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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 73.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

"

Mittwoch, den 27. März 1895.

12. Jahrg.

werden.

hier ganz mit dem Vorre dner überein. Allerdings ist der materielle eingerichtet, sondern man sagt sich allgemein, daß in den vier­Nutzen, den das Reich aus einer Konvertirung seiner 4 und prozentigen Bapieren ein gewisses Risiko liegt. Wenn erst die 31/2 prozentigen Schuldverschreibungen ziehen würde, vergleichs- Privatunternehmungen in ihrem Zinsfuße zurückgehen, dann 69. Sigung vom 26. März 1895, 1 Uhr. weise ein geringer. Es wäre im ganzen eine Zinsersparniß von muß der Staat zur Ronvertirung schreiten. Gewisse Ans dafür Am Bundesrathstische: Graf Posadowsky, Reichs- 8. Millionen. Dieser Betrag würde aber vollständig ausreichen, zeichen liegen vor; wenn Privatinstitute die bantpräsident Roch und Kommissarien. um die Spannung zu beseitigen, welche gegenwärtig zwischen den niedrigen Zinsobligationen absehen können, so ist darin Der Abg. Bürklin hat sein Amt als Bizepräsident nieder- ueberweisungen aus den Zöllen und indirekten Steuern und den ein Zeichen der Dauer des niedrigen Zinsfußes zu sehen. Bei gelegt. Matrikularumlagen besteht. Sie beläuft sich augenblicklich auf dieser wichtigen Frage muß die Regierung sich selbst ihr Urtheil Auf der Tagesordnung steht zunächst der Rest der zweiten etwas über 6 Millionen. Der Nuzen würde aber noch ein bilden; ich würde es bedenklich finden, einen Druck auf die Re­Berathung des Reichshaushalts Etats für 1895/96. größerer sein, wenn, wie nicht anders zu erwarten, gierung auszuüben. Wir würden also wohl nicht für die an­Ohne Debatte erledigt das Haus den Etat des Rechnungs  - die Einzelstaaten dem Beispiel des Reiches folgen würden. gekündigte Resolution des Herrn Bebel stimmen; ohne daß ich hofes. Preußen, Bayern  , Baden, Württemberg   und Hessen   be- damit das letzte Wort gesprochen haben will. Beim Etat des Reichsschaamtes begründet Abg. figen zusammen. 5 583 000 000 vierprozentige Schuldver Staatssekretär Graf Posadowsky: Die Behauptung des Bachem( 3) den von seinem Fraktionsgenossen Pichler, fchreibungen. Sie würden bei einer Konvertirung jährlich Abg. Meyer, daß unsere 31/ 2- prozentige Reichsanleihe fast dessen Mandat für ungiltig erklärt ist, beim Etat des 55 Millionen Zinsen ersparen. Preußen wäre daran mit 35 bis ununterbrochen über pari gestanden habe, und die Behauptung Bankwesens gestellten Antrag: Die verbündeten Regierungen 36 Millionen, Bayern   mit 12 und die übrigen Staaten mit des Abg. Bebel bezüglich des Standes der französischen   Rente zu ersuchen, die Mittel der Reichsbank in weiterem dem Rest betheiligt. Die Sache würde sich noch weit günstiger sind thatsächlich unrichtig. Seit Oktober 1890 bis 93, worüber ich eine Umfange als bisher dem landwirthschaftlichen Kreditbedürfniß gestalten, wenn man sich auch zu einer Konvertirung Aufstellung habe, hat unsere Reichsanleihe nicht über pari gestanden. zugänglich zu machen." Bisher seien die Wünsche nach dieser der 31/ 2prozentigen Echuldverschreibungen entschlösse. Preußen Die französische   Rente hat vom Ottober 1890 bis April 1893 Richtung hin, troydem sie wohl begründet sind, stets auf den würde dabei 10 Millionen ersparen. Die Börse rechnet schon seit stets unter pari gestanden. Ich will nicht hoffen, daß dem größten Widerstand gestoßen. Die Reichsbant könnte das Geld langer Zeit mit einer Konvertirung, wie ein Blick auf den Kurs- Abg. Bebel der Irrthum passirt ist, daß er die Stückzinsen, die leicht an der Börse bekommen oder auch von den Invaliden- zettel lehrt; daß eine Konvertirung auch den privaten Hypotheken man bei den Kursen der englischen wie der französischen   Rente Versicherungsanstalten, welche für diesen Zweck das Geld gern zins herabdrücken würde, ist unzweifelhaft, aber wir haben das abrechnen muß, mitgezählt hat.