Spaltung der Volkspartei. Der Klub der Generaldirektoren pfeift auf Stresemann. Die Telegraphen Union, deren gute Beziehungen zu beiden Flügein der Deutschen Volkspartei bekannt sind, ist in der Lage, über die Verhandlungen zwischen dem Borstand der Partei und den Schwerindustriellen der sogenannten„ Nationalliberalen Bereinigung" folgenden Lagebericht herauszugeben:
Hart, aber gerecht.
Der Manchester Guardian", das führende liberale Organ Englands, das sich stets durch eine besonders objektive und freundschaftliche Sprache Deutschland gegenüber ausgezeichnet hat, bespricht in seiner Nummer vom 2. April die Tragödie Deutschlands " im Zusammenhang mit dem Reichstagswahltampf. Und da schreibt das Blatt wörtlich:
Es sind nicht allein die Parteien der äußersten Rechten, die sich Der Borstand der Nationalliberalen Vereinigung der Deutmaßlos gehen lassen mit ihrem unverantwortlichen Schrei nach einem schen Bolkspartei" hat heute dem Vertreter des Barteivorstandes Bruch mit Frankreich um jeden Preis und nach einer inneren Reinie mitgeteilt, daß die Bereinigung weiter bestehen bleiben gung", unter der fie die Juden- und Sozialistenverfolgung verstehen, wird und die Anerkennung ihrer Organisation for fondern auch nüchterne Polititer wie Dr. Strese dert. Die im Anschluß daran abgehaltene Besprechung zeigte mann und Dr. Marg fehen sich gezwungen, ihre teine Möglichkeit einer Berständigung. Die formelle wohlerwogenen Reben mit blöden und gewalttätigen Antwort des Parteivorstandes wird am Montag erfolgen. Die Ber -( stupid and violent) Agitationsphrafen zu fpiden, um das Ohr ihrer einigung hat diejenigen ihrer Mitglieder, die als Reichstagskandidaten eigenen Parteien nicht völlig zu verlieren. Das ist ein furcht der Deutschen Volkspartei in Frage fommen, gebeten, aus der Ber - barer Geist es zustand für ein Land, das in einem Monat seine einigung auszutreten, um ihnen Gewiffensbiffe zu eriparen. Bertreter für ein Barlament zu wählen, das vielleicht die ich mer leber die Stellungnahme. der Bereinigung zu dem Wahlkampfften Aufgaben auf dem Gebiete der internationalen Bolitif zu, ift ein endgültiger Beschluß bis zur Stunde noch nicht gefäßt. Dá- lösen haben wird, vor der je eine Bolksvertretung gestanden hat." nach scheint die Spaltung endgültig erfolgt zu sein. Dieses harte Urteil über einzelne Stellen in den letzten Reden der genannten Reichsminister ist leider nur gerecht fertigt. Daß es gut gemeint ist, wird Dr. Stresemann, der die mustergültige Haltung des„ Manchester Guardian" Deutsch land gegenüber ebenso gut fennt wie wir, selbst nicht bestreiten fönnen. Aber, nicht wahr, es ist entsetzlich schwer, gleichzeitig als Außenminister zu der gesamten politisch urteitsfähigen Welt zu reden und als Führer der Deutschen Bolts partei zu den Anhängern des Herrn Marezfy....
Diese Rücksichtnahme auf den Gewissenstonflikt her Reichstagskandidaten ist wirklich nicht von Pappe! Die Generaldirektoren wissen, daß diejenigen Mit glieder ihres Klubs, die auf den Krücken der Volkspartei in den Reichstag ziehen, auch weiterhin die Pioniere des Klubs spielen und die Beziehungen zu ihren alten Freunden vom Klub sicher nicht abbrechen werden. Sie sind also auf jeden Fall ihres Erfolges ficher und können den Groß mütigen spielen. Was ist ihnen die Partei"? Nur ein Mittel zum Zweck, den Einfluß der Schwerindustrie zu sichern. Und diefer 3wed ist auch erreicht, wenn nur einige wenige in der Fraktion find. Im übrigen macht sich ihr Schwergemicht auch außerhalb des Parlaments bemerkbar.
