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Nc.24S» 41. Jahrgang

1. Heilage öes vorwärts

Zreitag, 2Z. Mai 1424

Nujeen, an öenen man vorübergeht. Ausstellung für Arbeiterwohlfahrt.

Vcn Zeit zu Zeit soll an dieser Stell« auf die Berliner Museen aufmerksam gemacht und zu ihrer Besichtigung eingeladen werden, denen man im großen Publikum sehr zu unrecht zu wenig Be- ach'ung schenkt. In Nr. 202 desVorwärts" haben wir mit dem Märkischen Museum den Anfang gemacht. Heute gilt unser Besuch der Ständigen Ausstellung für Arbeiterwohlsahrt, die ebenfalls viel mehr beachtet und gewürdigt werden müßte. ?n üer �raunhoferstraße 12. In der kleinen und stillen Fraunhofer st raße in Chor- lotisnburg ist seit Jahr und Tag diese Ausstellung untergebracht, von der nicht laut genug erzählt werden kann. Ist sie doch dem Beruf gewidmet, der der wichtigst« auf der Welt ist, dem Arbeiter, ohne dessen Kraft und Geschicklichkeit all« Räder stillstehen müßten. Die Ausstellung spricht von den tausend Gefahren, die den Arbeiter und die Arbeiterin in allen Betrieben umlauern, und sie schildert geschickt und anschaulich, welche Maßregeln zu ihrem Schutz ergriffen worden sind. Freilich, hält man Gefahren und Schutzvorrichtungen einander gegenüber, wägt man sie ab, so ist die Wagschal«, in die man den Schutz de? Arbeiters legt, noch immer viel kleiner und leichter, als die Schale mit den Gefahren. Di« Ausstellung in der Fraunhofer- straße 12 war während des Krieges geschlossen, und auch ein paar Jahre nach dem Kriege öffneten sich ihre Pforten dem Publikum nicht, weil hier die Prüfungsstelle für Prothesen, für künstliche Glieder, untergebracht war. Der Besuch der Ausstellung ist k o st e n- l o s. Lohnend und lehrreich zugleich, kann er auf das wärmste emp- sohlen werden. Besonders aber die Lehrer und Lehrerinnen sollten mit dm Zlrbcitcrkindern in die Ausstellung wandern und die Kleinen, die ja zum größten Teil auch dereinst in die Fabriken und Maschinen- säle werden gehen müssen, auf die Gefahren aufmerksam machen, die mal nach ihrem Leben und ihrer Gesundheit greifen werden. Von der Besichtigung dieser Ausstellung nehmen die Kinder jedenfalls unendlich viel mehr Nutzen nach.Hause, als wenn man sie, was noch immer mit Vorliebe geschieht, in das Zeughaus führt und ihre Phantasie sich an Waffen, Krieg und Kriegsgreuei erhitzen läßt. Die Sonüerausftellungen. Im Parterreraum der Ausstellung, der gegen früher eine Ver- änderung und Neueinteilung erfahren hat, fällt zunächst die Sonder- ausstellung der AEG. auf. Sie bietet eine Fülle des Belehrenden und Interessanten. Hier wird zum Beispiel der Gewerbe- Hygiene eindringlich das Wort geredet, werden alle möglichen Unarten, die unhygienisch sind, gegeißelt, wie zum Beispiel Aus- stauben eines Tuches aus dem Fenster. Belecken der Briefmarken mit der Zunge. Abstäuben der Stiesel mit dem Taschentuch, das man nachher wieder benutzt. Dazu gesellen sich praktische Arbeiteranzüge, Schutzkappen für Arbeiterinnen, Modelle eines hygienischen und eines unhygienischen Zimmers und anderes mehr. Außerordentlich inter­essant ist auch die Sonderausstellung der amerikanischen versiche- rungs-Geselljchaftcn. Der Geist, der nur auf Praktisches gerichtet ist und durch die lediglich praktisch« Einstellung die besten Erfolge er- zielt, wird hier lebendig. Eine staatliche Fürsorge sür Arbeiter gibt es bekanntlich in Amenka nicht. Wer im Betrieb verunglückt, kann Hilf« und Unterstützung nur erlangen, wenn er gegen Unfall bei einer Gesellschaft versichert ist. Die Dersicherungsgesellschasten aber haben natürlich da« größte Interesse daran, möglichst wenig und möglichst selten zu zahlen, die bei ihnen versicherten Arbeiter und Arbeiterinnen auf die Gefahren des Fabrikbetriebe« aufmerksam zu machen und ihnen Fingerzeige zu geben, wie man am besten den vielen Gefahren entgeht. Man sagt sich in Amerika , und mit Recht, was nutzen Be- kanntmachungen mit vielen Paragraphen, die in den Fabriksälen an- geschlagen sind. In den meisten Fällen werden sie gar nicht gelesen. Die amerikanischen Bersicherungsgesellschaften wirken nun auf andere, sinnfälligere, wenn man will, krassere Art auf die Aufmerksamkeit der Arbeiter. Sie h ä n g e n große, bunt« Plakate und Bilder in den Fabriken aus, die einmal für ihre Firma in einer uns allerdings nicht selten beleidigend titschigen Form Reklame, und zum anderen den Arbeiter durch bildhaft« Darstellungen darauf ausmerk- sam machen, was er zu tun hat und wie er sich benehmen muß, um nicht zu verunglücken. Holländer und Engländer haben

