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befindet, als auch Zeugen. Bisher find bereits 41 8engen ver| Sonntag einen Ausflug gemacht hatte. Aus feinen amgufammen

nommen worden, und die Ermittlungsaften haben sich schon zu dicken Bänden angehäuft. Neben dem Schriftgutachten von Polizei Tommissar Schneitert beabsichtigt der Untersuchungsrichter noch ein Obergutachten einzuholen. Die Boruntersuchung dürfte frühestens in einem Monat zum Abschluß gelangen.

Der große Umzug.

hängenden Bemerkungen geht hervor, daß er den Schuß erhalten hat, als er die Treppe zur Wohnung hinaufging. Er will gemerft haben, daß ihm jemand nachgekommen sei. In dem Augenblid, als er den Schuß erhielt, muß er sich umgedreht haben, wenn seine Darstellungen richtig sind. Denn die Kugel, ein Geschoß aus einer Browning oder Parabellumpistole von großer Durchschlagskraft brang ihm vorn in die rechte Brust. Drohung mit Kündigung zu Agitationszweden. seite ein, durchschlug den Körper und auch noch die Klosettür auf Dem Treppenabsag und blieb in der hinteren Wand des Klosetts Bann tommt der nächste große Umzug Taufender von Haushalteden. Stolzfuß fagt nun, daß er den Schuß in der Dunkelheit er tungen? Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Zahlreiche halten habe. Im Widerspruch dazu stehen die Aussagen der Pförtner Hausbesitzer haben, wie in Berliner   Mieterpersammlungen berichtet frau und anderer Hausbewohner, die die beiden jungen Bur wird, einzelnen Mietparteien schon jetzt formell gekündigt, und zwar schen aus dem Hause hinauseilen fahen. Hiernach muß sich der für den Tag des Aufhörens ber 3wangswirt. Borgang schon um 7 Uhr abgespielt haben. Zu der Zeit ist es aber schaft". Es scheint sich hierbei um eine zu agitatorischen Zwecken auf dem Treppenflur noch hell. Weitere Feststellungen ergaben, daß ausgegebene Parole zu handeln, die aber auch dann, wenn nur eine Strizfuß als Funktionär der Jugendgruppe viel Besuch von jungen Warnung oder Drohung für läftig gewordene Mieter beabsichtigt Burschen erhalten hat. ist, nicht gebilligt werden kann.

Um porzugehen gegen Mieter, die durch eigene Schuld fich läftig machen, gibt es andere, vom Gesetz genau vorgezeichnete Wege. In Taufenden von Fällen wird gedroht mit der Redensart: Laßt nur erst die Zwangswirtschaft aufgehoben sein, dann fliegt ihr fofort heraust" Mit dieser Ankündigung werden besonders gern Mietervertreter bedacht. Es wird ja aber nichts so heiß gegessen, als es gefocht wird. In England, wo die Bohnungsverhältnisse durch Die Kriegsfolgen und große Arbeitslosigkeit ebenfalls fehr im argen liegen, finden zurzeit heftige parlamentarische Rämpfe um die Be schneidung des Kundigungsrechtes statt. Bei uns bedeutet der ge­plante Abbau der Zwangswirtschaft, die ja nicht mehr jahrzehnte lang währen wird, noch lange nicht ihre gänzliche Aufhebung mit einem Schlage. Insbesondere würde ble grundsäßliche Wiederein. führung des Kündigungsrechtes wohl noch auf mehrere Jahre hin aus mit allerlei Beschränkungen umgeben werden, um nicht eine Sintflut von Ründigungen ins Uferlofe treiben zu lassen. Ohne weiteres ist zuzugeben, daß Hunderttausende von Mietparteien nach Friedensbrauch die Wohnung wechseln wollen, fobalb fie Aussicht haben, eine mindestens gleichwertige Wohnung zu erlangen. Das erzwungene langjährige Beisammenwohnen hat im nachbar. Sichen Berbehr, ja, im Berkehr der Bewohner ganzer Straßenviertel, weit mehr entfrembend als annähernd gewirkt. Heraus aus diesem Haufe und aus dieser Gegenb! So wird, genau wie im Frieben, un endlich oft gefagt. Maffentündigungen bebeuten alfo Maffenumzug. Das würde aber ohne die nötigen Sicherungen sine ungeheure Berschiebung der Wohnungsnot zur Folge haben. Wohnungslose würden sich auf die freigewordenen Mohmmgen stürzen, gefündigte Mietparteien würden ohne Boh nung bleiben und an die Stelle der bisherigen Wohnungslosen treten. Eine folche Mietrechtpolitit hieße, das Kind mit dem Babe ausschütten. In behördlichen Kreifen denkt man daher schon jetzt an die entsprechenden Sicherungen. Der vorgeschobene Riegel wird und muß für eine längere Sperrfrist so start sein, daß die vorzeltigen Kündigungsandrohungen nicht zu schrecken brauchen.

