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Nr. 25S 41. Jahrgang

7. Seilage ües vorwärts

SonnabenS, 17. Mat 1924

Sonntägliche wanöerziele.

Nittenwalüe. Zu einem abseits vo» den Hauptoerkehrswegen, mitten im Teltow liegenden Städtchen, nach Mittenwalde , bringt uns diese Wanderung. Wir fahren vom Görlitzer Bahnhof oder von der S t a d t b a h n(in Niederfchöneweid« umsteigen) b>s Zeuthen . Nach kurzer Wanderung in südwestlicher Richtung erreichen wir M i« r s d o r f.«in Dorf, das von den deutschen Einwandrern im 13. Jahrhundert angelegt wurde. Recht» neben dem Eingang der aus Fmdlingsblöcken erbauten Kirche zeigt das Mauerwerk einen Granitfindling mit einem runden Block in der Mitte; wahrscheinlich ist es ein vorgeschichtlicher Mühlstein. Wir folgen«ine kurz« Strecke der Chaussee nach Hoherlehme, dann wenden wir uns rechts ab zum Wald. Anfangs am Waldrand, dann durch den Wald, wandern wir in südwestlicher Richtung weiter. Wir kreuzen die Chaussee nach Königswusterhausen : etwa eine Viertelstunde weiter, am zweiten Querweg, biegen wir links ab. Bald haben wir den Wald verlassen und wandern nun, anfangs durch Rieselfelder, nach Ragow, eben. falls einem Dorf aus dem 13. Jahrhundert. Der Boden der Ragower Feldmark ist wegen seiner Fruchtbarkeit berühmt; schon in einem allen Register heißt es, erwird vorn besten im gantzcn Creyse ge» hallen, maßen sie fast alle Weißen seen können". Wir sehen vor uns M i t t«» wal d« aufragen, das wir bald erreicht haben. Vor. her überschreiten wir den Zülow-Kanal, der den Rangsdorfer See entwässert und nordöstlich von Mittenwalde in den Nolle.Aonal mündet. Mittenivald« liegt an der kanalisierten Rotte, die bei Königswusterhausen von der Dahme aufgenommen wird. Beide Flüsse, Rotte und Dahme , bildeten in der ersten Zeit der Wieder. besiedlung des Landes durch die Deutschen die Grenze gegen da« Wendenland. Hier liegen dann auch die beiden größten allen Sied- lungen, Mittenwalde und Königswusterhausen , früher Wendisch. Wusterhausen geheißen. Obwohl Millenwalde eine von den Deutschen gegründete Stadt ist. bestanden hier doch schon in vorgeschichtlicher Zell Siedlungen. Wahrscheinlich hat an diesem wichtigen Rotte- Übergang,ein Port(eine Pforte) gen die Lusitz". berelle ein- Hündische Burg gelegen. Heftig« Fehden tobten in alter Zell um den Besitz von Millenwalde; so stritten zwischen 124» und 1245 die Askanier mit dem Markgrafen von Meißen um den Besitz der Grenz- bürgen Cöpenick und Millenwalde. Von der Burg, die wahrscheinlich links der Rotte lag. ist nichts erhallen geblieben. Di« M ü h l e v o n Mittenwald« kann auf ein hohes Alter zurückblicken; schon in einer Urkunde von 1373 wird sie erwähnt. Mittenwalde gehört« auch jenem märkischen Städtebündnis an, das im 14. Jahrhundert gegründet wurde, um sich gegenseitig gegen Kriegsgewalt und Raube- reien zu schützen. Die Stadt ist die einzige des Teltow , die noch Reste aus dem Mittelalter aufweist. Von der«inst um die Stadt führenden, beträchtlich hohen, von großen Geschieben aufge- führ'en Mauer ist nichts mehr erhalten geblieben. Auf der Nordseile der Stadt sind noch Reste des Berliner Tors zu sehen mit«inigen erhalten gebliebenen Teilen der Mauer und einem R u n d t u r m (vergleiche Abbildung). Bei einer Wiederherstellung um die Wende dieses Jahrhunderts wurde der Turm mit Zinnenkranz und Kegel- spitze versehen. Vor dem Tor liegt die ehemalig« Georgskapelle, jetzt eine Leichenhalle. In der Zeit, bevor es Eisenbahnen gab, war Millenwalde ein« groß Poststation, denn die Straß« nach Karlsbad führte hier hindurch. Im Mlltelpunkt der Stadt ragt die Pfarrkirche St. Moritz empor, die in ihren ällesten Teilen auf die Gründung der Stadt im 13. Jahrhundert zurückgeht. Hier wirkte von 1651 bis 1657 Paul Gerhardt , der Dichter vieler Kirchenlieder, als Prediger. Reben den Rotte-Kanal schrellen wir zur Stadt hinaus Recht« ragt der Machnower Wemberg auf.-inpontischer Hügel", auf dem manches in der Mark Brandenburg seltene Pflanzenkind gedeiht. Wir kommen nach Telz, am Südrand einer wselartig au« der Niederung aufsteigenden Erhebung gelegen. Auch hier fand man vorgefchicht'.iche Spuren aus der Wendenzeit. Wir verlassen da« Dorf nach Süden, überschrellen dos Rollsfließ und den Rolle�kanal und wandern auf der Straße, die am Rande der vom Prierowf««in- genommenen und vom Rotte-Kanal durchzogenen Niederung nach Zossen . Stadt, Burg und Land Zossen gehörten bis zum 2. März 1516 nicht zu Brandenburg , sondern zur Niederlausitz und damit zu Bödmen. Der Rom « ist wahrscheinlich auf das slawisch««c>,ns=: Kiefer zurückzuführen. Wir wandern durch die Stadt zum Dahnhof und treten von hier die Heimfahrt an(Weglänge etwa 24 Kilometer.)

