gewonnen.
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gewicht der Bayerischen Volkspartei einigermaßen zurüd-| zusammen im neuen Reichstag eine beherrschende Stellung| wurden Handgranaten geworfen, wodurch eine große Anzaht einnehmen und„ bie Margisten von Stresemann Schwerverletzter entstand. Die Schuhpolizei räumte unter Marr bis zu den kommunisten die Rebensart scharfen Schüssen ben Eaal. Unterdessen ging der Tumult ist bezeichnend- in die Minderheit drängen fönnten. Er will noch weiter. Zahlreiche Verwundete wurden forttransportiert und im Reichstag einnöllisches Kartell", das freilich zur Voraus- mehrere Verhaftungen vorgenommen. fegung hat, daß die Deutschnationalen fich für eine„ grundstürzende soziale Neuordnung" erklären und großfapitatistische Führer wie ergt und Helfferich faltgestellt werden.
Ein anderer Gegner, der ihr aber in gemissen Landbezirken Oberbayerns , Niederbayerns und Schwabens diesmal wieder schwer zu schaffen macht, ist der Bayerische Bauernbund des ehemaligen Roalitionsbruders Buglhofer, der von jeher auf große staatspolitische Ziele verzichtet und sich beschränkt auf die engbegrenzten Sonderinteressen gewiffer flein und mittelbäuerlicher Kreise antiflerifaler Färbung. Die zusammen mit dem in Franten etwas eingebürgerten Deutschen Bauernbund zum Deutschen Bloc vereinigten Demokraten haben zweifellos einen sehr schweren Stand, trozdem sie durch die Schaffung zweier Tageszeitungen( Morgenpresse" in Nürnberg und geAlgemeine Zeitung" in München ) noch im legten Augenblid einen anerkennenswerten Kampf gegen die bayerische Reaktion aller Schattierungen aufgenommen haben.
Interessant ist, daß Dinter in diesem Zusammenhang eine scharfe Erklärung gegen den Putschismus und für die Legalität abgibt. Er schreibt nämlich:
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Darüber aber find sich alle Führer der beiden vereinigten Bar teien( Bölkische und Nationalsozialisten) klar, daß nachdem der Versuch, das völkische Großdeutschland im Verein mit den legalen Staatsgewalten Bayerns in einer einzigen Nacht aufzurichten, gescheitert ist, daß nunmehr die Zeit für eine gewaltsame BerwickDer alte Landtag zählte insgesamt 158 Abgeordnete, lichung der völfifchen Großziele ein für allemal vorbei ist. Die unwährend der neue befanntlich nur mehr 128 umfaßt. Diese geheure Energie der bayerischen Nationalsozialisten wird sich nunBerminderung ist bei dem Vergleich mit dem Ergebnis vom mehr in rein geistige streng legale Kräfte umfezen, ohne daß fie des= kommenden Sonntag natürlich zu berücksichtigen. Ein unverwegen auch nur im geringsten den praktischen Wehrgedanken auffälschtes Bild ergibt sich wohl am besten dadurch, daß man geben wird: fie wird nach wie vor der Träger der Wiederbelebung unter Berücksichtigung der Wahlbeteiligung die Zahl der deutscher Wehrhaftigkeit sein und bleiben. Auch die banerischen Stimmen bzw. den Prozentsatz der für die einzelnen abge Nationalsozialisten werden nunmehr in die Parlamente einziehen. gebenen Stimmen einander gegenüberstellt. Bei der Wahl Diese Tatsache im Verein mit der Tatsache, daß nunmehr auch die 1920 erhielten von insgesamt 2 967 869 Wahlbeteiligten Deutschnationale Bolfspartei sich rein völkisch einzustellen beginnt, .1 168 896( 39,4 Pro3.) Stimmen u. 65 Abg. eröffnet ganz neue Aussichten zur Verwirklichung der deutsch . völkischen Großziele.
Bayr. Volkspartei. Sozialdem. Partei. 11SP.
Kommunisten.
