Seht die Wählerlisten ein!
Reichswahlen ums statt eines neuen Reichstags ein Narrenhaus geben? Wenn die Extremen von rechts und links und die Deutschnationalen jede vernünftige Politit vereiteln fönnen? Aus den Wahlen muß eine starke, führende, große Partei als ruhen. der Bol hervorgehen, eine Partei, die die Gewähr einer vernünftigen, auf eine Wendung zum Besseren zielende Außenpolitit gewährleistet: bie Bereinigte Sozialdemokratie. Es tuß fich nicht nur im Bewußtsein der Arbeiterschaft, fondern bes ganzen Boltes die feste Ueberzeugung verantern, daß die Sozialdemokratie die große, führende, nicht zu zerstörende Partei Der deutschen Republik ift.
Welche Partei fönnte außer der Sozialbemofralle noch darauf Anspruch erheben Das 3entrum fämpft in Bayern mit der Boltspartei, in Württemberg neigt es nach rechts hin, innerlich wird es durch starte Klaffengegenfäße zerriffen. Die Deutsche Bolts. partei hat in dieser Woche ihre Spaltung erlebt, eine Spal. hung, die nicht Klärung und Reinigung, sondern Vorspiel zu weiteren Spaltungen und zu weiterer Rechtsschwenkung ist. Ueber die Wirkung dieser Spaltung fagt die Frankfurter Zeitung ":
Jedenfalls gilt wohl allgemein als wahrscheinlich, daß die Bollspartel hinsichtlich ihres Wahlergebnisses nun auch den glei dhen Beg gehen wird, den 1920 die Demokraten gegangen find, zum gleichen oder vielleicht noch stärteren Absturz
Können diefe Barbeien die ftarten Träger einer verantwortungs. vollen Bolitit fein? Haben sie die innere Klarheit und die Feftig teit thres Rurses, die dazu nötig ist? Die Ereignisse der vergan genen Woche verneinen bie Frage.
Diefe Stabilität fönnen mur bie breiten Maffen des Boltes geben, bie Arbeitenden aller Stände. In ihnen ist die Sozialdemofratie verandert. Sie geschlossen zu gewinnen, ist ihr Ziel. Unser Bersammlungstampf wird um dies Ziel geführt. In allen Gegenden und Orten Deutschlands haben unsere Redner in dieser Woche zu ihnen gefprochen. Die Erfahrungen dieser Bersammlungen zeigen, daß viele, die schwenkten, viele, die auf dem Wege zur Illusion und Phantastit nach rechts und links waren, von der Sachlichkeit und Aufklärung in unferer Bropaganda auf dem Wege Maren politischen Dentens zurüdgehalten wurden. In unseren Ber. fammlungen werden teine utopischen Versprechungen gemacht, um Wähler zu gewinnen. Wir legen die Lage Deutschlands so dar, wie fie ist, und ziehen die notwendigen Schlußfolgerungen. Unsere fie ist, und ziehen die notwendigen Schlußfolgerungen. Unfere Politit ift Realpolitik- aber Realpolitit, getragen von großen Ideen und mit dem großen Ziele des Sozialismus.
Diese Art der Bropaganda unterscheidet uns von den Rom. niften. Das Lebenselement der Rommunisten ist nicht die Sach fichteit, sondern ber Radau. Das haben sie mit den Böllischen gemeinsam. Jeder waschechte tommunistische und völlische Agitator bat etwas von Rabau- Rabarettisten an fich, etwas vom Mister Mefchugge. So wollen fie ernste politische Entscheidungen vor. bereiten. Unsere Barteirebner fagen uns alle: wenn gegenüber den tommunistischen Liraben die Arbeiter in den Bersammlungen, die aus Berzweiflung der Illusionspolitik der Kommunisten folgen, unfere ernsten, und fachlichen Argumente hören, so verstummt der fommu
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piele erkennen, wie fie von ihnen über die Haltung der Sozialdemo fratie angelogen werden. Diese irrenden Massen, die die Stürme ber Inflationsperobe ins extreme Lager führte, muß unsere fachliche Auftiärung wiedergewinnen. Je der Genosse muß dazu bei. tragen, nicht nur unfere Bersammlungsrebner. Die Parole heißt:
Aufklärung! Wufflärung! Aufklärung!
Die klare Frage.