Vi« Gbftkammer Serlitts. Di« Obstbaumblüte kommt diesmal reichlich spät. Wäre«s dem chling gelungen, den Winter zur rechten Zeit, wie«s im Kalender festgelegt ist, zu vertreiben, dann könnten wir jetzt schon die ersten Früchte sich röten sehen, anstatt nur erst die Blütenpracht bewundern zu dürfen. Jedoch, die Natur ist launenhaft, wie es weiblich« Wesen zu sein pflegen. Sie kehrt sich nicht an die schön« gleichmäßige Em. teilung, vi« menschlichen Gelehrtenhirnen entsprungen ist, sie wandelt auf eigenen Wegen. So hat es denn Frau Natur in diesem Früh- jähr gefallen, das Wetter nicht den menschlichen Anforderungen anzu- vassen Ist die Obstbaumblüte da, dann spürt der Berliner den Drang in sich, nach W e r d« r zu pilgern, um Obstwein zu schlürfen. View

schwelgen natürlich auch in dem Genuß des Blütenschnees, aber den meisten bietet«r doch nur einen Borwand für die Genüsse der Zunge. Um die Baumblüte in der Obstkammer Berlins zu besuchen und doch nicht in das lärmende Getriebe der Hauxjausflugswege zu geraten, fahren wir nach Potsdam . Wir lassen die eigenlliche Stadt heute rechts liegen und wandern über die Bahn zur Leipziger Straße . Auf dieser kommen wir durch die Teltower Borstadt. Links steigt der Brauhausberg empor, von Wacksvmannshöhe gekrönt. Hier gibt es die echten Potsdamer Stangen. Bald haben wir die Stadt mit ihren Anhängseln hinter uns. Unsere Straß« ist in eine prächtig« Chausse « übergegangen, die von allen Buchen begleitet wird. Link» steigen weiterhin die Berghohen auf. bestanden von schönem Mischwald Si« gehören einem alten Endmoränenzug der Eiszeit an. Zur Rechten zieht die blau- Havel ihre Bahn. Der Frühling liegt in der Luft! lieber Buchen und Birken und Erlen schwebt der grünliche Hauch schwellender Knospen und neu hervorbrechenden Laubse.Der Mai ist gekommen: nun bricht aus allen Zweigen das maienfrische Grün." Unsere Wanderung führt nach T e m p l i n. einer kleinen Sied. lung, aus nur wenigen Häuschen bestehend. Di« Havel erweitert sich