Mittelpartei( Deutichnat.) 1 Deutiche Volkspartei Demokraten
Bater. Bauernbund
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486 528( 16,4 383 614( 12,9"
51 602( 1,8
401 936( 13,5"
240 375( 8,1 234 918( 7,0
:) )
41
7
20
#
13 " 12 SP
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zu berücksichtigen ist außerdem noch, daß in der Pfalz auch für den Landtag erst am 4 Mai gewählt wird. Im legten Landtag war die Pfalz mit 17 Abgeordneten, nämlich Sozialdemokraten 5 Deutsche Volkspartei , 4 Bayerische Volkspartei und 2 Demokraten vertreten.
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Am 6. April entscheiden die bayerischen Wähler aber nicht
Diese neuen Aussichten erblickt Dinter eben in der erhofften Möglichkeit einer„ völkisch" eingestellten Reichstagsmehrheit. Wenn er sagt, alle Führer seiner Partei feien in diesem Punkt seiner Meinung, so steht das in offenkundigem Widerspruch zu seiner neulichen Ertlärung gegen die„ Unbesonnenheit der gegenwärtigen Berliner Leitung". Es wäre sehr unvorsichtig, an die Bekehrung der Völkischen zur Legalität, das heißt zur Verfassungs- und Gefeßestreue zu glauben.
Immerhin zeigt der Borstoß Dinters, daß das Problem Putschismus oder Legalität?" auch für die äußerste Rechte
afut geworden ist.
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Eine Rede des Reichsverkehrsministers Oefer. Reichsverkehrsminister Deser sprach gestern in der Handels: hochschule über die Entwicklungsfragen der Reichsbahn und ging dabei auch ausführlich auf die Reparationsfrage ein. Er erflärte, die Reichsbahnverwaltung habe ihre Politik stets so eingestellt, daß die Reichsbahn im Mittelpunkt jeder Lösung der Reparationsfrage stehen werte. Boraussetzung dafür sei aber, daß die Reichsbahn die Berantwortung für ihre Maßnahmen voll tragen fönne und von jedem äußeren 3mange frei bleibe. Die zweite Borbedingung fei, daß die Verwaltung der Rhein . und Ruhrbahn wieder frei in die Hände des Deutschen Reiches über. gehe.
Ohne Rhein und Ruhr, so fuhr der Minister fort, wird die deutsche Wirtschaft niemals reparationsfähig werden. Das haben auch die Sachverständigen, sogar der französische Vertreter, zugegeben. Wenn die Reichsbahn aber reparationsfähig werden soll, gebraucht fie auch ihrerseits ein Moratorium. Schon die Notwendigkeit, die Reichsbahn mit den Rhein - und Ruhrbahnen wieder zu vereinigen, macht hnische und betriebliche Vorgänge notwendig, die ohne eine Atempause nicht vor sich gehen können. Da die Reis bahn in vollendetem Maße ein Ronjuntturgewerbe ist, muß Sie ferner die Möglichkeit haben, einen Ausgleichsfonds zu bilden, um so mehr, als Zeitungsmeldungen zufolge die Reparations. fommission eine Verkehrssteuer plant, die sich auf den Berfonen und Güterverfchr erftredt. Diese Verkehrssteuer wäre für die Reichsbahn ein ausgleichender Faftor gewesen, sie ist für den Reichsfinanzminister unentbehrlich, um sein Budget in Ordnung zu halten. Wenn von der Reparationsfeite her diese Verkehrssteuer so beansprucht wird, fo muß dafür in irgendeiner Form ein Aus. gleich in einem anderen Ausgleichsfattor geschaffen
werden.
nur für den Landtag, sondern auf Grund des bekannten Bolts Wer Preußen zerschlägt, zerschlägt das Reich nur auf Reparations tonto quigeschrieben würde und teine
begehrens auch für oder gegen den Willen der im bisherigen Landtag vereinigten Reaktionsparteien, ob nämlich der neue Landtag die Aenderung der Bamberger Berfassung mit einfacher Mehrheit vornehmen soll. Die reaktionären Ziele dieser Berfassungsänderung sind bekannt: Einführung des Staatspräsidenten und einer zweiten Kammer. Soll dieser Bolts entscheid von Erfolg sein, so müssen verfassungsgemäß zwei Drittel der abgegebenen Stimmen dafür lauten. Rechnet man also mit einer Wahlbeteiligung von 75 Broz., so müßten nicht weniger als 2 Millionen mit Ja stimmen, eine Zahl, die die Bayerische Volkspartei und die Vereinigte nationale Rechte" in Gegnerschaft zu sämtlichen übrigen Parteien bestimmt nicht aufbringt. Das ergibt sich auch schon aus dem Resultat des Boltsbegehrens. Dieser voraussichtliche Mißerfolg dürfte der Bayerischen Volkspartei im übrigen nicht einmal so ganz unwillkommen sein; denn bei der voraussicht lich bunten Zusammenſekung des neuen Landtags, dessen Tätigkeit von einer unberechenbaren Gefühlspolitik beherrscht fein dürfte, könnte die Möglichkeit einer Berfassungsänderung mit einfacher Mehrheit die Bayerische Boltspartei por recht unangenehme Ueberraschungen stellen.
