Einzelbild herunterladen
 

Beim Buchdruckerstreit im November wollten wir die Freistehen. Die Boltspartei wirb auf jeden Fall unmittelbar vor ben gebung der Roten Fahne" durchsetzen. Es sollte also verbunden Wahlen durch diese Dinge organisatorisch und politisch schwer be­werden: Unterstüßung der wirtschaftlichen Ziele und die Freigabe lastet. In Hannover muß es unzweifelhaft zu scharfen Ausein der Roten Fahne". Dazu fagte Brandler:" Wir zerschlagen andersetzungen tommen. Die Beit" erflärt bereits: Der Zu damit die wirtschaftliche Agitation der Buch- sammenschluß einer bestimmten Richtung in einer Sonderorgani­bruder. Man barf teine andere Frage dazwischen fation wäre der Anfang vom Ende der Partei, die sich bringen. Hätten wir Generalftreit verlangt, so wären wir mit der Duldung solcher Zustände selbst aufgeben und zum Kinder­Marren gewesen, aber diese politische Forderung fonnte man in gespött machen würde. Darüber wird und muß in Hannover voll diefem Wirtschaftskampf tragen." tommen Klarheit geschaffen werden." Solches Klarheitschaffen" ist meistens eine etwas schmerzliche Operation, und unmittelbar vor den Wahlen pflegt sie dem Patienten nie sehr gut zu bekommen. Allerdings, die Boltspartel wird jetzt, nachdem die Dinge einmal so weit gediehen find, nicht mehr zurüd tönnen.

Weniger Volksschulen!

a) bur Enfaffing no tengig angefeller Lehrkräfte. Bei der Auswahl gelten die in der Personalabbauverordnung verhindert werden, daß nicht etwa in der Hauptfache der Lehrer­vom 8. Februar 1924 enthaltenen Grundsäge. Indessen muß dabei verhindert werden, daß nicht etwa in der Hauptsache der Lehrer. nachwuchs aus dem Schuldienst ausscheidet. Es ist vielmehr da für Gorge zu tragen, daß ein angemessener Nachwuchs an Lehr­träften vorhanden bleibt und die Möglichkeit behält, sich ordnungs gemäß auszubilden.

In den zweisprachigen Bezirken müssen die erforderlichen Sprachkenntnisse gebührend beachtet werden.

Wenn die Verminderung der Schulstellen in einzelnen Schul­verbänden stärker ist als in anderen, so wird gegebenenfalls durch Bersetzung ein Ausgleich zu schaffen sein. Das

Das Beispiel ist typisch. Hätten die Kommunisten durch wirkliche Solidarität und gewerkschaftliche Disziplin mit dazu beigetragen, den Buchdruckern zu einem wirtschaftlichen Erfolg zu verhelfen, Ruth Fischer und die Ihrigen hätten wahrschein lich nicht schlafen können vor Kummer darüber, daß sie einen ganz gewöhnlichen reformistischen Schwindel mitgemcht hätten. Es muß eben unbedingt die fommunistische Parole Dabei sein, sonst macht die Sache feinen Spaß. Mit der Barole desorganisiert man dann feste darauf los und freut sich um so mehr, wenn man den dann unvermeidlichen Mißerfolg den verhaßten Reformisten an die Rockschöße hängen fann. Brandler und der abgesägte rechte Flügel hatten offenbar Runst und Bolfsbildung vom 1. März 1924 entnimmt der Amtliche tationen und, wo Schuldeputationen nicht bestehen, den Schul­

noch gewisse Gedankenverbindungen und Hemmungen aus ihrer gewertschaftlichen Bergangenheit. Des wegen wurde auch, wie Ruth Fischer biffig feststellt, die Be triebsrätebewegung fyftematisch sabotiert" und die neue Zentrale wird die Sabotage der Betriebsrätebewegung" auf geben und mit vollen Segeln auf die Spaltung der Ge­merffchaften lossteuern. Man ziert sich noch ein wenig, aber man betont felber, daß man die Tattit in den Gewerf schaften ändern muß. Am Ende steht der Ruf nach Samm lung aller unorganisierten, überhaupt aller unzufriedenen Maffen, die vom Parolengeschrei der Kommunisten fich etwas versprechen, unter ausgesprochen kommunistischer Führung in eigenen Organisationen zu eigenen Aktionen. Kehrt auch der Oktober 1923 für die neue linke Führung nicht alle Tage wieder, zu Aktionen in ihrem Stil wird sie bald genug Beranlaffung finden.

