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Parlamentarismus, verhindert also die Durchführung des völkischen Ziele«.' Aus dieser Feststellung schlußfolgert Wulle weiter, daß die Deutschnationalen auch an der bisherigen Erfül- lungspolitik in vollem Maße verantwortlich beteiligt seien. Sie hätten nichts unternommen, um durch parla» memarische Mittel die nachnovemberlichen Regierungen su ft ü r z e n und deren Ersüllungspolitik dadurch zu verhindern. Schon durch Ablehnung des Haushalts und durch Ausnutzung jeder günstigen parlamentarischen Lage hätte dieser Sturz herbeigeführt werden können: Der Sturz des parlamentarischen Systems war gleichbedeutend mit der Vernichtung der Ersüllungspolitik. Statt dessen hat die Deutfchnationale Lolksparteipositiv« Mitarbeit' ge> leistet und damit die Ersüllungspolitik laijächlich unterstützt. Dazu kommt, daß auch die Deutschnationale Volkspart«i durch Herrn Dr. H e l f f« r i ch im Jahre 1322 im Reichstage erklären ließ, auch fle würde die Sonsegueuze» au» dem Zusammenbruch vom S. November ziehen, also die Reparationen zahlen.' Zusammenfassend stellt daher Wulle fest: .Die Dentschoaliottale Volkspartei hat im letzten Reichstag nicht nur nicht? getan, um die oben gekennzeichneten völkischen Ziele zn vorwirklichen, sie hat ganz im Gegenteil durch ihre sogenannte .positive Mitarbeit' da, heutige System mit der Erfüllungspolllik am Leben erhalten.' Was die feindlichen Brüder sich da an Liebenswürdig keiten sagen, ist für die nicht deutschnationale und nicht! kisrbe Mitwelt immerbin von einigem Interesie. Wenn die Helfserich und Hergt jetzt mit den Mitteln übelster Partei- demagogie Wählerstimmen für ihre Partei einzufangen suchen, so weist ihnen chr ehemaliger Fraktionsgenosse Wulle nach. daß das nichts weiter als eine unangenehme Heuche- l e i darstellt. Sie reden vor den Wahlen so, als ob sie ein unfehlbares Rezept zur Heilung aller Weltschäden in der Tasche hätten. Sobald sie aber auch nur in den Ländern wieder.an der Futterkrippe sitzen', so sehen sie sich den harten außenpolitischen Tatsachen gegenüber zu der gleichen Vernunftpolitik gezwungen, die die von ihnen so außerordentlich verlästerten Marxisten in der Re­gierung haben betreiben müsien. Es ist daher ganz berechtigt, wenn die Völkischen vor der Wahl der Deutschnationalen warnen. Wer aber daraus den seltsamen Schluß ziehen sollte, daß er nun den Wulle oder den Dinier wählen müßt«, käme vom Regen in die Traufe. Denn diese wären nicht einmal in der Lage, solche Vernunstpolitik zu treiben. An u n v e r- n ü n f t i g e n Dingen aber haben wir in Deutschland   gerade genug, besonders da wir ja auch das Vergnügen liaben, Herrn Erich Ludendorff   zu unseren Mitbürgern zu zählen.
