um fofort fällige Engage ments handelt, zunächst gebedt sein dürften. Gestern fanden im Ufancehandel nach freiwillige Erefutionen statt. Infolgedessen stieg ber Frant an einzelnen deutschen Börsen gestern bis zu einer Barität von 74 für das englische Pfund. Nach dem Auf­hören dieser Deckungsläufe macht sich eine neue Berflauung der franzöfifchen Baluta bemerkbar. Heute wurde in Berlin das eng­lische Pfund mit 79 Frant gehandelt.

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Auch aus Handmertsbetrieben hört man klagen: In Baden beschäftigte ein Mechaniker fieben Lehrlinge, mit denen er Lehrverträge abgeschlossen hatte. Da ihm ein Befelle nicht zur Seite stand, fonnte von einer ge­regelten Ausbildung der jungen Leute feine Rede sein.- In Württemberg wurde in einer Buch druckerei auf dem Lande die Arbeitszeit bis wöchentlich 69 Stunden verlängert; auch wurden die Lehrlinge zu Feld- und Gartenarbeiten bis 1210 Uhr abends herangezogen.

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Endlich noch einige Beispiele aus den faufmänni schen Betrieben. Aus dem Bezirk Nürnberg- Fürth: An einer planmäßigen Ausbildung der Lehrlinge fehlte es recht häufig. Fünf Lehrlinge wurden fast ausschließlich zu gewerb lichen Lager, Reller- und Gartenarbeiten verwendet. In Baden mußten in einem Baugeschäft die taufmännischen Lehr. linge Baumaterialien auslaben und auf den Bauten Abfall­holz zusammenlesen. Die meisten Klagen liefen aus Eisen­handlungen ein. Da hier oft fein gewerblicher Arbeiter be­schäftigt wurde, mußten die Lehrlinge auch die vorkommenden gewerblichen Arbeiten wie Ausladen verrichten, so daß sie manchmal bis zum dritten Lehrjahre noch kaum mit faufmännischen Tätigkeiten betraut worden waren.

Die Sozialdemokraten in dem Reichstage und den Land­tagen haben immer wieder auf diese schweren Mißstände hin­