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Nr. 229 41. Jahrgang

Beilage des Vorwärts( Süden- Westen)

Gewerkschaftsbewegung

Kommunistischer Gewerkschaftshaß.

Durch das Treiben der fommunistischen Partei, die ihre gewertschaftlich organisierten Mitglidder dazu zwingt, als Funktionäre der Amsterdamer Gewertschaften unter Mißachtung der ihnen anvertrauten gewerkschaftlichen Auf­gaben die Geschäfte der kommunistischen   Partei zu besorgen, sahen sich die Gewerkschaften verschiedentlich gezwungen, ihren Funktionären Reverse vorzulegen, die die, zumal für be foldete Funktionäre, ganz selbstverständliche Ber pflichtung enthalten, innerhalb der gewerkschaftlichen Organi fation ihre gemertschaftlichen Aufgaben zu erfüllen, gemäß den Sagungen und den Beschlüssen der Verbandstage.

Das Polbureau" veröffentlicht nun in der Roten Fahne" eine Anweisung an die der fommunistischen Partei angehörenden Gewerkschaftsfunktionäre, die dahin geht, strupcilos den ihnen vorgelegten Revers zu unterschreiben und das Gegenteil dessen zu tun, mogu sie sich darin verpflichteten. Die fommunistische Partei braucht nämlich Ausgeschlos fene" zur Auffüllung ihrer Organisationen der Opposition"; sie fucht förmlich nach Anlässen, um über die Spaltung der Amster damer" zu schreien, sie sucht Gewerkschaftsschädlinge, denen sie für ihr gewerkschaftsfeindliches fommunistisches Treiben den Märtyrer­franz der armen Ausgeschlossenen verleiht. Mit der Unverfroren heit und Skrupellosigkeit, die sie in so hervorragendem Maße aus. zeichnen, finnt die KPD  . den Gewerkschaften an, sie sollen Funktionäre und Angestellte in ihren Reihen dulden, die lediglich darauf bedacht find, in den Gewerkschaften kommunistische Maulwurfsarbeit zu ver­richten, die Gewerkschaften zu schädigen und zu zerreißen.

Die Bonzen der Gewerkschaften" bauten mit ihren Reversen auf nichts anderes als auf die Dummheit und Spießbürgerlichkeit derjenigen, denen sie ihre Reverse zur Unterschrift vorlegten. Moral" und Ehre seien gänzlich unabhängig vom Klasseninteresse, d. h. davon, was man in Moskau   als Klasseninteresse in Deutschland  gelten läßt. So kommt das Moskauer Polbureau" dazu, bezüglich der deutschen   Gewerffchaften für die kommunistischen   Gewerf schaftsmitglieder und Funktionäre folgende Grundsäße aufzustellen: Jedes Mittel, das den Klaffenfeind schädigt und der Arbeiterklasse nüht, ist für den klaffenbewußten Arbeiter ein ehren­haftes und moralisches Mittel. Zu den Klaffenfeinden des Proletariats gehören auch die verräterischen Schufte an der Spitze der Gewerkschaften. Die Unterschrift unter ihre Schandreverse ver­pflichtet einen anftändigen lassentämpfer( was nach dem Bol" Moralbegriff nur ein waschechter Kommunist fein fann. Red. d. V.) zu gar nichts, er fieht in ihr höchstens ein Mittel, um sich den Weg heran an die Feinde in unserem eigenen Lager( dem tom­munistischen Partei- Lager, Reb, d. B.) zu bahnen!"

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Den Gegner zu schlogen, das ist unser Prinzip." Für die Drahtzieher der Moskauer   Parteifiliale gibt es natürlich feinen an­deren oder doch verhaßteren Gegner als die sozialbemo fratischen Gewerkschaftsmitglieder. Sie werden den kommunistischen   Gewerkschaftsmitgliedern von den Agenten Mos. faus als Amsterdamer Salunken", reformistische Bande", reformistisches Gesindel" und berräteri sche Schufte" denunziert.

Sträubt sich auch bei den kommunistischen   Nachläufern, deren Denken und Fühlen nicht im Handumdrehen russisch- bolschewistisch umgestellt werden kann, jedes innere Gefühl dagegen, ihren sozial demokratischen Arbeits- und Gewerkschaftsgenoffen mit derart aus. gesuchter Niederträchtigteit zu begegnen. so dürfen wir uns doch nicht darüber täuschen, daß diese systematische Verhegung in Namen der Einheitsfront" recht üble Früchte zeitigt.

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Mit oder ohne Revers fönnen die Gewerkschaften es fich nicht gefallen lassen, daß fommunistische Parteimitglieder als ihre Funktionäre die Parolen der ehrenwerten Moskauer be. folgen, anstatt ihren gewerkschaftlichen Pflichten nachzukommen. Der giftige Pfahl im Fleische der Gewerkschaften muß entfernt wer­Den, wo und wann irgend er zu spüren und zu faffen ist.

Die ,, Nationalen" gegen Zersplitterung.