�ohenzollern in Paris  . König Ferdinand von Rumänien   befindet sich äugen- blicklich in Paris  , um mit Frankreich   ein Bündnis abzuschließen. König Ferdinand ist bekanntlich nicht nur ein rossereiner Germane, sondern auch ein Sproß aus dem Haus« H o ljje n z o l l e r n. Im.Hechinger Tagblatt' Anzeigen- blatt für Hohenzollern   findet sich folgende Schilderung der Pariser   Reise des Hohenzollernsprößlings: Ferdinand von Sigmar in gen wählte, um nach Pari» zu kommen, nicht die gewöhnliche Strecke über Bafel und Dijon  . Er legi« Wert darauf, zuerst die Hauptstadt des Landes zu besuchen, das feinsm eigenen Vaterland entrissen, der lateinischen Kultur neugewonnen worden ist: Straßburg  . Hier wurde«r am Bahnhof empfangen von dem Militärgouverneur der Stadt Straßburg  , dem Gsneral B e r t h e l o t, dem Reorganisaior des rumänischen Heeres. Ein Auto brachte das Königspaar zu dem Friedhof der fünfhundert in deutfch-r Kriegsgefangenschaft ge- storbenen Rumänen bei Sulzmatt  . Ve> der Rückkehr nach Straß- bürg fand«in« Feier in der Universität statt. Der Rektor Ehar- l e t y übergab der Königin Maria die Insigmen eines Doktors bvnoris causa der Universität Straßburg   für ihr BuchMein
Land', das in englischer Sprache geschrieben, soeben in einer franzö- sischen Uebersetzung von Jevcu Laoohary erschienen ist. Nicht aus dem Ostbahnhof  , den man auch Straßburger Bahnhof nennt, fand am Donnerstag der Empfang des rumänischen Königs- paares statt, sondern auf dem Bahnhof des Bois de Boulogne  . Der Eohn Leopolds von Hohenzollern   zog auf derselben Straß« in Paris   ein. auf der vor S2 Jahren die Deutschen   ein- gezogen waren. All um 11 Uhr der Zug einläuft,«rfchallt der erst« der121Kanonenschüsse, diedieAnkunftdevPreußen- fürsten begrüßen. König Ferdinand erscheint zuerst in<S«- neralsuniform mit dem breiten Band der Ehrenlegion, auf dem Kopf«in« Opussummütze mit hoher Roiherfeder. Ferdinand springt aus dem Wagen, eilt auf Herrn M i l l e r a n d zu und wechselt mit ihm einen herzlichen Händedruck. Der Präsident der Re° publik oerbeugt sich vor der Königin, während Ferdinand der Gattin Millerand« seine Huldigung«rweist. Unter dem endlosen Jubel der Wenge fahren die Gäste die Elyseischen Felder entlang über den Eintrachtsplatz und die Eintrachtsbrücke nach dem ihnen im M i- »isterium der Auswärtigen Angelegenheiten be- retteten Quartier. Bei dem Empfang auf dem Rathaus, wo dl« beiden ihre Nomen in das Goldene Buch der Stadt Paris   eintrogen, dankt Ferdinandin ganz reinem Französisch' der erlauchten Stadt, deren Glorie über die ganze Erbe strahlt,«vorgerückte Schild wach« der lateinischen Zivilisation im Osten hat da» rumänisch  « Volk dauernd das vewuhkfeia feiner ewigen Inleresieng�neioschafl mit Frankreich   bewahrt.' Aehnliche Gedankru sprach Ferdinand bei dem groß«n Empfangsdmer am Abend im Elyfe« mi». Dieser Hohenzollernfürst, der als vorgerückte Schildwache der lateinischen Zivilisation seine ewige Interessengemeinschaft mit Frankreich   beschwört, verdient einen Ehrenplatz in der Regensburger   Walhalla   dicht neben Ludendorff  . Antisemitischer" Stahlhelm. Uns wird geschrieben: In seiner Montag-Rachmittagausgab« veröffentlicht derVor­wärts"«in Bekenntnis desStahlhelm und Deutscher Front- soidaten' zum extremen Antisemitismus. Di« Entwicklung des .Stahlhelm' zu einer politischen Organisation im Sinne des Rechtsradikalismus ist natürlich auch den Reichsbehörden. wenigstens einigen, nicht oerborgen geblieben. Bereits im Herbst des vorigen Jahres macht« das Reichsinnenministerium unter dem dama­ligen sozialdemokratischen Reichsinnemninister Sollmann unter Beibringung zahlreichen Materials das ReichZvxhrmmisterium auf die zunehmenden politischen Tendenzen imStahlhelm' aufmerksam und fragte an. ob es sich angesichts dieser Entwicklung