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Juni- Miete unverändert.

Das städtische Zentralamt für Wohnungswesen teilt mit: Nach cinem Erlaß des Ministers für Bolkswohlfahrt vom 14. d. m. ver. bleibt es für die Berechnung der gesetzlichen Miete für den Monat Juni bei der Anordnung vom 24. April betr. die Regelung der Mais miete. Für die Stadt Berlin behält daher die Bekanntmachung des Magistrats vom 30. 2pril auch für den Monat Juni ihre Wirksamkeit. Hiernach haben die Mieter für den Monat Juni 35 vom Hundert der reinen Friedensmiete zu entrichten. Nur in denjenigen Fällen, in denen unter der Herrschaft des am 1. Mai d. I. in Kraft getretenen neuen Rechts eine ausdrückliche oder stillschweigende Verein­barung zwischen Vermieter und Mieter getroffen worden ist, morin die Mieter sich zur Uebernahme der sogenannten Schönheits­reparaturen in ihren Mieträumen verpflichtet haben, sind sie berech tigt, die 35 v. H. um 4 v. H. zu kürzen, dafür aber auch verpflichtet, die von ihnen übernommenen Schönheitsreparaturen auf ihre Kosten

ausführen zu lassen.

Razzia im Berliner Chinesenviertel. Echt chinesische Waren aus der Prinzenstraße. Im Berliner Chinesenviertel", das sich seit einigen Monaten in der Langen, Martus- und Krautstraße aufgetan hat, gab es eine böse Ueberraschung. Seit geraumer Zeit liefen bei den Behörden zahlreiche Klagen darüber ein, daß die in Berlin hausierenden Chinesen das Publikum in gröblichster Art und Weise täuschen und wertlosen Schund, der als echt chinesische Arbeit" angepriesen wird, für unverhältnismäßig hohe Preise verkaufen. Das Landesfinanz­amt entschloß sich daher, zusammen mit dem Zollgrenztommissariat eine Razzia in dem Chinesenviertel zu veranstalten. Die Beamten drangen unerwartet in die Wohnungen der Chinesen ein und beschlagnahmten dort sowohl die Waren als auch die Ge­fchäftspapiere. Die Söhne des Oftens hatten sich hier in Berlin ganz nach heimischer Weise eingerichtet und wohnten zu 16 und 17 Mann oft in einem Quartier zusammen mit deutschen jungen Mädchen und Frauen, auf deren Namen meist die Einkäufe der Waren erfolgten. Dabei wurde auch die Feststellung gemacht, daß die Chinesen vielfach Minderjährige in ihre Wohnungen gelockt hatten und dort bei sich behielten. Aus diesem Grunde wurden eine ganze Anzahl erotischer Gäste festgenommen und sofort den zu ftändigen Stellen zugeführt. Die Durchsuchung der Warenlager er forderte fast einen ganzen Tag. Die Chinesen bezogen ihre Waren, Teeservice, Schnitzereien aus Knochen und Elfenbein sowie den an­geblich echt chinesischen Tee", der sich als die geringste deutsche Tee­forte entpuppte, in der Hauptsache von einer Firma in der Prinzen straße. Es wurde weiter festgestellt, daß die Chinesen, etwa 500 an der Zahl, ihr Hauptwarenlager in einer Gastwirtschaft hatten, die sich in der Krautstraße befindet. Die dort beschlagnahmten Riften füllten allein einige Rollwagen an. Die Polizei ermittelte schließlich noch, daß die Chinesen ihren gesamten Verdienst nicht etwa in Deutschland anlegen, sondern daß der Reingeminn, in fremde Baluten umgewechselt, von Zeit zu Zeit durch Vertrauens­Teute nach China geschafft wird. Das Landesfinanzamt hat deshalb fast 400 Chinesen am Freitag vorgeladen, wo sie über ihre Steuer­erflärungen und andere Dinge Auskunft geben müssen.

