Der Ulanentag in Fürstenwalde. Uebergriffe der Polizei. Denunzianten an der Arbeit.
Dem Deutschen Tag " in Halle folgte am Sonntag ein Ufanentag in Fürstenwalte, weniger blutig, aber bennadh cm. pörend für jeden Stepublikaner. Befannhich sogen bic misstellen aus den Bergängen in Halle bie Lehre, gemäß der Berordung des Reichspräsidenten alle öffentlichen Stundgebungen zu untersagen. Der Ulanentag äußerie fich deshalb nicht in großen Straßendemon ftrationen, sondern in paterländischen" Sundgebungen auf dem Sta fernenhof in Fürstenwalde. Noch bevor das Berbot öffentlicher Umzüge für den Ulanenteg ausgesprochen war, hatten die Kommu niften eine Gegenbemonstration angefeßt. Soweit fio fi äußerlich durch Abzeichen zu erkennen gaben oder nur den Berdacht, Kom. munisten zu sein, am Bahnhof erwedten, wurden fie von der Bolizei angehalten und nach Waffen untersucht. Bereinzelt wurten Schußwaffen und Schlagringe gefunden. Die Besizer biefer Mord. instrumente wurden inhaftiert, zu Protokoll vernommen, aber am Abend wieder freigelaffen. Soweit war die Polizei vollkommen im Recht. Sie hatte auf Grund der Parole in der„ Roben Fahre auch berechtigten Anlaß, die Umgebung von Fürstenwalde abzuspcrren und die einzelnen Passanten nach dem Ziel ihres Weges zu befragen Aber was uns trog unserem Berständnis für die schwierige Aufgabe der Polizei unverständlich bleibt, ist die Art und Weise ihres Auftretens in der Innenstadt im Berlauf der legton Bormittagsstunden. Infolgedessen ist es begreiflich, wenn es zu Zusammenstößen fam und die Polizei am Abend des Ulanentages drei Leichtverwundete, die durch Messerstiche verlegt waren, zählte. Das war nur möglich durch ihr eigenes Bor. gehen, das zuguterletzt auch das harmloseste Gemüt erregen mußte. Kein Wunder, wenn sich die Nationalisten äußerst sicher fühl ten und nach erfolgter Eröffnung des Ulanentages im Kasernenhof unter der schwarz- weiß- roten Fahnen der Spießbürger in voller Friedensuniform, geschmückt mit Orden Wilhelms II ,, mit Kind und Regel promenicrten. Ja, ihr Sicherheitsgefühl ging so weil, daß sie mißliebige Bürger der Stadt denunzierten und man follte es eigentlich faum glauben die Polizei auf diese Denunziationen einging und sich die betreffenden nichtsahnenden Personen entsprechend vornahm. Wer stellte die Saferne für ben Ulaneniag zur Verfügung? Und mer hat ben Soldaten des in Fürstenwalde liegenden Regiments anbefohlen, die uniformierten Gäste militärisch zu grüßct?
Folgende Einzelheiten werben uns über den Berlauf des Lages in Fürstenwalbe mitgeteilt: Auf dem Fürstenwalder Bahnhof herrschte am Ausgang der Sperre eine geradezu peinliche Ron trolle. Fast jeder Ankommende, der sich in Wanderoogel tracht befand, murde auf affen unterfu cht. Lächerlich erschien es, wenn beim Eintreffen des Berliner Zuges ein Schupobeamter, bewaffnet mit einer Maschinenpistole, aus dem Bahnhofs. gebäude herausstürzte und die Ausflügler unter Kontrolle nahm. In den Straßen Fürstenwaldes fauften fortwährend start befekte Bolizeiautos umber. Mitten aus der Menne heraus wurden dann Berhaftungen vorgenommen, bie meist in sehr wenig einwandfreier Weise vor sich gingen. Daß die Polizei sich über einen blutig geschlagenen jungen Mann noch luftin machte, sei nach dem Bericht eines Augenzeugen erwähnt. Die Straßen waren mit Girlanden geschmüdt, benn die Denimalsweihe im Lazarettaarten( gegenüber Der Kaserne) war ja fchon lange geplant. Am 16. Mai jährte sich der Stiftungstag des Regiments, und nun hielt man die Beit für gekommen, die Feier abzuhalten. Bon qut unterrichteter Seite teilt man uns mit, daß die Festleitung bemüht gewesen