fanglers hervorgeht, auch nicht. Die Regierung ist in diefer Beziehung eine gelehrige Schülerin der Industriellen.
Die große Antisozialistenrede des Tages zu halten, war dem Führer der Balastrevolutionäre der DeutTchen Volkspartei, Herrn Dr. Bogler, vorbehalten. Wenn es th früheren Zeiten hieß der König absolut, wenn er imjeren Willen tut", so gilt dasselbe heute für die Republic. Dem Staat, wie er ist", foll feine Opposition gemacht werden, wenn er sich von sozialistischen Tendenzen fernhält, wenn er den Kampf gegen den Klaffenhaß aufnimmt und das Belt Dom sozialistischen Bahn freimacht". Dazu ist zu bemerken, daß der Klassenhaß der Besitzlofen gegen die Befizenden vielleicht in feinem Lande der Welt so menig aggressive Formen angenommen hat wie gerade in Deutschland , obwohl es hier an Herausforderungen zu ihm am allerwenigsten fehlt. Das Lurustreiben in einer Zeit grausamster Hungersnot, die Bereicherung der Sachwertbesitzer am Inflationselend, die Unternehmeroffensive gegen die sozialpolitischen Errungenschaften der Arbeiter, Angestellten und Beamten, das alles find doch Tatsachen, die nicht aus der Welt zu schaffen sind und die auch in einem lammfrommen. Bolt Erbitterung schaffen mußten. Was Herr Dr. Bögier den fozialistischen Bahn" nennt, ift nichts anderes als die natürliche Reaktion auf die tapi tatistische Wirtlichteit. Diefe fapitalistide 2Birt lichkeit erscheint Herrn Dr. Bögler und seiner begeisterten Zu hörerschaft als der Idealzustand, zu dessen Erhaltung und Schutz der Staat berufen ist. Es lebt bei. diefen Herren fein Berständnis dafür, daß die Begeisterung für diesen Ideal zustand nicht so groß sein fann bei denen, denen es unter ihm weniger gut geht als ihnen, und daß Millionen, die unter ihm zu den schwersten Entbehrungen gezwungen find, ihn verfluchen und sich aus ihm herausfehnen. Und dennoch auch dies entgeht Herrn Dr. Bögler hat dieser natürliche gefühlsmäßige Drang bei der ungeheuren Mehrheit der sozia listischen Arbeiterschaft die realpolitische Einsicht in gegebenen Rotwendigkeiten nie überwältigt. Auch ihr hat nie das Verständnis dafür gefehlt, daß die fapitalistische Industrie, jolange die fapitalistische Organisationsform nicht überwunden ift, einer pileglichen Behandlung auch durch den Staat bedarf. Wenn sich z. B. die rein sozialistischen Regierungen Sachfens und Thüringens bemühten, der tapitalistischen Industrie ihrer Länder Abfahmöglichkeiten und Arbeitsgelegenheit zu er schließen, so haben sie das sicher nicht den Unternhemern, fondern den Arbeitern zuliebe getan, aber sie haben doch die Einficht befundet, daß man die Wirtschaft, weil und soweit sie noch fapitalistisch ist, nicht mit allen an ihr hängenden Arbeiterintereffen einfach zugrunde gehen lassen darf.
S
Was Herr Bögler den sozialistischen Bahn" nennt, ist breferlei: Es ist das Streben, über der Kapitalsmacht eine von dieser unabhängige demokratische Staatsmacht zu errichten, dem Arbeiter im Broduktionsprozeß eine gleichberechtigte Stellung zu nerschaffen und organisch, nicht zerstörend den Aufstieg zu höheren, menschlich freieren, die Wohlfahrt Bes einzelnen gewährleistenden Wirtschaftsformen vorzubereiten. Dieses breifache Streben zu bekämpfen, ist aber nicht das Amt des Staates. Der Staat ist das in verfassungsmäßigen Rechtsformen organisierte Bolt, dieses aber hat fein Intereffe daran, daß fein Staat, feine Republit eine Geldjackrepublit bleibt, und es wird sich, wenn es politifd) reif ist, nicht von benen regieren laffen wollen, bie durch ihre ungeheure a pitálsmacht die öffentliche Meinung beherrschen.