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Während so die Nationalliberalen" ihren deutschvolfs parteilichen Genoffen den Fehdehandschuh hinwerfen, müht fich die Zeit" ab, den Parteiführer" gegen den Verdacht zu verteidigen, daß er in Hannover eine Rechtsschwenkung voll zogen habe. Zwar hat der Wahlaufruf die. Bhraje nom ,, Boltsfaiserbim" und von den schwarzweißroten Farben, aber sagt die Zeit"- das ist ja nur eine Wiederholung liebgewordener Redensarten, die nichts zu bedeuten haben. Die Deutsche Bolkspartei ist, was sie war, und wird sein, was fie ist, nämlich-nationalliberal! Im Volksmund nannte man das früher:" Fraktion Drehscheibe!"
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Wie die TU. heute weiter mitteilt, ist an der vorausfiátlichen Spaltung selbst ein Zweifel nicht mehr möglich, Dr. Bögler, Quanz und Dr. Maretti werden bei ihrem Beschluß, nicht mehr für die Deutsche Bolfspartei zu fandidieren, beharren, während Dr. Gildemeister und Dr. Pieper voraussichtlich die Spitzenkandidaturen in ihren Wahlfreifen übernehmen werden.
Ludendorff beseitigt den Kapitalismus.
Die Industrie gibt ihm das Geld dazu. Die Völkische Freiheitspartei, Reichsliftenführer Luden dorff, veröffentlicht programmatische Leitsäge. Darin heißt es über die foziale Frage:
Die Kunst des Möglichen.
Unerlaubte Kampfesweise.
Zeit" gegen Vorwärts".
Vor einiger Zeit wurde hier das Treiben des Düsseldorfes Nachrichtendienstes" gekennzeichnet, einer pon der franzö fischen Invasionsarmee ausgehaltenen Zeitung, die sich in der uns verschämtesten Weise in die inneren deutschen Verhältnisse einmischt, Dieses Blatt wurde hier als das schmutzigste der Welt" gekenna zeichnet.
Seif Tagen wälzt sich nun durch die deutschnational völkische Presse eine Notiz, in der zuerst das Urteil des Bormäris" über den Nachrichtendienst" abgedruckt, dann aber in verdächtigender Weise die Bemerkurtg hinzugefügt wird, diefes„ Nachrichtenblatt" habe in letzter Zeit mehrere Aufsäge aus dem„ Bor. wärts " abgedruckt. Dieses Manöver schien uns zu verächtlich, als daß wir Neigung empfunden hätten, uns mit ihm zu befassen.
Dem offiziellen Organ der Deutschen Volkspartei , der Zeit", schien jedoch diese Notiz nicht zu unsauber, um nicht von ihr Ges brauch zu machen. Das gibt uns Anlaß, folgendes zu bemerken: Jebem journalistischen Fachmann ist bekannt, daß der Bars wärts" eine der im Ausland meist zitierten deutschen Zeitun gen ist. Außerdem will der Nachrichtendienst" auf die deutsche Industriebevölkerung des Ruhrgebiets wirken. Rein Bunder alfa, daß das von ihm meistbestohlene Blatt der„ Vorwärts", das führende Arbeiterblatt Deutschlands , ift Ebenso dürfte bekannt sein, daß uns jedes Mittel fehlt, dieſe militärische Beschlag. nahme unferes geistigen Eigentums zu verhindern.
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Eine deutsche. Journalistit, die Ehre im Leibe hat, und in deren Mund die nationale Würde" fein leeres Wort ist, müßte gegen ein Brefféerzeugnis, mie der Nachrichtendienst eins ift, folida risch sein, Daß uns die Rechtspresse bei unserem Angriff auf dieses Blatt in stumpfsinnig- gehässiger Beise in den Rüden fiel, wunderte uns nicht. Daß sich auch die Zeit" an diesem ,, nationalen Manöver beteiligt, muß festgehalten werden.
Sicherung der Wahlvorbereitungen.