sein foll, darouf zu achten, daß die Veranstaltung fich in einem neutrolen Rahmen hielt. Man wollte lediglich die gefallenen Rameraden ehren, Cinige afte Offiziere versuchten zwar, der Veranstaltung ein republiffeind. liches Gepräge zu geben, hatten cber bamit nur wenig Glid. Die Rafernen wielen feinen Flaggenschmud auf. Sonntag früh um 9 Uhr fetten sich die Teilnehmer des Ulanentages zwanglos in Be wegung, um in der Kirche der Aufstellung der Gedenktafel, auf der die Namen der gefallenen Krieger stehen, beizuwohnen. Die Trabitionsesfabron des Usanenregiments 3, die heutige 2. Estabron des Reiterregiments 9, nahm mit ihrem Trompetertorps an der Feier teil und zog gefchloffen zur Fürstenwalder Domtire. In der Borhalle wurden die beiden Gebenttafeln im Beisein der Regimentsvereine von Fürstenwalde, Frankfurt a. D. und Berlin auf gestellt. In den Nachmittagsstunden versuchten die Kommunisten, die erbittert waren, daß ihre Protesttundgebung in Retschen berf b. Fürstenwalde infolge der scharfen Sperre unmöglich gemacht wurde, bis zur Raferne vorzubringen. Sie zogen fich darauf in ein Lokal zurück und sollten nachmittags mit dem Zug 2.46 Uhr mit Gewalt nach Berlin zurüdtransportiert werden. Erst nach längeren Bemühungen gelang dieser Plan. Raum aber hatte fich der Bug in Bewegung gefeßt, zogen die Kommunisten bie Notbremse und verfuchten den Bug zu verlassen. Im gleichen Augenblid nahte ein 3ug aus Berlin und es hätte nicht viel gefehlt, so wäre ein Unglüd von furchtbaren Ausmaßen entstanden. Schupo und Bahnpolizei ließen wieder die Gummifnüppel spielen und end. lich war es soweit, daß der Zug abfahren konnte. In den Abend ftunden fanden in Fürstenwalde noch einzelne Feiern statt, die ohne 3wischenfall vor sich gingen.
Aehnliche lokale Feiern fanden in Frankfurt a. b. D. und auch in Gu5 en statt; fie spielten sich ohne bemerkensmerie Zwischen fälle ab.
„ Stahlhelm " und Reichsbanner Schwarzrotgold". Breslau , 19. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Die gefirige und gebung der regisrabitalen Organisationen in Breslau hat nach dem Berbot des öffentlichen Umzuges und der Fahnenparade einen ziemlich flägiden Berlauf genommen. Der große Saal, in bem die Stahlhelm- Fahnenweihe stattfand, war nicht einmai refilos gefüllt, obwohl zahlreiche rattionäre Bereine mit ihren Abzeichen herangezogen worden waren. Offenbar hat auf einen Teil des SpießBürgertums der republitanische Gegenaam abschreckend gemirft. Die Polizei hate, um Zusammenstöße zu vermeiden, starte Abfperrungar vorgenommen, doch verlief der Tag ruhig und ein Einschreiten der Sicherheitsbehörde erwies fich als unnötig. Die republikanise Gegenfundgebung des Reichsver. bandes Schwarz Rot- Gold" war sehr start besucht. Sie erhielt eine befondene Note durch die Teilnahme des Oberpräsidenten Genossen Zimmer. Der eine republifani dhe Anspracho hicft. An schließend sprach der demokratische Landtagsabgeordnete Hermann und der sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Genosse. Winger. Die Kommunisten haben, soweit festzustellen war, nichts befcaberes Die Kommunisten haben, soweit festzustellen war, nichts befcaberes gegen die habentieugler unternommen, wenigstens nichts, was öffentlich in Grscheinung trat.
Morphium, Gas ober irgendeines anderen Gift. stoffes in ben Zeichenteilen festgestellt werben tönnen. Frau Bischur befindet sich infolge der durch zwei Monate burchgeführten dauernden Bernehmung in einem Zustand völligen fcelischen und förperlichen Zusammenbruchs, jo daß Justizrat ronter den Antrag gestellt hat, Frau Bischur auf ihren Gesundheitszustand untersuchen gu laffen.
