Dolifilthe Iteberlicht.
Aus dem Reichstage. So überfüllte Tribünen wie heute, hat das neue Reichstagsgebäude noch nie gesehen seit seiner Einweihung. Dabei zeigten nicht nur die Tribünen für das gewöhnliche Publikum diese starke Besetzung, auch die Hof und die Diplomatenlogen waren bis auf den letzten Platz besetzt.
genosse, Vizepräsident Bürklin, der sich im Süden von feinen Arbeiten und Nichtarbeiten erholt, voraussichtlich" in die Fußtapfen Levehow's treten und gleichfalls abgehen würde, war so wunderbar albern und komisch, daß sogar die in die feierlichsten Falten gelegten Patrioten gesichter sich höchst unfeierlich glätteten. Bur Niederlage tam noch der Fluch der Dächerlichkeit. Und wenn die Herren nachdenken, werden sie entdecken, das sie sehr unklug gehandelt haben. Durch ihre Bismarck Aber nicht nur die Tribünen waren überfüllt, auch die Posse haben sie nicht nur sich und ihren Gözen vor aller Abgeordneten rüdten in einer Stärke in den Sizungsjaal Welt blamirt, fie haben auch das Zentrum in einem Augen ein, wie sie in dieser Zahl nur bei außergewöhnlichen Anblick, wo sie es für den Umsturzgesetz Schacher nothwendig Lässen zu erscheinen pflegen. Und ein außergewöhnlicher brauchten, dermaßen vor den Kopf gestoßen, daß für einige Roup war ja auch vorbereitet und sollte in Szene gesetzt Beit ein Rompagniegeschäft nicht zu denken ist. Der Kaifer hat nach dem heutigen Reichstags- Beschluß Unsere Leser finden darüber an anderer Stelle das an den Fürsten Bismarck nachstehendes Telegramm abHier wollen wir nur die Thatsache konstatiren, daß, gesandt: nachdem sich die Wogen der Aufregung über die abgelehnte Bismarck Ovation gelegt hatten, der Reichstag in holder Eintracht eine von den Sozialdemokraten eingebrachte Res folution mit an Einigkeit grenzender Majorität- annahm.
werden.
nähere.
Die Resolution verlangt, daß auch in der Norddeutschen Brausteuergemeinschaft, wie in Bayern , zur Bereitung von Bier nur Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwandt werden dürfe, und die Lebensmittel- Berfälschung auf diesem Gebiete endlich aufhöre.
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Ueber Wahlbeeinflussungen im Kreise Eschwege - Schmal. falden wird dem Berliner Tageblatt" noch folgendes aus dem Wahlkreis mitgetheilt:
Da stand in einem Dorfe ein einflußreicher Fabrikant von früh" 10 bis abends 6 Uhr vor dem Wahllokale, riß den Kommenden die Stimmzettel aus der Hand und gab ihnen früh 10 bis abends 6 Uhr vor dem Wahllokale, riß den KomJstraut'sche mit dem Befehl, diesen und feinen andern in die urne zu legen! Und die Bauern, zum theil verblüfft darüber, zum theil abhängig als Arbeiter, zum theil als Mitglieder des Militärvereins, ängfilich gemacht, mußten! Ginige andere Fabrikanten drohten mit Entlassung berjenigen Arbeiter, welche sozialistisch wählen, und ein Fabrikant bot sogar zehn tart Belohnung demjenigen, welcher ihn einen Arbeiter nennt, der fozialistisch gewählt hat! Im Kreisblatt wurden die Arbeitgeber öffentlich aufgefordert, ihre Arbeiter kräftigst zu beeinflussen, daß sie nicht sozialistisch wählen. Jn. den Kirchen wurde Sonntags von der Kanzel gepredigt, wer zit wählen sei, und ein Pfarrer namens Quentel in Dünzebach war sogar so frei, feine Ranzel ganz und gar Sonntags Herrn Jstraut zu räumen, so daß also von der Kanzel herab der Antisemitenkandidat Jstrant zur andächtigen Gemeinde sprach! Danach scheinen bei dieser Mahl die Wahlbeeinflussungen Eurer Durchlaucht spreche ich den Ausdruck tiefster denn doch so skandalös gewesen zu sein, daß sich eine sehr genaue Prüfung des Iskraut'schen Mandats in der WahlprüfungsEntrüstung über den eben gefaßten Beschluß des Reichs- Kommission des Reichstages empfehlen dürfte.- tags aus. Derselbe steht im vollsten Gegensatz zu den Gefühlen aller deutschen Fürsten und ihrer Völker. 28ilhelm I. R."