In einer Verfügung des preußischen Innenministers werden die ausführenden Drgane angewiefen, ihre volle Aufmerksamkeit dem Schuh der Wahlversammlungen in bedeckten Räumen zuzuwenden. Bestehe auch nur der geringfte Anlaß zu der Besorg. nis erheblicher Störungen, fo haben die Bolizeiverwalter alle zur Aufrechterhaltung der Ruhe, Sicherheit und Ordnung gebotenen Maßnahmen zu treffen. In der Verfügung wird weiter darauf hingewiesen, daß der Wahlkampf nicht mit irgendwelchen terro ristischen Mitteln geführt werden darf; aus diesem Grunde find Störungsversuche, die in der Versammlung selbst entstehen, mit allen Mitteln abzuwehren. Ein bewaffneter Saalschutz und eine, durch einen solchen geschützte Bersammlung ist ohne weiteres verboten, jedoch richtet sich der Erlaß nicht gegen die Verwendung unbewaffneter Ordner. Am Schluß der Verfügung werden die zuständigen Stellen ersucht, rechtzeitig alle Vorbereitun gen zu treffen, um auch die Wahlhandlung selbst mit ge nügenden Kräften sichern zu können.
Mary gegen die völkischen Seher. des„ Bestfälischen Boltsblattes" in Paderborn zu einigen Fragen Reichskanzler Mart hat sich gegenüber dem Berliner Bertreter geäußert, die neuerdings im Wahlkampf eine Rolle spielen. Er fagte ua.: Wenn die Opposition sagt, die bisherige Politik mit ihrer chwächlichen Nachgiebigkeit sei ein Fehlschlag gewesen, es müffe jest einmal mit anderen Methoden gearbeitet werden, fo fann das nur bei denjenigen verfangen, die das perhütete größere lebel nicht zu würdigen wissen. Es ist ja begreiflich, daß aus dem unmut über die Drangfalierung des deutschen Boffes durch einen Teil unserer ehemaligen Kriegsgegner der Wunsch nach einer Politik der Auflehnung entspringt, aber diefe Politif des Irrealen, wie ich fie einmal nennen möchte, würde ins Verderben führen. In unserer Matlosigkeit tann uns nur eine Bolifit der Geduld und des langfamen mühsamen Durchfämpfens vorwärts bringen. Wir sollten doch die trüben Erfahrungen des Jahres 1923 nicht ungenutzt laffen. Da hat das deutsche Bolt einmal einmütig und geschlossen ein geJagt, aber feiner heroischen Auflehnung gegen den Ruhreinbruch war trotzdem der Erfolg versagt, obwohl die Ententeftaaten bei diefem Konflikt unter sich uneins waren. Aeußerungen aus den Kreifen der Rechtsoppofition beweisen, daß sie selbst mit Bedrudungen als Antwort auf die von ihr empfohlene Politik rechnet. Sie verabreicht als Troft die Versicherung, das würde nur eine vor Durch den Minister der Volkswohlfahrt find die bisber mit übergehende Erscheinung sein. Das deutsche Boll mag selbst be die Fürsorgeleistungen weiter zugewähren. Die Regierunge der öffentlichen Fürforge betrauten Stellen angewiefen worden, urteilen, ob es denjenigen, die sich in fo gewagten Rombinationen präsidenten und Hauptfürsorgestellen find mit ausreichenden ergehen, das Heft in die Hand geben will. Es mag. auch darübermitteln verfehen, um etia auftauchende finanzielle Schwierigkeiten zu bebeben. Es ist daher, obwohl die Ausführungsbestimmungen zur Fürsorgepflichsverordnung bie pom Erlak der Ausführungsverordnung zur 8. Steuernotberordnung abhängen, bisher no. nicht erlaffen werden konnten, für eine Fortführung der öffentlichen Fürsorge ausreichend gesorgt.