hier zu einer kleinen Bucht, dl« den Ruder» und Segelbooten sicheren Hafen bietet. Zwischen Bergeshang und Wasserslouf führt die Straße weiter. Gleich schön ist sie. wie ihr erster Teil. Wir kommen noch Caputh , die Obstkammer Berlins haben wir erreicht. In den Dorfgärten sehen wir allenthalben die blühenden Obstbäume; die Kirschen sind es. die zuerst sich hinauswagen. Das ganze Dorf gleicht einem blühenden Garten In schneeiger Weihe schimmern die Kronen der blühenden Bäum«; die Farbe der Reinheit und Unschuld erfreut unfer Aug« und Gemüt. Und doch, wieviel bang« Zweifel, wieviel zagendes Hoffen ruft dieser Blütenzauber nicht auch hervor! Wir wandern durch da« ausgedehnte, kklometerlange Dorf hinab zur Fähre über die Havel . Wir lassen uns übersetzen. Am jen­seitigen Ufer liegt Geltow . Auch dieses Dorf gehört zur Obst- kammer Berlins Wir halten uns nun möglichst in der Röhe des Flusses und kommen nach Baumgartenbrück. Die alte hölzerne Brücke ist abgebrochen und dafür«ine neu« aus Stein und Eisen gebaut worden. Weit schaut von hier der Blick flußauf, flußab. Bor uns dehnt sich der Schwielowse« mit den Häusern von Ferch im Hintergrunde und dem berüchtigten Petzow auf dem Westufer aus. Haoelabwärts grüßt uns die Jnfelstadt Werder. Die sich auf den, gegenüberliegenden Ufer hinziehenden Berge prangen im Schmuck des Blütenschnees. Es sind die Werderfchen Weinberge, die einst zum Kloster Lehnin gehörten. Hier bauten die Lehniner Mönch« den Wein an. den si« für den Klosterbedarf brauchten. Als das Kloster aufgehoben wurde, verfiel der Weinbau; man ging dazu über, an Stelle des Weinstockes Obstbäum« anzupflanzen. Hieraus entwickelten sich dann die gewaltigen Obstbaumpflanzungen, wie sie heut« vorhanden sind. Wir können nun über die Baumgartenbrücke und auf der Ehausiee nach Werder wandern; aber dieser Weg würde uns mitten in den Trubel der schlürfenden Genießer hineinführen. Wir ziehen es daher vor. einen anderen Weg zu wählen und dabei nach der Schönheit des Gemeßsns auf unser« Art zu schlürfen. Wir bleiben weiterhin in der Näh« der Havel . Rechts dehnt sich das eben« Niederungsgelände bis an die Höhen des Wildparks aus. Die Wanderung geht zur Fährstell« nach Werder . Hier bringt uns das Boot hinüber zum Jnselstädtchen. Der Lärm bleibt meist drüben auf dem Fesllonde, denn seinen Berursachern wäre es wohl zu lang. weilig in der Inselstadt. Auf der Holzbrück« wandern wir zum Fest. land hinüber. Ein« richtige Pferdebahn vermittelt noch den Verkehr zwischen dem Bahnhof und der Stadt, ein Verkehrsmittel, das nur noch m der Erinnerung der älleren Berliner lebt.(Weglänge der Wanderung etwa 18 Kilometer.)

Markistbe Zorsthäitser. Mit dem Wachsen der Stadt Berlin sind auf ihren Verwaltungs- kreis auch eins größere Anzahl von Forsthäusern übergegangen. Die städtische Forstverwaltung steht seit dieser gewaltigen Ausdehnung vor Aufgaben von außerordenllicher Bedeutung für dieLunge Berlins ". Dazu kommen Waldgebiete und Förstereien, die eben- falls der städtischen Betreuung unterstehen, aber räumlich nicht zu Groh-Berlin gehören, beispielsweise die Förstereien Buch, G o r i n, Birkholz und Lanke. Roch vor wenigen Jahrzehnten latzen auch die Forsthäuser in der näheren Umgebung des alten Berliner Weichbildes meist isoliert im Wald und am Wasser. Immer dichter hat sich an sie der Gürtel von Landhausbauten herangeschoben. Viel- fach ist die räumliche Trennung fast ganz verwischt. Rur noch das Altertümliche. LSMiche und Einfach« unterscheidet von den Protzen- villen, die ein Stück Wald nach dem anderen verdrängen und oft in ihrer Geschmacklosigkeit den Waldzauber zerstören. Was uns gegenüber solchen aufgetakelten Eindringlingen gerode so heimisch imd traut anmutet, ist das Unberührte aller märtischen Förstereien, die am schönsten sind, wo rings um sie noch Waldfrieden herrscht. Einfach wie der Förster, der sich im Menschengewimmel nicht wohl fühlt und die Waldeinsamkeit über alles liebt, ist auch sein von Staat oder Stadt erbautes Heim geblieben. Roch viel schöner wäre es, wenn er sich zur Aufputzung seines kärglichen Gehaltes nicht auch als Gast, und Logiswirt im Sommer betätigen müßte. Wo früher gern ein Glas Milch und«ine Schinkenstull« serviert wurde, sind regelrecht« Restaurationen entstanden, wogegen sich bei dem Grund- satz der Altoholabstinenz natürlich nichts einwenden läßt, wenn Scharen durstiger Seelen durch den Wald ziehen und im weiten