nicht empfehlen würde, denStahlhelm' zu einer politischen Organisation zu»r- klären, der Reichswehrangehörige nicht angehören dürfen. Bekanntlich entscheidet das Reichswehrministerium darüber, welche Organlsa- tionen als politisch anzusehen und daher auf Grund des Reichswehr  - gesetzcs den Reichswehrangehörigen zu verbieten sind. Bezeichnender- weif« hat das Reichswehrministerium des Herrn Geßler auf die Darlegungen des damaligen Reichsinnenminifteriums überhaupt nicht geamwortet. Mehrfach« Mahnungen waren erfolglos. Offenbar glaubte man im Reichswehrministerium mit dem Fortgang des Ge- noffen Sollmann die Sache begraben zu können. Don Sollmanns Nachfolger, Herrn I a r r e s, ist allerdings nicht anzunehmen, daß er die Sache im Sinn« seines Vorgängers verfolgen wirb. So bleibt derStahlhelm' nach wie vor den Reichswehrange- hörigen offen. Dagegen hat Herr Geßler ein anderes Opfer seines Zorne» erkoren: Er hat denB u n d d e r Kinderreichen' für politisch erklärt und den Reichswehrangehörigen die Mitgliedschaft in diesem Bund verboten. Degründet wurde dieses seltsame Verbot damit, daß derBund der Kinderreichen' laut Statut auf die Gesetz- gebung dahin einwirken will, daß bei Steuergesetzen usw. die Kinder- reichen gebührend berücksichtigt würden. Damit ist nach Herrn Geßler» Ansicht die Tätigkeit desBundes der Kinderreichen" eine politische. Aber wenn derStahlhelm" Juden ausschließt und von seinen Mitgliedern ein Blutsbekenntnis verlangt, so ist das natürlich eine absolut unpolitisch« Sache, ebenso, wenn er offiziell durch seinen Vorstand vom Reichskanzler verlangt, daß er die Diktatur errichte! Der demokratische Reichswehr  - minister ist augenscheinlich selbst«in ganz unpolitischer Kopf!
verjuöung öes Krieges. Was tun die Völkischen dagegen? In Amerika   soll ein Mann namens Levi«in neues Giftgas erfunden haben, ips all« bisherigen an Stärke weit übertrifft. Ein paar Bomben mitLcvisit", aus dem Flugzeug abgeworfen, sollen genügen, um die Bevölkerung einer großen Stadt zu töten. Wenn man das den Völkischen erzählt, und sie darauf aufmerksam macht. daß sich durch diesejüdische Erfindung" das Kriegführen noch un- gemütlicher gestalten könne als zuvor, antworten sie stolz: einen echten deutschen   Mann könne man mit Leoisit nicht schrecken, da wir ja die Hertzschen Wellen hätten, mit deren Hilfe man jedes FlugAug herunterholen könne. Nun find aber die Hertzschen Wellen, denei�diefe hohe(tatsächlich nicht vorhandene) Wirkung zugeschrieben wird, leider auch einej ü d i s ch e E r f i n d u n g"! Ein richtiger Völkischer müßte doch lieber Deutschland   mit Ehren und Levisii untergehen lassen, als daß er es voueinem Juden retten ließe! Und ganz abgesehen davon, drohen nicht aus solch« Entwicklung auch sonst die schwersten Folgen? Denn wenn an Stelle Wotans Jehova das Kommando übernimmt, und wenn euch noch das edle Kriegshandwerk rettungslos der Berjudung onheimfällt. müssen dann nicht di« Bölkischen, schon aus Raflegründen, Anti- Militaristen werden? Der �Iarbenträger" unü fein Sohn. Klatschgeschichte über Lemerts Familie. Der nationalistische Klatsch, der sich neulich mit einem Kostüm der Frau Stresemann   beschäftigte, hat sich neuerdings eines Sohnes des Genossen Leinert bemächtigt, von dem behauptet wird, er habe als Student um Aufnahme in das feudale Korps Borussia" nochgesucht, sei ab« Äs Sohn seines Baters zurück- gewiesen worden. Verschönt wird die Geschichte durch den Witz. Leinert, der Bater, habe ja euch schonFarben getragen', nämlich als früherer Malergesell«. Wahr ist an der ganzen Geschichte nichts. Lein«ts Sohn hat sich nie um Aufnahme in dieBorussia" beworben, er ist daher auch nicht abgewiesen worden. Wie müsicn die Nationalisten die Kreis« einschätzen, auf die sie mit solchem Idiotenklatlch Eindruck machen wollen?
