Bel ben Wahlen von 1822 erbleffen bie Soglabemofraten! Whöneren Wahlschrei der lehten Stunde vorstellen als diesen? Don Insgesamt 100 Danbaten 33, bie Rommunifben 27 Jegt Und wenn man diesen Wahlschrei haben kann, was fommt es Rnd 60( atbemetzee amb 18 tommuriftliche dann auf ein paar Arbeiterleben an? Arbeiterleben sind billig! bgeotnete gemühit norber De Mandate der Arbeiter. Wir warnen vor diesem verbrecherischen taffe fund es so 80 and 13 getunten. Uber bieler fleine Spiel! Rein Arbeiter, der auch nur für einen Pfennig VerBerluft miro ber und ber mettgemahi burch die größere and im Kopf hat, wird seine Knochen riskieren, um für den Feftigteit, e Ichelierontreing infolge ihrer neuen Barnichtenden Bruderkampf zwischen Arbeitern und Arbeitern, lammenlegung gewonnen dat. für ein verlogenes fommunistisches Wahlmanöver neues Material zu liefern. Haltet die Augen offen! Hütet euch vor Lockspiheln!
Wables a Finnimas faben eine fchon früber wahr nehmbare Tatsache beutlich zum Boribeln gebracht. Jene Teile der Arbeiteri gaft, welche unter tommunistischer füh
rung standen, find allmählich ber leeren Birioresun Deutschvölkische gegen Nationalsozialisten.
gen und Prophezeiungen der Rommaaiften müde geworden. Sie fehren zur bewährten Taftif der Sozialdemokratie zurüd. Die Arbeiterklasse als Ganzes ge= winnt eine größere Einmütigkeit und Feftigkeit. Es ist daran Bedarf im Kampfe gegen die erstartende Reattion.
Kommunisten und 1. Mai.
Wir leben bekanntlich noch immer unter dem kleinen Belagerungszustand. Inhaber der vollziehenden Gewalt ist der Reichsinnenminister Dr. Jarres. Aufzüge und Versamm lungen unter freiem Himmel sind nicht gestattet.
Die Beamten, gleichviel melcher politischen Richtung fie angehören, sind von Amis megen verpflichtet, die gelten den Bestimmungen, mögen sie ihnen persönlich gefallen oder nicht, zur Durchführung zu bringen.
Die Freiheit der Straße ist das schönste Symbol einer freien Demokratie. Sie aufrechtzuerhalten ist die Sache des Boltes felbst, und aufrechterhalten werden kann sie nur durch Maffendisziplin und gegenseitige Duldung. Wo Demonstrationen zu Gewalttätigkeiten mißbraucht werden, bei denen Menschenleben und Sachgüter in Gefahr geraten, wo fie zu Brügeleien zwischen politischen Gegnern ausarten, da hört die Freiheit der Straße durch die Schuld der Gewalttäter auf.
Die Kommunisten brüllen jeßt, es fei die Schuld der Sozialdemokratie moran trägt die Sozialdemokra tie nicht Schuld?, daß die Freiheit der Straße für den 1. Mai perlorengegangen sei. Sie schweigen davon, was sie getan haben, um die Freiheit der Straße zu vernichten.
Um von alten Sünden zu fayweigen, hat die KPD. eben erft einen Parteitagsbeschluß gefaßt und veröffentlicht, der die Organisierung des Kampfes mit der Waffe in der Hand, besonders durch die Organisierung bewaffneter Teiltämpfe" für die wichtigste Aufgabe der Partei erflärt. Kommunistische Knüppelgarden versuchen an den Der schiedensten Orten, sozialdemokratische Wahlversammlungen durch Radau und Gewalt zu sprengen.
Was sollen wir Gozialdemokraten unter folchen Umständen denen antworten, die uns fagen:„ Es besteht die Ge fahr, daß gefchloffen auftretende kommunistische Züge Gewalt tätigkeiten begehen, die sich gegen die Beamten und gegen die andersdenkenden, gleichfalls am 1. Mai demonstrierenden Arbeiter richten. Darum fann das Verbot von Versammlungen und Aufzügen unter freiem Himmel nicht aufgehoben werden!"?
