B
bilden. Sie werden gerade bei der Gemeindearbeit noch mehr, als bei den Kämpfen um die großen Parlamente durch ihre Zersplitterung in zahllose Gruppen und Grüppchen gehemmt. Die Intereffenpolitit, die von den sogenannten Wirt schaftsgruppen in ihren Reihen gefördert wird, macht ihnen jebe objektive und vorurteilslose Hingabe an das Gemeinde intereffe unmöglich. Die Steuerbemilligung muß in der Regel im heftigsten Kampfe gegen sie erfolgen. Sie neigen ausnahmslos dazu, das Tätigkeitsgebiet der Gemeinde auf das notdürftigfte einzuschränken. Sie wollen fast ohne Aus. nahme feine Steuern bewilligen, die dem sozialen Aufstieg ter breiten Massen direkt oder indirekt dienlich fein fönnten. Die wirtschaftliche Betätigung der Gemeinden, die Einrichtung ron Regiebetrieben, ist ihnen verhaßt. Nicht umsonst wandte fich der volksparteiliche Parteitag in Hannover , genau fo wie der Parteitag der sogenannten Wirtschaftspartei, die'er eng ftirnigsten aller bürgerlichen Gruppen, gegen jeden gemeindlichen Wirtschaftsbetrieb, der über die unvermeidlichen Monopolbetriebe für Gas, Wasser und Elektrizität und Ber fehrsbetriebe hinausgehe. Die„ Enttommunalisierung" war ihr Schlagwort in den letzten Jahren. Dabei fönnen die Gemeinden nicht leben, wenn nicht ein gesunder, wirtschaftlich richtig fundierter und vorsichtig arbeitender Gemeindesozialis. mus zum Leitmotiv der Gemeindepolitif gemacht wird, wenn fie nicht daran gehen, im Interesse des wirtschaftlichen Aufbaues sich selbst auch an wirtschaftliche Aufgaben heranzuwagen. Ihre eigene Wirtschaft erfordert Regiebetriebe aus rein finanziellen Gründen. Es ist ihre Aufgabe, der wirte schaftlichen Entwicklung zu dienen und das fönnen sie nur, wenn sie selber sich wirtschaftlich betätigen oder sich an Wirtfchaftsunternehmungen gemeinsam mit dem Privatfapital be. teiligen. Die bürgerlichen Parteien sind dieser Aufgabe nicht gewachsen, weil sie immer wieder von Interessentenerwägungen gehemmt, Gruppenintereffen über das Intereffe des Gemeinwohles stellen müssen.
Es braucht in diesem Zusammenhang nur an die unge. heure Bedeutung der wirtschaftlichen Betätigung auf dem Gebiete des. Wohnungsneubau es erinnert zu werden. Die bürgerlichen Gruppen werden diese Arbeit, die die Ge meinden leisten müssen, immer nur hemmen fönnen. Nachdem die Sozialdemokratie in den vergangenen Jahren das äußerste getan hat, um die Gemeinden aufrecht zu erhalten, und ihrer Arbeit und ihrer Mühe, ihrer Opfer. willigkeit und Verantwortungsfreudigkeit es zu einem großen Teil zu verantworten ist, wenn die Gemeinden jetzt verhältnis. mäßig glimpflich sich in beffere Zeiten hinübergehalten haben, tommt alles darauf an, daß bei den Neuwahlen die Kräfte gestärkt werden, ohne die die Früchte der Arbeit der legten Jahre nicht geerntet werden fönnen. Jegt, wo es möglich fein wird, neues zu leisten, gehört jebe Arbeiter. stimme der Partei, die mit der Gemeindepolitit am engsten verbunden ist, der Sozialdemokratie!
Bayrische Regierungssorgen. Die Völkischen sollen regieren- sagt die Wolkspartei". Nach ihrer Schlappe bei den bayerischen Landtagswahlen will die bisher regierende„ Banerische Boltspartei" fich in den Schmolle minfel zurückziehen und den Bölkischen den Bortritt überlassen. Ihre " Rorrespondenz" schreibt u. a.:
IS
Die Völtischen haben den Wählern das Blaue vom Himmel herunter versprochen. Sie follen zunächst einmal jeben, wie sie jetzt Ihre Berfprechungen, ihre Wahlverbrüderung mit den Kominunisten, ihre Rampffosigkeit gegenüber den Marristen in einen volfischen Rahmen bringen, zumal fie ja auch in ihren Blättern fo fun, als wäre ihnen das ganze Bolt am 6. April nachgelaufen. Der Mund ist lange genug gespiẞt werben, jest heißt es für die Bölkischen endlich auch einmal pfeifen!"
