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Michelei des Michel".

Wessen sich ein völkisches Blatt erdreiftet.

Auf Grund des Gesetzes zum Schuße der Republik bat der Mi­rifter des Innern die Berbreitung der Zeitschrift Michel", bie im Selbstverlage des Schriftstellers Hans Ripper zu Graz in Steiermark ( Defterreich) erscheint, im Gebiete Preußens auf die Dauer Don 6 Monaten, und zwar vom 21. März bis 20. September 1924 einschließlich verboten.

Das Berbot gründet sich auf die schwere Berleumdung des preußischen Ministers des Innern in der Folge 3 vom 20. Januar 1924, in der dem Minister vorgeworfen wird, den Franzosen bei der Berhaftung Schlageters Henkerdienste geleistet zu haben, fowie auf die auf Seite 2 des Der fleine Michel" vom gleichen Datum ausgesprochene Beschimpfung der Reichsregie. rung, die insbesondere in den Sägen enthalten ist: Das hindert unsere deutsche Ebert- Regierung nicht, zu friechen, zu schlecken, und bann... sich verachten zu lassen. Entweder heuchelt sie, oder die internationale Pfründenversicherungsgesellschaft in Berlin ist vollends

berblödet.*"

Das milde Volksgericht.

Es war kein übler Prolet, sondern ein ehrenhafter Offizier. München , 25. März.( Eigener Drahtbericht.) Am Dienstag, sormittag verhandelte das Boltsgericht an der Au gegen den Oberstleutnant a. D. Oldenburg, unter dessen Führung eine aufgeregte Boltsmenge am 9. November vormittags in den Sigungs­oal des Rathauses eingedrungen war, um den versammelten Stadtrat zur Hiffung der schwarzweißroten Fahne zu nötigen. Die unflage lautete ursprünglich auf schweren Hausfriedens. ruch. In der Verhandlung aber fand der Staatsanwalt nur noch einfachen Hausfriedensbruch und beantragte eine Geld #rafe von 200 M. Das Gericht ging aber unter einstimmiger Be. ahung der Schuldfrage über diesen Antrag hinaus und verurteilte ben Angeflagten wegen Beamtennötigung in Lateinheit mit Haus friedensbruch zu 350 M. Geldstrafe und den Kosten. Bon tiner Gefängnisstrafe wurde abgesehen, weil der Angeklagte ein threnhafter, tapferer Offizier gewesen sei und bei seinem Eindringen in das Rathaus eine gewisse Bermittlerrolle zwischen ber erregten Boltsmenge und dem gefährdeten Stadtrat gespielt habe. Die Berhaftung und Verschleppung der sozialistischen Stadt. räte und Minister, die Zerstörung der Münchener Post" und die Belddiebstähle kommen nicht mehr vor das Volksgericht, deffen Existenz bekanntlich am 1. April erlischt. Diese Berbrechen werden erst Ende April vor der Straftammer bzw. dem Schwurgericht verhandelt.

Die Beschützer des Meineidigen. Strafantrag gegen die bayerischen Staatshäupter. Der Republikanische Reichsbund hat bei der Münchener Der Republikanische Reichsbund hat bei der Münchener Staatsanwaltschaft Strafantrag gegen Kahr , Loisow, Seißer, Ministerpräsident Knilling und Innen minister Schweyer gestellt wegen Verbrechens gegen § 946 des Strafgesetzbuches. Die Beschuldigten waren alle verpflichtet gewesen, als Beamte für die Verhaftung des wegen Meineids angeklagten Kapitänleutnants Ehrhardt zu sorgen, statt ihn zu [ chüßen und ihm freies Geleit zuzusichern. §846 ficht 8uchthaus bis zu fünf Jahren gegen einen Beamten vor, der jemand der gesetzlichen Strafe rechts ridrig zu entziehen fucht.

Republik Griechenland . Die Dynastie endgültig abgesetzt, verbannt und enteignet. then, 25. März.( WTB.) Die Nationalverfamm­lung hat in ihrer heutigen Sihung der Absehung der Dynastie und der Errichtung der Republit zugestimmt. Der Ministerpräsident Papanaftujius legte nach der Verlesung der Programmrede den Entwurf einer Refolution vor, welche die Dynaflie für endgültig abgefeht erklärt und den Mit­gliedern der föniglichen Familie der Aufenthalt in Griechenland untersagt. Weiter ist nach diesem Entwurf die Enteignung der dynastischen Güter gestaltet. Die Proflamierung der Republik wird beschlossen unter dem Vorbet alt, deß fie durch eine Bolts­abstimmung gutgeheißen wird; dem Admiral konduriotis obliegt das Amt einer Umwandlung der Regierungsform bis zur Ausarbeitung der republikanischen Verfassung.