Ein neuer Frauenmord.
Der mutmaßliche Täfer verhaftet.
In der Friedrichsfelder Straße 9 wurde die 49jährige Chefrau & Johanna uchelewski, geb. Bartat, in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag um 2 Uhr von ihrem Ehemann ermordet aufgefunden. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Die Mordfommission begab sich alsboid an den Latort.
Die Eheleute Kuschelewsfi temchnen in der Friedrichsfelber Straße 9 im Quergebäude parterre rechts ein Zimmer und Küche. Gegen 12% Uhr hatte eine Frau, die die unter der betreffendan Wohnung gelegenen Kellerräume bewohnt, Hilferufe gehört. Sie glaubte an einen ehelichen 3wift und fümmerte sich nicht weiter darum. Nach kurzer Zeit verließ fie mit einem Bekannten ihre Wohnung. Wenige Häufer weiter traf sie den 35 Jahre alten Ehemann Kuschelewski und teilte ihm ihre Wahrnehmung mit. Dieser eilte jest nach Hause. Auf sein heftiges Klopfen wurde die Tür geöffnet, ohne daß die Sicherheitsfette abgehatt wurde. Im Schein eines Wachslichtes fab er einen mittelgroßen, fwarzhaarigen Mann, der die Tür sofort wieder zuschlug. Er eilte jebt eine Treppe höher hinauf, flopfte die Bewohner heraus, und lich fich eine Lampe, einen Stuhl und ein Beil geben. Auf dem Hof stellte er den Stuhl unter das Wohnungsfenster, drückte es ein und Stieg dann in das Zimmer. Da hier alles still war, ging er in die Rüche und fand seine Frau leblos nor. Plöglich hörte er im Nebenzimmer ein Geräusch. Wie er ihm nachging, sah er einen Mann, der sich an die Band gedrückt hatte, so daß er ihn zunächst nicht gefehen hatte. Der Mann entfloh durch das Fenster. Er murde aber von den inzwischen herbeigeeilten Mietern des Hauses an der weiteren Flucht gehindert. Der mutmaßliche Mörder ist ein 27jähriger Franzose Bonzeb, der aus Chuailala in Algier stammt. Er war bei dem 23. algerischen Infanterie. aufgegriffen und fam in das Sammellager für Deferieure in Dagbe. regiment in Wiesbaden , befertierte im Januar d. 3., wurde burg . Syier wurde er am 14. Mai entlassen und wandte sich nach Berlin .
Inzwischen war ber Gerichtsarzt Dr. Straßmann jun. eine getroffen. Der Tod war durch Erwürgen eingetreten. Liefe Fingerabdrücke und Nägelrisse waren noch am Halfe zu fehen. Auch Bonzed zeigte an der rechten Schläfe und am linten Arm leichtere Kragwunden. Wahrscheinlich hat ein Kampf zwischen dem Mörder und dem Opfer stattgefunden. Bonzed bestreitet entschieden, der Mörber zu sein. Er ist von der ihm unbekannten Frau auf der Straße angesprochen worden und fei mit ihr mitgegangen. Dies stimmt soweit, denn eine Zeugin ist ermit'elt worden, die die beiden vor dem Lotal 3um Afrikaner" gesprochen und verlassen hat. Sie erkannte den Franzosen sofort wieder. Bonzed behauptet. Dann mit der Frau in ihre Wohnung gegangen zu sein. Während sie auf dem Sofa faßen, hörten fie plöglich draußen Stimmen. Es flopfie. Er fei aus Angst vor dem Ehemann ins Nebenzimmer gelaufen und habe dur die Türspalte folgendes beobachtet: Stuschelewsti wäre wütend in das Bimmer gefommen, habe seine Frau am Halse gepadt gewürgt und über das Sofa geworfen. Ein zweiter Mann habe ihn begleitet. Bei seiner Flucht aus dem Fenster sei er dann ergriffen worden. Diese Angaben bedürfen natürlich der Nach engriffen worden. Diese Angaben bedürfen natürlich der Nach prüfung.
Sonntagsarbeit der Feuerwehr.