Das Geheimnis um den Stromerzeuger. Das Für und Wider der Sachverständigen. ils am Nachmittag Amtsgerichtsrat Liebegoit die Berhand. Lungen in Moabit wieder aufnahm, drängte sich das Publikum der art zum Zuhörerraum, daß ein förmlicher Kampf um die Plätze an der Tür entstand.

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Zunächst wurde der Sachverständige Geheimrat Professor Dr. Romberg von der Technischen Hochschule gehört. Er hat den Apparat etwa zwanzigmal bis April 1920 besichtigt, ihn aber nie mals in Betrieb gesehen. Der Angeklagte sprach damals schon von her Notwendigkeit der Geheimhaltung seiner Erfindung. Darauf habe der Zeuge auf eine nähere Brüfung verzichtet und nur gebeten, durch Messungen am Apparat die Leistungen feststellen zu dürfen. Die Instrumente wurden zwar angeschafft, aber niemals ange fchlofen. Er steht persönlich auf dem Standpunkt, daß der Apparat niemals gewirft hat oder wirken mußte. Bon Interesse würde es fein, festzustellen, ob jemals ein wirklicher Sachverständiger den Apparat in Tätigkeit gesehen hat oder ihn messen fonnte. Die Tech nisch- Phyfitatische Reichsanstalt hat ihn nicht untersucht, obwohl es wichtig gewesen wäre, daß an dieser objektiven Stelle eine Prüfung ftattgefunden hätte. Vors: Konnte der Angeklagte bet semem geringen technischen können erkennen, weshalb es nicht geht? Sachverständiger: Dazu halte ich ihn nicht für befähigt, aber um die Aussichtslosigkeit zu erkennen, war er wissenschaftlich ge­nügend gebildet. Rechtsanw. Dr. Brandt: Das Gutachten geht von dem Zweifel aus, daß der Apparat jemals gebrannt habe. Wenn wir das aber als wahr unterstellen, würde er ohne Zuleitung in Be­trieb gebracht werden können. Sachverständiger: Dafür Ht fein Anhaltspunkt.- Vert.: Es ist doch bekannt, daß, als die Flugzeug idee auftauchte, ein Mann wie Helmhoig es für unmöglich erflärte, mit einem Gegenstand, der schwerer ist wie Zuft zu fliegen. Wir haben doch schon manche Umwälzung der wissen jchaftlichen Erkenntnis erlebt. Sachverständiger: Theo retisch bestreite ich die Möglichkeit gar nicht, wie ich cuch die Möglichkeit theoretisch nicht abstreite, einmal drahtlos mit dem Mond zu telephonieren. In diesem Falle käme unter Ausnutzung der Elektrontheorie die. Auflösung der Materie in Kraft in Frage. Deshalb habe ich den Angeklagten auch gefragt, ob er irgendein Verzehren von Materie beobachtet hat, was er verneinte. Es ist nicht ausgeschlossen, daß es gelingt, die Materie in Kraft umzuwandeln, aber nicht mit diesem Apparat, sondern auf anderem Wege. Rechtsanw. Dr. Arthur Ball: Tatsächlich haben doch zahlreiche Zeugen unter Eid betundet, daß der Apparatgebrannt hat und daß sie alles durchsucht haben, um eine Zuleitung zu entdecken. Sachverständiger: Dafür habe ich keine Erklärung; ich kann mir nur denken, daß die unsach nerständigen Zeugen dennoch getäuscht worden sind. Vorf.: Wenn tausendkerzige Lampen gebrannt haben, dann muß doch ent­meder ein Betrug vorliegen, oder es muß sich um Vorgänge han­deln, die wir nicht fennen. Das letzte verneint der Sachver stände und erklärt, daß er Betrug annehme. Rechtsanw. Dr. A. Ball: Die Zeugen haben body den Apparat herumgetragen, und er brannte weiter, so daß eine geheime Zuleitung ausgeschloffen werden muß. Vors: Kann nicht eine Ladung mit Elektrizität erfolgt sein? Sachverständiger: Akkumulatoren können in dem Apparat nicht gewesen sein, die 5000 Watt erzeugen. Rechts­anwalt Dr. Ball: Gibt es keine andere Möglichkeit der Zuleitungen? Sachverständiger: Elektrisch kann man alles mögliche Vert: Gibt es auch eine unsichtbare Zuleitung? Sachverständiger: Unter Umständen, ja. Das müßte ich mir

machen.

