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Nr. 221+ 41. Jahrgang

Beilage des Vorwärts

Montag, 12. Mai 192.

Die Eröffnung der Kölner Messe.

Eine Kundgebung für Republik und Reichseinheit.

Söln, 12. Mai. ( BTB.) Gestern vormittag fand im Großen Saal des Gürzenich die feierliche Eröffnung der Ersten Rölner Messe in Gegenwart des Reichspräsidenten statt. Bon der Reichsregierung waren außer dem Reichstanzler Marg und dem Außenminister Stresemann die Minister Hoefle und Hamm , von der preußischen Regierung die Minister Severing, Siering und Hirtfiefer anwesend. Nach einem Orgelvertrag ergriff Oberbürgermeister Dr. h. c. Adenauer, der Borsigende des Auf­jichtsrats der Kölner Meffe, das Wort zu einer Begrüßungsansprache und bat den Reichspräsidenten , die Erste Kölner Messe zu eröffnen. Bon allgemeinem Beifall begrüßt, ergrifft darauf der Reichspräsident Das Wort.

Reichspräsident Ebert

erwiderte auf die Ansprache bes Oberbürgermeisters zunächst mit Berten des Dantes für die freundliche Begrüßung und fuhr dann fort:

Wir sind Ihrer Einladung, mit Ihnen zusammen die Erste Kölner Meffe zu eröffnen, gerne und mit besonderer Befriedigung ge­folgt. Unsere Anwesenheit in der Hauptstadt des Rhein­landes am heutigen Lage soll Ihnen, soll der Stadt Köln und dem befesten Gebiet erneut befunden, daß wir mit warment Herzen und rüderlichem Gefühle die Leiden und Nöte unserer Bolts. genossen im befekten Gebiete teilen.( Bravo !) Whit gleich herzlichem Empfinden freuen wir uns des tatkräftigen Strebens, das die Lande an Rhein und Ruhr trotzdem zeigen. Wir freuen uns biefer uner­ichütterlichen Schaffenstraft, die in der Kölner Messe, dieser Schau deutscher Arbeit und deutschen Unternehmungsgeistes, ihren Aus­brud findet.

Sie haben, Herr Oberbürgermeister, der Kölner Meffe die Auf gabe zugewiefen, Sentralmartt des westdeutschen Wirtschaftslebens zu sein und die wirtschaftlichen Bande zu knüpfen zwischen Deutschland und dem westeuropäischen Ländern. Wir von der Reichsleitung begrüßen lebhaft dieses Streben. Fällt es doch in den Kreis unserer großen Grundaufgaben: die deutsche Wirtschaft neu zu beleben, sie zu fräftigen, ihr nach den Zerstörungen des Kriegs und den Hemmungen der Nachkriegszeit neue Entfaltungsmöglich feiten zu schaffen. Schroff hat der Krieg unsere Handelsbeziehungen abgebrochen, in grausamer Weise haben die Bedingungen des Friedensdiftates deutschen Handel und deutsche Wirtschaft in drückende Fesseln geschlagen. Besonders schwer leiden die durch den Friedensvertrag fremder Ottupation verfallenen und die über diesen Vertrag hinaus besezten Länder am Rhein und an der Ruhr, Gebiete, die Herz und Mittelpunkt des wirtschaftlichen Lebens unserer Nation find. Das wirtschaftliche und soziale Leben diefer Gebiete ist fortgefegt starken Erschütterungen ausgefekt, die zu schwerer dauern der Schädigung der gesamten deutschen Wirtschaft führen müssen.

