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Nr. 224 41.Jahrgang Ausgabe A nr. 115

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Zentralorgan der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei Deutschlands

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Verlag: Dönboff 2506-2507

Mittwoch, den 14. Mai 1924

Der Kurswechsel in Frankreich .

Nach Poincarés Rücktrittserklärung.

Im Anschluß an die heutige Mitteilung Poincarés im Minister­rat, daß er am 1. Juni zurückzutreten beabsichtige, teilt Havas offi­ziös mit, daß damit auch der Plan der Unterredung zwischen Poin­ caré und Macdonald in Chequers am 19. Mai hinfällig gewor­den sei. Die Unterredung werde voraussichtlich Anfang Juni nach dem Zusammentritt der neuen Kammer und nach der Bildung der nuen franzöfifchen Regierung stattfinden.( Im größeren Teil der gestrigen Abendausgabe bereits gemeldet. Red. d. B.)

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Paris , 13. Mai. ( WTB.) Ueber den heute vormittag unter| lich gewichen, und man fönne jetzt endlich in Frankreich wieder dem Borsiz des Präsidenten der Republit abgehaltenen Ministerrat frei atmen. Das Gewerkschaftsblatt Peuple" sieht in dem wird das folgende Kommuniqué ausgegeben: Ministerpräsident Ausfall der Wahl in erster Linie ein Bekenntnis zum Poincaré hat den Ministerrat über die auswärtige Politik aufgeklärt. Frieden. Aber dieser Friede müsse erst geschaffen Der Ministerrat hat befchloffen, feine nächste Sigung am 22. Mai werden. Das Programm der Experten harre der Durch­abzuhalten. Ministerpräsident Poincaré hat dem Präsidenten der führung und mit ihm das Reparationsproblem einer fried­Republik mitgeteilt, daß er die Absicht habe, ihm die kollettiv lichen Lösung. Die Völkerbundatte sei noch immer demission des Ministeriums am 1. Juni zu überreichen. toter Buchstabe. Die Lösung der Sicherheits frage, die nur auf der Basis der Gegenseitigkeit gefunden werde, müsse auf der Grundlage eines allgemeinen Garantievertrages angestrebt werden. Im Innern bedeute die neue Kammer den Fortschritt, aber auch dieser müsse erst errungen werden. Es gäbe feine neue Politik ohne eine gründliche Umstellung in den Beziehungen zwischen den Menschen und den Völkern untereinander. In der Ere Nouvelle" mahnt der greise Victor Basch die Linke, den Mut zu der Politik zu haben, für die am Sonntag sich die Mehrheit des französischen Volkes ausgesprochen habe. Es dürfe kein 3audern und fein Bögern, fein Schwanken und fein taftisches Manövrieren mehr geben. Ueber die Beziehungen zu Deutschland heißt es: Das demokratische Frankreich verlangt von Deutschland gerechte Reparationen. Dafür aber sei es bereit, ihm die Hand zur Versöhnung entgegenzuftreden, ihm zu helfen, feine politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit wieder­zugewinnen und ihm die Tür zum Bölkerbund aufzu­schließen. Bisher habe Deutschland für feinen Widerstand gegen die Politik der Erfüllung in den Methoden Poincarés eine gewiffe Entschuldigung gehabt. Das aber werde fünftig nicht mehr der Fall fein. Die neue Rammer fei für eine Politik der Versöhnung, aber diese Tendenz müsse ein Echo in Deutschland finden.

Paris , 13. Mai. ( WIB.) In einer von Havas ausgegebenen offiziösen Mitteilung über den heufigen Ministerrat wird gefagt: Poincaré und feine Mitarbeiter würden während ihrer refflichen Amtszeit insbesondere darauf verzichten, die durch das Ermächti­gungsgefeh ermöglichten Berordnungen in Kraft zu ſehen, soweit fie die geplanten Ersparnisse in Höhe von einer Milliarde zum Gegenstand habe. Die Regierung behält sich jedoch vor, in den ver­fchiedenen minifterien auf dem Wege administrativer Maßnahmen diejenigen Ersparnisse durchzuführen, die nach ihrer Auffassung den Dienstbetrieb nicht schädigen können und deren Verwirklichung keine Grundfähe berührt. Was das spätere Schicksal des Ermächtigungs­gefeges anlangt, fo würde es Sache der fommenden Regierung fein, im Einvernehmen mit dem Parlament darüber zu befinden, ob und in welchem Maße es durchgeführt werden soll, oder ob Anlaß vor­liege, es aufzugeben.