Der Zentrumskeieg. München  , 18. April.  (TU.) DerBayerische Kurier' beschäftigt sich heute ebenso wie di« Bayerische Volkspartei  -Korrespondenz mit dem Rücktritt des Reichsministers Emminger und erklärt, die viel besprochene Entschließung der Zentrumsparteileitung habe in erst« Linie die Aufgab« gehabt, die Fäden zur So- zialdemotrati« wieder fest« zu knüpfen, die durch den Ein- tritt des Reichsministers Emminger in das Kabinett Marx«ine Lockerung«fahren hatten. Das Zentrum Hab« durch seinen De- schluß zwischen der Bayerischen   Lolkspartei und den Sozialdemo- traten als möglichen Partnern einer zukünftigen Regierungskoalition gewählt und sich für die Sozialdemokratie gegen di« Bayerische Lolkspartei entschieden. Wie die.Münchener Neuesten Nachrichten" melden, muß sich Geheimrat Dr. Heim im Lause des Sommers einer dritten Augen- operation unterziehen, und hat aus diesem Grunde den Wunsch seines alten oberpfälzischen Wahlkreises, ihn an erster Stelle für den Reichstag aufzustellen, ablehnen müsien. Lobwigshafen, 19. April.  (WTB.) In der gestrigen Ge- neraliersammlung derReuen Pfälzischen Landes zeitung" wurde der bisherig« Borsitzende des Auffichtsrates, Justizrat Bürger- meister- Butcher(Bayerische Volkspart«) seines Amtes ent­hoben und durch den stellvertretenden Lorsitzenden Hofmann (Zentrum) ersetzt. Der von Butcher enüassen« Cheftedakteur Dr. Fink(Zentrum) wurde mit sofortiger Wirkung wieder in se> Amt eingesetzt. Der indische Nationalistenführer Shandi hat m einem offenen Brief« die Sworaji-Partei aufgesotdsrt. nunmehr von der Obstruk- tion abzulassen und mit der indischen Regierung zusammenzuarbeiten. Ghandi   befindet sich seft feiner Entlastung aus dem Gcsängms.zur Erholung an der See.
Salome uns öie Tanzwut. Von Wilhelm Lichtenberg. Man muß sich auch einmalSalome' ansehen. Das schleier. hafte Mädchen aus dem Wien   Testament. Und ich muß sage«? man erlebt schon seine Wunder, besonders wenn man so eine bißchen vom Bau ist! Ich habe Tänzerinnen gesehen, di« sür eine Million österreichische Kronen tanzten, ich habe welche gesehen, die es für zwanzig Rentenmark machten, andere, die sich wieder mit einem warmen Nachtmahl begnügten. Je nachdem und je nach Veranlagimg. Aber, bei Gott, ich Hab« es noch nicht erlebt, daß «ine junge Dame für einen abgehauenen Kopf tanzt. Dieses Ho- norar ist neuartig und das wollte ich eigentlich sagen er­schreckend!... Erschreckend nämlich deshalb, weil man ja, wenn so etwas schon einmal in der Weltgeschichte möglich war. niemals wisien kann, ob einem so ein Tanz mit einer modernen Shimmylady nicht weiß Gott   wie teuer zu stehen kommen kann. Alles soll schon I��vesen sein, und wer weiß, ob unsereiner nicht auch einmal au�M eine Salome   reinfällil Es muß ja nicht gerade ein Kopf mit Vollbart sein! Gut, solche Sachen sind heut« nicht mehr modern man verlangt sie nicht . mehr.(Obwohl es der alte Sünder, der Herodez, eigentlich sehr billig gehabt hat! So«in Kopf kostet« nichts und war in beliebigen Mengen zu haben.) Also, den Kopf wollen wir nicht gerade de- Haupte». Unser« jungen Dainen von heut« wollen was anderes auf«iner Schüssel haben. Wie kommen schließlich auch dritte, ganz fernstehend« Personen dazu?... Der Herodes verliert den Kopf und der Jochonaan muß ihn verlieren. Aber«s gibt doch auä> ander« ausgefallen« Sachen, die von un» geforhert werden könnten! Denn, Hand auf» Herz, haben