Wir empfehlen den geängstigten Bäckermeistern, zum Troft die Rede gegen die Fortsetzung der Sozialreform zu lesen, welche der Handelsminister v. Berlepsch vor kurzem im Reichstage gehalten hat. Vielleicht giebt ihnen das einige Hoffnung in ihrer überflüssigen Seelenqual.
werden?
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In einem Gasthofe in der Klosterstraße hat sich am Gesperrt: Die Liebenwalderstraße von der Reinickendorfer23. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter. Polizeibericht. Am 21. d. M. vormittags sprang eine Frau von dem Balkon ihrer im vierten Stocke eines Hauses in der Friedenstraße belegenen Wohnung auf die Straße hinab und zog sich sehr schwere Verlegungen zu. In einem Gasthofe wurde ein am Aberd vorher dort eingekehrter Mann erhängt vorgefunden.- Nachmittags wurde auf dem Felde, gegenüber dem Grundstücke Pappelallee 52, die bereits stark verweste Leiche eines neugeborenen Kindes aufgefunden. In der Lothringerstraße gerieth ein sechsjähriger Knabe unter die Räder eines
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Geschäftswagens und erlitt erhebliche Quetschungen des Unter
beiden. Während das Ausnahmegesetz gegen die Sozial-| schulfreien Nachmittagen zu sich hinbestelle; unter diesen Um- Ivon Hannover fommender Güterzug in den Lehrter Bahnhof ein, demokratie aufgehoben worden ist, würde mit Einführung des ständen sei es kein Wunder, wenn sich viele Kinder vor der dabei stieß er auf einen Theil eines zur Ausrangirung bestimmten Maximal Arbeitstages ein solches gegen einen strebsamen, Schule fürchten und hinter diefelbe laufen. Gemeinde- Ver- Güterzuges, der das Geleise noch besetzt hielt. Mehrere Güterfleißigen und königstreuen Gewerbestand geschaffen werden und ordneter Genosse Müller bemerkte, daß der Hauptwagen, darunter ein Biertransportwagen der Moabiter Brauerei, spricht die Generalversammlung deshalb die Erwartung aus: die lehrer Lindecke, um den es sich hier handle, sowie die auflaufende Maschine sind schwer beschädigt worden. hohen verbündeten Regierungen werden von der Einbringung schon lange wegen seiner übergroßen Strenge Die Schienen wurden auf einer Strecke von 30 Meter aufeines derartigen Gesezentwurfs im Reichstage noch im letzten und seine unmäßigen Prügelstrafen bekannt gerissen. Vom Fahrpersonal ist niemand zu Schaden gekommen. Augenblick Abstand nehmen. sei. Die Aufregung der Einwohnerschaft über den Vorfall Die Aufräumungsarbeiten und die Wiederherstellung des Geleises sei eine allgemeine. Schöffe Schumann beantragt, den sollten im Laufe des Tages bewerkstelligt sein. Schulvorstand um sofortige eingehende Untersuchung des Falles Schwerer Verdacht. Der„ Posener Zeitung" zufolge zu ersuchen, wenn auch die Leichen noch nicht gefunden seien. wurde gestern Nachmittag in Schwerin a. W. der zwanzigjährige Nixdorf dürfe nicht in den Ruf kommen, daß hier die Lehrer Schiffer Paul Bande unter dem Verdacht, am 18. November die Kinder dermaßen züchtigen, daß sie zu Selbstmord getrieben 1893 in Spandau die sechsjährige Hedwig Franke ermordet zu würden. Darum müsse der jetzige Fall schnellsten aufgeklärt haben, verhaftet. Derselbe soll heute nach Berlin ins Unters Etwa 1000 Juhaber von Barbier- und Friseur- werden, denn das stehe doch fest, daß ohne Grund die beiden suchungsgefängniß gebracht werden. Bande war schon einmal Geschäften hielten am Donnerstag eine Versammlung ab, in der Knaben nicht ins Wasser gegangen sind. Der Gemeinde- unter demselben Verdacht verhaftet, aber wegen ungenügender der Obermeister Wollschläger die Annahme einer Resolution vorsteher Boddin versprach, sofort durch einen Gemeinde- Beweise entlassen worden. empfahl, die auf die dem Reichstage vor mehr