Der Frankensturz.
Dringendere Sorge als die Regierungsbildung.
Paris , 21. Mai. ( WTB.)" Matin" glaubt zu wiffen, daß das Sinten des Franken( das englische Pfund notierte nachbörslich 82,50, der Dollar 18,85) der Gegenstand der Beratung zwischen Millerand und Poincaré gewesen sei. Poincaré dürfte dem Präsidenten den Rat gegeben haben, schon jetzt über die finanziellen Angelegen heiten des Landes, namentlich über die Maßnahmen gegen die Frankenbaiffe, die Vertreter der politischen Parteien zu befragen, denen in zehn Tagen die Bildung des neuen Kabinetis übertragen werden solle. Es würden deshalb schon heute die Abgeordneten Herriot und Painlevé zum Präsidenten der Republik berufen werden. So habe auch Baldwin, als es nach den letzten englischen Wahlen flar geworden war, daß Macdonald erster Minister werden würde, feine wichtige Entscheidung getroffen, ohne ihn zu befragen. Durch diese Praxis habe man die Konnuität der Politik gesichert. Heute vormittag werde unter dem Borfis Poincarés ein Kabinettsrat zusammentreten, in dem er die Minifter über die Neugestaltung der politischen Lage unterrichten werde. Am Donnerstag werde dann ein Ministerrat im Elysée stattfinden.
id Herriots Absichten.
Paris , 21. Mai. ( WTB.) Abg. Herriot wird nach dem Betit Parifien" heute in Paris erwartet. Im Laufe des Tages wird er der Konferenz des Ausschusses der radifalen Bartei bei= wohnen und auch Besprechungen mit seinen politischen Freunden abhalten. Nach glaubwürdigen Informationen des Blattes mird Herriot, selbst wenn die Sozialisten nicht in die Regierung eintreten sollten, am 1. Juni das Kabinett bilden. Er gedente wie Poin caré das Amt als Ministerpräsident und Außenminister selbst zu übernehmen. Seine Mitarbeiter sollen schon bestimmt sein, von dem Finanzministerium abgesehen, das einem Senator werden solle.
Gegen die Schmach von Halle.
Das Reichsbanner Shmarzrotgold" und der Republikanische Reichsbund hatten gestern abend die Republikaner zu einer öffentlichen Protestkundgebung gegen die Vorfälle in Halle aufgerufen. Die mit den Farben der Republik geschmüdte große Halle des Stadthauses war überfüllt. Der Ordnerdienst der VSPD. hatte den Saalschuß übernommen, und so konnte die Kundgebung, abgesehen von einigen törichten Zwischenrufen, einen ungestörten Berlauf nehmen.
legt hatte, geriet der Chemann der Ermordeten in eine solche Aufgeriet der Chemann der Grmé regung, daß er über den Mörder herfallen wollte. Er fonnte von den Kriminalbeamten nur mit großer Mühe davon abgehalten werden. efotigo rou Um den Dauer- Kleingarten.
der Kleingartenvereine Deutschlands veranstaltete gestern Der Provinzialverband Großberlin des Reichsverbandes im Lehrervereinshause Berlin eine große Rundgebung, die von fämilichen Großberliner Kolonievereinen durch Borstandsvertreter und Funktionäre beschickt war. Die Beranstaltung diente dem 3made, in ausdrucksvoller, Weise die Bestrebungen der Kleingartenbewegung zur Geltung zu bringen.