Bom Parteiinteresse aus hat die Sozialdemokratie teine Beranlassung, diese Entwicklung zu bedauern. Eine lints. geführte KPD. wird ihr zu allerlegt gefährlich werden. Das werden die Novembersozialisten um Ruth Fischer bald genug spüren. Mit diesen Methoden kann die KPD. nur zer­splittert werden, aber ihre Rersplitterung in Butschaktionen und finnlos provozierten Kämpfen wird auf Kosten der kommu­ nistischen Arbeiter gehen. Die Sozialdemokratie wird die Trümmer auffangen müssen, denn es müßte schlecht um uns bestellt sein, wenn nach dem legten Experiment, das die Kom­munisten mit ihrer neuen Führung noch machen können, Bahllose den Weg nicht zu der Bewegung zurückfänden, die ohne das Wort Klassenkampf dauernd im Munde zu führen, doch die wirklichen Kämpfe der Arbeiterschaft führt.

Der Spaltpilz in der Volkspartei.

Die Beit" fährt fort, über die Bemühungen der National­iberalen Vereinigung" interessante Mitteilungen zu machen. Nach hrer Darstellung ist zu heute morgen erneut zu einer Zusammen­unft im Reichstag eingeladen, und zwar sollen die Einladun gen zu der heutigen Sigung weit über den Personenkreis hinaus gehen, der am 12. März zum erstenmal im Hotel Esplanade als Klub der Generaldir ttoren" zusammenfam. Sie ver­öffentlicht auch eine Art Verbrecher album mit den Namen Ser nach Angabe der Geschäftsstelle der Nationalliberalen Ver­einigung an der neuen Gründung beteiligten Herrschaften. Nun haben zwar viele dieser Herren erklärt, daß sie eine Beteiligung ab* lehnen. In solcher Situation gibt es aber erfahrungsgemäß immer Leute, die zunächst einmal abwarten wollen und sich nicht gerne engagieren, ehe man nicht den Ausgang flar übersehen fann. So ist auch wohl die Aeußerung des rühmlich bekannten Cuno- Ministers Dr. Beder, des Kruppschen Generaldirektors Dr. Sorge und anderer prominenter Industriefapitäne zu ver.

Wie kant ausgesehen hat.

Bon Dr. Mag Hochdorf.

Rum 200. Geburtstag Immanuel Rants schrieb Dr. Maz Soch Dorf Das Rantbud Immanuel Rants Beben unb Lehre, das für weite Rreise des deutschen Volkes Leben und Lehren des Königsberger Weisen darstellt und in einem besonderen Anhang die wichtigsten Dokumente aus der Philosophie und Moral des großen Denters vereinigt. Das Buch erscheint im Deutschen Berlagshaus Bong u, Co., Berlin

So eingefallen war die Brust, daß der Rücken gewölbt schien. Das Jabot verschwand im Rock, es hing überflüssig und lappig zur Erde. Es diente nicht zur heiteren Zier; Menschen, deren Bruft fich gesund und frei auswölbte, trugen diesen Spizenschmuck so, daß er sie erfreulich puzte und stattlich machte. Aber an Rant schien all diese sorgfältig gepflegte Bürgerkleidung überflüssig, bei­nahe auffallend.

Der bedeutende Kopf faß auf einem Körper, der mehr als be­scheiden war. Ein großer Teil des Schädels wurde durch die Be­rüde verbeckt. Die Perücke, die den Zeitgenossen Rants oft ein majestätisches Ansehen gab, wirkte bei dem Träger des schmächtigen Leibes auch wie ein überflüssiger Schmud. Aber die Stirn blieb doch sichtbar; sie stieg faft geradlinig oberhalb der Nase empor. Und diese Stirn, disharmonisch einen Kopf vergrößernd, der nicht zu dem übrigen Rörper paßte, verriet, daß ein ungewöhnlicher Mann vor dem Auge des Betrachters stand. Wer sich in das Anlig Rants pertiefte, nahm wahr, daß seine Unterlippe dick und schlaff herunter fiel. Wollte er von dieser merkwürdigen und wiederum sehr un schönen Erscheinung auf den Charakter des Mannes raten, so hätte er auf Schwächee und Unfreundlichkeit eher raten müssen als auf Energie und freudige Lebensbejahung. Menschen, die viel Kümmer. nis und Entäuschung durchgemacht haben, erschlaffen leicht so fehr, daß sie das straffe Busammenhalten und Anspannen ihrer Muskeln für eine unnötige Mühe halten.