Die Heetschau in der Krolloper hat ein eindringlich lehr ethes Bild geboten. Da ist ein Gegner im Bollgefühl feiner Macht, ein Gegner, der nicht leicht zu überrennen ist, über ben nur in schweren, müherollen mit dem Aufgebot stärkster Geistesträfte geführten Rämpfen der Sieg zu gewinnen ist, Ein Gegner, von dem man auch etwas lernen fann. Denn, merit es, deutsche Arbeiter, die deutschen Kapitalisten Find einig wo sie Gegenfäße ben und sie haben sie im Berhältnis der Rohstoffindustrie zu den verarbeitenden Gewerbenda ftellen fie fie vor der Deffentlichkeit zurück und bieten sich dem Gegner in geschlossener Front. Es hat
Schneeschmelze in den Bergen.
Bon Mar Ed.Troll.
Seit einer Reihe von Tagen bin ich in den Bergen. Dort, wo bie Quellen( pringen..
Da ich anlam, wehte ein elfiger Norboft. Fußhoher Schnee lag, als ich von der nächstgelegenen Bahnstation zwei Stunden Wegs zu dem Drte meiner Bestimmung stapfte. Und neue Schneemassen fielen hernleder. Die Wiefe des Talgrundes war eine weite, weiße Fläche, die das Auge blendete. Die Tannenbäume der meinem Zimmer gegenüberliegenden steilen Bergabhänge waren mit biden, wolligen Schneehauben wie in den Weihnachts- Märchenbüchern bebettt.. Der Bach im Wiesengrund lief zahm und ruhig in seinem Bett.
Heute nacht derhte sich der Gockelhahn auf dem Kirchturm im
Dorfe.
Ein Bauer sagte mir:„ Es gibt Taubetter. Der Godel da oben ist unser Welterprophet!"
Und Westwind tam, von Frankreich her.
Warme Lüfte wehten von den Bergen in bas Tal hinein, mie graue Papierfehen blies der Wind die Wolfen vor sich her. Sie jagten so niedrig, als wenn sie an den Bergspigen zerstäuben müßten. In der Nacht fiel warmer Regen.
Als ich bes Morgens nach fejtem Echlaf, wie wir ihn nur nach Wanderung in den Bergen geschenkt erhalten, zum Fenster hinausfah, war die große, weiße Schneefläche verschwunden bis auf einzelne weiße Inseln, die aus dem Grün der Wiese hervorleuchteten. Auch zwischen den Stämmen' des Waldes schimmerte die rotbraune Erde. Der Bach im Tale aber hatte sich zu einem reißenden Ungetüm ausgewachsen. Von den Dachrinnen der Bauernhäuser troff und gludste es unaufhörlich. Die Dorfstraßen waren ein einziger Gee, deffen Wasser in fleinen, vielhunderfachen Kanälen talwärts bem Bach zuflossen. An den Felswänden hatten sich neue tieine Bäche gebildet. Bei meinem Haus war eine fleine Duelle neu erwacht, die Winterstälte bette erfrieren lassen. Gie riefelte in breitem. Strom über die Wiefenfläche dem Bache zu.
Von meinem Fenster aus fann ich den Bach wachsen
Tehen.
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in der Krolloper teine fnifflichen Diskussionen über taktische Fragen, fein Berrätergeschrei und fein Absagen von Führergarnituren gegeben, wie das bei den Kommunisten üblich ist. Es gab in der Krolloper auch feine Sorge vor der angeblich bevorstehenden fommunistischen Weltrevolution", sehr richtig hat man dort erkannt, daß die Sozialdemokratie und die Gewerkschaften die wirklich gefährlichen und einzigen ernstlich zu bekämpfenden Gegner find. Ueber den Juliusturm der Industrie" hat man nicht mehr wie 1909 öffentlich debattiert, aber mán hat in aller Stille die schweren Geldfäcke für den Wahlkampf aus ihm herausgetragen. Den bürgerlichen Parteien wird die Tagung in der Krolloper viel Geld bringen. Aber auch der Masse des arbeitenden Boltes fann fie etwas bringen, nämlich dann, wenn diese Maffe den Begweiser erkennt, der für fie aufgerichtet worden ist, und begreift, wohin sie zu marschieren hat.