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Die Berliner Bürgermeisterwahl.

Bürgermeister Scholz- Charlottenburg wird Bürgermeister von Berlin .

Unter feinen Um­

Die voi der Berliner Stadtverordnetenver| den Verkauf zu einem Einheitspreise von 200 Goldmart je Quadrat rute empfohlen, welcher Satz auf 300 Goldmark erhöht werden sollte sammlung gestern vollzogene Reubesetzung des Bürger­meisterpostens, der durch den Tod unseres Genossen Adolf für den Fall, daß nicht rechtzeitig und vollständig gebaut wird. die Gegner der Sozialdemokratie, die Bürgerlichen samt den Kom- Zeit beanstandet werden müsse, andererseits weil der Preis zu gering Von der DVP . und von der Wirtschaftspartei wurde der Ver Ritter freigeworden war, verlief genau nach dem Programm, das fauf bekämpft, weil die Errichtung einer Großbäckerei zu jetziger munisten, von vornherein aufgestellt hatten. sei. Für den Verkauf traten Genosse Battloch und der Referent ständen durfte wieder ein Sozialdemokrat gewählt werden, das war Genosse Wildegans ein, in deffen temperamentvolle Ausführun­unbekümmert darum, ob die sozialdemokratische Fraktion als Kan- versteht der Ochse vom Sonntag?" In persönlicher Be­-und diesen Plan auszuführen, waren sie entschlossen, gen ein Zwischenruf des Wirtschaftsparteilers Grüffer fiel: Was didaten einen ehemaligen Landarbeiter oder einen Mann mit afa- merkung bekam es Herr Grüsser unter stürmischer Heiterkeit des demischer Bildung, einen erfahrenen Praktiker der Kommunalver- Hauses fertig, diesem Zwischenruf jeden beleidigenden Charakter ab­

waltung oder einen Neuling vorschlagen würde. Der Kandidat der sozialdemokratischen Fraktion, unser Genosse Stadtrat Dr. Hei merich aus Nürnberg , brachte alles mit, was ihn für den Bürger­meisterposten geeignet erscheinen lassen konnte, aber er ist SD. zialdemokrat, darum mußte er durchfallen. In dem entscheidenden dritten Wahlgang erhielt Dr. Heimerich 92 Stimmen, d. h. neben den Stimmen der sozialdemokratischen Fraktion noch ein halbes Dutzend andere, die von einzelnen Mitgliedern der Unab­hängigen, der Kommunisten, der Demokraten und des Zentrums kamen. Dem Kampf der Bürgerlichen gegen die So. zialdemokratie sah die Hauptmasse der Kommunisten in un­parteiischer" S.immenthaltung zu, und die Hauptmasse der Demo­traten und des Zentrums stimmten mit den rechtsstehenden Par­teien für den zur Deutschen Volkspartei gehörenden Bürgermeister Scholz- Charlottenburg, der dann mit 105 Stimmen Sieger blieb. Das Ergebnis der Wahl ist eine Niederlage der Sozialdemokratie, aber es beleuchtet und flärt die politische Situation in der Stadt­verordnetenversammlung.

Der gestrigen öffentlichen Sigung ging eine nichtöffentliche voraus, in der der Ausschuß für die Wiederbesetzung der Stelle des 3weiten Bürgermeisters über diese Angelegenheit durch Merten ( Dem.) Bericht erstatten sollte.

