Schwerindustrielle Infamie.
Der Schwerindustrielle Lokal- Anzeiger" fommentiert die Meldung, daß die Micum einen Teil der den Ruhrzechen ge= hörenden Kofs- und Kohlenlager beschlagnahmen wolle, jol gendermaßen:
Interessenten und Stimmvich.
Wulle über die Deutschnationalen.
Dann die Völkischen von denen Wulle sagt:
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In den Reihen diefer Gruppen befinden sich die agitatorisch festen Köpfe, Männer mit tatten Berfammlungs. erfolgen, auf die sie sehr stolz sind und glauben, damit der Partei ihren Stempel aufgedrückt zu haben. Dieser Flügei fleht selbstverständlich in Opposition zur Bolitit Hergts, emer Oppofition, die dhon öffentlich in der Preise emer Oppofition, die ichon offentlich in der B zutage getreten ist. Die Durchführung der Hergischen Erfüllungspolitik würde die Anhänger dieses Flügels 3 mangsläufig aus der Deutschnationalen Volkspartei herausdrängen.
Die innere Zorrissenheit der beutschnationalen Fraktion des Reichstags wird von den Völfischen erbarmungslos bloßgestellt. Im Deutschen Tageblait" untersucht Wulle das Wesen und die Triebfräfte der verschiedenen Richtungen der Deutschnationalen , die Wenn es auch nicht die Absicht der Streifenden im Ruhrrevier er aus eigener Erfahrung beurteilt. Er unterscheidet drei Gruppen: sein mages. doch wieder einmal wunderbar, daß en ihnen Ins Den Granzosen leine Art Zunächst den konservativ en Flügel, der ſich auf den preußischen zwischen Rooperation stattfindet. Daß der Wunsch Herrn Poin Großgrundbesi und die historisch geschulte Intelligenz" tüt carés heute mehr denn je dahin geht, seine starke Hand" im Lande also die alten Konservativen. Tendenz gegen die Erfüllungspolitik der Boches zu zeigen, ist den innerpolitischen Verhältnissen Franto e tarp, der diesen Flügel führt. Schlange Werner Gießen reichs ohne weiteres abzulesen, Bielleicht gelingt es ihm, fich auf diese Weise zu- halten; jedenfalls aber fann er die Sehnsucht nach der guten, alten, der Poincaré - Zeit, während des von ihm erwarteten ,, schlappen" Herriot- Regimes so am lebhaftesten wachhalten.. Mitten in diese Atmosphäre hinein fällt nun der Bergarbeiterſtreit im Ruhrgebiet - und die Franzosen müßten nicht die Frau zosen sein, wenn die diesen so herrlichen Anlaß zu Gewaltmaßnahmen nicht zu nußen wüßten. Die Zeiten des Ruhrkampfes tehren, soweit die widerrechtlichen Maßnahmen der widerrechtlichen Besatzung in Frage kommen, in alter Schönheit wieder. Daß gleichzeitig die ohnehin durch den Bergarbeiterstreit besonderen Gefahren entgegengehende deutsche Wirtschaft weiter beeinträchtigt wird, wenn die vorhandene Kohle für Frankreich beschlagnahmt wird, tommt Boincaré selbstverständlich nur zu Paß, und den Streit hegern selbst auch hier die Interessenjolidarität wird. es gleichfalls nur lieb sein, wenn auf diese Weise die ,, Einheitss front des Kapitalismus" geschwächt wird. Daß es zufällig der deutsche „ Kapitalismus " ist, dem dies geschieht, und daß es zugunsten des französischen vorgenommen wird, ist ein Um stand, der den in Frage stehenden Herrschaften bei ihrer bekannten Sinnesart die Freude an der Sache feineswegs trüben wird.
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Die Infamie gegen die ausgesperrten Ruhrbergarbeiter des Hugenberg- Blattes ist zugleich insagbar dumm und widerwärtig. Diese Ruhrbergarbeiter haben in einen beispiellosen Kampfe alle Leiden auf sich genommen, alle An biederungsverfuche der Franzosen abgewiesen, allen Lockungen der Besatzungsmächte widerstanden. Als der passive Widers stand der von den Schwerindustriellen und ihrer Breffe gestützten und getriebenen Cuno- Regierung zusammenbrach, da maren es die Ruhrindustriellen, die schamlos genug waren, zu den Franzosen zu laufen, um mit Hilfe der Befagungstruppen den 3ehnstun dentag einzuführen. Der General Degoutte , hat ihnen damals allerdings den wohlverdienten Fußtritt gegeben.