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Nunmehr wird der Antrag Ranih seinen Weg in den
Der Antrag Kanik. Die„ Kreuz- Zeitung " schreibt: Das Berliner Tageblatt" verbreitet die unrichtige Nachricht, daß im Staatsrath die Ablehnung des Antrages Ranig mit Daß der heutige Reichstagsbeschluß den Gefühlen der allen gegen vier Stimmen erfolgt sei. Thatsächlich haben an Fürsten widerspricht, mag sein. Fürsten haben schon der Abstimmung 43 Mitglieder theilgenommen, von denen 27 Als wie wenn nie ein Bierboykott existirt hätte, pflichtete häufig anders empfunden, wie das Volt. Die Behauptung gegen, 16 für die den Antrag Ranig betreffende Resolution gestimmt haben. heute Herr Roesicke den Ausführungen unseres Genossen aber, daß die heutigen Vorgänge im Reichstag auch im Die Unterzeichner des Antrags Ranib beabsichtigen übrigens, Wurm bei und schließlich stimmten alle Parteien für den Gegensatz zu den Gefühlen des deutschen Wolfes" wie es heißt, die Berathung deffelben im Reichstage möglichst zu Antrag. ständen( von dem ja in der obigen Depesche unter dem beschleunigen. Sie werden voraussichtlich beantragen, den GegenHerr von Levehow ist nicht mehr Präsident des Ausdruck ihrer Völker" die Rede zu sein scheint), halten stand am Mittwoch der fünftigen Woche auf die TagesReichstags. Es kam dies nicht unvermuthet. Bei Ver- wir entschieden für einen Irrthum des Kaisers. Das ordnung zu setzen und hierbei auf das Entgegenkommen einer handlung des Bismarckrummels im Seniorentonvent deutete deutsche Volt, abgesehen von den oberen Zehntausend, schuldet fehr großen Mehrheit rechnen dürfen, da der Wunsch, jene AnHerr von Levehow an, daß er, wenn sein Vorschlag vom dem Fürsten Bismarck feinen Dank; denn dieser Mann hat gelegenheit noch vor der Osterpause der parlamentarischen ErReichstag nicht angenommen würde, das Präsidium nieder das Bolt Jahrzehnte lang getreten, politisch gefnebelt, der ledigung zuzuführen, ein weit verbreiteter ist. Allerdings ist mindestens ebenso verbreitet der Wunsch, den Antrag im zulegen entschlossen sei. Zu Anfang der Session hätte wirthschaftlichen Ausbeutung preisgegeben und immer ver- dieichstag durch fallen zu lassen. Die Deutsche Tageszeitung", die am heftigsten für den Antrag gefochten hat, stimmt diese Rücktrittsdrohung einen starken Druck ausgeübt. achtet. Eine Treue um die andere! Jetzt war das Und diesen Gefühlen der Mehrheit des deutschen Volkes" ihr Fanfarengeschmetter bereits etwas herab. Sie schreibt heute aber nicht mehr der Fall. Die hysterische Nervosität, welche die neueste Aera tenn hat die Mehrheit des deutschen Reichstags heute Ausdruck etwas refignirter: zeichnet, hat auch Herrn von Levehow ergriffen und ihm gegeben. jene unparteiische Festigkeit geraubt, die ihn zum Liebling Auf das Telegramm des Raisers ist von Bismard Reichstag zu machen haben. Bei dem heute weit verbreiteten Mangel an Charakterfestigkeit ist anzunehmen, daß viele, die im aller Parteien gemacht hatte. Sein Auftreten bei Erfolgende Antwort eingelaufen: Stillen die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit der Durchs öffnung des neuen Reichstages machte schon manchen führung des Antrages Raniz haben, sich scheuen werden, dieser stubig. Bei dem Pfui Skandal, den die Konservativen im Ueberzeugung Ausdruck zu geben; aber wir möchten diese Herren Dezember als Reklame für die Umsturzvorlage aufführten, denn doch darauf aufmerksam machen, daß die Zeiten, in denen Gure Majestät bitte ich den ehrfurchtsvollen Ausdruck der Bauer geduldig zusah, wie man Gesetze im Interesse des bewies er, daß eine Wandlung in ihm vorgegangen war. meiner Dankbarkeit für die Allerhöchste Rundgebung ent- Großhandels, der Großindustrie, des Spekulantenthums und der Und seitdem hat er bei verschiedenen Gelegenheiten, namentlich bei dem letzten Ahlwardt Radau , gegenzunehmen, durch