baran denkt fein vernünftiger Menfch, und außerdem würbe eine solche Mehrheit feinen Tag lang zusammenhalten. Diese Rechtsmehrheit wäre in fich vollständig brüchig und zersplittert und feinen Tag regierungsfähig.
3eriplitterung also rechts, 3ersplitterung auch in der Mitte. Sie drückt sich schon darin aus, daß die Deutsche Boltspartei mit dem einen Flügel eine Rechtspartei, mit dem anderen aber eine Mittelpartei ist. Aber der stärkste Beweis für die Kraft der Zersplitterungstendenzen ist doch die Tatsache, daß felbst der Zentrumsturm ihnen nicht standgehalten hat, von dem es doch hieß, er stehe fester nach jedem Sturm".
Die Bayerische Boltspartei ist durch die grauenhaften Blamagen, die sie in der legten Zeit erlitten hat, so geschwächt, daß das Zentrum von ihrer Gegenoffenfiveim Reich außerhalb Bayerns offenbar wenig befürchtet. Aber sicherlich wird es sich auch darüber klar sein, daß von jetzt an die Gefahr besteht, die bisher regionale Spaltung fönnte fich in eine politische und soziale durch das ganze Reich hindurch verwandeln. Denn wenn es in der Bayerischen Boltspartel stets Elemente gegeben hat, die innerlich dem Reichszentrum verwandt waren, jo fehlt es im Reichszentrum auch nicht an Leuten, die sich der Bayerischen Bolkspartei feelisch außerordentlich nahe fühlen. Die starte Parteidisziplin mag einstweilen Gezeffionsgelüfte im Reich außerhalb Bayerns verhindern, daß fich aber die Deutschnationalen und die Schwerindustrie ihre Förderung ganz außerordentlich angelegen lassen sein werden, darüber wird auch in führenden. Zentrumstreifen nicht der geringste 3meifel bestehen.
Die Borgänge im Zentrum find auch nur ein Symptom der ungeheuren Berwirrung, die seit dem unglüdlichen Ausgang des Weltkrieges in allen Kreifen rechts von der Sozialhemofratie eingeriffen ist. Auf der einen Seite dämmert die Einficht, daß eine neue Zeit gekommen ist und daß diese neue Zeit auch neue Aufgaben stellt, die mit neuen Mitteln zu lösen find. Auf der anderen Seite flammert sich ein unflares Denten desto verzweifelter an die Jdole der alten Zeit, Throne und Parademärsche. Auf der einen Seite wächst die Er tenninis, daß ein freies Staatsbürgertum auch nach der sozialen Seite hin feine Auswirkung und Fortsetzung erfahren müffe, auf der anderen Seite verteidigt das Großfapital hinter Gelbfadbarrikaden ben alten Standpunkt der Herren im Haufe".
Die Arbeiter, Angestellten und Beamten sehen dieses Treiben. Und gäbe es einen Gott, der ihren Blick erhellte mit einem Schlag müßte ein Gebante alle Hirne durchzucken: biefem Wirwarr, dieser Zerfplitterung im bürgerlichen Lager eine gefchloffene Macht ente gegenzustellen. Was fönnte die Maffe des mit Kopf und Hand arbeitenden Bolles morgen politisch bedeuten, wenn sie sich heute noch entschlöffe, eins zu fein! Leider gibt es noch allzuviele, die glauben, sie fönnten die Position der Ar Arbeiter im Klaffenkampf dadurch stärken, daß fie im Arbeiter fager hasselbe Durcheinander anrichten, wie es bei den Bürgerlichen besteht.
Splitter und Trümmer, Trümmer und Splitter, rechts und fints, links und rechts. Eine ftarfe, einbeit liche Sozialdemokratte ist die Trägerin ber
3utunit!
Deutschnationale Lügenbeutelei.
Drhander behauptet und Eneift dann.
In der Berliner beutfchnationalen Breffe veröffentlicht ber Sanbtagsabgeordnete unb„ Geheime Oberregierungsmat a. D." Dr. B. Dryander folgenden Briefwechsel, den wir als Dolumenie deutschnationaler Wahrheitslebe hier vollständig widergeben: Der Breuß. Ministerpräsident. Berlin W. 8, den 17. März 1924. Wilhelmftr. 63.