"
$ 1
som Direttor Gwarz ben Ehrenpreis des Reichsaußenminifters ausgehändigt. Den Preis Don Charlottenburg", den die Zeiten der Zwischenläufe des vorigen Rernens bestritten, gewann im Gesamillassement Stabe. Die Dritten der 3pifcheniäufe Ms Sxger tämpften um ben Breis von Grunewald". sing Gottfried hervor. Swat holte sich dann den Sieg im „ Preis som Stadion", den die Vierten der Zwischenläufe ausfuhren. Dem Großen Preis von Berlin für Daucrfahrer ging om Start ein Tumult peraus. Die befannt, sollte aud) der Belgier Banderstunft mitftorien. Jetzt erheben aber die deutschen Fahrer die Ferberung. Daß der Belgier abzutreten habe, da schon ein Belgier, und zwar Binari, in Deutschland gefahren habe und man in Begien einen Deutschen nicht zulaffe. Banderstunft wurde zum Bebmefen der Zuschauer aus dem Rennen genommen. Unter Beifallsrufen und lebhaften Sympathiefundgebungen des Putfitums reziek der Fahrer die Bahn. Das Rennen selbst, es ging über 100 Stilem ter, gewann der Schweizer egmanm, der in Ganay( Frankreich ) einem heftigen Gegner fand. Refulfate: Großer Preis von Berlin für Flieger. 1. 8wichenlauf: 1. Stttt. Sämtliche Läufe 2 Runder( 1333, m). 2. Swischenlauf: 2. Belfivier, R. Ditermeyer, 4. Behrendt, 5. cinas. 1. Mori, 2. Bizetto, 8. ahn, 4. Schwab, 5. Hoffmann. 8. Zwischenlauf:
1. van tempen, 2. Betri. 8. Gottfried, 4. Fenssen, 5 Arend. 4. Zwischen( befeft). 1. Enblauf: 1. Staufmann, 2. van Kempen , 3 Rütt( 2 2g.), lauf: 1. Raufmann, 2. Etabe, 3. Echrage, 4. S. Mayer, 5. Peene
4. Mori. 2. Gnblauf: 1. Raufmann, 2. ran Kempen , 3. Rütt( 1%, a.), 4. Mori. 3. Gudlauf: 1. Saufmann, 2. Meri, 3. van Kempen , 4. Rift. Gesamtergebnis: 1. Saufmann( 8 Bunfte), 2. van Kempen Breis von ( 7 Gunite), 3. Mori( 10 Punkte), 4. Rütt( 10 Bunfte). Charlottenburg . Offen für die 8meiten ber 8mischenläufe bes
Groken Breifes. 1. Zauf: 1. Stabe, 2. Berri, 3. Rzetto, 4. Bellivier
-
( com 3. Blak distanziert). 2. Pauf: 1. Berri, 2. Stabe, 3. Bellivier, 4. Stizetio. 3. Qauf: 1. Stabe, 2. Bellinier, 3. Rizetto, 4. Berri. Geiamtergebnis: 1. Stabe( 4 unite), 2. Berri( 7 Punkte), 3. Bellivier( 9 Gunite), 4. Rizetto( 10 Puntte). Breis vom Grunewald. Offen für die Dritten der Rwischenläufe. 1. Gott. Effen für die Vierten der Zwischenläufe des Großen Preises. 1. Schwab, fried, 2. Schrage, 3. Ditermeyer, 4. Sabn. Preis vom Stadion. 2. Jenssen, 3. S. Mayer, 4. Behrendt. Groger Breis von Berlin für Ste her. 100 km. 1. Banj, 50 km: 1. Bana h in 41 min. 0,1 Set., 2. Wegmann 10 m, 3. Strupfat 2.0 m. 4. Bauer 300 m, 3. Didentmann 830 m, 6. Samall 1980 m, 7. Rewanom 2710 m zurüd. 2. Lauf, 50 km: 1. Be a mann in 41 min. 19 Sef, 2. Ganan 420 m, 3. Sawall 450 m. 4. Krupiat 1030 m, 5. Lewanow 2190 m, 6. Didentman 2850 m. 7. Bouer 2. Gauab 99,580 km, 3. Strupfat 98,680 km. 4. Sawall 97.750 km. 8300 m zurüd.( Sejamtergebnis: 1. egmann 99.990 km, 5. Didentman 96,820 km, 6. Remanom 95,100 km, 7. Bauer 90,400 km gefahren.