Das heißt also, die Völkischen sollen sich um die Regierungs. bildung bemühen. Da ihnen das bei der angedrohten Abstinenz der Bayerischen Bolkspartei aber schon rein zahlenmäßig nicht möglich ift, so wird sich die Rahrpartei erst recht schön bitten faffen, mit den Sulturtämpfern um Ludendorff gemeinsame Sache zu machen.
operette.
Nach dem Theater.
Bon Thersites.
Im brausenden Finale verrauscht die große AusstattungsLicht bricht jäh und nüchtern in den weiten Raum. Aber un ermüdlich flatschen noch die Tausende von Händen ber einzig großen Tänzerin entgegen, die ihnen allen einen furzen, heißen Rausch von Glüd und Heiterfeit gefchenft hat imo nun immer wieder immer noch lachend, vor den Boriyong muß. Beide Arme voll Chrysanthemen, mit einer Dantesperbeugung, die allen gilt.
Jezt stehen an der Hinterfront des Theaters noch viele Bee wunderer und warten auf einen legten Gruß. Aber feiner ist so erfüllt von Dankbarkeit wie die fleine Berkäuferin, die sonst jeden Tag im Barenhause Steingut verkaufen muiß.
Den ganzen Abend hat fie moie verzaubert gefeffer, gang ben Blid eingetaucht in Gold und Pracht eines fernen unmirflichen Leben, das auf der Bühne geschah, und dabei Shokolade gegessen! Wie die Mufit fie irug, man fonnte lachen und meinen dabei, das war noch viel schöner als Rino und Liebesromane. Und wie wunderschön war die Tänzerin. Und ihre Kleider erft, lauter Seide und Perlen das es so was auf der Welt geben fonite! Ganz verwirrt und heiß ist sie noch, und hält einen fleinen Strauß mit Schneeglöckchen, den will sie ihr zuwerfen, vielleicht lacht sie oder spricht sie an imd vielleicht wird sie bann plöglich ent. bedt und kommt auch zur Bühne, wie fie bas neulich mal gelefen het.
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Da fommt die Tänzerin in ihrem Pelzmantel. Alle Leute drängen sich, rufen, ladyen. Die Kleine, ganz verwirrt, wirft haftig ihren Strauß.
Schon klappt die Türe bes großen Autos, das die Längerin von dannen führt.
Einen Augenblick nur sieht das fleine Mädchen ihr Ideal auf feidenen Bolstern im hellerleuchteten Coupé, wie sie noch einmal banfend lächelt. Sie hat mich gesehen!" denkt sie.
Und beseeligt steht sie und sieht dem enteilenden Auto nach; der fleine Strauß liegt überfahren auf dem Pflaster. Endlich erwacht fie.
Run fommt der weite Beg nach Hause. Und morgen früh um 6 lbr raffelt ber eder.
Aber vorher will fie nod träumen. fchmeichelt der " Fabelhaft warst du heute abend wieder" Länzerin ihr Begleiter. Na ich danke, wenn man jeden Abend die felben Blödheiten vortragen muß fibrigens, wo soupieren wir beute?"
Wenn die Berbrüderung nicht gelingt, wird sie wahrscheinlich auch feinen Ausweg wiffen. Es sei denn, daß fie an die Marristen" denkt. Und die werden sicher wenig Reigung haben, ihr aus dem Sumpf zu helfen.
Deutsch nationale Taufe.
Patentlösung der Judenfrage.