dieses Verfahren in ihren Fabriken nachgeahmt. Aber ihre Bilder und Plakate sind nicht so grell und marktschreierisch. Sie wirken gewissermaßen mehr kultivierter. Auch sür Deutschland wird ähn- liches geplant, und. V e r h a n d l u n g e n darüber sind mit den Ge- werkschaften im Gange. Schutz vor üer Maschine. Ein« Fülle von Anschauungsmaterial der mannigfachsten Art bietet der große Saal der Ausstellung mit seiner langen und breiten Galerie. Was man hier erblickt, ist alles so genau, exakt und natur- getreu, daß man in einer großen Fabrik zu sein meint. Di« ver- schiedcnsten Maschinenteile mit den angebrachten Schutzvorrichtungen find hier aufgestellt. Man erblickt, um nur ein paar zu nennen,

Schutzvorrichtungen am Wasierstandsonzeiger, Modell« von Schutz- gerüften gegen Absturzgefahr, Sicherheitsvorrichtungen bei Bauten und auf Schiffen. Auf der Galerie dasselbe wechselooll« Bild der mannigfaltigsten Schutzvorrichtungen. Hier steht zum Beispiel das Modell einer Bühne mit Rauchklappen, hier sieht man Schuh- Vorrichtungen im Kohlenbunker und beim gefundheitsgefährsichen Bleiloten sowie Hinweis« auf die Gefährlichkeit de» Staube«. Vor dem überm äß igen Altoholgenuß wird gewarnt und die Parole ausgegeben:Tee statt Alkohol!" Hierzu muß man aller- dingS sagen, daß heut« Tee immer noch teurer ist als Alkohol. Ferner steht man hier Modelle von Arbeitergenesungsheimen und Arbeiter- kindererholungsheimen. Die Ziegeleigenossenschast hat ein vorzüg- liches Tongrubenmodell mit vollem Betrieb ausgestellt, und die Reichspostverwaltung zeigt, welche Schutzvorrichtungen sie für ihre Kabelleger, Telegraphen- und Telephonarbeiter getroffen hat. Das Prachtstück üer Ausstellung und vielleicht das markanteste ist aber die plastische Darstellung der Steinbruchsberussgenossenschast. Man erblickt einen Steinbruch in großen Dimensionen, Arbeiter in Lebensgröße im Werk mit allen Schutzvorrichtungen beim Sprengen der Steinmassen durch Dynamit, daneben Schuppen, in denen sachgemäß Pulver und Dy- namit gelagert werden. Alles ist so anschaulich und naturgetreu, daß