So Iff uns bisher unfer Wille gum Wiederaufbau des durch Krieg und Friedensschluß Zerstörten, unfere unausgesetzten Anstrengungen, durch friedliche Arbeit wieder die Grundlagen einer Lebensmöglichkeit für unser Bolt zu erreichen, immer wieder durch äußere Wirkungen zunichte gemacht worden. Bleichwohl dürfen wir in diesen Bemühungen nicht erlahmen, denn nur auf der Grundlage der eigenen gesicherten Griftenz, mag diefe aud hart jein an Arbeit und Entbehrung, fann die Lösung der Frage der Reparationen durchgeführt werden.( Sehr richtig!) Wir hoffen, daß endlich Einsicht und Bernunft in den Bölkern der Welt obfiegen, daß die Zukunft unfer Bolt, be­fonders aber unsere Brüder und Schwestern im Westen Don Be­drückungen verschone, deren unglücklicher Schauplah die Bande am Rhein und an der Ruhr während des letzten Jahres gewesen sind, zum Unheil Deutschlands , aber auch zum Schaden Europas. ( Sehr richtig!)

Die Zeitschrift für die prima Gesellschaft.

Bon Josephus.

Was geht uns jene an, da wir dieser nicht angehören? Was soll uns eine Zeitschrift, deren Leser wir nicht sein können( auch wenn ihre Themen uns intereffieren würden), weil jede Nummer ein paar Goldmart toftet?

Run, auch uns fümmert eine prima Zeitschrift. Sie reizt uns zum Widerspruch, wie die prima Gesellschaft zum Kampf. Wenn wir die Bourgeoisie kennenlernen wollen, so müssen wir auch ihre Sorgen fennenlernen. Und diese werben in der neuesten Zeitschrift behandelt, die wir unter anderem auch ber Stabilisierung der Renten­mark zu verdanken haben. Die neueste Zeitschrift heißt Elite", ,, das Blatt der Gesellschaft", und ihre erste Nummer wurde uns gegen das ausdrüdliche Bersprechen zugeschickt, daß mir ihr eine Jacyliche Besprechung" widmen werden. Wir haben niemals etwas anderes im Sinne gehabt.

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Wenn auch die Lebensbedingungen des deutschen Arbeiters fchmierig sind durch den zu harten Friedensvertrag, und wenn auch die Unter­nehmungen unter der harten Kriegsnot gelitten haben, so werden wir trog allem eine bessere Zukunft erleben.

In den schmerzvollen Jahren, die hinter uns liegen, waren| unsere Herzen und Gedanken stets bei Ihnen, am Rhein . Denn hier, am Rhein , wo jeder Stein von jahrhundertalter deutscher Geschichte spricht, schlägt das Herz Deutschlands ( Sehr richtig); der Rhein ist deutscher Schidsatsstrom und Sinnbild deutschen Der Herr Oberbürgermeister hat auf die große internationale Boltstums, teuer und heilig jebem Herzen, das sich zugehörig fühlt Bedeutung der Kölner Messe hingewiefen. Ich brauche faum hinzu­zur Gemeinschaft des deutschen Bolles!( Bravo !) Eng und unlösbar zufügen, daß wir uns aufrichtig barüber freuen und daß wir Ihnen find die Bande, die dieses Land und seine Bewohner mit bem gewünschen, daß Ihre Erwartungen in Erfüllung gehen, daß die Kölner famten Vaterland verbinden; gemeinsames Unglüd hat fie noch Messe ein Bindeglied zwischen Preußen, Deutschland und den anderen härter geschmiedet und im Feuer hundertfacher Drangfal haben sie Staaten werde. fich vor aller Welt als starter bewährt als fremde Waffen und als Gift im eigenen Boltstörper.( Lebhaftes Bravo!) Dies Land und dies Volk sind deutsch und werden deutsch bleiben( stürmischer Beifall und Händeflatschen); tausendjährige Bande gemeinsamer Kultur und gemeinsamer Geschichte trogen allen Gegenfähen des Tages und allen Mirren der Zeit!

In diesem Gefühl unserer Gemeinschaft ist es mir eine hohe Freude, Ihnen, und in Ihnen all unseren Brüdern und Schweffern im Rheinland und Westfalen an dieser historischen Stätte den Gruß der Deutschen Republit zu überbringen und hier dem Dant des gesamten deutschen Boltes für 3hr treues Aus harren und der Versicherung unserer Treue zu Ihnen Ausdruc zu geben.( Beifall.)

