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Eine Aufgabe des Linksblocks.

Degoutte, der Poincarist.

Die Führer der neuen französischen   Kammermehrheit haben noch vor dem Zusammentritt des Parlaments öffentlich vor aller Welt die Verständigung mit dem deutschen   Bolt und die Schaffung des wirklichen und dauernden Friedens als ihr außenpolitisches Hauptziel aufgestellt. Selbst wenn fie es nicht getan hätten, so wußte jedermann auch vorher schon von den Sozialisten, aber auch von Männern wie Herriot   und Bainlevé, daß dies ihr Ziel ist.

Nun vollziehen sich eben in diesen Tagen in Frankreichs  Namen Ereignisse, die der Verständigungspolitik gerade ent gegengesezt sind: In Düsseldorf  , zu dessen Besetzung nicht einmal der Versailler   Frieden Frankreich   ermächtigt, hält Frankreich   widerrechtlich eine große Garnison, ja es hat sogar das Oberfommando der ganzen französischen   Rhein   und Ruhr- Armee dort eingerichtet. Obwohl Düsseldorf   nicht zu dem laut Versailler   Frieden besetzten Gebiet gehört, sondern nur aus dem sehr bestrittenen Rechtstitel der Santtionen dazu gemacht wurde, obwohl ferner selbst das altbesetzte Gebiel nie und nimmer dem französischen   Militarismus als Unter­bringungs- und Ausbildungsgelände für beliebig starke Truppenmassen zu dienen bestimmt ist, hat man schon vor längerer Zeit die Stadt Düsseldorf   durch schwere Erpressungen gezwungen, nicht nur zahlreichen ihrer Bewohner die Woh­nungen oder Wohnungsteile zugunsten französischer Heeres­oder Troßangehörigen megzunehmen, sondern auch sogar fost­spielige Rafernen zu bauen. Dies ungeachtet der vor­handenen deutschen   Rafernen!

Aber das genügt dem General Degoutte nicht mehr. Er befiehlt der Stadt Düsseldorf  , eine weitere Artilleriefaserne, zunächst für zehn Batterien, und entsprechende Bferbeställe zu bauen, was die ohnehin schon schwer belastete Stadt mindestens 16 millionen Goldmart foften würde. Es soll nämlich die widerrechtlich vorhandene rechts­rheinische Franzosen- Armee gewaltig vermehrt werden. Alle Borstellungen der finanziellen Untragbarkeit dieser Belastung und obendrein der Nutzlosigkeit dieser Gebäude nach dem Abzug der Santtionsbefagung waren vergebens. Degouttes Rechtsstandpunkt ist, daß die Stadt nichts einzuwenden, son­dern lediglich zu gehorchen habe: Sic volo, sic jubeo fo will ich's, so befehl ich's. Was Wilhelm versuchte der fran­ zösische   Militarismus führt es aus.

Da die Stadt angesichts der Unmöglichkeit der Ausführung des Befehls und nach Abweisung auch ihrer Ersatzangebote den befohlenen Baubeginn unterließ, hat man neben zahl­reichen Wohnungen, Schulen und sonstigen Räumen den Kon­zertfaal des 300, die Kunstakademie, die Tonhalle beschlag­

nahmt.

Offenbar soll noch schnell, solange der Poincarist Maginot noch Kriegsminister ist und ehe eine verständigungswillige Regierung ans Ruber fommt, aus der unterworfenen deut­fchen Bevölkerung herausgepreßt werden, was nur geht. Die Bedenken des französischen   Boltes glaubt man ja mit dem Hinweis auf das drohende Rachekriegsgeschrei der deutschen  Nationalisten beschwichtigen zu fönnen.

In der Handhabung der Besagungs macht als einer zeitlich begrenzten Sicherungsmaßnahme, nicht aber als einer Maschine zur Erzeugung unauslöschlichen Haffes, er wächst dem Linksblock und seiner Regierung eine verheißungs­polle Aufgabe. Und in der Amnestie, mit der die neue Mera in Frankreich   beginnen foll, möchte man auch derer nicht vergessen, die franzöfifche Militärgerichte im rechtlich" und befonders im widerrechtlich besetzten Deutschland   verurteilt haben.