Der fogenannte Nationalverband Deutscher   Berufsverbände, der Splittervereinigungen, fieht sich veranlaßt, gegen eine Berfplitterung des Splitters vom Berufsverband nationaler Buchdrucker aufzus treten. Er läßt zu diesem Zwed durch die BS.- Korrespondenz fol­gendes von sich geben:

Das Organ der Freiheitspartei", das Deutsche Tageblatt" bzw. die Mecklenburger Warte", behauptet, daß der Berufsverband dem Nationalperband nationaler Buchdruder Deutscher   Berufsverbände ausgeschieden ist, und sich der Böltischen Kampfgewertschaft angeschloffen haben soll. Diese Behauptung ist unwahr. Wahr ist, daß ein Mitglied des vorläufigen Arbeitsausschusses der Leitung des Berufsverbandes nationaler Buchdrucker wegen der Verheimlichung feines Borbestraftseins ausgeschlossen und daraufhin von der Freiheitspartei" für die Böltische Kampf gewertschaft" angestellt worden ist, um den Berufsverband nationaler Buchbrucker zu zerfplittern. Diese Versuche sind aber ergebnislos geblieben, da der Berufsverband nationaler Buch bruder und seine Mitglieder als vaterländisch gesinnte wirtschaftliche Interessenvertretung der Buchdruckergehilfen parteipolitisch neutal im Nationalverband Deutscher   Berufsverbände bleiben wollen. Das ist der Fluch der Zersplitterung, daß sie fortzeugend neue Splitter muß zersplittern.

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Nachwehen vom Streik in Hoppegarten  .

Freitag, 16. Mai 1924

tomme es nicht an." Man ließ sich denn auch diese gelbe Gründung etwas fosten.

gibt, die fich zu Borspanndiensten des Unternehmertums gebrauchen Man sollte nicht glauben, daß es immer noch gewisse Arbeiter laffen.

Die Spige des gelben Klubs zieren folgende Personen: 1. Carl Schlieben, der bereits am ersten Tage des Streits mit weinen, den Augen im Streiffofal erschien und erklärte, daß ihm sein Arbeitgeber, Herr Leo Lewin   zu Breslau  , Direktor der Wollwaren Att.- Gef. und Lieferant von Arbeiterbefleibungen, geraten habe, er folle aus dem Verkehrsbund austreten, sonst. 2. Futtermeister Albert Koch, der trog Waffenverbots mit Schießfnüppel und Batronentasche als Arbeitswilliger zur Arbeitsstätte ging, und 8. der Stallmann H. Schmidt..

Am Gründungstage wurde in der Bodega zu Dahlwiß das Ereignis feftlich begoffen, und zwar in Gegenwart des Herrn Trainer Feller, mehrfach bekannt durch unfaire Handlungsweise. Außerdem ein Rechtsanwalt. Wie war es noch, Herr Graf Spreti  ? Syndicis follten doch ausgeschloffen werden! Sofort wurde ein Haustarif gemacht und mit ihm die Parole ausgegeben, wer den Tarif" nicht anerkennt, der fliegt.

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In die Dienstbücher der Entlassenen wurde der Vermerk ein­getragen: Wegen Streif entlassen." Und zwar von den Trainern Roffad und Michael. Darüber wird noch ein ge­richtliches Nachspiel gehalten.

Trotz aller Maßnahmen des Arbeitgeberverbandes wird es ihm nicht gelingen, den Verkehrsbund auszuschalten.

Ein Broteffftreit deutscher Seeleute in Aberdeen   ist ausge­brochen, weil die Entlohnung nach deutscher und nicht nach englischer Währung erfolgt. Zehn deutsche Dampfer liegen im Hafen fest In Bielig traten die Textilarbeiter wegen Lohndifferen zen in den Streit.

BSPD.- Buchdruder! Morgen, Sonnabend, abends 71%, Uhr, in folgenden Bezirken Fraktionsverfammlungen: 1. Bezirk Arminiushallen", Bremer Str. 72/73.; 2. Bezirk bei Bierbaum, Bastianstr. 2; 3. Bezirk bei Klug, Danziger Str. 71; 4. Bezirk bei Roblenz, Borhagener Str. 17; 5. Bezirt bei Stiewag, balbertitr. 21; 6. Beairt bei Sinz, Bilmsstr. 1; 8. Bezirt bei Gohlte, Hermannste 199. Montag 19. Mai: 7. Bezirk Linbenpart"( Borraum) Schöneberg  . Sauptstr. 13. um 6 Uhr. Gonntag, 18. Mai: 9. Bezirt Charlottenburg Spandau  , bei Reimer, Ede Wilmersdorfer  - und Kantftr., vorm. 9 Uhr; 10. Beziri Stunde vor Beginn der Der Fraktionsvorstand J. A.: Otto Fiebler. Bezirksversammlung im Bersammlungslotal Verband der Steinarbeiter. Sektion der Steinfeger und Berufsgeno fen

Sonntag vormittag, 10 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Gaal 4. Rombinierte Mitglieder versammlung. Tagesordnung: 1. Bericht von den Lohnverhandlungen. 2 Beschluß wichtiger Maßnahmen. Mitgliedsbuch ist vorzuzeigen

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Die Streitbrecher im Streit der Rennstalleute in Hoppegarten  haben mit Hilfe des Arbeitgeberverbandes am 12. Mai eine gelbe Organisation aufgezogen. Schon in der Schlichtungsausschußfißung M. Riethmüller, seit 1902. Das Haus der Tuche. erflärte Graf Spreti   vom Arbeitgeberverband: Auf Geld

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