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Abschluß des Hitler- Prozesses.
Urteil verkündung am Dienstag.
Der Prozeß gegen Hitler und Genossen hat gestern nach längeren Schlußbemerkungen der Angeklagten fein Ende er reicht. Das Urteil soll am Dienstag, den 1. April, verkündet werden. Bier Wochen lang dauerte die Parade, die im Kafino der Infanterieschule in der Blutenburger Straße von großen Geistern abgenommen wurde, die sich für die letzte Rettung Deutschlands hielten. Das Resultat ist nicht nur blama bet für die Angeklagten, sondern auch für die Republit. Der Reichspräsident, die verantwortlichen Minister der Republik , ihre Verfassung und ihre Institutionen durften öffentlich geschmäht werden, ohne daß es der Gerichtshof für nötig befand, die Angeklagten und ihre Berteidiger mit der nötigen Schärfe in ihre Schranken zurückzuweisen. Die Szene gestaltete fich oft zu einer offenen Berhöhnung der Republit. Es wäre ein zweckloses Beginnen, sich hilfesuchend an die Reichsregierung zu wenden. Sie ist nicht schuldols an dem Jammerspiel, das in München vorüberzog. Sie hatte nicht den Mut, der Rebellion in Bayern von vornherein mit der nötigen Energie entgegenzutreten. Sie hat auf diese Weise die bayerischen Gegenspieler zu einer Ueberschätzung der eigenen Kräfte herausgefordert. Durch die Tatenlosigkeit und die Baudertaftit der Reichsregierung erst fonnte das Gespenst des Direktoriums mit dittatorifchen Bollmachten in gewissen Köpfen als ein Gebilde von Fleisch und Blut erscheinen. Erst dadurch konnte sich bei den Hitler und Genoffen die fanatische Ueberzeugung festlegen, ein Marsch nach Berlin " sei ein Sonntagnachmittagsausflug. Ueber die Pläne der Herren vom Direktorium sieht man heute in mancher Hinsicht flarer. In den kritischen Tagen hatte fich ein weitverzweigtes Neg von Berschwörern gebildet, die die Dittatur anstrebten. Sie verfügten über die Organisationen aus dem voltischen und deutsch nationalen Laget. Der Augenblick zu handeln war denkbar günstig. Daß der Absprung" trohdem unterblieb, beweist, daß die Schwierigkeiten bei den Feinden der Republik groß genug find, um ihre Tatfraft zu lähmen.
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Das ist zunächst ein Plus für die Republit. Aber damit darf es nicht fein Bewenden haben. Der Hitler - Putsch ist im Rahmen der antirepublikanischen Bühlarbeit eine minder wichtige Episode: Die Kahr , Loisom, Claß und Gayl, die durch die Maschen des Gefeßes zu fchlüpfen versuchen, sind die gefährlicheren. Sie werden zweifellos unter der Oberfläche weiterarbeiten, Bie, fie Bayern zu einem Ausland" innerhalb der deutschen Republik gemacht haben, werden sie bersuchen, auch noch andere Teile aus dem Rahmen loszulösen. mit dem och verratsparagraphen allein läßt sich die Bewegung nicht betämpfen. Die Autorität bes Staates wird gestärft werden müssen, wenn man ben Rampf auf die Dauer erfolgreich führen will. Es ist ein unmöglicher Zustand, wenn sich einzelne Länder über Reichs verfaffung und Reichsgefeße hinwegfeßen und monarchistische Manieren bei ihren Beamten dulden. Soll aber das Reich
Rieberstoßen schnappen. Heute ist das Wasser schymußig gelb und undurchsichtig.
die Macht haben, den Ländern energisch gegenüberzutreten, dann muß an der Spize des Reiches eine Regierung stehen, Die über eine starte und zielbewußte Mehrheit im Parlament verfügt und die sich auf die Reichsa wehr verlassen tann.