Als erster Redner sprach Genosse Eduard Bernstein . Eine feitend erinnerte er an den Wahlausfall vom 11. Mai in Frankreich , der beweise, daß drüben der demokratische Geist teime und wachse. dieser eindrucksvollen Kundgebung des französischen Bolles für Der erste Borfigende tes Reichsverbandes, Reftor Förster. Demokratie und Verständigung stehe der schwarze Tag von Halle Frankfurt a. M., sprach als erster Redner über die Entwicklung und Ludendorff, einer der einflußreichsten Männer des Krieges, der zu erläuterte das Programm des Verbandes, indem er sowohl die gegenüber, der eine Rundgebung des deutschen Militarismus war. Den derzeitigen Stand des Kleingartenwesens in Deutschland und gleich auch die volle Verantwortung für den verlorenen Strieg zu volkswirtschaftliche als auch die soziale Bedeutung dieser tragen hat, veranstaltet nun eine Demonstration gegen Friedens Bewegung vor Augen führte und besonders die Notwendigkeit politik und Republik. Wo gibt es ein zweites Land, das duldet, daß hervorhob, die Kleingartenfolonien zu Dauereinrichtungen ein Mann wie Ludendorff eine solche Rolle spielen darf. Unsere zu gestalten, die bauplanmäßig in das Stadtbild einzufügen sind. Aufgabe ist es, die Geister aufzurütteln und unabläffig für die Dr- Seine Ausführungen fanden lebhaften und allgemeinen Beifall. Der ganisation des Widerstandes zu arbeiten. Es gilt mehr zu tun als zweite Redner, Regierungsrat Otto Albrecht, sprach über die bisher getan wurde. Dem mit Beifall aufgenommenen Referat Gefahren einer Verdrängung der heutigen Kleingartenkolonien durch folgten die Ausführungei der Genoffin Burm: Der Tag von Halle, die fortschreitende Bebauung der Gelände mit Wohngebäuden und so sagte fie, ist eine Niederlage für die Republif. Dieser Industrieanlagen, besonders über die Gefahren einer Vernichtung bei der Schaffung von Heimstättengebieten. Nach dem neuen prenBischen Ausführungsgeses zum Reichsheimstättengefeg fönnen die Gemeinden verpflichtet werden, Heimstättengebiete auszuweisen, auf welchen Einfamilienhäuser mit errichten sind. Er fahrungsgemäß
Durch die Solidarität der Arbeiterschaft mäß fellen bei den Wohnfiedlungsbeftrebungen die oor.
allein fann der Versuch der Unternehmer scheitern, die Bergarbeiter niederzuzwingen.
Senator übergeben werden die Bergarbeiter widerstehen
Internationale Währungskonferenz in Paris . Paris , 21. Mai. ( TU.)„ Chicago Tribune" will wissen, daß die Vereinigten Staaten die Initiative zur Einberufung einer inter
al tönnen, dann ist der Achtstundentag gefichert. Das ist aber nur zu erreichen,
handenen Kleingartenkolonien derartigen Bestrebungen am leichtesten zum Opfer. Gerade im Wohngebiet von Großberlin seien diese Gefahren am größten. Es müßte darum alles aufgeboten werden, folches zu verhindern. Das beste Mittel sei der Erlaß eines entsprechenden Gesezes und einer Ortsfagung. Der Reichsverband der Kleingartenvereine hat einen dahinzielenden Gefeßentwurf ausgearbeitet, der in diesen Tagen der preußischen Regierung und dem preußischen Landtage zugeleitet werden soll. Diefer ist als ein Gegenftüd des preußischen Ausführungsgefehes aunt Reichsheimstättengesek gedacht. Es sei den Gemeinden die Pflicht
gleichzeitig
alle für die Bergarbeiterhilfe geben auflegen, ezellig mit den Heimftättengebieten auch Dauer
nationalen Währungskonferenz ergreifen werden, die Ende des wenn alle für die Bergarbeiterhilfe geben
Sonimers in Paris zusammentreten wird. Auf dieser Konferenz würden amerikanische Finanzjachverständige den Versuch machen, das
Kleingartengebiete auszuweisen. Ausführungen fanden Auch diese allgemeinen Beifall. Der Dezernent des Bollswohlfahrtsministeriums, Geheimrat Dr. Pauly, begrüßte die Versammlung im Namen des
Pfund Sterling und die tontinentalen Währungen in ein De Rummel mit Musit, Fahnen, Hafenkreuzen, Orden ohne Zahl ist ein Ministers und erflärte u. a., das Ministerium fei ehrlich und eifcin
malverhältnis zum Dollar zu bringen.
Reparation an England.