( Heiterkeit.) Deutschlands   Kredit hergeben würden. Interesse dieser Kreise hier, nicht zu wahren. Der kleine Hand- ist allerdings ebenso sicher wie der anderer Staaten und ich Reichsbank- Präsident Koch: In Versammlungen und Zei werker und Bauer ist an der Zinsreduktion nicht sonderlich empfand es bei meinem Amtsantritt schmerzlich, daß zwischen tungen ist der Reichsbank- Berwaltung der Borwurf gemacht worden, interessirt. Seine an sich traurige und unhaltbar gewordene dem Kurse unserer Staatspapiere und dem der Papiere anderer daß sie sich nur in den Dienst der Industrie, aber nicht der Land- soziale Position ist durch solche Mittel nicht zu verbessern. Staaten eine so erhebliche Differenz vorhanden war.( Hört!) wirthschaft gestellt habe. Es ist aber hervorzuheben, daß Beschwerden Im Vordergrund unserer Erwägung steht die Thatsache, Glücklicherweise hat sich in den letzten Jahren diese Spannung aus landwirthschaftlichen Kreisen in erheblicher Anzahl weder daß dasjenige, was nicht an Reichs- und Staatszinsen wesentlich verringert.( Sehr wahr! rechts.) Auf die an die Reichsbank Direktion noch an den Reichskanzler gelangt gespart werden kann, durch Steuern, in erster Linie Kurse der englischen   und französischen   Staatspapiere wirken find. Die Reichsbant, wie die preußische Bank, sind immer be- indirekte aufzubringen ist, welche den arbeitenden allerdings einige Fattoren ein, die bei uns fehlen. Frankreich  strebt gewesen, alle Berufsstände in der Kreditgewährung gleich- I assen aufgebürdet werden. Die Konversion und England sind immer noch kapitalreichere Länder als wir, mäßig zu berücksichtigen. Die landwirthschaftlichen Produkte soll und wird uns vor neuen Steuern bewahren. Schon taucht und in diesen Ländern besteht theilweise die obligatorische Vor­werden bis zu zwei Drittel des Werthes beliehen; es wird aber neben der Tabaksteuer das Gespenst der Biersteuer schrift, daß öffentliche Rassen ihre Bestände in Staatspapieren von dieser Befugniß fein großer Gebrauch gemacht. Da die wieder auf, welche großentheils von den Arbeitern getragen anzulegen haben, und auch gewohnheitsmäßig legt man dort aktiven Raffengeschäfte bei der Reichsbant schnell abgewickelt werden müßte. Ich will garnicht bestreiten, daß manche fleine vielmehr sein Geld in Staatspapieren an, als es in Deutsch  werden müssen, und die Wechsel meistens in drei Monaten Leute, welche Spareinlagen machen, durch die Konversion ge- land leider der Fall ist. In Holland   dürfen z. B. Mündel­Titres des Staates angelegt fällig find, so ist es begreiflich, daß der Bankverkehr schädigt werden könnten. Die Echädigung durch neue Steuerr würde gelder der Industrie schärfer hervortritt, als der der Landwirth- aber eine größere sein, und es handelt sich um eine so kleine Zahl, daß Man darf also den Kurs fremder Staatspapiere mit schaft, deren Umsatz fich viel langfamer vollzieht, auf sie nicht Rücksicht zu nehmen ist. Die allgemeinen Interessen demjenigen der unserigen nicht mechanisch parallel behandeln. nämlich in Jahresfrist, von Ernte zu Ernte. Nichts- müssen voranstehen. Um diese Frage zu klären und die Regierung Die Frage der Konvertirung lediglich vom privatrechtlichen destoweniger ist die Bahl derjenigen Landwirthe, welche bei der zu einer Meinungsäußerung zu zwingen, werden wir in der Standpunkte zu beurtheilen, wäre falsch.