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Das Ergebnis der Gemeindewahlen.

Soweit sich die Resultate der preußischen Ge­meindemahlen übersehen lassen, sind sie nicht wesentlich anders ausgefallen, als die Wahlen zum Reichstag. Sie haben nur insofern eine andere Bedeutung, als örtlich der Rückgang der sozialdemokratischen Stimmen überall da eine viel größere Rolle spielen wird, wo die Sozialdemokratie ihre bisherige ab­solute Mehrheit in den Gemeindeverwaltungen verloren hat. Der Stimmenzuwachs der Kommunisten reicht nirgends aus, um den Verlust an Arbeiterstimmen mettzumachen. Der Rückgang der sozialdemokratischen Stimmen wird in der Regel vielmehr ein Schlag für die Gemeinde als eine Niederlage der Sozialdemokratie fein. Die neuen Mehr heiten, die in diesen Orten jetzt einziehen, entbehren vollständig Ser Geschlossenheit, ohne die die Geschäfte der Gemeinde nicht geführt werden können, und was für die Gemeinden bedeutend wichtiger ist, sie haben der Gemeindeverwaltung gegenüber in teinem Falle die positive Einstellung, mit der die Sozial demokratie unter großen Opfern in den letzten Jahren die Ge­meindewirtschaft hat aufrechterhalten helfen.

Besonders charakteristisch ist, soweit bisher Resultate vor. fiegen, das starte Anwachsen von 3erfplitterungs Itsten wirtschaftlicher Interessentengruppen. Die Mittel­ständler, als Wirtschaftspartei organisiert, aber auch Mieter Derbände, Rentner, Hausbesizer, Kleingärtner ufm. wechseln fich in einzelnen Gemeinden in bunter Reihenfolge ab. Das Bürgertum, das zu einem großen Teil mit diesen Liften fich schen im Wahlkampf zersplittert hat, wird seiner Mehrheit nicht froh werden, denn mit diesen Gruppen ist eine für die Gemeindearbeit erträgliche Mehrheitsbildung nicht möglich. Es wird also in den preußischen Gemeinden genau so, wie man es in Sachsen   und in anderen Gegenden Deutschlands  hat beobachten können, sehr bald zu einem 3 erfall der bürgerlichen Mehrheiten tommen.

Die Sozialdemokratie wird also aus der Gemeindearbeit nicht ausgeschaltet werden. Im Gegenteil, sie wird vielleicht unter politisch günstigeren Bedingungen jetzt zeigen fönnen, daß sie die Partei der aufbauenden Ge­meindearbeit ist. Gerade die sächsischen Erfahrungen zeigen, in welch startem Maße die Leistungen der Gemeinde­pelitit auch für die allgemeine Entwicklung von Bedeutung fein tönnen. Dort haben die Wähler feit einigen Monaten erproben fönnen, zu welchen Leistungen ihre neu gewählten pöllischen und kommunistischen Vertreter, die neu eingesetzten bürgerlichen Mehrheiten wirklich fähig sind. Der starte Stimmenrüdgang der Kommunisten in Dresden  , Leipzig   und zahllosen anderen Orten Sachsens   ist zweifellos durch die Er­fahrungen in der Gemeindepolitit in den lekten Monaten mit beeinflußt. Gerade bei dem Kampf um die neu zu be­schließenden Gemeindeverfassungen hatte es sich dort überall gezeigt, daß die extrem linfe Einstellung der Kommu nisten nur der Arbeiterschaft schadet und daß auf der anderen Seite auch das Bürgertum von sich aus nicht imstande ist, die Sozialdemokratie auszuschalten. Eine Einzel­untersuchung der Gemeindewahlergebnisse würde den all­gemeinen Eindrud zweifellos bestätigen. So ist es charat­teristisch, daß z. B. in Altona   bei den Gemeindewahlen die Sozialdemokratie 3000 Stimmen mehr, die Kommunisten 3000 Stimmen meniger erhielten als bei den Reichstagswahlen.

Erfolg beweisen fönnen, daß fie feine Intereffentenpartei, fon­dern daß sie die Partei der Gemeinde schlechthin ist. Gemeindewahlresultate.