Dem völfischen Deutschen Tageblatt" ist ein Schreiben bes Borstandes der Deutsch nationalen Partei in die Hände geraten, in dem der Borwurf, daß im Kreisverein Breslau der Jude Schottländer Vorstandsmitglied ist, dahin beant mortet wird, daß Schottlander schon bei den konservativen war und deshalb nicht im eigentlichen Sinne als Jude zu bezeichnen und zu behandelu ift. Damit haben die Deutschnationalen die Patentlösung der Judenfrage entdeckt. Es wäre interessant, zu erfahren, ob diese geniale Lösung dem Böltischen Reichsausschus der Deutschrationalen Partei" zu verdanken ist, der bekanntlich be. schloffen hat, daß die Deutschnationalen grundsägliche Antisemiten sind.
差
Der teure Sparkommissar.
Er spare an sich selbst!
Man schreibt uns:
Der Voranschlag für das Rechnungsjahr 1924 enthält beim Haushalt des Reichsfinanzministeriums die Ausgaben für die Stellen, die mit der Durchführung der sogenannten Ersparnis maßnahmen betraut sind, das heißt
1 für die Berwaltungsabbau- Kommission,
2. für den Spartommiffar, Staatsminister a. D. Gaemisch Berlin nebst feinen Zweigbureaus bei den Präsidenten der Landesfinanzamter.
in
Die persönlichen und fächlichen Ausgaben der Berwaltungsabbau- Kommission find mit 69 100 m. veranlagt, die der Stellen. unr 2 mit 648 900 M., insgesamt also mit 718 000 m.
Von den 648 900 m. entfallen auf persönliche Ausgaben für das Bureau des Sparfommiffars in Berlin rund 106 300 m., für 29 beamtete Hilfskräfte aus den Gruppen B bis A und auf perfönliche Ausgaben für beamtete Hilfskräfte bei den Zweigbureaus Der Landesfinanzämter 307 700 m. 150 000 m. find für Reichstosten vorgesehen. Dabei sind für das Bureau des Sparfommiffars in Berlin lediglich die 29 beamteten Hilfskräfte veranschlagt. Es treten also die Ausgaben für die von den einzelnen Verwaltungen 3! den Bureaus des Sparfommiffars abgeordneten Beamten gar nicht in Erscheinung. Die Besoldung dieser Beamten werden von den Haushalten der einzelnen Verwaltungen getragen. Man wird fie unbedenklich mit zirka 80 000 m. veranschlagen tönnen, so daß fich die Gesamtsumme der Ausgaben für die Sparstellen" auf insgesamt etwa 800 000 m. er
höht.
Der Haushalt des Rechnungshofs des Deutschen Reichs für 1924 schließt mit rund 1443 000 m. für persönliche und sächliche Ausgaben ab. Stellt man demgegenüber die Gesamtfumme der Ausgaben für die" Sparstellen" mit rund 800 000 m., so zeigt sich, daß neben dem Rechnungshof Stellen entstanden sind, die sicher bie Hälfte der Ausgaben verursachen, die für den Rechnungshof felbst veranschlagt sind. Bedenkt man, daß die Mitglieder des Rechnungshofs nach Art. 3 der Personalabbau. verordnung vom Abbau ausdrüdlig ausgenom men find, so daß die rb. 200 Ministerialamimänner des Rechnungs. hofs neben den übrigen Beamten tätig sein fönnen, bedentt man weiter, daß die Befugnisse des Rechnungshofs durch die Reichs haushaltsordnung erweitert worden sind, fo fann man nicht verstehen, daß neben diesen personell nicht eingeschränkten Rechnungshat noch die oben genannten Sparstellen in dem Umfang erforder. lich sein sollen, daß fie die Hälfte der Gesamtausgaben des Reh nungshofs verursachen und damit dem Aufwand nahekommen, den das gesamte Reichsjustizministerium hat, ben Aufwand des Reichspräsidenten mit feinem Bureau, fowie des Reichsministeriums ein fchließlich Reichskanzlei und Vertretung der Reichsregierung in München dagegen weit über schreitet.
Man wird insbesondere nicht verstehen, daß neben den 200 000 m. Reisekosten, die im Haushalt des Rechnungs. hofs vorgesehen sind, noch 150 000 m. Reisekosten für den Spartommiffar und fein Personal notwendig fein sollen. Verständlich wird diese Ausgabe nur dann, wenn der Spare tommiffar felbft Auslards- und Dienstreifen unternimmt, wie im. Sommer 1922 nach Warschau und Helsingfors, um Ersparnis möglichkeiten bei den auswärtigen Vertretungen zu ermitteln.