Rennen zu Hoppegarten am Sonntag, den 18. mai: 1. Rennen. 1. Eonnenftrahl( s. Smidt), 2. Glüd und Glas( Saifer), 8. Lenor( S. Teidmann). Toto: 13:10. Blag: 11, 15, 86: 10. Ferner tiefen: Dalberg, Still, Delmora, Brimavera.
2. Sennen. 1. Escerial( D. Schmidt), 2. Mandarin( Rattenberger), 3. Dacapo( Reiß). Zoto: 13:10. Blaz: 10, 10: 10. Ferner liefen: Llewelyn. 3. Sennen. 1. Revolutionär( H. Schmidt, 2. Notung( Bimmermann). 3. Billinger( Senzsch). Toto: 37: 10. Plak : 15. 14. 21: 10. Ferner liefen: Filipov , Gigilbert, Canquini er, Lobredner, Sljenitein.
4. Rennen, 1. Wionfalcone(. Schmidt), 2. Fundin( St. Kaifer), 3. Caprivi( Olejnit). Toto: 38: 10. Bias: 13, 13, 17: 10. Ferner liefent: Seldrastein, Farmer, Bafür, Patrizier, Rosendame, Hannar.
5. Rennen. 1. Sichida( St. Torte), 2. Fontamera( Stofina). Zei liec. Steine Betten. 6. Rennen. 1. Habakut( D. Schmid), 2. Twoftep( Raiser), 3. Margita ( F. Basch). Toto: 31: 10. Piak: 19, 56:10. Ferner liefen: Abendwolfe, Bürgerwebr.
7. Rennen. 1. Döberis( Wurst), 2. Balbung( D. Schmidt), 3. Manuela ( D. Müller). Toto: 59: 10. Plas: 20, 14, 24: 10. Fermer liefen: Ban Robert, Morgenstunde, Angelus, Catania , Walküre , Alarid, Cea, Modesuppe. end isd anii cob
5." Kreis Friedrichshain . Bildungstommiffion! Alle Genoffen der Bilbusigs tommiffion erscheinen am Dienstag, den 20. D. M., um 6% Uhr, im Stadt haus, Alofterstraße
6. Areis Accuzberg. Die heutige Ordnerfitung findet bei Reim, Urbanfte. Statt
Gewerkschaftsbewegung
Gautag des Butab.
Großfeuer fam em Sonntagabend gegen 8 Uhr in Abwesenheit Groß- Berliner Parteinachrichten. der meisten Mieter in dem Borberhause unb Seitenflügel des Hauses Mariannenufer 4 aus noch unermittelter Urfache zum Aus. bruch und verursachte erheblichen Echaben an Immobilien und auch an Mobilien. Als die 2. Ronipagnie aus der Ropefider Straße an der Brandstelle crfchien, stand der Dachstuhl bes Borberhauses und Seitenflügels schon in folcher Ausdehnung in Flammen, daß mit vier Schlauchleitungen unverzüglich von mehreren Beitern angegriffen werden mußte. Branddirettor Beder ordnete einen umfaffenden Angriff an, weil schon eine Dachwohnung pöllig brannte. Ein Feuerwehrmonn Schepp erlitt beim Eindringen in die Woh nung Schnitt- und Brandwunden an den Händen. Andere Etten unter der großen Qualmentwid'ung. Schließlich gelang es, bie Flammen auf die Dachstühle und Dachwohnungen zu beschränten. Die oberen Geschosse haben nur etwas durch Wasser Schaden erfitten. Der 15. Zug hatte abends in der Straße Altmcabit 98-103 ( Meierei C. Bolle) zu tun, wo infolge von Kurzfchluß in einem Zuschauerraum des bortigen Rinojaqles Feuer ausgetommen war. Es brannten Dachbalten und die Verschalung usw. während einer Borstellung. Das anwesende Bublifum blieb ruhig und verließ phne jebe Störung ben Saal. Der Feuerwehr unter Leitung des Baureis Lindner gelang es, die Flammen auf ihren Herd zu beschränken. In der Dorotheenstr. 23 brannte der Keller der ehema igen städtischen Merfthelle und jebigen Bostschecamtes. Während der Fahrt geriet ein Wagen der 2. Klasse der Heibetrautbahn" in Mühlenbed in Brand, permutlich burchfigenben 5 eine brennende Bigarette. Beamte löschten die Flammen auf der Station Rosenthal.