Nun haben dieselben Ruhrindustriellen mit Hilfe deutscher Behörden und unter Berufung auf das mit den Franzosen abgefchloffene Abkommen den Arbeitern die Arbeitszeitverlängerung aufzuzwingen versucht. Und weil die Bergarbeiter an der Siebenstundenschicht unter Tage festhielten, ohne frei vereinbarte Ueberstunden, deren Notwendigkeit feststeht, abzulehnen, haben die Zechenbefizer die Tore geschlossen und die Arbeiter zum Feiern gezwungen.
Die Lieferungspflichten, die die Unternehmer übernommen hoben, bestehen. Benn die Micum auf Grund des von den Unternehmern abgeschlossenen Vertrages auf den Zechen. Borräte beschlagnahmt, dann fann sie sich auf einen Vertrag berufen, den die Unternehmer allein abgeschloffen haben, und für den diese allein verantwortlich find.
Das Gros der Partei aber schildert Wulle mit boshafter Bronie als Interessenpolitiker, Vertreter gewisser Berufsstände, überIronie als Interessenpolitiker, Vertreter gewiffer Berufsstände, über wiegend Landwirte Industrievertreter, Arbeiterferretäre, Linie der früheren Freikonservativen, Führer Hergt. Ausgesprochene Opportunität politiker, darunter Leute, die bekanntlich 1914 für Friedensresolution geftmmt bie berüchtigte haben". Ueber das Wesen dieser Gruppe jagt Wulle:
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Brandler davongetragen. Maklom gehört jetzt der Reichszentrale ber KPD. an, deren ganze Einstellung er sowohl wie Ruth Fischer maßgebend beeinflussen.
Waffenfund im Reichstag.
Am Dienstag wurde im Hauptausschußjaal des Reichstags ein
Waffenlager entdeckt. In den Luftschächten des Saales wurden 152 Schuß Munition gefunden. Außerdem befanden sich in dem einen Luftschacht Teile
u. a. 16 Infanteriegewehre mit 152
leichter und schwerer Maschinengewehre. Die Räume waren seit fünf Jahren nicht mehr revidiert, die gefundenei Waffen did mit Staub bedeckt. Man nimmt daher an, daß es fid) bei diesen Funden um vergessene Reste aus alten stürmischen Tagen handelt, in denen der Reichstag wiederholt von Bewaffneten besetzt war.
Der neueste Haushaltsplan des Reichs.
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Wie die Telegraphen- Union" erfährt, wird der Reichsrat in seiner nächsten Boufizung, die auf Donnerstag angelegt ist, mit der Beratung des Reichshaushaltsplans für 1924 beginnen. Der Reichsfinanzminister hat zu diesem Zwed einen neuen, abgeänberten Entwurf des Etats- aufgestellt, der sich von dent bereits vor wenigen Wochen schon einmal vorgelegten Entwurf in verschiedener Hinsicht unterscheidet. Der jetzige Entwurf ist nach dem Stande vom 1. April d. J. aufgestellt und berücksichtigt ganz besonders die durch den Personal- und Verwatungsabbau erzielten Ersparnisse auf der einen Seite und die am 1. April bekanntlich eingetretene allgemeine Erhöhung der Gehälter und Löhne auf der anderen Seite.