man sich in einen Steinbruch mit Bergwerksbctrieb versetzt glaubt und jeden Augenblick erwartet, die Dynamitpatronen werden unter lautem Knall explodieren. Zu erwähnen wäre noch«in reiches statistisches Material, das über alle möglichen Dinge erschöpfende Auskunft erteilt. Im Gebäude befindet sich ferner noch ein großer Hörsaal, in dem die verschiedensten im Interesse des Allgemein­wohls stehenden wissenschaftlichen Themata abgehandelt werden. So hat hier zum Beispiel dieser Tage der Lehrgang zur Ausbildung der Schornsteinfeger in der Wärmewirtschaft stottoesunden, der von der Technischen Hauptstelle des deutsä�en Schornstcinfegergewerbes ver­anstaltet wurde. * Alles in allem, ein überaus fesselndos Bild, diese Ausstellung. Nicht nur den Arbeiter interessiert sie, sondern auch jeden, der ein Herz hat sür den Arbeiter und der hier mit Befriedigung feststellen kann, daß Kräfte am Werk sind, den Arbeiter zu schützen und zu schonen.

Oas Zerienjchiff.

Es klingt olles sehr schön. Man klebt Sparmarken von je 25 Pfennig oder erwirbt durch einmalige Zahlung unverzinslich«, auf ein Jahr unkündbare Stammeinlagen von je 10 Rentenmark. Bereits eine Stammcinlage gibt dem Besitzer mehrere Vorrechte für Vorbestellungen und verbilligte Benutzung der S.ommereinrichtungen der GesellschaftGrüne Heimat". Do ist zunächst«in Fcrienschiff mit dem NamenBakdur", des erst gebaut wird und im Sommer vom Stapel laufen soll. Nach den Beschreibungen ist es ein ganz aus Stahl gebautes Motorübernachtungsschiff von 50 Meten, Länge und 7 Metern Breite, mit Dieselmotor« Doppelschrauben, sechs wasier- dichten Schotten und 215 Schiafplätzen. Sämtlich« Kabinen, je 2 bis 15 Betten enthaltend, sind mit elektrischem Licht, Wasserleitung und Abfluß versehen. An Bovd befindet sich«in nach Art der Eisenbahn- speisewagen eingerichteter atkahalsveier Wirtschaftsbetrieb. Der Hauptwert ist auf«in preiswertes, schmackhaftes Eintopf-Mittagefsen gelegt. Die Inneneinrichtung wird ganz in Weiß gehalten sein. Klein« Boote, die sich an Bord befinde»,', Sport - und.Spielgeräte werden verliehen. Es gibt Sonntagsfahrten für 32 Stunden mit 2 Uebernachtungen, kleine Wochenfahrten für 43 Stunden mit eben- falls 2, große Wochensahrten für 78 Stunden mit 3 Uebernachtungen. Die Preis« betragen je nach der Anzahl der Betten in den Kabinen 3 bis 7 Mark für die Sonntagsfahrt, 4 bis g Mark für die kleine Wochenfahrt. S bis 11 Mark für die glotze Wochenfahrt. Inhaber von Stammeinlagen zahlen auf allen Pläj�n nur die Hülste. Man legt sich also beispielsweise am Sonnabend an Bord des Ferien- schifses, das noch bei irgendeiner Spreebrücke ankert, schlafen und wacht am Sonntagmorgen in einer stillen waldumkränzten Bucht auf. Am Sonntagabend geht es ohne Eis«nbahnged,«.,,g'Z im fried- lichen Bord schlaf zurück. Unmittelbar sucht mau vom Schiff aus sein« Arbeitsstelle auf. Das Unternehmen ist von Führern großer Kölper- sthaften, die Erfolge auf dem Gebiete des Freiluft-, Garten- und Siedluirgswesens haben, ins Leben gerufen und will dar Volks- gesrmdheit dienen. Mitgliebubeiträge werden nickst erhoben, nur 1 Mark Einschreibegebühr. Zahlstellen sind all« Groß-Berliner Spar- kassen.?toch ausgedehnter ist der Plan, durch zinslose Hergabe von Sparguthaben den Mitgliedern der»Grünen Heimat" Erhostmg in besonders zu errichtenden Sommerhäuschen für die ganzen Ferien oder den ganzen Sommer zu sichern. Man wird ohne vorschnelle Hymnen die Entwicklung abwarten müsien. Die Bestimmung, daß Vermehrung der Einlagen die Rechte und Ansprüche vermehrt, hat einen fatalen kapitalistischen Beigeschmack. Em solche« Recht soll zum Beispiel das Belegen von Plätzen vor Beginn des öffentlichen Vor- verkauf« sein. Wer also das nötige Kleingeld hat, schnappt die besten Plätze weg. Für die weniger Bemittelten, die gerade am meisten der Erholung bedürftig sind, wird nicht viel übrig bleiben.