Die Kommunisten haben durch thr blödes Treiben der Mehrheit des arbeitenden Volfes, den sozialdemokratischen Arbeitern, die Freiheit der Straße genommen. Wenn sie jest gegen das bestehende Berbot protestieren und der Sozialdemofratie die Schuld an ihm geben, so ist das mur eine schamInfo Heuchelei.
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Allem Anschein nach streben die Kommunisten dahin, am 1. Mai Zusammenstöße zu propozieren, an denen bann natürlich gleichfalls mur die Sozialdemokraten allem Gevering und Richter die Schuld" haben werden. " Sozialdemokraten laffen Arbeiter nieberhauen! Sozial bemokraten laffen auf Arbeiter schießen!" Kann man sich einen
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Die Venus von Lespugue.
Die Blastik gilt seit langem für die älteste Form der Kunst, und bie vorgeschichtlichen Forschungen der neuesten Zeit haben tatsächlich bewiesen, daß in den Anfängen alles fünstlerischen Schaffens die Skulptur zusammen mit der Umrißzeichnung auftritt. Die Epoche Der älteren Steinzeit, das sogenannte Mouftérien, ist noch ohne Spuren des Kunstschaffens. Erst im Aurienacien, der mittieren Steinzeit, tritt der Künstler in die Weltgeschichte ein. Während der Mensch der älteren Steinzeit, der Neandertaler , noch ohne jeden Schmuck und Zierde des Daseins den notwendigsten Lebenskampf führte, erscheint in der mittleren Steinzeit ein anderer höherer Mensch, der sich schon mit Ketten und Mufchein schmückt und das Bedürfnis Des Formens und Gestaltens in sich trägt. Nun taucht auch das Werkzeug des Künstlers auf: neben dem großen Faustteil findet sich der feine Grabstichel, finden sich Nadeln und Meißel. Die ältesten Skulpturen, die mir besigen, behandelt der Geschichtsschreiber der pr: mitiven Runft Herbert Kühn in citem Auffah der Kunstzeitschrift Der Cicerone", in dem er auf einen erst nor furzem gemachten hernorragenden neuen Fund hinweist. Die Skulptur, besonders die der menschlichen Gestalt, tritt am häufigsten im Anfang aller Kunft auf. In den späteren Epochen finden sich sehr viel weniger Blastiken, und in dem Magdalénien, dem die vollendetsten farbigen Band malereien angehören, hat man nur vier menschliche Stulpturen gefunden. Der Hauptgegenstand dieser frühesten Blaftit ist das Weib, und eine Frauendarstellung ist auch die neue Skulptur, die in der Höhle Rideaux bei dem Ort Respugue in der Dorgogne aufgefunden tourde; es ist die schönste aller bisher gefundenen i guren. Die Freipfaftit ift aus einem Stüd eines Mammutstoß Zen Spatenstich, bei dem man auf die Figur stieß, zerbrochen wurde. zahns gearbeitet; das Material war so zerbrechlich, daß es durch Das Bildwert, das mehrere Tausende von Jahren unberührt in der Erde gelegen, mißt 14,7 3entimeter Höhe, 6 Zentimeter Breite und an größter Dide etwa 3,6 3entimeter. Der Kopf ist eiähnlich. Kein Zug des Gesichts ist dargestellt. Der Leib zeigt ein deutliches Gefühl für Rhythmus; doch sind besonders start die Brüfte und das Gefäß betont. Sehr interessent ist die Andeutung der Haare burch parallele Striche, die fast den ganzen Kopf bedecken und im Rüden fast bis ans Schulterblatt reichen. Auch ein Gemand ist in eigenartiger Weise angedeutet, wobei es sich wohl um einen aus geflochtenen Streifen bestehenden Schurz handelt.
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Unter den ältester Bildwerfen gibt es eine ganze Reihe ähnlicher weiblicher Gestalten, die alle sehr fleischig und start sind, während die Figuren des Magdalénien fchlant und zart erscheinen. Diese meiblichen Darstellungen verschwinden in der späteren Steinzeit, und die Fragen nach der Ursache dieses Verschwindens und nach dem Ginn bifer Figuren rühren an die wichtigsten Fragen der Aesthetit, die sich mit der Entstehung der Kunst überhaupt beschäftigen. Nach Sühne inschauung hal diese Kunst der mittleren Steingeit Beinen mystischen oder magischen Ursprung. So wie ihre Formensprade ganz diesseits gewandt, ganz erdgebunden ist, schreibt er, so ist es auch der Geist, aus dem fie erwuchs. Der Mensch, der diese Kunst
Kampf bis aufs Messer.