GEM. II, 766.
In Ihrem in Nr. 84 bes Tag" enthaltenen irtifel„ Die Berrüttung der preußischen Berwaltung" haben Sie Aeußeruren, die ein der Deutschen Boltspartei, ein bem Sentrum angehöriger und ein zurzeit sehr fintsgerichteter preu sischer Ministerialbtrettor Ihnen gegenüber getan haben follen, zum Ausgangspunkte Ihrer Ausführungen gemacht. Auf Befchluß bes Slaatsministeriums hot megen biefer angeblichen Reußerungen eine Rundfrage bei sämtlichen preußischen
Unerhört!
Bon Erna Büsing.
Es regnet. Unaufhörlich flatschen die Tropfen auf den Asphalt der Tauengienfiraße, die Schaufenster befommen einen Behang von diden, muddigen Schmußlprigern, Fahrdamm und Fußsteig werden ein brauner, breiter, schmieriger Brei. Die Menschen geraten in einen fröftelnden Temperamentszustand, imb bie Füße treten bebachtfam auf, als ob der Schuh Angst vor den Tatsachen hätte. Eine Filmbiva enttrippelt ihrem Auto. Sie trägt braunfeibene Sühchen mit Granatagraffe. Geht vorsichtig und taucht fle boch tief Sühchen mit Granatagraffe. Geht vorsichtig und taucht fie doch tief in den Schmuß. Dieses Mobepüppchen hat sich selbst sehr verzogen und nennt das Künstlereigenwillen, ftaret entfest auf die Schühchen und überlegt angestrengt, wem fie die Schuhe wohl schenken fann, denn sie bann fie boch nicht wieder anziehen.
Ministerialbirettoren flattgefumben. Ihr Ergebnis mer negatis: 1 jämtliche Ministerialbirettoren haben inhaltlich ertiärt, daß sie zu Ihren Ausführungen bzw. den von Ihnen gezogenen Schlüffen feine Beranlaffung gegeben hätten. Ich bitte ergebenft, hierzu Stellung zu nehmen und Ihre Stellungnahme mir gefälligft bald mitteilen zu wollen. In Bertretung ges. eismann.
An
bas Mitglied bes Bandtags
Herrn Geheimen Oberregierungsrat& D.
Dr. n. Drŋander
Abgeordnetenhaus..
Darauf hot Dr. v. Dryander folgenbes geantwortet: Preußischer Lanbieg.
Berlin 23. 11, den 28. März 1924. Brinz- Albrecht- Str. 5.
Bei Rüdfehr von einer Bahlreise erhalte ich die gefällige, etwas vertlaufulterte Mitteilung vom 17. d. m. St. M. II. Str. 766 nach der fämliche Ministerialbirettoren in balt lich" ertlärt hätten, daß fie zu meinen Ausführungen bzw. ben von mir gezogenen Schlüffen teine Beraniaffung ge geben hätten".
treffen, trotzdem Hergt die jüdischen Geber, earp ble fibifcher wähler nur gar zu gern nahm. Bei ben Baltischen finden fie Zeing Gnade. Sie sind die leefentos gewordenen Bartzien der Retten" und müssen sich zudem bescheinigen laffen, daß fie- fosial rücftändig find! Auch die Deutschnationalen haben es nicht leicht im Kampi
um die Diäten!
Freunde der Hakenkreuzler.
Die Münchener oft hatte vor einiger Zeit behauptet, be bagerische Industriellenverband habe der Böl fifchen Großbeutschen Arbeitsgemeinschaft unter ber Bebingung 100 000 Goldmert angeboten, baß sie ben Berband von den zu erwartenden Mandaten mei Sige über last Rach langem Schweigen muß der Berband nunmehr zugeben, bas bie banerische Industrie ihr nahestehende Parteien im Bab lampf mit Geldmitteln unterstützt.