Athen , 25. März.( WTB.) Heute vormittag wird aus Anlaß des Nationalfeiertags ein feierliches Tedeum stattfinden., dem der Regent, die Minister und die Abgeordneten beiwohnen werden. Darauf wird eine außerordentliche Sigung der Nationalversamm. fung stattfinden, in der die Republit proflamiert werden foll. Der Regent Admiral Konduriotis soll in dieser Sizung zum provisorischen Gouverneur von Griechenland gewählt werden.

In der gestrigen Sitzung der Nationalversammlung wurde der Regierung mit 259 gegen 3 Stimmen bei 13 Stimmenthaltungen das Vertrauen ausgesprochen.

Deutschlands bisherige Gesamtleistungen.

Nach einer Statistik der Reparationskommission.

Paris , 25. März.( WTB.) Die Reparationstommif-| 13 389 000, Belgien 12 760 000, England 168 858 000, Ita­fion hat gestern eine Statistik über die Leistungen Deutschlands lien 155 138 000 Serbien 111 815 000, Rumänien bom Waffenstillstand bis zum 31. Dezember 1923 und die Berteilung 23 770 000, bie If chechoslowatei 1963 000, Griechenland unter die verschiedenen alliierten Länder veröffentlicht. Nach dieser 9551 000, olen 415 000, Portugal 10 440 000 und Japan 390 000 Goldmart. Statistit hat Deutschland Leifturgen im Betrage von

8 411 339 000 Goldmart

Barzahlungen 1903 544 000 Goldmart, Sachlieferungen 3 420 190 000 Goldmart, überlassene erte 368 512 000 Goldinart, im ganzen 5 692 246 000 Goldmart.

Anmerkung des BIB. : Gegenüber der letzten bis zum ausgeführt. Diese Summe setzt sich nach der Statistit wie folgt Juni 1923 reichenden Abrechnung der Replo, die eine Gesamtsumme zusammen der deutschen Leistungen in Höhe von 8,2 Milliarden Goldmart aus. wies, ist in der jegt veröffentlichten Abrechnung teine wesentliche Aenderung in der Bewertung der Reparationsleistungen eingetreten. Noch immer find große Poften nicht abgeschäßt, andere, wie z. B. die Handelsfiotte, Saargruben usw., find mit bekannten, notorisch viel zu niedrig veranschlagten Werten eingesetzt. Nach forgfältiger deutscher Berechnung haben die gutschriftfähigen Repa rationsleistungen bereits bis zum 31. Dezember 1922 die ungeheure Summe von 41,6 milliarden Goldmark erreicht; hinzuzurechnen sind noch die 14,3 Milliarden Goldmart betragenden, nicht auf Repara tionskonto anrechnungsfähigen deutschen Leistungen, so daß Deutsch land auf Grund des Versailler Bertrages bis zum Anfang des Jahres 1923 Ceistungen im Werte von 55,9 milliarden Goldmart bewerkstelligt hat, also das fache der von der Repko bis Ende 1923 gutgeschriebenen Leistungen.

Hierzu kommen Leistungen, deren Abschätzung noch in der Schwebe ist oder die noch nicht verteilt wurden, im Gesamtbetrag von 2 719 093 000 Goldmart. Diese Summe fezt sich zusammen aus dem Ertrag des abgelieferten Kriegsmaterials mit 1462 000 Golmart, aus at gelieferten Handelsschiffen, U Booten usw. im Betrage von 532 237 000 Goldmart. außerdem berechnet die Repto die abgetretenen Saargruben sowie das ehemalige deutsche Staatsvermögen in Polen und Danzig mit 2 185 394 000 Goldmart,

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Bon diesen Einnahmen hat Frankreich bis zum 31. Dezem ber 1923 1804 192 000 Belgien 1232 756 000, Großbritan. nien 1318 832 000, Italien 397 932 000, Berbien 262 500 000, Japan 68 368 000. Rumänien 32 914 000, die If che choflo matei 23 153 000, olen 15 120 000, Griechenland 20 574 000, Portugal 14 855 Goldmart erhalten.

Der Bergleich zwischen dem Reparationskonto bis zum 31. De zember 1922 und dem gleichen Konto bis 31. Dezember 1923 ergibt für das letztere Jahr eine deutsche Leistung von 507 989 000 Goldmart, von denen 45 509 000 Goldmart Barzahlungen und 462 480 000 Gold. mart Sachlieferungen darstellen.

