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bezeidynet; die Frage eines bewaffneten Aufstandes müffe immer attuell bleiben. So weit man die Lage übersehen tönne, merde die infolge der kommunistischen   Mißerfolge im Oftober 1923 dem deutschen   Bürgertum zuteil, gewordene Atempause" nicht länger als etwa zwei Jahre dauern. Jedenfalls müsse die KPD. für engen Kontaft mit den Massen Sorge tragen und die Gefahr vermeiden, zu einer isolierten Sefte zu werden.

Exzellenz in der Klemme.

Schwere Sorgen eines Ministerpräsidenten. Nachdem das völkische Organ Mecklenburgs den deutsch­nationalen Ministerpräsidenten Brandenstein Brandenstein wegen feiner Zustimmung zur Annahme des Sachverständigen- But­achtens genügend gefigelt hat, ohne doch eine flare Antwort zu bekommen, hat sich jetzt die volfische Landtags frattion dazu aufgeschwungen," Se. Erzellenz" brief I ich zu interpellieren. Auf Brandensteins Gut wurde wäh­rend des Kapp- Butsches bekanntlich ein sozialdemokra tischer Landarbeiter von fogenannten Offizieren er mordet, ohne daß die Erzellenz deshalb besondere Auf­regung verspürte. Jegt, da ſeine teutonischen Glaubens­genossen ihm selbst näher auf den Belz rüden, wirds ihm wahrscheinlich ungemütlicher werden. Denn die Bölkischen inquirieren ihn folgender Art:

Da die augenblickliche Bertagung des Landtags bis zum 6. Mai eine Anfrage im Parlament nicht ermöglicht, so richte ich im Namen der Fraktion der DB. Freiheitspartei an Ew. Exzellenz folgende Anfrage:

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Die deutschnationalen Erflärungen gingen bezüglich der Ber. faffung dahin, daß selbstverständlich keine Rede davon fein fönnte, daß die Deutschnationalen diese Berfaffung anders als mit verfassungsmäßigen Mitteln ändern wollten. Auch bezüglich des Friedensvertrages erklärten sie, daß felbstverständlich gar feine Rede davon sein könnte, daß er zerriffen werden sollte. Bezüglich der illegalen Verbände erklärten fie ebenso als felbstverständ. lich", daß solche Verbände, ob sie rechts oder links ständen, mit den Mitteln des Staates befämpft werden müßten. Und schließlich er­tlärten sie hinsichtlich der allgemeinen Außenpolitit, daß auch da keine Aenderung eintreten, sondern die Linie der Stresemann­Regierung fortgesetzt werden solle. Und sie stellten sich damit ganz auf den Boden der Erfüllungspolitit."

Was damals die Hergt und Helfferich versprachen, fonnte doch von Brandenstein ruhig halten. Auch er ist, obgleich Monarchist, Ministerpräsident des Freistaats" und stedt da für das Gehalt ein, sintemal Gelb nicht übelriecht. Auch er tann den Vertrag von Versailles   felbstverständlich" nicht zer reißen. Auch er muß schließlich Erfüllungspolitik treiben helfen, weil es feinen andern Ausweg gibt.

Das Gegenteil fagen   nur die deutschnationalen Bahl redner und Wahlschriften. redner und Wahlschriften. Aber nach der Wahl femmts ja doch wieder mal anders. Und dann wird man sich schon verständigen, wenn die Wähler ihnen erst die Macht in die Hand gespielt haben..

arbeit unmöglich wird. Das sei eine Möglichkeit, der man ins Auge fehen müsse, allerdings läge noch keine Gewißheit vor, da die franzöfifchen Wahlen einen Stimmungsumschwung bringen fönnten. England müsse deshalb bis dahin Geduld haben.

Poincaré   will verschleppen.

Darf ihm Deutschland   dabei helfen?