Uns geht ein ausgedehnter Schriftwechsel zu, der von neuem bestätigt, daß zwischen der Deutsch völlischen Freiheitspartei und der Nationalsozialistischen Arbeiter. partei ein Rampf bis aufs Meffer ausgefochten wird, bei dem sich die beiden Barteien mit allen Mitteln gegenseitig an die Siffers in Magdeburg mit dem Auftrag, in stage and ble Band zu drüden versuchen. Ende März erschien ein Sendling Hitlers in Magdeburg mit dem Auftrag, in Magdeburg und Umgegend die Nationalsozialistische Arbeiterpartei aufzuziehen und die Deutschvölkische Freiheitspartei zu erledigen. Der neue Mann hieß Neubauer und sorgte zunächst einmal dafür, daß die beiden Führer der Deutschvölkischen Freiheitspartei in Magdeburg , Brunt und Heinab, faltgestellt wurden. Gegen Bulle und einen deutschvölkischen Kandidaten Namens Beberstedt erhob er derart schwere Anschuldigungen, daß die ganze deutschvölkische Sippschaft in Magdeburg durcheinander geriet und eine Deputation zu Graefe fandte. Meit wie großem Erfolge Neu bauer arbeitete, geht aus einem Schreiben seines deutschvölkischen Ronkurrenten Heinak vom 29. März hervor, in dem es heißt:
Für die Art, wie die Deutschvöltische Freiheitspartei in Magde burg gegen die Nationalsozialisten arb itet, führt Neubauer einige Beispiele an. Der Vorsitzende der Freiheitspartel verbot den völkischen Zeitungsverfäufern, Listen für die Nationalsozialistische Arbeiterpartei auszulegen, die dort unter dem Namen Großdeutsche Volksgemeinschaft auftritt. In einem Flugblatt verbreitete er die Nachricht, wer Mitglied der Nationalsozialistischen Partei werden wolle, müsse sich in die Liste der Deutschpöltischen Freiheitspartei eintragen. Unter diesen Umständen ist es tein Wunder, wenn Neubauer zu der Ueberzeugung tommt:
Wir sind auch der Auffassung, daß es furz über lang zu einem Bruch mit der Freiheitspartei tommen wird und muß, da die ehrliche nationalsozialistische Bewegung durch die Intereffenwirtschaft der Freiheitspartei aufs schwerste geschädigt wird. Der völlische Gedanke hätte viel weitere Boltstreise zu fammengefaßt, wenn nicht durch einzelne Führer der Freiheitspartei Spaltungen in die Bewegung getragen würden.
Wer mit den einzelnen Führern gemeint ist, geht aus dem heftigen Rampf hervor, den die Nationalsozialisten gegen Wulle führen, der augenscheinlich unter allen Umständen taltgestellt werden soll. Die Rolle, die Graefe in diefer Affäre spielt, bleibt vorläufig ungeklärt.
Ueberraschung, als sie den lebertritt Rnüppel- Runzes Im übrigen bringen die Berichte Neubauers insofern eine mit feiner Deutschsozialen Bartei aur Hitler - Garde anfündigen. So wirbelt im deutschvölkischen Lager alles durcheinander, und es geht dort noch schlimmer zu als in Rapps Judenschule.
Der Klerus gegen die Deutschnationalen.
Breslau , 26. April. ( Eigener Drahtbericht.) Das Breslauer fürst bischöfliche Ordinariat erläßt heute in der Schle „ Ich weiß nicht, ob es Ihnen befannt ist, daß Herr N. vor fischen Bolkszeitung" des Zentrums eine aufsehenerregende Er. 14 Lagen in München war, sich dort einen Gewerbeschein flärung, die fich gegen die Kandidatur eines tatholischen Pfarrers hat ausstellen lassen, baß er für Magdeburg und Umgebung die als deutschnationaler Spikenfandidat in Oberschlesien wendet. Die Großdeutschen organisieren foll Umgebung ist ein sehr behn Erlaubnis zu dieser Kandidatur hat der deutschnationale Geistliche barer Begriff und reicht für N. ficher mindestens bis einweber eingeholt noch erhalten. Der Fürftbischof bedaure die Zer schließlich Anhalt Er wird sich den Nationalsozialisten genau jo als Landesporfigender aufbrängen, wie er uns fich aufgedrängt hat. In dieser seiner angeblichen Eigen schaft als Vorfizender des Landesverbandes nimmt er morgen auch erst an der gemeinsamen Führerjigung in Berlin . Landbundhaus, Deffauer Straße, teil. Hierauf und auf den Gewerbeschein möchte ich Sie besonders hinweisen.
