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Wer sind die Mörder? Kommunisten oder Deutschvölkische?

Die B3." spricht den Berdacht aus, daß es sich im Falle Jonas, genau wie bei der Beseitigung des Kadow im Walde bei Bardhim, der ja auch bei den Kommunisten für die Deutschvölkischen und bei den Deutschvölkischen für die Kommunisten spigelte, um einen völ tischen Fememord   handelt. Ob allerdings die medienburgt schen Justizbehörden, die bisher den Spuren dieser Verdachts­momente noch nicht gefolgt find, besonders geeignet find, völlische Fememorde aufzudecken, das möchten wir nach den Erfahrungen, die wir ganz besonders bei dem Parchimer Fememord machen fonnten, vorläufig bezweifeln. Es dürfte gut fein, wenn ber Es dürfte gut sein, wenn ber Staatsgerichtshof in Leipzig  , der auch die Einzelheiten des Parchimer Fememordes mit anerkennenswerter Energie verfolgt hat, fich dieser Sache annimmt. Das Banditentum muß, von welcher Seite es auch fommen mag, mit Stumpf und Stiel aus­gerottet werden. Die örtlichen Justizbehörden entwickeln nicht inumer die Energie, die dazu notwendig ist; vor allen Dingen gehen sie den politischen Wurzeln dieser Mordtaten nicht nach.

Aluminium.

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Musikus, spiel' auf!