Bolksgenoffen, die immer noch, jedm menschlichen Gefühle zuwider. Bewegten Herzens gebenten wir heute auch der vielen unserer gefangen oder aus Hof und Haus vertrieben find; ihnen Freiheit und Heimat wiederzugeben, wirb ftets unfer heißes Bemühen sein.( Zustimmung.) Aber anfer Ziel muß noch ein höheres sein, nämlich das, Ihnen allen, dem ganzen Bande hier, ein ge fichertes Dasein und die freie Entfaltung Ihrer Kräfte wiederzugeben.( Beifall.) Seien Sie überzeugt, daß es nicht leere Borte festlicher Stimmung sind, die wir zu Ihnen sprechen und die schnell verhallen; fein Opfer, das in unserer Kraft liegt, wird uns zu schwer sein, um Ihnen, unseren Brüdern im Westen, die Freiheit zu erbaufen( stürmische Zustimmung und Händeflatschen); schwere Lasten, die sozial gerecht verteilt fein müssen, werden wir alle tragen müssen, um wieder mit Ihnen in freier Gemeinschaft zu fammenzuleben, mit Ihnen als freies Bolt auf freiem Grund zu stehen!( Beifall.)

Uns allen, unserem ganzen so schwergeprüften Bolte wollen wir wünschen, daß der Geist, ben wir hier, am Rhein , fühlen, dieser Geist der Zusammengehörigkeit, der verantwortungsbewußten Arbeit für große Ziele der Nation, der Opferbereitschaft für das deutsche Baterland und seine Zutunft nehr als bisher uns beseelen und einen möge.( Zustimmung.) Auf diese Zukunft vertrauen wir trog allem; ihr gehört unsere Arbeit, für sie tragen wir die Laft der Gegenwart. In diesem festen Vertrauen grüßen wir, grüßt das ganze deutsche Volt heute den deutschen Rhein und das alte schöne Köln !" ( Allgemeiner stürmischer, sich immer wiederholender Beifall und Händellatschen.)

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Im Namen der preußischen Staatsregierung ergriff darauf Staatsminister Severing

das Wort zu einer Begrüßungsansprache. Er führte aus: Im Namen der preußischen Staatsregierung fann ich nur die Dankesworte wiederholen, die der Herr Reichspräsident foeben bem Herrn Ober­bürgermeister für die freundliche Einladung abgestattet hat. Die preußische Staatsregierung hat Bertreter entsandt, um zu befunden, daß sie nicht nur ein großes Interesse nimmt an der Kölner Ge­meinde an sich, sondern daß fie gesonnen ist, durch eine starke Ber­bindung zum Ausdrud zu bringen, daß Köln , bas Rheinland und Preußen zusammengehören.( Bravo !) Ich habe den Eindruck ge­wonnen, daß, wenn wir nicht fleinmütig find, fondern auch das Bezte hergeben, wir das Wert trotz aller Widerstände vollenden werden.

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Die Messe hat aber auch eine große nationale Bedeutung. Sie ist ein Symbol deutschen Wirtschaftslebens und ein Symol dafür, daß das Rheinland zu Preußen und zu Deutschland gehört, und daß alle Bestrebungen scheitern, die darauf gerichtet find, die Rheinlande von Preußen und Deutschland zu trennen.( Lebhafter Beifall.)

Oberbürgermeister Dr. Adenauer bantte dem Reichspräsi denten und dem Staatsminister Severing. Wir greifen, sagte ber Oberbürgermeister, das Wort auf, das der Herr Reichspäfident ge­sprochen hat: Dieses Land, diefes Bolt find deutsch und werden deutsch bleiben. Ich bitte, geben Sie diesem Schwur Ausdrud, indem Sie mit mir rufen: Das deutsche Volt und das deutsche Baterland, fie leben hoch!" Begeistert stimmte die Versammlung ein und sang im Anschluß daran die erste Strophe des Deutschlandliedes. Mit der Schlußszene des dritten Attes aus den Meistersingern ", meisterhaft zum Vortrag gelangte, schloß die Feier, worauf sich der die unter der Leitung des Generalmufitbirettors Profeffor Abendroth Reichspräsident und die übrigen Gäfte zu einem Rundgang nad der Messe begaben. Vor dem Gürzenich und in den anliegenden Straßen hatten fich inzwischen Taufende angesammelt, die den Reichspräsidenten auf seiner Fahrt zum Messegelände mit stürmischen Hochrufen begrüßten.