Wenn das sehr reichlich vorhandene Personal des Rechnungs hofs richtig arbeitet, dann braucht der Sparkommissar nicht, wie er selber annimmt, noch 5 bis 6 Jahre weiter zu amtieren, er fann eielmehr sich selber schleunigft abbauen im Interesse der Sparsam fe it!
Eine Rede Fehrenbachs.
Frankfurt a. M., 11. Apri.( WTB.) Nach dem Reichskanzler Marg beleuchtete der frühere Reichskanzler Fechenbach die innerpolitischen Verhältnisse Deutschlands und erörterte zunächst, welche Regierungsform für Deutschland die bessere sei. Mit der Flucht des Kaisers nach Holland , sei diese Frage für die Zentrumspartei erledigt gewefen. Ueber das Zus fammengehen mit den Sozialdemokraten fagte der Rebner, das Zentrum habe dabei niemals seine eigenen Grundfäge aufgegeben. Was bas Zentrum von den Sozialdemokraten trenne, sei die Frage des Klassenkampfes und ihr Berhalten in religiösen Fragen. Zum Schluß fam Fehrenbach auf die Verfassung von Weimar zu sprechen, die er zwar für verbesserungs bedürftig, aber als durchaus gefeßmäßig zustandegekommen er.
flärte.
Mißachtung des Staatsgerichtshofes.
Kaffel, 12. April. ( Eigener Drahtbericht.) Wie das Kaffeler Boltsblatte" mitteilt, ist gegen seinen verantwortlichen Schriftleiter Tejessy vor dem Kasseler Amtsgericht ein Verfahren wegen Beschimpfung der Reichswehr eingeleitet worden, obwohl auf eine Beschwerde des Blattes über ein breitägiges Verbot der Staatsgerichtshof bereits entschieden hat, daß die beant standete Ueberschrift„ Eine Ohrfeige für Loßberg" teine Bechimpfung der Reichswehr , sondern bloß eine Beleidigung des Generals Loßberg darstellt. Es ergibt sich also die meriwürdige Tatsache, daß ein Amtsgericht, gebildet durch einen deutschnationalen Amtsgerichtsrat, darüber entscheiden soll, ob der Staatsgerichtshof, bestehend aus zwei Reichsgerichtsräten und einem Landgerichtsdire!- for, wirklich Recht gesprochen hat. Es ist selbstverständlich, daß dieses Verfahren gegen den Genossen Tejessy als eine Demonftration ber reaftionären Justiz gegen den bei ihr unbeliebten Staatsgerichtshof empfunden wird.
Völkisch- kommunistische Prügelei.
Erfurt , 12. April. ( WTB.) Gestern abend fam es in einer von deutschvölkischer Seite einberufenen Wahlversamm ung im Laufe der Diskussion, die von den Kommunisten fortgefegt durch lärmende Zwischenrufe gestört wurde, zu erregten Zusammenstößen zwischen Angehörigen beider Parteien und zu einer Schlägerei. Der Streit wurde nicht nur mit Stöcken und Etühlen, sondern auch mit Messern ausgefochten. Der Wertm ister Hermann Kant, ber auf der Dölkischen Kandidatenliste st.ht, wurde burch vier Mefferstiche so schwer verlegt, daß er ärzte Meffertigte. Es wurde auf das Bersamm liche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Es wurde auf das Berfamm. lungslotal ein Schuß abgefeuert. Nachdem die Kommunisten mit dem Gefang der Internationale den Saal verlassen hatten, konnte die Versammlung ruhig zu Ende geführt werden.