Die Berteilung unter die alliterten Mächte stellt sich für die deut fchen Reparationsleistungen im Jahre 1923 wie folgt: Frankreich

wenden. Und wenn auch das noch immer nicht genügte, würde ihm wohl die Privatschatulle des dänischen Königs hauses nicht verschlossen bleiben, dessen Nachkomme er ist. Es ist uns natürlich völlig gleichgültig, wie und wo der junge Mann sein Nichtstuerdafein weiterführen wird, allein wir möchten vermeiden, daß er sich schließlich an feinen Onkel, Wil helm von Doorn, wende; denn bei der lataienhaften Ge­fimmung gewisser Herren in den zuständigen preußischen Refforts wäre damit zu rechnen, daß dies zum Bormand ge nommen würde, ein paar weitere Goldmillionen den Hohen zollern zuzuschanzen.

Die im Jahre 1864 nach Griechenland verpflanzte dänische Fürstenfamilie Glücksburg hatte bis zum Ballantriege von 1912 ein verhältnismäßig ungefährdetes Dasein geführt. Dann wurde aber der König Georg 1. in Saloniti ermordet; wenige Jahre danach, während des Weltkrieges, wurde deffen Sohn Konstantin I. wegen mangelhafter Ententebegeiste rung abgefeßt und verbannt. Sein ältester Sohn, Aler ander, bestieg nun mit Erlaubnis der Entente und unter der Vormundschaft Venizelos den Thron, starb jedoch nach wenigen Jahren an einem rätselhaften Affenbiß. Jezt jagte das griechische Bolt Venizelos davon und holte sich Konstantin aus seiner Schweizer Berbannung wieder. Frankreich erhob zwar Einspruch, beruhigte sich jedoch nach einer Weile. Jezt wollte Konstantin seine Feldherrntalente aufs neue entfesseln und leitete in Kleinasien eine große Offensive gegen Kemal Bascha, die siegreich begann und fatastrophal endete. Wieber einmal mußte Konstantin den Weg der Berbannung antreten und starb Anfang Februar 1923 in Sizilien . Sein Sohn Georg II. hat nicht einmal ein Jahr regiert. Im Januar diefes Jahres wurde auch er aufgefordert, das Land zu ver­laffen, und nun scheint Griechenland endgültig der Mon­archie den Laufpaß gegeben zu haben.

Der Streit um Bessarabien . Zwischen Tschitscherin und Poincaré . Mostan, 25. März.( Ruff. Tel.-Ag.) Auf den telegraphischen Protest Tschitscherins an Pcincarê gegen die Unterstügung des fran. öfifchen Parlaments für die Annegion Beffara. biens hat Boincarê drahtlich geantwortet. Er verwahrt sich das gegen, daß die Bestätigung des Protokolls über Beffarabien als eine Vergewaltigung der Rechte des beffarabischen Boltes angesehen wer den fönne. Daß dem nicht so fei, folge aus der Abstimmung des Sfatul Tjerii, der bessarabischen Volksräte, vom 27. März 1918. Darauf hat Tschitscherin zurüdtelegraphiert, daß der Sfatul feril nur zum Teil aus Delegierten von Parteien zusammengesetzt und von der rumänischen Regierung ganz willkürlich mit ihren Protegés ergänzt worden sei, die die Mehrheit der Versammlung gebildet hätten. Diese Mitglieber feien es gewefen, die den Ge­Banten der Amerion durch Rumänien unterstügt hätten. Vor dem 27. März 1918 feien einige der bedeutendsten Mitglieder des Sfatul Tferit von den Rumänen erschossen worden, weil sie gegen die rumänischer Soldaten und Gendarmen und unter unverhüllten Bebrohungen erfolgt. Troß alledem habe der Sfatul Tferii fich nicht für die Einverleibung Beffarabiens in Rumänien , sondern nur für eine fehr ausgedehnte Autonomie Bessarabiens unter rumänischer Oberhoheit ausgesprochen. Am 25. November 1918 set bann mitten in der Nacht in Anwesenheit eines Biertels ber Mitglieder des Sfatul Tferii die vollständige Einverleibung Beffara biens in Rumänien vorgeschlagen und lediglich durch Akklamation angenommen worden, ohne daß eine Zählung der Stimmen für und gegen den Vorschlag stattgefunden habe.