Neubauer feinerseits gibt sich den Anschein, als fei nicht er, fondern die Beitung der Deutschvölkischen Freiheitspartei der Sündenbod. Er beflagt sich in einem Schreiben an feine Bartelleitung vom 11. April darüber, daß die deutschvölkischen Führer Magde burgs, Brunt und Heinah, die von ihm angestrebte Einheits front für die Wahlen durchbrochen und ihr Versprechen nicht gehalten hätten. Sie dächten lediglich an die Sonderinteressen der Freiheitspartei und seien schuld daran, wenn die Bölkischen in Magdeburg in zwei Gruppen gespalten seien: ie Freiheitspartei, hie Bölkische Freiheitsfront". Weiter beflagt er sich darüber, daß feine Einsprüche in Berlin auf unfruchtbaren Boden gefallen feien:
In Berlin wurden unsere Einwendungen gegen Brunt gar nicht gehört. Es hieß, er sei der Vertreter der Partei und damit erledigt. Ein Kopf Ludendorff , Graefe, Hitler sei nur Propaganda. In Berlin fei Reichsleitung die FB., in München die NSBAP. Der völkisch- soziale Blod ginge fie nichts an. Ein schriftlicher Verkehr mit dem Borsigenden wurde abgelehnt. Es würde nur mit Herrn Brunt verfehrt. In Sachen Weberstedt hieß es, die Vorgänge feien geflärt und damit erledigt. Wenn die Stadt Magdeburg fich sperren würde, würde Herr Wulle herüberkommen und den Laden zuschlagen. Das Aufziehen der Orts gruppen von Brunt fei im Auffrage von Berlin erfolgt. Unjer Einwand, daß die Nationalsozialisten das auch dann hätten fun müffen, wurde abgefertigt: Was wollen Sie denn, Sie sind doch verboten?"
Am Sonntag, den 31. Märt, bei der Bertreterverfanimfung in Berlin wurde bei der nationalsozialistischen Vorversammlung aller. feits festgestellt, daß die Fretheitspartei fich mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln auf Stoffen der Nationalsozialisten in den Bordergrund gedrängt habe. Auch in Medlenburg und Thürin gen jelen die Nationalsozialisten aufs schwerste benachteiligt worden."
fplitterung, die durch die Deutschnationalen in den oberschi chen Alerus hineingetragen worden sei. Dem deutschnationalen eistlichen wird aufgegeben, dafür Gorge zu tragen, daß seine Partei sich nirgends auf bischöfliche Autorität berufe, da ihm sonst die Annahme der Wahl verboten werden müßte. Das Auftreten von Geistlichen gegen andere Geistliche im selben Orte. fei eine schwere Schädigung der kirchlichen Autorität und müffe unterbleiben.
Stuttgart , 25. April. ( TU) Bischof Dr. von Refiler in Rottenburg hat dem bisherigen deutschnationalen Abgeordneten Dr. Fürst, der katholischer Priester und in seinem Amisberuf katholischer Lehrer am Gymnasium in Ravensburg ist, die Wieder aufnahme feiner Kandidatur für die am 4. Mai statifindende Landtagswahl in Württemberg untersagt Deutschnationale Partei in Württemberg erklärt dazu, daß fie fich trotzdem nicht veranlaßt sehe, die Randidatur Fürst zurückzuziehen.
Ein Tabakmonopol?
Die
Die von der Expreß- Korrespondenz gebrachte Nachricht, Verhandlungen zwischen Regierung und Tabatgewerbe über die Einführung eines Tabat monopols ftänden vor dem Abschluß. iſt, wie dem Deutschen Handelsdienst von zuständiger Seite mitge teilt wird, falfch. Das Tabatgewerbe steht in feinerlei Verhande lungen mit der Regierung über ein Tabatmonopol. Es lehnt, unb zwar in allen Gruppen des Gewerbes, ohne Ausnahme ein Tabal monopol in irgendwelcher Form ab. Der Vorschlag der ersten Sachverständigentommission ist nichts anderes als die. Empfehlung eines verschleierten Monopols. Infolgedessen steht bas Tabafgewerbe auch diesem Borschlag einmütig ablehnend gegen
tiber.