( Sehr richtig! rechts.) Reichsbank zugelassen sind, keine geringe; fie beträgt allein in britten Lesung eine Resolution einbringen, und haben wir Vergeffen Sie nicht, daß Deutschland   daran denken muß: Du den 4 östlichen Provinzen 31 pet. Die Reichsbank ist der Land- feinen Erfolg, so werden wir in der nächsten Cession die Sache mußt noch öfter borgen, wie Du schon so oft geborgt. Bei einer wirthschaft auch in anderer Weise, z. B. bei der Konvertirung abermals zur Sprache bringen. Konversion würde wahrscheinlich die Neigung, unsere Staatss der Pfandbriefe der Landschaften, zu Hilfe gekommen, und bei Abg. v. Frege( dk.): Es ist merkwürdig, daß Herr Meyer- papiere zu kaufen, wesentlich abnehmen; eine voreilige Konversion Kreditgewährung haben die landwirthschaftlichen Genossenschaften Danzig   dieselbe Joce befürwortet hat, wie der Abg. Bebel, der würde also auf den Emissionskurs bei neuen Anleihen drücken. alle nur mögliche Berücksichtigung erfahren. Der Vorwurf ist die Revolution auf gefeßmäßigem Wege herbeiführen möchte. Als ich im April 1894 die Rühnheit hatte, die Anleihe zu 87,70 durchaus unbegründet, daß die Landwirthschaft in der Kredit Herr Meyer- Danzig hat namentlich auf die Steuerzahler ver der Börse zu offeriren, rief die gesammte Presse: Das gewährung von der Reichsbank zurückgesezt worden sei. Ich wiesen. Der gegenwärtige Stand der Frage ist vom Reichs- ist unmöglich. Und die Folge dieses hohen Rurses war, bitte Sie deshalb den Antrag Pichler abzulehnen. schatsekretär so flar und erschöpfend präzisirt worden, daß wenig daß die Anleihe mit Mühe und Noth noch zwei­Abg. Meyer- Halle( frf. Vg.): Es ist mir mitgetheilt worden, hinzuzufügen ist. Aber ich meine, daß aus dem Reichstage einhalbmal überzeichnet wurde. Was hat sich seitdem wesentlich daß die Zuckerfabrikanten Kredit nachgesucht haben für Zucker, heraus der Standpunkt des Reichsschaßsekretärs gebilligt werden geändert? Die Geldflüssigkeit wird abnehmen, abnehmen, sobald der unter Steuerverschluß liegt. Es ist bisher keine Entscheidung muß. Wenn die gegenwärtige Geldflüssigkeit eine dauernde ist, die Depression in der Landwirthschaft, in Handel und Wandel getroffen worden. Ich glaube, daß Zucker unter Steuerverschluß dann müßte die Konvertirung erfolgen. Aber ich bezweifle, aufhört; dann kann der Zinsfuß wieder steigen. Und hätten wir ebenso ficher liegt, als unter Bankverschluß. Die Kreditmittel daß die Geldflüssigkeit von Dauer ist; fie ist nur voreilig fonvertirt, so wären unsere Gläubiger doppelt ge find doch jetzt vorhanden. Es scheint also eine gewisse Schwer- vorübergehend infolge der wirthschaftlichen Depression. schlagen. Zuerst verlieren sie bei der Konversion und dann fälligkeit vorzuliegen; ich möchte doch um etwas mehr Ent- Die Konvertirung der Reichsanleihen allein ist nicht erheblich, wieder an dem Kapital der 81%, prozentigen Papiere, die sie ge­gegenkommen bitten. aber es folgt darauf die Konvertirung der Papiere der Einzel- tauft haben. Unsere Papiere befinden sich auch im Befih wohl Reichsbant- Präsident Koch  : Der Wunsch des Vorrebners ist staaten, ferner die Konvertirung der Hypotheken, und dadurch thätiger Anstalten, öffentlicher Korporationen, von Schul- und bereits erfüllt worden. Es müßte nur erst der preußische Finanz- werden tausende und abertausende geschädigt. Wir müssen eine Kirchengemeinden.( Sehr richtig! rechts). Spart also der Staat aus­minister ersucht werden, ebenso wie das beim Spiritus bereits Bertheilung der nationalen Papiere in möglichst weite Kreise an Binsen durch die Konversion, so mnß der geschieht, den Pfandbesitz der Reichsbank bei den unter Steuer- wünschen; diese weiten Kreise fleiner Kapitalisten würden schwer fallende Betrag von den Steuerzahlern in den Kommunen verschluß liegenden Zuckervorräthen durch die Steuerbeamten getroffen werden. Bei der Konversion würden die großen und so weiter durch Steuern wieder aufgebracht werden. wahren zu lassen. Kapitalisten den Schaden nicht leiden; sie würden diese Ten erwarteten großen Effekt für die Gesammtheit hat die Maß. Der