Deffentliche Wählerversammlungen

heute Dienstag, den 15. April, abends 7% Uhr: Berlin- Mitte: Lehrervereinshaus Alleganderplay( gr. Saal) Tiergarten  ( Moabit  ): Arminiushallen, Bremer Str. 73. Tiergarten( Westen): Schulaula Pallasstr. 16. Wedding  : Pharusfäle, Müllerstr. 142. Wedding  : Aula Grünthaler Str. 5.

Der beraubte Güterzug.

Die verräterischen Kleidungsstüde. Zweimal wurde anfangs vorigen Monats der Gigüterzug 6205, der regelmäßig von Berlin   nach Breslau   fährt, beraubt. Am 3. März wurden von dem Güterpoftwagen furz vor Frankfurt  a. b. D. die Türverschlüsse mit Gewalt entfernt. Die Untersuchung ergab, daß 25 Bafete aufgerissen und thres Inhaltes ganz oder zum Teil beraubt waren. Schon zwei Tage später wiederholte fich des Borgang.

Dem Diebe fielen ganze Sendungen mit Damena tostümen, Damenkleidern und Stiefeln in die Hände. Das erste mal ließ der Dieb ein paar abgetragene, zerrissene Schnür schuhe und eine schlechte blaue Schirmmüße in dem Wagen zurüd, Auf der Strede fand ber tahnamtliche Güterschutz von Frankfurt  a. d. D. einen Bojtsad mit einzelnen geraubten Sachen, Diese Dinge führten zur Berhaftung eines 20 Jahre alten Arbeitsburschen Leo Nowak, der im April vorigen Jahres aus einer Fürsorgeanstalt entwidhen war und seitdem vergeblich gesucht wurde. Er hat schon ein erhebliches Etrafregister. Deshalb beschaffte er sich neue Papiere auf den Namen Edmund Noat, um bei einer etwaigen Fest­nahme beffer wegzukommen. Er wurde jetzt bei seinem Schwager in der Forster Straße entdeckt. Der Berhaftete leugnete zunächst, legte aber unter dem Druck des Belastungsmaterials jchließlich ein Geständnis ab. Er hatte sich mit einer Bahnsteigtarte Zutritt zum Görlizer Bahnhof verschafft, heimlich den Steig auf verbotenem Wege verlassen und war auf den Eilgüterzug gesprungen. Unter­wegs brach er dann die Schlösser von den Wagen ab. Seine Beute warf er auf die Strede hinaus. Schließlich sprang er in einer Rurve, in der der Zug etwas langsamer fuhr, ab, fammelte bie Sachen, brachte sie nach Berlin   und verkaufte fie an unbekannte Leute, Am

Prenzlauer Berg  : Brauerei Königstadt, Schönhauser Alee 10/11. 8. März traute er sich nicht mit den alten zerriffenen Stiefeln, die

Friedrichshain  : Andreas- Festfäle, Andreasstr. 21. Kreuzberg  : Deutscher Hof, Luckauer Str. 15. Charlottenburg  : Sophie- Charlotte- Schule, Scharrenstr. 20. Charlottenburg  : Leibniz- Oberrealschule, Schillerstr. 125. Wilmersdorf  : Hindenburg- Oberrealschule am Seepart. Wannsee  : Reichsadler, Königstr. 26. Steglitz  : Aula des Gymnasiums Heeseftraße. Mariendorf  : Aula des Gymnasiums Kaiferstraße. Neukölln  : Zum Schultheis, Hafenheide 22( Wintergarten). Treptow  : Lokal Nitschke, Am Treptower Part 26. Copenid: Aula der Körner- Schule, Lindenstr. 11, Lichtenberg  : Aula der Mittelschule Marktstraße. Mahlsdorf  : Lokal Anders, Bahnhofstraße. Biesdorf  : Lotal Bartsch, Dorfstr. 63. Weißenfee: Albrechtshof, Barfstr. 16. Faltenberg bei Weißensee: Lokal Meyer, Dorfstr. 10. Reinidendorf- Off: Kastanienwäldchen, Schönholzer Str. 14. Tegel  : im Strandschloß.