Ihre ernsthafte Lösung ist vornehmste Aufgabe der Deutschvölkischen Freiheitpartei und muß fofort in Angriff geurteilen, ob die Argumentation viel für fich hat, daß eine sogenannte nommen werden. Sie fann nur gelöst werden im großen Rahmen ft arte oder nation are Regierung und Regierungsntehr des völkischen Gedantens nach Befeftigung des Rapitatis heit dem Auslande imponieren und Frankreich nachgiebiger ftininen mus. Alle derzeit befiehenben, parlamentarisch eingestellten, würde. auch die der Deutschnationalen Boltspartei, find nicht in der Lage, die foziale Frage ernstlich zu lösen, da diese nicht gemit find, mit dem fapitalistischen Syftem zu brechen.
Also im Kampf gegen den Kapitalismus übernimmt jet Exzellenz Ludendorff das Kommando, und die Industriellen füllere ihm die Kriegstaffe. Hingegen find Marrismus und Klaffenkampf ein für allemal abgeschafft und erledigt. Gegeben in München , zwei Tage nach dem ersten April 1924, und wahrhaftig! tein Aprilscherz.
Spuren kleiner Tragödien.
Bon Karl Fischer.
Rational ist in Deutschland derjenige, der eine gute Politik im Interesse des deutschen Boltes macht. Eine gute Bolifit fann nur machen, wer nicht pergißt, daß Politit die Kunst des mög lichen ist. Dem deutschen Bolte fann ich nur immer wieder die Mahnung zurufen: Wähle nicht durch Verstärkung der Extreme einen affionsunfähigen Reichstag, der deine Hoffnungen enttäuschen muß. Caß dich nicht von der Modefrankheit anstecken, indem du dich von dem parteimäßig verstandenen deutschvolfischen Schlagwort einfangen läßt!
Nur ein paar leere Startons haben fie zurüdgelaffen.
Fortführung der öffentlichen Fürsorge.
Die Abgeordnetenzahl in Frankreich . Der französische Senat hát gestern endgültig bem von der Kammer bereits angenommenen Gejeg über die Zahl der Abgeordneten zugestimmt. Die Abgeord netenzahl erfährt demnach die von der Kammer beschlossene herab fegung von 629 auf 584.
Die Landwirtschaftskammer in Memel ist on der litauischen Be hörde aufgelöst worden, weil sie fagungswidrig Polifit ge trieben habe.
wie einst beim Lichtspiel, im Begriffe ist, dem bloßen Unternehmere Jeht, am Morgen, ist die Kriminalpolizei im Laden, prüft und tum ausgeliefert und badurch auf lange Zeit hinaus verdorben zu protokolliert. werden. Das fulturelle Intereffe an einer geistig und feelisch gefunden Die Wittwe figt daneben und weint faffungslos.. Entwicklung ist sogar noch bringender als beim Lichtspiel, da es sich Sie weiß, daß sie von den gestohlenen Waren niemals etwas hier um ein Mitteilungsmittel handelt, dessen technische und wirtDer Großstadtlärm ist noch nicht lebendig, Scharen haftender wiedersehen wird, daß sich keiner findet, der ihren Laden wieder schaftliche Borbedingungen noch viel größere Breitenwirkung erlauben. auffüllt.
Man geht in früher Morgenstunde durch die Straßen.
Menschen überqueren noch nicht die Straßen, man ist noch nicht umquirlt von der Gefahr des großen, bunten und verwirrenden Lebens, das gebieterisch die ganze Aufmerksamkeit verlangt und für ruhiges Betrachten von Nahem und Nebenfächlichem teinen Raum läßt.
Man erblidt in der Nische neten einer Haustür Biut, dunkelrotes, gerommenes Blut, das gewiß aus dem Körper eines Men schen geriefelt ist.
Und plötzlich entsinnt man sich, vor ein paar Tagen dieses in ber Zeitung gelesen zu haben: Gestern in den ersten Morgen stunden fand ein Schupobeamter in der Ecke eines Hauseingangs in der X- Straße einen Mann in feinem Blute. Der Unglüdliche, der seit langem arbeitslos ist, hatte versucht, sich mit dem Taschen messer die Pulsabern aufzuschneiden, Nach Anlegung eines Notverbandes auf der nächsten Unfallstation wurde er in das Kranten verbandes auf der nächsten Unfallstation wurde er in das Krankenhaus gebracht, wo er bald nach der Einlieferung verstorben ist." mo Und unwillkürlich denkt man, wenn man das Blut in der
Nische neben der Haustür steht: ob sich hier auch jemand still
aus dem Leben gestohlen hat?!