Die Optionssrist für Oberschleflen läuft mit dem 15. Juli 1924 ab. Auskünfte über die Optionsbestimmungen, die im Ministeriol- blatt für die preußische innere Verwaltung vom 16. Mar 1924. Nr. 24. veröffentlicht worden sind, werden von der Geschäftsstelle der Vereinigten Verbände heimattreuer Oberschlesier im Schloß Bellevue, rechter Seitenflügel, jederzeit gern erteilt. Telephon Moabit 888.

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Die Flüchtlinge.

Roman von Johannes Linnankoski . Er dachte oft über diesen seinen neuen Glauben nach. Wie verynckelt war doch die Ausfassung des Menschen vom Leben, und wie einfach war das Leben selbst! Nur für sich sorgen und seine eigenen Handlungen verantworten das war alles. Uutela war jetzt voll befriedigt von seinem Schulgang. lind er freute sich, als er bemerkte, daß er einen Funken seiner ehemaligen Lebenslust zurückgewann. Er hatte allerdings nicht mehr die früheren Zukunftspläne und die Freude über die Neugeburt des Gutshofs, aber er fühlte doch, daß er- das Beil kräftig in seiner Hand schwang, als er jetzt gegen den Frühling zu an dem neuen Korndarren- bau mithal' Er fühlte, daß er Zuchthäuslerarbeit ausführte aber auch diese Arbeit mußte gewissenhaft getan werden. well sie in einem gerechten Urteil begründet war. Auch die anderen bemerkten seine Veränderung. Die Zeit, dachten sie. besänftigt, und Uutela ist ein verständiger Mann gerode, wie sie gehofft ha. ten. Aber es befreite sie nicht. Sie bückten mit aus Angst und Achtung gemischten Gefühlen auf die geheimnisvolle Ruhe, mit der Uutela jetzt seinen Weg ging. 14. Aber auch d e r Weg war voller Steine und Baumstümpfe. da? sollte Uutela bald erfahren. Was ihn selbst anbetraf, war er allerdings ruhig, und sein Verhältnis zu den Keskitalos war klar. Ebenso war es ihm ganz gleichgültig, was Riitta und die Tagelohnerfrauen tuscheln mochten.,.. Da er jedoch mitunter diesem oder jenem Dorfbewohner begegnete, begann seine Gelassenheit unhaltbar ms Schwanken zu geraten. Er las aus den Blicken heraus, dag die Sache in ihrer ganzen Nacktheit im Dorfe bekannt war. Er sah im Augenblinken der anderen ein ironisches Lächeln: daß der Mann in dem Alter noch ein Kind bekam! Das ließ ihn auf- schäumen. Und als er im Blicke anderer etwas wie Mitleid zu gewahren meinte, schäumte es noch mehr in ihm auf. Uutela erkannte jetzt zu seinem Kummer, daß sein neuer Glaube nicht so leicht war, wie er einfach war. Er mußte wie