Nach dem neuen Entwurf erfordert der Etat des Reichs= präsidenten einen Zuschuß von rund 250 000 m., der Etat des Reichsministeriums, des Reichstanzlers und der Reichstanzlei einen solchen von rund 370 000 M. Die Ausgaben für Heer und Marine sind auf rund 450 Millionen
so tann er jahrelang als tionsleitung. Treibt, er quer, Mart veranschlagt; davon entfallen auf die Marine rund 100 Millio
„ Die Hauptreden werden fast immer einer ganz fleinen Gruppe übertragen, die Mehrzahlist Stimmpieh, Nun legt jeder Abgeordnete natürlich entscheidenden Wert darauf, mög: lichst oft im Parlament in Erscheinung zu treten. Dazu braucht Die Gunkt der stummer Statist die Klubseffel des Reichstages drüden und seine fauer erfeffenen Diäten einziehen, er wird einfach nicht als Redner herausgestellt. Mit diesem Mittel zwangsweiser Erziehung arbeiten fast alle großen Fraktionen, der Regisseur der Partei ist der mächtigste Mann, und der Regisseur Hergt ist einer Der besten Regiffeure. Es iſt ſchon mancher tampfes mutig in solche Fraftionen eingezogen, und wenn auf den Lenz der Herbst kam, dann war aus dem Kampjesmutigen ein mob erzogenes und gehorsames Frattionsmitglied geworden. So wird es vielen gehen, die heute noch hinter den Kulissen große Töne reden, die meisten werden um den ersten Sündenfall nicht herumfommen, und so wird der weltfuge Hergt mit seiner bisherigen Taftit wahrscheinlich stärkere Erfolge erBielen als die fampfesmutigen Mannen von heute glauben."
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nen Mart. Das Ministerium für die bejezten Ge= bfete, für das zum erstenmal ein eigener Etat oufgestellt ist, das aber als fünftig wegfallend" bezeichnet wird, erfordert einen Zu schuß von rund 6 Millionen Goldmart. Das Reichsjustiz ministerium hat fogar Ueberschüffe zu verzeichnen. Hier stehen den Ausgaben von rund 7 Millionen Goldmart Einnahmen in Höhe pon rund 8 Millionen Goldmarf gegenüber. Von den Einnahmen find bemerkenswert die Gerichtstoften in Höhe von 400 000 m., die Einnahme an patentamtlichen Gebühren in Höhe von rund 6% Millionen Goldmart. Der Reichstag erfordert einen Zuschuß von rund 4 Goldmillionen. Beim Rechnungshof des Deutschen Reiches beträgt der Zuschuß rund 1% Goldmillionen. Der allgemeine Pensionsfonds schließt mit einem Zuschuß von 894 Goldmillionen ab. Der Reichswirt schaftsrat erfordert einen Zuschuß von 573 000 m. Da die Etats des Reichsverkehrsminifteriums und des Reichspoſtministeriums der Begutachtung des Reichsrats und des Reichstags nicht mehr unterliegen, ist dem Reichsrat nur ein Nachweis über das erforderliche Ministergehalt vorgelegt worden.
Wulle muß seine Deutschnationalen fennen er hat fie fich aus der Nähe angesehen. Widerstreitende Intereffen und wider ftreitende Ideen fämpfen in dem deutschnationalen Konglomerat, das im Grunde mur durch den außenpolitischen Drud zusammengehalten und gestärkt worden ist. Kommen diese widerstreitenden Kräfte erit zum unvermeidlichen Austrag, so wird die Deutschnationale Bartei, die sich jetzt als die Stärke und die Führerin Deutschlands brüftet, zusammenfallen wie ein angeschossener luftgefüllter Gummiball. Festnahme des Kommunistenführers Maßlow millionen Mart ab. Die Aufwands entfädigung für
Berhaftung wegen Hochverrats.
Die Korrespondenz B. S. meldet: Die Abteilung I A des Berliner Bolizeipräsidiums hat gestern den bekannten Führer des radikalen Flügels der Kommunistischen Bartei Maslow festgenommen und Flügels der Kommunistischen Bartei Maslow feftgenommen und Eine Million Arbeiter sind, bereits durch den Machtwillen ihn dem Untersuchungsrichter vorgeführt, da gegen Maßlom ein der Unternehmer zum Feiern verurteilt. Benn die Aus Berfahren wegen hochterrats schwebt. Diefe Antlage Sperrung der Bergarbeiter noch eine Woche dauert, stehen wir steht in engem Zusammenhang mit dem großen Verfahren gegen unmittelbar vor einer Katastrophe. Die paar Tonnen Kohlen, die Leitung der Kommunistischen Bartei, der hochverräterische Ber die jetzt noch auf den Halden liegen, würde sie gewiß nicht aufgehen zur Laft gelegt werden. Maßlow ift bekannt geworden halten. Wenn die Micum aber wieder zu Ganttionen greifen durch seine radikalen Methoden, um deren Durchseßung er zusammen fann, dann find direkt verantwortlich dafür die 3e chert mit Ruth Fischer jahrelang gefämpft hat. Wie erinnerlich, hat befizer, die ihnen dazu das Recht gaben, die die Berg - nach der legten schweren Krisis in der Kommunistischen Partei die arbeiter aussperrten und damit Herrn Poincaré vor Richtung Fischer Maßlow auf dem Kongreß in Mostau, der sich seinem Abgang noch einen„ Sieg" ermöglichten. Die 3echen- lediglich mit der Neurorientierung der kommunistischen Politit in befizer sind damit bis zum Ende Poincaristen. Deutschland beschäftigte, den Sieg über die gemäßigtere Richtung
Welfisches allzu Welfisches.