Baris, 23 April.( WTB.) Havas verbreitet einen offiziösen Rommentar über den Beschluß der Reparationsfommission vom 17 April. Ministerpräsident Poincaré   und der französische   Dele gestellt, daß sie zwar vollkommen einig seien, denn die Reparations gierte in der Reparationsfommission Barthou hätten gestern fest­tommiffion habe einesteils entschieden, die Schlußfolgerungen der Sachverständigen, soweit sie ihrer Beurteilung unterliegen, zu billi gen und die Methoden anzunehmen, die darin vorgeschlagen waren, woraus man feineswegs schließen dürfe, daß die Reparationskom mission darauf verzichte, die Schlußfolgerungen auszuarbeiten, bei denen eine korrettur notwendig erscheine, da die Entscheidung der Reparationsfommission im letzten Artikel ja ausdrücklich feststelle, daß die Sachverständigen selbst diese Arbeit der Anpassung vor­unverzüglich widmen, namentlich was die Schaffung der vorgesehenen gefehen hätten. Dieser Arbeit würde sich die Reparationsfommission deucrganisationen anbetreffe: die Emiffionsbant, Reichsbahngesell­schaft, industrielle Hypothek usw. Es sei klar, daß nach dieser Aus arbeitung( mise au point) die Reparationsfommission unabhängig Don ihrem vorläufigen Beschluß vom 17. April, der nur diesen leitenden Grundfaz festgelegt habe, schließlich einen Beschluß in bin­bender Form vorlegen werde, der die Verpflichtungen Deutschlands  ohne Zweideutigkeiten feftfehen und mitteilen werde. Um Zeit zu gewinnen, und da das erste Zahlungsjahr von dem Tage an berechnet München  , 23. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Der aus Italien   werde, an dem der Plan angenommen und in Kraft gesetzt worden zurüdgefehrte Regierungspräsident von Oberbayern  , Herr v. Rahr, fei, habe die Reparationskommission von dem Deutschen Reich, die hat seine amtliche Tätigkeit noch nicht wieder aufgenommen. Es ist Vorbereitung der Gesetze und Erlasse verlangt. Die deutsche   Regie Wenn die Frage in tommenden Verhandlungen streng ver überhaupt wenig wahrscheinlich, daß Kahr noch einmal fein Amt rung fei in der Lage, diese Ausarbeitung unverzüglich vorzunehmen. antritt. Boraussichtlich wird fein gegenwärtiger Stellvertreter, Die Pläne müßten von der Reparationsfommiffion gebilligt werden. traulich gewesen find, so ist u. E. Ew. Exzellenz dennoch ver­pflichtet, dem mecklenburgischen Volke über die persönliche Stellung- oriz, die Geschäfte übernehmen, bis man in einigen Bochen Diele behalte also immer das letzte Wort. Durch dieses Verfahren werde man Schitanen vermeiden, welche die deutschen   Ju­nahme zu dieser Ungelegenheit eine eingehende Erklärung abzugeben. Klarheit über die Regierungsbildung gewinnt. Es wird damit gerist en hinsichtlich des Tertes sicherlich hervorgerufen hätten, wenn die Alliierten ihn ausgearbeitet hätten. Für den Fall, daß diese persönliche Stellungnahme zu der amt- rechnet, daß dann der jegige Innenminister Schweyer auf den isten lich abgegebenen Erklärung im Widerspruch stehen sollte, so bitten Boften des Regierungspräsidenten von Oberbayern   ge­setzt wird. Dieses beabsichtigte Revirement scheint ein gewiffer wir auch dazu um eine eingehende Begründung. Fingerzeig für die kommenden Dinge in Bayern   zu sein. Denn Schweŋer ist bekannt als scharfer Gegner der Bölkischen, deren Hauptforderung ja auch in der Beseitigung dieses Mitbegründers der Bayerischen Boltspartei besteht. Wenn Schwener also als Minister gehen muß, trotzdem seine Bolitik gerechtfertigt erscheint, während andererseits der den Bölkischen sehr sympathische Knilling von neuem die Regierung bildet, so ist jedermann flar, wohin der Weg in Bayern   führen soll.

Welche Stellung haben Ew. Exzellenz als Bertreter der mecklenburgischen Landesregierung bei der Reichsentscheidung zum Gutachten der Sachverständigentommission eingenommen?

U. E. verträgt es sich auch nicht mit der in der Berfaffung fest gelegten Bolfsjouveränität, wenn in so entscheidenden Fragen, von denen die Zukunfts Deutschlands   abhängt, die Reichsregierung ohne vorher die Bertreter dieses angeblich souveränen Bolles zu befragen,

entscheidet.