Handtaschenräuber und Revolverheld. Gegen 11 Uhr nachts wurde eine Dame in der Ebereschenallee, Ede Lindenallee, von einem Mann überfallen und ihrer Handtasche beraubt. Der 23jährige Student Waldemar Grote, der Zeuge des Borfalls war, nahm die Berfo'gung des Räubers auf. Als er ihn faft erreicht hatte, drehte sich der Täter um und feuerte einen Schuß ab, durch den Grote am rechten Fuß verlegt wurde, fo daß er die Weiterverfolgung aufgeben mußte. Der Täter ist entkommen. .Columbus" wieder in Bremerhaven . Der norddeutsche LloydDampfer„ Columbus" ist nachts 12 55 Uhr nach glänzend verlaufener Fahrt von seiner ersten Reife in Bremerhaven eingetroffen. Trotz der späten Nachtſtunde hatte sich eine tausendföpfige Menschenmenge am Bier eingefunden, die das Schiff, das in feiner strahlenden Beleuchtung einen impofanten und festlichen An blid bot, lebhaft begrüßte. Die Peffagiere murden an der Lloyd halle gelandet und am Morgen mit Erirezügen weiterbefördert.
Wolfenbruch und Ueberschwemmung. In der Nacht zum Sonn. abend ist Rratau von einer burch einen Wolkenbrud ver ursachten großen Ueberschwemmung heimgesucht worden. Viele Häuser stehen bis zu den Fenstern unter Waffer.
Ene Flaschenpost von der„ Dirmuiden Aus Propriano an der Ostküste von Korsika wird die Auffindung einer l'aschen post gemeldet mit einem mit Bleistift beschriebenen Papier, das die enthält. Die Werte lauten: Benzin zu Ende. Wirtreiben. letzten Abschiedsgrüße der Mannschaft des Luftschiffes Digmuiden Mannschaft der Digmuiden, Lebt wohl. Es lebe Front reich!"
Sport.
Die Voruntersuchung gegen Frau Bifchur. In dem Ermi'tungsverfahren gegen Frau Helene Bishur, bie des Giftmordes in vier Fällen angeschuldigt mirb, wirb die Bor untersuchung, die von dem Untersuchungsrichter Landgerichtsrat Rruspi geführt wird, sehr ba'd zum Abschluß gebracht werden Im Stadion fanben sich am Sonntag Zehrtaufanbe ein, um fönnen. Daß bas moch nich geschehen ist, ist darauf zurückzuführen, das klassische Rennen Der große Preis von Berlin " entdaß erit jezt die Sachverständigengutachten, die die Obduktion der gegenzunehnten. Bei dem Großen Fliegerpreis" machten sich allein ausgegrabenen Leichen und die Untersuchung der Beichenteile be 22 Läufe notwendig, um bie Besten herauszufchälen. Am Start trifft, der Medizinairat Prof. Dr. Fraentel und Medizinalrat fe bite der Amer faner Spencer, dessen Schiff Deutschland Dr. Stoersheim fcwie des Gerichtschemiters Dr. Brüning nicht rechtzeitig erreichte. Zur Entscheidung trafen sich dann nur 3ur Entscheidung trafen sich dann nur bei dem Untersuchungsgericht eingegangen sind. Dem Ber vier Fahrer: Rütt, Mori( Italien ), van Kempen ( Holland ) nehmen nach find die Ergebnisse der gründlichen Untersuchung jo Kaufmann( Schweiz ). Drei Läufe wurden ausgefahren, negativ ausgefallen, es haben teinerlei Spuren von die alle der Schweizer für sich reservierte. Als Sieger erhielt er
Am Sonniag hielt der Gau Brandenburg des Bundes der technischen Angestellten und Beamten feinen fünften Gautag in Berlin ab. Nachem sich der Bautag fonituiert und Begrüßungsan Sprachen entgegengenommen hatte, wurde eine Refolution gua gunsten der kämpfenden Ruhrbergarbeiter einftimmig angenommen. Sie schließt mit den Worten: Der Gautag fichert den fämpfenben Arbeitnehmern größtmögliche Unterstügung zu und stellt bei dieser Gelegenheit fest, daß der unüberbrüdbare Gegensas zwischen Kapital und Arbeit im fapitalistischen Elaats wesen eine unumstößliche Wahrheit ist. Der Gautag Brandenburg verpflichtet den Bundesvorstand, diese Tatsache bei der vom Bund im Intereffe der Arbeitnehmer zu feißenden Arbeit nie außer acht zu lassen."