Wer heute noch Entdeckungsreisen machen will, muß fie in Deutschland machen. Seien Sie verfichert, et jibt hier nich bloß Jegend", sondern auch viele fremde merkwürdige Bölker, von deren Eristenz ein Berliner Gemüt sich nichts träumen läßt. Zum Beispiel gibt es Sachfen, für deren Popularität ja allerdings nicht mehr geforgt zu werden braucht, der Schwan von der Bleiße, Hans Rei mann , hat sein angeftammtes Bolt für die Mitmeit entbedt aber da gibt es noch ein anderes Bolf, die Niedersachsen , die außerdem in Hannover wohnen und das reinste Hochbeutsch sprechen. So verkünden sie wenigstens mit„ Sf" stolz.
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den aagentlichen Idealismus will ich fie jäö gräöde nich abffprechen
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,, Nee, most ook nich doen", ruft jemand aus dem Hintergrunde. Wahlsonntag in Hannover . Große Propaganda. Die Georgfiträße( die Hannoversche. Friedrichstraße plus Linden plus Tauentzien plus Siegesalfee) reitet ein welfischer Ritter hinunter, ein Schmert hängt an seiner Seite, auf dem Helme wippt eine gelb weiße Feder.
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Im Munde aber hält er eine Pfeife. Plöglich dampft selbige nicht mehr. Berzweifelt. zieht der Belfenritter- kein Böllchen träufelt fich. Da entdeckt er einen Plakatträger der Deutschen Bolts partei. Ber melfisch stimmt, sprengt das Reich!" steht zwar auf feinem Schilde aber eine brennende Zigarre ziert sein Antlig. Der Reitersmann hält an sein Roß. Ach, verzaahen Ge, ich möchte mich gerne maane Pfaafe anstechen, häöben Se nich' nen bißchen Feuer für mich?" und die weffische Pfeife entzündet sich am preußisch- reichstreuen volksparteilichen Streichholz. Abends am Wahlsonntag. Das Abstimmungsresultat wird betannt. Die Belfen müssen vorläufig auf ihre gelb- weiße Herrlich ,, Gie verstehen mich nicht, ich meine, ob Sie Wate Fische feit verzichten. Gemurmel in der Menge. Jäö, aanen agentlichen 3wed hat es jäö nich, äöber nun gräöde." Ach foo, Sie mäönen Aeöle. fägen Se mäöl, Sie find wohl Dies legte Wort ist unübersetzbar Aosländer!"
Außerdem kann man dorten das reinfte„ a" hören, wenn es für" ei" gesprochen wird. Wenn ihr's nicht hört, ihr werdet's nie erjagen! Kommt da ein biederer Fremder in eine Fischhalle und fragt eine Händlerin:„ Haben Sie Aale?"
,, Naan, ich häöbe Zaat."
haben!"
„ Fräöge" entsteht.
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in diefem Falle wohl der alte Ritter Göh.
eigent- Fluß
0 shihe
am nächsten kommt ihm
Die Sintfluf. Das Gewitter hat den Damm zerrissen. Der Fluß drängt über die Ufer. In der Bar, die am Hafen liegt, versammeln sich Börsenjobber, zwei arbeitsioje junge Menschen, ein Adpotat, eine Prostituierte. Das Wasser steigt. Diese Gesellschaft ift dem Tode verfallen. Ihre legten Stunden verleben sie zuerst streitend, dann brüderlich versöhnt. Man erfährt, daß fie alle Gauner find: Der Advokat, der die Gerichte besticht, der Mann, der banterott gemacht hat, der andere, der sein Mädchen verlassen hat, eben jene Brostituierte, die er jetzt, da ihm keine Karriere mehr be vorsteht, wieder liebt. Im dritten Aft fintt das Wasser. Alle sind gerettet. Die alten Schurtereien beginnen aufs neue.