welche Euere Majestät jede mir jüdischen Jobberei machte, vergangen sind, daß die Landwirth- nicht die nöthige Objektivität, und dem Wind von Rechts noch unbekannte Unerfreulichkeit meiner alten politischen schaft beute durch die ihr von trefflichen Männern geworbene gegenüber nicht die erforderliche Widerstandsfähigkeit Gegner zum Anlaß einer erfreulichen Genugthuung für eine unbarmherzige Abrechnung mit den Feinden der Landwirth . Aufklärung sehr genau weiß, was sie zu verlangen hat, und daß gezeigt. Man ist schon seit Wochen in weiten Kreisen mit mich umwandeln. v. Bismarck. schaft erfolgen wird, welcher Partei sie auch angehören mögen." dem Gedanken eines Präsidentenwechsels vertraut geworden, Die schnurrige Etiquettenfrage ist gelöst. Die für Auch das Abgeordnetenhaus hatte heute seinen Bismardund in Herrn Spahn, der von Influenza- Gnaden neulich tag. Aber das Abgeordnetenhaus hat sich von„ befferer Ge- das Gedeihen des Staates höchst wichtige Frage, ob der aweitägiger Bizepräsident war, glauben viele den richtigen finnung" gezeigt als der Reichstag : Es hat seinen Präsidenten, Ober- Präsident oder der kommandirende General in der Mann gefunden zu haben, falls der jetzige Vizepräsident Herrn von Röller( aber nicht zu verwechseln mit dem von Broving an erster Stelle rangirt, ift gütlich beigelegt Buol nicht das Präsidium übernimmt. der Berliner Korrespondenz"), beauftragt, nach Friedrichsruh zu worden. Der bisherige Rommandirende des VI. Armees Herr Spahn ist Jurist, durch und durch bürgerlich, fahren. Der arme Leveßow! Der glückliche Röller! forps in Breslau ist zurückgetreten und an seine Stelle ist und hat als langjähriges Mitglied der Wahlprüfungs- Die Parteien gaben ähnliche Erklärungen ab, wie im forps in Breslau ist zurückgetreten und an seine Stelle ist in Kommission sich die Achtung aller Parteien erworben. Reichstage; nur daß im Abgeordnetenhause die„ gutgesinnten" der Erbprinz Bernhard von Sachsen- Meiningen gekommen. Da jedermann im Reichstag darauf vorbereitet war, Parteien stärker vertreten sind und die Sozialdemokraten ganz Nun ist die altpreußische Tradition gewahrt, wonach der so ging die Niederlegung des Präsidiums recht ruhig von fehlen. Grbeiternd war, wie Herr Nickert seiner freifinnigen kommandirende General über dem Ober- Präsidenten rangirt, statten. Das demonstrative Bravo, das die nationalliberalen Mannesbrust die Erklärung abrang, daß auch er und seine und die Regierungs- und Militärgeschäfte können nun Hurrahbrüder dem scheidenden Herrn von Levezow an den näheren Freunde dem großen Otto ihren Glückwunsch entfenden wieder in hergebrachter, altehrwürdiger Weise erledigt wollen. Das heißt noch ein Mann von Gesinnung und von werden. Kopf warfen, war so geschmacklos und so unanständig, Erinnerung. Am nächsten Montag ist keine Sigung, daß die Hurrahbrüder es selbst merkten. Und die Mit weil Herr v. Köller nach Friedrichsruh muß. Die nächste Sizung Mir Sachsen sein helle! Eine Anzahl von hellen theilung Bennigsen's, daß sein verschnupfter Fraktions- ist Dienstag. Dann wird er wohl seine Reisegeschichte erzählen.töniglichen Sächfern hat sich zu löblichem Thun vereinigt schrägüberliegenden Hause des brasilianischen Ministers zu wollen. Endlich nach langem Warten öffnete sich die eine merkliche Beklommenheit und Unruhe. Sie zogen sich heraustrat, der ihn bis zur Schwelle begleitete, sich verabmit langen Gesichtern in das Berathungszimmer zurück und schiedete und die Thüre schloß. Er kreuzte die Straße und blieben in langer Gigung beieinander. befand sich an der Ecke, wo die erwähnten Personen sich befanden, um dann seinen Weg unter dem Schuße der Säulenhalle fortzusetzen, als Wieza auf ihn losstürzte, ihn am Rocke faßte und ihm mit seiner Reitpeitsche so gewaltig über den Kopf schlug, daß diese, obwohl von zäher Tapir haut gefertigt, in Stücke brach.
