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Bifchen Städte in Hannover bei der Boltsabstimmung treu zu Schlichtungsverhandlungen im Ruhrkampf. pen fude.- Den Schluß seiner Rede, voraussichtlich der letzten au Boin

Breußen und zum Reiche gehalten haben.

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Zur Frage der preußischen Berwaltungsreform sprach Bürgermeister Plautmann. Er erwähnte den dem Staatsrat dieser Tage zugegangenen Gesezentwurf über die Weber einstimmung der preußischen Berwaltung. Der Referent ging von der Voraussetzung aus, daß grundfäßlich eine großzügige Reform der gegenseitigen Verwaltung der Länder von Reichs wegen ver. langt werden müsse, und daß besonders in Preußen die augenblick. liche Dupligt at de mittleren 3nstanzen in der Ber waltung zu beseitigen sei. Der Gesetzentwurf an den preu­Bischen Staatsrat tönne in feiner Weise den Anforderungen ge nügen, die vom Standpunkt der Städte an deren Reform gestellt werden müssen. In der Debatte fam fast einmütig der Unwille barüber zum Ausdruck, daß der Preußische Landtag sich nicht dazu auffdwingen fann, die wichtige und grundlegende Verwaltungs. reform schneller zu verwirklichen. Nach einer längeren Aussprache wurde grundsäglich beschlossen, den vorliegenden Gefehentwurf als ungeeignet abzulehnen und eine grundlegende radikale Reform der Verwaltung auf der Grundlage zu fordern, daß die Instanz des Regierungspräsidenten in Preußen generell abgeschafft werde. Der Haupt ausschuß beschloß eine Rommiffion einzusehen, die eine Reso­Tution in diesem Sinne zu dem vorliegenden Gesezentwurf der mor­gigen Tagung vorlegen soll. An ihrer einmütigen An­nahme ist nach dem Ergebnis der heutigen Beratungen nicht zu zweifeln.

Auf Tienstag vertagt.

Die Schlichtungsverhandlungen, die geffern im Reichs­arbeitsminifterium unter dem Vorsitz von Dr. Syrup ftatt­fanden, find bisher ergebnisios verlaufen. Sie werden am Dienstag, 10 Uhr vormittags, weitergeführt

werden.

In zwölfter Stunde.

Bochum , 26. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Das Organ des Deutschen Bergarbeiterverbandes, die Bergarbeiter 3ei tung", schreibt: Die Lage im Ruhrgebiet drängt mit aller Macht zu einer baldigen positiven Entscheidung. Die letzten Möglichkeiten, den Konflikt ohne allzu große Schädigung für die Wirtschaft zu lösen, haben die Bechenherren ungenugt vorübergehen lassen. Die Unternehmer sind des Glaubens, daß die Ruhrberg­arbeiter infolge Hungers recht bald zu Kreuze friechen müßten. Weiter sind sie der Hoffnung, daß es den sogenannten radikalen Elementen in Kürze gelingen werde, die Bergarbeitermassen aus den Händen der Verbandsführer gleiten zu lassen. Sie warten darauf, daß die bis heute vorbildlich wirkende Einheitsfront von den fommunistisch- unionistischen Phrasenheiden zerschlagen wird. Mögen die Regierenden in Berlin erkennen, daß im Ruhrgebiet feine Zeit mehr verloren gehen darf. Wird den schwerindustriellen und bollchemistischen Ratastrophenpolititern nicht bald und energisch der Weg versperrt, dann tann es in diesem Revier zu Ereignissen kommen, die Entwicklung unseres schwer ringenden Bo! tes werfen müffen. Diese Mahnung rufen wir der Regie licher, braver Bergarbeiter stehen, die allen Schicksalsschlägen zum rung zu in dem Bewußtsein, daß hinter ihr Hunderttausende red­Troß den Kopf flar halten und den Willen zum Sieg bis zur letzten entscheidenden Etunde in fich tragen werden". entscheidenden Stunde in fich tragen werden".