Zum ersten Male murbe in Berlin   eine Ausstellung eröffnet, Wie Kundgebungen" in Kneipen gemacht" werden. Auf Grund der bisherigen Untersuchungen der Juftizbehörden die den ganzen Umfang der deutschen   Aluminiumindustrie ahnen Förderung ihrer Bühlarbeit nüben sie auch das Kneipenleben aus. Die Feinde der Republi? verstehen ihr Geschäft. Zur war durch die Bresse eine Meidung gegangen, die auch der Bor  - läßt. Inmitten der unzähligen Schäße, die der große Messelpalast Förderung ihrer Wühlarbeit nühen sie auch das Kneipenleben aus. märts" gebracht hatte, daß die Ermordnung des Kommunistenführers am Leipziger Piaz( Wertheim  ) birgt, sind zahlreiche Dinge aus Genüssen für Zunge und Magen auch Unterhaltungsmufit bieten, Cafés, Restaurants und andere Erfrischungsstätten, die neben Jonas aus Hagenow   in Medienburg auf eine Feme   in der Aluminium zu einer Ausstellung zusammengetragen, wie sie unter werden in den Dienst der crtirepublikanischen Agitation gestellt. Kommunistischen Partei zurückzuführen sei. Die B3." bringt jetzt richtender mohl nicht gedacht werden fann. Der Besucher, der Be Nichtsahnend will der Gast seine Tasse Kaffee oder sein Glas Bier zu über diesen Mord eine Darstellung, die das größte Aufsehen erregen lehrung erwartet, wird hier auf seine Kosten lommen. 673 sich nehmen muß. Danach hat Jonas nicht nur für die Rommunisten, font. da flingen an fein Ohr die Klänge eines strammen Zunächst wird die Herstellung des Aluminiums er- Militärmarshes oder gar das heil dir im Sieger, dern auch für die Völkischen gearbeitet, ein bei ben extremen läutert. Da liegen fauftgroße, wie perrostetes Eisen anmutende franz". Ein paar der Gäste stehen auf und fingen mit, burá Barteien, wie bekannt, nicht seltenes Verfahren. Für die Arbeit Steine, der Baurit, der im Tagebau gewonnen wird, zum Beichen und ermunternde Worte mahnen sie andere, ihrem Beispiel bei den Bölkischen soll Jonas bedeutende Geldmittel er. Teil auch auf den Feldern, beim Adern von den Bauern gefunden zu folgen. In der Regel haben sie ja mit diesen Bemühungen nicht halten haben, die seine wirtschaftlichen Verhältnisse unvermittelt und und gegen Entgelt abgeliefert wird. Diefes Ausgangsprodukt der viel Glfid, aber mancher Zuhörer glaubt vielleicht doch, Zeuge einer in auffallendem Maße" besserten. Wiederholt hat Jonas zu Ber   Tonerde verwandelt und daraus entsteht dann durch den elektri- die in Berlin   weilen und zufällig Gelegenheit haben, an einem ders Aluminiumerzeugung wird unter Zuhilfenahme von Soda in undgebung" geworden zu sein. Besonders Ausländer, trauten aud) geäußert, die Deutschvölkischen muteten ihm Handlungen fchen Strom bas metallische Aluminium. Eine große artigen Ohrenschmaus teilzunehmen, dürften leicht der Täuschung er. zu, die er mit Rücksicht auf seine Familie nicht ausüben fönne". Bandtafel, bie allerdings für den Laien etwas übersichtlicher ge liegen, daß dies der Ausdrud ciner" echten" Stimmung fei. Bon ordnet fein müßte, zeigt diefen in der Braris recht verwidelten Weg unterrichteter Seite wird uns gefagt, daß es sich hier um eine pian­rom Ausgangsstoff zum fertigen Aluminium. Das erste deutsche volle Mache handelt, womit allerdings nur bestätigt würde, was Aluminium werf war das fleine Werk in Rheinfelden  , wir längst vermutet haben. Gruppen von mehreren Personen be des Krieges aber wuds diese Industrie empor. Leider wurde in hergeben, und glauben dann fordern zu dürfen, daß ihnen auch die bas etwa 1000 Tonnen Aluminiun im Jahre herstellte. Während suchen diese Kneipen, lassen tüchtig auftragen, mas Küche und Keller dieser Zeit auf die vorhandenen Bafferkräfte, die zur Aluminium Mujit aufgespielt wird, die nach ihrem Geschmad ist. Wo sie nicht erzeugung unschägbare Dienste hätten leisten fönnen, feine Rücksicht von vornherein auf willige Erfüllung ihres Berlangens rechnen genommen. Im Sommer dieses Jahres wird das große Innfönnen, versuchen sie nachzuhelfen, indem sie dem Widerstrebenden werf in Bayern  , in dem die Wasserkräfte nach jeder Richtung hin die fleme Mühe mit einer nicht zu tnapp bemessenen Spende aus wirtschaftlich ausgenugt werden, mit einer Jahresprodut ihrer gut gefpicien Brieftasche vergüten. Für Gelb fann man, tion von 10000 Tonnen in Betrieb genommen werden. wie ein Sprichwort fagt, den Teufel tangen lassen, warum sollte man Beinungen und Photographien zeigen den Umfang da nicht auch einen Dusitus bewegen fönnen, ei bir im Sieger­Blöden zu sogenannten Maffeln geworden ist, werden aus ihm folchen Rundgebungen" nicht laufen laffen, sondern diefer Sorte von einiger Aluminiumunerfe an. Wenn das Aluminium zu großen frang" zu spielen! Mufiter mit Ehrgefühl werden sich allerdings zu Bleche, Rohre, Drähte usw. hergestellt. Auch diesen Entwidlungs­Musikfreunden" die gebührende Antwort geben. Die zum Schuh gang zeigt die Ausstellung. Man sieht die vielen Regierungen, der Republik   berufenen Stellen sollten sich bemühen, dem Trei­wie Duraluminium, Alubur, Stleron, Silumin, dazu aluminoter- ben nachzuspüren und ihm ein Ende zu bereiten. Wenn die uns ge­mische Apparate, mit denen man u. a. Vanadium erzeugt, das machten Angaben zutreffen, fann es bei leberwachung solcher die beutsche Industrie voraussichtlich von den ausländischen Stahl Kneipen durch Kriminalpolizei nicht schwer fein, fehr bald ein paar härtungsmetallen wie Chrom, Wolfram   und ähnlichem unabhängig der Burschen abzufaffen. Wir vermuten, daß die Jagd auf sie gerade machen wird. Mis Nebenprodukte entstehen bei der Alu- in tiefen legten Tagen vor der Wahl noch recht ertragreich sein farbe aus Rotschlamm, der in den Filterpressen zurückbleibt. miniumfabritation Teer aus der Brauntohle, Verula Die ganze Ausstellung wird überragt und gleichsam gekrönt durch ein Junters Ganzmetallflugzeug, dessen Flügel eine Spannweite Don 18 Metern haten. Ein Duraluminium boot von 6,5 Metern Länge, bas bereits drei Jahre in Betrieb gestanden hat, soll die Brauchbarkeit dieses Metalls für den Bootsbau dartun. Die AEG. Stellt Motorgehäuse, Maschinenteile aller Art sowie Kabel aus Aluminium und ähnliches aus. An einigen Stellen wird ge­zeigt, wie Aluminium geschweißt und getötet werden kann. Be sonderes Intereffe dürfte das Sprigverfahren erregen, mit dem alle möglichen unedlen Stoffe, wie Eisen, Holz, Papier, mit einem haltbaren Aluminiumüberzug versehen werden. Es hat den Anschein, als ob es fast nichts gäbe, mobei nicht irgendwie Alu­minium Berwendung finden fönnte. Unablässig sind Wissenschaft und Technit bemüht, die Aluminiumforschung so zu fördern, daß alle die Mängel, über die früher, insbesondere in der Zeit nach dem Kriege, bei den im Gebrauch befindlichen Aluminiumgegenständen getlagt wurde, beseitigt werden. Die großen Werte der Aluminium. Aluminium von einer Reinheit, das sich im Gebrauch nicht verändert. Kurz nach der Eröffnung der Ausstellung drängte sich bereits ein fauflustiges Bublikum durch die von Silberglanz bestrahlten Berkaufsstände, und es hatte den Anschein, als wenn die Berläufe. rinnen fehr fleißig sein müßten, um allen Wünschen der Käufer ge­recht werden zu fönnen, die, von der Ausstellung angezogen, fich alsbald all des Fehlenden erinnerten, das infolge der Kriegs- und Inflationszeit im Haushalt nicht beschafft oder ersetzt worden war,