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Thür leise, soweit es die an ihr angebrachte Sicherheitskette erlaubte und Herr Guanes in Person, nur mit einem Hemde bekleidet, erschien in der Spalte und fragte unwirsch, ob man ein Rezept bringe.
„ Deffnen Sie Don Francisco... man hat soeben Rivarola erstochen... er liegt hier.
"
Man thut dann am besten, sofort nach einem Arzte zu schicken," entgegnete der Apotheker kaltblütig und schloß in selben Augenblick die Thür.
" Ich will Dich lehren mich Hühnerdieb zu schellten..." Rivarola ließ seinen Stock in des Obersten Händen, Ihr seid der größte Epißbube, den ich je in meinem sein Hut war bei dem Hiebe auf die Straße gefallen und Leben gesehen habe!" rief voller Entrüstung Herr Schroeder entfloh in der Richtung nach der Apotheke zu, vom Oberst ihm nach, und ich will neunundneunzig mal verdammt gefolgt, der ihm mit langen Sprüngen nach sein, wenn ich noch einmal in Eurer Apotheke für einen setzte. Dicht vor der Thür der Apotheke, die eine einzigen Centavo kaufen sollte..." Ecke bildete, an der das Wasser des Regens in starkem Falle vorbeischoß, ereilte er ihn zum zweiten Male, und es entspann sich zwischen den beiden Männern ein wortlos geführter Kampf, der ungleich über alle Maßen war, weil Rivarola keine Waffen bei sich führte. Dem Oberst gelang es, Rivarola am Barte zu fassen, er zog seinen Dolch und versuchte ihm denselben ins Herz zu stoßen, doch glitt derselbe am Brustbein ab und machte nur eine Fleischwunde.
Diese geschäftliche Absage schien aber auf Francisco Guanes gar keinen Eindruck zu machen, denn die Thür blieb geschlossen.
Der Polizist, der den Soldaten gefangen genommen, machte so belastende Aussagen gegen die oben erwähnten Personen, daß der benachrichtigte Kriminalrichter die Ver haftung aller Betheiligten anordnete, und so kam es, daß schon am anderen Tage der brave Oberst mit den übrigen im Gefängniß saß. Er ging aber ganz heiter hinein und schien sich über die Abwechselung augenscheinlich außer gewöhnlich zu freuen.
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Nur der Oberst blieb wie immer höchft faltblütig und war augenscheinlich heiterer gestimmt, als das Richterpersonal und die Geschworenen zusammen. Als die Berathung noch immer nicht zu Ende ging, zog er eine goldene Uhr aus seiner Westentasche, die merkwürdig an die erinnerte, die früher der Advokat Machain getragen hatte, und sagte so laut vor sich hin, daß es jedermann im Saale hören fonnte:
Es ist wirklich verdammt spät geworden, man muß sich beeilen, wenn man noch zur gewohnten Stunde seine Suppe warm zu Hause antreffen will."
Bald darauf traten die Geschworenen ein und vers So war der fündeten die Nichtschuld aller Angeklagten. letzte der Unzufriedenen aus dem Wege geräumt.
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Schon am 4. September 1880 starb der Präsident Barreiro ebenfalls sehr plötzlich und Franzisko Guanes hielt es jetzt für angebracht, seinen Schützling, den General Caballero, zur Präsidentur gelangen zu laffen.
Während der Bizepräsident sich eben in Bereitschaft sette, auf dem Regierungsgebäude, wie es die Konstitution vorschreibt, an stelle des Verstorbenen das „ Versluchte Bestie..." feuchte der Oberst. Und mit Amt zu übernehmen, trat der General Caballero zu ihm hin Auswendung aller Kraft, die dem starken Mann zu Gebote und erklärte ihm, daß er ihn dringend zu sprechen habe. stand, warf er den Unglücklichen zu Boden, so daß" Wir befinden uns außergewöhnlich gut hier, meine Während der Vizepräsident erstaunt ausblickte, erscholl auf er mit dem Gesicht nach unten zu liegen kam, und Herren," sagte er zu seinen Mitgefangenen. Ich möchte einmal von draußen ein lautes" Viva Caballero", aus versetzte ihm von hinten drei Stiche in den Rücken, die nur nicht in der Haut dieses nichtsnuzigen Polizisten gestoßen von dem ganzen vor dem Gebäude versammelten or dem Geb sofort tödtlich waren. Der dritte war so heftig geführt, stecken, der uns hier hineingebracht hat... das wird eine Militär. daß die lange Klinge sich verbog, und der Mörder sich auf böse Sache werden für den Idioten..."