Arbeiterregierung gegen Geheimverbände. die nach Jahrzehnte hindurch ihren Schatten auf

London , 26. Mai. ( WTB.) Auf eine Anfrage im Unterhaus, ob die deutschen Militärstreitkräfte die vom Versailler Ber­trag zugelassene Stärke jetzt überftiegen und ob die deutsche Regierung die Forderungen des Vertrags bezüglich der Abschaffung des deutschen Großen Generalstabes und ähnlicher Organisationen erfüllt habe, antwortete Clynes, soweit seine Informationen gingen, könne er den ersten Teil der Frage nur verneinend beantworten, infofern er die regelrechten deutschen Militärstreitkräfte betreffe. Was den zweiten Teil der Frage angehe, so sei der deutsche Große General. ftab abgeschafft; es exiftiere nur noch ein Ministerium für nationale Berteidigung, das allerdings eine Generalstabsabteilung einschließe. Auf eine weitere Anfrage, ob Clynes, als er die Worte deutsche Militärstreitkräfte" brauchte, meinte, daß die jetzt aufgestellten Truppen die im Versailler Vertrag vorgesehene Zahl nicht über schritten, antwortete Clynes, daß die Regierung weit davon entfernt jei, befriedigt zu fein bezüglich des vom ersten Teil feiner Antwort Gedeckten.

Auf die weitere Frage, ob er Schritte unternehmen wolle, um mit der deutschen Regierung in Fühlung zu treten und ihre Aufmerksamkeit auf diese wichtigen Klauseln des Bertrages zu lenten, und welche Schritte die Regierung zu unternehmen beabsichtige, um die Einhaltung des Versailler Vertrages zu gewährleisten, erwiderte Clynes, die Formulierung des zweiten Teiles feiner Antwort werfe juristische Fragen auf, auf die er im Augenblid nicht ant

worten fönne.

Ein anderes Mitglied des Hauses fragte, ob Clynes sagen fönne, warum die Mitglieder der Regierung die einzigen feien, die pon diesen Tatsachen nichts wüßten, und ob in Deutschland nicht viele vaterländische Verbände unter militärischer Leitung beständen. Cinnes Antwort auf diese Frage war unhörbar.

Die Entwicklung der hier berührten Dinge in den letzten Monaten in Deutschland , die Haltung der Reichsregierung und nicht zuletzt die unerhörten Landesverratsverfahren haben dazu geführt, daß nun­mehr auch die englische Regierung in recht eindeutiger Weise ihr stärkstes Mißtrauen zum Ausbrud bringt. Benn erst die Deutsch nationalen in der Regierung wären, bann würde Deutschland sein blaues Wunder erleben. Wenn die Nationalisten auf englisch - fran­zöfifche Gegenfäße gerade in dieser Frage spefulieren, bann werden fie im Gegenteil jener Einheitsfront gegenüberstehen, die bereits bei der letzten Note der Botschafterkonferenz über die Militärfontrolle in Erscheinung getreten ist.

Das Sefretariat befindet sich in Berlin . 35, Schöne berger Ufer 36a I, 3 Treppen. alle Sendungen find aus schließlich dorthin zu richten. Dort sind die Bedingungen des Breisausschreibens jederzeit erhältlich. Allen Anfragen muß ein adressierter Briefumschlag für die Antwort beigefügt werden. Der deutsch - russische Konflikt als Schauspiel. In den Sperlings. bergen bei Mostau findet, wie der Dft- Expreß berichtet, bie Auf­führung eines Sensationsstüdes statt, welches die polizeiliche Unter. fuchung der Sowjethandelsvertretung in Berlin zum Gegenstande hat. Der erste Aft zeigt den Abschluß des Rapallovertrags, der zweite die Tätigkeit der Handelsvertretung und eine faschistische" Berschwörung, der dritte die polizeiliche Untersuchung und Protest. fundgebungen der Arbeiter, der letzte enthält eine Massendemon stration gegen Deutschland . Mitwirkende find die Schüler der Meyerholdschen Theaterschule, zu den Massenszenen sind aber auch Soldaten hinzugezogen; im Schlußbilde beteiligt sich das ganze Publitum.