Einer Meldung der Boffischen Seihung" zufolge hat sich bie .Deutschpoltische Freiheitspartei" in Medienburg für Die betreffenden Aeußerungen sind in meinem Artikel worthie Reichstagswahlpropaganda die Reichswehrmusit aus fich wiebergegeben. Sie enthalten Urteile, zu benen jeber Staats- Bajewalt mit Dauervertrag engagiert beamte berechtigt ist und die eine Befugnis bes Staats. minifteriums au inquisitoris en Maßnahmen nicht begründen. Indem sie das Beftehen einer Mißwirt schaft und eines empörenden Hemterfchachers behaupten, fouftafieren sie Tatsachen, ble notorisch find, und die bel affen in ben Traditionen des Ordnungsstaates wurgelnden vorgebilde. ten Beamten ohne Unterschieb der Partei und bis in die höchften Member hinauf eine von Jahr zu Jahr gestiegene Empörung aus
18fen.
Sum Hafenfreugrummel bel ber Feier file den fm fran sösischen Rerter verstorbenen Billi Drener bemerkt das Berliner Tageblatt:„ Böllig unbegreiflich ist es, daß drei Minister der Republi?, die Herren Jarres, Geßler und Graf Samig, nicht rechtzeitig verlangt haben, eine Feier, an der sie sich mit Recht be telligten imb bem Toten den Dant des deutschen Bolles überbrachten, bürfe nicht zu einer Demonstration für ben overrat verzerrt werden, und baß man, tross ber Beteiligung diefer den res publitanischen Staat vertretenden Minister, bie bzeichen Uniformen und Fahmen der Staatsfeindlichfeit überhaupt
Die bemnächst zu erwartende grundlegenbe m- gestaltung diefer bankrotten, flaatszerstörend wirkenden Berfonalpolitik wird übrigens nicht nur von berufsmäßig vor gebildeten Berwaltungsbeamten, sondern von einer großen Wehr helt des preußischen Bolles als bringlich empfunben. Bielleicht trägt es zur Beschleunigung bei, menn ich auch diesen Anlaß beugelaffen hat. Engar bas grotest milde Münchener Urisil hat fone nube, auf bis fort greitenbe Untergrabung unb ftatiert, daß Hitler ein hoch verräter unb brei Reidys fchmere& ompromittierung bes preußischen Staates in minifterein Demotrat barunter haben gestern, unier ameifen, weshalb ich auch 3hr gefälliges Schreiben mit meiner ben Mugen der Welt, zwischen den Symbolen bes papere Antwort der Deffentlichkeit übergebe rats geftanben, als fei folche Nachbarschaft die hormiofeste Selbsta verständlichkeit.
Thüringer Justiz.
Die Fahnenspite des Kriegervereind.
Zu der Zeit, als bas Bayerische Boltsgericht h München zeigte, wie heute Hochperräter behandelt werden, bewies ein thüringisches Gericht, die Straffammer beim Amts, gericht in Sondershaufen, in einer Gerichtsverhandlung, welche in Rottleben stattfand, welchen ganz anderen Rechtsschutz als die Bere fassung die Fahnenipige eines Kriegervereins und fein swargweißrotes Fahnentuch genießen.
gez. Dr. von Dryander, M. b. 2. Abgesehen von dem anmaßenden Ton diefes Schreibens- der deutsamationale Abgeordnete wieberholt einfach Behauptungen, die ihm foeben als erlogen nachgewiefen sind, Entweder iſt fich der Herr Abgeordnete und Geheime Oberregierungsrat a. D. sich ber Birtung feiner Borte nicht bewußt, bann fann er einem leidtun; oder aber er i ft sich darüber klar, dann hat er drei führende Beamte des preußischen Ministeriums ber elige besichtigt! Benn alle preußischen Ministerialbirettoren erflären, fe hätten dem Dryander feinerlei Anlaß zu seinen Behauptungen gegeben, fo hed entweder Dryander gelogen aber die brei mini. terialbirettoren, bie auf dienstliche Anfrage falsche Ausfunft gaben. Dryander nenni die Namen derer nicht, die ihm an gebliche Mitteilungen machten. Er tann fie augenscheinlich nicht nemen, meil er sie nicht weiß, das heißt, weil sie von ihm erfunden in. Denn wenn sie eriftierten, müßte er ste nennen, benn mit Beuten, die ihm solche Mitteilungen machen, fie machher aber ab leugnen, tönnie doch selbst Dryander nichts anfangen, menn er, ber Sohn des Oberhofprebigers, etwa in Bälbe an Stelle des Herrn, und außerbem empfanben die Arbeiter bas Seigen ber Farben Bölig preußischer Ruftusminister werden follie,
Die„ Seelenlofen".