sich Bs« Salomes in den knapp zweitausend Jahren geändert? Nein. Eben- sowenig wie die Herodesi«! Für so ein Frauenzimmer mit sieben vor Herrschaften abzulegenden Schleiern tut man auch heut« noch allerhand. Herodes   schrie:Tanze Sglom  «!' Heut» sagt man:Darf ich um den nächsten Shimmy bitten?" Kommt auf eines heraus. Sa- lom« sagte:Ich will den Kopf de» Jochanaar.!' Hier also wäre dem Zeitgeschmack Rechnung zu tragen. Herodes  :Darf ich um den nächsten Blues kitten? Salome  -Ich will ein neue, Straußfedern- Neid, wie es der...(die teuerste Modefirma einzusetzen) soeben au» Pari', bezogen hat!!.. Es muß also nicht durchaus«in Haupt sein. Da» Entsetzen aber ist nicht g-rmger. Fürchterlich bttibt di« urewig; Salome-Forderung, die immer wieder aus der Tiefe«ine» zraufamen Frauengemütes auftauchen kann. Es tan» sich, darüber find wir uns nun klar««worden, um kostspieligere Dinge handeln als um den Kopf eines Propheten, der
partout aus der Zisterne austaucht. Sieh« Straußfsdernkleid. Es gibt aber noch ungeahnt« Möglichkeiten! Was könnte«nem kapri- ziösen Frauenköpfchen nicht alle» einsallen! Einige Beispiel« mögen sprechen: Salome, tanz« für mich!" Mensch, laß dir den Schädel kohl rasieren!" Laß dir einen Vollbon wachsen!' Trage zum Frack eine weiß« Hos«!' Entblöße deine Hühneraugen!' O. es gibt tausend Perversitäten. Wie gesagt, es muß nicht ein jüdischer Prophetentopf sein. Ein Theoterbesuch stimmt immer nachdenklich. Und dieSa- lome' hat mich ganz aus dem seelischen Gleichgewicht gebracht. Ich werde nie mehr ein« Dame um«inen Tanz bitten können, ohne zu befürchten, daß sich hier«in« Salome   entpuppt. Eines stekst fest: Die lanzliebenden Herren vor Christi Geburt haben es besser gehabt. Man forderte von ihnen etwa», was sie erfüllen konnten. Ob ich mein« Hühneraugen mit derselben Seelenruhe entblößen könnte, mit der Herodes   dem Jochanaan den Kopf abschlagen ließ? Ich be- zweifle es. Der Einfluß Ser Souueuflrahlung auf üas Wetter. Seiidem es gelungen ist. die Strahlunyxrrenie der Sonn« durb Instrument« zu messen, hat man ungeahnt« Kenntnisi« über die Slrahmnoserscheinunaen der Sonn« gewonnen. Wie wichtig diese Erkenntnisse für die Wetterkunde sind, führt Dr. W. Kepp'er in einem Aufsatz der Wockfen�chrsstDie Umschau" aus. Dt? Größe der Solar  - konstante, d. h der gesamten an der Grenze der Atmosphäre.?uae  - und Größe der Sonnensiecken hat man bereits früher angenommen, DieseSolor korstaiiie' ist aber durchaus kein« unveränderliche Größe, sondern fortgesetzten Schwankungen unterworfen, die zum arößten Teil eine Folg« von Veränderungen aus der Sonn: selbst sind. Der amerikanische   Meteorologe Eiayton fand, daß ein deutlicher Parallelismus zwischen den Schwankungen der Sonnensttahlung und den Störungen d?s allgemeinen Kreislaufes des Lufimeeres besteht. Wächst die Strabiung, so nimmt in der Trop:nzone die Temperatur zu und umgekehrt, während in den mitt'eren Breiten die Temperatur Mit zunehmender Strahlung sinkt. Jedenfalls verstärkt sich bei zunehmender Sonnenenergie de: ganze Kreislauf des Luftmeeres insol« der Zufuhr von Wärme, und die ganze Wärmemaschine, die die Erdatmo-phäre darstellt, arbeitet stärker. Die aenamn Unter- lochungen haben gezeigt, daß die durch stärker« Sonnenstrahlung hervorgerufvr«.: Lenderungen des Luftdrucks und der Temperatur an der Erdoberfläche zuerst über destimmten Gegend"» der Erde auf. treten und sich von dort wellenartiq ausbreiten. Ein solche»Aktions. Zentrum' ist zum Beispiel das südlich« Argentinien  . Diese Einflüsse gestatten, wertvolle Schlüsse auf die zukünftige Witterung zu ziehen. Außer den kürzeren mehrtägigen Schwankungen unterliegt die Strahlung der Sonne auch Aenderungcn von wöchentlicher und monatlicher Dauer, bei denen die zunehmend« Strahlung ebenfalls den Kreislauf des Luftmeeres verstärkt. Der jahreszeilliche Ein­