Am Abend fand ein von der Kölner Meffe veranstaltetes est. mahl statt, in dessen Verlauf

Oberbürgermeister Dr. Adenauer.

eine Tischrede hielt. Er führte aus:

Für uns Rheinländer, namentlich für uns Kölner , ist die Pflege der Gastfreundschaft uralte gern geütte Tradition. Wir freuen uns, Gäste bei uns zu sehen, und feiern gern ihnen zu Liebe und ihnen zu Ehren frohe Feste. So war es in unserem Herzen ein Bedürfnis, nach unserer Bäter Sitte troß allem Schweren, was gerade auf uns im befehten Gebiet laftet, heute hier unsere Gäste an der Tafel zu versammeln. Heute, da Sie an unserer Tafel fißen, sollen alle Ge genfäße schweigen.

Wir haben die große Ehre und Freude, heute den Herrn Reichspräsidenten und den Herrn Reichskanzler be grüßen zu können, die Männer, denen die Reichsverfassung große und schwere Berantwortlichteilen und Möglichkeiten übertragen hat. Unfere ganze Lage, namentlich die Lage im besegten Gebiet, läßt es entschuldbar erscheinen, wenn ich diese Gelegenheit benuge, einige Ausführungen zu machen.

Das ganze befehte Gebiet hält nahezu refilos die Polifit, die von der Reichsregierung in der letzten Zeit befolgt worden ist, für die allein mögliche. Wir wünschen, und, da es fich dabei in erster Cinie auch um das Schidjal unserer engeren Heimat handelt, fönnen wir fagen: wir verlangen, daß diefe Politit fortgefeht wird, daß auf diesem Wege, der nach Lage der Dinge allein Erfolg ver­spricht, versucht wird, eine für Deutschland mögliche Lösung der außenpolitischen Fragen zu finden. Wir dürfen, falls sich uner­warteterweise, ich wiederhole unerwarteterweise, inner­politische Schwierigkeiten einer Forijehung dieser Politik entgegen. ftellen follten, fordern, daß durch einen neuerlichen Appell an das Bolt eine wirkliche Klärung dieser Lebens­

Uhrenindustrie". Darauf fam man zu der Ueberzeugung, daß die Berliner nur die Störung hörten und der Film von der Herstellung der Glashütter Präzisionsuhr lief ohne Begleitvortrag. Natürlich wird der Mensch, wenn er es ernstlich will, auch Film und Rundfunt gerade bei Bertfilmen, bei benen man auf jede Feinheit achten muß, in die nötigen sehr engen Beziehungen bringen. Warum man aber mit dem ablenkenden Radiovortrag anfängt, ist unerklärlich.

e. b.

akustische Experiment, das jemais stattgefunden hat, find Das Geheimnis der stillen Zonen". Für das größte nunmehr die genauen Einzelheiten festgelegt worden: Am 15. Mai punkt 7,30 Uhr abends, am 28. Mai um 8 1hr abends und am 25. Mai um 9 Uhr vormittags werden auf dem Felde La Coutune", auf dem Blateau von Millevaches zwischen Limoges und Uffel unter ber Brotektion des Institut de Physique du Globe" je 10 Tonnen Melinit zur Explosion gebracht werden. Es handelt sich um eine vergrößerte Wiederholung des Experiments von Olde brook in Holland , wo im Ottober 1922 fünf Tonnen des gleichen Sprengstoffes zur Entzündung gebracht worden waren, um burch Gegenden den noch immer hypothetischen Gesezen der Schallverbrei die Sammlung der Zeugenaussagen aus den im Umtreis liegenden tung auf große Distanzen und insbesondere dem mysteriösen Geheim. fommen, die zwischen Bonen liegen, in denn man die Detonation nis der stillen Zonen", das heißt der Landstriche auf die Spur zu vernehmen kann. wogegen innerhalb dieser stillen Zonen" nichts zu hören ist. Im Augenblid ber Explosion wird die drahtlose Station auf dem Eiffelturm Zeitfignale aussenben, doch ist jetzt noch nicht Grdoberfläche ankommen werben, da man nicht weiß, ob z. B. diese feststellbar, wann die Schallwellen an einem bestimmten Punkt der Bellen fich nicht oberhalb der stillen Bonen" auf riefigen Umwegen

