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Nr. 238+41. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Wer will eine Wohnung...?

Mehr oder minder sind wir ja alle Wohnungfuch nde; mehr| besuchen Sie mich fofort dann näheres. Zwischen 12 und 2 sonst bin oder minder stehen wir ja alle auf irgendeiner sauber in Akten- ich fort. Ist die passende Wonung für Sie sonnig und ganz nahe bündeln verschnürten und zur Matulatur bestimmten Dringlichkeits- bei der Hochbahn. Frau..." Vom schreibmaschinengeschriebenen oder gar Bordringlichkeits- oder vielleicht außerordentlichen Bor Brief bis zu diesem Papierstreisen eine bunte Auswahl! Mit diesen dringlichkeitsliste irgendeines der Wohnungsämter. Und auch jene, Angeboten bewaffnet, ging es nun auf die Reise zur Besichtigung der die mit solchen Listen nichts zu tun haben, werden aufhorchen; denn Angebote von Wohnungen. wieso tann eine Wohnung zu haben sein, wenn doch keiner eine be­tommen kann und die Wohnungsämter zehn Eide schwören, daß keine Wohnungen aufzutreiben seien und daß sich in absehbarer Zeit dieser Uebelstand nicht beseitigen laffe. Und trotzdem es gibt Wohnun­gen! Wohnungen, die frei sind und zu vermieten sind! Wo? In Berlin  ! Wann? Per sofort, wie es so schön heißt! Wie? Das wird man gleich erfahren, wie auch der Schreiber dieser zeit­gemäßen Betrachtung" es leider" erfahren konnte.

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Wohnungsanwärter.

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Seit 1. Februar 1921 eingetragener Wohnungsanwärter beim Wohnungsamt Tiergarten, hatte er seit dieser Zeit ununterbrochen versucht, auf regulärem Wege endlich zu seiner Wohnung zu fommen. Da er bei seiner Schwiegermutter zwei ihr gehörige und von ihr als Geschäftsräume neflamierte fleine Stuben bewohnt, nur ein gedul detes Wurm mit( wohnungsamtlich ausgedrückt:) Rochgelegenheits­mitbenugungsrecht ist, er jede Zeit damit zu rechnen hat, durch amts­gerichtliche Verfügung aus den Geschäftsräumen seines Vermieters auf die Straße gesetzt zu werden, fann man seine trampfhaften Ber suche begreiflich finden. So schrieb er also seit 1921 Gesuch auf Gesuch, wanderte aus einem Borzimmer in das andere, vermehrten sich seine Aften, wurde seine Dringlichkeit, da er selbst bis zum Wohnungs­bezernenten ging, fattisch anerkannt, richtete er ihm selbst peinliche, fast erschütternde Berichte seiner trostlosen, durch die Wohnungs­mifere hervorgerufenen wirtschaftlichen und seelischen Verfassung an die betreffende Wohnungsdeputation, um schließlich vor turzem vom Wohnungsamt nach Bertröstungen der höheren Stellen zu erfahren, daß er, da er warum wußte man selbst nicht! nur in der Dringlichkeits-, aber nicht in der außerordentlichen Dringlichkeitsliste stände, gar teine Aussicht habe, eine Wohnung zugewiesen zu be­tommen. Er müsse zuerst nun wieder versuchen, in diese außer ordentliche Liste hineinzukommen und entsprechende Gesuche an das Wohnungsamt richten. Dafür hatte er sich jahrelang mit dem Woh­nungsamt herumgeschlagen: um eine Bestätigung seiner Eintragung in die Liste zu erhalten, um von der Wohnungsdeputation schwarz auf weiß zu haben, daß er einen berechtigten Anspruch auf drei Zimmer mit Küche habe und daß man diesen Anspruch frdl. ge nehmigt habe, um jahrelang auf die Erfüllung dieses Anspruches zu warten und schließlich doch in bureaukratisch- brutaler Form, die jeber primitiven Höflichkeit und Menschlichkeit entbehrt, zu erfahren, daß man in absehbarer Zeit doch keine Wohnung bekomme!

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Wohnungsannoncen.