mit beiden Händen an dem gefundenen Boden festhalten, um nicht ni die frühere Hilflosigkeit zu gleiten. Je näher aber die Zeit der Entbindung kam, desto schwie- riger wurde seine Lage. Es trat eine ganz neue Seite hervor was sich bisher nur in den Gedanken bewegt hatte, das sollte sich alles in eine sichtbare, körperliche Gestalt kleiden. Es drohte vor ihm hinzutteten und zu einer ganz neuen Prü- fung herauszufordern. Wo soll ich hingehen, wenn es geschieht?" fragte er sich in seiner Angst.Hier kann ich in der Stunde nicht sein, um keinen Preis!" Dieser Gedanke quälte ihn lange Zeit, so sehr er auch versuchte, sich zu beruhigen und sich zu überzeugen, daß es ihn gar nichts anging. Da befreite ihn Keskitalo eines Tages von diesem Alp. Uutela sah sofort, daß der andere etwas im Sinn hatte, daß es ihm aber schwer wurde, es zu sagen. Sollte er jetzt davon...?" dachte Uutela, sich unruhig bewegt suhlend. Wir haben gedacht... vielleicht könnte Manta in die Stadt... in die Entbindungsanstalt gehen...?" brachte Keskitalo schließlich heraus. Uutela fühlte, wie ihm die Schläfen zu brennen begannen. Was geht das mich an, sorgt selbst dafür!" drängte es ihn zu rufen, so daß es zugleich eine Antwort auf alles war. Doch er wurde über die glückliche Wendung so froh, daß er wie ein Beteiligter erwiderte: Ja...? Das ist gewiß das allerbeste." Er fühlte, daß er wieder auf den Füßen stand. Keskitalo erledigte die Sache, wie es ihm zukam. Es war ein lenzfrischer Morgen im Mai, als die junge Frau nach der Bahnstation gefahren wurde. Keskitalo kutschierte, und die alte Frau begleitete sie in die Stadt.* Die anderen schienen mit der Reise zu tun zu haben, Uutela aber arbeitete auf dem Acker wie gewähnlich. Er eggte die letzten Hafersaaten auf der Böschung des zum See hinabfiihrenden Hofackers. Die Pferde zogen flink das leichtbewegliche Gerät, die lockere Erde sott und brodelte zwischen seinen Zinken. Das Sieden tat den Augen des Ar- bettenden wohl, und aus dem Boden stieg der angenehme Duft der frischen Frühlingserdc. Uutela hielt die Pferde oben aus der Böschung an, gerade

dort, wo sie sich nach dem See hincchsentte. Er konnte der Lockung nicht widerstehen, denn auch ihn selbst hatte der Früh- ling umstrickt. Wie wenn die Böschung vor Freude gezittert hätte, wäh- rend die Sonne auf ihrem grauen Scheitel spielte! Der Blick streifte nach unten, auf den silberhellen Spiegel des Sees. Der länglichschmale See war wirklich schön, wie man ihn jetzt so offen daliegen sah! Das Auge schweifte immer weiter, nach dem zu einer Anhöhe emporsteigenden Hang des gegenüber- liegenden Ufers, wo die Birken mit ihren zartgrünen Laub- knospen hervorlugten dahinter, weiter oben, der ernste dunkelgrüne Nadelwald. Es ist eine schöne Gegend," gestand Uutela.Ich habe drüben in Tavastland nichts dergleichen gesehen." Dann sprang der Blick quer über das linke Ende des Sees wieder herüber und richtete sich auf die nördliche Lichtung des weiten Hofackers. Er liebkoste zuerst das Gut mit den grünen- den Birken, dann den Hügel mit der Korndarre und den weißen neuen Balkenwänden, darauf den Acker, schließlich das an seinem Rande stehende Erlenwäldchen, dessen lang herab- hängende gelbliche Kätzchen bis hierher leuchteten. Es ist doch ein hübsches Gut!" entfuhr es Uutela.Hier lohnt es sich schon--" Damit zerschellte es jedoch, wie von einer unsichtbaren Hand berührt. Uutela fühlte, wie es ihm vor den Augen dunkelte, und ihm wurde unsagbar schwer zu Mute. Zugleich hörte er das Knarren von Wagenrädern und wandte sich, ohne etwas Besonderes zu denken, danach um. Dort fuhren Keskitalo. die alte Frau und Manta langsam. im Fußgängerschritt, zur Bahn. Uutela kehrte sich plötzlich ab er konnte den Anblick nicht ertragen. Er riß heftig an den Zügeln und zwang die Pferde fast zum Laufen. Er fuhr hinab, dann hinauf hinab und wieder hinauf ging auf das nächste Beet über hinab, hinauf die Pferde immer antreibend, so daß sie zu dampfen und zu schnauben begannen. Wie wenn alles davon abgehangen hätte, daß er in die feuchte, empfängliche Erde das grenzenlose Weh mischte, das ihn so unerwartet ergriffen hatte. Aber dann mußte er anhalten er hätte keinen Schritt weiterfahren können. Er zitterte beinahe bei dem Gedanken, der ihm jetzt durch den Sinn flog: Wieviele Sorgen sind wohl in diesen Aeckern Finnlands begraben...?"(Fortsetzung folgt.)

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