Ja, so geht das hier Schlag auf Schlag, und ob man mittags füß angemachten Salat oder Suppen vorgeseht befommt, oder ob man in der„ Hannoverschen Landeszeitung" fieft, daß die eigent lichen Sachsen ihren Namen mit Unrecht tragen, der nur den Nach kommen. Hermann des Cherusters und Widufinds zukommt, während diese elenden Bliemchensachsen von Rechts wegen Meißner" heißen, überall bleibt der Eindruck des Merkwürdigen, des antiquiert Volkstumhaften, des bieber- innigen Heimatfühlenden, Wohlgefällig Sernigen turgum all beffen, aus sem born eine m Burzum all deffen, aus dem dann eine welfische Einige Bhotographien nur, die das Bild der niedersächsischen Bolksfeele einzufangen versuchten. Es ist ein uraltes Stück von Henning Berger, der Verfasser Große metfische Rundgebung in der Sifftadthalle zu Hannover . jelbit nannte es halb entschuldigend, einen fragijchen Stetch". Das Heinrich Langworst, wie fernig dieser Name ist, man schmeckt Problem ist sehr oft und einmal fogar in dieser Form von einem ihn förmlich spricht über den Freiheitstampf der Niedersachsen russischen Autor behandelt worden. Die Voraussetzungen find gegen ihre preußischen Unterdrücker. Ach, wenn wir wieder ein fühn, ein Dramatiker hätte daraus die Tragödie der Menschheit machen fönnen. Der feingeistige zarte übrigens schon tote freies Land sind, dann wird alles besser, rujt Heinrich der Langworst Henning Berger watzt einen Stetch auf drei Atte aus und dehnt mit Donnerstimme. Jao," murmelt ein Bäuerlein neben mir, mibie Spannung so weit, daß sie zur Langeweile wird. Zur Behand möt medder' nen König hebben, denn wassen de Ratuffeln oof lung sozialer Tragit gehört mehr Brutalität, zu ber menschlichen Schwäche genügt die Stepfis allein, nicht. Ein überlegener Ironiker Der welfische Redner hätte eine halbdunfle lächelnde Tragik darüber gebreitet. Bei Berger dannerf auf die Gegner der Welfen los. Die Bauern dröhnen, reicht die Bhantaſie nicht zur Erfindung wiziger: Situationen, welche die Monotonie dieses Untergangs lebendiger gemacht hätten.
bäter."
SI
Eine Versammlung auf dem Lande.
spuden in die Ede imd feggen nig"
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Der Etat des Reichstags.
Der neue abgeänderte Haushaltsplan baut sich auf den Stand pom 1. April d. J. auf und schließt mit einem Zuschuß von rund Reichstagsabgeordnete beträgt monatlich 318 m. Insgesamt find an Aufwandsentschädigungen für die Mitglieder des Reichstags rund 1800 000 m. angefordert. Für die Gewährung von Freifahrscheinen an die Mitglieder verlangt die Reichsbahn rund eine Million Mart. Der Präsident des Reichstags erhält Aufwands. gelder, die jeweils das Doppelte der Aufwandsentschädigungen der Abgeordneten betragen. Außerdem hat er freie Amtswohnung.
Eine Denkschrift über den Beamtenabbau. Im Reichsfinanzminifterium ift eine Dentschrift über den bis. herigen Beamtenabbau fertiggestellt worden, die demnächst dem Reichstag vorgelegt merden foll
Das tichechoslowakische Preßgesch, das u. a. die Bresprozeffe den Schwurgerichten entzieht, die Richtongabe des Berfaffers schwer andet ufm., ist nun auch vom Senatsausschus angenommen worden, nachdem die Deutschen die Gizung unter Brotest verlassen
hatten.
moderten Zeiten? Olga Tschechowa hatte ein paar menschlich sympathische, schauspielerisch belanglofe Momente. Bittor Sordan und von Woedite brachten wenigstens Begeisterung auf die Bühne.