Auf der bevorstehenden russisch - englischen Konferenz in London werden sich die Russen bemühen, neben dem Problem Beffarabien auch die Memelfrage erneut zur Sprache zu bringen. Die Konferenz wird am Montag von Macdonald eröffnet. Offiziell wird erflärt, daß die von Poincaré geforderte Teilnahme eines französischen Bertreters abgelehnt werde. Die britischen Delegierten würden aber instruiert werden, etwa berührte französische Interessen zu fügen.
und betont nochmals die Ueberzeugung, daß ein Versuch, über dessen wertvolle Ergebnisse bei aller Kritif im einzelnen fein Zweifel be stehen fann, nicht nach so furzer Dauer aufgehoben werden soll.
fehr der Vögel vollzieht sich in jedem Jahre von neuem und erregt Die heimliche Rüdtehr der Zugvögel. Das Wunder der Heimimmer wieder das Erstaunen der Bogelkundigen Dabei handelt es fich nicht nur um das vielbesprochene Rätsel des Zuges der Vögel, fondern auch ihr Eintreffen selbst erfolgt in ganz geheimnisvoller Weise.„ Eins der Mysterien des Vogelzuges," fagt der Ornitho oge Bincher, der der engli chen Vogelschußstätte von Scolt Head Island vorsteht, ist die Heimtehr der meisten Singvögel. Ich habe niemals beobachten tönnen, wann sie eintrafen. In der fraglichen Zeit gehe nisten, aber ich erblide nicht einen einzigen der befiederten Bewohner. Und eines Tages, wenn ich nach dem Mittagessen wiederkomme, kann ift plöglich der große Augenblid ta: die Büsche sind dicht bedeckt mit den Anfömmlingen aus dem Süden. Sie sind gekommen chn einen Baut, ohne ein fichtbares Zeichen, ganz heimlich und still. In den mehr als 20 Jahren, in denen ich ber Bogelwarte vorstehe, habe ich die Rückfahr der Singvögel niemals beobachten fönnen. Erstaunlich ist auch die Bünktlichkeit, mit der manche Bögel eintreffen. Die Sea fchwalben 3. B. formen fo pünktlich wie ein Baffagierdampfer. Drei Jahre lang fonnte ich feststellen, daß genau an Semfelben Tage am 26. April, ihrer 400 in einem großen Schwarm anlangten und fofort einen gewaltigen Lärm mochten. Sehr intereſſant iſt es auch zu beobachten, wie sich die Neuigkeit von dem Borhandensein eines Bogelschußplates unter den Vögeln verbreitet. Früher nistete hier teine Seeschwalbe
Die Berliner Secession eröffnete heute mittags ihre Frühjahrsausstellung. Eine fleine, sehr fcrgfältig gefiebte Schau. Keine überragenden Gipfelnennen: Ja'e deis Liebespaar"( 37), in feinem diagonal auffeiftungen, aber auch wenig Minderwertiges. An der Spizze zu schwingenden Linienbau ein Meisterwerf rhythmischer Kunst und tiefster Beseelung; eins der Werfe, die selbst großen Künstlern nur in feltenen Stunden gelingen und deren unsere Zeit nicht viele gee schaffen hat. An zwriter Stelle: Kraustopfs Drei Witwen" ( 47), eine ergreifende Vision in flagenden Farben, müde trauernden Linien und wehem Lichte; daneben zwei virtuose Landschaften ( 48 und 49), die aber nach meinem Gefühl schon etwas zu fehr mit ber Tedynit prunten. Ferner:" Der Kavalier"( 39) von Baulich jeben Morgen hinaus und fuche die Büsche ab, auf denen fie Kleinschmidt, start empfunden und mit wuchtigem Binsel schmissig hingelegt, in der Auffassung ein wenig Dig, aber doch felb. ständig und ehrlich gegeben. Dann zwei wertvolle Borträts: ein Gelbstbildnis( 15) von Davringhausen, namentlich sehr schön in der auch äußerlich teforativen Farbenwirkung, und ein Frauen bilbnis( 68) von Waste in ftrengen, ausbrudsstarten Formen und flarem, mild leuchtendem Kolorit. Die drei abftratten Kompofirionen ( 7 bis 9) von Hans Braß , die ebenfalls zu den besten Stüiden der Ausstellung gehören, find merkwürdig' chlecht gehängt. In ihrer Nachbarschaft fieht man zwei Arbeiten( 31 und 32) von Baul Grunwald, der Braß in Aeußerlichkeiten fopiert, ohne feines Geiftes einen Hauch zu befizen. In starfer Betonung des Konturs und fräftigem, törnig- trodenem Farbenvortrag stellt der Breslauer 2. B. Kowalsti ein Bildnis( 45) und eine Landschaft( 46) hin; nichts Ueberragendes, aber doch beachtenswert in feiner schichten Eigenart. Rohlhoff( 43 und 44) gibt einen fünften Aufguß nach Rotoschtaschen Extrakten, Stod( 67) bemüht sich, neue expreffio nistische Formen und alten literarischen Genrebildgeift zu vereinigen und erzeugt damit peinliche 3mittergebilde. Der Münchener Georg Schrimpf ( 59 bis 61), einer der ganz zahm gewordenen Kunstrevolutionäre, hat sich wenigstens in ber Farbe etwas vornehme
Kultur bewahrt.