Paris , 13. Mai. ( Eigener Drahtbericht.)

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Unerwartet gemäßigt ist die Sprache einzelner der größe­ren Boulevardblätter, wie des Matin", die bereits die eigene Umstellung auf die neue Regierungsmehrheit vorzubereiten scheinen.

Der Durchfall der Militaristen.

Der unterlegene Poincaré hat die Demission seines Kabinetts auf den 1. Juni verschoben. Er hat nicht nur den Präsidenten der Republik, sondern auch die Deffentlichkeit in einem offi­ziellen Kommuniqué von dieser Absicht in Kenntnis gesetzt, so Paris , 13. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Die Wahlen zur Daß die Regierung in Wirklichkeit schon heute zurüdfranzösischen Kammer find in mehr als einer Hinsicht charakteristisch. getreten und nur noch zur Weiterführung der Geschäfte zunächst muß festgestellt werden, daß die militaristische Partei berufen ist. Die erste Konsequenz aus diesem Interregnum ist ihre beiden Führer in der Kammer, General de Casteineau und die Absage der für den 19. Mai zwischen Macdonald und Poin- den früheren Kriegsminister André Lefèvre, verloren hat. Mit caré vereinbarten Aussprache. Poincaré hat, was am Montag diesen Häuptern der militaristischen Partei sind die Kreaturen noch keineswegs sicher zu sein schien, sich inzwischen doch zu Clemenceaus, Tardieu und Mandel( der eigentlich Rothschild der Einsicht bequemen müssen, daß er nach diesem Wahlausfall beißt), gleichfalls von der Parlamentsbühne verschwunden. Mandel nicht mehr die nötige Autorität besitzt, um im Namen Frank- war es gewesen, der als Kabinettchef Clemenceaus seinerzeit die reichs sprechen oder gar internationale Vereinbarungen treffen standalöse Berurteilung von Maloy und Cailleaug betrieben zu können. Offiziell wird weiterhin angekündigt, daß die Re- hat. Dieser Durchfall wird um so mehr unterstrichen, da gleicheilig gierung die Durchführung der von der Kammer im März be- Malon gewählt worden ist. Damit hat das Bolt das Gewalturteil fchloffenen Ersparnismaßnahmen, d. h. vor allem des Genats, das auf Geheiß der Regierung Clemenceau und unter der Reorganisation der Verwaltung sowie die Anwendung des de Druck der Kriegspsychose zustande fam, zerriffen. Daß gleich Ermächtigungsgefeßes ihrer Nachfolgerin überlassen werde. zeitig mit der Niederlage der Lefèvre, Tardieu und Mandel auch der Poincaré gibt sich damit den Anschein, als ob er sein eigenes Führer der Royalisten, Daudet , der der Hauptheter bei allen Bert jabotieren wolle. In Wirklichkeit aber gibt es hier politischen Prozessen war, und Arago, der Führer des Nationalen herzlich wenig zu sabotieren. Denn die ganze Finanzreform Blocks, der fürzlich infolge einer Steuerhinterziehungsaffäre sehr des Frühjahrs ist mehr oder weniger Fassade gewesen, die kompromittiert worden ist, bei den Wahlen durchfielen, ergänzt das dazu dienen sollte, den Wählern Sand in die Augen zu streuen, Bolfsurteil. Es ist nicht minder charakteristisch, daß die feitherigen die aber für sich allein nicht ausreichen konnte, den Kurs des Exponenten der poincaristischen Regierungspolitit, Lasteŋrie, der Franken dauernd zu stabilisieren. Wenn dieser heute unmittel- vorige Finanzminister Poincarés, Maunoury, der Innenminister, bar nach den Wahlen feine Abwärtsbewegung in schärfe der alle reaktionären Maßnahmen Poincarés deckte, und Vidal, rem Tempo fortsetzt, so hat das nicht das mindeste mit dem früher das Haupt der linksgerichteten Kriegsbeschädigtenorganisation, Sieg der Linken zu tun, wie das die reaktionäre Presse darzu- der sich gleichfalls für ein Ministerportefeuille an den Nationalen stellen versucht, sondern die neue Baisse ist ganz einfach darauf Block verkaufte, bei den Wahlen sämtlich durchfielen. Damit haben zurückzuführen, daß die Regierung die Interventions die Wahlen nicht nur eine politische Schwenkung der Politik Frant. fäufe eingestellt hat, die lediglich dazu bestimmt reichs vollzogen, sondern auch moralisch Gericht gehalten über die waren, den Frank während der Wahlkampagne hochzu- Träger der seitherigen Politit. Frankreich hat damit seinen Willen halten. Man hatte bisher die auswärtigen Devisen weit unter befundet, daß es eine Politik der ehrlichen Berständigung ihren effektiven Wert herabgedrückt und so die wirtschaftlichen anstrebt. An dem deutschen Volke und an dem Deutschen Reichstag Interessen den politischen geopfert. Heute, da der Wahlkampf wird es nun liegen, darauf die entsprechende Antwort zu geben. geschlagen ist, überläßt man die Währung aufs neue dem freien Spiel der Kräfte.