fluß. den die Aendslungen der Sonnentätigkeit auf die Witterung hervorrufen, zeigt sich darin, daß sich bei stärkerer Sonnenstrahlung im Winter der Luftdruck über den gemäßigten Breiten erhöht; im Sommer dagegen fübrl die zcitweste stärke:« Sonnentätigleit zu einer Druckerniederung. Natürlich bestehen auch zwischen den Sonnen- flecken und der Wärmeenergie der Sonne   Beziehungen. Die Sonnrnu fleckenperiode von 11 Jahren beeinflußt die Witterung aus der Erbe. So zeigt z. B. der Schneefall zu Blue Hill in Nordamerika   ein deut- liches Maximum in der Näh« des Fleckenmaximmns und ein Mi­nimum beim Fleckenmimmftm. Em ähnlicher Zusammenhang läßt sich für die Sierra in Kalifornien  ,«ür dos Hc-chrvasser des Rlls. für di« Eisberg  « und Stürm« nachweisen. Elaywn kommt infolg« dieser Eorlchungen zu der Urberzeugung. daß die Lenderung der«onnrn. rahlung die Hauptursach: aller Witterungsoeränderungm auf der Erve ist Die Sanl-Feier In Königsberg  . In diesen Ostertagen, in denen sich der Tag der Geburt Immanuel Kants   zum 290. Male jährt, hoben die Stadt Königsberg und die Albertusuniversität, die Heimat und die Lehrstätte chr«» größten Sohnes und Denkers, gemeinsam ti einer weitausschauenden Gedenkfeier aufgerufen, die in der ganzen ulturwell den lebhasteftm Widerhall aesunden hat. Es werden an dlesen Togen an den von Kantschem Geiste umwehten Statten mit den leitenden Persönlichkeiten der Reichs- und Staatsamter die berufensten Forscher und Derkünder seiner Lehre me Vertreter fast sämtlich«: deutschen   Universitäten und wissenschaftlichen Akademien und des weiteren namhafte Philosophen, Gelehrte, Schnf ist eller und Künstler, die zu Königsberg   und seiner Hochschule m besonders engen Beziehungen stehen, sich versammeln. große Kanl-Gasellschaft wird am Ostersonniag unter zadlreicher Teilnahm« ihrer Mitgb.eder au» dem ganze» Reich ihr« Festsitzung abhalten, auf d« hochang«. sehen« Kant-Forscher und Aant-P�lologen Vortrag« halten werden: und wie dos Inland, so wird auch das Ausland s«ns Teilnahme an dieser Feier durch die Entsendung berufener Gelehrter bekunden. Di« Abgesandten der Universitäten Schwedens  , Norwegens   und Dänemarks  . Oesterreichs  , der Ostslaoten Estland  . Finnland  . Lettland  und Litauen   werden ebenso wie die Vertreter englischer, amerikani- scher und japanischer Hochschulen vereinigt sein, um dem Genius des großen deutsch.-» Philosophen ihr« Huldigung darzubringen. Lrslavlfährunire« der Doch«. Moni. Rolr-Tfjeaier:Mirder Mann' Are».-xchMrr-Tbealer: ,St Ö n i g 32 i c o l«*. Volktbiltne:V a( a n. taieno*. Somiab. Trinüne:.Der Rei d e r d u s ch*. Balln»-. Thmter:.«oetbe» letzt» Lieb»'.' Uravia-rartröge. Xbeafer. Sonnt.. Mont. ll>/ 5. 7 n. g Ubr- mt der Hovaz von Hamburg   noch Rem Aoik". D i e n« t. 5 7» o mD .Ronut'.- Mittw. S n. 9 Ubr:.Nannk». 7 Ubr:.Nu»' einen, Toten'
iütioS'9' Cn~ S-nnab.'S Uhr-.Da» Sghptj'ch«
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