Spielhöllen in Muffolinien. Gin neuer Erlaß des italienischer Ministeriums gestattet bie Wiedereröffnung von Spiel. banten und Spieltlubs, besonders in denjenigen Orten, die mindestens zehn Jahre Kurorte sind und die fich nicht in der Nähe von Städten mit mehr als 200 000 Einwohnern befinden. Die Spielunternehmungen find jedoch ber Staatsfontrolle unterstell+
schuf, war ein Jäger, ein Sammler von Pflanzen und fierischer| hat wieder seinen hohen Sinn für die Freude an der Illusion, für Nahrung. Er fannte nicht ben Aderbau, nicht die Viehzucht, nicht das Wesen des Theatralischen bewiesen. die Töpferei, nicht die Seßhaftigkeit. Seine Kunft erstrebt den Augenblid, das Momentane, das Blogliche. Eine foiche Kunft ist nie hergeflossen aus einer weltabgewandten, mystischen Zeit eine folche Kunst ist verwoben und verbunden mit laufend Fäden de bunten Leben ist das Leben felbst. Aus der Art der Tote ist das Leben felbst. Aus der Art der Tote bestattung ergibt fia), daß der Mensch dieser Zeit anscheinend noch nicht den Gedanken des Fortlebens der Seele nach dem Tode fennte, der Tote lebte ihm wirklich fort als Lebenber, als lebendiger Toter." Diese weiblichen Statuetten tönnen demnach feine Göttergestalten fein, sondern es find Darstellungen des Weibes als der Schöpferin des Lebens, verbunden vielleicht mit Scheu vor der Mutter. Nicht eine Frau, nicht irgendein Wesen wird hier abgebildet, fondern es ist die Frau, das Weib vielleicht die Mutter.
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Jefners Wedekind.
Jeff, am Ende der Saison, bringt Leopold Jeßner fo ganz nebenher König Nicolo" von Frant Bebetind in einer Form heraus, die uns diese Königstragödie zu einem Erlebnis werden läßt. Die gestrige Aufführung im Schiller- Theater ist eins von den wenigen fünfilerischen Ereignissen diefes Theaterwinters. In der Meisterung des spröden dramatischen Stoffes erwedt fie frohes Gedenken an die grandiose szenische Gestaltung von Essigs lleberieufel". König Nicolo" gehört nicht zum eisernen Bestand des deutschen Theaters, weil die Tragödie, rund heraus gejagt, an das Auffassungsvermögen des Regisseurs und des Publikums höhere Anforderungen ftellt, als„ Erdgeift“ und„ Frühlingserwachen". Durch das Braufen der Revolution vom Thron gefegt, irrt Rönig Nicolo hungernd mit verdingen und spielt sich, den König, in einer erschütternden Szene. feiner Tochter durch das Land, will sich als tragischer Schauspieler Der Theaterbefizer und das fahrende Bolt ringsum lachen sich halbtot. Nicolo vermag nicht, von der wahrhaften Tragit feines Geschicks zu überzeugen. Sie halten die Darstellung seiner See'enqual für bes zwingende Romit. So ist das Leben. Und schließlich endet Nicolo als Hofnarr an den Stufen des Thrones, auf dem er selbst einft gesessen. Kein Mensch fann seinem Schidjal entgehen. So ist das Beben.