Referenten find: S. Aufhäuser, Dr. Breitscheid, Clara Bohm- Schuch  , Eduard Bernstein, Arthur Crifpien, Dr. Freund, Der Kampf gegen den Judenhaß ein Kampf gegen die Rich. Fischer, Hugo Heimann, Marie Juchacz, Franz Künstler, Georg Klaußner, Karl Ceid, Hermann Lempert, Dr. Löwen­Volksvergiftung. ffein, Offo Meier, Ernst Nietisch, Wilh. Reimann, Elfriede

thm nicht paßten, abzuspringen. Deshalb ließ er fie liegen und holte aus einem aufgeriffenen Batet ein Paar neue Turnschuhe heraus, Die ihm den Absprung erleichterben. Aus einem anderen Paket nahm er eine neue Kopfbedeckung. In seiner Behausung in der Forster Straße fand man noch mehrere Sachen aus den Diebstählen. Der Festgenommene hat wahrscheinlich auch noch andere Zug­beraubungen biefer Art auf dem Sterbholz. Mitteilung nach diefer Richtung nimmt Kriminalfommiffar Lippit, Dienststelle B I 9 im Bolizeipräsidium entgegen.

Tragikomischer Abschluß einer Filmaufnahme.

Auf dem Grundstüd Manteuffelstr. 79 veranstaltete nachmittags bie Fall- Reflame- A- G. eine Filmaufnahme, bei der etwa 800 Bere fonen meist Erwerbslose mitwirften. Als nach Schluß der Aufnahme die Auszahlung ber bereinbarten Bergütungen erfolgen follte, stellte es fich heraus, daß der damit beauftragte n geftellte mit den Geldern verschwunden war. Da die Filmspieler eine drohende Saltung gegen ben Leiter des Unter nehmens einnahmen, wurde die Bolizei gerufen. Schließlich be gaben sich alle Beteiligten zur Wache bes 108. Polizeireviers, wo der Seiter der Gesellschaft fich durch Verpfänden seiner goldener Uhr und Kette Geldmittel beschaffte, mit denen er die Statisten befriedigte.

Der Zentralverein beutscher Staatsbürger jeifen Glaubens hatte am 12. bis 14. April in Berlin   Ryned, Friedr. Stampfer, Heinrich Schulz  , Dr. Wenl, Rudolf gehrmädchen Charlotte Sch. verfute fich in ber elterlichen feine diesjährige Hauptversammlung, die von Bertretern Wiffell, Dr. Zechlin, Fritz Zubeil  aus allen Teilen Deutschlands   besucht war. In Berbindung mit ihr fand eine unbgebung gegen den Antisemitismus statt, der in feiner Agitation für die bevorstehenden Reichstagswahlen fich hem. mungslos austobi.

Mittwoch, den 16. April, abends 7% Uhr: Kreuzberg  ( 42. Abt.): Schulaula Bergmannftr. 66. Ernst Nietisch. Lichterfelde  : Aula Oberrealschule, Ringstr. 2/8. Landtagsabgeordneter Lüdemann. Baumschulenweg: Im Kino, Baumschulenstraße. Franz Künstler  .

Referent: Referent: Referent:

Selbstmordverfuch einer Fünfzehnjährigen. Das 15jährige Wohnung in der Boddinstraße in Neukölln das Leben au nehmen, indem fie fich mit Gas vergiftete. Das Kind wurde Der Beweggrund ist den Angehörigen noch ein Rätsel. noch rechtzeitig aufgefunden und ins Leben zurüdgerufest. Der falsche Gandhl". Su den Feststellungen der Abteilung In bes Berliner   Bolizeipräsidiums fchreibt uns der angegriffene Ed. Gantert: Die Angaben find im wesentlichen unrichtig. Ich bin wohl in Baben geboren, bin aber indifcher Abstammung. Ich war riefe Jahre in Indien   in der Freiheitsbewegung tätig. 1901 war ich ebenfalls in Indien  . Im Jahre 1913 und 1915 wurde ich wohl be straft, doch stehen diese Berurteilungen mit meiner politischen Tätig teit im Zusammenhang.

Die Bureau- und Kaffenräume des Finanzamts Meberbarnim

Tagesordnung in allen Bersammlungen: Die Bedeutung der Reichstagswahlen für die deutsche  Arbeiterschaft Sozialdemokratisch oder völfisch?" Kreuzberg  ( 47. Abt.): Deffentliche Beamtenversammlung, Lokalbefinden sich vom 25. d. M. ab in Berlin   NW.   6. Luisenstr. 31a. Behrendt, Manteuffelstr. 5. Legationsrat Dr. Walter Bechlin spricht über: Beamte, Republik   und Reichstags­wahl."