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0. C. auf der Flucht. Korreio. BS. meldet: Wie wir erfahren, sind in den letzten Tagen in München   weitere Verhaftungen bon führern ber O. C. vorgenommen worden. Deshalb haben viele befannte führer der O. C. fi na na Desterrein geflüchtet.

feine Eingeborenen des Landes, sondern hatten es erobert. Shre ursprüngliche Heimat lag in dem Gebirgsland des Nordoftens, dort hatten fie fich mie alle Bergvölter daran gewöhnt, ihre Götter auf hohen Dertern" zu verehren und Altäre auf jeder größeren Er hebung aufzustellen. Als sie nun in die flachen Ebenen des Euphrat. tales famen, fanden fie hier teine Gelegenheit, sich den in der Höhe wohnenden Göttern so zu nähern, wie sie es gewohnt waren, und Deshalb bauten sie sich selbst Türme, deren Spigen bis in den Himmel reichen sollten". Auf der Höhe dieser von fünftlichen Ter. rassen emporstrebenden Türme fühlten sie sich erst ihren Göttern nahe. Bon wannen uns das Heil tommt! Jm völlischen Deutschen Tageblatt" finden wir die folgende Anzeige einer deutschvölkischen Bigarettenfabrit":

Deutsche   Männerl Rur badurch haben Sie Raucht nur Zigaretten mit die Gewähr, daß Sie wirklich eine reelle Zigarette, aus garantiert rein orienta Iischen Zabalen faufen. Wiedervertäufer mit bàter, Iändischer Gesinnung überall bei hohem Verdienst gefumt. Es ist eine Luft zu leben! Alles Fremdstämmige" wird überwunden durch echt deutschvöltiiche Bigaretten aus garantiert reinem orientalischen Zabat! Alle Wohlgerüche Arabiens sind nichts dagegen. Leider ist bergessen, hinzuzufügen, daß die Zabale direkt aus Erez Jfrael bezogen werden, das durch seine großen Tabalplantagen und zionistische Bigarettenarbeiterinnen rühmlichst bekannt ist.

Der Fischreichtum der Nordsee   erschöpft. Die englischen Fischerei fachverständigen sind überaus besorgt über das völlige Fehlen der Zufuhr von Fischen aus der Nordsee   auf den englischen Märkten. Sie sind der Ansicht, daß der frühere reichste Fischgrund der eng lischen Fischerei, die Doggerbant, erschöpft ift. Man hat hier bei Brüfungen nur sehr geringe Mengen tierischen Lebens auf dem Meeresgrund gefunden, so daß die Fische feine Rehrung mehr finden. Die Suche nach neuen Fischgründen erweist sich als dringende Rot wendigkeit, und man beabsichtigt, noch weitere Untersuchungsschiffe auszurüften, die an einer Erforschungsfahrt auf den Bänken rund um Island   und die Farör- Inseln teilnehmen sollen.

Rheinische Bühnenschau. Im Nahmen der britten Rheinischen Literatur und Buchwoche, die in den Ausstellungshallen der Stadt Stöln vom 7. Juni bis 15. Juli stattfindet, wird eine großzügige Jahresschau rheinischer Bühnen beanstaltet. Das gefamte Theaterwefen in gefchloffener Form heraus. zustellen und den weitesten Streifen der rheinischen. Bevölkerung zugängig zu machen, ist ihr Ziel. Au bie Boltsbühnen find dabei vertreten,

Eine Heinrich- her- Gesellschaft foll in amburg am 31. Mai ge­gründet werden. Sie hat zum 8med. die Forschungsarbeit des großen Hamburger Phyfiters auszuwerten und auszubauen.

Kein Schadenersatz für den Hitler- Putsch.