Die öffentliche Sigung begann um 27 Uhr und befaßte sich zunächst mit der Anfrage der Kommunisten, ob dem Magistrat bekannt sei, daß der Reichswirtschaftsminister a. D. Scholz während seiner Ministertätigkeit sein Bürgermeistergehalt von der Stadt weiter bezog, und daß er eine Pension als ehemaliger Minister und als ehe­maliger Bürgermeister erhält, obwohl er ein Einkommen aus seiner Tätigkeit als Vorsitzender der DVP. bezieht, ob der Magistrat die bezüglichen Beschlüsse des Bezirksamts Charlottenburg billigt oder ob er bereit ist, eventuell die Mitglieder dieses Bezirksamtes regreß­pflichtig zu machen. Stadtfyndikus Lange stellte fest, daß Herr Scholz als Minister nur das Ministergehalt bezogen hat; mit der doppelten. Pension habe es allerdings seine Richtigkeit. Der Magistrat habe beschlossen, den Beschluß des Bezirksamts einer juristischen Nachprjifung zu unterziehen. Schumacher( Komm.), der Besprechung beantragte, erklärte, derartige Schmeinereien", daß man tro reichen Einkommens auch noch den armen und ärmsten Steuer­zahlern das Geld abnehme, müßten aufhören. Damit war die Anfrage erledigt.

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Zu einer längeren Diskussion führte die Vorlage vom 9. April megen Verkaufs eines Grundstücks in der Sonnenallee in Neukölln. Auf diesem Grundstück wird die offene Handels­gesellschaft Georg Wolfsohn u. Co. in Berlin

zusprechen. Linfen

gingen, den Ausschußvorschlag und die Vorlage mit 100 gegen Der Rechten gelang es, obwohl die Zentrumsmitglieder mit der 88 Stimmen zu Fall zu bringen.

Um 28 fam man zunächst zur Wahl von 7 Mitgliedern für den Aufsichtsrat des städtischen Werkes Buch. Eingereicht wur­den drei Vorschlagslisten; es entfielen auf die Liste Wildegans( Soz. und Komm.) 3, Liste Albrecht( DVP. und Dem.) 3, Liste Päth ( Dnat.) 1 Mitglieder.

Sodann schritt die Versammlung zur

Wahl des Zweiten Bürgermeisters.

Nach dem Ergebnis der Verhandlung in der nichtöffentlichen Sizung gelten als Kandidaten Dr. Heimerich( Soz.), Be­bürgermeister Scholz( DVP.), Mende( 3.), zirtsbürgermeister Doflein( Dnat.), Bezirkss

( Komm.).

Dörr

Vor dem Eintritt in den ersten Wahlgang verlangte Schumacher ( Komm.) die Vorwegberatung des kommunistischen Antrages, der unter Hinweis auf die bei den letzten Reichstagswahlen zu Tage getretene Umfchichtung der Wählermassen den Magistrat auffordern will, bei der Staatsregierung die Neuwahl des Stadtparlaments zu beantragen. Nach dem Wahlergebnis hätten die Kommunisten jetzt Koch( Dnat.) trat diesem Ber­40 ftatt 20 Size zu beanspruchen. langen bei; gegen die äußerste Rechte und Linke lehnte die Ber­sammlung es ab. Zur Wahl selbst glaubte Schumacher( Komm.) in öffentlicher

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Sitzung feststellen zu müssen, daß alle Wahlvorschläge von rein poli­tischen Gesichtspunkten getragen sind, daß sie die Kulisse bilden, hinter der sich die politischen Gegensätze bei der Wahl verbergen. Davon, daß der Bürgermeister ein besonders sozial angehauchter Mann sein foll, fei feine Rede.

Im ersten Wahlgang wurden 213 Stimmen abgegeben, darunter ein unbeschriebener Zettel. Von den 212 gültigen S.immen erhielten Dr. Heimerich 85, Scholz 61, Doflein 41, Dörr 16, Dr. Mende 8; außerdem Frau Dr. Weŋl eine Stimme. Da die absolute Mehrheit Don 107 Don feinem Randi­daten erreicht war, mußten nach der Geschäftsordnung die vier Kandidaten mit der höchsten Stimmenzahl zur engeren Wahl gestellt

werden.