„ Das Volk erleichtert mir meinen delikaten Auftrag," sein Opfer knieen mußte, um dieselbe aus der Leiche her- In der That erkrankte dieser sehr bald, wurde nach sagte der General zu dem blaß werdenden Vizepräsidenten. auszureißen. Im nächsten Augenblick stob die Gesellschaft dem Militärbospital geschafft und starb am selben Tage" Sie sehen selber, daß man mich geradezu zwingt, an Ihre nach allen Richtungen auseinander. Der erschreckte Herr noch. Herr Matias Schröder, der nach dem Morde Stelle zu treten, was ich tief bedauere; aber Sie sehen Matias Echroeder, der die ganze Scene, die sich in wenigen auffällig viel räfonnirt und aller Welt erzählt hatte, wie ein, daß man sich dem Willen des souveränen Augenblicken abgespielt hatte, mit angesehen, gewann erst er dem Morde mit seinen Augen zugeschaut, und wer die Volkes fügen muß. Wenn Sie allerdings anderer Meinung jegt die Geistesgegenwart wieder, sprang aus seinem Markt Mörder gewesen wären, wurde auf die Nachricht von dem sein sollten, so will ich für meine Person absolut nicht stand hinaus, Räuber und Mörder schreiend. Er war auch raschen Tode dieses Polizisten ungemein fleinlaut und wenig weiter dringen..." der erste, der Rivarola, der in den Regengießbach gesprächig. Und als ihm nach einigen Tagen, er trant an der Apotheke gefallen war, aufhob und mit gerade in einer Kneipe einen Schnaps, zwei Soldaten mit Hilfe einiger anderer hinzulaufenden Leute ihn unter die theilten, er würde morgen vor das Gericht geholt werden, Säulenhalle hinaufzog. Auch ein Polizist tam eilends ge- um auszusagen, was er von dem Morde wüßte, laufen und machte sich an die Verfolgung der Mörder. wobei sie ihn äußerst pfiffig ansahen und am Ende noch Es gelang ihm richtig, einen derselben, einen gewöhnlichen die Worte hinzusetzten:„ pero cuidado amigo..." Soldaten, einzuholen, den er gewissenhaft auf der Polizei fing er an zu zetern, wie man von ihm verlangen ablieferte. Herr Matias Schroeder holte unter der Säulen- tönnte, daß er in finsterer Nacht jemand genau erkennen halle ein Schächtelchen Wachszündhölzchen aus seiner Tasche könnte, das sei ein Ding der Unmöglichkeit, und außerdem und es gelang ihm nach einigen vergeblichen Versuchen leide er an schwachen Augen.
an
auch für einen Augenblick Licht zu machen, wobei er zu be- Go fagte er auch am anderen Tage vor Gericht aus. merken glaubte, daß Rivarola noch schwache Lebenszeichen Trotzdem gelangte der Prozeß vor das Schwurgericht. von sich gab. Man beeilte sich deshalb, der Es fanden sich einige Personen, die den Mördererkannt Thür der Apotheke zu flopfen und da man hatten, und der Oberst hatte sich zum Ueberfluß seiner lange Zeit nicht öffnete, erklärte Herr Schroeder, That unumwunden gerühmt. diese mit feinen starken Fäusten einschlagen Bei der Verhandlung zeigten die Herren Geschworenen
Der Vizepräsident warf noch einen Blick durch das Fenster und bemerkte, daß einige Soldaten eben die Absicht zeigten, mit ihren Waffen einzudringen, was ihn sofort zu der Ansicht des Generals bekehrte. Er verzichtete auf die Fortführung der Präsidentur zu gunsten des Generals, der sich nach Ablauf der Periode noch einmal strikte gegen die Berfassung, welche besagt, daß niemand früher als nach Ablauf zweier ganzer Legislaturperioden zum zweiten Male Präsident werden darf, wiederwählen ließ.
Paraguay geht seitdem den Gang, den alle füd. amerikanischen Staaten mit Kreolenbevölkerung gehen, den Niedergang. Efelhafter als früher noch sind Schacher und öffent licher Diebstahl die Merkzeichen der dortigen Berufss politiker.