Man sieht, wie die Zeitschrift gegen allerlei Vorwürfe geschützt ist: gegen den der Ungeistigkeit durch die Mitarbeit guter Autoren; gegen den der Unterwürfigkeit gegenüber der Aristokratie durch eine photographische Aufnahme Ramsay Macdonalds; gegen ben einer reaktionären Gesinnung durch die Karikatur Hitlers . Die ungefchrie bene Devise lautet: Wer Geld hat, braucht feine Gesinnung; alles eint das Rapital.", Der Freiherr von Gelfing hat eine andere Devise; sie ist weniger vollständig unb lautet: Man muß-". Durch den Klang dieser Devise fühlt sich auch der Demokrat jüdischer Färbung fofort heimisch; dermaßen, daß er sich versucht sieht, zu fragen: as muß man?" Der Freiherr von Celling erwidert darauf mit dem Brogramm der Zeitschrift Elite: Man müffe, fagt er, über die legte obesilhouette unterrichtet sein" wobei sich demokratische Lefer nicht der Frage enthalten tönnen: warum nur Silhouette, wenn man schon fünf Mark für die Nummer zahlt? Man muß ferner wiffen, daß die Spargelzeit für Gourmands schon jetzt beginnt"; daß der Auftakt der Grunewaldbahn seit einem Dezennium wieder Wir beginnen also mit der fachlichen Feststellung, daß die Elite" zum erstenmal mit einem Militärmarsch begann". Wobei zu be­in demselben Hause herausgegeben wird, in dem auch der Jung. Militärmarsch bereits längst von uns entbehrt wurde; daß aber nus merten ist, daß ein Dezennium zwar zehn Jahre enthält und ein geselle" allwöchentlich das Licht der frauenreichen Welt erblickt. Auch noch der Auftakt der Grunewaldbahn" nicht sofort verständlich ist. der Herausgeber der" Elite" heißt, wie der des Junggesellen: Ned o- " Daß fich für Sofaeden jetzt ein neuer Geschmad durchzusetzen an miz. Dagegen ist der Chefredakteur des neuen Geſellſchaftsblattes fängt, ist ganz natürlich. Wo sollte er sich sonst durchsetzen? Aber der Freiherr von Felting und kein Geringerer. Die Zeitschrift har der Freiherr von Gelking und kein Geringerer. Die Zeitschrift hat das Schlimste ist uns nicht erspart geblieben." Elite" weiß fchon, 74 Seiten, die aus glattem, vornehmem, Papier bestehen. Sie hat daß Hanns Heinz Ewers in Brioni sein wird und daß von Balde farbige und gewöhnliche Photographien, Rarifaturen, zu denen das Porträt des Prinzen Friedrich Sigismund von Preußen jedoch nicht mar Bonsels wieber ein Buch erschienen ist. Diese zwei literarischendurch die höchsten Schichten der Atmosphäre bewegen. gehört, und Berliner Theaterszenerien" in Buntdruck, über die pitschrift zu beweisen. Ich war schon entschlossen, nach Brioni zu fahren, Unglücksfälle hätten allein genügt, bie Notwendigkeit der neuen Zeit­feine dünne goldene Blätter gelegt find. Es ist alles da: nicht nur das Porträt der Baronin vers bestimmt nicht Ich möchte nur aber ich werde es nicht tun. Ich werde irgend wohin fahren, wo der Ebelgarde hört, sondern auch ber Kronprinz Leopold von Belgien; Bonfels nicht da sein wird. Hoffentlich weiß es die nächste Nummer/ deit tein Geringerer als Joseph Joachim einsetzte, wird in der Zeit und die jugendliche Tochter des Oberbürgermeifters Böß", die un berufen schon stud. jur." ist, fehlt ebensowenig, wie eine Rarifatur ber, Pöhner. Ludendorff und Hitler; man fieht einen tabatbraunen Gabardine mit weiter Knopfstellung" und es ist auch noch Platz ge­nug für die Gräfin Reichenbach mit ihrem Baby"; und wenn auch Macdonald mit seiner jüngsten Tochter" nur so wenig Raum ein nimumt, wie das Bett im Buppenhaus der englischen Königin", so muß man doch zugeben, daß er da ist.