Putsch oder Parlamentarismus?
Die Völkischen am Scheideweg.
Der Führer der Völkischen in Thüringen , Dr. Artur Dinter , der jüngst eine Kriegserklärung gegen die Unbefonnenheit der gegenwärtigen Berliner Leitung" veröffentlichte, entwidelt heute in der alldeutschen Deutschen Zeitung" fein Programm. Herr Dinter hat große Rosinen im Kopf, er glaubt nämlich, daß die Deutschnationalen und die Bölkischen
„ Geysir".
Der Kriegsgott schläft zurzeit.
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Schläft und träumt. Und in seinen Träumen tanzen Blausäure gafe, 50- iometer- Geschütze, Panzeraeroplane mit Maschinengeschützen einen rasenden Reigen. Und dann kommt der Höhepunkt seines Traumes: Phosphor. und damit Schweden , das der Welt das Dynamit schenfie unendlichen Segen und unendlichen Fluch, schenkte der Welt nach dem Kriege die Phosphorbombe. Und Amerika , das Land Wilsons und der Bethlehem Steel Works , das Land der Friedensvermittlung und der Steigerung der Gaskampftechnik zur Hölle, bemächtigte sich der neuen Ausgeburt des Mordsinnens. Und seine Journalisten verkünden als neuefte Sensation: Eine Phosphorbombe verbrennt eine ganze Kompagnie Phosphor brennt durch alle Körper hindurch, durch Fleisch und Knochen Phosphor ist unlöschbar- 1000- Kilo- Phosphorbomben in Anfertigung- ein Flugzeuggeschwader vernichtet in einer halben Stunde mit Phosphorbomben eine Stadt wie New York !
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Die Kriegsminister der Welt hören es und ordnen an: Sofortige Versuche mit Phosphorbomben find anzustellen. Der Kriegsgott lächelt im Schlaf und träumt weiter von Phosphorbomben, 1000, 2000, 5000 Silo fdywer. Seine Träume heißen Broben auf den Militärübungsplätzen der Welt. Aber als er sich im Triumph seines Phosphorrausches regte, hieß es, daß eine lebung ernst wurde das war die Geysirfatastrophe.
Im Kopenhagener Marinehospital liegt ein rundes Dußend Menschen, Marineingenieure und Marineoffiziere, Pionieroffizier und Gemeine. Liegen da mit Gesichtern, denen das Fleisch von den Gebeinen gebrannt ist, init ausgelöschten Augen, mit tiefen Brand: wunden an den anderen Gliedern. Liegen nun bald ein Jahr und ein englischer Spezialist für Ansetzung neuen Fleisches bemüht sich zurzeit in 1-2ftündigen Narkosen, ihren Gesichtern wieder eine Spur von Menschenähnlichkeit zu geben.
Der Kriegsgott hatte sich nur bewegt, im Traum, nur eine 10Kilo- Phosphorbombe war es, vor einem Zuschauerkreis uniformeleganter Offiziere, die im Mai vorigen Jahres auf dem dänischen Kreuzer Geysir die Wirkung einer Phosphorbombe zur Einnebelung" bewundern wollten.
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Der Kriegsgott aber lächelte im Traum und die Bombe explodierte, die Zuschauer mit brennendem Phosphor besprigend. Weber 100 Menschen erlitten Brandwunden, einer quälte fich in at pein. vollen Lagen zu Tode und fast ein Dutzend liegen noch im Marinehospital von Operation zu Operation.