München  , 20. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Ansprüche unferes Münchener   Parteiblattes, der Münchener Bost", auf Ersatz der beim Hitler Butsch   erlittenen Schäden sind nunmehr von der Regierung von Oberbayern  ( Regierungspräsident ist immer noch Herr v. Kahr  ) abgewiesen worden. Die Ablehnung grün­det sich auf eine Bestimmung des Tumultschädengefeßzes, wonach der Staat nur dann zum Schadenerfag verpflichtet ist, wenn durch den erlittenen Schaden die Fortführung und damit die ganze Existenz des Betriebes gefährdet ist. Der der Münchener Boft" zugefügte Schaden beträgt rund 40 000 Goldmart.

Der Arbeitsplan des Landtags.

Der Keltestenrat des Preußischen Landtages   beriet am Dienstag bor Beginn der Bolligung über die Geschäftslage. Am Mittwoch sollen Interpellationen beraten werden, wenn die Regierung sich zur Beantwortung bereit erklärt. Die Interpellationen betreffen insbesondere die Borgänge in Halle, in Fürstenwalde und die Angelegenheit der Sowjethandelsvertretung. am Donnerstag foll der Finanzminister seine Rede zum Etat halten. Außerdem soll das Minister pensionsgeseh erledigt werden. Freitag und Sonnabend follen fizungsfrei bleiben, damit die Frattionen über den Haushaltsplan beraten können. Montag und Dienstag foll Statsberatung sein.

Landtagsbeginn in Württemberg  . Wahl des Präsidiums.

Stuffgart, 20. Mai.  ( WTB.) Der neugewählte Landtag hat heute nachmittag die Wahl des Präsidiums vorgenommen. An der Abstimmung beteiligten sich von 80 Abgeordneten 74. Sum Präsidenten wurde mit 50 Stimmen der Bauernbundabgeord­nete Theodor Koerner   gewählt, der die Wahl annahm; zum Ersten Vizepräsidenten wurde der Zentrumsabgeordnete andre mit 61, zum Zweiten Vizepräsidenten der Sozialist flüger mit 57 Stimmen gewählt; auch sie nahmen die Wahl an.

Painlevés Friedensprogramm. Erklärungen des Linksblockführers gegenüber unserem Berichterstatter.

Paris  , 20. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Der republikanisch­soziale Asg. Paul Painlevé   ist während des Krieges eine Beitlang Ministerpräsident gewesen. Da er aber des Defaitismus verbächtig war, wurde er das Opfer der nationalistischen Intrigen und durch Clemenceau erfekt. Gegen ihn als einen Führer des Linksblocks richtete sich die ganze Wut der Nationalisten in feinem Parifer Wahlkreis, ohne jedoch seine Wiederwahl verhindern 31: tönnen. Als Sohn einer Arbeiterfamille ist er in den bemo tratischen Massen Frankreichs   um so volkstümlicher, als er nicht nur Politifer, sondern auch ein Gelehrter von Beltruf ist. Von der neuen Mehrheit ist er für einen der wichtigsten Posten in Aussicht genommen, entweder als Staatsoberhaupt, falls es gelingt, Millerand zum Rücktritt zu zwingen, oder als Präsident der am mer. Aeußerungen eines solchen Mannes über das deutsch­franzöfifche Verhältnis am Borabend der Regierungsumbildung in beiden Ländern sind natürlich von ganz besonderer Tragweite. Er gab mir folgende Erklärungen:

Die französischen   Wahlen bezeugen auf das eindringlichste den Friedens willen des franzöfifchen Bolles. Sie widerlegen in den Augen aller derer, die sehen wollen, die Anschuldigung milita ristischer und imperialistischer Ziele, die niemals den wirklichen Münschen des Landes entsprochen haben. Die neue Rammer mirb an die Regelung der internationalen Probleme und insbesondere ber Frage der Reparationen und der deutsch  - französischen Be­ziehungen