Jn der Kreuzzelfung" veröffentlicht Graf Westarp einen langen Artikel gegen die Annahme des Sachverständigen- Gutachtens. Weber folle fich das Volk durch den Beitritt Ameritas, noch durch Kreditversprechungen zur Annahme verloden lassen. Er stellt die Frage der Annahme als die Hauptfrage des Wahlkampfes:
Soll die bisherige Erfüllungspolitit auch gegenüber Sagverständigen- Gutachten fortgelegt werden oder nicht?"
Das ist in der Tat die flare Frage, Darauf gilt es, bel der Wahl zu antworten mit Ja oder Nein, mit dem sozial. demokratischen Stimmzettel oder mit dem Stimmzettel für eine Rechtspartel. Die andere Frage aber ift dle: was folgt auf das„ Mein"? Darauf antwortet tein Weft arp; denn die Antwort lautet: enfjehliches Elend für Immer!
jammern, daß die Sozialdemokraten mehr verstehen als fie, schreiben sie über ihre Auffassung vom Parlament wörtlich:
„ Die Kommunisten aber wollen und werben im Barla. menten teine positive Arbeit leisten, weil sie wissen und sagen, daß solche nicht geleistet werden kann. Die Kommunisten wollen und werden dagegen das Parlament von innen fäubern, indem sie im hohen Haue" fommunistische Hegreben" halten, b. h. revolutionäre Agitation treiben und auf alle Schliche und Pfiffe der vom Staat be ahlten zahmen Haustiere, welche Abgeord nete genannt werden, und welche hinter den Kulissen in den mit Recht so genannten Ausschüssen nach der Pfeife der Regierungs. männer tanzen, unbarmherzig ans Tageslicht zerren, ohne Rüd ficht darauf, ob sie geheim find oder nicht und dem Proletariat ben gegen das Broletriat gerichteten Klassencharater denunzieren." Solche Leute, die offen erflären, daß sie nur Radau be. treiben wollen, daß ihnen an ernster, fachlicher Arbeit nichts liegt, follten lieber felbft so vernünftig sein, dem Parlament fernzubleiben. Rein Arbeiter sollte ihnen die Stimme geben. Jede Stimme, die den Kommuniffen zufällt, dient nicht der Arbeiterschaft, sondern nur der Reaktion. Deshalb ist die Parole am Wahltag: Wählt nicht Kommunisten, dle nichts leisten wollen und fönnen, jondern wählt sozialdemokratisch!
Ein völkischer Jdealstaat.
natürlichen Bestimmung des Mannes gelegen, die Autorität in der Familie, wie in jeder aus der Famiie herausgewachsenen gesellfchaftlichen Organisation. an erster Stelle zu vertreten und dem gemäß als geborener Führer aufzutreten.
Erst seit durch das Vereinsgesetz( 1908) die Möglichkeit erwudys, daß die Frauen fich selbständig politisch organisieren könnten, erlärte dasselbe Zentrums- Leriton plöglich in der dritten Auflage: „ Durchdrungen von der Berantwortichkeit der mütterlichen Aufgabe, empfindet es das Weib als eine Arântung, den Lehrlingen und Un mündigen gleichgestellt zu sein... Auf dem Ratholitentag 1908 erklärte einer der Redner, Prof. Spahe- Straßburg: Es sei ein Standal, daß man die Frauen in das öffentliche Leben hinaus. brängen wolle. Ihre Aufgabe sei, im fleinen Kreis zu arbeiten und ihren Einfluß auf die Männer auszuüben, daß fie den richtigen Ge brauch vom Stimmzettel machen Man folle nicht glauben, weil nun ein freiheitliches Bereinsgefeß geschaffen sei, müsse man auch den Frauen die Wege ebnen, um die Wahlurne zu stürmen! Der Bentrumsabgeordnete Wallstein äußerte fich dort in demselben Sinne. Der langjährige Zentrumsführer und spätere Reichskanzler Graf Hertling rühmte fich im Reichstag fogar, daß er als Universitätsprofessor sich die Anwesenheit von studierenden Frauen in feinen Borlesungen verbeten habe. Noch im Jahre 1917 erklärte der Bentrumsabgeordnete Beder Arnsberg( im legten Reichstag zweiter Fraktionsvorsitzender des Zentrums): Meine politischen Freunde werden nicht von ihren alten Anschauungen abweichen, daß es nicht zwedmäßig ist, die Frau in das politische Leben hinein. zuziehen. Die driftlich- nationale Arbeiterschaft... hat sich erst fürzlich gegen das Wahlrecht der Frauen ausgesprochen. Ganz in Siesem Sinne lehnte auch die Zentrumsfraktion im preußischen Landtag noch 1918 das Frauenwahlrecht ab!