als Jahresfrist Beamten Recherchen anstellen zu lassen und in der am Freitag Barbiere den§ 41a der Gewerbeordnung auf ihr Gewerbe aus- Nachmittag stattfindenden Versammlung der Gemeindevertretung Donnerstag ein 47jähriger unbekannter Mann erhängt. gedehnt, da sich Unzuträglichkeiten ergeben würden, wenn die ausführlichen Bericht zu erstatten. Hiermit war die VersammBarbiergeschäfte, nachdem Arbeitsruhe für das Personal einge ung einverstanden und es wurde vorläufig von weiteren Schritten traße bis zur Henningsdorferstraße behufs Umpflasterung vom abgesehen. treten, noch geöffnet bleiben dürften. Die Versammlung beauftragte den Innungsvorstand, die dem Reichstage eingereichte Ju der Anklagefache gegen die Remis, welche wohl die Petition dem Polizeipräsidenten mit der Bitte zu überreichen, für gefährlichste Kupplerin Berlins ist, da sie meist Mädchen im das ihm unterstellte Verwaltungsgebiet Bestimmungen zu treffen, Alter von 14 Jahren und darunter an sich lockte und reichen nach denen alle Barbiergeschäfte um 2 Uhr zu schließen haben. Wüstlingen auslieferte, hat sich herausgestellt, daß das Ehepaar Die Innungsmitglieder verpflichteten sich, freiwillig ihre Geschäfte Lemis noch Gehilfen gehabt hat. Es sind bis jetzt vier Personen auf jeden Fall nicht über die angegebene Zeit offen zu halten. angeklagt und verhaftet. Die Vertheidigung zweier Angeklagten Das Schiedsgericht der vereinigten Juunngen Berlins ist dem Rechtsanwalt Dr. Coßmann übertragen worden. Ob die scheint eine heillose Angst vor der Deffentlichkeit des Verfahrens vornehmen Schandbuben, welchen die Supplerin Kinder zu zu haben. Schon im vorigen Jahre hatte der„ Vorwärts" über zuführen hatte, auch an den Pranger der Oeffentlichkeit gestellt sonderbare Gepflogenheiten des Gerichts, das in der Neuen Friedrichstraße sein Heim besitzt, zu berichten. Eine Stepperin, Die Direktion der städtischen Fortbildungsanstalt im schenkels. In der Einfahrt eines Grundstückes in der Köpnickerwelche dasselbe in Anspruch zu nehmen gezwungen war, hatte Friedrichs- Gymnasium ersucht uns um Aufnahme folgender straße wurde ein fünfjähriges Mädchen durch einen Mörtelwagen In der Kanonierden Schuhmacher A. Fl. um seinen Beistand ersucht, und dieser Mittheilung: Die Sommerkurse im Freihand- und Ma- überfahren und auf der Stelle getödtet. war gern darauf eingegangen, seiner Kollegin einen Geschinenzeichnen, im Französischen, Englischen , Deutschen , taufstraße fiel ein etwa 35 Jahre alter Mann hin und zog sich eine fallen zu thun, wie das unter Arbeitern überhaupt Sitte männischen Rechnen, in der einfachen und doppelten Buchführung so schwere Verletzung am Hinterkopfe zu, daß er bewußtlos ist. Man wies nun Fl. nicht nur als Beistand zurück, obwohl und Mathematik beginnen Montag den 1. April. Der Unter- liegen blieb. Er wurde nach der Charitee gebracht. rechtlich seiner Zulassung als eines solchen nichts im Wege stand, richt wird nach Bedürfniß für Anfänger und Geübtere in ver- mittags entstand im Quergebäude des Hauses Thurmstraße 73 sondern man wies ihn obendrein noch brüst aus dem Ver- schiedenen Abtheilungen durch bewährte Fachlehrer ertheilt. In durch Zerspringen eines im Keller befindlichen Backofens handlungsraum, als er höflich darum bat, der Verhandlung als den französischen und englischen Kursen werden außer der Lektüre Feuer, wodurch drei darüberliegende Fabriken zum größten Zuhörer beiwohnen zu dürfen. Am 18. März 1895 hatte nun lebungen im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der Sprache, Theile zerstört wurden. Bei den Löschungsarbeiten wurden ein Fl. selbst das Vergnügen, als Kläger vor dem Schiedsgericht er- besonders im Briefstil, stattfinden. Das überaus mäßige