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Die reaktionäre Presse macht aus der Sch were der Niederlage des Nationalen Blocks fein Hehl. Wenn einzelne rechtsstehende Organe Poincaré felbft dafür verant­wortlich machen mit der Begründung, er habe es nicht gewagt, fich offen zu seiner Mehrheit zu bekennen und für sie den Wahlkampf attiv zu führen, so zeigt das, daß man im natio­nalistischen Lager den Sinn und die Bedeutung des Wahl­ergebnisses noch immer nicht erkannt hat. Denn gerade die Berufung auf die Politik Poincarés war es, die dem Nationalen Block den Hals gebrochen hat. In der Presse der Linten ist die Genugtuung über den alle Hoffnungen über­steigenden Erfolg groß. So schreibt der sozialistische Popu= laire", die Stärke des Ruds nach links, die die Wahl charaf­terisiere, sei ohne Beispiel in der Geschichte der dritten Republit. Der schwere Albdruck fünf langer Jahre der Re­attion im Innern und des Nationalismus nach außen sei end

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569 Abgeordnete gewählt.

Paris , 13. Mai. ( EP.) Das Innenministerium veröffentlicht

eine Statistit, wonach 569 Wahlresultate unumstößlich fest stehen, die wie folgt verteilt find: Royalisten 20, Republikanische Entente 117, Linksrepublikaner 52, Lints de motraten 75, Rabitale 139, Republikanische Sozialisten 35, Sozialisten 102, Kommunisten 29. Der nationale Block hat somit 244 und der Links­blod 276 Size. Es fehlen noch 10 Resultate aus den Kolonien. Ein Resultat aus dem Norddepartement ist zweifelhaft.

Paris , 13. Mai. ( EP.) Einer der neuen kommunistischen Ab geordneten, Doroit, befindet sich gegenwärtig im Gefängnis, wo er wegen Aufreizung der Soldaten zum Ungehorsam eine Strafe von 10 Monaten verbüßt. Er wird bei Beginn der neuen Legislatur periode der Kammer freigelaffen werden.

Paris , 13. Mai. ( Eca.) In Französisch Guyana ist der Direktor des Bariser Homme libre" Eugene Lautier, in Senegal der unabhängige Sozialift Diague gewählt.

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Die Bergarbeiter- Tragödie.

Leistungen und Löhne.

Die Geistesrichtung in der Schwerindustrie, die über Tech­nit und Industrie, über Arbeitserfolg und Werfvergattung nicht hinausgekommen ist, und infolgedessen nicht von den Menschen, sondern von den Dingen ausgeht, hat durch die ebenso ungerechtfertigte wie törichte Aussperrung der Ruhr­bergarbeiter neues großes Unheil angerichtet, dessen Folgen nicht abzusehen sind. Den Ruhrbergarbeitern sind seit Jahren unmögliche Belastungen und Leistungen zugemutet worden und so mußten schließlich alle fittlichen Bostulate und alle Ber suche, durch äußerlich rechtliche Regelung tief wurzelnde Na­turprozesse zu regeln, fläglich versagen.

Lassen wir zunächst einmal 3ahlen reden. Nach der amtlichen Statistik hat sich der Schichtförderanteil je Arbeiter im Ruhrbergbau in den Jahren 1913, 1920, 1921, 1922 wie folgt gestaltet: Hauer und Lehrhauer To. 1,862 100

1913 1920 1921 1922

0

Sonstige Untertagsarbeiter

To. Proz.

Proz.

1,183 100

Arbeiter insgesamt To. 0,936 100

Proz.