And dem deutschvölkischen Wahlankenf. Sorben wird der Wahlaufruf der Deutschvölkischen veröffentlicht, ber die schon hinlänglich bekannten Bhrafen gegen Judentum und Margismus enthält. Nur ein Bunft ist von aktuellem Intereffe. Die Freiheitspartel" versichert, baß sie in Front stehe gegen
A
Am 13. September 1923 murde in Rottieben ein Mitglied des dortigen Kriegervereins beerdigt, und an der Beerdigung nahm ber Berein mit Mufit und dem fchwarzweißroten Banner tell Diefe Sahne, melche einem 1912 aufgelöften Kriegerverein gehörte, war nach einer in Rohileben melinerbreiteten Auffaffung nichtigen. tuin bes neuerdings gegründeten Kriegervereins, pielmehr der Rizde zur Aufbewahrung übergeben. Is ber Kriegernerein bei der Beerdigung bie Bahne trug, fab man bies als unberechtigt
bes Stailerreidys als Berit pß gegen bas Gefes zum Shuge ber Republif: infolgedeffen forderten fünf Arbeiter, baß bie Fahne zum Ortsfhuizen gebracht werde. Die Mitglieber bes Rrieger. nereins wiberfeßten fich dem, und es fam zu einem Bedränge und Gezerre, bei dem ein Angeklagter die Fahnenspie ab machte und ein 3ylinderhut herunterfiel und eine Beule belam.
Auf Grund dieses Tatbestandes wurde wegen schweren Land.
Die fich national nennenden, aber von den Hemmungen ihrer josial tidfländigen und überBapitalistisch wirtschaftlichen Borstel. fungen feelentos gemachten allen Parteien der fogenannten Rechten, denen auch tausend völkische Fanfaren tein pöllisch oder Berteidiger, Genoffe Dr. Rurt Rosenfeld Berlin, gegen aiales era einblasen fönnen....
Da geben sich nun Hergt und Bestorp gleichermaßen Mühe, zu beweisen, daß sie an Antisemitismus die Genzvälfischen noch über
Christus im Velodrom.
Sn ben Ausstellungshallen am Raiserdamm, an ber Stätte, bie einft eine Musstellung herrlicher Delifabewürfte und Rollschinken beberbergte, wo sich diefe ladierte Zeit im lange Taufender von mübe iraten, geht jeht ein geistliches Schaufplet vor fich. Die reis Automobilen( piegelte, wo zuleht fich die Sechstagefahrer die Beine burger Bottspaffion wird dort unter Beitung des Chriftus 2. Faßnacht und feiner Familienmitglieder in einem prunfvollen Rahmen unter Aufwendung eines großen zenischen Apparates und einer Stomparferie von 2000 Berliner Fräulein und Männlein ge( pielt. Auf einer ungeheuren Stufenflucht, bie nach hinten anfteigt, erhebt fich eine palaftartige Tempelfront mit Kusblicken in die Stadt Berufalem und im Mittelbogen auf den Delberg und Golgatha Es ist alles sehr schön und fest aufgebaut, und die Waffen sind bemüht, fo amangios mie möglich sich in der Rolle des Boltes von Jerufalem zu bewegen. Die Freiburger Bassionsspieler haben von Reinhardt imb Jeßner gelernt, fie arbeiten mit Borhängen fehr gefchickt und wiffen bie Beleuchtung in ihren Dienst zu stellen. Bom alten Bolls faufpiel, wie es Oberammergau pflegt und wie es ble Freiburger auch in ihrer Heimat gut und eindrucksvoll vor Augen führen, ift nur sehr selten verstehen, den Zuschauer aus der Bangeweile zu faft nichts mehr übriggeblieben Mittelmäßige Darsteller, die es reißen, die ihn bel ben breiten abbonblungen unwolderstehlich über fällt. Sm großen und ganzen verläßt man fidy allzu fehr auf den großen Apparat, der allerdings zur Zufriedenheit funktioniert, aber das Ursprüngliche und Echte, das vielleicht in biefen Menschen lebt, völlig unterdrückt. Der Chriftus daßnadys ift gut im Bildhaften, gut in ber Gefte, aber seine Borie erschüttern nicht. Die stärkste Leistung gab der Jubas eines ungenannten Darstellers. Der tragische Höhepunkt der Leidensereimiffe, bie Streuzigung, brachte es nur gang furs au einer farten wirtung.