Honorar Oberfeuermann und zwei Feuermänner leicht verletzt. Außerdem scheinen zu müssen. Inzwischen hatte er sich aber vergewiffert, von 4 bezw. 2 M. für den einzelnen Kursus macht die Theil fand abends noch ein unbedeutendes Feuer statt. daß das von der oberen Verwaltungsbehörde genehmigte nahme an diesem nach Wahl wie Methode der Fächer durchaus Statut für das Schiedsgericht die Oeffentlich praktischen Unterrichte einem jeden möglich. Meldungen von teit des Verfahrens gewährleistet. Um Theilnehmern nimmt entgegen täglich von 11-12 Uhr und sehen, wie man diesmal verfahren würde, Sonntags von 8-12 Uhr in der Anstalt der Direktor Professor nahm er den Kollegen R. Fl. als Beistand Beistand mit zum Termin. Dr. Voigt. Und richtig, der Verlauf der Dinge war derselbe wie im vorigen Jahre, ganz wie es der Kläger geahnt hatte. R. Fl. wurde vom Vorsitzenden als Beistand abgelehnt und als Zuhörer nicht geduldet, und doch lag ein gesetzlicher Grund gegen sein Verbleiben nicht vor. Als sich der Kläger Fl. gar erfrechte, zu fragen, welcher Gesezesparagraph dem Vorsitzenden das Recht gebe, ihm den Beistand zu verweigern, und weshalb die Deffentlichkeit ausgeschlossen worden sei, die doch das Statut des Gerichts festlege, wares mit der Geduld des Vorsitzenden zu Ende. Der Kläger hätte überhaupt nichts zu fragen, fuhr ihn dieser an allerdings die beste manier, sich aus der Affäre zu ziehen, und eine auch ander wärts beliebte Uebung. A. Fl. wird sich, wie uns mitgetheilt wird, über das seiner Meinung nach gesetzwidrige Verfahren des Schiedsgerichts beim Minister beschweren. Db nur der Vorfitzende, oder ob auch die übrigen Richter für das geschilderte Verfahren verantwortlich zu machen sind, entzieht sich unserer Beurtheilung.
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den Gerichtsdienern bei
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Witterungsübersicht vom 22. März 1895.
Stationen.
Swinemünde Hamburg
leber bedenkliche Folgen der glücklicherweise im Abnehmen begriffenen Influenza wird geschrieben: Die Epielarten der durch die Influenza hervorgerufenen Krankheiten sind so mannigfaltig, wie sie bisher noch nicht beobachtet worden sind. Neben den üblichen Erkrankungen der Athmungsorgane sind konstatirt worden: Knochen- Eiterungen, Augenkrankheiten bis zur Erblindung einzelner Patienten, hochgradige Nervosität, Ohrenleiden und Muskelentzündungen; ja, in einigen Fällen ist sogar die Zuckerkrankheit die Folge der Influenza gewesen. Die Wien Ursache dieser vielseitigen Folgen der Modekrankheit, welche nachgewiesenermaßen Ende vorigen und Anfang dieses Jahrhunderts Haparanda nur unter leichten Krankheitserscheinungen auftrat, ist bis jetzt noch nicht festgestellt worden.
An einer Mundentzündung, von der man annimmt, daß sie die Folge des Genusses von Milch von erkrankten Kühen sei, find 70 Grenadiere vom 1. Garde- Regiment 3. F. in Potsdam erkrankt.
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Barometer
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AIRBITTIBO
Wetter Prognose für Sonnabend, 23. März 1895. Zeitweise heiteres, vorherrschend wolkiges Wetter mit Niederfchlägen und auffrischenden nordwestlichen Winden; Temperatur Berliner Wetterbureau. wenig verändert.
Kunst und Wissenschaft.
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Von der Versuchsbühne. Das polizeiliche Verbot der ersten Vorstellung des Vereins Versuchsbühne" hat eine Hinausschiebung der zweiten Vorstellung um acht Tage nöthig gemacht. Die zweite Vorstellung, zu welcher das dreiaftige Drama„ Zu Hause" von Franz Serva es ausersehen ist, wird am Sonntag, den 7. April, 12 Uhr mittags, im Bentral Theater in Szene gehen.
Gerichts- Beitung.
Roth vor
aus.