Es gibt ein Bild, das den spazierenden Gelehrten darstellt. Er trägt in der einen Hand den hohen Paradestod, der mit Troddeln und metallenem Knauf ausgestattet ist; er hält in der anderen Hand eine folpafartige Ropfbedeckung, die ähnlich ist der hohen Mühe der friderizianischen Grenadiere. Stock und Hut scheinen aber viel zu groß im Verhältnis zu dem schmalen und schmächtigen Manne. Sie scheinen auch überflüssig. Sie scheinen ihn zu überlaften. Alles Irdische scheint ihn zu überlasten. Man fann fein geistiges Bild ge minnen, wenn man ihn von außen her betrachtet.

Dadurch, daß die Lippe vorgeschoben wurde, mußten die Augen automatisch gefniffen werden, d. h. der Betrachter visierte die Welt außerordentlich scharf. Und diefes Auge, das nur halb zu sehen mar, dessen Farbe und Glanz sich nicht feststellen ließen, erschien sehr aufmertfam, fogar hinterhältig, beinahe tüdisch. Es war wie das Auge des verschlagenen Jägers, der geduldig mit der geladenen

Verfahren bei der Auswahl der Lehrkräfte beibt der Regelung der Regierung überlassen. Es bleibt ihr auch Allgemeiner Abbau aus Ersparnisgründen. überlassen, ob fie schon aus eigener Personalfenntnis Lehrer als Einem in der nächsten Ausgabe des Zentralblattes für die ge- weniger geeignet und für das Ausscheiden in erster Linie in Frage famte Unterrichtsverwaltung in Preußen zur Veröffentlichung gestehend auswählen kann, oder ob sie zunächst ganz allgemeine Bor langenben Erlaste des Ministers für Wissenschaft, verbänden mit mehr als 25 Schulstellen wird den Schuldepu schläge von den Kreisschulräten einfordern will. Bei Schul­

Preußische Pressedienst" folgende Einzelheiten:

die Schulaufsichtsbehörden zunächst ermächtigt: In Abänderung aller entgegenstehenden Bestimmungen werden

Beschlüsse von Schulverbänden über Gingie. hung von Schulstellen zu genehmigen, wenn die auf eine Schulstelle entfallende Durchschnittszahl von Schulkindern in dem einzelnen Schulverbande und die auf eine Grundschulklasse_ent­fallende tatsächliche Schülerzahl nach Einziehung der Stelle nicht mehr als 50 beträgt. Dabei find technische und nur neben­cmtlich beschäftigte Lehrkräfte nicht mitzuzählen.

Lehrkraft, wird in der Regel eine Einziehung der Stelle nicht mög Bei einklassigen Schulen, d. h. Schulen mit einer lich sein. Indeffen ist auch hier zu prüfen, ob nicht eine Ersparung von Lehrkräften durch Aufhebung schwachbesuchter Schulen und an­dere Einschulung der Schulkinder erzielt werden kann. Zur Geneh migung der Einziehung einer solchen Stelle ist vorher die Sustim mung des Kultusministers einzuholen. Bor Erteilung der Genehmigung zur Einziebung von Schulft ellen muß festgestellt werden,

a) daß die eintretende Erhöhung der Klassenbesuchsziffer noch den räumlichen Verhältnissen und den auf die Gefundheit der Kinder zu nehmenden notwendigen Rücksichten entspricht, daß also insbesondere die Klassenräume für bie höhere Schülerzahl ausreichen;

Dorständen binnen einer von

der Schulaufsichtsbehörde

zu fehenden Frist zu gestatten sein, ihrerseits begründete Bor chläge über die für ein Ausscheiden in Betracht kommenden Lehrkräfte einzureichen.

Dantons Tod.