Auch sonst ist dafür gesorgt, daß im völkischen Bager teine Ruhe einfehrt. Seit dem Hagenower   Mord ist der deutschvöltische Landtagsabgeordnete Giefe fpurlos verfchwun den. Zunächst wurde verbreitet, er befände sich auf einer Italien  reise. Jetzt bequemt man sich selbst bei den Bölkischen zu dem zu geftändnis, daß Giefe fobald nicht zurüdtomme". Diese Möglichkeit besteht auch, denn Giese ist flüchtig. In deutsch  nationalen Kreisen will man wiffen, es handle sich um fittliche Berfehlungen, während aus völlischen Kreifen veríautel, es handle fich um Unstimmigkeiten in der Verwaltung van Partei­geldern.

eff will nicht in den Re Ludendorff will nicht in den Reichstag  .

Ein Judenftämmling weniger.

Nach Münchener   Melbungen, die von der Süddeutschen Zeitung in Stuttgart   verbreitet werden, denkt Ludendorff   nicht daran, ein Reichstagsmandat anzunehmen. Das wäre menschlich ver­ftändlich, denn nirgends wird Ignoranz so schnell an den Branger gestellt wie im Barlament. Ludendorff   soll die Absicht haben, sofort nach der Wahl auf sein Mandat zu verzichten. Das foll auch für die auf der deutschoöllischen Liste stehenden Münchener   Helden Böhner und Kriebel gelten. Es sind nach der Versicherung des Blattes nur Namen, die mit der Stärte eines Programms auf die Wähler wirten sollen".