Dörr 11; 2 Zettel weiß. Im ganzen abgegeben 209 Zettel. Die ab­3 weiter Wahlgang: Heimerich 87, Scholtz 66, Doflein 43, folute Mehrheit von 104 ist wieder nicht erreicht; es muß Stichwahl erfolgen zwischen Dr. Heimerich und Scholz. Dritter Wahlgang: Scholz 105, Heimerich 92, Gewählt Scholz. Abgegeben 206 3ettel, davon einer weiß, acht ungültig. Die Rechte begrüßt das Ergebnis mit Beifall.

einen. modernen Mühlen- und Großbädereibetrieb Ueber die Vertretung Berlins auf dem Städte. tage in München wurde durch dreimalige namentliche errichten, der auf etma 1000 Arbeiter und Angestellte zugeschnitten Abstimmung entschieden. Es werden entfandt werden 3 Magistrats. ist. Es find 210 bgm. 160 Goldmark je Quadratrute für das Vordermitglieder, 3 Bezirksbürgermeister und 9 Stadtverordnete. bzw. Hintergelände, im ganzen rund 495 800 Goldmark geboten; die Sachfenbrot- 2.- G. in Dresden übernimmt für alle Verpflichtungen der Käuferin die selbstschuldnerische Bürgschaft. Der Ausschuß hatte

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Sach

Nachdem noch einige Borlagen, darunter diejenige betr. Not­standsarbeiten der Hochbauverwaltung, ohne Widerspruch erledigt waren, trat gegen 10 Uhr der Schluß der Sizung ein.

erft überlegen.- Bors: Es hängt viel davon ab, Herr Geheimrat. bezeichnet, ordnet Amtsgerichtsrat Liebeaott deffen Ladung an. Wir haben die merkwürdige Tatsache, daß von Zeugen unter Eid be- Es folgt dann das Gutachten von Prof. Scherenberg fundet worden ist, daß der Apparat stundenlang gebrannt hat und von der Physikalisch- Technischen Reichsanstalt: Wir haben feine daß keine Möglichkeit der Beeinflussung vorhanden war. Spannung mejjen fönnen, die höher war ais die der fleinen Batte perständiger: Dafür habe ich keine Erklärung. Die Möglich- rien, die zur Anregung dienen soll. Der Apparat ist relativ einfach feit einer Stremzuführung, nicht bloß durch Drähte, ist vorhanden. aufgebaut, so daß nicht einzusehen ist, warum er immer betriebs. Borf: Wäre es möglich, daß in dem Apparat eine ver. unfähig ist, wenn Sachverständige ihn prüfen ſollen. Es könnten borgene Stromquelle vorhanden war? Sachverstän- doch nur Störungen sein, die sich sofort beheben lassen. Nach der diger: Hätte ich den Apparat damals gesehen, als er bei Rechts- ganzen Sachlage bin ich überzeugt, daß der Apparat eine Attrappe anwalt Dr. Heyne in Dresden brennte, dann hätte ich sicherlich eine ist und sich nicht zur Erzeugung von Energie eignet. Alle Versuche Vors: Wir müssen als Basis an Erklärung gefunden. von Leuten, aus nichts Energie zu erzeugen, sind von den Sachver­nehmen, daß der Apparat gebrannt hat. Sachständigen stets entlarnt worden. Die Zeugen, welche den Apparat verständiger: Ich kann mir nicht erklären, wie das haben brennen sehen, müssen getäuscht worden sein. So wie der Die Zeugen v. Bethmann- hollweg Apparat ist, fann er nicht brenner. Er fann nur mittels Täuschung 3ugegangen ist. und Dr. Henne versichern nochmals, daß von einer geheimen zu vorgeführt worden sein. Der Sachverständige verbreitet sich dann leitung keine Rede sein könnte. Der Angeklagte v. Ueruh beruft sich noch über die Möglichkeit von Induktionsströmen. dann noch auf den Generaldirektor Jahn de, der mit ihm im Sachverständige, Geheimrat Schmidt vom Reichs­Kriegsministerium zufammen unter Geheimrat Romberg gearbeitet patentami, ftellt fest, daß tis jetzt dem Angeklagten fein Patent erteilt hat und der den Apparat auch zweimal brennen gesehen habe. Da worden ist, er hat nur ein franzöfifches Patent, das aber nicht mehr Geheimrat Romberg Herrn Jahnde als einen Bolifachverständigen wert ist als ein deutsches Gebrauchsmuster. Innerhalb von zwei Jahren ist es dem Sachverständigen nicht möglich gewesen, einer Vorführung beizuwohnen. Angefl. v. Unruh sucht in längeren Ausführungen den Sachverständigen entgegenzutreten, und spricht Geheimrat von neuen Gesetzen, die sein Apparat aufstelle. Schmidt: Von dem heutigen Apparat habe ich bestimmt den Ein drud, daß mit ihm unmöglich die behauptete Energie erreicht werden fenn. Es bestehen verschiedene Möglichkeiten fremder Zufuhr. So fei nur auf die Versuche von Tesla mit Hochfrequenz hingewiesen. Jezt ist es schwer zu sagen, was da für 3auberkunststüdchen gemacht worden sind.