Beim Durchblättern einer Zeitung war es schon aufgefallen, wieviel Angebote freier Wohnungen gegen Kaffa bort zu finden waren. Und fast immer dahinter ein Bermerk: Wohnungsamt wird erledigt!" Er annoncierte, und einige Tage später holte er die Offerten ab: siehe da, es waren beim erstenmal schon über 30 Offer­ten. Die Hälfte waren offene Wohnungsvermittler alias Wohnungsschieber, die sich ungefähr fast alle so an priesen: Sehr geehrter Herr! Wir sind in der Lage, Ihnen eine ganze Reihe von Ihren Wünschen entsprechenden Dreizimmer. wohnungen auch in der von Ihnen gewünschten Lage per sofort anzubieten. Die Wohnungen sind in allen Preislagen von billigsten Objekten an Sämtliche Wohnungsangelegenheiten werden von uns prompt erledigt. Sie werden sicherlich unter unserer Auswahl eine Ihnen zusagende Wohnung finden! Wir bitten um Ihren freund lichen Besuch und nähere Besprechung, aus der sich alles weitere er­geben wird. Ergebenst..." Die andere Hälfte waren Brivate oder privatverschleierte Bermittler, die Wohnungen mit und ohne Möbel anboten. Bon einem Herrn an, der sich als Kgl. Leutnant a. D. unterzeichnete, bis zu einer Frau, die auf einem schmutzigen Papie: streifen unorthographisch mitteilte: Geehrter Herr. Habe gewünschte Bonung für sie möchte sie abgeben. Bitte

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Die Flüchtlinge.

Roman von Johannes Linnantosti.

Die Sache selbst jedoch blieb beim alten.

Uutela fühlte sich wie ein Knecht, der es unmöglich findet, weiter in seinem Dienst zu bleiben, aber doch nicht frech wird, sondern schweigsam und schwermütig sein Jahr bis zu Ende

abarbeitet.

Bis zu Ende? Das war es ja, was ihn in Verzweiflung stürzen wollte. Wann nahm dies ein Ende? Und welches war das Ende? Er vermochte es nie auszudenken.

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Bisweilen überlegte er: wenn ich im guten wegginge, ohne ein Wort zu sagen- ihnen alles überließe und meinen eigenen Weg einschlüge? Dann wäre ich dies los und fände

Frieden.

Doch ihn entsetzte auch dieser Gedanke, die Schmach, die er durch solches Handeln dem tavaftländischen Namen überhaupt und ihnen allen zufügen würde- da die Angelegenheit ja doch gewissermaßen alle betraf.

So vergingen die Tage. Die Zeit bewegte fich vorwärts, obwohl das Leben zu stoden schien.

13.

zu Ostern blitzte ihm endlich der erste Lichtstrahl auf. Diese Tage waren für sie alle eine Zeit inneren Ausruhens, wo die schweren Gedanken für eine Weile anderswohin zogen. Die älteren Leute versentten sich in Feiertagserinnerungen. Helka saß den ganzen langen Tag in ihrer tavastländischen Osterschaukel, die ihr die Brüder gezimmert hatten und bei der auch die steifen Burschen wieder zu fröhlichen Kindern wurden, denn sie wollten froh sein.

In Uutelas Leben stellte diese Zeit einen Wendepunkt dar. Schon die alten Boltsüberlieferungen von der Grün­Donnerstagsnacht und dann besonders das Lesen der Leidens geschichte lenkten ihn darauf, sich felber zu prüfen. Dort, in Der Leidensgeschichte, tamen Menschen von, die in einer shweren Stunde die Wahrheit geleugnet und dann Gewissens qualen gelitten hatten. Ihm blieb von alledem dieses Gefühl: hatte denn auch er vielleicht etwas geleugnet, und rief ihm nun, wie einstmals Petrus, der Mahner?

Da wurde ihm klar, daß er wirklich etwas geleugnet hatte, ohne daß er je gewagt, seinen eigenen Anteil an der Sache bis auf den Grund aufzuwühlen.