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Ein Wörterbuch der Schuffersprache. Die alte Schustertradition der Hans Sachs , Jakob Böhme und mancher anderen, nämlich nicht bei seinem Leisten zu bleiben, scheint der Stockholmer Schuhmacher Sävsert fortsetzen zu wollen. Er hat nämlich aus einem Stipendien­fonds 500 Kronen zu einer Studienreise ins Ausland erhaiten, damit er sein Wörterbuch der Fachausdrücke in der Schuh- und Leder­industrie vollenden kann. Jävfert, der 34 Jahre zählt, ist selbst lahm in der orthopädischen Schuhmacherei eines Krüppelheims beschäftigt. Seit Jahren arbeitet er an feinem Wörterbuch, das bereits 2400 schwedische Ausdrücke umfaßt, für die er nun auf einer Auslandsreise die entsprechenden deutschen, franzöfifchen und eng­lischen Uebertragungen feststellen will. Es handelt sich nicht nur um die alten Handwerk sausbrücke, die den größten wiffenschaftlichen Wert haben, und um die Namen aller Maschinen, Handgriffe und Arbeiter, die die verschiedenen Maschinen bedienen, sondern auch um die Ausdrücke für alle Leder- und Häutesorten.

Die Kontraffbruchsllage gegen Leo Blech ist vom Deutschen Opernhaus zurüdgezogen worden.

Drahliofe Telephonie London - New York . Nach New Yorker Meldungen beabsichtigt die britische Regierung in London eine drahtlose Telephonie­anlage für den Berlehr mit New York zu errichten.

Die preußische Regierung und der Ruhrkampf.

Unmittelbar nach Schluß der großen politischen Aussprache im Preußischen Landtag über den Konflikt im Ruhrbergbau und die Stellungnahme des preußischen Handelsministeriums als Arbeitgeber ber staatlichen preußischen Steinkohlengruben( worüber mir an anderer Stelle berichten) trat das preußische Staatsministerium zu einer Kabinettsfizung zusammen. Im Vordergrund der Eröterungen standen neben der Bereitstellung von Mitteln über die Beamtenbesoldung die Frage der Beschaffung außerordentlicher Mittel für den preußischen Staatsbergbau. Nachdem auch das Zentrum und die Demokraten die Haltung des Handels: ministeriums im Bergarbeiterkonflikt einer scharfen Kritik unterzogen und sich damit nahezu vier Fünftel des Landtags auf die Seite der Bergarbeiter gestellt hat, ist zu erwarten, daß das preußische Kabinett alles tun wird, um zusammen mit dem Reichs­arbeitsministeriums den verhängnisvollen Ronflitt aus der Welt zu schaffen.

Maßnahmen der Bergarbeiter- Internationale. Brüff1, 26. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Das Erefufio­tomitee der Bergarbeiter 3nternationale hat die aus­ländischen Landesdelegierten der Bergarbeiter- Internationale beauf­tragt, sich sofort mit den Transportarbeiterverbänden in Verbindung zu sehen, um die Frage der Unterbindung sämtlicher Kohlentransporte nach Deutschland zur wirksamen Unterstützung der deutschen Bergarbeiter zu erörtern. Die Bergarbeiter- Internatio­nale will mit der Internationale der Transportarbeiter gemeinsam Maßnahmen zur vollkommenen Stillegung kohlentransporte nach Deutschland beraten. Stillegung der

Poincarés Schwanengesang.