Athen , 25. März( Agence d'Athenes.) Die Nationalfeler wurdennegion gewesen seien. Die Abstimmung felbft ſei in Gegenwart unter Teilnahme einer ungeheuren Menschenmenge begangen. Nach einem Gottesdienst in der Kathedrale begaben sich die Minister und Abgeordneten in geschlossenem Zuge zum Parlament, das in feier licher Sitzung einstimmig den Antrag der Regierung annahm, durch ben die Dynastie abgefeßt und die Republik errichtet wird. Artillerie falven verkündeten das historische Ereignis, das von der National Derjammlung und der Stadt mit unbeschreiblicher Begeisterung auf­genommen wurde. Die Feier wird drei Tage dauern.

Heute wird der Ministerrat eine Verordnung unterzeichnen, burch die alle wegen politischer und militärischer Bergehen Ver­urteilten amnestiert werden.

Am Montag hatte die Nationalversammlung dem Kabinett Bapanastasin mit 259 von 278 Stimmen das Vertrauen aus gesprochen.

Die Sowjetregierung sei im Besiß einer Reihe von Protesten gegen den damals vorgenommenen Betrug, u. a. von dem Chef ber beffarabischen Volksliga, dem rumänischen Senator Alexandri, von dem Generalsekretär des Sfatul Tjerii, Epuri, von dem Bor­fizenden des Soldatenkongresses, von der Bauernfraktion, von den Gewerkschaften, den Gemeindebehörden und von 40 anderen Mit­gliedern des Sfatul Tjerii unterzeichnet.

Es stelle die

Die Absetzung des griechischen Königshauses bedeutet eigentlich nur die endgültige Bekräftigung eines bereits be- Handlungsweise der rumänischen Regierung eine noch nie dagewejene Bergewaltigung des beffarabischen Voltes ftehenden tatsächlichen Zustandes. Denn schon vor mehreren Wochen mußte König Georg II. mit feiner Frau, der Prin- dar und fei lediglich der Ausbruck brutaler Kraftanwendung der ru mänischen Befaßungsbehörden. Wenn das französische Barlament zessin Elisabeth von Rumänien , das Land unfreiwillig verfich, von der französischen Regierung beeinflußt, am Borabend der laffen. Er hätte sogar schon den freiwilligen" Verzicht aus Wiener( rufſlich- rumänischen. Red.) Konferenz, mit Rumänien foli gesprochen, wenn man seinen Wünschen nach einer beträcht darisch erkläre, so lade es die Verantwortung für alle möglichen lichen Abfindung nachgekommen wäre. Jetzt hat der Beschluß Folgen auf sich. der Nationalversammlung auch diese legte Hoffnung zerstört und der abgefägte König fällt nunmehr zu Laften der rumä nischen Königsfamilie. Eventuell fann er sich auch an feinen Schwager, den König der Serben, Kroaten und Slowenen

Mostan, 24. März.( Ruff. Tel.-Ag.) Zahlreiche in der Utraine eingetroffene beffarabische Flüchtlinge berichten, daß die rumänischen Behörden durch die fpontane Protestbewegung der beffara bischen Bevölkerung auf beiden Seiten des Dnjestr start beunruhigt

Wenn sich Frankreich im übrigen unausgefeht darüber beklagt, daß es so wenig von Deutschland erhalte, so sollte es sich daran erinnern, daß bis Ende 1923 die Befaßungstruppen am Rhein allein über 5 milliarden Goldmark von den deutschen Reparationsleistungen verschlungen haben. Man sollte ferner nicht außer acht lassen, daß an der Berteilung der deutschen Leistungen nicht mehr und nicht weniger als 27 Staaten beteiligt sind. Daß Frankreich im Jahre 1923 nach den Angaben der Repto nur 13,4 Millionen Gold mart zugeteilt erhalten hat, gegenüber 155,1 Millionen Goldmart an Italien und 111,8 Millionen Goldmart an Jugoslawien , ist keine von Deutschland zu vertretende Angelegenheit.

feien. Die in der Walachei und in Transsylvanien stehenden Trup­pen feien nach Bessarabien verlegt worden. Auch das Erscheinen der ruffifchen bürgerlichen Blätter jei verboten worden. Aus Rischinem wird gemeldet, daß die Absicht der Sowjetregie. rung, auf der Wiener Konferenz eine Bolts abstimmung in Bessarabien über die endgültige Zugehörigkeit des Landes vorzu­schlagen, von der bessarabischen Bevölkerung lebhaft begrüßt werde. Die Bevölkerung beginne, die rumänischen kulturellen Einrichtungen wie Theater und Beitungen, zu bontottieren.