Ein Stuttgarter Theatersfandal vor Gericht. Wie man weiß, ist die Erstaufführung von Georg Büchners theater in Stuttgart seinerzeit vom Spielplan des Landestheaters genialem Jugendwerk Dantons Tod " im württembergischen Landes­theater in Stuttgart seinerzeit vom Spielplan des Landestheaters vorläufig abgefeßt" worden, weil nationalsozialistische Störenfriede bei dem vom Dichter vorgeschriebenen Gesang der Marseillaise am Schluß der Nationaltonventsszene einen Theaterstandal zu entfesseln versuchten, und weil ein bekannter Stuttgarter Literat, Dr. Georg Schmüdle, an das württembergische Kultusministerium einen Brief geschrieben hatte, in dem es hieß, dem Beamten, der für die Aufführung von Dantons Tod " zuständig sei, gehe jedes Gefühl für nationale Ehre ab. Schmückle hatte sich nun dieser Tage vor der zweiten Straffammer des Stuttgarter Landgerichts wegen Beleidi gung des Intendanten des Landestheaters, Rehm, des Oberspiel. b) daß bie Bestimmungen über die tonfeffionellen leiters Dr. Wolfgang Hoffmann Harnisch und des Ministe Verhältnisse der Schule durch die Einziehung von Schufstellen rialrats Frey vom Kultusministerium zu verantworten. Der An nicht verlegt und die Rechte der Minderheiten nicht ge- geflagte erklärte bei seiner Vernehmung, er habe mit jenem Brief schmälert werden; nicht den Beamten des Kultusministeriums, sondern die Verantwort c) daß das Verhältnis von Lehrer und Lehrerinnenlichen des Theaters treffen wollen. Es sei eine nationale Würde­stellen nicht entgegen den darüber bestehenden Vorschriften ver. schoben wird. losigkeit gewesen, daß man im Landestheater am Tag nach der Es ist ferner zu prüfen, Reichsgründungsfeier Dantons Tod " mit der Marseillaise gespielt habe. Intendant Kehm und Oberspielleiter Dr. Hoffmann- Harnisch nahmen den durchaus richtigen Standpunkt ein, daß die Marseillaise als letter markanter Ausdruck der Explosivkraft der Nationalton­Dentsszene fünstlerisch unbedingt notwendig gewesen sei. Von be fonderem Interesse war die Mitteilung Kehms, daß noch im alten Rönigreich Württemberg, im Jahre 1918, am Tag vor der Königs geburtstagsfeier im Landestheater die polnische Oper Eros und Psyche" gegeben worden sei, in der die Marseillaise gesungen und die Trifolore entfaltet wurde, ohne daß dies irgendwie beanstandet wor den wäre. Während Staatsanwalt Eu horft eine Geldstrafe con 150 m. gegen Schmückle beantragt hatte, fam das Gericht zu einem Freispruch unter Uebernahme der Kosten auf die Staats­taffe. In der Urteilsbegründung führte es aus, der Angeklagte habe niemand persönlich beleidigen, sondern einen offenbaren misstand abstellen wollen, und dazu habe es für ihn feinen anderen Weg als ben des Briefes an das Kultusministerium gegeben.

d) ob auch nach Ginziehung von Schulftellen der Unterricht in den technischen Fächern angemessen weitererteilt werden fann; e) ob es etwa notwendig ist, größere Schulsysteme durch die Einziehung von Schulstellen in ihrer Gliederung einzuschränken. Wenn durch die Einziehung von Schulstellen zugleich die Auf­hebung ganzer Schulen eintreten muß, ist vorher die ministerielle Genehmigung einzuholen.

Das

regelmäßige Arbeitsmaß der Lehrer und Lehrerinnen an mehrklassigen Schulen ist derart zu erhöhen, daß die Inter. richtszeit für die Lehrer und Lehrerinnen voll ausgenugt wird, soweit ihre Leistungsfähigkeit es zuläßt. Das würde für Lehrer eine regelmäßige wöchentliche Stundenzahl bis 30, für Leh­tinnen bis 28 Stunden bedeuten. Die Stundenpläne find efort für das neue Schuljahr unter Zugrundelegung des erhöhten Arbeitsmaßes umzuarbeiten. Durch die Einziehung von Schulstellen wird eine erhebliche Zahl von Lehrkräften entbehrlich.