Und Alfred Kerr ist ebenfalls ba. Reine Bremiere ohne Kerr. Jawohl, er ist da und bereit, zur besseren Gesellschaft über die ab gelaufene Theatersaison" zu plaubern. Das kann den Arthur Cloeffer nur noch mehr ermuntern, über das Lächeln der Berlinerin" zu sprechen, und den Oslar Bie nicht abhalten, den Lovis Corinth zu behandeln, obwohl Bie ein Sachverständiger für Mufit ist und Co rinth noch feine Operetten verfaßt.

Was tut man nicht alles für Honorar?

der Elite".

H

eines Negers und einer Engländerin in Bonbon geborenen Kompo

Eine Oper in Riefenformat. Die Hiawatha- Mufit des als Sohn nisten Coleridge Taylor, für dessen Kammermusikwerte sich seiner­Dom 19. bis 24. Mai in der Londoner Albert Hall als Oper zur Aufführung gelangen. Der Apparat, der dabei in Bewegung gefot merben wird, stellt die Indianeroper des mulattischen Komponisten in einen Rahmen von ungewöhnlichen Ausmaßen und macht ein ganzes Heer von Mitwirtenben mobil. Einschließlich des von ber Royal Choral Society gestellten Chors und eines Balletts von 100 Tänzern werden bei den Aufführungen rund 1000 Dar fteller beschäftigt sein. Mit der musikalischen Leitung iſt Eugene Goossens betraut, während die Spielleitung in den Händen Fairburns liegt, der auch die Bearbeitung der Oper ausgeführt hat. Er leitet die Proben mit Hilfe eines auch bei Filmaufführungen gebrauchten Megaphons, durch das er den Massen der Mitwirken

Film und Rundfunk. Der Werffilm, der in jeder Beziehung Sachlichkeit ist, wird aus seiner Einseitigteit oft durch einen Begleit vortrag herausgerissen Diejen plante man am Sonntag in der rania befonbers interessant zu gestalten, indem man ihn dem Rundfunkdienst anvertraute. Es war der erste Deutic or dische Filmrundfunt- Abend, an dem die Redner von Königswusterhausen aus den gleichen Film in Kristiania, Stockholm, Sopenhagen, Bien und Berlin erläuterten. In bes beutschen Reiches Hauptstadt waren zu diesem Ereignis hauptsächlich die Leute vom Bau und die Radiofreunde gekommen. Nachdem man dem unsichtben seine Anweisungen vermittelt. baren Redner, der 7 Uhr 29 Minuten sprechen sollte, recht frühzeitig Ein neuer Roman von Gerhart Hauptmann. Gerhart Hauptmann hat das Wort erteilt und jeder Besucher nach der im Hörsaal befindlichen in Italien einen großen Stoman beendet, ber ben Titel führt Das Grammophontongert, das zweds Einstellung mit Königswusterhausen wird. Der Roman behandelt das Schicksal einer Gesellschaft von Frauen Normaluhr feine Uhr gestellt hatte, hörte man porerst ein Stückchen under bergroßen Mutter" und der im Herbit b. 8. erlheinen nötig war. Hiernach entfnömten dem Lautsprecher ganz sonderbare und Mädchen, die auf einer einsamen Insel leben und unter benen sich Geräusche und einmal das Wort Vortrag" und ein andermal nur ein einziges männliches Wesen befindet, ein 14 jähriger Knabe.