London , 21. Mai. ( WTB.) Der Finanzsekretär des Schab amtes, Graham, teilte dem Unterhaus schriftlich mit, daß die von der deutschen Regierung für Reparationsrechnung während des Finanzjahres 1923/24 geleisteten Beiräge sich auf 11 111 000 Bfund beliefen einschließlich einer in Papiermart gezahlten Summe von 784 000 Pfund, die in Deutschland selbst geleistet wurde. Englands Besagungst often betrugen 1510 000 fund. Der Beirag zu dem Deutschland für die Besatzungskosten verpflichtet sei, betrage
jedoch nach dem interaliierten Uebereinkommen etwa 1200 000 Bfund, die in dem obengenannten Betrage von 11 111 000 Bjund einbegriffen feien. Großbritannien werde daher von der Reparationsfommission für das Rechnungsjahr 1923/23 mit der Summe von 9911 000 Bfund belastet werden.
iff don
Englischer Kommunistenkongreß. Kampfaufgabe: Zellenbildung in der Labour Party . London , 21. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Auf dem legten Berhandlungstag der Kommunisten wurde die Frage der Beziehungen zu der Labour Party erörtert. Es wurde als die Hauptaufgabe der Kommunisten bezeichnet, die Labour Party mit dem Kommunistischen Brogramm zu durchsetzen. Ein Verbleiben bzw. ein Eintritt der Kommunisten in die Labour Partn sei nötig, um die Führerschaft an sich zu reißen.
Die eigentümliche Organisation der Labour Party ermöglicht statutarisch die Mitgliedschaft von Kommunisten als Einzelpersonen. Der Kommunistentongreß ist der Auftakt für den Verfuch der 3er Labour Party . fplitterung innerhalb der Labour Party .
Liberale wollen zur Labour Party übertreten. Condon, 21. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Mehrere 2bgeordnete der Liberalen Partei haben einer der Regierung naheftehenden Persönlichkeit gegenüber die Abficht geäußert, zur Fraktion der Labour Party überzutreten, wenn ihnen gewisse Sicherheiten für eine Wiederaufftellung bei den nächsten Wahlen gegeben würden. Die Zusicherung fonnte jedoch nicht erteilt werden.
Bayerisches aus Oesterreich . Zweivölkische Mörder freigesprochen.- Sozialdemokratie
erhebt Proteft.
Wien , 21. Mai. ( TB.) Anläßlich des Freispruches zweier Nationalsozialisten, die des Totschlages an bem Arbeiter Rari Still angeflagt waren, durch das Geschworenengericht veranstalteten die Sozialdemokraten gestern Protestversammlungen, denen in den nächsten Tagen weitere Rundgebungen folgen sollen. Einer Abordnung der Sozialdemokratischen Partei, die in dieser Angelegenheit bei demi Justizminister vorsprach, erklärte dieser, er habe mit Rücksicht auf das Aufsehen, das der Fall in der Deffentlichkeit errege, bereits von der Staatsanwaltschaft einen Bericht eingeforbert, ob die Boraussetzungen für die Einlegung eines Rechtsmittels vorlägen.
Die Schwierigkeiten an der Börse. Das Kursniveau an der heutigen Börse mar größtenteils gut behauptet mit teilmeise festerer Grundtendenz Gerüchte über Schwierigkeiten, die gestern an der Börje in Umlauf waren, werden dahingehend berichtigt, daß durch Kredite diese Schwierigkeiten einstweilen behoben feien. Aus dem Bantgewerbe gelangen noch immer Nachrichten über neue Schwierigkeiten. Zumeist handelt es fich jedoch um fleinere Firmen. Der Metallhandel steht, wie die Börse glaubt, noch vor größeren Ultimofchwierigkeiten. Der Geldmarkt lag mit einem Sag von ½ pro Mille pro Lag unverändert. Auch der französische Frant notierte im Tausch handel gegen London unverändert mit 81.
Japan und Amerika . Der Botschafter Japans in Bashington und der Botschafter Nordameritas in Tofio find wegen des Einwanderungsverbots zurüdgetreten.
Mussolini ift befriedigt. Die Schweiz hai eme Anzahl ihrer Soldaten, die an der italienischen Grenze antifascistische Rufe auf stießen, auf Belangen Italien mit Arreft beftrait.