0,631

67,42

0,627

66,99

67,63

1,500 80,56 0,831 70,24 1,566 84,10 0,808 68,30 1,596 85,39 0,813 68,72 0,633 Bergleiche sind nur zulässig unter gleichen Verhältnissen

und Voraussetzungen, die aber hier nicht gegeben find. Die Höhe des Schichtförderanteils ist abhängig von der Eignung und Leistungsfähigkeit der Arbeiter, den Flöz- und Gebirgs verhältnissen, der Organisation des Betriebes, der Material­wirtschaft, der Wagengestellung, der Zusammensetzung der Belegschaft ufm. Der Schichtförderanteil bildet also nicht ein­mal einen Maßstab für die Bemessung der Leistung der Arbei­ter. Einen solchen gibt es im Bergbau überhaupt nicht. Die Leistung läßt sich immer nur von Fall zu Fall, und auch dann nicht einmal zuverlässig ermitteln, weil sich die leistungbestim­menden Faktoren nie ganz übersehen lassen.

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Der beste Maßstab für die Leistung ist die Leistungs­fähigkeit der Arbeiter, die hauptsächlich abhängt von ihrer Entlohnung, und wir haben die vorstehende Uebersicht haupt­sächlich gebracht, um nach dieser Richtung Vergleiche zu er­möglichen. Nach der amtlichen Statistik betrugen die Löhne im Durchschnitt der Jahre 1913, 1920, 1921, 1922 für die Jahre 1920 bis 1922 nach dem Berliner amtlichen Dollar­mittelfurse umgerechnet je Arbeiter und Schicht im Ruhr­bergbau:" Hauer und Sonstige Lehrhauer Untertagsarbeiter M. Proz. 4,54 100 5,36 53,79 2,68 59,03 2,91

Arbeiter insgesamt

M. Broz.

M. Proz.

1918

6,47

100

100

1920 1921 1922

3,48

54,29

3,28 49,92 2,53 55,78

2,76

51,49

0

1,57 24,27 1,23 27,09 1,35 25,19

Obwohl diese Uebersicht für die Jahre 1920 bis 1922 feine absoluten, sondern nur Annäherungswerte zeigt, weil die Lebenshaltungskosten in dieser Zeit durchschnittlich unter dem amtlichen Dollarmittelturse lagen, gestattet sie doch Vergleiche mit dem Schichtförderanteil. Gemessen an den Löhnen ist der Schichtförderanteil danach nicht gesunken, sondern gestiegen. Der Wille zur Leistungssteigerung war also bei den Bergarbeitern im höchsten Maße vorhanden, aber er wurde systematisch unterbunden durch die beispiellos törichte Lohn- und Scharfmacherpolitik der einleitend gekenn zeichneten Geistesrichtung.

Für das Jahr 1923 liegen noch feine amtlichen Zahlen vor. Wenn wir die tariflichen Durchschnittslöhne aller Arbei­ter und die Spizenlöhne der Zimmerhauer für die jeweilige Geltungsdauer, umgerechnet nach dem Berliner amtlichen Dollarmittelfurs einsetzen, dann ergibt sich folgende Ueber­sicht( in Mark):

1. Biertel 1923

2.

3.

4.

Durchschnittslöhne 0,82-2,46

1923

1,41-2,46

1923

1,36-8,44

1923

2,10-9,90

Spißenlöhne 0,77-2,36

1,36-2,36

1,82-8,16

2,03-9,57

Wenn diese Uebersicht auch keine absoluten, sondern nur Annäherungswerte zeigt, so läßt sich doch wenigstens an­nähernd erkennen, in welchem Ausmaße die Realitäten inmitten des Papiermarknebels übersehen werden konnten auf Koften der Leistungsfähigkeit der Bergarbeiter. Nach Aufgabe des passiven Widerstandes trat zu alledem noch eine monatelange Arbeitslosigkeit, wodurch die Verelendung weiter gesteigert wurde. Trotzdem haben die Bergarbeiter sich zur Mehrarbeit bereit erklärt und der Schichtförderanteil stieg infolgedessen in März 1924 auf 0,880 Tonnen je Arbeiter, das sind 94,02 Proz des Schichtförderanteils Don 1913. Glänzender fann der Opferwille der Bergarbei­ter nicht bewiesen werden als durch diese Tatsache. Aber statt diesen Opferwillen nun anzuerkenen und die Leistungsfähigkeit der Bergarbeiter durch entsprechendes Entgegenkommen in Lohn- und sonstigen Fragen zu steigern, geschah das genaue Gegenteil. Selbst das Organ des Gewerkvereins christlicher