Die Waldverwüstungen bei Hennigsdorf  .

Ein Protest des Berliner   Magifirats.

Nabbiner Dr. Bogelstein aus Breslau   führte in feinem Referat aus, daß es in dem Kampf gegen die Judenheze um fitt. liche Güter von hohem Wert geht. Das fet das Gefähr liche, daß durch die Lügen und Berleumbungen, mit denen die Juden­heize arbeitet, die Geete des Bolles pergiftet wird. Darum fei der Kampf gegen den Antisemitismus ein Kampf nicht mur für die Juben, jonbern für das deutsche Bolt und für die ganze Menschheit. Der Redner Schloß mit der Erklärung, daß Die Juden diejen Kampf führen in Biebe und Treue zum Deutschen   Baterland, dem sie in feiner Not zu dienen bereit sind. Justizrat Dr. Sonnenfeld, der zweite Redner, betonte die Pflicht der Juden, sich zu verteidigen und die lüg Ein Großwafferkraftwerk schwer beschädigt. nerische Hege zu betämpfen. Zu dem beliebten Bor Die im Winter 1922 in Betrieb genommene Großmajfer. wurf, daß die Juden an ihren persönlichen Vorteil denken, führte traftanlage der Alzwerte ist am Sonnabend in folge er aus: Ja, wir sagen den Mühseligen und Beladenen nicht, daß eines Durchbruches von 1 Millionen Rubitmeter fie sich mit der Hoffnung auf ein besseres Jenseits trösten sollen. Bir Wasser schwer beschädigt worden. Das Gerinne ist auf nehmen feinem den Glauben an das Jenseits, aber wir denken 200 Meter unterspült und zum Einsturz gebracht worden. Berluste allerdings auch an die Aufgaben, die das Diesseits stellt. an Menschenleben find nicht zu verzeichnen, Der Betrieb der Ab Judentum darf stolz darauf sein, daß es schon vor Jahrtausenden nehmer der Alzwerte fann in beschräntiem Umfang aufrechterhalter In dem fistalischen Waldgebiet zwischen Hennigsdorf   und Belten werden. Die Instandsetzungsarbeiten werden sofort mit aller Kraft der Träger des sozialen Gedantens war. Bom Juden tum ist z. B. der Sabbathgebante ausgegangen, die For follen zugunsten der Herstellung eines großen Jn in Angriff genommen. Es wird aber ein monatelanger Stillstand berung eines regelmäßig nach sechs Arbeitstagen zu gewährenden dustrie gebietes und Anlegung eines Ranals weite alb- bes Alzwerfes nicht zu umgehen sein, was im Interesse der deutschen  Ruhetages, der auch dem Geringsten und sogar dem Bieh nicht verflächen von ungefähr 1000 ettar Größe abge Boltswirtschaft und insbesondere der Stickstoffbelieferung der Land­fogt werden darf. holzt werden. Der Magistrat hat bei dem Herrn Oberpräsidenten gegen dieje Waldverwüftung Einspruch erhoben, da die Anlage dieses wirtschaft zu bedauern iſt. Industriegebietes noch feineswegs gesichert ist, und da auf die Er haltung diefes Waldgeländes, welches unmittelbar an der Groß- Ber­liner Weichbildgrenze liegt, im Interesse der Berliner  Ausflügler unbedingt Wert gelegt werden müsse. Nach dem Die Trauerfeier für Stinnes, die der Einäfcherung im Baumschußgefes vom 29. Juli 1922 follen auch die für Krematorium zu Bilmersdorf poranging, war schlicht. Aber die die Erholung der Bevölkerung notwendigen Waldungen in einer Ausschmidung ber Halle unterschied sich von dem, was sonst bei etwa 8- Rilometer- Sone außerhalb der Großstadt geschützt werden. Trauerfeiern üblich ist. Man hatte dazu eine verschwenderische Fülle Dieser Schutz ist für Berlin   von dem Provinzialausschuß der Provinz feuchtender Blumen verwendet, die den düsteren Ernst des Raumes Brandenburg auszusprechen. Der Magistrat hat nach einem Beschluß milderten. An der Feier beteiligten sich mit der Witwe und den vom 11. April 1923 auch u. a. den Schuß für das in Frage stehende Angehörigen die leitenden Angestellten der Stinnes- Unternehmungen, Gelände beantragt. Beider ist bisher der Befchluß des Bro. fithrende Persönlichkeiten aus Handel und Industrie, Mitglieder des Dinzialausschusses noch nicht erfolgt, fo daß das in Reichstages, Bertreter der Reichsregierung und der Staatsregierung. Frage stehende Gelände zurzeit noch nicht den Schutz des Baumschutz­Reden der Regierungsvertreter waren in einem Mittagsblatt gejeges genießt. angekündigt worden, fanden aber nicht statt. Nach einleitenbem Orgelspiel sprach mir der Geistliche, Geheimer Oberkonsistorialrat Dr. Conrad. Er schilderte den Berstorbenen als den Unternehmer der Gewaltiges geschaffen und Ungeheures geleistet habe. Ein Männerchor von Bergknappen sang das Niederländische Dankgebet, begleitet von einem Blasorchester, das gleichfalls von Bergknappen aufammengefegt mar, Nach Gebet des Geistlichen und abschließen bem Orgelspiel, bei dem der Sarg hinabfant, endete die Feier mit einem Bergmannslied des Männerchors.