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Es ist wirklich schade, daß Erich Ludendorff   nicht den Deutschen Reichstag zieren will Schabe nicht nur beshalb, weil er bort feines Ruhmes fehr bald entfleidet werden würde, sondern auch deshalb, meil in den Reichstag   dann ein Judensprößling meniger einzieht. Bekanntlich war in den Familiengeschichtlichen Blättern", dem Organ des Deutschen Familienardins in Leipzig  , zu lesen, baß Erich Ludendorff  , der Abgott der Hatentreugler, ein Juben stämmling fei. Einer seiner Borfahren, der Stettiner Raufmann Karl Otto Ludendorff, hat nämlich die Tochter eines jüdischen Seifen­händlers Abraham Weilandt in Steffin geheiratet! Diese Schande wird wohl nie ganz aufgeklärt werden, denn auch der dunkle Bunft mit der jüdischen Großmutter Bulles, ber lichten arischen Baldurgestalt im Reichstag, ist.immer noch nicht reftlos geflärt worden. Die verdammten Juden haben eine merkwürdige Fähig feit, sich bis in die allerreinsten und urarischsten Familien unserer heldischen Befreier und Erneuerer einzuschleichen. Jedenfalls werden wir im Reichstag   den Judenstämmling nur ungern entbehren.

Völkische Verleumderflucht.

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Zur Aufklärung zweier Mordtaten.

500 Goldmark Belohnung in der Jüterboger Mordaffäre. Der Mord an dem Biertutscher Haufe aus Jüterbog  , der in der Nacht zum 16. August 1922 auf der Fahrt nach Jüterbog   erschossen und am nächsten Morgen im Chauffeegraben beraubt aufgefunden wurde, ist, wie wir vor einiger Zeit schon mitteilten, aufgeflärt morben. Der bei der Begehung der Tat erft 16% Jahre albe Für forgezägling Lönning und der in Oberschlesien   festgenommene Tischler: geselle Mar Simon, die Haufe aus Gefälligkeit auf feinem Wagen mitnahm, hatten beide bas Geständnis ab gelegt, daß Lönning auf Veranlassung des Simon, der ihm auch Gimon, ber zweifellos der intelleftuelle Urheber diefer furchtbaren die Waffe in die Hand gebrüdt hatte, den Kutscher ermordet hat. Tat gewesen ist, die einem Familienvater mit brei un erwachsenen Kindern für seine Gutmütigkeit das Leben getostet hat, hat jezt sein Geständnis, das er mehr­buod mo, au por bem Richber, wiederholt hatte, widerrufen und nun­fach, auch mehr Angaben gemacht, die den Stempel des Unwahrscheinlichen an fich tragen. Zur restlosen Aufklärung der schändlichen Tat hat jetzt die Babenhofer Brauerei in llebereinstimmung mit der Behörde im Interesse ihrer Angestellien und des Publikums über­haupt eine wertbeständige Belohnung von 500 Mart ausgefeßt, um zu veranlassen, daß das Publikum sich an der voll­tommenen Ueberführung des Eimon beteiligt. Simon hat seinerzeit im Hotel Magdeburg in Luckenwalde   Hausdienerarbeiten verrichtet und gehörte vorher und nachher zu den Metallsammlern des Schießplages Jüterbog  . Hier war er eine bekannte Ber­fönlichkeit Wenn Simon fich unbeachtet glaubte, verschwand er mit dem Metall, das andere gesammelt hatten. Durch diese Handlungen hatte er sich den 3orn vieler Jitterboger Schießplatsammier zu gezogen. Alle Personen, die über seine Lebensweise und vor allen Dingen darüber Auskunft geben tönnen, daß Simon im Besiz von Fahrrädern und Schmudfachen, namentlich von Ringen, gewefen ift, ohnung gebeten, fich bei Kriminalfemmiffar Dr. Berndorff im Bolizeipräsidium am Alexanderplat  , Zimmer 51 a, zu melden. Fahr. toften werden ihnen ersetzt.