mit außerordentlich gutem Willen zur Verständigung und Entgegenkommen herangehen. Sie wird sich bemühen, das Reparationsproblem in ein wirklich reales Gebiet zu verfeßen und ihm auf der Grund lage des Sachverständigengutatens eine prattische Lösung zu geben bergeftalt, baß Europa   nicht mehr ein über das andere Mal beunruhigt wird. Damit jedoch dieser gute Bille zum Ziele führt, ist es

nötig, daß er in Deutschland   dem gleichen guten Willen begegnet. Nichts wäre verhängnisvoller als eine Disharmonie von der Art, daß in Deutschland   eine am Ruber befindliche Regierung diese unsere entgegenkommende Haltung als Schwäche auslegen würde, die man nun ausnützen fönne. Eine wahre Katastrophe mit un­übersehbaren Folgen fönnte aus einer solchen Dissonanz zwischen den beiden Regierungen entstehen, und ich habe die unbeding'e Hoffnung, daß die demokratischen Parteien in Deutschland   soviel pinchologisches Berständnis aufbringen werden, um die wirtliche Geistesverfassung Frankreichs  , so wie fie durch die letzten Wahlen enthüllt wurde, zu begreifen, und ge nügend Kraft, um ihre Anschauungen den offenen und versted. fted ten Chauvinisten aufzuzwingen, also nicht nur benen, die gewaltsame Revanche predigen, sondern auch denen, die die loŋale Ausführung des Sachverständigengutachtens und überhaupt jebe friebliche Vereinbarung( abotieren möchten.

Das Gebot der Stunde. Schnelles und wirksames Eingreifen der Regierung. Bochum  , 20. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Da offizielle Organ tung", fordert angesichts der sich stündlich mehr zufpizenden Lage des Deutschen Bergarbeiterverat ndes, die Bergarbeiter 3ei­ein schnelles und wirksames Gingreifen der Re­gierung in den Ronffit: im Ruhrbergbau. Sie schreibt: Jetzt ist das Maß voll. Die Zechenbefizer spielen mit einem gefährlichen Feuer. Wenn die Regierung nicht bad und ener­gisch eingreift, um die berechtigten Wünsche der Bergarbeiter zu sichern, macht auch sie sich mitverantwortlich an den Schäden, die dem ganzen deutschen   Wolf aus diesem Kampf erwachsen fönnen. Mögen die Herrschenden die Zeichen der Zeit erkennen. Die Bergarbeiter wiffen genau, daß dieser Kampf, der wirtschaftliche Ur­fachen hat und auf gewerkschaftlicher Grundlage ruht, nur fiegreich beendet werden tann, wenn Besonnenheit und organisatorische Disziplin bis zur lehen Stunde herrschen. Doch wirten in so ente scheidenden Stunden auch andere Kräfte mit. Wird der Bogen von dem schwerindustriellen Scharfmachertum überspannt, so fann die und jede friedliche Regelung ber zwifchen beiden Bändern schwebenben Auseinandersetzung Formen annehmen, beren Auswirkung nur der Fragen würden dadurch auf unbestimmte Beit hinaus. zu fügen vermag, welcher weiß, wie tief bie Ruhrbergarbeiter durch geschoben. Das wäre eine bittere Enttäuschung für alle bie bie Leibenszeit der letzten Jahre in den Abgrund der Berjenigen, die glauben, baß eine aufrichtige Annäherung zwischen den zweiflung getrieben worden find." drei großen Demotratien Frankreich  , Deutschland   und England allein die Zukunft und die Zivilisation Europas   zu gewährleisten Dermag."

Die Stellung des Schlichters.