Das Rundfunkprogramm.

Freitag, den 23. Mai.

F

Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichtendienst. Be­kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Nachrichtendienst, Nachm. 2:15 Uhr: Börsenbericht. Nachm. 1.05 Uhr: 4.30-6 Uhr: Berliner Funkkapelle( Unterhaltungsmusik). 7 Uhr: Vortrag des Herrn Schontek: Vom Schlafen bei Tag und bei Nacht 7.30 Uhr: Vortrag des Herrn Stadtsekretär Dr. Lewald: Was will die deutsche Tagung für körperliche Erziehung? 8.30 Uhr: 1. Rezitationen( Dora May). 2. Arie aus den Jahres­zeiten", von Jos. Haydn( Else d'Heureuse). 3. Adagio, von Jos. Haydn( Gottfried Zeelander, Solocellist des Berliner Sinfonie­Waffenschmied"; von Lortzing , b) Wer ein Liebchen hat gefunden, Orchesters). 4. a) Auch ich war ein Jüngling, aus der Oper Der aus der Oper Die Entführung aus dem Serail ", von Mozart ( Kammersänger Peter Lordmann). 5. Rezitationen( Dora May). 6. a) Frühlingsabend, von Fritz Fleck, b) Hans und Grete, von Gustav Mahler ( Else d'Heureuse). 7. a) Andante aus dem E- moll­lander, Solocellist des Berliner Sinfonieorchesters). 8. a) Der Konzert, von Popper, b) Gavotte, von Popper( Gottfried Zee­Trunk aus dem Stiefel, von Obermayer, b) mit Rheinwein füllt den Becher, von Ries( Kammersänger Peter Lordmann) Am Stein­ way - Flügel; Kapellmeister Otto Urack ,

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Der dritte

Darauf werden noch mehrere sachverständige Zeugen ver nommen. Sachverständiger v. d. Pahlen hat den Apparat mehrfach brennen fehen und die Ueberzeugung gewonnen, daß feine äußere Zufuhr erfolge, fondern daß die Lampen aus dem Innenraum gespeist werden. Infolgedessen hat er für eine Gruppe die Option v. Unruh gestattet, Messungen vorzunehmen, und er habe feſt­für Desterreich für 100 000 Mart erworben. Anfang 1920 habe ihm gestellt, daß der Apparat wesentlich mehr Energie herausgab, als die Klingelbatterien einführten. Des­halb habe er die Optionssumme an v. Unruh gezahlt. Der Zeuge Glektrotechniker ſei, so habe er genügend Borkenntnisse, um das be­und Sachverständige schließt jede Täuschung aus, wenn er auch fein In ähnlicher Weise äußerten sich noch ver­urteilen zu können. schiedene andere Zeugen. Die Verhandlung wurde schließlich in später Stunde auf Freitag früh vertagt.

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Nur 4 Pfennig kostet MAGGI Fleischbrüh- Würfel

Achtung auf den Namen MAGGI und die rot- gelbe Packung.

Einfach mit kochendem Wasser übergossen, erhält man kräftige Fleischbrühe zum Trinken und Kochen, zum Ver­bessern oder Verlängern von Suppen und Soßen aller Art.

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