Der
Daß eine Zeitungsnotiz erheblich besser wirkt, wenn es Zwei feltsame Patienten erschienen am Donnerstag Nachgilt, Mißstände abzuschaffen, als jede amtliche Anzeige, hat sich mittag um 5 Uhr in einem hiesigen Krankenhause. Dem einen jetzt wieder im Kriminalgericht gezeigt. Im Anfang des ver- waren beide Hände ziemlich schwer zerrissen, während der andere gangenen Monats theilte eine hiesige Korrespondenz mit, nur leichte Verlegungen an der einen Hand erlitten hatte. Beide daß in den Detentionszellen wahrhaft grauenvolle grauenvolle Bu- ließen sich verbinden und gaben an, unweit des Zoologischen stände herrschten, wie sie faum in Schauerromanen zu Gartens eine Patrone gefunden zu haben. Sie hätten mit finden seien. In den Zellen sei als Bedürfnißanstalt einem Messer daran gearbeitet, bis der Inhalt plöglich explodirt ein alter Blecheimer aufgestellt, dessen efelerregender, meist sei und ihnen die Verwundungen zugefügt habe. Die Namen bereits in Fäulniß übergegangener Inhalt die Atmosphäre beider Personen sind nicht bekannt und man weiß nicht, ob die förmlich vergifte, so daß selbst das Publifum auf dem Korridor Schilderung des Vorfalles richtig ist. in der Nähe dieser Zellen von Unwohlsein befallen werde. Beim Der geheimnisvolle Mann, der, wie wir gemeldet haben, Betreten dieser Bellen werde ein normal veranlagter Mensch angeblich in höherem Auftrage im Thiergarten beim Kreuzungsvon einem Ohnmachtsgefühl befallen. In diesen Zellen, die nicht punkt der Sieges- Allee und der Charlottenburger Chaussee nächtgerade von Gentlemens aber nicht selten doch auch von ganz licher Weile Droschfen angehalten und die Insassen genau in unschuldigen Verhafteten stundenlang bewohnt werden müßten, Augenschein genommen hat, ist, wie die Boff. 3tg." mittheilt, sei bei Epidemien geradezu ein Heerd für Ansteckungen vor wahrscheinlich geistesgestört. Die Polizei wie die Forstverwaltung wie wir vor einigen Tagen mittheilten, der Metallschleifer Wegen Verbreitung verbotener Druckschriften stand, handen. Sehr oft sind ihren unmittelbaren Vorgesetzten der 7. Straffammer hiesigen Landgerichts I. Borgesetzten Beschwerden über diese wissen von der Affäre nichts. Zu dem geplanten Raub und Giftmord, über welchen Er war dabei abgefaßt worden, als er in einem Schanklokal Zustände geführt werden. Diese haben aber feinen Erfolg gehabt, es blieb eben alles beim alten wir vor einigen Tagen erst berichtet haben, können wir heute das vor Jahren mit Beschlag belegte Neue WinterDa erschien die Meldung dieser unglaublichen Zustände( meines auf grund eingehender Informationen noch folgendes mittheilen: märchen" abzusehen versuchte. Bei der vor acht Tagen stattWissens hat sie nur der Vorwärts" abgedruckt); die Es handelt sich bei der Angelegenheit um den Bürstenmacher gefundenen Verhandlung machte der Vertheidiger so viele rechtBeitungsmittheilung wurde dem Justisminister zugestellt Weber, Alte Echönhauserstr. 50 wohnhaft, der daselbst in einem liche Bedenken geltend, daß der Gerichtshof beschloß, die und dieser ordnete eine genaue Untersuchung an. Diese hat Laden einen Bürstenhandel betreibt. W., der früher in der Neuen Urtheilsverkündigung auf den 22. d. Mts. zu vertagen. Das stattgefunden und erst auf diesem Wege hat der stellvertretende Schönhauserstraße, sodann bis vor einem halben Jahre in der Urtheil fiel au ungunsten des Angeklagten Landgerichtspräsident, Landgerichtsdirektor Ried, Kenntniß von Alten Schönhauserstr. 