Die Rundgebung endete mit einstimmiger Annahme der bereits i der geftrigen Abenbausgabe wiedergegebenen Entschließung.

Stinnes' Bestattung.

Am Bormittag hatte, bevor der Sarg nach dem Krematorium gebracht wurde, im engsten Familientreife eine Trauerfeier statt­gefunden.

Ein geheimnisvolles Nevolverattentat. Eine unaufgeflärte Schießerei, bei der ein junger Mann lebens. gefährlich verlegt wurde, rief am Sonntag im Norden der Stabt has Gerücht von einem versuchten Morde hervor und befchäftigt noch die Kriminalpolizei. Ein 17 Jahre alter Arbeiter Emil Stolzfuß in der Hagenauer Str. 14 murde abends 9 Uhr non feiner Mutter, als sie von einem Ausgang zurückkehrte, in der Kilche der Wohnung bewußtlos aufgefunden. Er hatte eine Schuß perlegung in der rechten Brustseite und viel Blut verloren. Eine Blutspur führte von der Küche über den Korridor nach dem Klosett auf dem Treppenabfag. Es wurde festgestellt, daß eine Kugel die Klosettür durchschlagen hat. Das Geschoß steckte in der Wand. Im Haufe tonnte bisher über den Vorfall niemand nähere Auskunft geben. Die Pförtnerfrau hat nur wahrgenommen, daß bald nach bem Schuß zwei Burschen eiligst aus dem Hause hinausgelaufen sind. Stolzfuß ist in das Virchow- Kranten baus übergeführt worden. Er fonnte dort nur notdürftig verhört werben. Er ist so schwer verlegt, daß an eine zusammenhängende Aussage noch nicht au denken ist. Festgestellt ist, daß er Führer ainer angendgruppe war und in dieser Eigenschaft am

Der Regierungspräsident hat zwar durch eine Polizeiverordnung gefährdete Baumbestände in der 8- Kilometer- Bone gesichert, jedoch sind die fiskalischen Waldungen von diesem Schuß aus­genommen Diese Maßregel steht im Gegensatz zu einer Bolizei­verordnung des Herrn Oberpräsidenten für die Gemarkung der Stadt gemeinde Berlin  , nach welcher auch die fiskafifchen Waldungen unter Schutz gestellt sind. Aus den beabsichtigten und bereits vorgenomme nen Abholzungen zwischen Hennigsdorf   und Belten ergibt sich, daß auch der Schuß der fiskalischen Baldungen in der 8- Kilometer- Bone unbedingt erforderlich gewesen wäre.

Das Rundfunkprogramm. Dienstag, den 15. April.

Tageseinteilung Vormittags 10 Uhr: Nachrichtendienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachm. 1.05 Uhr: Nachrichtendienst. Nachm 2.15 Uhr: Börsenbericht.