Wie man fich erinnert, hat Dr. Ganßer aus Berlin   seiner zeit in München   auf der Straße ben Reichspräsidenten einen Landesverräter geheißen und dies damit begründet, daß der Reichspräsident im Januar 1918 ben Munitionsarbeiterstreit an geftiftet habe. Eine vom Reichspräsidenten   darauf in München   ein geleitete Beleidigungsflage endete, nachdem eine eingehende Beweis. aufnahme die völlige unrigtigteit dieser Angaben gezeigt hate, aus strafprozeffuaten Gründen damit, daß der Strafantrag zu rüdgenommen wurde. Ganßer veröffentlichte darauf in der Bresse einen offenen Brief, in welchem er im Interesse der geschichtlichen Wahrheit" die Beschuldigung wiederholte und sich bereiterklärte, den Wahrheitsbeweis anzutreten. Der Reichspräsident stellte darauf erneut megen verleumderischer Beleidigung Strafantrag gegen

tönnte.

Unsere Wählerversammlungen.

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Es ist eine bezeichnende und erfreuliche Tatsache zugleich, daß am Ende des Wahlkampfes Angehörige der bürgerlichen Parteien zahlreich in sozialdemokratischen Bersammlungen erscheinen, um sich informieren zu lassen. Das sah man auch gestern in der außer­ordentlich stark besuchten Versammlung in Halenfee, wo Ge­noffe Schulz das Wort hatte. Er unterstrich die politische Un­reife, die sich jetzt so fraß in den unendlich vielen neuen Parteien fundtue, und er stellte demgegenüber die energische, zielbewußte Ar­beit der Sozialdemokratischen Partei. Nur diese Partei könne daher auch dafür sorgen, daß das foziale Los aller arbeitenden Kreise ver­beffert wird. Genoffe Schulz betonte ferner, daß ein Rückschlag durch den Wahlausfall auf Entwicklung und weitere Berbreitung des Sozialismus feinen wie immer gearteten Einfluß ausüben tönne. Einer der anwesenden Bürgerlichen legte, nachdem er sich in der Debatte noch über verfchiedene Fragen hatte belehren lassen, Be­fenntnis zur Sozialdemokratie ab. Vor den Biesdorfer  Wählern hielt Genosse Heshold Abredmung mit den Kriegs­heßern und denen, die mit ihnen ein gut Stüd Weges zusammen­gehen" wollen. Die Sozialdemokratie hat die Entwicklung für fich, fie ift die Partei der Zukunft. In Biesdorf  - Süd legte Ge noffe Reimann überzeugend dar, daß am 4. Mai über Deutsch­lends Schicksal und seine Arbeiterschaft entschieden wird, und daß die BSPD. ftets bereit war, bas bestmöglichste für das Bolt heraus. zuholen. Wer anders als REPD. mählt, versündigt sich und fördert neuen Krieg und Brudermord. In Marzahn   sprach Genosse Lempert über die Folgen einer Rechtsmehrheit im neuen Reichs tag. Die Ausführungen wurden andächtig entgegengenommen und tommunistische Zwischenrufe sofort erledigt. In Berlins  Mitte referierte Genoffe Moses  . Seine treffende Kennzeichnung des fommunistischen Raditalismus als Kinderfrankheit wurde noch besonders unterstrichen durch den persönlichen Bericht eines ruffischen Genoffen, der bie unerhörten Drangsalierungen ruffischer Sozialister durch die Kommunisten schilderte. Auch die Bersammlungen in Charlottenburg  , Adlershof   und Oberschöneweide  , in denen die Genossen Crispien, Ruttner und Lempert fprachen, waren star? besucht und legten 3eugnis ab von der vorzüglichen Stimmung der Bersammlungs­teilnehmer. Eine öffentliche Wählerversammlung in Bernau  munisten, die von Anfang an diefe Abficht ertennen liehen, gelang war sehr gut besucht. Troh dauernder Störungsversuche der Kom­es dem Genossen er, seine fast zweistündigen Ausführungen zu Ende zu bringen. Zur Diskussion hatten sich fünf Redner gemeldet. Die Redezeit wurde infolgedeffen auf 10 Minuten begrenzt. 2s der erſte tommuniſtiſche Rebner, Rühl, bas Wort erhielt, erklärte er fofort, daß er auch nach Ablauf seiner Rebezeit weitersprechen würde. Diese Absicht führte er auch aus und bestätigte damit, daß die Kom munisten auch in Bernau   nichts anderes tömmen, als durch Radau und Tumult die Position der Arbeiterklasse zu erschüttern.