Der Kriegsgott träumte nur von den Waffen des nächsten Krieges, er rührte fich nur im Schlaf- aber die Militaristen aller Länder arbeiten fieberhaft, feine Träume zu verwirklichen. Jene fürchterlichen Augenblide auf dem Kreuzer Genfir" waren ein„ Ber
Eine Rede des Ministerpräsidenten Braun. Hannover , 4. April. ( WTB.) In einer vom Ortsverein Han nover der Sozialdemokratischen Partei am Freitag abend in der Stadthalle veranstalteten öffentlichen Bersammlung erklärte der preuStadthalle veranstalteten öffentlichen Versammlung erklärte der preu Bische Ministerpräsident Braun u. a., der jetzt bestehende Dualismus des großen preußischen Verwaltungsförpers und des Reiches könne nicht aufrechterhalten bleiben. Eine Neuregelung sei dringend, dürfte aber nicht geschehen durch eine Aufteilung Preußens. Es sei ein ganz falscher Weg, durch die Zerschlagung Preußens zur Einheit des Reiches kommen zu wollen. Wer Preußen zerschlage, zerschlage damit auch das Reich. Wer einer Aufteilung Preußens das Wort rede, bringe uns wieder in das Elend der Kleinstaaterei und der wirt. fchaftlichen und politischen Ohnmacht. Er verstehe und würdige durch aus die Gefühle der Althannoveraner und Niedersachsen . Was aber war, gehöre der Geschichte an. Wer am Abstimmungstage den parti fularistischen Eigenbrötfern folge, besorge, wenn auch ungewollt, die Geschäfte der erbittertften Feinde Deutschlands , die ja in der 3er ftüdelung Preußen Deutschlands ihr Endziel sähen.
800
Völkisch- kommunistische Wahlschlacht.
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Stuhlbeine, Handgranaten und scharfe Schüffe. Frankfurt a. M., 5. April. ( Eigener Drahtbericht.) Gestern abend fand im hiesigen Hippodrom eine deutschvölkische Wahlversammlung statt, in der Wulle eine Rede hielt. Der Bersammlungsleiter unterbrach die Diskussion, worauf im Saal ein großer Tumult entstand. Kommunisten und Deutschvölfifche gingen fich bewaffnet zu Leibe. Im Augenblick war der Saal in ein wüftes Kampffeld verwandelt. Von der Galerie wurden mehrere Stühle in den Saal hinuntergeschleudert; auch
fehen"
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wehe der Welt, wenn sie dieses Versehen" zur bewußten| Tat erhebt, wehe, wenn die Weltgeschichte mit Blausäure und Phosphorbomben geschrieben wird der Weltkrieg wird eine einzige Humanitätsdufelei" gegen diese Schrift sein. Saulus.
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Der Fall Ceo Blech. Die Generalversammlung der Deutschen Opernhaus- Gesellschaft, die am Freitag stattfand, hat die erhoffte Klärung über den Abgang Leo Blechs Dom Deutschen Opernhause nicht gebracht; die Verwaltung und die hinter ihr stehende Majorität der Aktionäre, die vom Großen Opernverein gebildet wird, verschanzte sich hinter den formalen Borwand, daß die Differenzen mit Blech nicht in das abgelaufene Geschäftsjahr fielen und daher eine Debatte darüber nicht zulässig märe. Auch der dunkle Bunft, weshalb der Generaldirektor Gruder Guntram gehen mußte, wodurch Blech zu seiner Demission veran laßt wurde, blieb ungeflärt. Die opponierende Minorität der Aftionäre, die im Intereffe des weiteren Gedeihens des Deutschen Opernhauses immer wieder versuchte, eine Klärung herbeizuführen, wurde niedergeftimmt und mußte sich mit zu Protokoll genommenen Proteften begnügen.