Ueber die Blaftit ist wenig zu sagen: ein paar leere Damenföpfchen( 83 und 84) von Julius Uli; Thorals Mädchen" ( 79), eine Ricblichkeit ohne Kraft und Schwung; die Kniende"( 74) von Garbe, in ber fünstlerisch das gewollt und angestrebt wird, was Archipenfo längst fonnte und erreicht hat.
Werkbund und Bauhaus. Aus Aniaß der Gefährdung des Wertbund und Bauhaus. Aus Aniaß der Gefährdung des Staatlichen Bauhauses in Weimar hat der Deutsche Wertbund foeben eine Erklärung an das thüringische E'aatsministerium ge. richtet. Der Bund weist darin, wie schon auf seiner fekten Jahresverjammlung in Weimar felbft, darauf hin daß er mit Interesse die unter Leitung von Walter Gropius bort eingeleiteten Arbeiten fennen gelernt hat und in ihnen einen wichtigen Ber uch fieht zur Raung und Förderung der Formprobleme in handwert und Industrie. Der Werkbund spricht die Erwartung aus, daß die öffentlichen Körperfchaften und die staatlichen Stellen des Steates Thüringen der Weiterführung dieser Arbeit ihre Unterstützung gewähren werden
Mann".
Trianon Theater:
8apfenftreich
9
"
Better.
Dann tam ver einigen Jahren ein Brar: das nächste Jahr waren es schon 9 Paare, und in dem darauf folgenden batte sich eine ganze Kolenie von mehr als 300 Stück eingefunden." Theater: Sonnt Mörder Erftaufführungen der Woche Die tanzende Prin Dienst. Romische Oper: effin. Miffw. Theater in der Königgräber Str.:. Soiftes! it es fo? Großes Echauspielhaus: abaricle: Donnerst 1 Sonnab. Renaissance Theater: Die tote Stabte. leuchten". Urania - Vorträge. Theater. Son nt. 11 Uhr: Ranul, der Eskimo Mit der Hapag bon 5 u. 7 1hr: Baliläer"( Bassionsfilm). 9 Uhr: Hamburg nach New Port". Mont. 5, 7 n. 9 Ubr: Baliläer". Dienst. 5 11. 9 Übr: Ranut". 7 Uor: Galiläer". Mittw. 5 Uhr: Ranut 7 Uhr: Salilder". 9 Uhr: Jugendpfleger Gibe.ch fabre in die Beit( Lichtbilder u. Besang). Donn. 3 u. 9 Uhr: Nanut". 7 Uhr: Baliläer". Freit. 11, 5, 7 u. 9 Uhr;„ Galilder Sonna b. 11. 5 1.9 116r: Mit der Havaa von Hamburg nach New York ". 7 Uhr: Gonnt. 11. 5 9 11hr: Mit der kapag von Hamburg nach New Yr. 7 Ubr:„ Galilaer. Horiaal Sonnt. 7, br: Für und wider den fultismus". Mont. 8 Uhr:„ Das Aoniasgrab" des Tutanch- Amon". Dienst. 8 1br: Danblinien als Trugbild und Bab beit mitt w. 8 Uhr: Tut- anch- Amon. Donn. 8 Ubr: Von der Zualpiße zum Sonnab. 8 Uhr: Frühlingstage an der Riviera". Baymann Sonnt. 8 Uhr: Frühling an der Riviera".
Galiläer".