Die Dame, die nur auto fährt, das heißt, wenn es jemand be zabit, stelzt auf engen, tiefausgeschnittenen Schuhen und hohen Haden hin und her, wie der Kranich im Zologischen Garten, wenn im Raub tierhaus die Bören brüllen. Sie verspürt den Straßenfchmug im Schuh und durch den hauchfeinen Strumpf hindurch unter den Fuß fohlen. Sie geht hin und her, tritt abwechselnd hin zuerst mit den Zehenspitzen und her zuerst mit den hacken auf und erwartet, tätte fchaudernd, mit 51 Brozent Aussicht auf Erfolg, den Anschlich. Das junge Ding, das durchaus nobel fein will, hat zwar ein märts gedrehte Gelenke, trägt aber dennoch niedrige Schuhe, unter denen es die Haden bald wegläuft. Die Schuhe haben, infolge des anormalen Drudes, fich feitlich geweitet, fle fchlürfen das Regen maffer auf und werden innen zu einer Straßenschmugablagerungs. stätte Aber, mas macht's, bas junge Ding fommt fich nobel nor gegenübersteht. nh gleiset mit naffen, falten Füßen über das Tauenhienpflaster.
Die Naturfreundin, nicht aus Naturtrieb, fanbern aus modischer Radhaffungsmanier, schiebt in Sanboten mit Bochmuster einher. Quill, qualfo dringen Schlamm und Regenmaller ein. So macht die Naturfreundin mit her Naturgemalt Belannifchoft, fet es auch nur auf der Tauengienstraße.
Die vernünftige Frau geht felbstbemust. ficheren Schrittes; fie trägt hohe, derbe Leberstiefel, die weber Regen noch Straßenschlamm durchlaffen.
Daher tommt eine Belle der Entrüftung über die zivilisierten, tulturbewußten Dämlichkeiten. Und die Filmbina, bie Dame, die nur Auto fährt, das nobel sein wollende junge Ding und die Natur freundin find allesamt geld aufgebracht, gefchloffen in der Abmehr bewegung; le muflern die nernünftige Frau, und in ihren Cesichtern steht das eine Bert: Unerhört".
Es geht eben nicht an, diese Baffionsspiele pon der Stärke, we fie geboren, in eine Belt zu verpflanzen, die ihr fremb umb tühi 9.
friedensbruchs Antiage erhoben und der Staatsanwalt beantragis gegen denjenigen, der die Fahnenfplge abgenommen hatte, 1 Jahr Gefängnis, gegen brei andere Angeflagbe 8 Monate und gegen den fünften Angeflogten 6 Monate Gefängnis. Bergeblich protestlerie bie Anwendung des Bandfriedensbruchsparagraphen und gegen dies enorme Strafmaß. Das Gericht ging jogar noch über ben te trag des Staatsanwalts hinaus und verurteilte einen Angeklagten zu
gefreffen. Wir fehrten nach Bunta Gorda zurüd und verfudyten num zu ferbe ben bichten Walb zu burchbringen. Die Bierbe janten öfters im Sumpf bis an den Beib ein. Wir erreichten endlich ein Indianerdorf namens San Pedro. Die Bevölkerung fteht auf einer sehr tiefen Rulturstufe, die Frauen iragen nur oberhalb der Taille erbe fomie lange Meffer milführten, schnitten wir uns buchstäblich Kleider. Mit unseren vier Führern, die Maja- Indianer waren imd den Weg durch den Busch, famen an einen Fluß, den wir im Boot überquerten, und bahnten uns bann wieder mehrere Rilometer meit den Weg durch das Dschungel, bis wir ganz unvermutet nor einem ungeheuren Schutthilgel ftanben. Die Indianer fällten bier Bäimme und suchten den Urmald zu lichten. Run erfannten mit, daß es eine riesige Erbpyramide war, von mächtigen Blöden aus Sandstein und Stalfitein