Lebensmittelkredite für Deutschland . Vom amerikanischen Abgeordnetenhans bewilligt. Washington , 25. März.( WTB., durch Funkspruch.) Das Re­präsentantenhaus hat die von dem republikanischen Mitglied des Kongreffes, Fish, eingebrachte Entschließung, nach der ein Betrag von 10 millionen Dollar zum Einkauf von Lebens. mitteln für bie notleibenden deutschen Frauen und Kinder bestimmt werden soll, mit 240 gegen 97 Stimmen angenommen. Der Annahme der Entschließung ging eine etwa dreistündige Debatte voraus, in deren Verlauf eine Reihe von Bufazanträgen abgelehnt wurde, unter denen sich auch ein Antrag befand, nach dem der Einkauf sich auf Weizen und dergleichen be schränken und gleichzeitig die ausgeworfene Summe auf 20 Millionen Dollar erhöht werden sollte.

Im Laufe der Debatte betonte der Republikaner Burton, bie Entschließung biete Gelegenheit, ein Werk der Barmherzigkeit zu tun und eine tatsächlich nötige Unterstüßung zu gewähren.- Der Demofrat Scatter bob hervor, daß die bewilligte Summe als Unterstützung nichts bedeute, ba der verfügbare Betrag nur eine ganz geringe Hilfe für die so große Zahl von Kindern sei.- Der Demokrat McReoron erklärte, man jolle, statt diese Unter­ftügung zu gewähren, Frankreich dazu bringen, Deutschland gegenüber einen richtigen Surs einzuschlagen. Der Republi famer Laguardia sagte, die beabsichtigte Maßnahme werde in fünf Minuten mehr Gutes tun, als der Bölkerbund in fünf Jahren. -Der republikanische Abg. Cooper meinte, wenn Deutschland auch genügend Lebensmittel haben tönne, so habe es doch nicht genug Gelb, um fie zu faufen. Der Demotrat Connory erflärte, er habe gegen das deutsche Heer gefämpft, aber die deutschen Frauen und Kinder hätten den Krieg nicht geführt. Der Republikaner Andrew bezeichnete es als dem gefunden Menschenverstand widerstreitend, daß man für Deutschland zehn Millionen Dollar ausgebe, wenn die begüterten Klassen Deutschlands sich Luxusausgaben leisten könnten. Die Entschließung geht nunmehr an den Senat.

Keine Abrüstungskonferenz.

Condon, 25. März.( Eigener Drahtbericht.) Der Verfuch amerikanischer Senatoren, den Bräsidenten Coolidge zur Einbe rufung einer neuen Abrüftungstonferenz zu drängen, ist nach In­formationen aus Washington fehlgeschlagen. Coolidge babe teinen Glauben an den Erfolg einer solchen Konferenz. Die europäischen Mächte feien für einen Blan von dieser Größe noch Deineswegs reif. Er bente nicht daran, zu einer Konferenz einzu laden, beren Mißerfolg aus der europäischen Atmosphäre der Auf rüstung deutlich erkennbar set.

Kampfanfage der pps.

Warschau , 25. März.( Eigener Drahtbericht.) Die polnische fozialistische Bartel veröffentlicht eine Erklärung, in der sie der Ne gierung Grabfti vorwirft, daß sie immer mehr nach dem Willen der Rechten vorgehe. Dieser Einfluß zeige fich in dem Bemühen zur Aufbebung des Achtstundentags, der Beamtenernennungen und in der Freigabe der Getreideausfuhr. Die PPS. habe bis jetzt das Kabinett Grabfti nicht stürzen wollen, um die Sanierung nicht au stören. Stunmehr aber werde sich ihr Berhältnis zur Regierung ändern.

Mostan begnadigt. Der Bollzugsausschuß des Sowjetbundes hat die über General Peplajeff und 20 weitere Mitarbeiter des Admirals Rolts chat verhängte Todesstrafe in eine Gefäng nisstrafe von 10 Jahren umgewandelt, nachdem die Ver­urteilten eine Loyalitätserklärung abgegeben hatten.

Rumänien und der Vatikan . Die bevorstehende Reise des

Königs Ferdinands nach Rom soll eine Versöhnung zwischen Ru mänien und dem Batikan herbeiführen. Die Spannung dauert über 20 Jahre.

Ruffischer Geschäftsträger in Schweden ist der bisherige Leiter der Handelsvertretung in Stockholm Offinsti.

Im Hitler- Ludendorff- Prozeß redeten am Dienstag die Ber­teidiger weiter. Es ist möglich, daß das Urteil erst am Montag verkündet wird.

Sonntag, den 30. März: Flugblattverbreitung in Groß- Berlin