Etat des Reichsschazamts wird genehmigt. Papiere abstoßen, und die fleineren Sparer regel nicht. Ein niedrigerer Binsfuß ist allerdings für alle die, Beim Etat der Reichsschuld weist Abg. Meyer- würden geschädigt werden. Der Sparfinn unserer Be- welche Zinsen zu zahlen haben, erwünscht, und eine Ermäßigung Danzig  ( Rp.) darauf hin, daß der jetzige Binsfuß ein so niedriger völkerung ist doch ausgebildet. Die Steuerzahler werden der Zinsenlast des Staates ist eine Verbesserung seiner Finanzen, ist, daß man wohl daran denken fönne, den Binsfuß der Reichs vorgeführt. Aber was haben denn die kleinen Leute, die aber zweifelhaft ist mir, ob eine erzwungene Herabsehung des anleihe herabzusehen. Im Interesse der Steuerzahler müsse die Wittwen und ähnliche Personen, für eine Belaftung durch die Binsfußes der Landwirthschaft wirklich nützt. Wenn bei dem Herabfehung des Binsfages erfolgen, sonst wird es dem großen Bier- und Tabatsteuer zu tragen! Wird die Konversion durch leider so starken Nothstand der Landwirthschaft, daß die Sichere Rapital gelingen, die vierprozentigen Papiere auf die kleinen geführt, so müßte nicht eine Steuererleichterung erfolgen, sondern heit der Hypotheken der mittleren Landwirthe zweifelhaft ist, die Leute abzuschieben, die den Schaden der Konvertirung zu tragen haben. eine Schuldentilgung eingerichtet werden. Agrarische Tendenzen Gläubiger auch noch niedrigere Zinsen nehmen sollen, so ist die Die Erflärung des Reichsschatsekretärs in der Budgetkommission tommen hierbei nicht in Frage. Deshalb bitte ich, auf den Gefahr sehr nahe, daß die Gläubiger ihr Geld zurückziehen und scheint darauf zu deuten, daß die Regierung die Konvertirung Standpunkt des Reichsschaßsekretärs zu treten. Denn wenn ausländische Staatspapiere kaufen. Ich verstehe es, wenn das eigentlich als ein Uebel ansieht. Dieser Ansicht ist Redner nicht. wir dem Kleinkapitalisten nicht 4 pCt. gewähren, fo Haus die Sache besprechen will, aber es wäre vollkommen un­Die 3/2 prozentigen Papiere stehen über pari, die Pfandbriefe geht er mit seinem Gelde ins Ausland. Die An- verständlich, wenn ich urbi et orbi verkündete, was die Re­und die Kommunalobligationen verzinsen sich mit 3/2 Prozent. lage des Geldes in einheimischen Papieren schüßt den gierung zu thun gedenkt.( Sehr richtig! rechts.) Ich würde dadurch Daraus geht hervor, daß dieses der Normalzinsfuß ist. Die Nationalfinn und vermehrt das Interesse Staat. der allerwüftesten und unlautersten Spekulation Thür und Thor Einbuße am Bins ist für die kleinen Sparer nicht so erheblich, Ich bitte Sie deshalb, dem etwaigen Antrage des Herrn Bebel öffnen. Beeinflussen lassen wir uns auf diesem Gebiete nicht, ich wie man annimmt; ein Mann, der jährlich 50 M. spart, und nicht stattzugeben. Was Herr Bebel vorbringt, das hat meiner möchte den Mann sehen, der mir hierbei unberütfen Rath zu ertheilen das wird noch nicht der kleinste Sparer sein, verliert dadurch bescheidenen Auffassung nach immer die größten Bedenken gegen den Muth hätte. Wir entscheiden nur nach fachlichen Gründen. jährlich 25 Pfennig. Die Steuerzahler werden gezwungen, sich( Zustimmung rechts). ( Beifall rechts.) Der sachliche Grund für die Konversion fann 50 Millionen Mart durch Steuern mehr aufzubringen, um die Abg. Barth( frs. Wg.): Die Konversion wird erfolgen; es nur der sein, daß der Zinsfuß sich dauernd niedriger stabilirt Taschen der ausländischen und der großkapitalistischen Besitzer ist nur die Frage, ob sie etwas früher oder später tommt. Gine hat. Wenn man dagegen das Interesse der Steuerzahler ins von Reichspapieren zu füllen. Selbst die fleinen Besitzer Beruhigung fann also nicht anders herbeigeführt werden als das Feld führt, so ist das gerade ein sehr fiskalischer Standpunkt. von Reichsanleihen werden immer noch