Kaffel, 6. Mai.  ( Tul.) Die endgültigen Ziffern der Stadtver ordnetenwahlen ergaben, daß die Sozialdemokratie ihre 19 SPD  , 13 Deutschnationale, 9 Bolkspartei, 5 Demotraten. abfolute Mehrheit verloren hat. Es find endgültig gemählt: ordnetenversammlung feht sich aus 55 Mitgliedern zusammen gegen 4 Bölkische, 3 Kommunisten und 2 Zentrum. Dié jezige Stadtver. bisher 72. In der alten Körperschaft waren vertreten: 37 BSBD., 20 Demokraten, 9 Deutschnationale, 3 Zentrum, 2 Deutsche   Volks. partei und 1 Wohnungsreformer. Kommunisten und Böltisch- Soziale waren nicht vertreten. In der neuen Bersammlung fehlen die Wohnungsreformer.

Wahlfreis 29 Ceipzig: Rebatteur Johann Seger, Staatsminister a. D. Richard Lipinski  , Redakteur Anton Saupe. Wahlfreis 30 Chemnih- 3widau: Schriftsteller Heinrich Ströbel  , Hauptschriftleiter Mar Seydewig, Amtshauptmann Bernhard Kuhnt  , Rechtsanwalt Dr. Paul Cevi.

Wahlkreis 31 Württemberg: Redakteur Wilhelm Keil  , Gesandter Bahlkreis 32 Baden: Redakteur Ostar Ged, Rebatteur Georg Karl Hildenbrand, Direktor Erich Rohmann.

Schöpflin

Wahlkreis 33 Hessen- Darmstadt: Staatspräsident Karl Ulrich, Reichs. minister a. D. Dr. Eduard David  , Redakteur Ludwig Queffel. Bahlkreis 34 Hamburg: Gewerkschaftsangestellter Peter Graßmann, Frau Johanne Reihe, Schriftsteller Franz Cauffötter. Wahlkreis 35 Medlenburg: Barteisekretär Wilhelm Kröger  , Schrift leiter Dr. Julius Cebet.

amtlichen Wahlziffern wird sich die Stadtverordnetenversammlung Frankfurt   a. M., 6. Mai.  ( TU.) Nach den bis jetzt vorliegenden wie folgt zusammensetzen: Dazu tommen noch von der Reichsliste: Reichsminister a. D. 21 BSBD., 12 Deutschnationale, Dr. Rudolf Hilferding  , Schriftsteller Dr. Paul Herh. Verbandsvor 7 Deutsche Boltspartei, 3 Deutsch  - Bölitische, 3 Wirtschaftspartei, figender Georg Schmidt, Rechtsanwalt Alwin Saenger  , Bostinspektor 8 Bentrum, 9 Demokraten, 1 Unabhängiger, 1 Arbeitnehmergruppe, win Steintopf. Chefredakteur Friedrich Stampfer  , Schriftsteller 7 Kommunisten. Kleine Wenderungen find nicht ausgeschlossen. Höchst  , 6. Mai.  ( TU.) Nach dem endgültigen Wahlergebnis wird bie Stadtverordnetenversammlung aus 9 VSPD. 9 Mitgliedern der Bürgerpartei, 7 des Zentrums, 3 Demokraten und 6 Kom­

munisten bestehen. Die Gemeindevertretung hat also jetzt eine bür

gerliche Mehrheit.

Stettin  , 6. Mai.  ( TU) Bei den Stadtverordnetenwahlen haben den größten Gewinn die Kommunisten gehabt, die sieben neue Mandate gewannen. Die Deutschnationalen haben fechs neue Siße errungen. Die neue Verteilung der Sitze der wichtigsten Parteien ist folgende: 15 353D., 11 Deutschnationale, 3 Arbeitnehmerpartei, Deutschsoziale Bartei, 1 Deutschvölkisch, 3 Deutsche   Boltspartei, 1 Demofrat, 1 Rommunift

Maurenbrechers trockener Putsch.

In der Deutschen Zeitung" sieht Mar Maurenbrecher die Gefahr, daß ein Teil der Deutschnationalen zur Erfüllungspolitik neigen und daß es darüber zur Spaltung der Fraktion tommen tönnte, als riefengroß an. Er empfiehlt die Gründung eines volfisch nationalen Blocks, dem er die Bayerische   Boltspartei, den Bayerischen Bauernbund  , die Honnoveraner und die Knüppel- Runzes zurechnet, wodurch er es auf eine Zahl von 174 bringt. Dieser Blod müßbe Dom Reichspräsidenten   erzwingen, daß er ihm die Reichs. tanglerfchaft übergibt. Bersagt der Reichstag dem erzwungenen Reichskanzler das Vertrauen, so wird er, nämlich der Reichstag  , nach hause geschickt, und es werden unter ganz anderen Boraussetzungen" - nach mussolinischem Beispiel- Neuwahlen gemacht. Will Ebert nicht, so muß durch Boltsentscheid die Neuwahl des Reichspräsidenten erzwungen" werden. Und hilft das alles nicht, dann muß der völlisch- nationale Blod burch Obstruktion jebe parla mentarische Arbeit verhindern, wobei er bas fügen wir hinzu auf die begeisterte Unterstützung der Raß und Scholem   rechnen darf.