13 wohnte, erfreute sich in jener Gegend Gerichtshof hatte feinen Zweifel darüber, das die seinerzeit den wahrhaft unglaublichen Zuständen erhalten und nun wird eines sehr guten Ruses und niemand wußte, daß derselbe be- erfolgte Beschlagnahme und Unbrauchbarmachung jener den Kaiser deren Abstellung umgehend erfolgen. Ob damit amtlich anerkannt reits 151/2 Jahre Gefängniß- und Zuchthausstrafe abgebüßt hatte. Wilhelm I. beleidigenden Echrift eine dauernde sei und sich ist, daß die Presse die Pflicht hat, offenbare Uebelstände, die für Auch dachte keiner daran, daß die zahlreichen anonymen auch auf die von dem Angeklagten vertriebene Ausgabe vom die Allgemeinheit verhängnißvoll werden können, zu rügen und Briefe und Denunziationen, unter welchen neben anderen Jahre 1886 bezieht, da diese lediglich einen Abdruck der früheren auf deren Abstellung hinzuvirken? Geschäftsleuten auch der frühere Hauswirth des Weber, der Auflage darstellt. Der Angeklagte wurde deshalb zu einem Bürstenhändler Heinrich in der Alten Schönhauserfir. 13 zu leiden Monat Gefängniß verurtheilt. Nach dieser Judikatur, Zu der Frage des Salzstrenens bei der Pferdebahn be- hatte, von W. ausgingen. Um so überraschender wirkte die die denn doch sehr anfechtbar ist, fönnten Majestätsbeleidigungen richtet der Deutsche Thierschutzverein": Im verflossenen Winter Kunde von der Verhaftung des Weber. Der Plan der Ermordung aus Olims Beiten heute noch strafbar sein, wenn nachgewiesen hat die Frage des Salzstreuens bei Schneefällen auf Veranlassung galt der in der Linienstraße wohnenden Rentiere B., einer wird, daß weiland irgend ein Gerichtshof in einem Wahrheitsder Direktion der Großen Berliner Pferdebahn- Gesellschaft zu reichen Wittwe, deren Lebensgewohnheiten Weber genau durch zeugniß über einen Fürsten ein Vergehen gegen die Gesetze ge lebhaften Erörterungen geführt. Der Deutsche Thierschutzverein feine Frau fannte, welche die Dame täglich frisirte. Die Absicht funden hat. ist dieser Angelegenheit näher getreten und hat festgestellt, daß des Mordes hat er, wie bereits mitgetheilt, einem gewissen P., das Salzstreuen allerdings einzig und allein die Veranlassung der einem polnischen Arbeiter, und später dem Maurer M. unter vielen Erkrankungen der Pferde an den Fesselgelenken ist. Die breitet. Die Angaben, welche 2. der Polizei gemacht hat, ganze Pferdewelt Berlins und der Umgegend leidet also unter scheinen sich vollkommen zu bestätigen, da in der einen Flasche Zu den Nachrichten über die Neberschwemmungsdem Salzstreuen. Die Thiere der Pferdebahn- Gesellschaft natür Branntwein beträchtliche Theile eines Giftes gefunden sein lich am meisten, was schon aus der außerordentlich großen Zahl sollen. Aber wenn auch W. des Mordplanes nicht überführt gefahr berichtet die Breslauer Zeitung", daß es sich bei der der an den Fesselgelenken erkrankten Pferde hervorgeht. wird, dürfte der unheimliche Mensch doch für längere Zeit un- Ueberschwemmung im Odergebiet nicht um einen Bruch des In Nixdorf bildet der Selbstmord der beiden schädlich gemacht werden. Bei der in seiner Wohnung vor- Ohlauer Schutzdammes, sondern nur um eine Ueberfluthung und Schultnaben Schmidt und Schreiber das Tages genommenen Haussuchung sind verschiedene Waaren beschlagnahmit Durchspülung des Vordammes handelt. Eine Gefahr für die Wassers bereits eingetreten. gespräch. Der entfeßliche Fall rust in allen Bevölkerungstreifen worden, welche, wie die Polizei vermuthet, aus Diebstählen her- Dörfer sei nicht vorhanden; auch sei das erwartete Sinfen des große Aufregung hervor. Daher fam diese Angelegenheit auch rühren. am gestrigen Donnerstag in der Sigung der Gemeindevertretung Auf der Stelle getödtet wurde durch Ueberfahren am zur Sprache. Gemeindefchöffe Fabritbesitzer Schumann fragte Donnerstag Nachmittag um 5 Uhr die fünfjährige Tochter Walli an, ob es sich bewahrheite, daß zwei Rixdorfer Knaben, welche der Arbeiter Hoffmann'schen Eheleute aus der Köpenickerstr. 174. von ihrem Lehrer gezüchtigt worden und aldann Das Kind wurde auf der Straße von einem beladenen Mörtelfür den schulfreien Nachmittag nochmals zum Lehrer bestellt wagen erfaßt. Ob den Kutscher Emil Echmidt eine Schuld worden seien, augenscheinlich aus Furcht vor nochmaliger trifft, fteht noch nicht fest.