Wenn auch der Reichstag 3. 3t. aufgelöft ist, so mußte jedenfalls diese Entscheidung bis zum Zusammentritt des neuen Reichstages aufgeschoben werden. Wir bitten daher Ew. Exzellenz auch dar über um Antwort, in welcher Weise gegen diefe unverantwort liche Handlungsweise der Reichsregierung von feiten Em. Exzellenz Berwahrung eingelegt ist.

Wir bitten schließlich noch die Beantwortung obiger Fragen fo abzufassen, daß wir weiteren Gebrauch davon machen tönnen. Der neugierige Brief ist bisher nicht beantwortet worden. Bielleicht aber tommts noch. Denn Brandenstein, der das Los des Landarbeiters auf seinem Gute fennengelernt hat, wird auch die Namen Erzberger   und Rathenau  fchon einmal gehört haben. Sie wurden gefillt", weil sie Erfüllungspolitit trieben. Jegt wird gegen Bran denstein ebenso gehegt wie gegen jene, weil auch er unter die Erfüllungspolitiker" gegangen ist. Bei der geistigen Ber: faffung der Hitler- Ludendorff- Graefe- Leute kann das also Sr. Exzellenz" recht unbequem werden.

Indessen fann er sich trösten. Seine Freunde im alten Indessen kann er sich trösten. Seine Freunde im alten Reichstag haben schon einmal, als ihnen die Futtertrippe winkte, von der sie sonst so verächtlich zu reden pflegen, für Beibehaltung des Bersailler des Bersailler Bertrages und für Erfüllungspolitit fich ausgesprochen. Als im November v. J. mit ihnen wegen Eintritts in die Strèfe mann- Regierung und über die Vorbedingungen dazu ver handelt wurde, waren sie gar nicht unzugänglich. Sowohl die Zentrumspresse wie die volksparteiliche Beit" fonnten da­mals feststellen:

schaften wird auch das unvollendet hinterlassene Bert, das fogen. Opus postumum, aufnehmen. Es hat sich herausgestellt, daß diese legte Arbeit Kants  , die bis jetzt noch nicht vollständig gedrudt morben ift, nicht einfach, wie man bisher zu tun pflegte, als greifenhaft außer Betracht gelassen werden fann. Es ist nicht bloß für die naturphilosophischen, fondern auch für die erkenntnistheoretisch methaphysischen Anschauungen Kants  , wie sie sich in leiner legten Lebensperiode geftaltet haben, überaus bedeutsam. Im Herbst 1925 foll das Werk ais 22. und 23. Band der Berliner   akademischen Rant Ausgabe erscheinen.

Berschandelung des Dürer- Hauses in Nürnberg  . Die Stadt Nürn berg ist im Begriff, einen unglaublichen Schilbbürgerstreich zu be­geben. Gie will nämlich das altehrwürdige Wohnhaus Abrecht Dürers auffrischen" laffen. Das Albrecht Dürer- Haus ist eines der bebeutendster Fachwerkbauten aus der zweiten Hälfte des 15. Jahr hunderts. In feiner natürlichen schlichten Batina bildet es ein un­antastbares heiligtum, das jährlich von taufenden von Kunstfreun ben aus aller Welt besucht wird. Da jedoch die gesamte Nürnberger  Breffe energisch Protest erhebt gegen die Zerstörung dieses Kultur Dentmals, ift anzunehmen, daß die hohen Gerüfte, die vor dem Haus bereits errichtet murden, wieder entfernt werben, noch bevor das Unheil der Reparatur" ausgeführt werden kann.

Ludendorff   schreibt ein Buch. Nach einer Mitteilung des Göt finger Tageblatts" wird Ludendorff   gemeinschaftlich mit feinem Rechtsmwalt Dr. Luetgebrune ein Buch schreiben, in deffen Mittel­punkt der Hitler- Butsch und Hitlers   Persönlichkeit stehen. Nach der Meinung von Luetgebrune werden in diesem Buch Hitlers  Fähigkeiten als Staatsmann dargestellt.

Rechtskurs in Bayern  ?