Im Kanal schwimmt ein Hut.
Er schaufelt ganz gemächlich auf der fanft bewegten Slut, die Wellen tragen ihn talb hierhin, bald dorthin, und der Wind fehr ihn um und um, so daß es ausschauf, als ob der Hut mit der letzten Koketterie an die Menschen am Ufer appelliert: seht ihr nicht, wie schön ich bin und wie schade es ist, wenn ich im Wasser verschimmele? Die Menschen am Ufer reden aufgeregt durcheinander: „ Da! Eich! Da schwimmt sein Hut."
Ja richtig! Den hab'n sie vergessen aufzufischen!" ,, Na hab'u fie denn den Mann gereitet?"
Ja, rausgezog'n hab'n fie ihn, aber er war wohl schon tot!" Ja. Der hatte schon zu ville Wasser geschutt!" Der Wachtmeister sagt, es ist ein Obdachloser."
Ein fleiner Laden in einer Seitenstraße.
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Die Inhaberin, eine afte Bittme, handelt mit Strümpfen, Trifotagen, Web. und Bollwaren. Das Geschäft brachte gerade das bischen ein, was sie zum Bebensunterhalt brauchte.
In der Schaufensterscheibe ein großes Loch.
Diebe haben in der verflossenen Nacht die Scheibe zerschlagen, find in den Laden geschlichen und haben alles geraubt.
Sie geht ins Finstere.
Menschenleben verschwunden, Gristenzen verschüttet.
Und doch eine Tragödien für die Satten und im Besiz Sichern, bie nicht fentimental" find, die niemals gebarbt haben, Sie nicht denken an die Arbeitslosen und sich nicht scheren um das Scherflein für die arme Wittwe.
Sowjetruffische Kunst. So tömmen die Dinge nicht meiter geben; dieser ganze scheinbare Wohlstand droht jeden Tag zusammen zubrechen.
Mit diesen Worten fennzeichnet der russische Boltstommiffar für Bildungswesen, Lunaticharsti, die Bilanz feiner fechsjährigen Tätigkeit auf dem Gebiete der Kunst und Wissenschaft. Er schildert weiter den Umfang der drohenden Katastophe:
Die russische Bildhauerei durchlebt gegenwärtig die heftigste Krise. Die Malerei egiftiert, hält sich aber kaum auf recht. Unsere besten Künstler wollen ins Ausland gehen und fönnen fich nur durch ausländische Bestellungen ernähren. Sie find völlig vergessen, da der Staat nichts bei ihnen faufen fann. Ein wenig besser gestellt sind die Graphifer, die für die illustrierten Zeit schriften arbeiten tönnen. Das Platatwesen, das eine Zeitlang bei uns im Aufschwung war, ist jetzt vergeffen.
tionärer Richtung festzustellen. Der Staat ist nicht in der Lage, Auf dem Gebiet der Mufit ist teine Verschiebung in revolu burch Brämien und Bestellungen, die mit großen Ereignissen und Festlichkeiten verknüpft sind, fördernd auf diesem Gebiet einzugreifen. Die Lehranstalten stehen jeden Tag vor der Gefahr der Schließung. In dieser Lage befinden sich die Konservatorien und Musikschulen.
Kann man in nächster Zukunft darauf rechnen, daß die materielle Lage der staatlichen Drgane, die über das fünfilerische Leben des Landes entscheiden, sich beffern wird? Ich weiß es nicht."