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Für Pläne zur Eroberung der politischen Macht war Mar Maurenbrecher schon in seinen fozialdemokratischen Tagen Spezialist. Er ist noch immer der himmelhoch jauchzende und zu Tode betrübte Phantast, der er schon früher gewesen ist. Aber der Umstand, daß er heute Sprachrohr des all deutschen   Butschismus geworden ift, gibt seinen Plänen über die Person hinausreichendes Interesse.

Unsere Partei im Reichstag.

Dr. Adolf Braun  , Sekretär Konrad Ludwig  .

Poincaré   obenauf.

heute abend auf einem Banbett der französi gen Handelstammern Paris  , 6. Mai.  ( WTB.) Ministerpräffent Poincaré hat eine Rede gehalten, in der er sich zu Beginn über die Regelung der franzöfifchen Handelsbeziehungen zum Auslande äußerte. Nach dem Striege, fo erklärte er, habe Frankreich   Anlaß gefunden, feine Han delsftatuten auf neuen Grundlagen zu reorganisieren. Bis 1914 feien seine Beziehungen zum Auslande durch Verträge geregelt ge­wesen, die die gegenseitige Meistbegünstigung und Ründi gungsfrist von durchschnittlich einem Jahr vorgesehen hätten. Geit dem Waffenstillstand habe Frankreich   jedoch erkannt, daß die inter­nationalen Wirtschaftsverhältnisse ihm für eine gewisse Zeit

nicht mehr gestatten, sich durch allzulange Konventionen zu Es habe also feine Handelsbeziehungen gefündigt unb ftill. binden. schmeigende Verlängerungen von brei zu brei Monaten eingeführt. Doch in nächster Zukunft würde Frankreich   nun z. B. mit Portugal  , Belgien  , Japan   und sogar mit Deutschland   Verhandlungen be ginnen. Niemals habe der franzöfifchen Regierung die Unterstützung biefer langen Reihe von internationalen Abmachungen, die für die der französischen   Handelskammern wertvoller fein fönnen, als bei dieser langen Reihe von internationalen Abmachungen, die für die Erholung Frankreichs   von so großer Wichtigkeit feien, politischen Verhältnisse zu sprechen. Seine Ausführungen waren Im weiteren Verlaufe seiner Rebe fam Poincaré   auf die natürlich auf

eingestellt, und da polemisierte er gegen einen Artikel des Abgeord die deutschen   Wahlen und auf die Wahlkampagne in Frankreich  neten Blum. Wenn der Verfasser und seine Freunde das Leiden und die Ungerechtigkeit unter den Menschen vermindern wollten, bis auf einen Reft, gegen den niemand etwas vermöge", so sagte er, dann sei auch er Sozialist". Indessen würde er sich nicht mehr ficher fühlen, wenn demnächst der Einfluß einer internationalen Partei bei der Regelung der Reparationsfragen nachbrüdlich sich gel­tend mache. Die französische   Regierung habe wiederholt erklärt, daß Frankreich   gern und durchaus spontan die Entschließungen der Sach­verständigen, wie sie die Reparationskommission fich zu eigen gemacht habe, annehmen, und daß sie

die deutsche Wirtschaftseinheit wiederherstellen würde, sobald Deutschland   das von der Rapto aufgestellte Programm zur Ausführung gebracht habe.

Aber man wisse vorläufig weder wann noch wie oder ob Deutsch­Nach den amtlichen, immer noch als vorläufig bezeichneten Erland überhaupt dieses Brogramm ausführen werde. Weber bie in den letzten Wochen von Deutschland   gemachten Versuche, ihn, Boin caré, über seine wahren Absichten zu täuschen und die Verantwortung für den weiteren Erfolg der Sachverständigengutachten auf Frantreid abzumälzen, noch das Ergebnis der Reichstagswahlen

Wahlkreis 1 Ostpreußen: Ministerpräsident Otto Braun  , Bolizei präsident Josef Lübbring  .