Aehnlich verhielt sich die sogenannte fortfrittlige Boltspartei", aus deren Resten die Deutsch - Demokratische Bartel" hervorgegangen ist.
Selbst der Führer der Deutschvölkischen, Abg. v. GraefeGoldebee, lehnte in der Petitionstommiffion des Reichstags 1914 das Frauenstimmrecht ab.
Muffolini und fein Finanzminister fündigen die Sanierung der Staatsfinanzen bereits für das nächste Jahr an. Nicht nur soll der Staatsbudget balb ins Gleichgewicht kommen, sondern es wird möglich fein, auch die bestehenden Steuern herabzu. feßen. Mit Neid und Anerkennung sieht die ganze Welt auf den Helben des Finanzwesens und fpendet ihm reichliches Lob. Man fragt nicht danach, welche Steuern herabgefeßt werden? Man faschistische Regierung hat aber auch bisher gewiffe Steuern herabgelegt bzm, gänzlich abgeschafft, und zwar die Erbschafts . und Lurussteuer und die Steuern auf Vermögen. Für die Sanierung der Finanzen mußten die Befiklofen und die abgebauten Beamten herhalten. Am Tage der großen Budgetrede haben die italienischen Großbanten ihre Bilanzen Erst die Sozialdem otratie, bie mit ihrem Erfurter veröffentlicht. Dank der Steuerpolitik Mussolinis tonnten diese zum erstenmal feit bem Kriege bobe Dipibenben Brogramm von 1891 in aller Deffentlichkeit das Frauenwahlrecht und die politische Gleichterechtigung der Frau verlangte, hat burch verteilen, einige sogar die höchst en seit ihrem Bestehen. Nach dem neuen Versprechen der Steuerberablegung fönnen wir mit Sicher bie Regierung der Boltsbeauftragten den Frauen das gleiche Recht heit erwarten, daß diese Bilanzen im nächsten Jahre noch glän. gegeben. Jeßt betteln nun alle Parteien um die Stimmen ber zender, die Steirerlaften des Kapitals noch geringer sein werden. Frauen, die fie früher als den Lehrlingen und Unmündigen Das faschistische J'alien wird zum Elberabo bes Rapitals. gleichgestellt erachteten. Aber nur unfundige Frauen tönnen fol So wollen es die Böfifchen in Deutschland haben, und beschen Sirenentlängen folgen. Aufgetlärte Frauen stimmen wegen finden sich auch Arbeiter und abgebaute Beamte, und werben nur für die Sozialdemokratie! die ihnen nachlaufen!
Gummiknüppel und Stuhlbeine
brauchen Bölkische und Kommunisten als Wahlargumente. Auf diese Methoden des brutalen Versammlungsterrors und der Gewalt ist nur eine Antwort
eine Antwort, die nicht mit gleichen Mitteln gegeben wird. die nicht gebrüllt wird, die aber nachhaltig wirkt, durch vier Gesetzgebungsjahre hindurch:
Den Stimmzettel für die Sozialdemokratie!
Frauen, denkt daran!
Die gleichen bürgerlichen Barteien, die jetzt um ble Stimmen der Frauen werben, waren noch vor kurzem ausgesprochene Gegner der politischen Gleichberechtigung der Frau. Man erinnere sich ihrer Taten aus der Zeit vor der Revolution, als das Frauenstimmrecht durch die sozialdemokratischen Boltsbeauftragten noch nicht eingeführt worden war. Da sind zunächst die Deutsch nationalen, die fich früher ehrlicher die Deutschkonservativen nannten. In ihrem Wahlhandtuch stand 1911 zu lesen:
Den Frauen das allgemeine, gleiche und geheime Bahlrecht zu versprechen ist nichts als ein liftiger und dummer Betrug. Die Frauen haben für das Wahlrecht Berwendung nur einem eingen gegenüber....