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Wiedereröffnung von Hagenbeds Tierpart. Hagenbeds Tiers part in Stellingen bei Hamburg , bei weitem der größte und reich haltigste Zoologische Garten der Welt, der von 1920 bis jetzt ge schloffen war, wird mitte Deai wieder eröffnet werden. Hagenbeds. Tierpart wurde 1907 eröffnet und blieb auch während des Krieges dem Bublifum zugänglich. Infolge Mangels an geeigneter Nahrung find in dem Bark während des Krieges eingegangen: 74 Löwen , 19 Tieger, 40 Bären, 19. Eisbären, 14 Elefanten, 28 Kamele, 10 3 bras, 17 Känguruhs, Hunderte von Affen, Robben usw. Die Uns ficherheit der Währungsverhältnisse und die allgemeine wirtschaftliche Lage machten es Hagenbed unmöglich, den Tierpart weiter geöffnet zu halten. Inzwischen haben die Gebrüder Hagenbed für Auffrischung des Tierpartes gesorgt. Im Laufe der nächsten Boche treffen weitere große Tiertransporte in Hamburg ein. Der efizstand des Partes umfaßt jezt schon 17 Eisbären, 18 Löwen , 21 Liger, 17 Renntiere, 23 Elefanten, 150 Affen, 60 Binguine usw. unterwegs befinden sich 50 Antilopen, 12 Leoparden, 3 Elefanten, 10 Löwen usw. Hagenbeds Agenten und Jäger sind in der ganzen Welt damit beschäftigt, für die Vergrößerung des Tierbestandes zu forgen. Hagenbed versorgt nicht nur die Zoologischen Gärten Europas , sondern auch die aller Welt mit Tiermaterial.
Der Vater der radio- attiven Forschung. In diefen Tagen hat es sich zum 100. Male gejährt, daß in Bonn ber berühmte Physiker Wilhelm Hittorf das Licht der Welt erblickte. Als Sohn eines Kurzwarenhändlers geboren, wuchs der junge Bonner in schlichten Sein Studium führte ihn an die Universiten Berhältnissen auf.
in Bonn und Berlin . Rasch war sein Aufstieg. Erſt 23. Jahre war er alt, als er sich in Bonn als Hochschullehrer mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Elektro- Chemie habilitierte. Elettrochemische Unterfuchungen waren feine ersten größeren Arbeiten, und er hat damals in diefes noch unklare Gebiet manches Licht gebracht. Niemals in Bergessenheit fann es fommen, daß er die Kathodenstrahlen entdeckte, die es seinem größeren Nachfolger Röntgen erst ermöglicht haben, euf biefem Gebiet bis zum endgültigen Erfolge weiter zu arbeiten. Er ist somit letzten Ende. überhaupt als Bater der radio- aftiven Forschung zu bezeichnen. Die Universität Münster hat seinen 100. Geburtstag durch eine Universitätsfeier geehrt.
anstaltet eine Vorlesung von Tollers Komödie Der intemann Ein Hintemiann- Standal in Jena . Die freie Bolfsbühne in Sena vere Da in Jena bekannt wurde, bak die Borlesung durch einen Theaterifandal unterbrochen werden sollte, wurde vor der Vorstellung darauf bingen elen.. daß man bei Störungen energisch vorgehen werde. Als wästens des zweifen und britten wittes in der at einige Berlonen versuchten, ale Be lelungen zu stören, wurden etwa 15 Bersonen geralfjam aus dem entfernt; dann wurde die Vorlesung fortgeführt.
Unterhaltungsrundfunk und Bildungspflege. In der Zeitdrift Bücherei und Bildungspflege" weist der auch als Lichtspielreformer. bekannte Stettiner Stadtbüchereidirettor Dr. Aderknecht auf die außerordentlichen Gefahren hin, die der jetzt aktuell gewordene Unterhaltungsrundfunk für die deutsche Volksbildung heraufbringen fann, wenn nicht rechtzeitig von bildungspfleglich, sachverständiger Seite aus ein planmäßiger Einfuß auf den Radiofunt gewonnen und er jo zu einem hochwertigen Boltsunterhaltungsmittel entwickelt wird. Von der ersten offiziösen Anfündigung der Bläne des Unterhaltungsrundfunks ausgehend, weift. Aderknecht nach, daß hier Die Londoner Nationalgalerie, der Borläufer und das Borbild vieler eine ungeheure Entwidlungsmöglichkeit deutscher Bildungspflege, I feftländischer Mufcen, beging gestern die Feier ihres 100 jährigen Bestehens
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