Vermittler und Private".

vorbereitel: primitive Bureaus meist, Schreibmaschine, Briefordner, Zuerst zu einigen Vermittlern. Das Milieu war schon treffend eine Stenotypistin, ein Herr in prima Kluft oder eine Dame in dito. Der Empfang ungefähr fo:" Sie wünschen?"" Sie haben mir hier die Offerte- Ah! Bitte, nehmen Sie Play!" Die Freundlich

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Was? und neumen Tie eine sonnige Wohnütig, Hud 4500- de? 1

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Belt ift offensichtlich; man merkt, daß man eingeselft werden soll. Wieviel wollten Sie ungefähr auslegen?" Wie hoch sind Ihre Angebote?"-Na, was dachten Sie sich, was Sie ungefähr anlegen wollten. Das richtet sich danach. Wir haben fomfortable Angebote und einfache!" Sagen Sie mir bitte, wie hoch ungefähr! Zuviel fann ich natürlich nicht anlegen!" Man wird schon reservierter, merf. fich fühler: Tja, wir haben für Dreizimmerwohnungen in der ge­wünschten Cage Angebote von etwa 3000 Mart an. Das ist natürlich etwas Einfady e s. 4000 Mart müßten Sie schon immerhin rechnen; bessere Wohnungen 5000 und dann höher bis 8000 Mart. Natürlich ohne Möbel!" Die Erklärung sprudelt heraus, daß man

Donnerstag, 22. Mai 1924

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das doch etwas unverschämt findet; soviel Geld habe doch nicht jeder. Da steht der Vermittler auf: Ja, dann hat es feinen Zweck! Es gibt genug Beute, die das Geld haben und gerne dafür bezahlen! Dann brauchen wir ja nicht weiter zu verhandeln!" Man spürt einen brüstierenden, herausfordernden Ton; But tocht in einem, aber Dabei stellte sich nachher heraus, daß diese Angebote noch die was foll man machen. Man verschafft sich Luft und verschwindet. billigsten Vermittlerangebote waren; andere forderten Preise bis 10 000 Mart, und mit Möbeln noch mehr. Hier war also nichts zu machen. Es ging zu den Privaten! Da war z. B. der Leutnant a. D., der am Kurfürstendamm   in einem Gartenhaus wohnt und sich als gewerbsmäßiger Vermittler herausstellte. Er offerierte die billigste Wohnung mit 4500 Mart im Norden. Als er daraufhin als bringend wahnsinnsverdächtig erklärt wurde, fühlte sich der Herr Leut­hielten sich in dieser Höhe. Einer z. B., der eine Stellung in Amerifa nant a. D. beleidigt und wies die Tür. Auch die übrigen Angebote antreten wollte, forderte so nur mit Möbeln 5000 Mart. Auf die Frage nach dem Wohnungsamt erklärte der Herr: er vermiete eben die Wohnung als möblierte! Da tönne das Wohnungsamt ja nichts machen! Aber er hätte auch keine Lust, sich darum zu kümmern. Da müsse sich eben der Käufer drum fümmern!

Trautes, sonniges" Heim.

Nun noch der Fall der Frau, die den Papierstreifen mit der pri­mitiven Krigelei eingeschickt hatte: die Wohnung stellte sich als ebenso primitiv heraus! Man hatte erwartet, von dieser Frau ein halbwegs anständiges Angebot zu erhalten, wenigstens im Preis! Aber- über einen schmutzigen Hof und eine gleiche Treppe ging es herauf! Man flingelte; es wird geöffnet: fie erscheint, eine typische Klein­bürgerin! Auf ihre Frage wird ihre Offerte vorgezeigt; sie nimmt fie und behält sie auch gleich!( Borsicht ist die Mutter ber Bor­zellanfifte.) Darauf flüstert sie geheimnisvoll:" Kommen Se man schnell rin!" Und sie legt den Finger an den Mund:" Pst! Sind Se man nur still! Det soll nämlich unter uns bleiben! Die Leute hier im Hause dürfen davon nischt wissen! Bastehn Se! Sonst friejen wir Scherereien! Und biet soll doch nich." Dann zeigt sie die jonnig" gepriesene Wohnung in dem alten Hause. Die Wohnung ftellte fich als muffig, fchmuhig, dumpf, mit herunterhängenden Tapetenfehen und abgebrödelter Dede heraus! Inzwischen erzählt fie: das sei die richtige Wohnung! Unb man müsse sich schnell ent­schließen, sonst es wären schon Interessenten ba! Und dann deutet fie an, mit dem Wohnungsamt, das fönne fie schon machen! Das täme alles in Ordnung. Schließlich rückt sie auch mit dem Preis her­4500 Mart, sofort in bar! Als ihr flargemacht wurde, daß das unverschämt sei, daß man mit diesem Gelde als erster An­zahlung fich ja ein Häuschen faufen könne, bas man mit Ruhe dann in weiten Raten abzahlen brauche, sagte sie spöttisch: Na, denn toofen Se sich man' n Häuschen!" und brach alle Verbindungen ab, ebenso wie die Bitte um die Offerte. Die gab sie nicht mehr aus der Hand. Und billiger gäbe sie die Wohnung nicht her! Sie werde die Wohnung schon dafür reißend los!