stenerfräftiger sein, als durch, daß die Konvertirung möglichst schnell erfolgt. Daß Eine voreilige Konversion lediglich zu gunsten der Landwirth­die meisten Steuerzahler, welche die Zinsen aufbringen müssen. Damit eine Schuldentilgung verknüpft müßte, ist schaft würde die ganze Maßregel unpopulär machen; Bei der Berathung des Etats des Auswärtigen Amits hat man durchaus nicht nothwendig. Die Steuerzahler im Reich Gläubiger würden das Gefühl haben, daß ihnen vorzeitig eine das den Einzelstaaten haben davon gesprochen, wenn Preußen oder das Reich Konvertirungen und in größte Interesse Einnahme genommen wird, um einer anderen Gruppe zu helfen. machen würden, so wäre das ebenso, als wenn Griechenland   daran, daß der Binsfuß herabgesetzt wird und zwar In einem Zeitpunkt, wo der Staat jeden Augenblick wieder an seine Zinsen schuldig bliebe. Ein solcher Vergleich ist sehr be die des Reichs besonders, weil sie die Steuern aufbringen den Kredit des Landes appelliren kann, ist solcher Schritt un= dauerlich. Zur Konvertirung wird ja niemand gezwungen; er in der Form der indirekten Steuern; denn die Steuerzahler des möglich. Nur die Ueberzeugung, daß der Zinsfuß dauernd tann fein Geld nehmen und sich andere Papiere faufen. Die Reiches schenken den Gläubigern alljährlich 8 Millionen M. niedriger stabilirt ist, kann maßgebend sein. Ich bitte den ganze Misere, in der wir uns jetzt befinden, ist eine Freilich die ganze Wirthschaftspolitik des Reichs, die Schuh- Baum nicht zu schütteln, ehe das Obst wirklich reif ist. Folge der Nothlage der Werthe schaffenden Stände. Zu deren zölle und die Liebesgaben, ist ein Geschent an Abg. Graf Arnim( Rp.): Der Regierung muß der Beit Entlastung ist die Konvertirung der Reichsschulden nothwendig. einzelne Klassen der Bevölkerung. Bei der Reichs- punkt der Konversion völlig allein überlassen werden. Ich lege Hält der Staat seinen Binsfuß fünftig hoch, so macht er der schuld find die Interessenten, denen etwas geschenkt wird, sogar großen Werth darauf, daß dieselbe nicht früher erfolgt, als bis Industrie für ihren Rapitalbedarf Konkurrenz. Ehe der Staat Fremde. Die anderen Liebesgaben bleiben wenigstens in der die Börsenreform durchgeführt sein wird.( Sehr richtig! rechts.) feinen Binsfuß nicht herabsetzt, wird man zu einem mäßigen Familie. Wir wollen dem mobilen Kapital nichts schenken; Denn wir haben gefehen, welchen Schaden die kleinen Bantiers Zinssu ß für die Landwirthschaft nicht kommen. Was ist denn jede solche Interessenpolitik ist für uns verwerflich. angerichtet haben, als sie an die Stelle der russischen Anleihen für die Landwirthschaft geschehen? Bisher nichts!( Sehr richtig! Der Gedante ist aber ganz falsch, daß durch eine Konversion eine dem Publikum die Argentinier und die Griechen aufhingen. Erst rechts.) Das Zucker und Spiritussteuer Gesetz hilft einem allgemeine Herabsehung des Binsfußes herbeigeführt werden muß den Bankiers klar gemacht werden, daß sie eine gewisse fleinen Theile der Landwirthschaft, während die Binsermäßigung fönnte, wenn sie nicht in der Tendenz des Geldmarktes liegt. Verantwortung auf sich nehmen durch die Einführung folcher der gesammten Landwirthschaft zu gute fommt. Wenn man Für die wirthschaftliche Entwickelung ist es besser, wenn ein fremden Papiere. Wenn Einrichtungen getroffen werden, daß der durch die Hochhaltung des Zinssußes die Millionäre stärkt, so niedriger Zinsfuß vorhanden ist. Denn der Zinsfuß für das kleine Mann Staatspapiere direkt kaufen kann, dann wird er züchtet man auf der andern Seite ein Proletariat. Echädliche Rapital ist ein bedeutender Faktor für die Industrie und auch nicht erst zum Bankier gehen. Also erst Börsenreform und dann Wirkungen der Konvertirung haben sich bis jetzt nicht heraus- für die Landwirthschaft. Bei schlechter