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Die Flüchklinge. Roman von Johannes LInnankoski .

In dem Augenblick brach der Rest von Keskitalos aller Verschmitztheit auch zusammen, und die Angst kam über ihn. Er wollte hinter dem anderen hereilen und ihn zurückhallen, aber er blickte zuerst schnell durch das Fenster. Uutela stand mllten auf dem Hof wie ein Bettler, der nicht weiß wohin er feine Schritte lenken soll. Dann sah ihn Kes- kitoto rasch auf das Gesindehaus zugehen. Er elbst lief eher, als daß er ging, durch die Zwischen- ramnter in die gute Stube, um von dort besser zu sehe«, wohin sich Uutela begebe. Ganz richtig, er ging in die Gesindestube. Das beruhigte Keskitolo ein wenig, und er blieb gleich- sam. um Wachs zu hallen, ohne entscheiden zu können, ob es besser sei. sofort nachzuellen. oder ob er zunächst die Erholung von dem' Schlag abwarten solle. Während er dasaß, sah er Hanna hastig mit bloßem Kopf hinter Uutela in das haus lausen. Das gab der Sache eins neue Wendung er begriff, daß Hanno dort letzt besser am Platz war als er...... Uutela stand mllten m der Gesindestube in seinem Innern wogte alles durcheinander. u-..,. Seine erste Empfindung war. daß er hingehen und d.e Betrügerin mll ihrem Balge erwürgen muffe Dtese Empfin- dung war so wild, daß er. ohne weller nachzudenken, schon auf die Tür zuschritt. Aber da hielt er an. es fuhr chm zugleich ein anderer Gedanke durch den Kopf. Er müßte bei derselben Gelegenheit auch Kestllalo tot- schlagen, den Fuchs, der noch verabscheuenswerter als d.e Hure. sein« Tochter, war. Durch seine Seele zog in den wenigen Augenblicken alles Hierhergehörige, die Grunde und Fäden der Ueberfiedluno nach Savolar nun war chm alles klar wie der Tag. K« War er hinters Licht geführt und betrogen, ge- gangell worden, wie«in kleines Kind, das man zum besten halt. * Sein Haß auf Keskitalo nahm immer mehr zu. als er be- dachte daß der eben noch von dieser Beschimpfung mit lächeln- dem Munde hatte sprechen können, wie wenn das Kmd von chm. Uutela. wäre! Wußte und verstand der Schuft denn nicht, daß er keine solche Gemeinschaft mit seiner Frau halle, sondern daß er gelebt hatte, wie es einem allen Manne geziemte? Oder der gemeine Mensch, trotzdem er es wußte, ihn zu ymtergehen?