Die offiziöse Auslassung sagt dann, daß in letzter Linie die alliierten Regierungen an der Durchführung des Sachverständigen­planes teilnehmen müßten. Ihre Mitarbeit werde verschiedene Male, wenn auch in sehr allgemeiner Form, betont, fel es, was die Wiederherstellung der wirtschaftlichen Souveränität Deutschlands  anlange, foi es hinsichtlich eventueller Garantien und Santtio­nen, welche dazu bestimmt seien, die Ausführung des Planes sicher­zustellen. Schließlich könnten auch noch andere Probleme, welche die Sachverständigen absichtlich übergangen hätten, aufgeworfen

werden, so die Regelung der interalliierten Schulden. Man müsse

also

die Interpretation abwarten, welche die alliierten Regierungen dem lehten Beschluß geben. Wenn sie im Befit dieser Antworten fei, werde die Reparationsfom. miffion gut daran tun, ihre eigenen Kompetenzen zu bestimmen und den alliierten Regierungen die Fragen zu bezeichnen, die sie ihnen zur Regelung überlassen zu müssen glaube. Nach dieser Richtung sei es zweifellos opportun, a b 31 marten, bis die Reparationsfome miffion die gesamte diplomatische Arbeit vollendet habe, welche zu einer endgültigen Entscheidung führen müsse, bevor die Regierungen felbft aufgefordert würden, sie zu ergänzen. Wenn man auf diese Weise vorgehe, würden die Allierten in der Lage sein, sich in direkter Kenntnis der Lage auszusprechen.

Der Kampf um die Gemeindewahlen. Der Landtag tritt am Donnerstag zu einer Sigung zu fammen, nachdem die vorige Sigung am 3. April durch Beschluß­unfähigkeit ohne Ergebnis verlaufen war. Auf der Tagesordnung steht wiederum die Frage der Berschiebung der Gemeinde wahlen, jedoch erst als sechster Bunft. Borangehen sollen auf der Tagesordnung die ersten Beratungen des Notetats für 1924, des Ge­segentwurfs fiber die Elbschiffahrtsgerichte und des Gefeßentwurfs über die Versorgung der Staatsminister, sowie alle drei Lefungen ber Gesezentwürfe über die Bestrafung der Schulversäumnisse und über die Erweiterung des Stadtfreifes Kiel. Es ist anzunehmen, Der langen Rede furzer und überall verständlicher Sinn daß die Abstimmung über die Verschiebung der Gemeindewahlen ist: Poincaré   will die Vorschläge der Sachverständigen ver­ebenso ergebnistos verlaufen wird wie am 3. April. Da auch nachzetteln und verfälschen. Um so mehr muß das deutsche der Abstimmung in der zweiten Besung dieses Gefeßzentwurfs eine Bolt für einen Reichstag forgen, der durch Ausführung geschäftsordnungsmäßige Frift bis zur dritten Lesung eintreten muß, des Expertenprogramms die Berantwortung für ſeine Ber­to it taum damit zu rechnen, daß noch ein Beschluß über eitelung vor aller Welt Frankreich   tragen läßt! oft die Berschiebung der Gemeindewahlen zustande kommt.

Verhandlungspause!

Der französische   Widerstand erzwingt Verschiebung.

Die Maifeier in Paris  .

Paris  , 23 April( Eigener Drahtbericht.) Die Gewerkschaften erfaffen einen Aufruf an die Arbeiterschaft, ben 1. Mai in gewohnter Weise durch Arbeitsruhe zu feiern und für die Aufrecht­erhaltung des Achtstundertegs und die Durchfehung der übrigen Ar­beiterforderungen zu demonstrieren. Im Pariser Stadtrat ist Don bürgerlicher Seite der Antrag eingebracht woden, am 1. Mai son der üblichen Aufstellung der Polizei auf den Straßen und offenen Plägen der Stadt, die in den Arbeiterfreifen als Provokation empfunden wird, abzusehen und stattdessen die zur Aufrechterhaltung Ser Ordnung notwendigen Kräfte in den Kafernen alormbereit zu halten. Bei der reaktionären nationalistischen Mehrheit des Pariser Stadtparlaments ist jedoch kaum anzunehmen, daß dieser Antrag angenommen werden wird.