So wenig flug es sein würde, die Bedeutung des Stim- gebnissen der Reichstagswahl sind von unseren Parteigenossen in menridganges der Sozialdemokratie in der Gemeinde zu den Reichstag gewählt: unterschäzen, so wenig liegt auch Veranlassung vor, daraus irgendwelche pessimistischen Schlüsse zu ziehen. Jezt erst recht werden die sozialdemokratischen Gemeindevertreter an die Arbeit gehen und zeigen können, daß sie die Partei aufbauen­der Leistung vertreten. Das Bürgertum hat mehr oder minder überall den Abbau, die Sparsamfeit" als Parole ausgegeben. Die Sozialdemokratie wird demgegenüber mit Recht und mit

mofraten bekommen, Sie hätten die Aufnahme der demokratischen Wahlaufrufe verweigert! Ist das wahr?

Annoncenchef: Das stimmt! Wir sind doch eine deutsch nationale Zeitung und da dachte ich

Beitungsverleger: Ach was! Sie find ein ganz großes Rind­rich! Wie fönnen Sie sich denn so einen Auftrag entgehen lassen? Bären Sie ganz schau gewesen, bann hätten Sie von der Bande 50 Prozent Sufchlag verlangt!

Die Andacht. Der fozialistische Boltsbildungsminister eines deut­fchen Freistaates war Anfang des Jahres 1924 durch einen Rechts­anwalt aus der Boltspartei abgelöst worden. Seine erste Amts handlung war die Wiederherstellung des Schulfriedens; d. h. er hob Die Toleranzverordnung feines Borgängers auf, durch die die Bor nahme firchlicher Exerzitien im allgemein verbindlichen Unterricht verboten war. Als am folgenden Tage Dr. Christian Morgenrot ( Dienstbezeichnung Studienrat, Gruppe 10.3), der es verstanden hatte, trok seiner Zugehörigkeit zu den Roten sich die Sympathie der an­ständigen Schüler zu bewahren, die Obertertia betrat, riefen ein paar chriftliche Hitlerfnaben: Beten". Christian Morgenrot ließ sich ein neues Teftament reichen, forderte die Klaffe auf, sich von den Bläzen zu erheben, und sprach: Bernehmet in Andacht, was Jesus von Nazareth  , der große Prophet und Vorfämpfer für den Weltfrieden, der Anwalt der Armen und Unterdrückten, der von den Priestern und Rechtgläubigen ans Kreuz gebracht wurde, in der Bergpredigt fagt, wie es geschrieben steht Matth  . 6 Vers 6: ,, Wenn Du beteft, fo gehe in Dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu Deinem Bater im Verborgenen; und Dein Bater, der in das Berborgene fieht. wirh Dirs vergelten öffentlich. Amen."

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Dr. Morgenrot wurde nie wieder veranlaßt, bie erste Unter­

richtsstunde durch ein Gebet um 5 Minuten zu verkürzen.

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Streit um die Sommeroperette des Staatstheaters. Im Staats. theater beabsichtigt die Sommerdirektion Walter Steinert, die Operette Mi Sopps, Mufit von Bittor Corzilius. Tert Den Bordes Milo, nach einem Lustspiel des englischen Autors Jerome, zur Uraufführung zu bringen. Dagegen hat jetzt die Ber­triebsstelle des Verbandes deutscher Bühnenschriftsteller und Bühnen­fomponisten rechtliche Berwahrung eingelegt, da ihr das Aufführungs­recht der Operette zusteht. Das schiedsgerichtliche Urteil hat sich berets für die Bertriebsstelle entschieden. Und der Grund zu diesem Streit? Herr Bordes- Milo hat" nur" mit drei verschiedenen Kompo­nisten und zwei Bertriebsfirmen Kontrafte über die Operette ab­gefchloffen.

Das Graphische Kabinett J. B. Neumann  , Kurfürstendamm   232, eröffnete eine Ausstellung von Hanbzeichnungen, Graphit und Plastiken bon Suffuff' Abbo. Wagner in Condon. Die deutsche   Dperniation in der Tovent Garden Oper wurde vor dichtheießtem Haus mit der Aufführung bon theingold eröffnet, die ftarten Beifall erntete. Die Breffe zollt der zum erstenmal ſeit zehn Jahren wieder in beutscher Sprache vorgetragenen Aufführung bobes Lob.