Im Hitler - Prozeß wurden die Borgänge in der In. fanterieschule in München unter Ausschluß der Deffentlichkeit behandelt. Dem Temperamentsausbruch eines der Verteidiger verdankt man es, daß man heute wenigstens soviel weiß, daß große Teile der Infanterieschüler in den Novembertagen zu Hitler übergelaufen waren und den Marsch auf Berlin ", also den vollendeten Hochverrat mitmachen wollten. Die Infanterieschule in München war jene Anstalt, in der der Offiziersnachwuchs für die Reichswehr herangebildet wurde. Sie war die einzige Anstalt dieser Art. Wenn dieser Geist der Republikfeindlichkeit bei den Anwärtern auf die Führerstellen in der Reichswehr großgezogen wird, fann sie die Anforderungen, die die Republit zu stellen hat, nicht erfüllen.
Aufgabe der Reichsregierung ist es, sich über diese Frage mit der Reichswehr auseinanderzusetzen. Sie fann es nur, wenn sie sich auf eine Parlaments mehrheit ftützt, die weiß, was sie will. In München wird man am Dienstag einigen Hochverrätern das Urteil sprechen, die vorgestellt sind, und man wird sehen, inwieweit sich das bayerische Volksgericht, das übrigens bereits am 31. März in der Verfenfung verschwinden soll, noch zur Achtung des Gesetzes verpflichtet fühlt. Das eigentliche Urteil über die gesamte hochverräterische Bewegung wird aber erst gesprochen werden, wenn die neue Reichstag zusammentritt.
Der Stahlhelm und Stresemann.
Bon zuständiger Stelle" wird mitgeteilt:
" Der„ Borwärts" befchäftigt sich in der heutigen Morgenaus gabe noch einmal eingehend mit ben„ Stahlhelm Dofumenten und ftellt hierbei folgende Fragen: haben Stresemann und Seedt die ultimativen Forderungen des Stahlhelm- Führers Geldte entgegengenommen, ohne ihn berhaften zu lassen? Und warum yaben sie diesen Versuch der Amtsnötigung und der Ver. leitung zum Hochverrat nicht erkannt und nicht danach gehandelt?" Die Beantwortung dieser Fragen ist sehr einfach: Der damalige Reichskanzler, Dr. Stresemann, und General v. Seedt tonnten und brauchten die ultimativen Forderungen Selbtes nicht entgegenzunehmen, da Seldte ihnen feine Forderungen gestellt hat. Damit eriebigen sich die weiteren Fragen von felbft."
Demgegenüber weisen wir nochmals auf den von uns verDom 4. November bin, ber telegraphisch an Stresemann öffentlichten Befchluß des Bundesvorstandes des„ Stahlhelms " weitergegeben wurde. In dem Beschluß heißt es aus weitergegeben wurde. In dem Beschluß heißt es aus
brücklich:
Im Namen von Millionen ehemaliger Soldaten mendet sich der am 4. November in Magdeburg zusammengetretene Bundes norstand des Stahlhelms und der Frontsoldaten an Sie, Herr Reichstanaler, mit der Forderung, nunmehr umgehend eine natio nale Dillatur zu schaffen, die nicht durch Pariamente, Partelen und Interessenverbände behindert ist. Nur die sofortige Er. richtung einer nationalen Diktatur fann Deutschland retten. Wir verlangen nunmehr von Ihnen, Herr Reichstanzler, daß Sie diese Dittatur umgehend schaffen. Warunt machen Sie von den in Ihrer hand befindlichen Machtmitteln nicht restlos Gebrauch? Handeln Sie, damit nicht andere handeln!"
Wenn Herr Dr. Stresemann in dieser Aufforderung teinen Verfuch der Amtsnötigung und der Berleitung zum 5od perrat erblidt, bann möchten wir ihn bitten, zu sagen was er denn unter dem Begriff Amtsnötigung und hochperrat versteht
Der babijhe Landtag hat mit Mehrheit den Antrag auf 5) aftentlassung der tommunistischen Abgg. Bod und Unger, die im Zusammenhang mit den kommunistischen Unruhen 1923 wegen Berdachts des Hochperrats verhaftet worden waren, auf die Dauer des Landtags angenommen.