Quidde   und Macdonald.

Paris  , 23. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Bertagung der für Mittwoch nachmittag anberaumten Gizung der Reparations­für Mittwoch nachmittag anberaumten Sigung der Reparations tommission wird in einem halboffiziöfen Rommuniqué damit be­gründet, daß bisher noch feine ber alltierten Regie. rungen auf das Begleitschreiben der Reparationstommiffion dom 17. Aprit geantwortet habe. In dieser bisher nicht veröffentlichten Note hatte die Reparationsfommiffion der alliierten Regierungen bas Gutachten der Sachverständigen zur Annahme empfoh­ten, damit die vorgeschlagenen Pläne jo meit als möglich in vollem Umfange wirtsam würden und um baldige Antwort gebeten, ob die alliierten Regierungen bereit seien, dieser Empfehlung Folge zu leiften. Weiterhin wird mitgeteilt, daß die Reparationsfommiffion die für Mittwoch in Aussicht genommene Ernennung der von ihr In der bürgerlichen Presse wird feit Tagen das Gerücht ver zu bestimmenden Mitglieder der verschiedenen Organisationen zu verschieben beabsichtige, da die deutsche Regierung bie breitet, Professor Quidde   sei auf Veranlassung der englischer Namen der von ihr zu wählenden Mitglieder noch nidyt befannt Regierung aus der Haft entlassen worden. Nachdem auch der gegeben habe. Eine neue Sigung der Reparationstommiffion würde aus dem Hitler- Prozeß befannte Justizrat Kohl im Verfahren gegen unter diesen Umständen kaum vor nächster Woche stattfinden können. bie Syitler- Gardisten auf das Gerücht Bezug genommen hatte, wird Soweit bie offiziöse Begründung. Die Wahrheit dürfte die Nachricht nunmehr amtlich widerrufen. Richtig ist, daß der fein, daß man innerhalb der Reparationskommiffion angesichts der englische Premierminister Macdonald sich am 28. März nach intranfigenten haltung der franzöfifen Rebem Geschid des Brofeffors Quidde bei der deutschen   Regierung er fundigt hat. Zu dieser Zeit war aber Professor Quidde   nicht gierung eine Fortfehung der Diskussion im Augenblid für aus. fightslos häft, und um die vorhandenen Gegenfäße nicht mehr in Haft, ba der Haftbefehl schon am 21. März mangels Flucht. offenem Ausbruch gelangen zu laffen. vorzieht, die Dinge dilatorisch verdachts aufgehoben worden war. zu behandeln in der Hoffnung, daß es den von verschiedenen alliierten Rabinetten eingeleiteten Bemühungen gefingen werde, die franzöfifche Regierung zu einer Modifitation thres Stand- o punktes zu bestimmen. Insbesondere die belgifche Regierung foll sehr lebhaft um das Zustandekommen einer Einigung zwischen London   und Paris   bemüht sein. SH  

Wenn fich Ludendorffs Buch wirklich auf dieses Stoffgebiet be schränken sollte, wird es nicht sehr umfangreich werden. lemow Der Brief an Barthou   wird verleugnet. lams Theater am Bülowplatz. Bu Beginn ber diesjährigen Sommerspielzelt gelangen Anzengrubers, reuzelfreiber zur Aufführung. in der Qula Georgenſtr. 30 Dr. Abel die eftrebe: Stants Bebeutung Kant- Feier der Humboldt- Hochschule. Am 26. d. M., abends 8 Uhr, hält im Stampi um ble Beltanschauung. Einleitende Ansprache: Profeffor Dr. Dito Gramzow. Gefänge: Der Humboldt- Thor.

Polifische Schriften von Oswald Spengler  . Von dem Berfaffer des be fonnten Bertes Der Untergang des Abendlandes   erfcheinen binnen turzem bei C. H. Bed in München   vier politische Schriften, betitelt: Reu bau des Deutschen Reiches", Politische Pflichten der deutschen   Jugend, Der Staat, Die Wirtschaft".