4.30-6 Uhr: Berliner   Funkkapelle( Unterhaltungsmusik). 7 Uhr: Vortrag des Herrn Sanitätsrats A. Bernstein: Heilkunst im Hause". 7.30 Uhr: Vortrag des Herrn Dr. Sonnenschein, Leiter des Sekretariats für soziale Studentenarbeit in Berlin  : Die Not der geistigen Ar beiter". 8.30 Uhr: 1. a) Walzer Cis- moll, von Chopin  , b) Mazurka, von Chopin  ( Ocleste Chop- Groenevelt. Klavier). 2. a) An die Musik, von Schubert  , b) Liebesbotschaft. von Schubert  . 3. Phantasie. von Iwan Müller  ( Alfred Richter, Soloklarinettist des Deutschen Opernhauses, Charlottenburg  ). 4. a) Märchen aus der Klavier­suite G- moll, von Raff, b) Pasquinade( Mexikanischer Karneval­M. Gottschalk( Celeste Chop- Groenevelt, scherz), von Louis Klavier). 5. a) O, lass dich halten. goldne Stunde, von Jensen, b) Margret am Tore, von Jensen( Konzertsänger Hermann Schey  ). 6. Walzer, von Durand( Alfred Richter, Soloklarinettist des Deutschen Opernhauses, Charlottenburg  ), am Flügel: Kapell­meister Otto Urack  .

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Frühling mit Schnee. Ueber Breslau ging vorgestern ein In schweres Gewitter mit startem Schneegestöber nieder. i en herrscht feit Mitternacht ftarles Schnee gestöber-In den letzten Tagen ist auf dem Hochschwarzwald als Folge des starben Temperaturwechfels Schneefall eingetreten. Am Sonntag abend trat Schneesturm ein. Es fielen 55 Zentimeter Neufchnee, Größere Berkehrsstörungen sind aber nicht eingetreten. so daß die Schneebecke jetzt wieder ungefähr Meter beträgt.

Berliner   Varietés.

Im April- Programm der Stala ist die Politik ad aota gelegt und man begnügt sich mit einer gangen Reihe wirklich sehr hübscher und origineller artistischer Alte. Die zwei Albrechts Bater und Sohn Beigert Gymnasti! in einer Bollendung, die nicht gewöhnlich ist. Die Frig Klein­Familie( brei Damen, ein Herr) voltigiert am Trapez mit absoluter Sicherheit, ohne des Sprungneßes zu bedürfen. Die japanische Truppe le bon os bringt Barterre- Equilibriftit in der nur bei den Savanern gebräuchlichen Form, mit mehr Gemandtheit, aber weniger Afurateffe, als es bei unseren Artisten üblich ist. Das Stimmphänomen 2ord Ain, ein italienischer Sänger, läßt sich durch alle vier Stimmlagen Barriton  , Sopran und Alt hören, wobet er auch mufitali ch stets in den

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Tenor,

Brenzen des fultivierten Geschmads bleibt. Eine Driginalität ist das National orchester von Guatemala   Marimba, das auf Instrumenten, die uns weniger geläufig find, wie Xylophon und eine Art Trommel- Qarie, starle Wirkungen zu erzielen weiß. Sehr fein durchdacht im grotest tomischen Aufbau war die Originalizene der Sphras Dienstmann

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Nr. 17 die es leider zu feiner rechten Wirkung bringen lonnte, weil der größte Teil des heutigen Publikums grotesten Sierulf dem wirklichen Humor vorzuziehen scheint. Die neueste Attraktion auf illufionistischent Gebiet Schatten wunber( an anderer Stelle bereits besprochen) Löfte auch hier große Seiterfeit aus.

Der Wintergarten bietet biedmal in jeber feiner 10 Programm nummern etwas Außerordentliches. 3 Tavo 3 find anderlesene Hoch turner und prachtvoll gebaute Menschen. Die Yamato familie, Barterrealtobaten, verfügen über einen ungemein sicher arbeitenben ju gendlichen Springer. Der Humor ist reichlich und in mannigfacher Ab wechielung vertreten. Einen herrlichen Ut vollführen die italienischen Mufilclowns Antonet und Beby. Nicht minder amüsant sind die Erzentrits Benno 3. Die Robbins- Gompagnie vollführt auf den unglaublichsten und verrücktesten Ein- und Zweirädern tolle Kapriolen. Der optische Scherz der Zauberbrille" der Hermes und Gorted verblüfft das ganze Bublifum. Entzückend und voll hinreißender Charme tanzt Gertrud Ehrich( nebst vier hübschen Tänzerinnen) beschlitt schuht Eistänze. Der männliche Partner der Amerikaner Raft u 3- ants entwickelt ala Steptänger eine ungeheure Gelentigkeit. Das rumänische Baranu- Trio tanzt drei heimische Nationaltänze wild und rasend, prestissimo und fortissimo( des Lauten und Wilden ein bißchen biel) und der Zahnkraftatt ber ruhig arbeitenben schönen Geschwister Balzer entwet Bewunderung und Freude zugleich.

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