Die pielen fleinen Bäche gurgeln und gludsen in hellen und tiefen Tönen, von den Dachrinnen der Bauernhäuser und Scheunen fidyert es in die Wafferiachen hinein, von den Felfen zirpt es, unbebe, der Handlung, wie gewaltig wiederum fünden fich die die ungeftümen Wasser des Bathes rauschen wie Donner bei an ziehendem Gewitter.
Es quellt und riefeft und fließt und strömt allerorten. Jebe cerfurche ist zum Bach geworden. Hier in den Bergen hat bas Hochwasser der großen Täler feinen Anfang.
Wie hier in unserem Gebirgstal quellt und fließt alles in den vielen Seitentälern des Gebirges. Ungestümer Bach vereinigt fich mit seinen Brüdern ber anderen Täler zum noch wilderen Fluß. Und Flüsse Glüffe eilen zum großen mächtigen Strom.
Tauerndes, fojial aufgewühltes Dämmerlicht gehüllt. Er ist tein Wert von monumentaler Größe, auch wird das große Publitum lange, fehr fange brauchen, bis ihm die letzten Feinheiten aufgehen. Bie zart und ficher zugleich begleitet Buccini die kleinste Phase der drohenden Wolfen an! Troy voller Wagnerscher Bedeutung des Orchesters sind die Sänger die Hauptsache, brauchen nicht unnatürlich zu forcieren und haben mit ihren 3wiereben manches Schöne. Das Orchester hat sich hier zu höchster Blüte entwickelt. Die Aufführung fand unter der Leitung von Wilhelm Freund aus Dresden statt. Eine neue, sehr erfreuliche Erscheinung. Er weiß genau, mas er will, wird den verschiedenen Stilarten aufs trefflichste gerecht. Die Inszenierung von Dr. Pauly war ebenfalls vor bildlich, Desider 3abor( Warcel) mar für seine Aufgabe ganz der geeignete Mann, wo das folistische Hervortreten nicht Glanz, fondern Resignation und Beffimismus verlangt. Der Henry Jaro Dworsens war ausgezeichnet, temperamentvoll und doch höchst einfach, gefanglich famos. Clare Born( als Gaft) als Georgette ist gesanglich umnantastbar, darstellerisch etwas zu wenig differenziert. Die Aufführung war abfolut erstklassig. Orchester und Chöre waren auch in der„ Cavalleria", bie als zweiter Einafter folgte, auf höchster Höhe. Meta Seine. mener ist eine tabellose Santuzza, temperamentvoll ohne Uebertreibungen, dabei eine höchst sympathische Sängerin. Die Intonation bei der Führung des Chors vor der Kirche litt leiber unter einer Gentung. Lußmann fingt den Turido ganz als Helbentenor. Nicht viel Weichheit, aber ftrahlende Sieghaftigkeit. Die Dar bestellung ganz aus einem Buß, wenn vielleicht auch fie etwas zu spröd, zu eisern für den nachher fo meichlich Umfallenden. Heinrich Maurer .
Und bald wird der Strom über feine Ufer treten! Unter den Bogen, die das Land im Tale fiberfluten, bie die Häuser der Ebene bebrohen, ist auch der fleine Quell, der bei meinem Hause eben aus dem Winterschlaf erwacht, ist das Wasser unserer Dorfstraße, sind die Millionen Rinnfale der Ackerfurchen. Aus Kleinem und Kleinsten wird Mächtiges, Großes.
રામદ
Es raunt und riesets und rinnt und rauscht ben Bergen.