Der
figenben or chert und des Gauleiters Günther. Dieser führte unter anderem aus: Die Mitgliederzohl im Gau ist von 17 022 Ende 1922 auf 14 439 im April 1924, also um 2583 zurüdgegangen. Dieser zahlenmäßige Rüdgang bedeutet aber feinen wirklichen White gieberberiuft, fodern er erflärt sich daraus, daß die Betreffenden ben Wohnort oder ten Beruf und damit bie Organisation gewechselt haben. Nachdem der Redner die Wirtschaftslage des perflossenen Jahres in Verbindung mit der Tätigkeit des Bundes besprochen hatte, stellte er für die zukünftige Lohnpolisit folgende Richflinien auf: Anpassung der Löhne an das Breisniveau, denn sie stehen er heblich hinter diefem zurüd. Darüber hinaus Hebung der Real föhne auf eine Höhe, die es dem Technifer gestattet, feine fchöpferische Kraft im Wirtschaftsbetriebe zur Geltung zu bringen. Reform der Tarife, namentlich hinsichtlich der Gruppeneinteilung. Beseitigung ber Reallöhne, denn sie sind für die Arbeitnehmer nachteilig. Redner vermics auf den Zusammenhang der nationalistischen Bewes gung mit wirtschaftlichen Momentet und führte aus: Auch unter unseren Kollegen gibt es folche, die dem Nationalismus freundlich gegenüberstehen und sich von der antimargistischen Agitation haben beeinflussen laffen In den Gruben der Nieberlausitz ist es dem Technifer faum noch möglich zu arbeiten, wenn er nicht dem„ Stahlhem" oder dem„ Wehrwolf" angehört Unsere Kollegen fagen zwar, daß sie nur unter dem wirtschaftlichen Druck den nationalistischen Organisationen beigetreten feien und deren Bestrebungen badurch noch nicht billigen.. Aber das ist feine Entschuldigung. Die nationa liftischen Organisationen arbeiten im Interesse des Unternehmertums, deshalb darf ihnen kein Arbeitnehmer angehören. Nach der Aussprache über der Geschäftsbericht hielt der Bundes. erneuern wir unsere Kampffraft?" Er fagte unter anderem: Nach geschäftsführer Aufhäuser ein Referat über das Thema:„ Wie der Revolution haben die Verbände der Technifer und Angestellten faft tampflos Erfolge erreicht, für welche die Arbeiterorganisationen Jahrzehnte gefümpft haben. Den Massenzustrom von Mitgliedern, ben wir damals befamen, haben wir nicht verbaut, wir haben diese Maffen nicht auftlären tönnen über das Wesen unserer Bewegung. Wir müssen die Köpfe, nicht nur die Mitglieder gewinnen. Gegenüber jenen Beuten, die unter dem Schlachtruf: " Nieber mit dem Margismus" ihre politischen Geschäfte betreiben, müssen wir das Mirtschaftliche und das Seziale in den Bordergrund fteffen. Dem Appell am bie nationalen Beidenschaften müffen wir entgegenwirten. Im Kampfe gegen die Reaktion dürfen wir uns nicht auf fremde Hilfe verlassen, sondern wir müffen uns selbst helfen. Das geschleifene Borgeher der Unternehmer fann nur burch die einheitliche Zusammenfaffung ber Träger der Arbeit zurückgewiesen werden. Das Schwergericht im wirtschaftlichen Kampfe liegt bei den Gewerkschaften. Wenn die Gewertschaften auch politisch neutral find, so haben sie ihren Einfluß doch dahin geltend zu machen,