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Das Neue Operetten- Theater hat eine beachtenswerte Neuerung eingeführt. Un manchen Straßeneden Berlins stehen Bücherwagen, auf denen Schwarten von unwahrscheinlichem Mter feilgehalten me: den, wie etwa Barbara Spillegieß, oder die Klostergräuel Don Saragoffa" und Unser Kronprinz im Kreise seiner Familie", Bracht band aus dem Jahre 1888. Es gehört zu ben dunklen Geheimnissen des täglichen Lebens, daß die Buchhändler Käufer für ihre Waren auftreiben. Jedenfalls fristen sie ihr Leben. Die unbestreitbare Tatsache, daß also in Berlin das Interesse für den altmodischsten Rram recht rege ist, hat die Direktion des Neuen Operetten- Theaters ausgenutzt und das Buchantiquarfyftem auf ben Theaterbetrieb übertragen. Es führt den Schwant 3 wangseinquartierung" von Franz Arnold und Ernst Bach wieder auf, der bereits bor mehreren Jahren dazu beigetragen hat, das Lustspielhaus in feinen Grundfesten zu erschüttern. Es war schon damals, als es aktuell sein sollte, überholt. Jezt hat man nicht ben Versuch unternommen, es zu modernisieren. Dg einer der Berfasser eigenhändig die Regie führte, war das bemerkenswert. Immerhin ist die damit an den Tag gelegte Pietät für die Schäße der Literatur rührend. mit ans Wunderbare grenzendem Gefchid hatte die Direktion ein Publikum zusammengetrommelt, das den Vorgängen auf der Bühne mit Ergriffenheit zujubelte und in befondere Bergudung geriet, wenn der Betriebsrätegedanke oder sonstige foziale Neuerungen im Schwant Deutschnationalen und die Deutschvättischen ihre 135 Mandate belächerlich gemacht wurden. Man beginnt zu verstehen, woher die Deutschnationalen und die Deutschvällischen ihre 135 mandate be
tommen haben.
Die Darstellung war der Würde des Stüdes angepaßt. Lee Beutert erinnert on Guido Lielscher. Bas seine Rundlichkeit anbetrifft, so wird er ihn bald erreicht haben. Bielleicht wirkt dann feine Unbeholfenheit ebenso fomisch. Friz Rey mag einen recht erfolgreichen Berkäufer von Damenkleidern abgeben. Aber auf der Bühne erwartet man mehr schauspielerische Routine. Emil Son bermann, Hella Thornegg und Baula Bayer fonnte man nur bedauern, ihre bewährten Kräfte an dieser Stätte zeigen : dgr. zu müssen. gidişa Die Galerie Dr. Schäffer, Kurfürstendamm 179, hat eine Ausstellung Auger bon Gemälden und Aquarellen von Graft riff eröffnet. bem werden gezeigt Bilder von Terborch, Oftabe, Fat, Poussin) Franz Krüger , Liebermann, Picasso u. a.
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Ein lächerlicher Flaggenstreit. Die Ropenhagener Nationaltitende ( pricht die Vermutung aus, daß Amundsens Rarbbolfing vielleicht aufgegeben er vor sich zu gehen habe. Sowohl Amerita als auch Stalien und Norwegen werben müßte, da ein Streit darüber ausgebrochen fet, unter welcher Flagge nehmen die Expedition Amundsens für sich in Anspruch und wollen feiner anderen Nation den Ruhm des ersten Fluges über den Nordpol gönnen.
* Noch eine Lenin - Chrung Die Stadt Simbirat a. b. Bolga und das das anom 3 bzw. Uljanamsches Gouvernement umbenannt worden, unt
gehörige Gouvernement find, dem Dit- Crpreß zufolge, in Stadt 11.
Dazu unterstrich die Regie: Theobor Taggers die Langeweile. Jetzt beschäftigt sich der Redner auch mit der VSPD, die fein Er folgte den Autor. Er hätte ihn forrigieren müssen. Oder beffer freies Hannover häöben will. Er tadelt fie heftig darum, äöbergar nicht aufführen. Wozu diefes alte Repertoiregespenst aus verkenin( Uljanom) zu ehren, dessen Geburtsort befannlig Simbirst war.