Der Generaldirektor Gruder- Guntram, von dessen weiterer Mit wirkung Leo Blech fein Bleiben abhängig macht, ist mit 66 500 m. abgefunden. Leo Blechs Kündigung ist nicht angenommen, da die Gesellschaft nicht anerkennen will, daß fünstlerische Gründe dafür vorliegen, fie vielmehr ihn in allen feinen Vollmachten bestätigt. Der Generalmusifdirektor ist anderer Ansicht, und so wird ein Prozeß die Streitfrage erledigen müssen. Die Deffentlichtett aber hat ein Intereffe daran, daß diefe ganze Klüngelwirt. schaft aufhört. Das Deutsche Opernhaus gehört bekanntlich der Stadt Charlottenburg , die gegen die Betriebsgesellschaft auf Räumung geflagt hat, weil sie die Vertragsbedingungen nicht innehält. Der Prozeß kann natürlich noch lange hingezogen werden, und inzwischen kann der Bergwerksdirektor Littmann, der die Mehrheit der Attiven hinter sich hot, weiter als Vorsitzender des Aufsichtsrats wirfen, obwohl Herr Blech( wie vorher schon Herr Hartmann) außerordentlich belastende Angriffe gegen ihn gerichtet hat. Es ist ein betrübendes Schauspiel, daß die Stadt Charlotten burg fich dergleichen in ihrem eigenen Hause bieten lassen muß, weil sie sich ihre Rechte darin nicht genügend gewahrt hat.
Das weitere Schicksal des Deutschen Opernhauses ist also vorläufig dunkel, so dunkel wie das merkwürdige Ausscheiden und die Rolle des bisherigen Generaldirektor Gruber oder das geheimnisvolle Walten des Herrn Littmann hinter den Kulissen. Da auch die Butunft der Großen Boltsoper" bedroht ist, weil sie gegebenenfalls ihr Haus verliert, sprechen die Konjetturalpolitiker bereits von einer Fusion des Opernhauses und der Volksoper' unter der Leitung Klemperers, der ja bereits für die Bolksoper engagiert ist.
.Die Tribune" brachte gestern das Lustspiel des Dänen Beter Nansen Eine glüdliche Ehe" in so ansprechender Form her. aus, daß auch hier wieder das oft an anderer Stelle gespielte Stück zu einem vollen Erfolg wurde. Die Geschichte von dem liebes, und
Unerträglich wäre es, wenn die gesamte Arbeit der Reichsbahn Möglichkeit gäbe, daß das Deutsche Reich aus der Reichsbahn noch einen Rest von eigenen Einnahmen haben würde. Man müsse auf alle Fälle für den technischen Fortschritt und für Investitionen einen Fonds übrig behalten. Das ist auch im Interesse der Gläu biger der Reichsbahn erforderlich. Wenn die Reichsbahn Obli gationen im Betrag von 11 Milliarden Mart ausgeben soll, so ist das eine Summe, wie sie noch niemals in der Welt Das ist nur möglich, wenn der Zinsenuntergebracht wurde. dienst der Obligationen dauernd gesichert ist. Bei einer schwanfenden oder unsicheren Zinszahlung würden die Obligationen unver färflich bleiben. Auch aus diesem Grunde muß das Reich verlangen, daß die Laften und die Leistungen der Eisenbahn in einem erträg lichen Berhältnis gehalten werden, damit eine Dauerlösung gelingt.
Der heutige Zustand der Reichsbahn, so äußerte der Minister, ist an sich gefund. Wenn die Reparationsfrage der Reichsbahn diese Gesundheit nicht wieder nimmt, dann fann man der nächsten Zukunft mit einiger Zuversicht entgegensehen, und die Reichsbahn fann ihr Teil zur Lösung der Reparationsfrage beisteuern.
Das Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale hat die Einberufung des fünften allgemeinen Kongreffes zum 5. Junt dieses Jahres beschlossen. Als Ort der Tagung ist Mostau be ftimmt. Vorher wird eine Blenarsizung des Erefutipfomitees, und zwar am 25. Mai, stattfinden. Die Tagesordnung des Kongresses enthält u. a. folgende Buntte: Die Frage des Programms der Kommunistischen Internationale, die Stellung des Kommunismus zur Nationalitätenfrage, die revolutionäre Bewegung in den afiatischen Kolonialländern.