Seine Wut Halle einen solchen Grad von Wildheit erreicht, daß er zllterte. Er blieb in der Stube, denn überellte Hand- lungen waren chm ftemd, aber den Ausbruch seiner Scham und seines Haffes vermochte er nicht mehr zurückzuhalten. Cr begann gegen die umherstehenden Gegenstände zu wüten. Zu- erst trat er die mitten in der Stube befindliche Bant mit einem Krach um. Einen zweiten Tritt bekam die halbfertige Bütte, die knallernd zerbrach. Der Klang, em Klang der Zerstörung, erregte ihn und ließ ihn aufjubeln. Er warf die zertrümmerten Reste wieder auf den Fußboden, riß die Reifen entzwei, zer- stampfte die Dauben und schleuderte die Spllller über die Diele hin. Zugleich flogen seine Gedanken wieder zu seiner Frau, der Betrügerin. Wie gemein halle sie sich verstellt! Sie tat. als sei sie ein Eheweib, und trug zu derselben Zeit ein im Schand- bell empfangenes Teufelsbalg im Schoß. Er wurde so wütend, daß er keine Gedanken mehr fassen tonnte. Er ließ von dem Toben ab sein Denken stürzte in eine neue, aufreizende Spur. Wer war der Mann gewesen? Er sechst halle von ihr getrennt gelebt da war der andere...! Der Kopf begann ihm zu schwindeln, und ihn ergriff ein selt- sames, erregendes Gefühl, das ihm die Rase weitete: wie wenn er hätte sehen wollen, wie alles das geschehen war. Und wie wenn er es auch gesehen hätte die anderen in heimlicher Ge- meinschaft, über ihn, den Betrogenen, lachend Herr Gott ! Cr packte von neuem die Bank und warf sie mit sprühen- den Augen hin, so daß die Diele erdröhnte, als wollte sie zer- bersten. In demselben Augenblick trat Hanna herein. Sie sah mit einem Blick alles: die umgeworfenen Gegen- stände und die Splitter. Uutelos verzerrtes Antlitz. Sie stürzte dicht vor ihm hin und flehte chn mit gefalteten Händen hastig an: Verzeihen Sie Gott verzecht auch! Tun Sie Manta nichts zuleide seien Sie dem Vater nicht böse er hat so viel gelitten! Sie sind so gut, Uutela Gott weiß alles buchen Sie, buchen Sie Gott wird helfen!" Doch Uutela erfaßte kaum, wer sprach und was er sagte er war ganz im Bann von anderen, entsetzenden Kräften. Er glaubte immer noch die Betrüger zu sehen, jenes abscheu- liche Schauspiel, das jetzt sein ansteckendes Grauen gegen ihn selbst richtete. Triebe erweckend, die seit Jahren erloschen waren. Deine Schwester ist eine Hure!" rief er mit seltsamer Stimme, wie wenn er schrecklich darüber gejubelt hätte, daß es so war.

Das brachte das Mädchen ganz außer sich. Sie flehte wieder: Manta hat gesündigt sie«st ein schlechter Mensch Sie wissen nicht, Uutela-- sie wollte Sie nicht heiraten sie war so jung sie hat geweint ich weiß es dulden Sie, dulden Sie!" Doch Uutela hörte und sah nichts. Es hatte ihn ein un- heimliches Gefühl erfaßt, in dem die verletzte Mannesehre, Rachsucht und noch etwas Furchtbares, über das er sich selbst noch nicht klar war, durcheinanderschäumten. Das Verbrecher- paar zog ihn gleichsam auf dieselben Wege um sich blutig an ihnen zu rächen, an den Leuten Keskitalos, an seiner eigenen makellosen Vergangenheit, seiner Ehrbarkeit, dem ganzen Menschenleben mit den gleichen Waffen, mit denen er selbst verwundet worden war. Jetzt gehe ich zu der Sohvi!" zischte er zwischen den Zähnen hervor, in einem aus Weinen und Lachen gemischten Ton.Nun machen wir Bankerte, alle Leute im Haus!" Das Mädchen sah Uutela entsetzt an, wie wenn es ihn nicht wiedererkannt hätte, und begann zu zittern. Uutela schritt auf die Tür zu. Da stürzte ihm das Mädchen nach und griff wie eine Er- trinkende nach feinem Arm: Gehen Sie nicht lieber Uutela beschimpfen Sie nicht sich selbst die Familie es ist schon so viel Schimpf Uutela. lieber Uutela!" Laß los!" rief er: Er trat heftig auf die Tür zu, so daß sich das Mädchen auf die Knie ziehen ließ. Aber sie ließ nicht los, sondern griff nur noch verzwei- fester nach Uutelas Rockschoß und nach seinen Knien. Sie war bleich wie Leinwand geworden, ihre blauen Augen starrten erschrocken und wie wahnsinnig. Haben Sie Erbarmen!" lallte sie, indem sie mit ihren letzten Kräften versuchte, ihren Arm um Uutelas Knie zu schlingen.Uutela Uutela.. Dann lösten sich ihre Hände Plötzlich der Fußboden krachte. Als Uutela sich umwandte, sah er das Mädchen regungs- los auf der Diele liegen. Es packte ihn eine furchtbare Angst.,.. Hanna, Hanna!" sprach er und setzte das Mädchen leise auf, sie mit den Armen stützend._ Sie öffnete die Augen zu einem Spalt und blickte wie einer, der nicht weiß, wo er ist. (Fartsetzung folgt.)