Bemeis, daß die Republit noch nicht den nötigen Rüdhalt im Bolte hat. Man muß sich fragen, ob deni das Bolt noch nicht reif für eine wahre Demokratie ist. Aber auch die Republik and ihre Minister haben nicht ihre Schuldigkeit getan. Was sagt der demofratische Reichswehrminister Behler dazu, daß Reichs. wehrsoldaten und Offiziere in Halle mit geholfen haben, die Repu blit zu verhöhnen? Er schweigt! Wir Republikaner haben alle Ursache, laut unsere Stimme zu erheben gegen den Ausnahme. zustand, der Sozialisten und Republikaner direkt hindert, energisch für die Republik einzutreten. Ein Ausnahmezustand mar son immer eines freien Volfes unwürdig. Trotz alledem halten wir an der Republit feft, weil es unfere Auf gabe ist, sie zu einem wahren Boltsstaat auszubauen. Die Reaftion wäre nie so dreift geworden, wenn die anderen nicht fo gleichgültig wären. Eine Staatsautorität fann sich nicht halten, wenn sie sieht und schweigt, wenn die Gegner ihre Autorität untergraben. Wir wollen eine Republik der Freiheit und Gleichheit und wir sind ein Bolt, das Frieden will.( Beija.)
Als letter Redner sprach Landtagsabgeordneter Ruschte: Wenn unser deutsches Bolt politisch wäre, dann hätte, ais Herr Ludendorff den deutschen Tag in Halle anfündete, ein befreien des Lachen durch das Land flingen müssen. Zwischen Moltke und Ludendorff ist ein Unterschied. Moltte gewann einen Krieg und schmieg, Ludendorff verlor einen Krieg und hört nicht auf zu reden. War er doch derjenige, der im Ottober 1918 geradezu nach einem Waffenstillstand wimmerte. Gewiß, die preußische Regierung hätte schneller handeln müssen; aber wenn die Deutschnationalen die Macht hätten, so sehnten wir uns. oft noch Severing zurüd. Leider muß festgestellt werden, daß mein eigener Barteigen offe Geßler noch zum deutschen Tag in Halle eine Tra ditionstompagnie entsandt hat.( Große Entrüftung.) Wenn jetzt gemeldet wird, daß es nur 3 Offiziere und 16 Mann maren, so fommt mir das so vor, als ob ein Mädchen, das ein uneheliches Kind hat, es zugibt, aber betont, es ist ja nur ein ganz eines.( Beifall.) Mit einem Hoch auf die Republik wurde die eindrudsvolle Rundgebung geschlossen.
Der Frauenmord aufgeklärt.
Das Geständnis des Mörders.
Das Verbrechen, dessen Opfer die 49 Jahre alte Frau Kuschelewski in der Friedrichsfelder Straße geworden ist, ist jetzt durch ein Beständnis des verhafteten Franzosen Bonzed aufge tlärt. Bonzed blieb zunächst bei seiner Behauptung, daß zwei unbekannte Männer die Täter seien. Es war nichts anderes aus ihm herauszubekommen und die Sprachschwierigkeiten erschwerten die Bernehmung. Der Franzose geriet in Widersprüche, die ihm alsbald nachgewiesen werden konnten.