Die Ausscheidung fann erfolgen:

verband,

a) entweder durch Berlegung in einen anderen Schul­b) durch Berfegung in den Ruhestand, wo es sich um dienstunfähige Lehrkräfte handelt, c) durch Bersetzung in den einstweiligen Ruhe. ft and und

Waffe im verborgenen Anstand wartet. Fobald sich die vorstehende Lippe hob, sobald der Mann, der in Haltung und Gesichtsausdruk sonst einen sehr schlaffen Eindrud machte, feine Mustein spielen ließ, fah es aus, als wenn ein spöttisches Zuden in diesem Anlig er. zitterte Die Oberlippe ruhte gleich einer scharfen Rante über der fufenförmig verbreiterten Unterlippe und von diesem geradlinigen Strich verlief eine Wirrnis von vielen scharfen Grabenlinien über die Wangen bis in das fpißige Kinn hinein. Es gibt Zeichnungen, die in dieses von den Malern sonst idealisierte Geficht eine ganze Bandkarte der Gesichtsgeographie hineinstrichein. Diese Zeichnungen verraten das wahre Anlig des Denters. Da ist denn besonders charakteristisch, daß auch die Stirn von unzähligen solcher Scharten durchriffen wurde.

Die Unheilbaren.

Bor einigen Tagen war ich in einem Rabarett. Der Conféren cler war sozusagen der einzige Mitwirkende, der wirklichen Wig auf brachte. Er tam auch auf den Münchener Prozeß zu sprechen. Man merfte es ihm an, daß er dabei auf das Publikum( Weinzwang) Nüd. ficht nahm. Solange er von Rahr sprach, lachte alles. Auch daß die Strafen nicht ausbleiben würden und 10 bis 15 W Geldstrafe sicher feien, nur der Lossom wird 50 m. befommen, davon 51 Broz., das ist doch Wucher", ward schmunzelnd aufgenommen. Als er aber auch mit großer Vorsicht der Ludendorff vornahm, ben wir doch alle im Kriege so sehr verehrt haben"( wobei man freilich nicht wissen fonnte, wie weit das ironisch gemeint war), ftand plöglich ein Herr von seinem Settglas auf und rief mit vor Entrüftung erstickter Stimme: Schämen Sie sich nicht?"

Paul Nikolaus , der Conférencier, blieb die Antwort nicht schuldig. Es wäre schlimm, wenn man in einer Republit... Hier fegte ein donnernder Applaus ein. Immerhin ein aufallendes Er. allein, aber er habe wenigstens die Mehrheit der mecklenburgischen eignis, in einem Kabarett( mit Weinzwang). Der Brotestler sei zwar Regierung für fich.

Ludendorff ist pielleicht ein hervorragender Militär, der zweifel­los Deutschland dadurch schweren Schaden zufügte, daß er sich auch die Kommandogewalt über die Innen- und Außenpolitit anmaßte ( und zugestanden bekam). Welch ein gottverlassener Idiot in politi. fchen, welch ein Analphabet er in wirtschaftlichen Dingen ist, wurde zesses enthüllt. Man hätte meinen follen, daß dieser Säbelraßler, der erbarmungslos von Ludendorff selbst während des Münchener Bro. nach feinen eigenen Borten über die Folgen seiner politischen Hand. lungen nicht nachdenkt und nie den Mut hatte, für sie einzustehen, nunmehr bei feinen Anhängern erledigt ist.

Gott bewahre! Diefe Leute sind auf Ludendorff eingeschworen, und wenn sie gleich Deutschland retten" wollen, so denten fie barüber ebenso wenig nach wie ihr Führer. Warum sollen sie auch nisse. Man hat doch schließlich etwas anderes zu tun. Und warum benten? Politisches Denten erfordert einige Anstrengung und Kennt sollen sie an Ludendorff verdammen, mas fie für sich als unveräußer­liches Recht in Anspruch nehmen: politische Unwissenheit, wirtschaft lichen Stumpffinn und die große Rlappe. Jost

Herr Schmückle darf also den traurigen Ruhm für sich in An­Spruch nehmen, die Absehung von Dantons Tod " vom Spielplan des Bandestheaters erreicht und für seine schweren Beleidigungen noch dazu das anerkennende Attest eines Gerichts be kommen zu haben. Eine Revision dieses unverständlichen Urteils, das der Angelegenheit weder nach der fünstlerischen noch der formal­juristischen Seite gerecht wird, ist eine zwingende Notwendigkeit.