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In einer sehr gut bejuchten Frauenpersammlung in der Aula der Hohenzollernschule in Schöneberg   sprach Genoffin Elfriede Ryned. Ausgehend von der Bedeutung der Frauen, arbeit im Reichstag wies fie darauf hin, daß beim Kampf um die Gleichstellung der Frau und Mutter im deutschen   Re die So­zialdemokratie immer alleingestanden habe. Einen Teil ihrer alten Forderungen habe sie durchfehen können. Wenn man das erhalten und weiteres erreichen, wenn man vor allem als Frau und Mutter unser Bolt vor einem neuen Krieg bewahren wolle, dann könne man nur die Partei wählen, die sich den Forderungen der Frauen Build

Ganßer, und zwar in Berlin  , wo Ganzer feinen ständigen Wohnsiz werden unter Hinweis auf die nur dem Bublifum zukommende Be gegenüber stets bewährt habe, die VSPD.

Sills Bal Sorgen der Börse.

Der Tiefenseer Mordfall. 2914813

hat. Seither ist Banßer aber aus Berlin   verschwunden und b Rückkehr des Berliner   Kinderchors. hat es vorgezogen, ber Borladung des Untersuchungsrichters nicht Der Berliner  ( Schwarzmeiersche) Kinderchor, der fürzlich nach zu folgen. Nach Feststellung des Gerichts hält sich Ganger in der Desterreich gefahren war, um die österreichischen Freunde durch seine Schweiz   auf, er scheint, entgegen seiner Behauptung, an der Auf­Darbietungen zu erfreuen, ist heute morgen von seiner Sängerfahrt flärung der Sache das größte politische Interesse zu haben, nun auf Ein Kapitalverbrechen, das im Oftober v. 3. in Tiefenfee 10 Ein Kapitalverbrechen, das im Oftober v. 3. in Tiefenfee mit im ganzen 438 Kindern zurückgekehrt. Bon den übrigen 82 Kin einmal feinen Wert auf die gerichtliche Klärung zu legen. Ihm verübt wurde, beschäftigt noch immer die Kriminalpolizei. Ein bern find 14 ertranft, die noch fürgere Zeit in Desterreich zur Beod­genügt es, die verleumderische Beleidigung für den Wahltampf junger Mann namens Rudolf Rienner aus der Alten Jatobachtung bleiben müssen, sich jedoch unter Obhut einer reichsdeutschen in die Welt gefeßt zu haben. Straße hatte für feine Eltern aus der Gegend von Tiefensee wieder. Schwester in befter Pflege befinden, so daß feinerlei Grund zur Bes holt Kartoffeln besorgt. Im Oktober v. 3. fuhr er wieder hinaus unruhigung vorhanden ist. Die übrigen 68 Kinder werden voraus­und nahm das erforderliche Gelb mit. Jeht aber fehrte er nicht fichtlich am 1. oder 3. Mai die Rüdreise nach Deutschland   antreten. wieder zurüd. Sein Verschwinden blieb unaufgeflärt, bis man ihn am 23. November in einer Schonung ermordet und be. 19. Oftober mit arvei Männern zusammen gesehen hatte. Auf biefe raubt wiedersand. Die Ermittelungen ergaben, daß man ihn am ihnen, einen hinfenden Mann, der ein blaues Fahrrad mit sich beiben fiel ber Berdacht. Der Kriminalpolizei gelang es, einen vo führte, in Berlin   zu ermitteln. Das Ergebnis der Ermittelungen und der Nachprüfungen seiner Angaben war jedoch, daß er an dem Berbrechen nicht beteiligt ist. Wer der zweite Mann war, weiß man immer noch nicht. Auf seine Ermittelungen hat jegt der Ober eine Belohnung Don ftaatsanwalt von Brenzlau 19 bis 20 Jahre alt, fchlant und breitschulterig. hat ein langes Ge 200 Goldmart ausgefeßt. Der Verdächtige ift etwa sicht und trug einen nicht mehr neuen bunkelblauen Anzug, ein Halstuch und eine Schiebermüge. Er machte den Einbrud eines Knechtes. Mitteilungen zu feiner Ergreifung nimmt Kriminal tommiffar Salzow im Bolizeipräsidium entgegen.