umrahmt. Die Stelnaufbauten erhoben sich zu einer Höhe von 300 Fuß über dem Tal. Mis wir weiter im Buch vordrongen, fanden wir eine Reihe von Terraffen, die fich treppenartig aufrichte ten, alle auf einer ungeheuren Terraffe stehend, auf der fich fechs mächtige Steinpyramiden befonden. Die Terraffen allein umfassen einen Raum non etwa 2 Quadratkilometer. Es mar unmöglid), die gange Ausdehnung der Ruinen zu beurteilen. Aber es tömmen ins ganzen mehr als hundert Duadrattilometer sein. Epäter bie hinaufführte zu dem Gipfel einer Steinanlage von 182 Fuß Bänge gelangten wir zu einer mächtigen Steintreppe von 55 Fuß Breile, und 36 Fuk Brelte. Auf dem Gipfel biefes Baumerts entbedten mir Die Ueberrefte eines steinernen Grabgewölbes, das eingefallen war. nach Dr. Ganns Anficht waren alle diese riesigen Bauten Grabe gem8tbe der Briefter und Könige und gehören wahrscheinlich ber ersten Dynastie des Maja- Reiches an. Die augenscheinliche Abwesens heit von Steintempeln bestätlat diefe Anschauung. Dan wird baburdy ganz neue Austlärung über die Anfänge der Maja- Kultur erhalten. nach den Berichten der eingeborenen Indianer erstrecken sich diese Ruinen piele Kilometer nach jeder Richtung und stellen wahrscheine lich bie größte Rieberleifung der Ureinwohner auf dem amerikanischen Sontinent bar. Bir tauften die Stadt Bubaantun mas in der Maja- Sprache fopiel bebeuiet mie Berfallene Steine" Trifolge des Berluftes unferer Bferbe nußten mir die dreile non mehr als 80 Rilometern nach Bunia Garba auf dem Bluß machen. Bir fitten sehr unter Nahrungsmangel Stadhbem bie Entbeder in Belize ber Regierung Bericht erstattet hatten, erhielten fie eine turse grobungserlaubnis und wollen schon in diesem Bahr bie Forschungse arbeiten aufnehmen, die infolge der Lage ber Fuinenftabi im bicy festen Urwald natürlich große Schwierigteiten bieten und große Rosten derurfachen werden. Die Bunde sollen, soweit es möglich ist, nach England übergeführt werden.
Die Entdeckung einer Ruinenstadt im Urwald. Gine Ruinenstadt her alten Raja- Ruttur, mie fie größer noch niemals auf bem ganzen amerifenischen Routinent aufgefunben murbe, ift non dem englischen Archäologen Dr. Gann und bem Forschungsreifenden Mitchell Hedges in Herzen von British honduras entdeckt worden. Die romantischen Umstände, unter bennen biefer großartige und in feiner Ausbehnung eingig daftehenbe Fund gelang, werben von Mitchell Hedges in einem Telegramm aus Mafit. Sichte Georginia gibt Sonntag nam. 3%, Uhr Belize in Britisch- Honduras geschildert. In zwei Kanoes waren bieber Bhilharmonie ein Konzert Frühling und Rhein. Solifters Reisenden mit faribischen Indianern den Rio Grande hinaufgefahren, find Ellen Ham Burger( Sopran) und ans snschel Aschaffenburg( Cello) als Dr. Banns Boot infchlug und die Reifenden sich an Band retten Der Chor hat ein neues Brogramm einftubiert; mehrere Schöpfungen bes mußten unter Berluft ihrer Borräte. Sie waren nun gezwungen, Dirigenten Mufidirektor Bil. Senschel erleben the Uraufführung. im undurchdringlichen Urwald porzubringen.
Der Ürmald war von Ungeziefer verpeftet, schreibt ber Forscher, ,, und mir wurden joft bei lebendigem Leibe von den Mostitos auf