Die Schneemassen auf den Bergen haben ihre Banderung gonnen, die Quellen ihren Winterschlaf beendet. Ihr Brüder in den Zälern habet acht!
in
Bon den brei neuesten Einattern Buccinis, Der Mantel Schwester Angelita", und Giani Schicchi " hat uns das vorige Jahr den letteren beschert. An den zweiten hat sich noch tein Theater herangemacht, den ersteren bekamen wir Mittwoch zum ersten Male zu hören. Der Mantel" ist eine tragische Sonlle, mit einer Handlung, die aufs natürlichste aus dem tiefen fozialen Elend der Löscher" eines Schleppfalmes auf der Seine vor Paris hervorquillt. Das Tertbuch des Guiseppe Adami( nach La Houppe lande" von Dibier Gold) schürft tiefer als die früheren veriftischen Tertbücher, ist einfacher in feinem Naturion und hält fich frei von Phrafen. Die Oper ist ein Beweis dafür, daß Buccini restlos an fich arbeitet, daß er das legte an äußerem mohlfeilen Brunt und italienischem Singfang zu opfern versteht, wo es hinpaßt. Der Mantel" ift von einer Losca" etwa fo weit entfernt, wie Barsival" vom Fliegenden Holländer". Wenn die leeren Quinten des Bor. Bei der baufälligen Mühle des Orts steht das Wasser schon im Seller, Geften war der Bach noch fo, flar, baß man die Steine spiels baberſtürzen, padt einen die Angst, es tönnte zu futuristisch werben. Aber auch hier zeigt sich der Meister, der in der Be und die alten Kotyöpfe auf dem Grund zählen, fornte. Gin Fischschränkung noch größer ist als in Hellem Auffindern. Der ganze relher, der im Tale als feltener Gaft fich eingefunden, fonnte gestern Ginatter ist von der erften Note an bis zur legten in ein einnoch aus großer Höhe die Forellen im Bache fiehen sehen und sie im heitliches, halb mildes, mitleidiges, verstehendes, halb blutdürftiges,
Beim Aufstehen fab ich noch eine große Schneeinfel am Bach rand. Bon Biertelstunde zu Biertelstunde wurde. Sie fleiner, um schließlich ganz im Baffer zu verschwinden. Der Bach ist über die fer getreten. Die Weidenbäume ftreden nur noch wie hilferufend ihre schlanken Gerten über die Wafferfläche, bie nun das ganze breite Tal fiberfluten.
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Was ist Stahl? Auf diese Frage wird man in der Regel bie Antwort erhalten:„ Stahl ist schmiedbares Eisen mit mehr als 50 kg/ mm 3ugfestigteit" oder" Stahl ist härtbares schmiedbares Eisen mit mindestens 035 Broz.( auch 0,50 Broz.) Kohlenstoffgehalt". Die erste wie die zweite Definition ist nicht haltbar.
Schmiedbares Eisen hat bekanntlich die Eigenschaft, daß seine Bugfeftigfeit burch Wärmebehandlung, namentlich bei höheren Rohlenstoffgehalten, sowie durch Warm- und Raftredung nicht unerheblich geändert werden tann. Infolgedeffen tann ein und dasselbe Material einmal unter, das anderemal über der 50- kg- Grenze liegen. Auch die Bildung ber Grenze zwischen schmiedbarem Eisen und Stahl mit Hilfe des Rohlenstoffachelts ist unsicher, denn außer dem Rohlenstoffgehalt hat auch der Mangangehalt auf die Härte einen wesentlichen Einfluß. Ferner werden im heutigen Sprachgebrauch verschiedene Marten als Stahl" bezeichnet, die biefe Benennung nicht führen türften. Ueberhaupt bezeichnet man vielfach schmied bares Eisen höherer Qualität als„ Stahl"( Elektro ft a hl. Liegelft a h), ohne Rücksicht auf die Zugfestigkeit und den Kohlenstoffgehalt. Ferner spricht man von Stahl guß, auch wenn er weniger als 50 kg Bugfeftigkeit hat.
Die Bestimmung einer fcharfen Grenze zwischen Eisen und Stahl ist also nicht möglich und schließlich auch gar nicht notwendig, wie uns das Borgehen der Amerikaner, Engländer und Franzosen zeigt, die schon lange alles auf flüssigem Wege hergestellte schmiedbare Eifen