Baris, 26. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Poincaré hat am Montag in feiner Rede zu Bar- le- Duc gezeigt, daß er fich fonsequent geblieben ist bis zuletzt und das Ergebnis vom 11. Mai spurios an Ergebnis der Wahl seine Außenpolitit nicht im geringsten ihm vorübergegangen ist Er hat wieder versichert, daß durch das desavouiert sei, und die lleberzeugung ausgesprochen, daß sie auch in Zukunft teine enderung erfahren fönne. Denn für Poincaré ist das Ergebnis der Wahl nichts anderes als das Spiel eines von den Anomalien des geltenden Wahlgesetzes begünstigten 3ufalls, bei dem der Linken, von den Mehrheitsprämien ab­gesehen, vor allem die Unzufriedenheit der Bevölkerung über Steuererhöhung und Leuerung zugute gekommen sei. Der Seitenhieb, daß daneben allerdings auch die Uebertreibungen ber Reaktion und die Diftaturgelüfte einiger Unverbesserlichen" dazu beigetragen habe, zahlreiche Republikaner der Linken in die Arme zu treiben, geht offenbar ebenso auf Miller and wis die Erflärung, daß, wer heute versuchen wollte, mit illoŋalen Mitteln das Experiment einer Lintsregierung zu verhindern, das das Land offenbar wünsche, unwürdig ist, einer freien Nation als Bürger anzugehören". Der neuen Koalition gegenüber empfahl Boincaré Fair plan", verbunden mit schärffter Wachsamkeit in der Hoffnung, daß, wenn die neue Mehrheit in die Amnestie wirt­fie auf finanziellem Gebiet durch Bewilligung neuer Ausgaben ohne liche Deserteure. Verräter und Revolutionäre einschließen sollte, wenn entsprechende Einnahmen ein neues Chaos schaffen sollte, oder aber, wenn das Kartell der Linten eines Tages von innen herab zerfallen sollte, sich eine neue, von der Vormundschaft der extremen Bar­teien befreite Mehrheit der republikanischen Union tonstituieren werde". Ueber, die deutsch - französischen Beziehungen äußerte sich Poincaré , doß er sich nur schweren Herzens und erst, nachdem alle anderen Mittel versagt hätten, zum Einmarsch ins Ruhrgebiet entschlossen habe, und er führte als Beweis dafür einen bisher unbekannten Brief des damaligen englischen Botschafters in Paris , Lord Harding, an, in dem dieser die Mitteilung macht. daß die englische Regierung die von der franzöfifchen vorgeschlagenen Santtionen( gemeinschaftliche Ausbeutung der staatlichen Gruben und Forsten auf dem linten Rheinufer und die Errichtung einer Bollgrenze am Rhein ) nicht akzeptieren könne. Poincaré erklärte weiter, daß die

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franzöfifche Regierung das Programm der Sachverständigen ohne Borbehalf gufgeheißen

Neue fodbringende Strahlen. Aus Cheffield wird eine zweite Erfindung todbringender Strahlen gemeldet. Es heißt, daß der Erfinder ein Doktor 2. F. Ball ist, ein Ingenieur, der bereits Patente für die Uebermittelung jeiner Strahlen nachgesucht bat. Diese Strahlen sollen sich nach irgendeiner habe. In der offiziellen Antwort an die Reparations tommiffion gewünschten Richtung ohne Verbindungsdrähte aussenden laffen. Dr. Ball ift Profeffor an der Cheffielder Universität und lehrt die moderne an.teht davon fein Wort, und Poincaré selbst war cs, der in seiner wendung der Elektrizität. Rede vom 15. April und neuerdings in seinem Briefwechsel Ramsay Macdonald dessen Annahme von zahlreichen Bedingun gen abhängig macht. Es ist in der Tat nur ein Spiel mit Worten, menn Poincaré im gleichen Atem erflärt, daß er zur Wiederher­stellung der wirtschaftlichen Einheit Deutschlands bereit gewefen wäre, fobaid Deutschland den Expertenplan ausgeführt haben mürbe, obwohl er genau weiß, daß nach dem einmütigen Urteil aller Sachverständigen diese Wiederherstellung der wirtschaftlichen Einheit eine der materiellen Voraussetzungen für die Realisierung des Planes ist. Eine Behauptung ebenfalls wider besseres Biffen ist, wenn Boincaré in seiner Rebe den Spieß umzudrehen versucht mit der Beschuldigung, Deutschland sei es, das die Ber­handlungen über das, Sachverständigenprogramm zu verschlep.

Ruffische Hilfe für deutsche Gelehrte. Der Gesellschaft der Freunde des neuen Rußlands " find aus russischen Gelehrtenfreifen neue Mittel zu geführt worden, die es ihr ermöglichen, das bereits vor einigen Monaten begonnene Hilfswerk für die deutschen Gelehrten fomie für deren Kinder in erweitertem Maße fortzuführen. Auch stehen noch eine Anzaal bon Sanatoriumsplaten bei Moskau und Leningrad ( Peters burg) mit freier Verpflegung für längeren Aufenthalt zur Verfügung. An fragen und Gesuche sind an den Generalsekretär der Gefellschaft der Freunde des neuen Rußland", Herrn Erich Baron , Berlin - Pantom, Savalierstr. 10, zu richien

Rede Poincarés els Ministerpräsident, bildete die übliche Litanei über die durch Deutschland bedrohte Eicherheit Frankreichs .