Japan   und die kant- Feier. Die zweihundertjährige Bieberkehr bes Bebin tstages Immanuel Stants ist auch in Japan   feierlich begangen worden. Die Etudenten der Universität in Tolio bielten eine Bersammlung zu Ebren des Pbilofopben ab, Biofessoren der Universität hielten Reden. Auch andere Universitäten Sepans hielten Festversammlungen ab.

Wahlfreis 2 Berlin  : Schriftsteller Artur Crifpien, Stadtverordneter Hugo Heimann  , Frau Clara Bohm- Schuch  , Berbandsvor. fizender Siegfried Aufhäuser  . Wahlkreis 3 Potsdam II: Stabtrat Friedrich Zubell, Schriftsteller Ed. Bernstein, Wahlkreis 4 Potsdam I: Schlichter Rudolf Wiffell  , Schriftsteller Dr. Rudolf Breitscheid, Frau Marie Juchacz  . Wahlkreis 5 Frankfurt   a. D.: Barteivorsitzender Dito Wels, Gemert.

schaftsbeamter Oswald Schumann.

Wahlkreis 6 Pommern: Schriftleiter Gustav Schumann, Gemeinde vorsteher Offo Paffehl.

Bahlkreis 7 Breslau: Reichstagspräffbent Baul Cobe, Rebatteur Franz Feldmann, Redakteur Karl Wendemuth, Oberpoft Schaffner Mag Seppel.

Wahlkreis 8 Ciegnih: Rebatteur Paul Taubadet, Parteifetretär Offo Buchwih.

feien bazu angetan, Frankreich   größeres Bertrauen einzuflößen. Die französische   Regierung sei also gezwungen, bei der Politit der a chamfeit und der Festigkeit zu verharren, und nach mie vor entschloffen, ihre Truppen aus dem Ruhrgebiet   nur nac Maßgabe der Bahlungen zurüdzuziehen. Die, bie ber franzöfifchen Regierung ihr Verhalten in der Bergangenheit, bei dem ie bie einmütige Zustimmung des Senats und der ungeheuren Mehr heit der Kammer gehabt habe, vorhalten, feien nicht berufen, in ber diftieren. Ebensowenig wie die französische   Regierung im Innern Zukunft den Republikanern in der Außenpolitit ihr Berhalten zuz fich einem Dittat unterwerfen wolle, ebensowenig wie sie geneigt sei,

Don irgendjemandem die republikanische Einheit stören zu lassen, ebensowenig wolle fie, daß das Schicksal Frankreichs   auf außen politischem Gebiet auf den internationalen Konferenzen einer politischen Partei entschieben werde. Die Deutschen  , die auf diesen Konferenzen häufig anzutreffen feien, benußten die Gele Wahlkreis 10 Magdeburg: Reichsminifter a. D. Gustav Bauer  , Ge Wahlkreis 10 Magdeburg: Reichsminister a. D. Gustav Bauer  , Gegenheit zu oft, die Verantwortung ihres Landes für den Ausbruch des Krieges abzumälzen ober abzu­wertschaftssekretär Hermann Silberschmidt, Parteisekretär schwächen, um die Revision der Friedensverträge zu Wilhelm Diffmann, Gewerkschaftssekretär Ferdinand Bender. verlangen und Frankreichs   Sieg zu verkleinern. Wahlkreis 11 Merseburg  : Schriftsteller Frih Kunert, Geschäftsführer perlangten nichts als ihr gutes Recht in Frieden, aber diefes Die Franzosen  Richard Krüger. Wahlkreis 12 Thüringen  : Kleinrentner Wilhelm Bod, Rechtsanwalt Rechtes würden sie sich nicht berauben lassen. Dr. Kurt Rosenfeld  , Staatsminister i M. August Fröhlich  , Mahlkreis 13 Schleswig- Holstein  : Frau Cuise Schröder, Barbei Schriftstellerin Mathilde Wurm  . fetretär Offo Eggerstedt, Gewerkschaftssekretär Mag Richter. Wahlkreis 14 Wefer- Ems: Stadtrat Alfred Hente, Barteisetretär Oskar Hünlich.