aus:

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Und es scheint wirklich so zu sein! Wer Gelb hat und es gibt ja genügend Leute, die noch genügend Geld zu haben scheinen- wird ja lieber zugreifen als warten, bis das Wohnungsamt geruht, aus seinem Dornröschenschlaf aufzuwachen und dort zuzugreifen, wo Wohnungen verkauft werden, und diese thren Listenanwärtern" zuzuweisen! Es gibt eben freie Wohnungen! Bielleicht hören auch einmal die Wohnungsämter zu und zählen mit: auf eine Annonce breißig Offerten; von den dreißig fünfzehn Ber­mittlerofferten, die jede zehn Wohnungen zu vergeben hat. Das find also 150( einhundertfünfzig!) Wohnungen, wozu noch die fünf­zehn Wohnungen der Privaten kommen. Im gangen also zirka 165( einhundertfünfundsechzig) Wohnungen, die per sofort ohne Woh nungsamt zu haben sind. Wer will noch bestreiten, daß die von der reichenb wären...?? Bourgeoisie bittierten Wohlfahrtsgesetze der Republit nicht aus­

not bedingt heute ein engeres Zusammenleben ganzer Familien, wodurch Die Bekämpfung der Gesundheitsschädlinge. Die ungeheure Wohnungs­die Wohnungshygiene recht start beeinflußt wird. Kein Wunder, daß da­durch die Ungezieferplage eine gewaltige Ausdehnung erfahren hat. Hier greift fegt der Deutsche   Desinfektionsdienst e. 3. m. b. H." Lichterfelde  , Gélieuftr. 2, Fernruf Li 1004, mit seinen staatlich geprüften aiefer jeder Art vollständig befreit, ohne daß Tapeten, Anstriche oder Ein­Desinfektoren ein. In wenigen Stunden wird jedes Zimmer von Unge­richtungsgegenstände beschädigt werden, oder gar Gesundheitsstörungen ein­

treten.

Wie wenn feine Schwester Karolina aus Tavastland   über| aber doch tröstliche: darum, weil es nicht Shuldlose bestrafte, den fnusperigen Osterschnee zu ihm gekommen wäre und ge- wie er noch eben zweifelnd gewähnt hatte. sagt hätte:

" Haben wir uns nicht damals darüber unterhalten? Und habe ich dich nicht gewarnt?"

So ift's," mußte er einräumen. Davon ist ja freilich die Rede gewesen."

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Aber du wolltest unbedingt eine Junge, und nun hat wohl gerade diese Jugend und der Altersunterschied zu diesem Straucheln geführt. Du hättest dir ja auch aus einer Alten nichts gemacht?" " Nein, das hätte ich auch nicht," antwortete er ehrlich. Und als er bis hierher gelangt war, mußte er noch weiter gehen zu Dingen, die nur er allein kannte.

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geständnis Schweißperlen der Angst und Scham auf der Stirn Das ist auch wahr," gab er zu, obwohl ihm dieses Bu­Bedanken verfallen bin, Maija habe gleichsam zu lange ge­hervorpreßte, wahr ist, daß ich mitunter auf den fündhaften lebt weil ich von Anfang an anders gedacht hatte und es auch anders gewünscht hätte."