Jenseits von dramaturgischen Regeln zieht die Tragödie in neun schillerbunten Bildern vorüber. Wedefinds Lust am Gaufelspiel, der göttliche Glanz der Groteste gligert auch in diesem Wert. Ein genaues Szenarium hat Wedekind seinem Manufpript beigegeben. " Die Ausstattung muß sich durchaus auf das absolut Notwendige beschränken, schreibt er. Leopold Jeßner hot fich mit der Berwegenheit des Künstlers nicht an die Anweisung gefehrt. Er fügt die neun Bilder in einen Rahmen von lautem, lustigem Jahrmarktsrummet. Benn der Borhang hochgeht, ertönt das Gefärm von Bauten und das Didelbum des Leiertaftens, die ganze Bühne dreht sich als ein Riesenkarussell mit Reitpferdchen, Orgel und bunten Lampions. Gegenwartsentrückt genießen wir die Tragödie, die zu grotest für ein Trauerspiel und zu gedanfentief für eine Boffe ist, als tragische Harletinade. Eine Augenweide mit ernstem Hintergrund. Jeßner
Den König Nicolo gab mit der gewohnten Einfegung der ganzen Person, der Seele, Alerander Granadh. Das Sprunghafte feiner Bewegungen, die Kraft seiner Mimit reißt mit Künstlerischer Troßz spielt aus der fleinsten Szene. Daß er aber nicht wie Jeßner den Wedekindschen Stil in seiner letzten Bollendung getroffen hat, beweist feine Probevorstellung vor dem Theaterbefizer. Der fragisch ge meinte Ernst mirkt echt und mdacht die Bachluft seiner Zuhörer, die ein Boffe zu sehen meinen, nicht glaubhaft. Die Tochter spielte Lucie Mannheim mit der ganzen Frische ihrer Jugend und der Schönheit ihres graziöfen Rörpers. Aber auch hier fehlt die letzte spielerische Anmut. Die Rolle möchte ich einmal von Elisabeth Berg ner verförpert sehen. Wie im Staatstheater üblich. war auch die tleinste Rolle mit. sicherem Latt befeht. Aus der Fülle der pracht vollen Leistungen fei nur Mag Shred hervorgehoben, der als gelangweilter, gefchäftsmäßiger Gerichtsvorfigender eine einbrudfame Type schuf. Ernst Degner.
Das Ende des Fes. Die türfifche Regierung läßt es Tich an gelegen fein, mit allem aufzuräumen, was an die alte Zeit und abgefchafft, die in Orient übliche Kopfbededung aus Wolle, die feit das alte Regime er'nnern fönnte. Jezt hat man auch den Fes Sultan Mahmud statt des Turbans als Ropfbedeckung für die Staatsbeamten vorgeschrieben und selbst beim Heer eingeführt war. Eine amtliche Verfügung hat den Fes zunächst im Irat beseitigt und ihn durch den Sibara erfekt, eine Art Mlitärmüße, die un gleich bequemer und auch obendrein billiger als der Fes ist. Der Sidara ift auch für die Armee von Irat zur Einführung gelangt. Sidara ist auch für die Armee von Irak zur Einführung gelangt. Der Kalpat, die aus Ungarn stammende Belzmüße, wird dagegen weitergetragen. von den türkischen Nationalisten als auszeichnende Kopfbedeckung
Erftaufführungen der Woche. Dienst. Theater am Kurfürstendamm : Der Störenirieb. Donn. Romöbler baus: ias". Stammer piele: Romödie der Borte". Freit. Deutsches Theater:" Paracelfus.. Sonnab. Rose Theater: Das Stebesverbot.
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Sonnab
Urania- Vorträge. Theater. Son nt. 2: Golffretertang". 4 ,: Box Hamburg nach New Yort". 62: Alt- Berlin". 9: Leben, Unter den Nach barn des Rorbpols. Mont. 5 u. 7: Bon Hamburg nach New York ". Dienst. 5: 9: Sabio im Dienite des Arates und Naturforschers. Stap- Bolonio- Film". 7: Dr. Delge: Geschlechtstrantbeiten". 9: Radio". freit: Dr. Geifes, Bege bes 3m u. Exports". 8: Mt- Berlin ". Mittw. u. Donnerst. 5, 7, 9:„ Stab- Bolonio- film". 6: Alt- Berlin, 9:„ Radio". Hörjaal. Sonnt u Mont: rüblingstage an der Riviera". Dienst. 6: Beschlechtsfrankheiten". mitt m. 8: Die Schlöffer Botsbams". Donn. 8: Rügen. - Freit 8: Riefengebirge. Gonnab. 8: Vierwaldstätter See . Das Chor- und Ballettpersonal der Berliner Staatsoper, das sich no im Streit befindet, veranstaltet am Sonntag, b. 27. b. Wis., einen Kunit abend in der Neuen Welt, Hafenbeide. Zur Aufführung gelangen Dpern höre, fomie alte und neue Tänze. Musikalische Leitung: Kapelmeister Clemens Schmalstich Ballettleitung on Rollow Sutrittslarten gu 1,50 und 1 Mr.
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