wirthschaftlicher Lage ist Konvertirung. Aber wenn die Konvertirung eintritt, dann halte gestellt, trotzdem England schon bis auf 21/2 pCt. herunter- es verkehrt, den Binsfuß künstlich hoch zu halten. Damit wird ich die Konvertirung auf 3 pet. für gerechtfertigter als die auf gegangen ist. Wenn die Regierung nicht auf 3 pet. herunter- teine Verbesserung der wirthschaftlichen Verhältnisse herbei 31/2 pet. gehen will, dann müßte sie schleunigst auf 32 pet. herunter- geführt werden. Der Regierung ist nur dringend zu empfehlen, Abg. Bebel( Soz.): Es hat mir vollständig ferngelegen, dem gehen, denn seit fieben Jahren stehen die 31/ 2prozentigen Papiere möglichst schnell die Konversion auf 3 pCt. durchzuführen. Schaßsekretär persönlich zu insinuiren, als wenn er sich durch über pari, Die Regierung hat gesagt, wir sollten unsere Wünsche Abg. Friedberg( natl.): Meine politischen Freunde stehen irgend welche Rathschläge privater Natur, durch irgend welche nicht in agitatorischer Weise vorbringen. Die Konvertirung ist auf dem Boden der Erklärungen, welche der Staatssekretär im private Interessen in dieser Frage habe beeinflussen lassen. G3 nicht agitatorisch behandelt worden; das geschieht erst, wenn in Reichsschazamt in der Kommission abgegeben hat. Ich möchte ist aber kein Zweifel, daß in dieser Frage große und mächtige weiten Kreisen die Erkenntniß auftaucht, daß auf gewissen Ge- auf eine Klasse von Personen hinweisen, die durch die Konvertirung Interessen, die auf dem Spiele stehen, alle Ursache haben, mit bieten nichts geschehen ist. Wenn die Konvertirung nicht erfolgen geschädigt wurden, nämlich auf die Beamten, welche durch die äußerster Energie ihren Einfluß geltend zu machen in der sollte, dann erst würde man in weiten Wolfskreisen sich näher staatliche Gesetzgebung gezwungen worden sind, für die Gestellung Konvertirungsfrage. Daß dieser Einfluß vorhanden ist, kann mit dieser Frage beschäftigen und sie lebhafter als bisher erörtern. von Kautionen Konsols zu kaufen. Bei einer Konversion find immer niemand bestreiten. Andeutungen hierüber find seit Monaten in Referent Abg. Hammacher verweist furz auf die darüber Personen vorhanden, die sich mit der geringen Rente nicht begnügen der Preffe gemacht worden. Die Gründe, welche gegen die Kon­stattgehabten Verhandlungen der Budgetkommission und auf die fönnen. Sie wenden sich dann ausländischen Anlagewerthen oder vertirung geltend gemacht sind, konnten bei jeder anderen Kon­Die Interessen, die Rück­dort abgegebene Erklärung des Reichs- Schatzfekretärs; einen be- einheimischen zweifelhaften Unternehmungen zu. Und wenn ihre vertirung geltend gemacht werden. ftimmten Standpunkt hat die Rommission nicht eingenommen. Hoffnungen nicht in Erfüllung gehen, dann entsteht eine Krisis, fichten gegen die Privaten, die Kommunen und die öffent Anstalten müffen zurücktreten hinter Abg. Bebel( Soz.): Die Erklärung des Schatsekretärs in der wie wir sie schon öfter gehabt haben. Auf diese Weise kann die lichen Wohlthätigkeits und die Intereffen der Budgetto mmission bezüglich der Konvertirung der 4 und 31/2 proz. Konversion nur Anlaß zu einer wirthschaftlichen Krisis werden, die allgemeinen Reichsinteressen Jede Maßregel, fie mag noch fo Schuldverschreibungen, welche darauf hinauslief: wir wissen im und daran haben auch die Arbeiter ein gewisses Interesse. Der Reichssteuerzahler. Augenblick nicht was wir thun sollen und müssen abwarten was Binsfuß der alten Anleihen hat nichts zu thun mit dem gegen- nüßlich, zweckmäßig und vernünftig, wird unter allen Umständen die Zukunft und bringt, tann uns nicht befriedigen. Ich stimme wärtigen Binsfuße. Nicht die Börse ist auf die Konvertirung gewisse Privatinteressen mehr oder weniger verlegen.

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