Der deutschnationale Abg. Echmidt erklärte im fächsischen Landtag:" Die Frau hat im Rat der Männer zu schwei gen. Dieser Ansicht sind wir auch heute noch!" Die deutschnationale Rreuszeitung" nannte in einem Leitartikel Das Frauenstimmrecht- eine nationale Gefahrt" In derselben Kreuzzeitung" forderte der Deutschynationale Dr. D. Behr Binnow:„ Man mache vor allen Dingen einen biden Strich durch alle und jede Wahlrechtsforderung.... was follten etwa bie Krieger für eine Belohnung erhalten, wenn die Heimkriegerinnen mit dem Wahlrecht belohnt werden? Fort mit dem Unfmn!" Der Deutfcmationale Abg. Landrat v. Rries erflärte 1917, die Geg nerschaft seiner, damals noch fonfervativen" Bartet gegen bas figste, was wir befißen, die Frauen, in die allgemeine Dredlinie gezogen werden." Und die gleichfalls deutschnationale Deutsche Die Sozialdemokratie macht in ihrem Zentralorgan eine glan- Tageszeitung" forderte noch im Sommer 1918 die tonferzende Wahlagitation," fo jammert ein tommunistischer Artikel- vativen Frauen auf, überall gegen die Forderung des Frauenstimm fchreiber im unten. Den guten Rommunisten ist es unan genehm, baß die Sozialdemokratie im fachlichen Rampf für die Ar beiterintereffen die Erfahrung hat, die die Kommunisten trog ber Größe ihres Mundwerks nicht haben. Es ist deshalb fein Bunder, wenn die Kommunisten gestehen müssen:
Die Kommunisten und die Reichstagswahl. Frauenwahlrecht sei ja bekannt! Wir wollen nicht, baß bas hei
Was sie in Wahrheit wollen.
Die Rommunistische Bartel versteht es abfolut nicht, gute Bahlagitation zu betreiben. Es gibt eine ganze Reihe von guten Genoffen, welche dieser Frage vollkommen hilflos gegen. fiberstehen. Bie, fagen fie, wie follen wir eine anständige Bahlagitation machen, wo wir doch gegen das Parla. ment find?"
So fommt es, daß die kommunistischen Agitationsredner, wenn fie außer müftem Geschimpfe über die Sozialdemokratie fonft noch etwas verzapfen wollen, zum Entfehen von Ruth Fischer so sehr verjagen:
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Manche Genoffen befinnen fich plößlich wie ein altes Ravalleriepferb beim Trompetenfignal auf die Attade- auf ihre fozialdemokratische Bergangenheit und leiern in Bersammlungen gute fozialdemokratische Wald und Biefenreben zur Bahlagitation herunter, baß jeber Mensch sich fragen muß: eshalb foll man eigentlich nicht birett einen Sozialbe motraten wählen?"
Diefe Frage wird fich hoffentlich je ber vernünftige Arbeiter bei der Reichstagswahl vorlegen. Bogu soll man Leute ins Parlament fchiden, die gar nicht baran benten und gar nicht baran glauben, irgend etwas für die Arbeiter im Barlament gu leiften? In demselben Artikel, in dem die Kommunisten darüber
rechts aufzutreten".
Da sind ferner die Nationalfiberalen, die sich heute den Namen Deutsche Boltspartei zugelegt haben. Ihr badischer Füh rer Reb mann, ber in feiner Barbei als ein Muster des politischen Fortschritts galt, erklärte noch 1911: Für das gleiche politische Recht fönne der Biteralismus nicht fein. Die Frauen sind noch nicht reif für die Bolitit, für den Gebrauch bes Bahlrechts. Dementsprechend stimmten auch die nationalliberal Dolfsparteilichen Abgeordneten im badischen Bandtag noch 1918 gegen das politische Stimmrecht der Frau und brachten selbst ihren eigenen Antrag auf tommunales Frauenwahlrecht zu Fall! 3m Reichstag fprach fich die nationalliberale, jett voltsparteiliche Frattion immer wieder gegen das Frauenstimmrecht aus.
Das heutige Zentrum hatte einige der flugften Frauen im legten Reichstag. Aber bis zur Revolution war es entschiedenster Gegner der politischen Frauenbetätigung. Es ftimmte früher fogar gegen bas Bahlrecht der Frau zu Gewerbegerichten und Raufmannsgerichten( noch) 1914!). In dem offiziell vom Zentrum anertannten Ratholischen Staatstegit on hieß es( in ber ersten und zweiten Auflage):
Bom fatholischen Standpuntt aus müsse das Streben ber Frau nach voller politischer Gleichberechtigung neben dem Mann als unheilbringend für die Gesellschaft zurüidgewiefen werden. Der legte und ausschlaggebende Grund für die Ausschließung der Frau von der diretten Teilnahme am politischen Leben ist in ber
Deutsche Volkspartei und Völkische . Bolksparteilicher Antisemitismus.