Als man Bonzed aus seinen eigenen Aussagen und den Bekundungen der Zeugen nun nachwies, daß seine Darstellung unmöglich mahr fein fönnte, legte er gestern spät abends unter der Last des Frau Kuschelewsti, als fie fich nach Männern umfah, um 11% Uhr Beweismaterials endlich ein Geständnis ab. Der Franzose traf in der Fruchtstraße, und ging zunächst mit ihr nach der Schankwirt fchaft Sum Afrikaner" am Schlesischen Bahnhof . Hier tranten beide Bier und einige Schnäpfe. Um 12½ Uhr brach das Paar auf. Auf dem Wege nach ihrer Wohnung forderte Frau Kuschelewski 2 M. Obwohl er nur noch M. besaß, ging Bonzed doch mit. In der Wohnung gab er der Frau seine halbe Rentenmark und erklärte ihr, daß er nicht mehr habe. Sie nahm ihm das Geld ab, verlangte aber mehr und wies ihn hinaus, als er nicht mehr geben konnte. Sie ließ es auch nicht bei der Aufforderung, die Wohnung zu verlaffen, sondern gab ihm, wie er jagt, auch noch ein paar Ohr. feigen, um ihn hinauszubekommen. Hierüber in But geraten, padte er fie an den Händen und warf fie aufs Sofa. Als sie jetzt um Hilfe rief, fürchtete er, daß jemand fommen könne und drückte ihr die Keble zu, bis sie nur noch frampfhaft zudte. Unterdessen war die kleine Petroleumlampe ausgegangen. Bonzed suchte in der dunklen Küche nach seinem Hut, der ihm im Kampfe abgefallen war, fand dann die Taschenlampe der Frau und fah, nachdem er Licht gemacht hatte, auf dem Tisch eine Rentenmark liegen. Diese nahm er an sich, weil er glaubte, daß es die feinige sei. Um zu perhüten, daß jemand ihn überraschte, hatte er, bevor er den Hui fuchte, die Sicherheitstette vorgelegt. Als es nun klopfte und er sah, daß ein Mann vor der Tür stand, öffnete er das Stubenfenster, iprang auf den Hof hinab, obwohl er dort einen Mann stehen sah, perfuchte zu entlommen und fielt durch die falsche Tür in ben Refler hinab. Hierbei zog er fich die Kopfverlegung zu Auch einen Kalfabbrud, den man an einem Aermel feines Rodes fand, wollte er bei diesem Sturz, erhalten haben. Die Morblom
Rußlands Bordringen in Persien . In Teheran find die beiden ersten Flugzeuge angekommen, die auf Rechnung der perfifchen Remiffion wies ihm jedoch nach, daß der Abdruck von der Küchenwand gierung in russischen Flugzeugwerten hergestellt worden find. Die legte Strede von Senseli nach Teheran , 400 Kilometer, follen sie in 1% Gamben bewältigt haben,
herrührte. Das war einer der Punkte, die ihn verrieten und un ficher gemacht hatten. Er war im Kampie mit der Frau mit dem Aermel an die Wand geraten, Nachdem er dieses Geständnis abge
bestrebt, der Kleingartenfache zu dienen, es wünsche besonders, daß die Kleingärtner fich alle der Organisation anschließen, weil dadurch die besten Erfolge erreichbar und die Regierung durch Zusammenarbeit mit dem Reichsverbande und seinen Unterverbänden igre Aufgabe ebenfalls am besten zu lösen imftande sei. Als politis he Parteivertreter versicherten ein Vertreter der sozialdemokra= fifchen Stadtverordnetenfraftion und ein fommuniftischer Landtagsabgeordneter, ihre Barteien würden sich für die vorgetragenen Bestrebungen einfegen. Andere Parteien hatten, trob Einladung, niemand zu der Versammlung entsandt, was von der Bersammlungsleitung mitgeteilt und sehr bedauert wurde. Folgende Entschließung wurde einstimmig angenommen:
Als Ergänzung zu dem im Preußischen Landtage angenommenen Ausführungsgefeß zum Reichsheimstättengefeß ist mit mög lichster Beschleunigung ein preußisches Haus und Kleingartengesch zu erlassen, das die Gemeinden verpflichtet, gleichzeitig mit der Abgrenzung von Heimstättengebieten auch Dauer- Kleingartengebiete einzurichten. Die zurzeit bestehenden Kleingartengebiete find, soweit irgend möglich, zu erhalten und als Dauergebiete zu erflären. Neue Industrieanlagen sind im Bereich des Wohngebietes nicht mehr zu zulaffen. Der Bevölkerungszuwachs foll mit den neuen Industrieanlagen nach Möglichkeit auf die Landbezirke abgelenkt werden. Der Borstand murde beauftragt, durch schriftliche Eingaben und durch perfönliches Borstelligwerden beim Berliner Magistrat sowie bei Bertretern der einzelnen Barlamente sich im Sinne der Forderungen zu bemühen."
Am
Donnerstag, den 22. Mai, abends 7 Uhr, im Lofal von Seipfe, Lichtenberg , Reichsbanner Stwarz- Rot- Gold. Stronprinzenstr. 47: Mitgliederversammlung. Gäste find willkommen.