Effen, 20. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Ueber die Möglichkeit für eine Beilegung des Konflikts verlautet aus Berg­bautreisen, daß als nächste Schlichtungsinstanz Reichs­und Staatsfommissar Mehlich in Frage tommt. Daß ein 2n trag auf Berbindlichkeitserklärung des Bertiner trag auf Berbindlich feits erflärung des Berliner  Schiedsspruches vom Zechenverband erfolgt, ist noch zweifel haft. Jebenfalls fann aber der örtliche Schlichter nach§ 23 der Schlichtungsordnung den Schiedsspruch verbindlich erffären, falls ein öffentliches Interesse vorliegt. Bor der Berbindlichkeits­erklärung hätten jedoch abermalige Ginigungsverhand tungen stattzufinden. Theoretisch wäre auch die teilmeise Berbindlichkeitserklärung des Schiedsspruches möglich. Es steht jedoch dahin, ob der Schlichter dem von den Bergarbeiter. verbänden angenommenen ersten Teil des Schiebsspruches, der die Frage des Manteltarifs regelt, perbindlich erklärt und durch neue Verhandlungen über die Mehrarbeit den Weg zu einem abermaligen Einigungsversuch beforettet.

Kommunistische Sonderaktionen.

Effen, 20. Mat.( Eigener Drahtbericht.) Die Kommunisten haben ihren Beschluß, die Motstandsarbeiten mit allen Mitteln zu unterbinben, fdhon teilweise in die Tat um­sezen können. Auf zahlreichen Zechen des Gelsenkirchener   und Bochumer   Bezirks wurden am Dienstagmorgen die Beamten und Angestellten am Betreten der Zechenanlagen verhindert. Aehnliche mitteilungen liegen auch von einer Reihe Gruben des Effener Reviers Dor.

Bevorstehende weitere Stillegungen.

Duisburg  , 20. Mai.  ( TU.) Die Stillegung der geden machi sich mit jeden Tage mehr in den Duisburger Hütten. terten bemerkbar. Wenn die Koblenzufuhren nicht bald wieder einfegen, ist mit weiteren Betriebsstörungen zu rechnen. Ein Sochofen wurbe in dieser Woche abgeblajen, die Arbeiter wurden beurlaubt.

Fürsorge für Frauen und Kinder.

Effea, 20. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Das Wohlfahrtsamt in Effen hat von Dienstag an für die dorbenden Frauen und Kinder der Bergleute, denen in vielen Fällen jebe Nahrung fehlt, Anweisungen auf Lebensmittel ausgegeben. Der Gelbmert biefer unterstützungen, die sich etwa in halber Höhe der Erwerbstofen unterstügung halten, ist von den Bergleuten später zurüdzuerstatten. Eine große Anzahl Ruhrstädte wird diesem Beispiel folgen. Der 3echenverband und die schwerindustrielle Presse agitiert gegen diese Art einseitiger Parteinahme für die streifenden Bergarbeiter.

Kumpel und Königsvertreter. Der Arbeiterparteiler als Kirchenhaupt. Tollers Majje tenjch in London  . Tollers Drama Masse Mensch, beren öffentliche Aufführung in London   von der Zensur berboten worben Condon, 20. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Abg. Genoffe ift, fand, wie uns ein Telegramm aus London   meldet, dort in einer ge James Brown eröffnete in feiner Eigenschaft als Lord- Ober­Schloffenen Darbietung beifällige Aufnahme. Deutsche   Mufit in Paris  . Das Konzertgebouw Drcheiter und der Ton- kommiffär die Hauptversammlung der Schottlandkirche in Edinburg  . Innithor aus Umiterdam, unter der Leitung von Willem Wengelberg, baben Er wurde mit ungeheuren Ehren empfangen. Nachmittags hielt er in Baris die neunte Sinfonie von Beethoven   mit dem Gelugor in als Vertreter des Königs die Ihronrebe und nahm die her­deutscher Sprache zur Aufführung gebracht. Das Programin wurde durch gebrachte ijuldigung aller maßgebenden schoffischen Persönlichkeiten die erste Beethoveniche Sinfonie vervollständigt. Die Künstler erzielten ebenso wie bei der Aufführung der Matthäus- Passion am Tage zuvor einen entgegen. Die Preſſe würdigt diese Mission des früheren Berg­ungeheuren Erfolg.

arbeiters als Zeichen wirklicher Demokratisierung.

walt oder der List einen wirklichen Einfluß auf die deutsche Politik Wenn es anders fommen sollte und wenn die Parteien der Ge. ausüben sollten, dann würde sich die

franzöfifche Demokratie nicht täuschen lassen

Painlevé für Räumung des Ruhrgebiets.