Im allgemeinen war bie Tendenz an der heutigen Effetten börse wieder etwas freundlicher Allerdings prägt sich diefe Stimmung in den Rurfen nur in sehr bescheidenem Umfange aus. Einer durchgreifenden Erholung wirken noch immer diejenigen Faftoren entgegen, die schon in der vergangenen Woche die Unter­nehmungsluft start hemmten. Das sind in erster Linie die Gor. gen, die man sich hinsichtlich der Abwicklung der Maigeschäfte am Metallmarkt und auch der Frantspetulation macht, ferner die immer wieder auftauchenden Gerichte über 8ahlungs. schwierigkeiten. Außerdem will man wissen, daß für Rech. nung einer westdeutschen Bantfirma größere Exekutionen an der hiesigen Börse erfolgten. Genaues ließ sich bisher nicht feststellen. An günstigen Momenten sind vor allem jene Räufe zu nennen, bie, offenbar vom Auslande ausgehend, zunächst ben Montan und Maschinenmarkt besonders bevorzugen. Im übrigen trägt das Geschäft noch ziemlich schleppenden Charakter.

Die Geldmarktlage ist für turzfristige Ausleihungen flüssig, für langfristige Kredite jedoch unverändert fnapp. Am De bifenmarkt zeigen fich teine nennenswerten Beränderungen.

Mieterbund Köpenid. Heute abenb 18 Uhr Mitgliederversamm­fung in der Aula Der Dorotheen schule. Wichtige Tagesordnung. Besirf Tiergarten  , beranſtaltet am Dienstag, den 29. April, abends 72% Uhr, Mieter, wie wählen wir in den Reichstag? Der Berliner   Mieterbund, zu dem obigen Thema. Die Vertreter der politischen Barleien sind ein eine öffentliche Versammlung im Nationalhof, Bülowftr. 37( großer Saal), geladen.

114 Bergleufe verschüttet. Zu der Meldung über das Gruben unglück bei Wheeling in Weft virginien erfahren wir fol­gende Einzelheiten: 114 Bergleute wurden durch ein Schlag­metter gestern früh um 730 Uhr in emer der Gruben der Gegend verschüttet. Der Eingang der Meine ist versperrt und bisher ift es nur gelungen, zwei schwerverleßte Bergarbeiter und zwei Lei­chen zutage zu fördern. Nach Ansicht eines Sachverständigen müssen die übrigen Berschüttchen als verloren gelten.

Henen Groß- Berliner Parteinachrichten.

findet heute Dienstar, den 29. April, abends 7 Uhr, im Lokal Eine große Profeffoerjammlung aller Kleingärtner Lichtenbergs Sdyward, Möllendorfstraße 25-26, statt. Tagesordnung: Was geht im Bezirt Lichtenberg   vor?

6. Kreis Kreuzberg  . Alle Abteilungen fofort im Gekretariat, Lindenstraße 8, Rimmer 7. Blafate abholen für bie Freitag- Bersammlung. 97. bt. Neurolla. Alle Funktionäre haben fich mit ihren Wahlhelfern am Mitt moth, 30. April, abends 6 Uhr, in ber Borwärtsspedition beim Genossen Rohr  einzufinden.