Bom Baumftamm zum Möbel beigt ein Filmbortrag, den die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Solzarbeiterverbandes am Dienstag, 27. Mai, abds. 7 Uhr, in der Brauerei Königstadt. Schönhauser Allee 10/11. beranſtaltet. Der Verbandsvorsitzende Gen. Friz Tarnow wird den einleitenden Vortrag halten.
Unwetterkatastrophe in Süddeutschland .
Aus der Hohenlocher und Heidenheimer Gegend, besonders aber von der Alp bei Reutlingen und hohen+ 30tlern fommen Nachrichten von außerordentlich schweren Gewittern, Hagel- und Wasserschäden. Durch Blizstrahl sind eine Reihe von Perfomen getötet und Häuser in Brand gesetzt worden, besonders haben aber moltenbruchartige Regen gülse in der Gegend von Hechingen furchtbare Schäden angerichtet. Aus Weilheim bei Hechingen wird berichtet, daß feit Generationen fein solches Unwetter erlebt worden sei. Die Straßen standen bis zu zwei Metern unter Wasser. In Rangendingen fchwoll die Starzel zum verheerenden Strome an und riß Brüden und Stege mit sich. Ein fleiner Bach in dieser Gegend riß sich ein neues Wildbett. Groß- und Kleinvieh wurde fortgeschwemmt. Auch aus dem Schwarzwald fommen vom Sutachtal und Donaueschingen fchlimme Nachrichten.
Wetter für morgen.
Berlin und Umgegend: Beitweilige Aufheiterung, jedoch noch etwas i Höhere Tagestemperaturen bei mägigen südöstlichen Gewitterneigung. reiche Gemitter, in der nordöstlichen Hälfte trocken und langsam aufsteigende Deutschland : In der südwestlichen Hälfte Deutschlands warm und zablTemperaturen.
* Groß- Berliner Parteinachrichten.
Achtung! 5. Kreis Friedrichshain . Mittwoch, den 21. Mat, 7%, Uhr, in den Andreas Festjälen. Andreasftr. 21: Kreismitgliederversammlung. Referentin: Genoffin Klara Bohm Schuch. 37. Abt. Donnerstag, 7% Uhr, Funktionärsihung bei Pfeifer, Hausburgstr. 2.
Sport.
Großlampftag im Sportpalast. Am 30. Mai werden im Berliner Sportpalast die nächsten Borfämpfe vor sich gehen. Der für diesen Tag geplante Meisterschaftstampt Brenzel Weilen mußte abermals verschoben werden und hat daher die Direktion folgendes Programm zufammengestellt. Erich Milenz tritt gegen Debos( belgischer Mittelgewichtsmeister) an, während der französische Er Mittelgewichtsmeifier Prunier mit Adolf Biegert fämpfen wird. Voraussichtlich begegnen sich ferner Guiseppe Spalla und der Türke Sabri Mahir. Weiter werden im Ring u. a. der neue deutsche Mittelgewichtsmeister Walter un fe, der auf den Anwärter ber englischen Weltergewichtsmeisterschaft Newton trifft, und der Gramateur, Schmergewichtsmeister von Deutschland , Diener( gegen Sarrh Gains- Stanada) erscheinen. Die kämpic beginnen abends 8 Uhr. Auf der Berliner Olympia - Radrennbahn veranstaltet am fommenden Sonntag, den 25. d. Mis., nachmittags 3 Uhr, der Motorradklub Berlin des D. M. V. feine ersten großen Motorradrennen. Das Hauptereignis bildet der„ Große Gilberpola 1º, ein Rennen über 50 Stilometer für Maschinen bis 350 ccm. Außerdem finden Rennen für Motorräder ber atlaiſen bis 150, 200 und 250 ccm ftatt. Auch die Damen des Klubs haben für dieses Rennen ihre Meldungen abgegeben. Und so ist mit einer starken Beteiligung in allen Klassen zu rechnen. Erwähnt sei noch, daß für diejen Renntag ermäßigte Gintrittspreise festgesetzt sind