Paris  , 20. Mai.  ( Gigener Drahtbericht.) Bainlevé bestätigt heute Dienstag die von einigen hiesigen Blättern angezweifelte Richtigkeit des dem Korrespondenten des Giornale d'Italia" ge­mährten Interviews, in dem er sich für die Aufhebung ber ökonomischen und gegebenenfalls auch ber militärischen Be. fegung des Ruhrgebiets ausgesprochen hat. Einem Rebatteur ber Biberté" gegenüber fügte Painlevé   hinzu: Befentlich sei für Frant reich nur die direkte Ausbeutung des Ruhrgebiets und der rheinisch westfälischen Eisenbahnen gewesen. Diese aber habe Frankreich   nach bem Programm der Sachverständigen aufzugeben. Die mili tärische Belegung fet dagegen nur eine Angelegenheit von setun bärer Bedeutung. Denn Frankreich   habe das Ruhrgebiet   nur be feßt, um die wirtschaftliche Aflion zu ermöglichen. Diese Dffupation fei bereits reduziert worden. Sie fönne es noch mehr werden und in der Zukunft ganz aufgegeben werden unter der Vorauss fagung, daß die 2iierten sich für die Erfüllung der deutschen   Ver sprechungen verbürgien.

Sigung der Reparationskommiffion.

Paris  , 20. Mai.  ( BTB.) Die Reparationstommiffion hat heute vormittag ihre übliche Sibuna zur Erlebiaung ber laufenber Angelegenheiten abgehalten. Der Organisationsausiauß fie die beutien Industrie obligationen wird an einem in aller Stürze zu bestimmenden Tage zusammentreten.

Die baltische Konferenz.

Wirtschaftennion.

Sowno, 20. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Die schon mehrfach verschobene Sonferenz der Staaten Bitauens, Cftfands und Lettlands   wurde am 19. Mai in Komno vom Minister. präsidenten Galvanaufas eröffnet. Die Konferenz soll eine Bollunion und den wirtschaftlichen Zusammenschluß der drei Staaten erreichen. Galvanaufas jogte in ber Gröffnungsrebe u. a.: Die drei Staaten find dazu berufen, den Frieden des Friedens wegen auszubauen, alle Kräfte zu diesem einen Bwed zu stärten Tichfeit zu erfüllen. Unfere gemeinsamen Besprechungen werden die und unter den Bölfern, die zusammengehören, die Pflicht der Mensch­Biele zeigen, die für die Außenpolitik diefer drei Nationen richtung gebend find. Das ist in erster Linie die Unabhängigkeit und die Gre richtung einer ungerstörbaren Grundlage freier Entwidlung ber Bölfer. Wir streben danach, Mittel zu finden, in die Mauern zwischen der Wirtschaft der eigenen Staaten eine Bresche, au legen, damit mir die Früchte der Arbeit unserer Bölfer austauschen können. Die Konferens muß ferner nad prattischen Wegen suchen, bie ben Bür gern unserer Länder gestatten, die Grenze zu überschreiten, um den wirtschaftlichen und intellektuellen Zusammenschluß unserer brei Staaten zu beschleunigen,

Im Ramen der beiden anderen Delegationen erqpiderte der Außenminister von Bettlan b.

Bibauer

Der lettische Finanzminifter äußerte sich in einem Gespräch mit Journalisten, daß er die Freigabe ber Romn Cifenbobnlinie durchzusehen versuchen merbe, ba die Zukunft Libans  , dos in Friedenszeiten burch feinen Crpori Baren aus ber freine und Litauen   bezoa, davon abhänge. Das Ergebnis der Kons ferenz werbe zweifelios eine Einigung über ben Austavich der eins heimischen Industrie- Erzeugnisse und landwirtschaftlicher Produkte ber prei Staaten ohne Zollerhebung und Formalitäten sein. Die Kon­

ferenz dauert bis zum 22. Mai.