Konzert des Meineteschen Männerchors. Im großen Saal der Philharmonie gab der Meinetesche Männerchor unter feinem Chor meister P. 2. Joseph ein wohlgelungenes und start besuchtes Ronzert mit Werken von Bruch, Wiesner, Hegar, Sturm, Zander, Mozart und Kappel. Bum Vorteil des abgerundeten Wohlflanges bedarf der Chor noch eifriger Studien, insbesondere müssen die tenora en Unebenheiten Ausgleich finden. Technisch ist der Chor reif, auch an fhavierige Stücke mit Erfolg heranzugehen. Die Chor lieberfolge unterbrachen Eolovorträge, die ber virtuose Meister der Flöte Alfred Lichtenstein somie der durch warmen Ton und musikalisch durchtrungene Gestaltung überraschende Bioloncellist Armin Liebermann, beide von P. A. Joseph geschmeidig am Flügel unterstützt, beitrugen. Mit besonderer Liebe trugen die brei Herren C. M. v. Webers bereits etwas start verstaubtes Trio op. 63 für Flöte, Bioloncello und Klavier vor.

-UVO

TS.

Plattdeutscher Humor. Einige luftige Geschichtchen von der Batertant werden im Hamburger Quidborn" erzählt: Was ist ein Geift? Dat will der Lehrer sinen Jungs flormolen: Ein Geist ist ein Wesen, das weder Fleisch noch Knochen hat. Na, Witt, wolltest du was fragen?" Jo, ich meen man: is es Panntoten denn od een Geist?" Boterdicht. Wat hest du denn for Stebeln an?, bu, dat is wat feines: Seehundsstebeln! Go? Holt de denn dicht? Dor fannst op aff! Oder hest all mal sehn, dat en Seehund vull Boter lopen is?- Gornig bi. Dor Schrifft dat Blatt lang und breet über de Froo, de hunnert Johr oft wat is dor nur groot bi: mien Mudder, wenn de noch leben, de weer nu all hunnertunfiem!"

worden is

-

-

-

Spielplandnderung. In der Staatsoper totrb Freitag toegen Gr. trankungen im Personal statt Goldner Hahn Liefland gegeben.

Einführung des Deutschen Lelhverkehrs. Im Einverständnis mit hen Kultusministerien der einzelnen deutschen Länder hat der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Boltsbildung foeben durch Eilak ben Deutschen Leibberlehr eingeführt. Nach den Bestimmungen wohnende Gelehrte innerhalb des Kreises der dem Leibverkehr ange diefes Leibverkehrs fann jest der am Ort einer öffentlichen Bibliothek schlossenen Bibliotheken durch Vermittlung feiner Bibliothet aus jeder anderen bie am Ort nicht vorhandene wissenschaftliche Literatur gegen eine Bandgebühr von 10 Pf. entleiben; alle entstehenden Portokosten und Ber padungsgebühren werden von den Bibliotheken getragen. Zum Deutschen Rethverkehr gehören im allgemeinen die Reichs, Staats- und Landesbiblio­thefen; auf Antrag werden städtische und im Privatbefit befindliche Bibliotheken zugelaffen, die sich zur Gegenseitigkeit verpflichten.

Es soll der Sänger mit dem Finanzminister gehen. Der italienische Senoriſt Beniamino Gigli , der gegenwärtig in der New Yorker Metropolitan Oper fingt, hat mit patriotischer Geste durch Vermittlung des italienischen Botschaiters dem Ministerpräsidenten Mussolini einen Betrag von 50 000 Lire zugeben laffen mit dem Ersuchen, die Summe für die Wiederhersteüung des Gleichgewichts im Staatshaushalt zu verwenden.

1300 Kilometer auf Schneeschuhen. Diefer Tage trafen in Petersburg bier Soldaten ber Roten Armee ein, die in 33 Tagen auf Schneelchube bie Strede von Boltava in der Utraine bis Betersburg in voller Felddienst. fallen. Die vier Schneeschuhläufer haben einen Reford aufgestellt, da die ausrüstung durchwandert batten. Sie wurden zweimal von Bölfen über. bisher längste Schneeschuhwanderung von Archangelft bis Mostau nur 1200 Stilometer betrug.