Trog bes Ausscheidens der Nationalliberalen Bereinigung aus der Deutschen Boltspartel entwickelt sich die Stresemann- Bartel immer weiter nach rechts. Sie ist für die Monarchie, gegen die Re publit, fie ift gegen die Demokratie, gegen eine ernste Sozialpolitik. Sie fpetuliert aber auch auf bie antisemitische Belle!
Das voltsparteiliche Organ in Frankfurt a. b. D., bie„ Ober geltung", veröffentlicht einen Artikel des bisherigen Reichstagsabge orbneten v. Remnit, ben der dortige Wahlkreis wieder an die
groen wir, daß be Deutſche Boltspartei in ber Bflege
ausgesprochen
bes Raffegebantens und in der Betämpfung bes jüdischen Einfluffes mit den Deutschvöllischen ein ganzes Stud Beges zusammengehen" tonne. Im weiteren Berlaufe feines Artikels tommt der Abg. v. Remniß zu dem Ergebnis:
„ Daß wir glüdlicher wären, wenn unfere jüdischen Mitbürger nicht unter uns wohnten, wer wollte es leugnen?"
Eine Bartel, bie ber välfifchen Geistestranthelt fo nachläuft, fann wirklich nicht ernst genommen werden. Was ist die Bolks partei des Herrn Stresemann denn nun noch? Sie hat nur ein zufammenhaltendes Band: die widerstrebenden Tendenzen, die sie umfaßt, wollen alle die Sozialdemokratie vernichten. Bir vermutent allerdings, daß am Abend des 4. Mai nicht wir, fondern die Bartek des Herrn Stresemann vernichtet jein wird.
Gegen den Radau- Wahlkampf.
Die in Röln versammelten Barteiführer aus ber Rheinproving haben für ben jetzigen Wahlkampf folgende Berein barung getroffen:
1. Jebe planmäßige und abfichtliche Störung aber fogar Spren gung öffentlicher Versammlungen des Wahlgegners hat unter aller Umständen zu unterbleiben. Besuch dieser Bersammlungen und Be teiligung an der Aussprache sowie fachliche Kritik bleibt jedem un benommen.
2. Wir find bereit, in unseren Drganisationen mit allen Kräften bahin zu wirken, daß die Abgeordneten, Bewerber, Redner und beschimpft werden.
Führer des politischen Gegners nicht persönlich herabgefeßt oder gar
3. Zeitungsartikel, Flugblätter und Blafate find frei von Be. leidigungen und Berleumdungen zu halten. Angeflebie gegnerische Blafate dürfen weder abgerissen noch vorzeitig überklebt werden. 4. Die Karwoche bis Ostersonntag einschließlich möglichst fret Don politifchen öffentlichen Bersammlungen. 5. Im Wahllofal follen bie Barteien friedlich nebeneinander
arbeiten.
Parteikonzentration in Bayern .
Die Banerife Mittelpartet( Deutschnationale Boffs partei( unb bie nationalliberale Sanbespartei Bagerns ftehen ebenfalls vor der Berschmelzung. Der Wahlausgang in Bayern zwingt alle Parteien zur Konzentration.
Kandidaturen.
tombibatenlifte für ben Bahlkreis Oberbayern Swaben Die Banerife Boltspartei bat mm ihre Reichstags erscheinen lassen. An der Spiße stehen der Präsident der chriftlichen Bauernvereine Lang, ber bisherige Reichstagsabgeordnete Stabt rat Rauth und der Buchdruckereibefizer Loib1 in Neuburg . Auch ber derzeitige Reichsjuftigminister Dr. Emminger befindet sich unter ben Kandidaten,
Der hessische Bandesausschuß der Sentrumspartel ftellte für die Reichstagswahl die folgenden Ranbibaten auf: 1. Rechtsanwalt Dr. Bodios, Mains; 2. Bandtagsabgeordneter Regierungsrat Knoll, Darmstadt ; 3. Bürgermeister Mocbs, Landwirt in Nieder- Moerlen; Landtagsabgeordneter Profeffor attemer, Darmstadt .