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welcherlei Begierden im Grunde des menschlichen Herzens Er bebte vor innerer Erregung, indem er bedachte, rafen, wenn man es nur wagte, sie zu bekennen.

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Wahrhaftig," fuhr er in seinen Zugeständnissen fort, ich habe Kestitalos Tochter nicht der Arbeit wegen genommen- auch nicht, weil ich Liebe brauchte es war freilich etwas anderes."

Da begriff er, daß zwischen ihnen gar keine richtige Ehe bestanden hatte. Oder eigentlich hatte er das schon einige Zeit begriffen, obwohl er es nicht hatte zugeben wollen. Er fühlte, daß er gegen das Gefez des Lebens gefrevelt habe, als er einen jungen Menschen an sich fesselte, dessen Hoffnungen und Be­dürfnisse er nicht in Betracht gezogen hatte, sondern wobei er nur an sich gedacht hatte. nur an sich gedacht hatte. Also shuldig, mitschuldig war- er selbst!

Das war ein schweres Endergebnis, das ihn im ersten Augenblick zu Boden schmettern wollte. Lief also hierauf, fein langes, ehrfames Leben hinaus?

Doch aus diefer Niederschmetterung sprang auch ein Troft hervor die Klarheit, nach der er wochenlang vergebens ge­sucht hatte. Er verstand jezt, weshalb alles dies hatte geschehen müssen: damit er nur die Verwirrung fühnte, deren geheime Wurzeln bis in seine Jugendjahre zurückreichten.

Jetzt verstand er das Leben das unerschütterlich strenge,

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Kurz darauf blinkte ein zweiter, noch hellerer Strahl in seiner Seele.

gar keine richtige Ehe zwischen ihnen bestanden hatte. Aber daraus wurde in gewisser Beziehung ein jubelndes Gefühl der Befreiung in dem Augenblick, als er einsah, daß, da nie förper­liche Gemeinschaft zwischen ihnen bestanden hatte, sie ja frei

Dieser tam ihm aus der niederdrückenden Erkenntnis, daß

und rein voreinander waren!

Das war für ihr ganzes Verhältnis entscheidend, für den allerempfindlichsten Punkt. Eine Verlegung seiner Mannes ehre war also in Wirklichkeit gar nicht erfolgt, niemand war fchuldig, aber eine Ehebrecherin nur dem Namen nach, da sie ihm eigentlich zu nahe getreten. Und fiefie war zwar Friede in seine Seele hinabzusenken. Das Leben erschien ihm auch nur dem Namen nach Mann und Frau waren. Von dem Augenblid an begann sich ein großer, stiller nun in einem ganz neuen Licht. Die Handlungen des einen gingen den anderen nichts an; die äußeren scheinbaren Bande, Die Eltern waren nicht für ihre Kinder, die Kinder nicht für auf die die Menschen so viel Gewicht legten, bedeuteten nichts. ihre Eltern und der Mann nicht für seine Frau verantwortlich. Jeder lebte durchaus sein eigenes Leben, irrte, stand auf, be­reute, litt immer nur allein.

Er war über diese neue Lebensauffassung so erfreut, daß seine Augen nach langer Zeit wieder strahlten.

Zugleich veränderte sich sein Verhältnis zu den anderen. Das Ereignis ruhte auch weiterhin als ein schwerer Schall­boden der Sorge in seinem Leben, aber er war gegen niemand mehr erbittert, nicht einmal gegen Restitalo.

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" Du friegst auch schon noch deine Lektion!" dachte er. Du bist schon bald so weit, und es fommt immer mehr hinzu dann bist du reif. Wir haben jetzt Nachsitzen auf unsere alten Tage, Restitalo!"

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Die neue Weltordnung begann ihm immer großartiger zu erscheinen.

Jeder bekommt nach seinen Taten, jedermann!" jubelte er. Manta befommt ihr steht die Last noch bevor. Die ganze Famille bekommt, auch die Kinder zur Anleitung, da­mit sie nicht alles selber dur hzumachen brauchen. Und ganz sicher bekommt auch der, der das Bett des anderen betreten hat, obwohl er es insgeheim getan zu haben glaubt."

( Fortsegung folgt.)