Herriot über seine Politik.

Irrtümliche Berichtigungen des Borwärts"-Interviews

Paris , 25. Mai. ( WIB.) Der Abgeordnete Herriot hat gestern in Lyon einem Vertreter des Betit Journal" eine Unter­politit werde die neue französische Regierung sich von 3 met redung gewährt, in der er unter anderem erklärte, in der 2 u zen Grundsägen leiten lassen: der Welt den wahren Frieden der Gerechtigkeit und Frankreich die Sicherheit und die Re­parationen zu gewährleisten, auf die es Anspruch habe. Nach außen wie im Innern gedenke er sich

auf die demokratischen Parteien zu stüßen, und er habe von den Demokraten aller Länder bereits ermuti­gende Bersprechungen erhalten. Zuerst müsse die neue Re­gierung danach trachten, die Schwierigkeiten zu regeln, die der Sach­verständigen bericht mit sich bringe, dann habe sie die Mo dalitäten der Räumung des Ruhrgebiets zu prüfen, mühe, die Beziehungen Frankreichs zu den verschiedenen Bölkern aber ihr Ziel merde sie vor allem dadurch erreichen, daß sie sich be­freundschaftlicher zu gestalter.

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feine Absichten in bezug auf Deutschland einigermaßen getreu( assez Das Interview, das der Bor wärts" veröffentlicht habe, gebe fidèlement) wieber. Es hätten sich jedoch gewiffe fachliche Irr­tümer( erreurs matérielles) eingeschlichen, die zu berichtigen not­mendig wäre.( Siehe unsere Anmerkung am Schluß dieser Meldung. Red. b. B.".) Er habe gesagt, er würde jedes Zusammenarbeiten mit den deutschen Nationalisten ablehnen und nicht: mit den deutschen Kommunisten. Ebenso habe er auch nicht erklärt, daß gefagt, daß er bona fides "( bonne foi) verlange; mit welchen er von der Gegenseite Bertrauen" fordern werbe, er habe vielmehr Männern er auch zu tun haben werde, und welchem Lande sie auch angehören möchten, er werde von ihnen eine bona fides verlangen. die derjenigen gleichtomme, auf die fie feinerseits zählen fönnten. Schließlich fehle in der Wiedergabe seiner Erklärungen im Vor­märts" die Mitteilung, daß es seine entschiedene Absicht sei, die Rechte seines Landes zu verteidigen, und daß man vor allem jen­feits des Rheins bedenken sollte, daß eine nationalistische Orientierung der deutschen Regierung die Berhandungen zum weck der Wiederherstellung des Friedens erschweren werde, die zum Ziele zu führen sein fehnlichster Wunsch sei. Er wolle jede Demokratie unterstüßen und gegen jeden Imperialismus anfämpfen. Herrint erklärte weiter, er jei mehr denn je entschlossen, sondern eine affive Mitarbeit zu verlangen. In seiner Eigenschaft von den Sozialisten nicht nur eine wohlwollende Unterstützung, als Vorsitzender der rabitalen und sozialistisch- radikalen Partei werde er an den sozialistischen Barbeitag, der am 1. Juni zusammentrete, schriftlich sein Angebot richten.

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diese aber auch ausfalle, die Regierung, an die er denke, werde sich Ben der Antwort merde sein fünftiges Verhalten abhängen. Wie nur auf die Männer der Linken stügen und nur ihr Mitarbeit an­nehmen.

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Anmerkung der Redaktion: Die Berichtigungen Her riots gegenüber dem Borwärts"-Interview find völlig gegenstands. fchienenen Interviews sofort beweist. Sie richten sich in Wirklich­los, wie ein einfacher Blick auf den Text unseres am 22. d. M. er­feit nur gegen einen start gefürzten und durch offenkundige bele­phonische Uebermittelungsfehler vollständig finnent ftellen. den Auszug im Matin" vom 23. Mai.