Wauchopes Ernennung für Berlin . Offiziell wird mitgeteilt, daß der Generalmajor Wauchope zum englischen Vertreter für die interalliierte Kontrollkommission in Berlin ernannt worden ist,
abwechslungsdurstigen Weibchen, das ihren verliebten Mann in dem Augenblick froh und zufrieden macht, wo es ihn zu betrügen beginnt, ist von Nanfen mit leichtester Strichführung in liebenswürdiger Kleinmalerei zu einem schalthaften Genrebildchen dramatisiert, das auf billige Effekte verzichtet und doch Wirkung erzielt. Dabei spielen sich die heiteren Vorgänge wie aus dem Augenblick geboren ab. Dieser Vorzug des Lustspiels hatte den Regisseur Emil Geyer bei seiner Inszenierung geleitet. Nichts schien gemacht oder fonftruiert. Die Darsteller waren feine Schauspieler, sondern natürliche Menschen. Allen voran die reizende Käthe Haad, die als unbefriebigte, gereizte und maulende Gattin ebensoviel Anmut und Schel merei entwickelte wie als übermütiges, sprühendes Frauchen, das sich alljährlich mit entzüchdender Unbefangenheit einen neuen Liebhaber zufegt. Jakob Tiedtke war der glücklich gewordene hintergangene Ehemann, ein Urbild der dümmlichen Gutmütigkeit, forglichen Be. tulichkeit und hausbadenen Gemütlichkeit, Arthur Schröder , der erste Liebhaber feiner Frau, mit meltmännischer Eleganz und meltfchmerzlichem Lächeln, und nicht zu vergessen Eugen Reg, der Schan fpieler, ber die Herzen der Zuschauer sofort gewinnt. Hier spielt er einen lauten, paßigen zweiten Hausfreund, deffen Schmerz, als auch er seinen Blaz einem Nachfolger überlassen mußte, komisch und erschütternd zugleich mar, furz, ein lieber, herziger Junge. Dgr.
Ihm
mar
DON
Eine Ursache der Blinddarmentzündung. Einen bemerkens. werten Beitrag Blinddarmentzündung zur Entstehung der liefert ein junger Arzt in der Deutschen Medizinischen die Häufung Fällen in Wochenschrift". gewiffen ländlichen Bezirken Hannovers und Oldenburgs aufgefallen. Er vermutete, daß die Blinddarmentzündung durch eine Schädigung zustandekomme, der die Bevölkerung gemein am ausgefeßt sei. Er ließ sich daher die aus dieser Gegend stammenden, bei der Operation gewonnenen Wurmfortfäße zur Untersuchung zu jenden und entdeckte in den meisten ein Samenforn der Kornblms, mit der das Getreide in Hannover und Oldenbury starf verunreinigt ift. Die Semenförner sind sehr spig und haben am vorderen Ende fleine, nach hinten gerichtete Borsten. Gelangt ein solches Korn, das sich im Schwarzbrot oft unzermabten vorfindet und unverdaulich ist, einmal in den Burmfortjat, fo fann es infolge der Borsten nicht mehr zurück. Es wird durch die Darmbewegungen nur noch weiter vorgeschoben, bohrt sich mit der Spize in die Schleimhaut ein und verursacht so die Entzündung. Der junge Forscher ist der Ansicht, daß diefem Gebilde viel mehr die Schuld an der Entstehung der Blinddarmentzündung beizumeffen ist als Spulwürmern, Bahn bürstenborsten, Kirschfernen und anderen organischen und anorgani schon Fremdförpern.
Erstaufführungen der Woche. Mont. Künstlertbenter: Drei Ein after". Dienst. Luftipielbaus:„ Der scharfe Löw e. Freilag. Sonnab. Deutsches Theater: Die Residenztbeater: intemann. Jüdin von Toledo". Schloßvarktheater: Raiserpla 3. Staatsoper: Die tote Stadt".
Uraniavorträge. Theater. Sonnt. 11, 5, 7 u. 9 Uhr:„ Der Galilaer. Dienst, Mittw., Donn. 5, 7 u 9 Uhr: Nanut, der Estimo". Mont, rett, Sonna b. 5, 7 u. 9 Uhr: Hypnose und Suggestion. Dienst. 9 Uhr: Friedrich II. ". Mittw. Das Wandern der Jugend". Hörjaal. Sonnt. bis Sonnab.: Die deutsche Nordsee . Donn 8 lor:„ Königsgrab". Sonnab. 8 Uhr: Die malerische Mar!".