Wahlkreis 15 Offhannover: Genossenschaftssekretär Friedrich Peine, Gewerkschaftsangestellter Friedrich Nowad. Wahlfreis 16 Sübhannover- Braunschweig:

Berbandsvorsitzender August Bren, Parteisekretär Paul Junker, Frau Elise Bartels  , Arbeiterfefretär August Karsten  , Gemertschaftsangestellter ablfreis 17 Wefffeten- Nord: Minifter af Severing, Stadtrat Joseph Harflelb.

Karl Schred, Verbandssekretär Alfred Janschet. Wahlfreis 18 Westfalen- Süb: Regierungspräsident Mag König, Minister a. D. Robert Schmidt  , Gewerkschaftsbeamter Frib Husemann. Wahlkreis 19 Heffen- affau: Oberbürgermeister Philipp Scheide­ mann  

, Verbandsvorsitzender Robert Dißmann  , Schriftsteller Gustav Hoch  , Parteisekretär Michael Schnabrich  . Wahlkreis 20 Köln- Aachen: Redakteur Wilhelm Sellmann. Wahlfreis 21 Koblenz- Trier: Redakteur Emil Kirschmann  . Wahlfreis 22 Düsseldorf  - Oft: Schriftleiter Heinrich Cimberk, Frau Lore Agnes  . Wahlkreis 23 Düffeldorf- West: Ministerpräsident Offo Brann. Wahlkreis 24 Oberbayern  - Schwaben  : Hauptschriftleiter Erhard Auer  , Redakteur Georg Simon  . Wahlfreis 25 Franken: Reichsminister a. D. Hermann Müller  , Barteifekretär Johann Bogel, Berbandsporfigender Josef Simon, Barteifekretär Hans Seidel  . Wahlkreis 27 Dials: Lehrer a. D. Johannes Hoffmann  . Wahlkreis 28 Dresden  - Baußen: Minister a. D. Hermann Fleißner  ,

Redakteurin Toni Sender  , Amtshauptmann Richard Schmidt, Ter'ilvertreter Hermann Krähia. Amtshauptmann Johannes Schirmer, Aerztin Dr. med. Marg. Stegmann.

Der Konflikt mit Rußland  . Einstellung aller Handelsbeziehungen.

Im Zusammenhang mit der Schließung der Somjethandelsver. tretung sind, wie der Dit- Expreß erfährt, von russischer Seite fol. gende Maßnahmen getroffen worden: 1. die Teilnahme an der Kölner Messe wird aufgegeben; 2. die Rauchmaren auftion in Leipzig   findet nicht statt; 3. die Filialen der Handelsvertretung in Hamburg   und Leipzig   werden geschlossen; 4. die für Königsberg   geplante Filiale wird nicht eröffnet; 5. feit Montag ift der Berkauf von russischem Getreide in Deutschland   einge. ftatt; 7. die für Deutschland   bestimmten Eiersendungen aus ber stellt; 6. Getreidetransporte in deutsche   Säfen finden nicht mehr der Ukraine   find über Danzig   nach England geleitet worden, das gleiche wird mit zwei weiteren Sendungen geschehen; 8. der Be amtenbestand der Handelsvertretung wird zum 15. Mai um 25 Broz. Derringert, später soll die gleiche Einschränkung wiederholt nerden; 9. der Eintritt in die Handelsvertretung für Bertreter deutscher  Firmen findet nur noch von 11-12 Uhr vormittags statt, ebenso die telephonische Berständigung, die von einem besonderen Be amten tontrolliert wird; 10. allen Handelsvertretungen ist die Schließung der Berliner   Vertretung angezeigt worden; 11. die Ab teilungen der Truste, Syndikate und des Zentroßojus find eben­falls geschlossen worden, der Bertreter des Refinotruft", der einen größeren Abschluß machen sollte, hat Berlin   verlassen.

Die allen Handelsvertretungen des Sowjetbundes gemachte Mit­teilung über die Schließung der Berliner   Vertretung wird zur Folge haben, daß auch die anderen Handelsvertretungen den Verkauf von Waren nach Deutschland   und den Ankauf deutscher   Waren nicht mehr ausführen werden.

Stommoniatom trifft heute aus London   in Berlin   ein. Wie verlautet, wird er sich gemeinsam mit dem Botschafter Kreftinſti am Mittwoch nach Moskau   begeben. Krestinsti hat an Sirese mann eine turze Note gerichtet, in welcher er alle feine früheren Erklärungen in vollem Umfange aufrecht erhält.