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Das, was Herriot als un richtig berichtigt, hat zwar im Berliner Matin"-Telegramm, nicht aber im Borwärts" gestanden. Weber war bei uns mit einem Worte von Kommunisten", noch vom Bertrauen" die Rede. Vielmehr tam das Wort guten Glauben" ( bona fides) mindestens sechsmal vor, genau so, wie es Herriot in der Unterredung gebraucht hatte.

Andererseits ist das, was er in dem Interview vermißt, zwar nicht in dem Matin"-Auszug enthalten, wohl aber im Original des ,, Vorwärts" fast wörtlich so erschienen, mie er es ergänzt: 10­wohl die Betonung seiner Absicht, die Rechte seines Landes zu ver teidigen, wie auch die forgenvolle Warnung vor einer Rechtsorien

tierung in Deutschland .

Sozialistische Partei und Regierungsbildung. Baris, 26. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Eine große Anzahl von Provinzialverbänden der Sozialistischen Partei hat sich am Dienstag in Borbereitung des außerordentlichen Parteitages bom 1. Juni mit der Frage der Beteiligung an der Regierung befaßt. Für den Eintritt der Sozialisten in bas Kabinett haben sich aus. gesprochen die Departements MyOne( Moutet), Tarn( Paul Bon­court), Herault ( Barthe), Bouches du Rhône ( Bouisson) und Tons Jm Seine. louse, dagegen Var( Menandel) und Somme. Departement, wo die Diskussion besonders lebhaft war, ist die Mehrheit gegen die Beteiligung an einer Koalitionsregierung. Die endgültige Abstimmung wurde jedoch auf Donnerstag vertagt.

Regierungskrise in Schweden .

Die Sozialdemokraten gegen die Militärvorlage.

Stockholm , 25. Mai. ( Eca.) Das schwedische Parlament hat heute die Beratungen über die Militärvorlage beendet, die eine Um­gruppierung des Heeres, Verstärkung der Flotte und Luftflotte vor­sieht. Die Regierung hat ein Militärbudget von 140 Millionen Kronen vorgeschlagen. In der ersten Kammer hat eine geringe Mehrheit die Regierungsvorlage angenommen, aber mit einer wesentlichen Alende­rung, nämlich daß die Ausbildungszeit der Infanterie auf 140 Tage reduziert wird. In der zweiten Kammer hat dagegen eine Mehrheit von 50 Stimmen den Vorschlag der Sozialdemo fratischen Partei angenommen, nur ein Jahresbudget von 99 Millionen Kronen und drei Armeekorps zu bewilligen. Bei Un­stimmigkeiten der beiden Kammern hat man sonst eine gemeinsame Abstimmung vorgenommen. Diesmal aber erübrigt sich diese, weil die große Mehrheit des sozialdemokratischen Vorschlages in der zweiten Rammer die Lage der Regierung in dieser Frage auch bei einer gemeinsamen Abstimmung aussichtslos erscheinen läßt. Man erwartet einen Rücktritt der Regierung Trygger, gleichzeitig die Auflösung der Kammer und die Neuwahl, die dann über das Schicksal der Militärvorlage entscheiden soll.

Attentatsprozeß in Budapest .

Budapest , 26. Mai. ( WTB.) Vor dem Budapester Gericht wurde beute gegen den 53jährigen Eisendreher Sataron verbandelt, der gegen den Reichsverweser ein Attentat geplant hatte. Sztaron er flärte bei seiner Vernehmung, daß er sein. Vorhaben, den Reiches verweser zu ermorden, unbedingt ausführen werde, falls er seine Freiheit wiedererlangen sollte. Das Gericht verurteilte Sata­ron zu fünf Jahren.Buchthaus und feine beiden Mitange­flagten, die von den Abfichten Sztarons Kenntnis hatten, ohne An­zeige zu erstatten, zu drei Monaten Gefängnis. die durch die Unter­suchungshaft als verbüßt erscheinen.