Vermischtes.
Aus Evanston( Wyoming , Nordamerika ) wird über eine Explosion berichtet, die in einem Kohlenbergwerke in den Rocky Mountains bei Red Cannon stattgefunden hat. Man befürchtet, daß 68 Menschen ums Leben gekommen sind. Der Eingang zu den Werken ift durch Trümmer versperrt, und es wird drei Tage dauern, ehe die Bergungsmannschaften zu den Leichen vordringen fönnen. Die Maschinenräume, Apparate und andere Baulich
Bestrafung, sich durch Ertränken in Berlin das Leben Ein großes Fener fam Donnerstag Vormittag gegen 8 Uhr feiten wurden völlig zerstört, auch der übrige Schaden ist genommen haben und ob eine strenge Untersuchung bereits ein in der Nähmaschinenfabrik von Lämmerhirt u. Kompagnie, beträchtlich. Wahrscheinlich wurde die Explosion durch Ents geleitet worden sei. Amtssekretär Mier erwiderte hierauf, Thurmstr. 73( Moabit ), im Seitenflügel zum Ausbruch, das in zündung von Kohlenstaub verursacht. daß noch keineswegs feststehe, daß die ertrunkenen Knaben mit furzer Zeit die sämmtlichen Räume des vier Stock hohen Fabrikden beiden vermißten Rixdorfer Knaben identisch seien, denn die gebäudes ergriff. Die Feuerwehr gab mit fünf Druckspritzen und Leichen seien noch nicht gefunden worden. Nur an einer ge einer Dampfspriße bis 122 Uhr mittags unausgesetzt Wasser, fundenen Müze hätten die Eltern angenommen, daß es sich um wodurch allmälig die Gewalt des Feuers gebrochen wurde. Um ihre Kinder handle. Eine Untersuchung könne erst nach Auf- Uhr konnten die ersten Züge der Feuerwehr wieder abrücken. findung der der Leichen Leichen eingeleitet werden. Gemeinde- Die Fabrik ist vollständig ausgebrannt; der Schaden soll mehr Verordneter Genosse Schröder forderte eine firenge als 100 000 m. betragen, indeß durch Versicherung gedeckt sein. Untersuchung darüber, ob die Knaben aus Furcht vor Ueber die Entstehungsursache verlautet noch nichts bestimmtes. angedrohten weiteren Strafen den Tod gesucht hätten,
Briefkaffen der Expedition. Tischler 20. Sie müssen zu Anfang eines Quartals auf Das ganze Vierteljahr abonniren und beträgt der Abonnementspreis bei der Post 3,30 M. Nach Ablauf des ersten oder zweiten Monats im Quartal tönnen Sie auf die übrigen zwei resp. einen Monat im Quartal abonniren und beträgt der Abonnementspreis für zwei Monate 2,20 m., für einen Monat 1,10 M.
denn es sei klar, daß man einen solchen Lehrer hier nicht länger Eisenbahn- Unfall. In Spandau hat sich Donnerstag früh Von uns unter Kreuzband täglich bezogen beträgt der Vor brauchen könne, wenn sich im Umlauf befindliche Gerüchte be- ein Eisenbahnunfall zugetragen, durch den ein Materialschaden wärts" pro Monat 2 M., bei vorheriger Einsendung des Beftätigen. Gemeinde- Berordneter Gen. Schen ist der Ansicht, von 20 000 m. verursacht worden ist. Auf grund eines zu trages. Sie fönnen den Betrag auch in Briefmarken einsenden. daß es überhaupt unzulässig sei, daß ein Lehrer die Kinder an unrechter Zeit gegebenen Einfahrtsignals lief um 2 Uhr früh ein Die Anfrage im Briefkasten kostet nichts.
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