Paris  , 23. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Die französische   Re gierung läßt am Mittwoch durch die ihr nahestehenden Blätter die die offizielle Antwort der französischen   Regierung auf die Mitteilung verbreiten, daß der Brief Poincarés feineswegs Note gewesen sei, mit der die Reparationstommiffion das Gutachten der Sachverständigen überreicht hat. Das Schreiben sei an Barthou  nicht in seiner Eigenschaft als Präsident der Reparationsfommiffion, fondern als Delegierter Frankreichs   gerichtet gewesen und habe ledig. lich den Zwed gehabt, diesen über die Auffaffung und die Absichten der französischen   Regierung zu informieren. Sein Inhalt fei gewesen.

Coolidges Friedensrede.

Washington, 23. April.  ( Eigener Drahtbericht.) In feiner in furzem Auszug bekanntgewordenen Rede beim Festessen der Asso ciated Preß erklärte Präsident Coolidge   u a., man habe allen Grund dafür anzunehmen, daß Amerita nunmehr aktiven An­teil an dem Friedenswerk in Europa   nehmen werde, um alle mög­lichen Borteile für den eigenen Handel daraus zu ziehen und der Wiedereinrichtung normaler weltwirtschaftlicher Beziehungen und Reparationsproblem werde eine neue Zeit des Friedens und des Zustände zu dienen. Eine endgültige Entscheidung über das guten Einvernehmens zwischen den Völkern herbeiführen, die bisher zu Recht oder zu Unrecht ihre Ansprüche stets mit den Waffen ent­schieben hätten. Die ganze Welt wisse, daß die amerikanische   Regierung jede Beherrschung durch Waffengewalf verabscheue

und der Anschauung sei, daß man überall nur durch Charakter, Moral

mitteilt, bat feiner Beit Stinnes sich bereit erklärt, sämtliche Kosten für die feineswegs zur Mitteilung an die Reparationskommission bestimmt und die Gewalt des Friedensgedankens herrschen könne. Die Ber­

Stinnes als Stiffer des Kant- Grabmals. le bie Dftpreußische 8tg. Errichtung des Kant Grabmals in Königsberg   als Stifter zu übernehmen. Der Stadt Königsberg wäre es infolge ihrer schwierigen Finanzlage nicht möglich gewesen, den Bau zu finanzieren.

Hans von Weber  , der bekannte Münchener   Berleger und Herausgeber bes Zwiebelfisch", ist im Alter von 50 Jahren gestorben.

N

Propagandafilme in Rußland  . Auf eine Anregung des Bildungs­tommiffars Lunaticharsti ift, wie der Dit- Expreß meldet, befchloffen worden, das Kino in großem Maßstabe als Bropagandamittel für die Ideologie des Sowjetftaates auszunuzen. Die Filme der ausländischen Produktion, it ibren Bildern aus dem bürgerlichen Leben, sollen mehr und mehr burch das Sowjettino verdrängt werden, das besonders im ruifischen Dorf eine Aufgabe zu erfüllen babe. Die nächsten Filmbramen des staatlichen Sowjetlinos follen in diesem Rahmen der Agitation bienen.

Diese Berleugnungstat tit bestätigt, daß es Barthou  in der Tat gelungen ist, den französischen   Ministerpräsidenten von dem widerfinn feines Briefes zu überzeugen.

England fieht Plar.

London  , 23. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Die englische Bresse  stellt ziemlich einmütig jest, daß Poincarés Haltung zum Sachver ständigenbericht der Gegensatz zwischen London   und Paris   er heblich verschärft hat. Daily Herald"( foz.) fagt, diese Gegen fäße tönnten fchließlich einen Bunft erreichen, wo die Zusammen.

einigten Staaten feien infolge ihrer pazifistischen Politik je dem Kriege feind, denn ein Krieg sei nur geeignet zu zerstören, und sie arbeiten für den Frieden, der aufbaue. Er hoffe, daß die Beziehungen zwischen den Bölkern durch Berträge und internationale Rechtsabmachungen fo geregelt werden könnten, daß ein dauerhafter Friede in Aussicht stehe

Senatskommission und das Repräsentantenhaus beschäftigen. Man Das amerikanische   Einwanderungsgesetz wird am Freitag bie glaubt night, daß Bräsident Coolidge von seinem Betorecht Ge Brauch machen wird.